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BK

Bewertungen

Insgesamt 235 Bewertungen
Bewertung vom 25.01.2025
Als wir im Schnee Blumen pflückten
Harnesk, Tina

Als wir im Schnee Blumen pflückten


sehr gut

Unaufgeregt
Wie auf dem Klappentext angekündigt, handelt das Buch von Mariddja und ihrem Ehemann Biera. Beide, am Ende ihrer Tage, leben im dünnbesiedelten Norden Schwedens. Zu Beginn des Buchs erhält Mariddja eine unheilbare Krebsdiagnose. Obwohl sie ihrem demenzkranken Ehemann, um diesen nicht zu beunruhigen, nichts von ihrer Erkrankung erzählt, bekommt dieser ihre Veränderung mit. Die willensstarke Samin macht sich die Suche nach ihrem Neffen zur letzten Aufgaben.
In einer zweiten Erzählebene begleiten wir Kaj, dessen Mutter kürzlich verstorben ist und in Erinnerungen schwelgt. Mit seiner Lebensgefährtin und später Verlobten beginnt er gerade einen neuen Lebensabschnitt.
Leider haben die Erzählsprünge und Perspektivwechsel wenig nachvollziehbare Struktur. Trotzdem schätzte ich die praktizierte Kultur des Erzählens der Autorin und die Ruhe, die sie ausstrahlt. Gespickt ist die Geschichte mit besonderen Formulierungen, wie es der Titel bereits anschlägt.

Bewertung vom 25.01.2025
Wir finden Mörder Bd.1
Osman, Richard

Wir finden Mörder Bd.1


sehr gut

Etwas abstrus
Unsere beiden Protagonisten haben sich in ihrem Leben arrangiert. Amy ist von Herzen gerne weltweit agierende Personenschützerin, ihr Schwiegervater hat es sich mit seinem Dienst als Privatdetektiv in einer beschaulichen englischen Kleinstadt gemütlich gemacht. Er vermisst seine zu früh verstorbene Frau, sein Sohn und Ehemann von Amy wird für die Erzählung weniger vermisst.
Der Krimi ist ganz im Stil von Richard Osman aufgebaut: viele Namen und Charaktere mit denen man erstmal zu kämpfen hat. Unnachahmlich wie es die Rentner aus dem Donnerstagsmordclub auch waren.
Es hat eine Weile gedauert bis ich bei dem Fall durchgestiegen bin, es wird aus mehreren Perspektiven erzählt, noch dazu mit Decknamen und Handlungssträngen die es rückwirkend nicht gebraucht hätte. Alles in allem aber ein unterhaltsamer Reihenauftakt, nachdem der Autor sich wohl aus Coopers Chase verabschiedet hat. Allzu viel Spannung darf man nicht erwarten.

Bewertung vom 22.01.2025
Wie man einen Bammel auf Hosentaschengröße schrumpft
Sonneson, Josefine

Wie man einen Bammel auf Hosentaschengröße schrumpft


ausgezeichnet

Mutmacher
Elli und Jaro sind beste Freunde, wohnen im gleichen Haus und nehmen sich vor sich ihren Ängsten zu stellen. Die beiden 11jährigen ängstigen sich vor allerlei ernsten und weniger furchteinlösenden Dingen. Jeder von ihnen hat andere Herausforderungen, wobei der jeweils andere eigentlich der Schlüssel gegen die Probleme des Anderen ist. Freund:innen schaffen nämlich alles.

Friedel Morgenstern lässt mir ihrer geübten Sprecherstimme die Geschichte von Josefine Sonneson wunderbar zum Leben erstehen. Der ganze Bammel überträgt sich nicht drückend auf die Zuhörer, sondern zauberte mir ganz automatisch ein Schmunzeln im Gesicht. Die Gedankengänge und Erzählideen der Autorin sind wunderbar komisch. Auch die Dialoge und bildhaften Beschreibungen lassen die Gedanken ganz automatisch bei der Geschichte.
Das Hörbuch über zweieinhalb Stunden ist gut einsetzbar und auch schon für acht- oder neunjährige denkbar.

Bewertung vom 20.01.2025
Perla der Superhund 1
Allende, Isabel

Perla der Superhund 1


sehr gut

Allende zeigt Hundeliebe
Bestsellerautorin Isabel Allende wagt sich erstmals an ein Kinderbuch, und bringt den Traum von so vielen Kindern von einem eigenen Hund zwischen zwei Buchdeckeln.
Die Geschichte von Perla dem Superhund wir aus der Perspektive des kleinen Hunds erzählt. Dieser hat bei Nico und seiner Familie ein prima Leben. Gassirunden im Park oder Harmonie mit der Hauskatze stehen an der Tagesordnung. Dabei gilt die Leinenpflicht nur für die anderen Hunde (was so nicht der Realität entspricht).
Das Thema Mobbing wird meiner Meinung nach zu oberflächlich angerissen und ist für Kinder in dieser Altersklasse so nicht vermittelbar. Mit Brüllen und Beißdrohungen ist es nicht getan.
Ansonsten hat mir das kurzweilige Buch mit den farbenprächtigen Illustrationen sehr gut gefallen. Sprachlich empfand ich es sehr kindgerecht und gut vorlesebar.

Bewertung vom 12.01.2025
Du + ich und unser Geld
Schömann-Finck, Clemens

Du + ich und unser Geld


sehr gut

Pflichtlektüre für Paare
Bei Geld hört die Freundschaft auf, sagt der Volksmund. Was ist dann mit der Liebe?
Da ich kurz vor der Hochzeit stehe, suchte ich nach einem Buch, das mir die wichtigsten Fakten zur finanziellen Statusänderung aufzeigt und für kritische Punkte Lösungen aufzeigt.
Clemens Schömann-Flinck beginnt mit einer mehrseitigen Anleitung und Tipps um ein Gespräch mit dem Partner über das titelgebende Thema zu starten. Zunächst muss man jedoch selbst wissen, wo man bei dieser Frage steht. Dieses erste Kapitel dauerte mir einen Ticken zu lange. Die fortführenden Einheiten fand ich aber umso wertvoller, die Meilensteine treffend gesetzt.
Gut gefielen mir die eingestreuten Beispiele und visualisierenden Grafiken (z.B. bei den Kontomodellen). Am besten fand ich die jeweiligen Resümees der Themenblöcke. Auch nützlich empfand ich die Verweise auf andere Themen von Finanztest wie Versicherungs- und Stromvergleiche oder Tipps bei Umzug wie Nachsendeauftrag.
Mit dem Erwerb dieses Titels erhält man ein kompaktes Werk, das gut strukturiert Lösungsansätze für Probleme bietet, die für das jeweilige Paar zwar neu, aber nicht neu auf der Welt sind.

Bewertung vom 11.01.2025
Blutbuße / Hanna Ahlander Bd.3
Sten, Viveca

Blutbuße / Hanna Ahlander Bd.3


ausgezeichnet

Wieder ein toller Krimi
Ich habe schon die ersten beiden Fälle von Hanna Ahlander total gerne verfolgt. Im Rahmen des Buchs ist seit den vergangenen Ermittlungen ein gutes Jahr vergangen und im nördlichen Schweden hat es kurz vor Ostern immer noch Temperaturen jenseits des Gefrierpunkts. Und wieder hat sich brutales ereignet: Eine gut situierte Frau wird beinahe nackt erstochen in ihrem Hotelzimmer aufgefunden. Hanna, Daniel und das Polizeiteam von Are müssen wieder ermitteln. Mir gefällt aber auch die private Seite, die Viveca Sten ihren Ermittlern zugesteht.
Trotz der gut 500 Seiten und der vielschichtigen Ermittlungen habe ich das Buch in einem Rutsch durchgelesen. Da hätte es das rote Lesebändchen fast nicht gebraucht, was für das Buch spricht.
Die schwedische Erfolgsautorin hat eine neue Ermittlerin etabliert, mit der ich mich besser identifizieren kann als mit Thomas Andreasson aus ihrer vorangegangenen Serie. Ich empfinde ihre Erzählweise als gut strukturiert und die Logik des Ermittlerteams leuchtet mir ein. Die Spannung fand ich perfekt portioniert. Wirklich ein tolles neues Buch der Autorin, dem gerne weitere Fälle folgen dürfen.

Bewertung vom 24.12.2024
Murmelschreck und der Pantoffelfresser
Reifenberg, Frank Maria

Murmelschreck und der Pantoffelfresser


sehr gut

Rummelplatzgeschichten
Das Pärchen aus Mimi und Murmelschreck erinnert unweigerlich an Shrek und seine Fiona. Mimi ist eine zarte und wunderschöne Fee, ihr Mann das komplette Gegenteil (seine Hässlichkeit wird überbetont).
Der Titel des Buchs ist gleichzeitig der Titel einer von vier Geschichten die auf hundert Seiten in großer Schrift und mit einer Vielzahl von Illustrationen abgedruckt sind. Die Erzählungen spielen auf einem Jahrmarkt auf dem Murmelschreck in einer Geisterbahn und Mimi als schöne Zier eines Karussells beschäftigt ist. Ihm wird wenig Intellekt zugesprochen. Wie man merkt, werden die stereotype Rollenbilder vermittelt.
Positiv fand ich jedoch die große Zahl an Worten die Einzug in das Buch hielten, was den Wortschatz der Leserschaft sinnvoll erweitert. Aufgrund dessen und der Länge der Geschichten empfinde ich das Lesealter ab 5 verfrüht.

Bewertung vom 23.12.2024
Das mörderische Christmas Puzzle
Benedict, Alexandra

Das mörderische Christmas Puzzle


ausgezeichnet

Besser als der Erste
Protagonistin Edie ist eine ruhelose Rentnerin. Aus mehreren Begebenheiten ihres über 80jährigen Lebens hat sie eine Abneigung gegen Weihnachten entwickelt. Kurz vor der schönsten Zeit des Jahres erhält sie ein anonymes Paket mit Puzzleteilen. Die ehemalige Lehrerin und gegenwärtige Kreuzworträtselautorin ist sofort angefixt. Rasch setzt sie ihren Adoptivsohn Sean, welcher bei der Polizei ist, ins Bild und die ersten Taten lassen nicht auf sich warten. Die Zeit bis Weihnachten drängt.
Besonders an diesem Roman ist zum einen die Perspektive des Täters unter dem Namen R.I.P., dem seine Taten schwer zu fallen scheinen. Zum anderen stehen die Anschläge nicht im Mittelpunkt des Buchs, sondern auch das Privatleben Edis und ihrer Familie.
Als Leser legte ich mir rasch einen Verdacht zurecht und war dann gefesselt ob sich dieser bewahrheitet. Ich fand diesen Krimi gelungener als den ersten im Christmas Express.

Bewertung vom 15.12.2024
Hoffnung der Frauen / Die Berghebamme Bd.1
Winterberg, Linda

Hoffnung der Frauen / Die Berghebamme Bd.1


gut

Vielversprechend, aber
Nach begeisterter Lesung des Klappentexts sowie der Leseprobe folgte rasch die Ernüchterung.
Maria kehrt nach der Ausbildung zur Hebamme (als Naturtalent und Jahrgangsbeste) aus München in die Heimat in den bayerischen Alpen zurück. Allgegenwärtig ist ihr neben den Zweifeln gegenüber dem und der Neuen ihr Ruf als Bankert, da sie als Findelkind ohne ihre Eltern aufwuchs. Diese sich stetig wiederholende Problematik und die sich aneinanderreihenden Geburten bremsten mein Interesse.
Störend empfand ich auch logische Fehler wie zum Beispiel die Studienkollegin Auguste, die nach dem Abbruch der Ausbildung zu ihrem verstorbenen Vater zurück kehren konnte, obwohl sie doch aufgrund dessen Ablebens erst die Ausbildung begann.
Das Ende lies mich mit gemischten Gefühlen zurück. An der im Nachwort angekündigten Fortsetzung habe ich momentan kein Interesse.

Bewertung vom 04.12.2024
Der Morgen nach dem Regen
Levensohn, Melanie

Der Morgen nach dem Regen


sehr gut

Gut lesbar
Man spricht nicht umsonst von der reinigenden Kraft des Regens. Genauso ergeht es im neusten Werk von Melanie Levensohn Mutter und Tochter. Johanna, die Mutter, erbt von ihrer Tante ein Haus am Rhein. Beruflich war sie durch ihre Tätigkeit bei der UNO weltweit in Krisen- und Kriegsregionen unterwegs. Ihren Lebensmittelpunkt verlegt die gebürtige Deutsche pünktlich zum Ruhestand nach Rheinland-Pfalz. Durch die stetige Abwesenheit während ihrer Kindheit lebt Tochter Elsa mit ihrer Mutter im Zwist. Erst durch Elsas Erkrankung treffen sie wieder aufeinander und es folgt die längst fällige Aussprache.

Durch die wechselnde Erzählung der beiden Protagonistinnen erhält man trotz knappen Personal andere Perspektiven. Leider gab es dabei einige Wiederholungen. Beide Generationen sind auf internationalem Parkett zuhause, beweisen im Kleinen aber wenig diplomatisches Geschick miteinander.
Gefallen hat mir besonders, wie die Autorin ihre persönlichen Erfahrungen im Weltgeschehen und verschiedenen Ländern in den Roman einfließen ließ.