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Benutzername: 
Anna-Lena
Wohnort: 
Moosburg an der Isar

Bewertungen

Insgesamt 57 Bewertungen
Bewertung vom 18.10.2024
Das zweite Kind
De Franchi, Marco

Das zweite Kind


gut

Valentina Medici und Fabio Costa ermitteln

Es gibt viele Toskana-Krimis bei denen ein nicht allzu grausamer Mord passiert und dann inmitten von herrlicher Landschaft und bei gutem Essen und Caffé ermittelt wird. Dieser Thriller spielt zwar auch in der Toskana, aber trotzdem in einem ganz anderen Setting. Die Handlung findet im Winter statt und durch die Grausamkeit und Brutalität der Verbrechen entsteht vor dem Auge des Lesers eine nebelverhangene, bedrückende, schaurige Atmosphäre. Der Thriller ist spannend, allerdings definitiv nichts für schwache Nerven.

Der Schreibstil des Romans ist sehr angenehm. Er ist in kurze Kapitel unterteilt, die meist aus der Sicht der beiden Hauptfiguren geschrieben sind. Die Handlung läuft zweimal auf einen Höhepunkt zu, sodass die Spannung in der Mitte einmal abflacht. Einige wenige Kapitel sind in der zweiten Person aus der Sicht des Täters verfasst. An sich ein interessantes Stilmittel, da es nur so wenige Kapitel sind, wirkt es allerdings etwas deplaziert.

Eine wichtige Rolle spielt die italienische Staatspolizei. Der Autor des Romans hat selbst einmal dort gearbeitet, somit ist der Roman sehr authentisch in Bezug auf den Polizeiapparat in Italien. Die Staatspolizei wird wegen der Entführung eines kleinen Jungen eingeschaltet. Kurz nachdem dieser gefunden wurde, verschwindet ein zweiter Junge in Volterra und sein Vater wird brutal ermordet. Eine Verbrecherjagd durch ganz Italien nimmt ihren Lauf.

Zu kritisieren an dem Roman sind leider die beiden Hauptpersonen. Valentina Medici, eine Polizistin der Staatspolizei, ist jung, attraktiv und ehrgeizig. Auf den ersten Seiten wirkt sie wie eine toughe und selbstbewusste Frau. Dieser Eindruck ändert sich, als sie bei den Ermittlungen den in Ungnade gefallenen Fabio Costa kennenlernt. Dieser hat früher auch bei der Staatspolizei gearbeitet, wurde dann aber nach Volterra versetzt. Valentina nutzt sofort seine Schulter zum Anlehnen und macht sich vollkommen von ihm abhängig. Ohne seine Hilfe scheint sie nicht mehr an dem Fall arbeiten zu können und das trotz der schwerwiegenden Vorfälle in seiner Vergangenheit.

Wen es nicht stört, dass der Thriller wirklich sehr grausam ist, das Frauenbild in dem Roman kritisch zu betrachten ist und am Ende einige Fäden lose bleiben, wir dennoch spannende Lesestunden erleben können.

Bewertung vom 11.10.2024
Blutbuße / Hanna Ahlander Bd.3
Sten, Viveca

Blutbuße / Hanna Ahlander Bd.3


ausgezeichnet

Ostern im Schnee und ein Mord

Blutbuße ist ein sehr spannender Krimi, den man kaum aus der Hand legen kann. Die Kapitel sind sehr kurz und im Präsens aus der Sicht wechselnder Charaktere geschrieben. Dies führt dazu, dass man sich bei jedem Kapitelende denkt „Ach, ein Kapitel geht schon noch“ bis man den Roman plötzlich zu Ende gelesen hat.

Jeder Charakter, der in dem Roman auftaucht, auch Nebenfiguren, ist vielschichtig und komplex, was den Roman sehr interessant macht. Die Hauptfigur Hanna ist eine sympathische Kommissarin, die von Stockholm in den kleinen Skiort Are gezogen ist. Sie ist alleinstehend und in ihren Kollegen Daniel verliebt. Doch dieser hat eine Lebensgefährtin und eine kleine Tochter.

Neben den privaten Verstrickungen der Protagonisten gibt es natürlich auch einen Fall aufzuklären. Die Immobilienentwicklerin Charlotte wird brutal erstochen in ihrem Hotelzimmer aufgefunden. Und der Täter ist noch nicht fertig…

Das Thema „Gewalt gegen Frauen“ zieht sich durch den Roman. Das Thema scheint der Autorin sehr am Herzen zu liegen. Blutbuße ist der dritte Teil einer Reihe, man kann das Buch aber auch unabhängig von den anderen beiden Teilen lesen. Ich kann den Roman sehr empfehlen vor allem für Fans von schwedischen Krimis.

Bewertung vom 11.10.2024
Das Verhalten ziemlich normaler Menschen
Reilly, K. J.

Das Verhalten ziemlich normaler Menschen


ausgezeichnet

Löwenzahn im Beton

Das Verhalten ziemlich normaler Menschen ist ein Jugendbuch, das sich mit sehr emotionalen Themen beschäftigt. Ashers Mutter ist zu Beginn des Romans vor zwölf Monaten, drei Wochen, einem Tag, sechs Stunden und vierzehn Minuten bei einem Autounfall verstorben. Asher, der sich in der sensiblen Lebensphase des Heranwachsens befindet, kann ihren Tod kaum verarbeiten. Er gibt nicht nur dem tatsächlich verantwortlichen Fahrer des anderen Fahrzeugs die Schuld, sondern auch sich selbst.

Er beginnt Selbsthilfegruppen zu besuchen und findet dort unerwartet Freunde. Da ist der ältere Herr Henry, der über seine Ehefrau spricht, als wäre sie immer noch am Leben und ihr im Restaurant Essen bestellt. Da ist Will, der seinen kleinen Bruder verloren hat. Und dann ist da Sloane, das hübscheste Mädchen, das Asher je gesehen hat. Sie verarbeitet den Tod ihres Vaters, indem sie seine alten Motorradklamotten trägt. Sie alle beginnen, sich gegenseitig zu stützen und zurück ins Leben zu finden.

Der Roman ist aus Ashers Perspektive geschrieben und wirklich berührend. Allerdings sind einige Entscheidungen Ashers moralisch fragwürdig und schwer nachzuvollziehen, was den Hauptcharakter zuweilen etwas unsympathisch macht. Trotzdem kann ich den Roman auf jeden Fall empfehlen, sowohl für ältere Jugendliche als auch für Erwachsene.

Bewertung vom 27.09.2024
Wallis Simpson
Lindinger, Michaela

Wallis Simpson


sehr gut

Biographie der meistgehassten Frau der Welt

Die Royal Family übt durchaus Faszination auf die Menschen aus. Nicht umsonst ist die Netflix Serie "The Crown" so erfolgreich. Die Biographie von Wallis Simpson ist genau das richtige für Fans der Royal Family. Unbeschönigt beschreibt sie einen der größten Skandale in der Geschichte der britischen Königsfamilie und das Leben der Frau, die dahintersteckte.

Das Buch ist wirklich hochwertig verarbeitet. Das rote Cover, das Wallis mit ihrem Hund zeigt ist ein richtiger Blickfänger. Die Farbe rot zieht sich durch das Buch, da die zahlreichen schwarz weiß Aufnahmen, die das Buch sehr anschaulich machen, mit dieser Farbe hinterlegt sind.

Die Biographie von Wallis Simpson beginnt mit Szenen kurz nach Edwards Rücktritt als König und vor seiner Hochzeit mit Wallis. An sich ein anschaulicher Einstieg, allerdings wäre es meiner Meinung nach für den nicht allzu gut vorinformierten Leser angenehmer, zuerst die genauen Hintergründe der Beziehung sowie der Andankung zu kennen. Es folgt ein Teil über Wallis Kindheit und Jugend, dann der Hauptteil über ihre Freundschaft und später Ehe mit Edward und schließlich einige Kapitel zu ihrem Lebensende.

Die Biographie ist sehr interessant und mit spannenden Details unterlegt. Auf dem Cover wird Wallis mit drei Schlagworten beschrieben, unter anderen meistgehasste Frau der Welt. Dies passt meiner Meinung nach am besten zu ihrer Darstellung in der Biographie. Diese rückt die faszinierende Persönlichkeit definitv nicht in gutes Licht, ganz im Gegenteil. Dies möchte ich an dieser Stelle kritisieren, meiner Meinung nach ist die Biographie an einigen Stellen zu wenig objektiv und Wallis aber auch Edward gegenüber zu abwertend geschrieben.

Dennoch kann ich sie gerade Fans der Royals definitiv empfehlen. Als Leser kann man sich ja immer noch eine eigene Meinung zu Wallis bilden.

Bewertung vom 23.09.2024
Midsummer House
Lucas, Rachael

Midsummer House


ausgezeichnet

Eine Geschichte zum Entspannen und Genießen

Midsummer House ist der dritte Teil der Reihe "Das Erbe von Applemore". Jedem der vier Geschwister Lachlan, Beth, Charlotte und Polly Fraser ist je ein Teil der Reihe gewidmet. Man kann die Romane auch unabhängig voneinander lesen. Für das bessere Verständnis, beispielsweise da viele verschiedene Nebencharaktere auftreten, ist es aber empfehlenswert die Bücher in der richtigen Reihenfolge zu lesen. Zudem erfährt man dann ein bisschen was darüber, wie es den Hauptcharakteren der anderen Teile mittlerweile ergangen ist.

Charlotte Fraser spielt die Hauptrolle im dritten Teil. Sie ist ehrgeizig, strukturiert, liebevoll, aber auch ein richtiger Kontrollfreak. Sie leitet ein Unternehmen, das Ferienhäuser vermietet. Viele dieser Ferienhäuser gehören aber zum Gut Applemore, das ihr Bruder Lachlan verwaltet. Um mehr Selbstständigkeit zu erlangen, möchte sie ein Haus kaufen, das ihr sehr gut gefällt. Die Eigentümerin ist etwas exzentrisch und bittet Charlotte darum, ein paar Monate in dem Haus zu wohnen, bevor sie es kaufen kann. Charlotte lässt sich darauf ein, weiß aber nicht, dass die Eigentümerin gleichzeitig ihren Neffen Rob einlädt, im Haus zu wohnen, um Reparaturen vorzunehmen. Rob ist in der Finanzbranche tätig und wegen illegaler Geschäfte freigestellt.

Charlotte und Rob kennen sich bereits, da sie in Edinburgh eine Nacht zusammen verbracht haben. Charlotte hat sich in dieser Nacht ein völlig anderes Selbst geschaffen und war schlagfertig und draufgängerisch. Für Rob sind derartige Nächte normal, doch gerade Charlotte ist ihm nicht mehr aus dem Kopf gegangen.

Der Roman ist mit vielen Klischees gespickt, aber sehr angenehm geschrieben, abwechselnd aus der Perspektive von Charlotte und Rob. Das Buch ist perfekt für eine kleine Auszeit vom Alltagsstress.

Bewertung vom 23.09.2024
Die Unmöglichkeit des Lebens
Haig, Matt

Die Unmöglichkeit des Lebens


ausgezeichnet

Ein Buch zum Träumen

Die Bücher von Matt Haig sind wirklich etwas ganz besonderes. Vor allem "Die Mitternachtsbibliothek" hat mich tief berührt und inspiriert. Matt Haigs Romane stellen oft Fragen nach dem Sinn des Lebens, schenken Hoffnung in Zeiten von Trauer, Angst und Schuld. Sie sind inspiriert von der eigenen Biographie des Autors, der an einer Depression gelitten hat.

Auch in "Die Unmöglichkeit des Lebens" bleibt Matt Haig diesem Thema treu. Doch auch andere, aktuelle Entwicklungen finden in dem Roman Erwähnung. Es geht unter anderem um Umweltschutz und darum, wie die Geldgier weniger Menschen vieles zerstören kann.

Gleichzeitig enthält der Roman viele übernatürliche und magische Elemente, die wunderschön beschrieben sind und zum Träumen anregen.

Auch der Stil des Romans ist toll. Eine ehemalige Mathelehrerin erzählt einem Schüler in einem langen Brief von ihren zauberhaften Erlebnissen und regt ihn dazu an, an das schöne und positive im Leben zu glauben.

Bewertung vom 06.09.2024
Der Ire
Mann, Peter

Der Ire


weniger gut

Frank Pike versus Finn McCool

Das Cover des Romans zeigt einen eleganten Herrn, der dem Image eines Spions perfekt entspricht. Das Cover ist in schwarz-weiß gehalten, mit goldener Schrift und Verzierungen, ein häufiger Stil bei Romanen, die 1920-1950 spielen. Dieses Cover in Verbindung mit dem Klappentext verspricht einen rasanten, actionreichen, manchmal auch anspruchsvollen Spionagethriller. Kapitel aus zwei Manuskripten wechseln sich ab. Auf der einen Seite das Tagebuch des Abwehr-Mitarbeiters Adrian de Groot, welcher seine Zusammenarbeit mit dem Iren Frank Pike beschreibt, und auf der anderen Seite die an keltische Legenden angelehnte Erzählung über den Helden Finn McCool. Laut Klappentext beschreiben beide Manuskripte völlig unterschiedliche Handlungen und Werte des Doppelagenten Frank Pike/ Finn McCool. Die Wahrheit läge wohl irgendwo dazwischen.

Nur leider halt der Roman nicht, was er verspricht. Spannung, Action und Spionagearbeit kommen völlig zu kurz. Stattdessen beschreibt Adrian de Groot, ein Träumer, Romantiker und Literaturliebhaber seine Faszination von Frank Pike. Adrian ist nach einer kurzen Affäre mit dem Iren bis über beide Ohren in ihn verliebt und verhält sich wie ein eifersüchtiger Teenager, teilweise mit grausamen Folgen. Nachdem der geplante Einsatz Frank Pikes abgesagt wird, versucht Adrian ihn bei Laune zu halten und zu beschützen.

Die Heldenerzählung ist aus der Sicht Finn McCools geschrieben, einem völlig größenwahnsinnigen und von sich selbst überzeugten Iren, der aus reiner Mordlust Nazi-Ärzte umbringt. Angeblich um so den Fall des Dritten Reiches herbeizuführen.
Die beiden Erzählperspektiven ergänzen sich perfekt, sodass man als Leser keine kognitiven Leistungen darauf verschwenden muss, darüber nachzudenken, was in Wahrheit passiert sein könnte.

Ich möchte nicht bestreiten, dass der Roman vielen Lesern gefallen könnte. Nur die Erwartungshaltung, die durch das Cover und den Klappentext geschaffen wird, spricht einfach das falsche Publikum an. Schade!

Bewertung vom 30.08.2024
Im Nordwind / Nordwind-Saga Bd.1
Georg, Miriam

Im Nordwind / Nordwind-Saga Bd.1


ausgezeichnet

Düster und bewegend

"Nordwind bedeutet nichts Gutes", heißt es häufig in dem Roman, der überwiegend in Hamburg spielt. Tatsächlich zieht im Laufe der Geschichte häufig Nordwind auf, gefolgt von schlimmen Ereignissen, was die düstere Atmosphäre des Romans unterstreicht.

Das Kernthema des Romans ist die Stellung der Frau zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Alice, eine Frau aus der Arbeiterschicht, wird von ihrem Ehemann schwer misshandelt und möchte sich von ihm scheiden lassen. Hier steht sie jedoch vor einer fast unüberwindbaren Hürde. Doch auch Frauen aus besseren Schichten, beispielsweise Blanche, leiden unter ihrer eingeschränkten Freiheit.

Auch wenn viel über die Stellung der Frau zur Zeit des Romans bekannt ist, war es noch einmal besonders schockierend, in einem packend geschriebenen Roman darüber zu lesen.

Der Roman endet recht abrupt und viele Fragen auch in Bezug auf Alice Vergangenheit bleiben offen. Den zweiten Teil der Reihe, "Im Nordlicht" kann ich kaum erwarten!

Bewertung vom 26.08.2024
Die Gräfin
Nelles, Irma

Die Gräfin


sehr gut

6 Tage im Wattenmeer

6 Tage, 8 Personen, 169 Seiten. John, Diana, Meta, Maschmann, Käthe und Carl Braak, Sönke Schmied, Lorenz Ebsen, sie prägen die Geschehnisse, die sich während 6 Tagen auf einer Hallig im Wattenmeer ereignen und die von Irma Nelles auf 169 Seiten erzählt werden. Der Roman ist ein ganz besonderes Buch. Die Ereignisse basieren auf wahren Begebenheiten und auch die Charaktere, beispielsweise die Gräfin Diana von Reventlow-Criminil haben reale Vorbilder. Alle Charaktere sind sorgsam beschrieben, sodass es dem Leser leicht fällt, sich in sie hineinzuversetzen und mit ihnen mitzufühlen. Die Geschichte spielt gegen Ende des 2. Weltkriegs, als ein britischer Pilot, John Philipp, im Wattenmeer notlandet. Die Gräfin reitet mit ihrem Pferd über das Watt, um ihm zu helfen. Diese Szene, die gleich zu Beginn des Romans beschrieben wird, findet sich auch auf dem Cover des Buches wieder. Bei der Rettung des Piloten und auch bei anderen geheimen Aktivitäten, die sich während des Krieges auf der Hallig abzuspielen scheinen, halten Diana, ihr Hausmädchen Meta, ihr Kutscher Maschmann, sein Freund Sönke, das Ärztepaar Braak und der Briefträger Ebsen zusammen. Der Roman hätte von mir definitiv 5 Sterne erhalten, hätte er nicht so abrupt geendet. Zudem war ich enttäuscht darüber, keine weiteren Informationen über die realen Personen und Ereignisse am Ende des Romans zu finden. Leider ist über die Gräfin nicht allzu viel bekannt und bei dem meisten davon handelt es sich eher um Mythen. Irma Nelles hat laut Klappentext viele der handelnden Personen selbst erlebt. Es wäre schön gewesen, wenn sie dazu noch einige Worte in einem Anhang geschrieben hätte.

Bewertung vom 11.08.2024
Glutmoor / Janosch Janssen ermittelt Bd.2
Engels, Lars

Glutmoor / Janosch Janssen ermittelt Bd.2


gut

Rhön-Krimi

Glutmoor ist der zweite Teil einer Reihe um den Kommisar Janosch Janssen und seine Vorgesetzte und gleichzeitig Schwiegermutter Diana Quester. Den ersten Teil muss man nicht zwingend gelesen haben, um der Handlung folgen zu können, ich würde es aber dennoch empfehlen. Es gibt viele Anspielungen zum ersten Teil und auch am Ende gibt es einen Hinweis, dass der erste Fall noch immer nicht abgeschlossen ist.

Die Atmosphäre des Romans ist wirklich gelungen. Das Rhöner Moor übt auf viele Menschen eine besondere Faszination aus. Wunderschöne Landschaften, gruselige Erzählugen aus dem Moor und die ganz realen Geschichten aus der DDR Zeit, während der die Ost West Grenze durch die Region verlaufen ist.

Die Charaktere sind interessant und sympathisch. Die Dynamik zwischen Janosch und Diana, aus deren Perspektiven die Geschichte erzählt wird, ist sehr spannend, auch weil Janoschs Frau und Dianas Tochter Helen hochschwanger ist und bald ein Kind erwartet.

Die Handlung des Romans konnte mich aber leider nicht überzeugen. Vieles war an den Haaren herbeigezogen, nicht ganz schlüssig und es gab einige Logik-Fehler. Zudem waren die beschriebenen Verbrechen unverhältnismäßig brutal und manche Szenen völlig übertrieben, so wie man sie eher in einem amerikanischen Actionfilm erwarten würde.

Daher leider nur 3 von 5 Sternen.