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rosetheline

Bewertungen

Insgesamt 72 Bewertungen
Bewertung vom 08.03.2025
Klapper
Prödel, Kurt

Klapper


ausgezeichnet

Coming of Age als Millenial

"Klapper" von Kurt Prödel ist ein Roman, der durch sein Cover direkt auffällt: Zwei Menschen, die am Ende eines Hügels stehen und den Sonnenuntergang einer Zitronensonne anschauen. Und es passt im Nachhinein gut zur Geschichte, wenn auch anders, als gedacht.

Thomas, auch Klapper genannt, ist zu Beginn ein fast sechzehnjähriger Teenager, der nach den Sommerferien in die Oberstufe kommen soll. Ein Metal- und Computerspielefan, wächst er in einer normalen Familie in einer Kleinstadt in NRW auf. Doch in der Schule ist er eher ein Außenseiter. Mit dem neuen Schuljahr ändert sich jedoch etwas: Die neue Schülerin Vivi-Marie, genannt Bär, kommt in seine Klasse und zwischen den beiden entwickelt sich eine Freundschaft, die vor allem auch um das Computerspiel "Counter Strike" kreist.

Die Geschichte spielt hauptsächlich im Jahr 2011, doch gibt es immer wieder Kapitel aus dem Jahr 2025, die die Gegenwart Klappers zeigen und gewisse Rückblenden zulassen.
Prödel schafft es in diesem Buch das Sentiment der späten Millenialgeneration einzufangen. Als Leser*in fühlt man sich definitiv in diese Zeit zurückkatapultiert.
Die Geschichte scheint auf den ersten Blick einfach nur eine gewisse Zeit einfangen zu wollen, doch dem ist nicht so. Prödel schafft es hier neben der gewissen Leichtigkeit auch eine Ernsthaftigkeit mit reinzubringen und auch schwere Themen mit einfließen zu lassen.
Beim Lesen musste ich oft an die Bücher von Caroline Wahl denken und so passt es, dass diese auch eine Meinung zu dem Buch vermerkt hat.

Wer eine Millenialgeschichte mit Leichtigkeit, aber auch etwas Schwere lesen möchte, die gut abgerundet ist, ist hier definitiv richtig.

Bewertung vom 08.03.2025
Mickey und Arlo
Dick, Morgan

Mickey und Arlo


sehr gut

Was seicht anfängt, endet tief.

"Mickey und Arlo" von Morgan Dick sticht optisch gesehen schonmal sehr heraus. Und so war ich natürlich gespannt, was der Klappentext verrät. Zwei Schwestern, die sich nicht kennen; ein gemeinsamer Vater, der gestorben ist; ein Erbe; und sieben Therapiestunden.

Was zuerst einmal nach einem vielleicht eher seichten Roman klingt, fängt auch so an. In den ersten 50-100 Seiten herrschte eine gewisse Komik und Leichtigkeit in der Luft, die mir das Gefühl gab, dass das Buch eher an der Oberfläche kratzt und ein Buch für einen Sommerurlaub ist. Doch mit jedem weiteren Kapitel bekam die Geschichte eine Ernsthaftigkeit, teilweise eine Bedrücktheit. Themen wie Tod, Alkoholsucht und schwieriges Verhältnis zum Elternteil sind Aspekte, die einen großen Raum in dem Buch einnehmen und eine Triggerwarnung verdienen.

Dicks Schreibstil lässt sich gut lesen und so habe ich das Buch trotz der Länge relativ schnell durchgelesen.

Im Großen und Ganzen hat mir das Buch gut gefallen, obwohl ich vielleicht nicht alles ganz nachvollziehbar empfand und zu manchen Aspekten gerne mehr gelesen hätte. Dennoch ist es ein Buch, das ich weiterempfehlen werde, sofern die Person mit den TWs zurechtkommt.

Bewertung vom 08.03.2025
Überwintern. Wenn das Leben innehält
May, Katherine

Überwintern. Wenn das Leben innehält


sehr gut

Menschliches "überwintern"

Dieses Buch von Katherine May habe ich schon oft gesehen und immer nur Gutes gehört. Nun habe ich es endlich auch gelesen und bin froh, es endlich getan zu haben.

In "Überwintern" schreibt May in gewisser Hinsicht vom menschlichen "überwintern". Dabei geht es natürlich eher im weitergesponnenen Sinn ums Überwintern. Das Buch erstreckt die Monate von September bis Ende März und beschreibt sowohl Veränderungen in der Natur, als auch gewisse Äquivalente zu diesen Zeiten, die die Autorin in ihrem Leben erlebt hat.
Gewisse "Winter" durchleben wir Menschen alle. Zeiten, in denen das Leben still steht, wir innehalten müssen und einen Gang runterschalten müssen, um durch die Dunkelheit und Kälte zu kommen.

May schreibt dabei so poetisch und als Leser*in fühlt man sich direkt als wäre man mittendrin. Vor allem die ersten paar Kapitel haben mir besonders gefallen. Zum Ende ebbte es leider etwas ab. Trotzdem hat mir das Buch im Großen und Ganzen sehr gefallen und ich werde es definitiv weiterempfehlen.

Bewertung vom 08.03.2025
Die Maus hat einen neuen Freund
Kling, Marc-Uwe

Die Maus hat einen neuen Freund


gut

Schnell zu lesen

In dem Buch "Die Maus hat einen neuen Freund" von Marc-Uwe Kling und mit Illustrationen von Astrid Henn, geht es, wie der Titel schon sagt, um eine Maus, die einen neuen Freund hat.

Die Maus lernt einen Dino im Wolkenkino kennen. Die beiden haben viele gemeinsame Hobbies, wie "skaten, Tango und Eiscreme essen" und trotz ihrer visuellen Unterschiede verstehen die beiden sich prächtig. Doch eines Tages möchte die Maus den Dino zu sich nach Hause einladen. Natürlich ist das nicht möglich, doch die beiden finden eine andere Lösung.

Das Buch fällt definitiv auf, da es für seine Kürze ein eher größeres Buch ist.
Die Illustrationen sind altersgerecht und schön.
Inhaltlich besticht das Buch vor allem durch seine Reime, die der Geschichte die gewisse Würze geben.

Die Message des Buches scheint klar zu sein: Auch, wenn wir unterschiedlich sind, oder gerade deshalb, können wir Freunde sein.
Es ist ein süßes Buch für eine Gutenachtgeschichte oder einfach für zwischendurch.

Bewertung vom 25.02.2025
Der Gott des Waldes
Moore, Liz

Der Gott des Waldes


sehr gut

Atmosphärischer Literarischer Thriller

Ein Sommercamp in den Siebzigern, das schon seit Jahren jedes Jahr stattfindet mitten in den Adirondack Mountains, einem Naturreservat in der Nähe von New York City. Ein Ort, der das Herz aller Naturverbundenen und denen, die einen unvergesslichen Sommer erleben wollen, schneller schlagen lässt. Doch diese Idylle wird durch das Verschwinden von Barbara van Laar getrübt, der Tochter der Besitzer des Reservats, dessen Bruder, Bear, ebenso vierzehn Jahre zuvor verschwunden und nie gefunden wurde.

Was ist passiert? Wie ist es passiert? Und warum ist es passiert?
Liz Moore nimmt die Lesenden in ihrem literarischen Thriller mit auf eine Reise, in der Kapitel für Kapitel mehr über die Charaktere und ihre Vergangenheit sichtbar wird. Dabei werden den Lesenden verschiedene Fährten gelegt, die das Rätsel des Verschwindens Barbara und Bear van Laars auflösen sollen.

Moores Schreibstil hat mir gefallen, denn als Lesende konnte ich gut in die Geschichte abtauchen und wollte unbedingt wissen, was sowohl mit Barbara als auch Bear passiert ist. Doch nicht nur die eigentliche Story war spannend. Über die Vielzahl an Charakteren und Geschehnissen drumherum habe ich gerne gelesen.

Trotz des Umfangs wurden einige (wenige) Dinge relativ schnell abgehandelt und ich hätte mir als Lesende etwas mehr dazu gewünscht. Wer aber wissen möchte, ob das Rätsel am Ende gelöst wird, der sei unbesorgt: Das wird es.

Es ist schwierig ein so umfangreiches Buch zusammenzufassen und deshalb sollte man es selber lesen, wenn man gerne in charakterbasierte Geschichten abtaucht, die ein bisschen länger verweilen. Mit einem kleinen Punktabzug gebe ich dem Buch 4,5 Sterne, da ich es trotzdem gerne gelesen habe.

Bewertung vom 20.02.2025
Mein artgerecht-Geschwisterbuch: Ich zuerst! Nein, ich!
Schmidt, Nicola

Mein artgerecht-Geschwisterbuch: Ich zuerst! Nein, ich!


sehr gut

Das Geschwistersein muss man erstmal lernen...

In ihrem süßen Kinderbuch "Mein artgerecht-Geschwisterbuch" widmen sich Nicola Schmidt, die Autorin des Buches, sowie Iris Blanck, die Illustratorin, dem Thema des Geschwisterseins.

In dem Buch folgen wir einer Einhörnchenfamilie, die in diesem Fall aus der Einhörnchenmutter, dem Einhörnchensohn (Vincent) und der Einhörnchentocher (Sophia) bestehen. Auch die Einhörnchentante kommt vor.

Vincent ist seit einem Jahr ein großer Bruder und das bringt für ihn viele Herausforderungen mit sich. Er mag seine Schwester, doch fühlt er sich oft genervt von ihr und immer wieder möchte sie etwas, das er möchte oder sie zerstört etwas. Er muss lernen, was es bedeutet ein großer Bruder zu sein; dass Teilen, Verzeihen und auch mal dem anderen den Vortritt zu überlassen, wichtig sind.

Das Buch ist sehr schön illustriert und passt perfekt zum Buch. Alles in Allem ist es ein altersgerechtes Buch für kleine Kinder, die zum ersten Mal Geschwister werden.

Bewertung vom 20.02.2025
Pokémon Handbuch: Alles über Entwicklungen

Pokémon Handbuch: Alles über Entwicklungen


ausgezeichnet

Informatives Büchlein zu Pokémon-Entwicklungen

Dieses 60 Seiten lange Büchlein über Pokémon-Entwicklungen aus dem Nelson Verlag bringt alles mit sich, was ein echter Pokémon-Fan zu diesem Thema wissen muss.

Das Büchlein ist in drei Oberkategorien aufgeteilt:

"Alles über Entwicklungen":
In dieser Kategorie werden erst einmal die Grundlagen bezüglich Entwicklungen erklärt. Hierbei werden nicht nur die gängigen Formen, die man noch von der Anfangszeit kennt (ein Pokémon muss ein gewisses Level erreichen) genannt, sondern auch, dass es Entwicklungen gibt, die tages- oder ortsabhängig sind. Genauso werden Pokémon, die sich nicht weiterentwickeln, Pokémon-Eier und legendäre Weiterentwicklungen erwähnt.

"Heldenhafte Entwicklungen"
In dieser Kategorie geht es schon etwas weiter und man lernt etwas über die Weiterentwicklungsformen von Evoli, die Entwicklungsformen von männlichen bzw. weiblichen Pokémon, aber auch inwieweit sich Pokémon durch Entwicklungen verändern (Typwechsel, Größe, einzigartige Entwicklungen).

"Entwicklungsunterstützung"
In dieser letzten Kategorie werden Entwicklungsitems, Dynamax, und Mega-Entwicklungen, aber auch die Besonderheit der Freundschaft erwähnt.

Das Büchlein ist sehr schön gestaltet und ist super für alle Pokémon-Fans. Auch, wenn es mittlerweile sehr viele Pokémon gibt, hätte es mir gefallen, wenn es ein Register mit allen Entwicklungen der Pokémon gegeben hätte. Ansonsten ist es ein tolles Büchlein zum Nachschlagen.

Bewertung vom 20.02.2025
Coast Road
Murrin, Alan

Coast Road


sehr gut

Irland in den 90er Jahren

In seinem Debütroman "Coast Road" gibt Alan Murrin den Leser*innen einen Einblick in ein kleines Städtchen an der irischen Küste im Jahr 1994/1995, das geprägt ist von sozialen und politischen Umbrüchen.

Als Leser*in begleitet man vorrangig drei Frauen und ihre Familien.
Izzy Keaveney, die mit ihrem Mann, einem Lokalpolitiker, und ihren Kindern lebt und einen kleinen Blumenladen betrieben hat. Diesen würde sie gerne wieder betreiben, doch ihr Mann ist dagegen.

Dolores Mullen, die mittlerweile mit dem vierten Kind schwanger ist und deren Mann als notorischer Fremdgeher bekannt ist.

Und zuletzt Colette Crowley, eine Dichterin, die sich von ihrem Mann getrennt hat, aus der Kleinstadt weggezogen ist und nun wieder zurückgekommen ist, allerdings ihre Kinder nicht mehr wiedersehen darf und auch generell bei den Kleinstadtbewohner*innen einen schlechten Ruf hat.

Was die drei Frauen vereint ist ihre Unzufriedenheit in ihrer Beziehung zu ihren Männern, die bei jeder auf ihre Art und Weise anders zum Vorschein kommt. Murrin zeigt dabei die verschiedenen Probleme auf, auch zu einer Zeit, in der eine Scheidung noch nicht möglich war. Der Schreibstil von Murrin hat mir sehr gefallen und baut sehr auf Atmosphäre auf. Inhaltlich passiert auch einiges, was ich größtenteils sehr realistisch, manchmal aber auch etwas unrealistisch empfand.

Doch nicht nur die inneren Werte des Buches haben mich überzeugt, auch der Schutzumschlag und Einband sind sehr schön gestaltet.

Alles in Allem war es ein Buch, das ich sehr gern gelesen habe und das wichtige Themen behandelt, die heute unvorstellbar sind, aber vor 30 Jahren noch normal waren. Daher eine Empfehlung.

Bewertung vom 01.02.2025
Barfuß in Tetas Garten
Abboud, Aline;Heymann, Nana

Barfuß in Tetas Garten


ausgezeichnet

Schönes Memoir

Vielen ist Aline Abboud als Sprecherin der Tagesthemen bekannt. Die 1988 geborene "ostdeutsch-libanesische Migrantin" erzählt nun in ihrem Buch "Barfuß in Tetas Garten - Berlin, mein Libanon und ich", das im Ullstein Verlag erschienen ist, von ihrem Aufwachsen zwischen zwei Kulturen.

Abbouds Eltern lernten sich in den 80er Jahren in Leipzig kennen. Die Mutter, in der DDR geboren, der Vater aus dem Libanon zum Studieren in die DDR gekommen. Schon damals war der Libanon für viele Menschen ein eher exotisches Land, von dem man weniger wusste, als man dachte.
Abboud merkte schon in der Schule, dass ihr Aufwachsen zwischen zwei Kulturen und ihre Arabischkenntnisse damals etwas Besonderes waren. Fast jeden Sommer fuhr sie seit ihrer Kindheit in den Libanon zu ihren Verwandten und lernte ihre "zweite Heimat" lieben. Sie erzählt von der Herzlichkeit der Menschen, dem leckeren Essen, der diversen Natur, den verschiedenen Religionsgemeinschaften und was diese mit der Politik zu tun haben. Doch auch die weniger positiven Themen, wie die immer wieder aufkochenden Unruhen im Nahen Osten oder der Korruption des Landes mit den einhergehenden Problemen, spricht sie an.
Abboud geht bei ihren Erzählungen meist chronologisch vor, hier und da gibt es allerdings Kapitel, die ein besonderes Thema durchleuchten wodurch es zu Zeitsprüngen kommt.

Abboud hat ein schönes Memoir geschrieben, das den Leser*innen dieses besondere Land definitiv näher bringt. Ich empfehle es jedem, der gerne Memoiren liest. Ich vergebe 4,5 von 5 Sternen.

Bewertung vom 15.01.2025
Mein Schiebe-Mitmachbuch - Wilde Tiere
Penners, Bernd

Mein Schiebe-Mitmachbuch - Wilde Tiere


sehr gut

Interaktiv mit wilden Tieren

"Mein Schiebe-Mitmachbuch Wilde Tiere" aus dem Ravensburger Verlag ist ein interaktives Buch für die ganz Kleinen ab 18 Monaten vorgesehen.

Das Buch begeistert auf jeden Fall schonmal mit seinem Cover, da es sehr farbenfroh ist. Auch die Illustrationen innerhalb des Buches sind schön und ansprechend.

In diesem Buch lernt man, wie der Titel schon sagt, wilde Tiere kennen. So gibt es neben Löwen, Giraffen und Elefanten auch Affen und Papageien zu sehen. Dazu gibt es auf jeder Seite noch einen kleinen Text dazu.

Die Schiebe-Elemente geben den Seiten ein bisschen mehr Leben und lassen die Tiere laufen, hüpfen und schwingen. Für sehr kleine Kinder ist das was ganz Tolles und Aufregendes.

Man merkt auf jeden Fall, dass es ein Buch für ein sehr junges Publikum ist und dadurch ist es in seiner Kompaktheit und Kürze gut dafür ausgelegt. Daher kann ich eine Empfehlung aussprechen.