BenutzerTop-Rezensenten Übersicht
Bewertungen
Insgesamt 197 BewertungenBewertung vom 15.08.2024 | ||
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Sie kommen aus sehr einfachen Verhältnissen, Johanna, Zeyna und Cem. Doch sie sind die besten Freunde und halten in allen Lebenslagen zusammen. Jedoch ihr Leben verändert sich und ihre Lebenswege gehen immer weiter auseinander, bis es zum großen Bruch zwischen Johanna und Zeyna kommt. Als ihre geliebte Großmutter stirbt, zieht Johanna zurück in die alte Siedlung und damit zurück in ihre Vergangenheit. In einem Taumel aus Melancholie und Einsamkeit trauert sie den vergangenen Kindheitstagen hinterher und projiziert all ihr fehlendes Glück auf die verlorene Freundin. Diese Geschichte ist so wunderbar und anrührend erzählt, dass sie körperlich fühlbar ist. Bestimmt hat jeder schon an verloren gegangene Freunde gedacht, sie gegoogelt oder nach alten Fotos gesucht. Und manchmal hat man sich dabei in Sehnsucht und Melancholie gesuhlt. Diese Gefühle hat die Autorin erstklassig aufgegriffen und Johanna in eine Art Stillstand versetzt. Wie das Rückwärtsspulen eines Lebens, dass eigentlich vorwärtsgerichtet sein sollte. Großartig eingefangen und von besonderer Intensität, so hat mich diese Geschichte gefesselt und verwandelt. |
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Bewertung vom 10.08.2024 | ||
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Heinz Labensky - und seine Sicht auf die Dinge Hier erwartet uns mal nicht ein rasanter Thriller, sondern die Lebensgeschichte von Heinz Labensky. Der ist in einem kleinen Ort in Brandenburg aufgewachsen und galt immer als förderunfähig. Oder wie es die Brandenburger sagen würden „zu oft vom Wickeltisch gefallen“. Er sieht die DDR und die Vorgänge die sich in ihr abspielen mit seinen eigenen Augen und lässt uns Leser daran teilhaben. Während er mit nun fast 80 Jahren auf sein Leben zurückblickt, durchreisen wir mit ihm die Vergangenheit der DDR-Geschichte. Denn auf wundersame Weise hatte er doch an so manchem geschichtlichen Ereignis seinen Anteil. Mich hat die Story etwas an Forrest Gump erinnert. Heinz Labensky ist sozusagen der Forrest Gump des Ostens. Liebevoll versucht der kauzige Mann seine Jugendfreundin Rita zu beschützen und gerät dabei in so manch schräge Situation. Ob er RAF-Terroristen zum Müggelsee chauffiert oder mit Paul Enke auf der Suche nach dem Bernsteinzimmer ist, in alles rutscht er gewissermaßen unverschuldet hinein. Mir hat die Story viel Freude bereitet. An mancher Stelle empfand ich die Szenen etwas zu lang und zu konstruiert. Heinz ist jedoch ein sympathischer und liebenswerter Typ und seine Geschichte wirklich filmreif. |
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Bewertung vom 07.08.2024 | ||
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Die Generation Z ist die erste Generation, die mit digitalen Medien aufgewachsen ist. Zu beobachten ist der krasse Gegensatz zwischen der völligen Überbehütung in der realen Welt und der grenzenlosen Freiheit im Internet. Während die Kinder heute nicht mal allein kürzeste Wege ohne elterliche Aufsicht laufen dürfen, werden die Gefahren denen sie im Internet ausgesetzt sind oft unterschätzt. Das Internet ist für Erwachsene entwickelt worden. Kinder müssen den richtigen Umgang damit erst lernen und sie müssen von dem ferngehalten werden, was sie verstören, ängstigen oder sogar süchtig machen kann. Jonathan Haidt zeigt in seinem Buch, belegt durch viele Studien, wie sich die psychische Gesundheit der Jugendlichen in den letzten Jahren stark verschlechtert hat. Welche neuen Gefahren wie das Cybermobbing hinzugekommen sind, die von Eltern oft nicht gesehen werden. Er beschreibt, wie wichtig die einzelnen Entwicklungsschritte sind, damit Kinder und Jugendliche für die reale Welt gestärkt werden. Hier wurde das freie Spiel jedoch immer weiter eingeschränkt und reglementiert. Gleichzeitig wird den Kindern digital eine Welt eröffnet die sie so noch gar nicht begreifen können. Durch dieses Buch hatte ich viele Aha-Erlebnisse. Seine Kinder von Smartphones fernzuhalten ist sicher nicht der richtige Weg. Die Kinder jedoch anzuleiten und auf ihren Streifzügen durch das Internet zu begleiten auf jeden Fall ratsam. Im letzten Teil des Buches erhält man viele sinnvolle Tipps, die dabei unterstützen können. Wobei diese hauptsächlich auf amerikanische Kinder zugeschnitten sind, da ich denke, dass in Deutschland der Trend zwar ähnlich jedoch schwächer ausgeprägt ist. Dennoch kann ich das Buch nur allen Eltern empfehlen. Und nicht erst bei der Überlegung, ob das Kind ein Smartphone erhalten soll, sondern bereits vorher. Denn die Ausführungen zur kindlichen psychischen Entwicklung fand ich wirklich sehr gut erklärt und überzeugend. 2 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich. |
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Bewertung vom 14.07.2024 | ||
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Seit vier Jahren schläft Anna. In einer verhängnisvollen Nacht soll sie ihre beiden besten Freunde ermordet haben und ist danach in einen Dornröschenschlaf gefallen. Seitdem streitet sich die Öffentlichkeit darüber, ob sie es war oder es ihr jemand in die Schuhe schieben will. Nun soll der Schlafforscher und Psychologe Ben Prince das Dornröschen aufwecken, damit ein Gericht über sie urteilen kann. Doch auch er hat Angst davor was passieren wird, wenn sie wach ist. Bei diesem Thriller bin ich hin und her gerissen. Der Anfang begann spannend, dann hatte mich die Geschichte irgendwie verloren, aufgrund einiger Längen. Die vielen Andeutungen und Geheimnisse der verschiedenen Protagonisten haben mich durcheinandergebracht. Jedoch auch dazu gebracht über die Story nachzudenken, was ja eigentlich für die Geschichte spricht. Das Ende war dann wieder gut gemacht. Bisher versuche ich noch die ganzen losen Enden gedanklich miteinander zu verknüpfen. Als Fazit kann ich also sagen, der Thriller war gut, aber kein Highlight. |
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Bewertung vom 12.07.2024 | ||
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Don't kiss Tommy. Eine Liebe in der Stunde Null Endlich ist der furchtbare Krieg beendet. Die Menschen in Bad Oeynhausen atmen auf. Doch nur für kurze Zeit. Dann übernehmen die Briten als Besatzer die Stadt. Die Bewohner des Stadtzentrums werden aus ihren Häusern vertrieben und die Innenstadt als Sperrzone ausgewiesen. Anne hatte große Pläne mit dem Kurhotel ihrer Eltern, nun muss sie zusehen, wie die „Tommys“ daraus ihren Victory Club machen. Sie selbst darf nur noch Gast in der eigenen Stadt sein. Ihre Freundin Rosalie hat alles verloren und versucht sich allein durchzuschlagen. Sie sieht die Briten eher als Sprungbrett in ein besseres Leben. Ein fataler Fehler, wie sich bald herausstellen wird. |
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Bewertung vom 09.07.2024 | ||
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Auf nach Berlin! Oder verbringt ihr euren Urlaub zu Hause in Berlin und wollt mal runter vom Balkon. Dann ist dieses Buch einfach perfekt für ein Berlin-Abenteuer. Man wähle einfach die U-Bahnlinie 2 und lasse sich von diesem tollen Buch an jeder Station in neue Welten entführen. Die U-Bahn fährt von Ruhleben nach Pankow, einmal durch die Mitte der Stadt. Also warum im dunklen sitzen, wenn man auch aussteigen kann und so viel neues entdecken darf. Obwohl ich mir einbilde als Berlinerin ziemlich viel zu kennen, konnte mich Harald Neckelmann überzeugen. Hier gibt es Stationen, die ich noch nie von oben gesehen habe. Und dort verbergen sich wirklich sehenswerte, zum Teil auch skurrile oder kulinarische Genüsse. Das Buch punktet bei mir auch mit vielen Bildern, geschichtlichen Hintergründen und den kurzen, aber knackigen Kapiteln. Wer Berlin kennt, der weiß, dass man manchmal nur um eine Ecke biegen muss oder durch eine Toreinfahrt laufen und schon eröffnet sich einem eine neue Welt. So kam es mir auch beim Lesen dieses Buches vor. Ich bin ganz begeistert und hoffe das noch viele weitere Bücher dieser Art folgen werden, denn U- und S-Bahnlinien gibt es in Berlin ja genügend. Also rein in die U-Bahn und nächster Halt: Abenteuer! |
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Bewertung vom 05.07.2024 | ||
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Gwendolyns Hoffnung / Die Zuckerbaronin Bd.2 Was für ein schönes Wiedersehen mit Gwendolyn und ihren Schwestern! 1911 stirbt Alexanders Vater der Inhaber der Donau Zucker AG und hinterlässt sein Zuckerimperium. Mit Gwendolyn als Schwiegertochter war er nie so richtig einverstanden, doch nun erweist sie sich als wertvoll für das Unternehmen, denn Alexander macht eine schwere Zeit durch. Gwendolyns Schwester Martha dagegen, fühlt sich nach wie vor von der kleinen Schwester verraten. Das Saccharin- Schmuggelunternehmen, dass der verstorbene Vater aufgebaut hat, steht im starken Gegensatz zur Zuckerindustrie. Martha bleibt stur und möchte sich nicht versöhnen, doch das Leben hat andere Pläne. Ich habe auch den zweiten Teil der Zuckerbaronen richtig gerne gelesen. Die Autoren schaffen es diese Zeit so eindrücklich aufleben zu lassen, dass man die Gegenwart vergisst. Neben den wirklich interessanten Hintergründen um den Kampf um das süße Gold, sind die Beziehungsgeschichten zwischen den Protagonisten herzerwärmend. Martha ist ein wilder unruhiger Geist, während Gwendolyn überlegt und ruhig agiert. Diese Mischung bringt Tempo und Spannung in die Geschichte. Zudem fand ich die Schmugglertricks wirklich einfallsreich und witzig. Auch die Nebenhandlungen haben die Geschichte sehr mit Spannung bereichert, ohne sie unübersichtlich zu machen. Wer gerne historische Romane liest, wird die Geschichten um die Zuckerbaronin lieben. |
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Bewertung vom 24.06.2024 | ||
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Ja, Berlin hat viel zu bieten. Aber seine Teenies am Wochenende zu Ausflügen zu motivieren kann schon anstrengend sein. Während sie als Kinder noch Spaß an der Entdeckung der Stadt hatten, ist nun alles eher öde und langweilig. Da kam uns dieses Buch gerade recht. Geschrieben von zwei Berliner Teenagern für Teenager. Wir finden hier altbekannte Klassiker, wie den Zoologischen Garten oder das Brandenburger Tor aber auch einige Ecken von Berlin die nicht unbedingt in Reiseführern zu finden sind. In der Rubrik Sehenswürdigkeiten konnte ich als Berlinerin kaum etwas neues entdecken, die Kategorien Shopping und Essen und Trinken fand ich jedoch sehr inspirierend. So können wir den Besuch einer Sehenswürdigkeit wunderbar mit einem kulinarischen Ereignis verbinden. Oder bei einem Stadtsparziergang gezielt ein Geschäft ansteuern, an dem unsere Kinder auch richtig Freude haben. Für mich hätte das Buch gerne noch doppelt so dick sein können. Für einen Kurztrip nach Berlin ist es aber genau richtig. |
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Bewertung vom 21.06.2024 | ||
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In Isabel Allendes neustem Buch durchreisen wir mehrere Zeitebenen und so auch die Geschichten verschiedener Menschen, die sich jedoch ineinander verweben. Zentrales Thema ist die Flucht und insbesondere ihre Auswirkung auf die Kinder. So lernen wir Samuel kennen, der 1938 aus Nazi-Österreich durch einen Kindertransport nach Großbritannien gerettet wurde, jedoch auch schwer traumatisiert. Sowie auch Anita die mit ihrer Mutter aus Südamerika fliehen muss da ihr Leben dort bedroht wird und dann auf grausame Weise an der Grenze zu den USA von ihrer Mutter getrennt wird. Wie immer hat mir der Schreibstil der Autorin sehr gut gefallen. Die Geschichte wird trotz ihres schweren Themas auf leichte Weise erzählt, durchsetzt von spirituellen Geistergeschichten wie man es von Isabel Allende gewohnt ist. Dennoch muss ich sagen, dass es nicht unbedingt mein Lieblingsbuch von ihr werden wird. Es hat mir gut gefallen und ich finde es großartig, dass dieses wirklich menschenverachtende Vorgehen der USA thematisiert wird. Mir waren es dann jedoch zu viele unterschiedliche Perspektiven, Geschichten und Personen. Mancher Nebenschauplatz war für mich weniger interessant und lenkte vom Hauptthema ab. Und doch denke ich, dass es ein Buch sein wird, dass ich so schnell nicht vergessen werde. |
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Bewertung vom 14.06.2024 | ||
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Der Milliardär Nevio hat keine Kosten gescheut, um aus der alten Burg Greiffenau eine sagenhafte Eventlocation zu erschaffen. In den unterirdischen Labyrinthen der Burg wurden Escape Rooms eingebaut, die mit riesigen LED-Bildschirme gesteuert von einer KI gewünschte Szenarien kreiert. Um seine Burg zu promoten hat er Testpersonen eingeladen, die hier ein spektakuläres Abenteuer erleben sollen. Doch etwas geht schief. Die KI lässt sie nicht mehr aus ihren Fängen und beginnt ein perfides Spiel mit den Spielenden zu treiben. Mittlerweile hatte ich mehrere eher durchwachsene Rezensionen zu diesem neusten Buch von Ursula Poznanski gelesen. Hauptsächlich wird hier mit ihren früheren Werken verglichen. Ich hatte bisher erst ein Buch der Autorin gelesen, dass mich leider nicht überzeugen konnte. Ich wollte ihr also mit diesem Buch noch einmal die Chance geben mich zum Poznanski-Fan zu machen. Und ich muss sagen, dass hat sie geschafft. Ich habe das Buch einfach nicht mehr aus der Hand legen können. Die Mischung aus düsteren Szenarien und die Geheimniskrämerei mancher Protagonisten haben es echt zum Pageturner gemacht. Zudem bin ich ein Escape-Room Fan und konnte mich in das Rätselfieber der Charaktere total reinempfinden. Das war mal wieder ein Buch, dass ich innerhalb von zwei Tagen gelesen hatte. Einfach großartig! Bleibt jetzt nur die Frage, welches Buch der Autorin ich unbedingt als nächstes lesen sollte? |
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