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Benutzername: 
claudi
Wohnort: 
Stuttgart
Über mich: 
Ich bin eine absolute Leseratte und lese sehr viele Bücher vorab, unter anderem bei lovelybooks und vorablesen. Meine Lieblingsbücher sind Krimis,Thriller, Biografien, Dramen, humorvolles, christliche Literatur, aber auch ab und an ein Liebesroman.

Bewertungen

Insgesamt 1124 Bewertungen
Bewertung vom 28.10.2024
Winterwunder mit Hindernissen
Troi, Heidi

Winterwunder mit Hindernissen


ausgezeichnet

"Über Wunder uns zu wundern, wie haben wir das verlernt. Wer kann es noch von uns? Nur der Liebende." (Friedrich Wilhelm Alexander von Mechow)
Ein Sturz auf einer Eisplatte und ein gebrochenes Bein setzen Evas Großmutter außer Gefecht. Nun muss Eva Oma Rosie über Weihnachten zur Seite stehen, um im kleinen Berghotel in den verschneiten Südtiroler Bergen auszuhelfen. Jede Menge Herausforderungen und verliebte Gäste erwarten Sie dort kurz vor Weihnachten. Dabei hat sie nicht mit Omas rechter Hand Konstantin gerechnet. Beide sind rücksichtslos, aber auch eigensinnig und geraten mehrmals aneinander. Da sind zwangsläufig Ärger und Unheil vorprogrammiert. Neben jeder Menge Arbeit erwartet Eva einen Wasserfall mit magischen Kräften, der die Wünsche der Besucher erkennt und mitunter sogar erfüllt. Eva allerdings glaubt nicht mehr an Wunder, doch sie soll eines Besseren belehrt werden.

Meine Meinung:
Dieses einfache Cover spiegelt so gar nicht die warmherzige Geschichte dieses Buches wider. Mit viel Liebe zum Detail, jede Menge Einfälle, Überraschungen, Liebe und teils sogar Humor machen einen bereit für ein einfaches Wohlfühlhotel in den Bergen. Ich habe mich sofort heimisch gefühlt und erinnert an so manche einfache Berghütte in den Alpen. Dass Rosie in ihrem Alter, zwar mithilfe von Konstantin, noch dieses Hotel alleine führt, hat mich schon etwas überrascht. Natürlich ist es klein und nur wenige Gäste können dort beherbergt werden. Doch putzen, kochen, Gäste unterhalten und noch vieles mehr, muss alles getan werden. Allerdings buchen Omas Berghotel vor allem Gäste, die ein einfaches Leben mit Plumpsklo, kaltem Wasser, Schwitzhütte und besonders dem magischen Wasserfall und Liebe suchen. Und wahrscheinlich ist es Rosies herzliche Art, die immer wieder Besucher anlocken, die auf der Suche nach der richtigen Liebe sind. Mit winterlicher, weihnachtlicher Atmosphäre verzaubert mich mal wieder diese Geschichte und ihren sympathischen Charakteren. Allem voran Oma Rosie, deren herzliche, charmante Art einen sofort dahinschmelzen lässt. Ich glaube, so insgeheim wünscht sich fast jeder so eine Großmutter, selbst wenn sie mitunter einen Sturkopf hat. Eva ist zu Beginn etwas eigenwillig und hat ihre ganz eigenen Vorstellungen, doch wird sie mir von Mal zu Mal sympathischer. Im Grunde kostet es sicher viel Überwindung, Weihnachten in einem so einfachen Hotel in den verschneiten Bergen zu verbringen. Nur zu Fuß und unter schwersten Bedingungen kann man es überhaupt erreichen. Überrascht bin ich allerdings von Konstantin. Der nach außen hin zwar etwas grobschlächtig und unnahbar wirkt, doch im Grunde ein gutes Herz besitzt. Das zeigt vor allem, weil er schon so lange bei Rosie ausharrt. Die Geschichte und besonders der Zwist und Neckerei zwischen Eva und Konstantin lassen mal wieder die Seiten nur so dahinfliegen. Mich erinnert diese Geschichte ein wenig an unser Weihnachtsfest bei einem Südtiroler Bauern, bei dem es ebenso kalt und einfach zuging und wir ebenso abgeschnitten von der Welt waren. Von daher konnte ich mir Rosies Berghotel lebhaft vorstellen und freue mich auf weitere Begegnungen von Liebessuchenden. Bei leckerem Südtiroler Essen und Weihnachtsplätzchen läuft mir förmlich das Wasser im Mund zusammen, es fehlen nur noch die passenden Rezepte dazu. Am Ende muss sich Eva entscheiden zwischen Liebe und Neuanfang oder ihrem alten Leben. Für mich war es eine abwechslungsreiche Liebesgeschichte, die ich gerne weiterempfehle und 5 Sterne gebe.

Bewertung vom 28.10.2024
Trauriger Tiger
Sinno, Neige

Trauriger Tiger


gut

"Es kommt nicht darauf an, was man aus uns gemacht hat, sondern darauf, was wir aus dem machen, was man aus uns gemacht hat." (Jean Paul Sartre)
Mit ihrer zwei Jahre jüngeren Schwester und den Hippie-Eltern wächst Neige Sinno in einem kleinen Ort in den französischen Alpen auf. Als die Mutter einen anderen Mann kennenlernt, lässt sie sich scheiden, um mit dem attraktiven Bergführer und den beiden Kindern, so wie zwei weitere kommen bald hinzu, auf einem heruntergekommenen Bauernhof zusammenzuleben. Sieben Jahre lang wird Neige Sinno während dieser Zeit von ihrem Stiefvater sexuell missbraucht. Ihr Martyrium beginnt, als sie ungefähr sieben Jahre alt ist. Genau jedoch kann sie sich nicht mehr erinnern. Erst mit 21 Jahren zeigt sie ihren Peiniger an und geht vor Gericht. In ihrem Buch nähert sich die Autorin jener Vergangenheit, in der sie Parallelen und Ähnlichkeiten aus der Literatur wie z. B. "Lolita" von Vladimir Nabokov sucht. Ausgezeichnet mit einigen Literaturpreisen hat dieses Buch zahlreiche Herzen in Frankreich berührt.

Meine Meinung:
Ich will ehrlich sein, mich hat dieses Buch leider viel zu wenig berührt. Der beschwerliche Schreibstil und die vielen Passagen zu literarischen Werken überfordern mich leicht. Ebenso wenig gefällt mir, dass sie doch recht knapp und gefühlskalt über ihre eigene Vergangenheit und das eigentliche Anliegen berichtet. In diesem Buch werden eher die Familie, die Tat im Allgemeinen und der Täter durchleuchtet als das eigentliche Opfer. Gestört haben mich außerdem die zahlreichen Wiederholungen von einzelnen Passagen. Natürlich kann ich verstehen, warum die Autorin in diesem Buch nur wenige Details über ihren eigenen Missbrauch eingeht. Doch warum dann dieses Buch, frage ich mich, wenn sie im Grunde nicht groß auf sich selbst eingeht? Hätte ich zuvor gewusst, dass die Autorin eine studierte Literaturwissenschaftlerin ist, hätte ich sehr wahrscheinlich Abstand davon genommen. Allerdings muss ich dem Satz zustimmen: "Dieses Buch macht Angst, bevor man es gelesen hat; wenn man es dann liest, verliert man die Angst sofort." Natürlich überlegt man, wenn es um das Thema Kindesmissbrauch geht, werde ich das wohl verkraften. Doch in diesem Buch ist es definitiv der Fall, denn die Autorin geht nur gering auf detaillierte Beschreibungen von damals ein. Im Gegenteil, sie versucht auf eine ganz andere Art und Weise als sonst, sich diesem Thema zu nähern. Für Neige Sinno jedoch steht fest: Kindesmissbrauch ist keine Prüfung, kein Zwischenfall im Leben, sondern eine Erniedrigung, die die Grundfesten eines selbst zerstören. Wer einmal Opfer war, der ist immer Opfer. Selbst wenn es einem irgendwann gut geht, wird man diesen Makel nie wieder ganz loswerden. Sie fragt sich: Wer sind diese Täter, die so etwas ihren Opfern antun? Schade finde ich allerdings, dass sie viel zu sehr verallgemeinert, statt wirklich über ihre eigenen Gefühlswelt zu berichten. Wahrscheinlich ist dies genau der Grund, warum ich zu Buch und Autorin nie einen richtigen Zugang finde. Fassungslos macht mich außerdem, wieso ihre eigene Mutter nichts davon gewusst haben soll und warum sie nach der Anzeige ihrer Tochter noch ein Jahr lang bei ihm geblieben ist. Natürlich sind ihre beiden jüngsten Kinder noch zu jung und sie mitten in der Ausbildung, trotzdem bleibt es für mich unbegreiflich. Während der Täter dann nach 9 Jahren Haft wieder freikommt und eine neue Familie gründet, wird sein Opfer die Taten lebenslang nicht vergessen. Überrascht haben mich allerdings die vielen Beispiele aus der Literatur zum Thema Missbrauch. Einiges finden wir im oben erwähnten Werk „Lolitas“ Nabokov, Virginia Woolf, Christine Angot oder Emmanuel Carrère. Immer wieder zieht sie aus diesen Werken Schlüsse und stellt sich selbst die Frage, wie sie überhaupt über ihre eigenen Erfahrungen erzählen soll. Andererseits widert es sie an, überhaupt über diese Vergangenheit zu berichten. Wahrscheinlich sind ihre Gefühle deshalb im Buch so knapp bemessen. Mich hat es leider nicht vollständig überzeugt, weshalb ich nur 3 Sterne vergebe.

Bewertung vom 18.10.2024
Weihnachtsleuchten in Santa's Cove (Magic Christmas 7)
Wöß, Lotte R.

Weihnachtsleuchten in Santa's Cove (Magic Christmas 7)


ausgezeichnet

"In der Geborgenheit der Familie Weihnachten feiern zu können, ist in der heutigen Zeit wohl das schönste aller Geschenke." (Roswitha Bloch)
Das ganze Jahr freut sich Riley schon auf Weihnachten bei ihrer Familie am Lake Michigan. Doch Franklin überrascht sie mit einem Geständnis und der Liebesreise nach Florida. Die jedoch kurze Zeit später wie eine Seifenblase verpufft. Doch Riley lässt sich nicht unterkriegen und fliegt kurzerhand alleine. Dafür kann sie seinen besten Freund Cameron überzeugen, dessen Freundin ebenfalls lieber Weihnachten wo anders verbringt. Weihnachten in Rileys Familie im kalten, verschneiten Santa Cove ist genau das, was Cameron nach seinem Alltagsstress als Arzt braucht. Besonders weil er selbst keine eigene Familie hat und stattdessen von Rileys Familie herzlich aufgenommen wird. Zwischen all dem Weihnachtsleuchten ihrer Heimat und einer Menge weiterer Weihnachtstraditionen lernen sich die beiden immer näher kennen und lieben. Allerdings steht plötzlich seine Ex-Freundin Allyson vor ihm und will ihn zurückgewinnen. Gibt es ein Happy End für Riley und Cameron, und was hat es mit dem blauäugigen Santa Claus und seinen Ratschlägen auf sich?

Meine Meinung:
Dieses Buch ist inzwischen Band sieben der "Magic Christmas"-Reihe, die immer in verschiedenen Ländern oder Regionen spielen und von verschiedenen Autorinnen verfasst wurden. Dieses Mal geht es ins winterliche Amerika mit seinen weihnachtlichen Bräuchen und Köstlichkeiten. Niemals hätte Riley gedacht, dass ihr Freund Weihnachten nicht bei ihrer Familie verbringen möchte. Natürlich ist es in Santa Cove viel kälter als in New York, und Rileys Familie ist zum einen herzlich und liebt Weihnachten über alles. Franklin, dessen eigene Familie eher kühl und wenig Herzlichkeit besitzt, ist so etwas einfach zu viel. Stattdessen macht er lieber mit seinen Kollegen und deren Anhang Urlaub im warmen Florida. Als Riley allerdings erfährt, warum es keinen Liebesurlaub geben wird, trennt sie sich von Franklin und fliegt nach Hause. Dasselbe passiert Franklins Freund Cameron, der von Allysons Freunden und Partymachen die Nase voll hat. Die vier Freunde kennen sich schon lange, doch diesmal hat er keine Lust, schon wieder Allys Wünschen nachzugeben. Auch sie trennen sich und verreisen kurzerhand getrennt voneinander. Für Cameron wird es in Rileys Familie das schönste Weihnachtsfest werden. Mit diesem herrlichen Buch stimmt uns die Autorin mit jeder Menge Familie, Herzlichkeit und Traditionen auf Weihnachten ein. Beim Singen von Weihnachtsliedern, dem Santa Ice Wishing oder dem eisigen Santa-Claus-Swimming fühlt sich Cameron so richtig pudelwohl. Und bei einem Besuch im weltbesten Café Sugar Snout kommen sich die beiden immer näher. Während für mich Riley und Cameron auf Anhieb sympathisch sind, wundere ich mich, warum beide so unsympathische Partner haben. Franklin ist ein totaler Egoist, der Riley schon ziemlich manipuliert hat. Allyson dagegen ist eine verwöhnte Partymaus, die ständig an Camerons Beruf als Arzt herumnörgelt. Ihr wäre es am liebsten, er würde den Vorschlag ihrer Eltern für eine exklusive Arztpraxis annehmen. Doch Cameron, der im Waisenhaus und bei Pflegeeltern groß wurde, ist eher bescheiden und lehnt dieses Angebot ab. Überhaupt vom ganzen Standesdenken passen Riley und Cameron viel besser zusammen. Nicht nur die Liebe und Herzlichkeit von Rileys Familie können mich überzeugen. Selbst über Rileys kauzige Granny muss ich herzhaft schmunzeln. Jede Menge Überraschungen machen das Lesen wieder zu einem wirklichen Vergnügen und ich würde am liebsten sofort mitfeiern. Von mir gibt es deshalb eine Empfehlung und 5 Sterne.

Bewertung vom 18.10.2024
Der Bademeister ohne Himmel
Pellini, Petra

Der Bademeister ohne Himmel


ausgezeichnet

"Wer Augen im Kopf hat, sieht, dass Hubert stirbt. Jeden Tag wird er weniger. Nur mehr Haut und Knochen. Zudem scheint eine höhere Instanz die Löschtaste in seinem Gehirn zu bedienen." (Buchauszug)
Die 15-jährige Linda ist mit ihrem Leben unzufrieden. Oft denkt sie daran, vor ein Auto zu laufen, um es zu beenden. Doch zwei Menschen haben dies bisher verhindert. Einer davon ist ihr einziger Freund Kevin, der ebenfalls immer wieder mit der Umwelt hadert, und der andere ist der 86-jährige ehemalige Bademeister Hubert. Hubert, durch seine schwere Demenz gezeichnet, kann inzwischen nicht mehr die Wohnung verlassen. Stattdessen leistet Linda ihm und seiner Pflegerin Ewa dreimal die Woche Gesellschaft. Sie versucht in dieser Zeit, sein Leben so schön wie möglich zu gestalten. Doch am Ende schlägt das Schicksal erbarmungslos zu.

Meine Meinung:
Hubert war früher Bademeister im Strandbad in Bregenz. Während dieser Zeit ist nie ein Kind ertrunken. Die Autorin erzählt hier die Geschichte eines jungen Mädchens, das für mich sehr viel Verantwortungsgefühl besitzt. Sie bemüht sich aufopfernd um ihren Nachbarn Hubert. Wie viel der an Demenz erkrankte Hubert wirklich von Lindas Besuchen noch mitbekommt, ist fraglich, zu Beginn sicher deutlich mehr als später. Doch zumindest wird dadurch der Alltag von ihm, Ewa und ihr selbst abwechslungsreicher. Zudem ist Linda durch diese Aufgabe von ihren Suizidgedanken abgelenkt, die immer wieder ihr Leben bestimmen. Besonders gut gefällt mir, wie die Autorin hier den Umgang dieser drei Generationen beschreibt. Man merkt, dass sie selbst viele Jahre in der Pflege von demenzkranken Menschen tätig war. Linda spricht mit ihm viel über seine Tätigkeit als Bademeister. Sie sehen Fotoalben an oder zählen mit großer Leidenschaft. Lustig finde ich die Idee, mit Schwimmflügel im Wohnzimmer Trockenübungen zu veranstalten. Allerdings spürt man im Laufe des Buchs dann doch, wie Hubert immer schneller abbaut, niemanden mehr erkennt und die Demenz schließlich immer mehr fortschreitet. Immer mehr zieht er sich aus dem Leben zurück. Vielleicht versteht Linda ihn deshalb so gut, weil sie selbst am liebsten aus ihrem eigenen Leben verschwinden würde. Überrascht hat mich, wie positiv demente Menschen auf Hunde reagieren. Mit einer Leichtigkeit und humorvollen Sprache wird das Thema Demenz sehr einfühlsam beschrieben und dargestellt. Bemerkenswert finde ich, dass diese Erkrankung nicht immer nur Negatives und Schweres hervorbringt. Linda und Ewa gefallen mir außerordentlich gut. Linda mit ihrer herzlichen sozialen Ader scheint die Besuche bei Hubert wirklich zu schätzen. Aber auch Ewa, die noch zusätzlich den Haushalt führt und viel zu wenig Zeit hat, um sich intensiv um Hubert zu kümmern. Überhaupt scheint sie mit der Pflegerin aus Polen ein besonderes Verhältnis zu haben. Sie nimmt sie ernst und mit ihr kann sie über ihre Sorgen reden. Niemand außer Ewa scheint zu merken, dass Linda eigentlich Hilfe braucht. Ihre Mutter ist viel zu sehr mit Ihrem neuen Partner beschäftigt. Irgendwie ist es schon traurig, dass so viele Personen mit einem tragischen Hintergrund hier aufeinandertreffen. Schockierend finde ich vor allem immer wieder Lindas suizidale Gedanken. Nur gut, dass diese Geschichte trotz all dem Schweren auch sehr viel Humor beinhaltet. Das Ende bringt zwar etwas Befreiendes und einen Neuanfang für Ewa. Doch leider auch einen großen Schockmoment, mit dem ich nicht gerechnet habe. Ein Buch, das ich nur jedem empfehlen kann, weil man Demenz und andere Themen so viel besser nachvollziehen kann. Von mir gibt es 4 1/2 Sterne, weil mir dann doch Kevins Leben und Situation ein wenig zu kurz kamen.

4 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 04.10.2024
Wünsche mit Zuckerguss (MP3-Download)
Benna, Belinda

Wünsche mit Zuckerguss (MP3-Download)


ausgezeichnet

"Liebe ist nicht das, was man erwartet zu bekommen, sondern was man bereit ist zu geben." (Katharine Heburn)
Ein Hilferuf ereilt Stine in Kopenhagen, wo sie einen kleinen Laden besitzt. In der Bäckerei von Onkel Ingmar und Tante Ylvie hat es gebrannt und nun brauchen sie dringend Hilfe. Für Stine ist selbstverständlich, dass sie den Familienbetrieb wieder auf Vordermann bringt, obwohl sie keine Ahnung vom Renovieren hat. Überrascht ist sie nur, weil ihr dafür lediglich 2 Wochen Zeit bleiben, bis das Herbstfest beginnt. Außerdem muss sie dringend noch die legendären Zimtschnecken backen, und dies ohne Backkenntnisse. Doch wer ist dieser komische Typ, den sie in der Bäckerei antrifft? Oskar will dringend dafür sorgen, dass die Bäckerei wieder genauso aufgebaut wie zuvor. Schließlich erlebt er dort täglich die einzige Erinnerung an seine vor 6 Jahren verlorene erste große Liebe. Aber wie bringt er Stine dazu, ihr beim Renovieren helfen zu dürfen? Doch je intensiver die beiden sich kennenlernen, desto mehr schleicht sich Stine in sein Herz. Kann er seine große Liebe für eine neue Frau wirklich vergessen?

Meine Meinung:
Mit Band 5 dieser Reihe muss ich mich erneut von Schweden und Lillaström verabschieden. Die Herbstreise in dieses beschauliche Dorf ist wieder einmal beendet und ich habe mich abermals so richtig bei den Bewohnern von Lillaström wohlgefühlt. Herausfordernd für alle Einwohner ist mal wieder Lasse, der Bürgermeister von Lillaström. Er ist derjenige, der jedem eine Aufgabe beim Herbstfest aufschwatzt, ob man will oder nicht. So geschieht es auch bei Oskar und Stine. Lasse ist schon ein ganz eigenwilliger Typ Mensch, dem alle lieber aus dem Weg gehen. Stine hingegen ist mir gleich von Beginn an sympathisch. Wie kann man seinem Onkel versprechen, seine Bäckerei zu renovieren, wenn man keine Ahnung davon hat? Da spürt man schon den großen Familienzusammenhalt, wenn man so etwas verspricht. Oskar finde ich zu Beginn recht verschlossen und eigenartig. Erst so nach und nach öffnet er sich Stine gegenüber. Allerdings, als Stine ihn mit ihrem Liebeskanelbullar verändern will, verkriecht er sich wieder in sein Schneckenhaus. Die Autorin hat hier erneut eine wundervolle Liebesgeschichte aus Lillaström geschrieben. Aufgelockert wird das Ganze durch eine alte Sage, die sie beim Renovieren in der Bäckerei findet. Selbst wenn es nur eine Sage ist, ist sie überzeugt, damit wirklich etwas bewegen zu können. Doch wie soll man Liebeskanelbullar backen ohne Rezept und Backerfahrung und wird der Zauber überhaupt gelingen? Dieses Unterfangen wird Sines große Herausforderung, vor allem weil sie diese am Herbstfest verkaufen möchte. Ich tauche wieder recht schnell in diese Liebesgeschichte ein, die für viel Abwechslung und jede Menge Verwirrungen zwischen den beiden Protagonisten sorgt. Von Anfang an nimmt mich der Schreibstil der Autorin mit und so fliegen auch hier die Seiten nur so dahin. Ich muss sagen, von den 3 Bänden, die ich lesen durfte, haben mir alle gut gefallen. Natürlich ist in diesem Buch wieder als großes Highlight, jenes jährliche Herbstfest, wo alle Bewohner schon sehnsüchtig darauf warten. Am liebsten würde man sofort dort hinreisen, wenn es dieses Lillaström wirklich gäbe. Schweren Herzens verabschiede ich mich von Astrid Lindgrens Heimat, die ich nur durch diese Reihe kenne. Ich kann Euch auch diesen Band nur ans Herz legen und gebe 5 Sterne dafür.

Bewertung vom 04.10.2024
Das Herz ist niemals blind
Wöss, Lotte R.

Das Herz ist niemals blind


ausgezeichnet

"Wenn wir nur noch das sehen, was wir zu sehen wünschen, sind wir bei der geistigen Blindheit angelangt." (Marie von Ebner-Eschenbach)
Lilly Schluck ist schon seit längerem heimlich in Gundis Bruder Albert verliebt. Trotz seiner Blindheit besucht er regelmäßig seine Mutter im Seniorenheim, bei dem Lilly ihr soziales Jahr absolviert. Sie freut sich natürlich, wenn sie Albert und seiner Mutter den Kaffee bringen darf und sie sich so begegnen und kurz miteinander plaudern. Als Albert ein Angebot einer Musikschule in England erhält, bietet sich Lilly an, ihn zu begleiten. Albert, der ebenfalls Gefühle für Sie hat, freut sich über dieses Angebot. Doch als sich beide endlich ihre Liebe eingestehen und die Reise antreten, kommt es bei Albert zu einer Blinddarmentzündung. Trotzdem Lilly gut reagiert, macht ihr Gundi deshalb schwere Vorwürfe. Der völlig überrumpelte Albert sieht ein, wenn seine Liebe funktionieren soll, muss sich endlich von seiner Schwester weiter abnabeln. Währenddessen macht sich die 80-jährige Sibylle auf Spurensuche nach ihrem Vater, dessen Namen sie nie erfahren hat. Doch als sie die Wahrheit herausfinden, ist ihr klar, warum ihre Mutter ihn nie nennen wollte. Außerdem erhält die Familie eine weitere schockierende Nachricht.

Meine Meinung:
Band vier über die Familie Schluck ist für mich mein drittes Buch, welches ich aus dieser Reihe kenne. Diese sympathische, große Familie hat sich inzwischen in mein Herz gezaubert. Dadurch, dass die Handlungen immer wieder in die Gegenwart und die Vergangenheit führen, sind die Geschichten sehr abwechslungsreich und interessant. Diesmal geht es hauptsächlich um Lilly Schlucks große Liebe zu dem sieben Jahre älteren blinden Albert Steffens. Eigentlich kennen sich die beiden schon sehr lange, denn Lillys Bruder Alexander ist mit Alberts Schwester Gundi zusammen. Sie dagegen ist unsicher, ob er ebenfalls für sie Gefühle hat. Denn bisher waren ihre Gespräche nur kurz und oberflächlich. Erst als die Musikschule ihn kündigt und er ein Angebot aus England erhält, kommen sich die beiden näher. Lilly will ihn unbedingt begleiten, doch Gundi hängt sehr an ihrem Bruder, auf den sie in der schweren Kindheit schon aufgepasst hat. Deshalb ist sie auch so entrüstet, warum Albert so oft ihre Mutter besucht, wo sie sich doch nie richtig um ihre Kinder gekümmert hat. Dieses Mal ist Band 5 mit vielen schockierenden Ereignissen gespickt. Von Misshandlung und Vergewaltigung bis hin zu einem schweren Unfall ist in dieser Geschichte alles vorhanden. Doch besonders gut gefällt mir, wie die Autorin uns das Thema Blindheit näherbringt. Sie lässt dabei Albert so schön seiner Lilly erklären, wie es ist, blind zu sein. Sodass selbst wir als Leser etwas zu diesem Handicap mitnehmen. Trotz seiner Erblindung lebt Albert selbstständig in einer kleinen Wohnung und kommt gut zurecht. Weil er von Geburt an blind ist, ist seine Vorstellung eindeutig eine andere als bei Menschen, die erst später erblinden. Dafür hat er ein ausgeprägtes Gehör, welches er auch als Musiklehrer braucht. Lilly ist für ihre 21 Jahre schon recht reif und verantwortungsbewusst. Die Beziehung zu Albert steht für mich definitiv unter einem guten Stern. Eine schockierende Nachricht erhält die Familie von Tim, der mit seiner Rudermannschaft auf dem Weg zur Olympiade nach Paris ist. Außerdem bringt der Blick in die Vergangenheit für Sibylle ebenfalls keine guten Nachrichten. Es ist mal wieder eine einfühlsame Familien- und Liebesgeschichte, bei der ich als Leser sehr viel in Sachen Blindheit informiert werde. Nun bin ich sehr gespannt, wie es im letzten Band mit Tim nach diesem Schock weitergeht, und gebe erneut 5 Sterne und eine Leseempfehlung.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 04.10.2024
Das Dickicht
Kuhl, Nikolas;Sandrock, Stefan

Das Dickicht


sehr gut

"Zwei Tage ist Daniel schon unter der Erde. Zwei verdammte Tage, in denen sie nicht wussten, ob genug Sauerstoff in seinem Gefängnis vorhanden ist, um ihm am Leben zu halten." (Buchauszug)
Der Entführungsfall an der ca. 15-jährigen Architektentochter Charlotte Kobayashi lässt bei KHK Juha Korhanen alte Erinnerungen aufflammen. Zusammen mit seinem Kollegen KOK Lucas Adisa (Lux) stellt er viele Ähnlichkeiten zu einem alten Fall fest, der fast 20 Jahre zurückliegt. Im Oktober 2006 wurde der 14-jährige Daniel Boysen entführt und in einer Kiste im Wald vergraben. Als die Ermittler ihn später im Wald ausgraben, kann nur noch sein Tod festgestellt werden. Doch wie kann das sein? Der Täter von damals wurde doch entlarvt und er beging Suizid vor seiner Verhaftung. Auffällig ist außerdem, als Juha feststellt, dass sein Kollege Werner Swoboda weiter an dem Fall ermittelt hat. Doch warum der Fall war doch abgeschlossen? Hatte Swoboda Zweifel am Täter? Immer weiter tauchen die Ermittler in die Geschehnisse von damals ein und entdecken eine Tragödie, in der Opfer zum Täter wurden und andersherum.

Meine Meinung:
Bei dem düsteren Cover war ich schon auf einen spannenden Kriminalfall gefasst. Zumindest der Klappentext hört sich vielversprechend an. Der Schreibstil ist angenehm, locker und flüssig, allerdings plätschert er bis fast zum Ende etwas quälend dahin. Interessant allerdings ist, dass es im Jahr 1981 schon einmal einen ähnlichen realistischen Fall gab. Auch damals findet man die 10-jährige Ursula Hermann erst 14 Tage später erstickt in einer Kiste im Wald vor. Ob dieser Krimi auf diesem realen Fall basiert, wird für mich allerdings nicht ersichtlich. Zumindest wird im Anhang nichts erwähnt. Allerdings wurde ebenso wie in unserem Buch in diesem konkreten Fall erst über 20 Jahre später der Täter ermittelt. Von daher zeigt dieser Kimi recht viele Ähnlichkeiten zu diesem damaligen realen Fall. Die beiden Protagonisten Juha Korhanen und Lucas Adisa passen als Kommissare und Team gut zusammen. Beide haben ihren ganz persönlichen Hintergrund, zu dem wir als Leser im Buch immer wieder Einblicke bekommen. Während Korhanen eher derjenige ist, der oft zu vorschnell handelt, ist Lux doch eher der umsichtige, gefasste, den nichts so schnell aus der Ruhe bringt. Vielleicht liegt es daran, weil Korhanen den Fall Boysen als junger Polizist maßgeblich begleitet hat und Lux dagegen viel unbedarfter an diesen Fall geht? Doch gerade diese Gegensätze schweißen die beiden im Laufe der Ermittlungen immer mehr als Team zusammen. Genauso bekomme ich in Sachen Privatleben während des Lesens ebenfalls immer mehr Einblicke. Die Ermittlungen selbst ziehen sich für mich mitunter etwas unnötig in die Länge. Allerdings bekomme ich dadurch viel mehr den Eindruck von wirklicher Polizeiarbeit. Ich spüre, wie schwierig es ist, einen Fall aufzuklären, bei dem viele der Zeugen und Betroffenen schon verstorben sind. Hier werden die Recherchen zum Fall enorm erschwert, da man kaum noch jemanden befragen und oft nur noch auf die Akten zurückgreifen kann. Von daher ist dieser Cold Case Fall eine ziemliche Herausforderung für das Kripoteam. Viel Ungereimtes und jede Menge Wendungen lassen dann am Ende doch noch Spannung entstehen. Durch die zwei ungleichartigen Beamten bleibt der Krimi trotz mühsamer Ermittlungen interessant, selbst wenn ich etwas mehr Spannung erwartet habe. Trotzdem freue ich mich auf weitere Kriminalfälle dieser Ermittler aus der Feder dieser beiden Autoren und gebe gute 4 Sterne für ihren ersten Fall.

Bewertung vom 04.10.2024
Lukas fällt auf die Nase
Welch, Edward

Lukas fällt auf die Nase


ausgezeichnet

"Gott aber beweist uns seine große Liebe gerade dadurch, dass Christus für uns starb, als wir noch Sünder waren." (Röm. 5, 8)
Lukas Langohr wohnt mit seiner Familie in einer Höhle am Rand von Wiesental. Lukas ist außerdem der schnellste Läufer in seiner Klasse, was er demnächst im Ferienlager wieder unter Beweis stellen will. Doch niemals hätte er gedacht, dass er bei diesem Lauf auf die Nase fällt. Seine Schwester Lotte steht ihm jedoch zur Seite, tröstet ihn und hilft ihm, diese Niederlage besser zu verstehen. Sie zeigt ihm, das Gewinnen nicht das Wichtigste im Leben ist und sie ihn immer lieb haben wird.

Meine Meinung:
Das bunte Cover lädt wieder zu einer hilfreichen biblischen Bilderbuchgeschichte ein. Die kurzen und knappen Textpassagen sind kindgerecht und werden mit tollen Illustrationen untermalt. Der Hochmut von Lukas, dass er der Schnellste und Beste ist, wird ihm bei einem Rennen zum Verhängnis. Seine langen Ohren verdecken bei Rennen die Augen und er fällt. Natürlich ist ihm das peinlich und er hat vor allem Angst, was die anderen Schüler nun über ihn denken werden. Doch eine hält immer zu ihm, das ist seine Schwester Lotte. Sie zeigt Lukas, warum es außer Stolz und Hochmut etwas viel Wichtigeres im Leben gibt. Nämlich Gott zu vertrauen. Außerdem sagt sie ihm: "Manchmal müssen wir versagen, damit wir erkennen, wie sehr wir Gottes Hilfe brauchen." Das nennt Gott Demut, und wenn wir Jesus um Verzeihung bitten, dann vergibt er uns auch. Mit einer bildhaften, kindlichen Sprache wird hier den Kindern Gottes Wort vermittelt. Mit viel Liebe und Einfühlvermögen wird die Geschichte anhand von Tiere hilfreich dargestellt und erzählt. In unserer Geschichte geht es dieses Mal um Stolz, Hochmut und Vergebung. Im Anhang findet sich dann die zusätzliche Hilfe für Eltern und Erziehungsberechtigte, wie sie mit den Kindern über dieses Thema reden können. Außerdem gibt es noch einige Bibelstellen zu diesem Thema. Allerdings finde ich dieses Buch für Kinder ab 3 Jahre zu früh. Ich würde es eher ab 5 Jahre empfehlen. Dieses hilfreiche Buch ist ein schönes Geschenk zum Vorlesen oder selber lesen und gebe 5 Sterne.

Bewertung vom 04.10.2024
Glück mit Kürbiskuchen
Wagner, Emma

Glück mit Kürbiskuchen


ausgezeichnet

"Nicht Erfolg ist der Schlüssel zum Glück, sondern Glück ist der Schlüssel zum Erfolg. Wenn du gerne tust, was du tust, wirst du auch erfolgreich sein." (Albert Schweitzer)
Vera ist eigentlich nur auf der Suche nach dem Glück und ihrer ganz großen Liebe. Mit großer Leidenschaft erprobt sie außerdem neue Rezepte, besonders jetzt, nachdem sie ohne Job dasteht. Doch ihr Vater und Besitzer des einzigen Lokals, des Hörnan, möchte davon nicht wissen. Er setzt weiter auf Altbewährtes und seine alten Stammgäste. Viggo hat nach dem Ärger mit Kollegin Solveig von Frauen die Schnauze voll. In Lappland möchte er in aller Ruhe seine neue Aufgabe angehen. Allerdings macht sein Vater ihm einen Strich durch die Rechnung und schickt ihn nach Lillaström, wo er einem alten Freund helfen soll. Schwierig nur, dass er dort wegen des anstehenden Herbstfests bei Vera wohnen muss und keine Ruhe für seine Arbeit findet. Außerdem scheint er Veras Zukunftspläne mit dem Hörnan ebenfalls nicht umsetzen zu können.

Meine Meinung:
In Band 4 der "Liebe auf Schwedisch" Reihe dreht sich diesmal alles um Vera und Viggo. Beide sind unglücklich mit ihrem Leben und würden gerne etwas daran ändern. Während Vera dringend die Liebe fürs Leben sucht, die sie täglich in ihren Liebesromanen aufsaugt, hat Viggo von Frauen die Nase voll. Er will nur endlich wieder in seinem Job Erfolg haben, ohne dass ihm seine Kollegin die Ideen klaut. Dafür sucht er sich einen Ort aus, bei dem er viel Ruhe erhofft. Doch zuvor muss er noch einen Gefallen für seinen Vater tun. Dass er dabei seine alte Ferienfreundin Vera wiedersieht, damit hat er nicht gerechnet. Vera entpuppt sich zwar als wunderschön, doch auch als Nervenbündel, das ihn immer wieder auf die Palme bringt. In Sachen Kochen kann ihr jedoch so schnell niemand das Wasser reichen. Jetzt muss er dies nur irgendwie Veras sturem Vater beibringen, der in seinem Lokal keinerlei Veränderung will. Was er allerdings immer wieder von Vera über Liebe und Männer aufschnappt, verunsichert ihn zusehends. Doch auch Viggo hat sich verändert. Aus dem schüchternen, brillentragenden Jungen von damals hat sich ein stattlicher, gut aussehender Mann entwickelt, den Vera kaum wiedererkennt. Schon das Cover mit dem kleinen Häuschen und den Kürbissen stimmt mich auf Schweden und das anstehende Herbstfest ein. Erneut freue ist die Freude groß auf Lillaström und dessen liebenswerte, eigenwillige Bewohner. Schon zu Beginn wirft die Autorin mit schwedischen Köstlichkeiten nur so um sich. Was vor allem an der Bäckerei liegt, bei der Vera vor dem Brand gearbeitet hat. Bei all den leckeren schwedischen Backwaren wie Kladdkaka (Schokoladenkuchen), Morotskaka (Rüeblitorte), Chokladbollar (Kokoskonfekt), Ostkaka (Käsekuchen) und Kanelbullar (Zimtschnecken) läuft einem förmlich das Wasser im Mund zusammen und man fühlt sich sofort wie im Schwedenurlaub. Mit Vera und Viggo erlebe ich wieder ein Paar, das sich sehr schwertut, sich anzunähern. Zwar kennen sich beide schon seit der Kindheit, doch das ist inzwischen viele Jahre her. Viggos Abneigung gegenüber Frauen macht es außerdem nicht gerade einfach, sich Vera zu nähern. Vera dagegen ist mir sofort sympathisch. Sie hat es nicht nur in der Liebe schwer, sondern ebenso mit ihrem sturen Vater. Gerne würde sie mehr Verantwortung im Familienlokal übernehmen, doch das ist schwierig bei einem Dickkopf wie ihren Vater. Mit viel Liebe, Humor und jede Menge Überraschungen sorgen vor allem wieder die Bewohner Lillaströms. Unerwartet gibt es immer wieder kurze Einflüsse zu den anderen Büchern der Reihe, was mir gut gefällt. Für mich ist es erneut eine abwechslungsreiche Geschichte, bei der ein Kürbiskuchenrezept am Ende noch schön gewesen wäre. Doch ich gebe gerne wieder 5 Sterne und eine Empfehlung.

Bewertung vom 24.09.2024
Knistern im Herbstlaub
Ludwig, Finny

Knistern im Herbstlaub


ausgezeichnet

"Was wir für andere tun, kommt auch uns zugute. Was wir gegen andere tun, schadet auch uns selbst." (Ernst Ferstl)
Inger lebt ganz für ihre Arbeit, und so merkt sie gar nicht, wie ihr Körper an seine Grenze kommt. Bis sie eines Tages in der Notaufnahme landet und der Arzt ihr ins Gewissen redet. So jedenfalls kann sie als Projektmanagerin nicht weitermachen und reicht deshalb Urlaub ein. Ihre Freundin Agnetha hat genau das Richtige für 14 Tage Auszeit, nämlich das Bergmansche Ferienhaus in Lillaström. Mist nur, dass Agnethas Bruder Mika auf dieselbe Idee kommt und das Haus seinem besten Freund Mats ebenfalls anbietet. Denn er muss unbedingt eine Auszeit von seiner Freundin Frida machen. Die hat ihn nach drei Trennungen nun auch noch betrogen und ist nun mit dem Neuen in den Urlaub gefahren. Da ist die Überraschung groß, als ausgerechnet zwei sich ein Haus teilen müssen, die sich nicht ausstehen können. Doch wer darf bleiben und wer muss das Ferienhaus wieder verlassen?

Meine Meinung:
Nachdem ich Lillaström und die netten Bewohner schon in der Winterreihe kennenlernen durfte, habe ich mich nun über weitere Bücher gefreut. Schön, dass sich wieder Autorinnen zusammengetan haben, um eine erneute Buchreihe mit diesem schwedischen Dorf zu schreiben. Gab es im Winter den Weihnachtsmarkt, steht diesmal das alljährliche Herbstfest im Mittelpunkt. Mit Inger und Mats erlebe ich zwei Streithähne, die sich, glaube ich, irgendwie noch nie wirklich kennengelernt haben. Man kennt sich zwar schon durch die Geschwister Bergman, doch jeder hat vom anderen seine ganz eigene Vorstellung und Meinung. So ist das Aufeinandertreffen im Ferienhaus nicht gerade einfach. Jeder Einzelne pocht auf sein Anrecht auf das Ferienhaus. Agnetha und Mika werden sich hüten, da eine Entscheidung zu treffen, und überlassen dies ganz den beiden. Doch nach anfänglichen Schwierigkeiten und humorvollen, kindischen Streichen sind die Wogen langsam geglättet. Beide helfen tatkräftig bei der Apfelernte fürs Herbstfest und treffen sich im Laubhaufen, wo es ordentlich knistert und es zu weiteren lustigen Szenen kommt. Allerdings kommt dann unverhoffter Besuch, der alles wieder zurückwirft. Finny Ludwig hat sich hier eine wirklich nette Geschichte ausgedacht, bei der ich öfter herzhaft lachen musste. Besonders die vielen Ideen rund um die kindischen Streiche fand ich gelungen und sie haben für Abwechslung gesorgt. Wie heißt es so schön: "Was sich liebt, das neckt sich", und genau dies bewahrheitet sich für die beiden Streithähne. Besonders freut mich zu sehen, dass die Idylle und Herzlichkeit Lillaström noch immer zu spürbar ist. Gerade die Herzlichkeit ist es, die einem die Bewohner ans Herz wachsen lässt und bei der man sich freut, erneut etwas zu lesen. Herrlich auch, dass Bürgermeister Lasse noch immer mit viel Engagement dabei ist. Während für mich Inger und Mats hier die Sympathieträger sind, empfand ich Jerik Ingers Chef und Mats Freundin Frida einfach nur nervig. Was natürlich so gewollt war. Ich freue mich auf weitere Bücher von Lillaström und gebe 5 Sterne für dieses Buch.

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