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Rieta
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Lauta

Bewertungen

Insgesamt 35 Bewertungen
Bewertung vom 18.02.2024
Krummes Holz
Linhof, Julja

Krummes Holz


gut

Der Roman "Krummes Holz" von Julia Linhof ist eine Poesie auf Natur, Verfall und Moral. Das Cover zeigt ein, so würde ich es sehen, reifes Feld unter dem Himmel. Es ist Sommer als Jirka als junger Erwachsener auf den Hof seiner Vorfahren zurückkehrt. Jeder Schritt, jeder Geruch erinnert ihn an seine Kindheit. Es sind keine guten Erinnerungen. Gut bildlich beschrieben kann sich der Leser den in die Jahre gekommenen und vernachlässigten Hof vorstellen. Leander, Jirkas Bruder hat mehr oder weniger gut den Hof bewirtschaftet und kaum etwas verändert. Die Handlung springt immer wieder von der Gegenwart in die Vergangenheit. Der Schreibstil ist manchmal schwer zu fassen und lange Sätze musste ich zwei mal lesen. Die überraschende Erkenntnis, dass Leander schwul ist und seine Beziehung zu Henning zieht sich bis zum Ende durch den Roman. Erinnerungen an die gemeinsame Kindheit, auch mit Schwester Malene und dem Tod des Vaters werden sehr bildlich und manchmal von schwer zu ertragener Ehrlichkeit und Brutalität beschrieben.

Bewertung vom 25.01.2024
Gestehe
Faber, Henri

Gestehe


ausgezeichnet

Atemlos spannend
Für mich war das der erste Roman von Henri Faber.
Die Leseprobe war atemlos spannend, so dass ich mich darauf gefreut habe, den ganzen Roman zu lesen. Ich wurde nicht enttäuscht.
Gegliedert in drei Stränge.
Der erste: Der Wiener Chefinspektor Johann Winkler. Genannt Jacket. Ein luxuriös lebender Mann, der ein Buch geschrieben hat, was seine Heldentat zum Inhalt hat. "Blutnacht". Er sonnt sich in seinem Ruhm, denn das Buch wird verfilmt. Jacket ist ein Held, aber im Kommissariat wird er nicht ernst genommen.
Hier wird immer aus der Perspektive von Jacket geschrieben
Dann geschieht ein grausamer Mord. Jacket als erster am Tatort, wird zum Hauptermittler benannt und ihm zur Seite Mohammad, genannt Mo, der bisher nie ermitteln durfte, sondern nur Akten sortiert und abgelegt hat.
Der zweite Strang: Mo, in diesen Kapiteln sind wir an der Seite von Mo um furchtbare Morde aufzuklären.
Der dritte Strang: Er, wer ist die geheimnisvolle Person?
Drei Morde sind es inzwischen, immer ist Jacket vor Ort und die Morde gleichen dem neuen Buch von Jacket "Gestehe". Doch das Buch hat der nicht geschrieben und es ist auch noch nicht veröffentlicht. Wer kennt den Inhalt und vollzieht diese schrecklichen Taten?
An den Tatorten wird das Wort "Gestehe" gefunden, eindeutige DNA-Beweise sichergestellt, so dass Jacket unter Mordverdacht gestellt wird. Seinen Widersachern im Kommissariat ist das recht, denn sie können Kommissar Winkler nicht leiden und auch Mo hat es schwer, doch er glaubt den Beteuerungen von Jacket, dass er unschuldig ist und auch nicht weiß was hier passiert.
Das Buch baut richtig Spannung auf, denn man leidet mit den Hauptfiguren. Das Ende des Buches ist absolut unvorhersehbar, aber gut gemacht.
Ein spannender Thriller, der auch die aktuellen Themen von illegalen Organtransplantationen, Leihmutterschaft und Vorurteile gegen farbige Mitmenschen anspricht.
Dementsprechend entspricht auch das Cover voll dem Inhalt, ein Gewirr von Blutgefäßen und das geheimnisvolle "Gestehe".

Bewertung vom 07.01.2024
Pilgrim / Oxen Bd.6
Jensen, Jens Henrik

Pilgrim / Oxen Bd.6


gut

Oxen, Band 6
Dieser Band der OXEN-Reihe war für ich der erste, den ich gelesen habe.
Das Buch beginnt mit der Schilderung, wie Oxen auf einer kurzen Etappe mit seinem großen Sohn wandert. Sie lernen sich nach langer Trennung besser kennen. Oxen wird zum Wanderer, Pilger, um sein Traumata einer Gefangenschaft mit schlimmsten Ereignissen und seiner Schuld zu verarbeiten.
Ich konnte mich schwer in das Buch einarbeiten. Viele Handlungsstränge, die man verknüpfen musste, machten es für mich zäh.
Margarethe Franck und Axel Mosssmann, beide ehemalige Mitarbeiter beim Geheimdienst PET, bitten Oxen um Hilfe bei inoffiziellen Ermittlungen. Alle drei sind absolute Profis und so geht es in diesem Krimi um den Tod von Margarethes Bruder, der unter ominösen Umständen ums Leben kam, um Geheimdienstarbeit vom Feinsten, rätselhaften Morden und Finanzbetrug.
Einerseits ein knallharter Krimi, bis an die Grenze des Erträglichen mit schlimmen Schilderungen grausamer Verbrechen, andererseits eine poetische Schilderung der Landschaft.
Für den, der dänische Krimis mag und vielleicht auch schon von Oxen gelesen hat, ist dieses Buch eine Empfehlung.

Bewertung vom 26.12.2023
Agonie / Milosevic und Frey ermitteln Bd. 2
Adam, Lea

Agonie / Milosevic und Frey ermitteln Bd. 2


gut

Aktuelles Thema im Krimi verpackt
Gleich vorweg: Das Buch ist nichts für schwache Gemüter. "Wenn es um Geld geht, werden die Menschen zu Tieren." so steht es auf Seite 2 des Einbandes. Das Cover ist düster und der Titel "Agonie" bedeutet Todeskampf.
Worum geht es? Es wird eine Leiche gefunden, die professionell, wie ein Schwein geschlachtet wurde. Die Kriminalisten Milo und Vince sind erschüttert und beginnen mit der Mörderjagt. Nicht lange dauert es bis eine weitere Leiche, genauso hingerichtet, gefunden wird. Hauptthema in diesem Buch ist die Massentierhaltung und Tötung. Die Menschen wollen Fleisch und bekommen es.
Eine Liebesbeziehung von Milo steckt in einer Krise und Vince verliebt sich in eine Zeugin.
Mehr möchte ich zum Inhalt nicht verraten. Umwelt- und Tierschützer möchten die Öffentlichkeit aufwecken.
Das Buch ist spannend und flüssig geschrieben. Es gibt mehrere Handlungsstränge, die gut miteinander verwebt wurden.

Bewertung vom 25.11.2023
Der Spion und der Verräter
Macintyre, Ben

Der Spion und der Verräter


ausgezeichnet

Es ist eine spannende Biografie. Fein vom Autor Ben Mcintyre recherchiert, wird in diesem Buch das Leben des Oleg Gordijeski erzählt.
Der Schreibstil ist flüssig und die Story gut nachzuvollziehen.
Oleg Gordijewski wurde im Russland der 40er Jahre in einer Familie von KGB-Mitgliedern hereingeboren und erzogen. So war es nicht verwunderlich, dass er auch diese Karriere einschlägt. Als sehr intelligenter Mann erring er schnell das Vertrauen seiner Vorgesetzten, so dass er nach Dänemark entsandt wird.
Hier werden ihm die spartanischen Lebensumstände und Zwänge in seinem Heimatland mehr als bewusst. Endlich kann er sich seiner Liebe zur klassischen Musik zuwenden und erhält Einblick in Bücher, die er in der Sowjetunion nie hätte lesen können.
So erwachsen in ihm Zweifel am totalitären System in Russland.
Er wechselt die Seiten und wird für den britischen Geheimdienst tätig. Nun ist sein Leben in Gefahr, falls er auffliegt.
Ich konnte viele Parallelen zum Leben und der Geschichte in der DDR finden. Wie z. Bsp. der Bau der Berliner Mauer, der Prager Frühling und die Perestroika mit Gorbatschow.
Das Cover gefällt mir. Es zeigt einen Mann zwischen den Welten. Moskau - London -Berlin.
Ein spannender auf aufschlussreicher Roman, den ich gern weiter empfehlen möchte.

Bewertung vom 21.11.2023
Der Spurenfinder Bd.1
Kling, Marc-Uwe;Kling, Johanna;Kling, Luise

Der Spurenfinder Bd.1


ausgezeichnet

Spannende Krimigeschichte für Erwachsene und Jugendliche ab 12 Jahre
Der Spurenfinder ist eine Krimigeschichte in einem fiktiven Land. Der Autor hat es in bester Weise verstanden diese Krimigeschichte spannend und unterhaltsam zu schreiben. Der flüssige Schreibstil ist leicht verständlich und so würde ich dieses Buch durchaus auch Lesern im jugendlichen Alter empfehlen.
Elos von Bergen ist ein Spurenfinder, heute würden wir sagen ein Dedektiv, der, um seine Ruhe zu haben mit seinen 12-jährigen Zwillingen, Ada und Naru in ein verschlafendes kleines Städtchen zieht. Doch auch hier gibt es einen rätselhaften Mord, den es aufzuklären gilt. So reist Elos von Bergen mit seinen Kindern durch die Welt um den Mörder zu finden.
Eine abenteuerliche Reise, mit erstaunlichen Wendungen und komischen, fantasievollen Figuren fesselt den Leser von der ersten bis zur letzten Seite.
Mir hat das Buch sehr gefallen und auch die Zeichnungen von Bernd Kissel machen es zu einem kleinen Sahnestück.
Ich kann es sehr empfehlen, deshalb gebe ich fünf Sterne.

Bewertung vom 14.11.2023
Die Zuckerbäckerin von Cold Creek Valley / Cold Creek Valley Bd.2
Jones, Mona

Die Zuckerbäckerin von Cold Creek Valley / Cold Creek Valley Bd.2


weniger gut

Süße Spezialität
Das Cover des Buches stimmt den Leser auf den Inhalt des Buches gut ein. Eine kleide Bäckerei inmitten der Schneelandschaft, ein vereliebtes Pärchen und Idylle.
Das ist das Leben von Chiara aus Hamburg und ihrem Liebsten Gabriel. Sie ist in einer Konditorei groß geworden und das Backen liegt ihr im Blut. Gabriel ist Arzt im hiesigen Krankenhaus.
Beide leben im idyllischen Cold Creek Valley.
Mona Jones verführt den Leser in diese Gegend und man ahnt den Duft frischen Brotes, das Glitzern von Schnee und versucht die Kälte zu spüren. Das Leben ist hart in dieser Gegend. Viele Charaktere werden lebhaft beschrieben und Konflikte bleiben nicht aus. Das Buch ist eine leichte Lektüre für lange Winterabende, denn man möchte schon wissen, wer wen am Ende des Buches heiratet und ob Chiara mit ihren leckeren Süßigkeiten die Bewohner verführen und eine eigene Konditorei, trotz aller Hindernisse, eröffnen kann

Bewertung vom 14.11.2023
Bevor die Welt sich weiterdreht
Brosch, Luca

Bevor die Welt sich weiterdreht


ausgezeichnet

Wo ist Elli?
Ein Spionagetriller der besonderen Art, was der Leser zu Beginn des Buches nicht vermutet.
Eine junge Krankenschwester, Johanna, kehrt aus der Hölle von Verdun, von der Front im 1. Weltkrieg zurück in ihre Heimat Davos. Sie kommt nicht alleine, denn sie erwartet ein Kind. Den Vater wird das Kind nie kennenlernen, denn er ist im Krieg gefallen.
Luca Brosch versteht es diese Tragödie zu Beginn des Buches so darzustellen, dass man einfach weiterlesen muss.
Johanna bekommt das Kind, die kleine Elli. Doch das Kind wird ihr sofort genommen und sie muss zu ihrem Vater in das edle Sanatorium in Davos. Dort soll sie mit einem viel älteren Mann, der ihr zuwider ist, verheiratet werden.
Nun entspinnt sich eine interessante und wendungsreiche Geschichte, denn das Sanatorium in der neutralen Schweiz wird zum Schauplatz mit undurchsichtigen und geheimnisvollen Menschen, Industrielle, der europäische Hochadel, Künstler - alle mit den verschiedensten Weltausffassungen und Zielen.
Doch Johanna möchte nur ihr Kind finden und in die Arme schließen. Dafür gerät sie zwischen die Fronten der Geheimdienste.
Ein spannendes Buch bis zum erstaunlichen Ende, in dem sogar Lenin vorkommt.
Das Cover passt zum Inhalt. Eine junge Frau kommt zurück.

Bewertung vom 06.11.2023
Alles Zufall im All?
Bertram, Erik;Wylezalek, Dominika

Alles Zufall im All?


gut

Das Cover ist einladend und auch die Zusammenfassung auf der Rückseite hat mich neugierig gemacht.
Astronomie hat mich schon immer interessiert, sei es in der Schule oder beim Besuch von Sternwarten und Observatorien. Trotzdem war mir dieses Buch zu wissenschaftlich. Es ist locker und vom Rahmen gut verständlich geschrieben.
Ich konnte auch viele interessante Informationen aus diesem Buch, geschrieben von Erick Bertram und Dominika Wylezalek, beide Astrophysiker, entnehmen.
Fotos, Diagramme und Grafiken machen die verschiedenen Sichtweisen und Interpretationen verständlicher. Das Buch vermittelt einen Einblick in das Arbeitsleben der Astrophysiker.
Doch in den meisten Abschnitten gab es für mich zu viele Fachbegriffe und wissenschaftliche Erläuterungen, die ich nicht verstanden habe.
Somit würde ich das Buch nur empfehlen, wenn ein ernsthaftes Interesse an der Astronomie besteht, was über das Allgemeinwissen hinausgeht, so für Abiturienten oder Studenten.

Bewertung vom 29.10.2023
Nebenan ist doch weit weg
Bones, Antje

Nebenan ist doch weit weg


ausgezeichnet

Die Reise in ein fremdes Land
Das Cover finde ich gut gelungen. Es zeigt gleich worum es in dem Buch geht, die Reise von Berlin nach Krakau.
Tagebuch eines zwölf jährigen Mädchens mit kindgerechten Zeichnungen und Roman wechseln ab. Das lockert das Leseerlebnis auf. Eine Familie zieht aus dem Großstadtdschungel Berlin Kreuzberg in ein altes Haus in der Nähe von Krakau. Edith, ein 12-jähriges Mädchen erzählt wie es ihr im fremden Land, im neuen Zuhause ergeht. Freunde musste sie zu Hause lassen und neue Freunde findet sie. Schön, dass dem Leser diesem Buch von Antje Bones auch die polnische Sprache näher gebracht wird. Immer wieder schreibt Edith neue Wörter auf, die dann auch übersetzt werden.
Wir haben mit unserer 12.-jährigen Enkeltochter schon öfters in Polen Urlaub gemacht. Ich werde ihr dies Buch schenken, denn ich glaube, dass es ihr gefallen wird.
Ein interessantes, spannendes Buch, was ich sehr empfehlenswert finde.