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bolie
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Langscheid

Bewertungen

Insgesamt 958 Bewertungen
Bewertung vom 20.08.2025
Himmel ohne Ende (eBook, ePUB)
Engelmann, Julia

Himmel ohne Ende (eBook, ePUB)


sehr gut

Charlie ist eine junge Frau, die mit einigen Problemen zu kämpfen hat. Ihre beste Freundin lacht neuerdings über sie. Im Klassenzimmer hat sie den Platz neben Charlie verlassen und auf dem Schulhof tut sie so, als würde sie sie nicht kennen. Der Vater hat seine Familie „ausgemustert“ und Charlie glaubt, dass es an ihr lag. Und dann kommt auch noch der „Italiener“ und drängt sich in ihre ruhige Zweisamkeit. Okay, klar möchte Charlie, dass ihre Mutter glücklich ist. Sie fragt sich allerdings, ob dieses Glück zwingend mit der Geburt eines Kindes gekrönt werden muss.

„Himmel ohne Ende“ ist der erste Roman von Julia Engelmann. Ihr Gefühl für Sprache ist kaum zu übertreffen. Sie zeigt deutlich, wie sehr Jugendliche zu kämpfen haben. Sei es, dass sie ausgeschlossen werden aus einer Gemeinschaft, oder die erste Liebe erleben. Bei Charlie gibt es ein weiteres Problem, das sie nur mühsam annehmen kann. Ihre Mutter hat die Trennung akzeptiert und ist mit einem anderen Mann glücklich. Auch Charlie will die Zurückweisung der ehemals besten Freundin vergessen. Wie gut, dass sie in dem neuen Mitschüler jemanden kennenlernt, der sie dabei unterstützt.

Das Debüt ist gelungen. Frau Engelmann wird mit ihrem Roman erfolgreich sein und hat auch mich von ihrem Können überzeugt. Sehr gerne bewerte ich das Buch mit vier Sternen und gebe eine Leseempfehlung.

Bewertung vom 20.08.2025
Die Bibliothek meines Großvaters (eBook, ePUB)
Konishi, Masateru

Die Bibliothek meines Großvaters (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Der Autor Masateri Konishi lebt in Japan und mit „Die Bibliothek meines Großvaters“ brachte er seinen ersten Roman heraus. Die Hauptfiguren sind Kaede und ihr dementer Großvater. Sie haben ein gemeinsames Hobby: das Lesen. Und trotz seiner kognitiven Beeinträchtigung verfügt der Senior über eine großartige Kombinationsgabe. Er und Kaede lösen gemeinsam Kriminalfälle, deren Ursprung die junge Frau in Form von Zeitungsausschnitten fand.

Der Sprachstil japanischer Autoren unterscheidet sich von jenen aus Europa. Sehr blumig und von einzigartiger Zurückhaltung, so empfinde ich ihn. Die Gespräche zwischen Großvater und Enkelin sind geprägt von Liebe und Verständnis. Gut zu erkennen, dass Herr Konishi eigene Erfahrungen im Umgang mit seinem dementen Vater einfließen ließ.

Ganz besonders ist auch die Aufmachung des Buches. Das schöne Cover sowie ein farbiger Buchschnitt machen es zu einem außergewöhnlichen Werk. Dank der gehobenen Sprache und der sehr guten Übersetzung ist das Buch auch für Leser empfehlenswert, die gute Literatur zu schätzen wissen.

Bewertung vom 08.08.2025
Wer ins Licht treten will
Metzenthin, Melanie

Wer ins Licht treten will


sehr gut

Renate Schwarz verfolgt das Fußballspiel ihres Verlobten und ist völlig aus den Häuschen. Gefangen von seinen Paraden aufs Tor des Gegners kann sie erst nach Minuten nachvollziehen, was unten auf dem Platz vor sich geht. Matthias liegt auf dem Rasen und krümmt sich vor Schmerzen. Sofort eilt sie zu ihm und muss dennoch ratlos stehen bleiben. Er wird in die Uniklinik gebracht. Wäre ihr Onkel und Ziehvater nicht bei ihr, um sie zu trösten, sie wäre zusammengebrochen.

Auch der zweite Band um Renate Schwarz gefiel mir gut. Melanie Metzenthin verstand es wieder einmal hervorragend, Fakten und Fiktion zu verknüpfen. Der Krieg war noch in den Köpfen der Hamburger präsent und dazu gehörte auch die Gesinnung der Nationalsozialisten. Es gab zu viele Anhänger Hitlers, die sich ihren „Persilschein“ holten. Sie wollten so weitermachen, wie während des Krieges.

Nur gut, dass es Menschen wie Renate und ihren Onkel gab. Für beide war es nicht leicht, sich gegen die Anfeindungen und Intrigen durchzusetzen. Zum Glück fanden sie in den Verwandten von Matthias Hilfe. "Wer ins Licht treten will" zeigt eindrucksvoll, welchen Kampf nicht nur Frauen ausfechten mussten, damit unser Dasein lebenswert werden und bleiben konnte.

Bewertung vom 29.07.2025
Aschetod (MP3-Download)
Castillo, Linda

Aschetod (MP3-Download)


ausgezeichnet

Milan Swanz ist auf dem Heimweg. Betrunken torkelt er über die Landstraße als plötzlich ein Auto anhält. Er freut sich, dass der Fahrer ihn auffordert einzusteigen. So kommt er schneller in sein Bett, so denkt er. Wenige Stunden später wird er tot aufgefunden. Auf grausame Art ermordet. Wer steckt dahinter?

Die amische Gemeinde ist erschüttert. Eines ihrer Mitglieder wurde getötet. Auch wenn er vor einiger Zeit exkommuniziert wurde, so achten seine Glaubensbrüder und -schwestern doch auf sein Schicksal. Für Kate Burkholder ist es ein brisanter und persönlicher Fall. Sie gehörte selbst zur Gemeinde der Amischen. War mit deren Werten aufgewachsen und auf eigenen Wunsch verließ sie die Gemeinde.

„Aschetod“ ist nicht ausschließlich ein spannender Thriller. Wer sich für die Hintergründe der verschiedenen Religionsgemeinschaften interessiert, wird hier bestens aufgeklärt. Des Weiteren wird der Leser gekonnt auf Spuren hingeführt, die ins Leere laufen. Aber gerade das macht für mich ein Buch erst spannend.

Zum Schluss gibt es noch den unverzichtbaren Höhepunkt mit atemloser Spannung. Und nein, das Ende ist keineswegs vorhersehbar. Auch wenn es mein erstes Buch der Reihe war, ich konnte ohne Einschränkung folgen. Es handelt sich um einen abgeschlossenen Band der Reihe, die ohne Vorkenntnisse klar und verständlich gelesen werden konnte. Das lag nicht ausschließlich an der Autorin. Viel mehr wurde das Buch von Tanja Geke sehr gut gelesen. Ja, ich habe ihren Vortrag genossen.

Bewertung vom 29.07.2025
Wir sehen uns wieder am Meer (eBook, ePUB)
Teige, Trude

Wir sehen uns wieder am Meer (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Viele Norweger litten unter der Besatzung der Deutschen. Alle hatten nur den einen Wunsch: Sie wollten überleben. Aus dem Grund dienten sie sich ihnen als Hilfskräfte an und waren sich nicht zu schade, ihre Mitbürger zu denunzieren. Birgit hat mit Verrat nichts zu tun. Sie hilft, wo sie kann und begibt sich dabei in Lebensgefahr. Tekla bricht mit ihren Eltern und die dritte im Bunde kann mit ihrer Schuld kaum leben. Sie wird in eine Klinik für psychische Erkrankungen eingewiesen.

„Wir sehen uns wieder am Meer“ ist das dritte Buch, welches ich von der Autorin las. Und wieder einmal war ich gefesselt. Von der Lebendigkeit ihrer Erzählungen und auch von dem Schicksal der Freundinnen. Wie sehr habe sie gelitten und waren tapferer als mancher Soldat es jemals sein konnte. Birgit ging nicht nur ihrer Pflicht als Krankenschwester nach. Sie versuchte ebenfalls, den Zwangsarbeitern zu helfen. Die lebten in Baracken ohne medizinische Versorgung und hungerten häufig. Grausam für mich war die Tatsache, dass auch Babys und Kleinkinder hier leben mussten. Wer floh, der wurde erschossen. Wenn er viel Glück hatte, dann versteckten ihn Menschen des Widerstands.

Auch wenn mir das Ende nicht gefiel, es ist realistisch und zeigt, mit welchen Unsicherheiten die Menschen damals leben mussten. Die Autorin schreibt im Anhang, was sie zum Schreiben des Buches bewog und welche Tatsachen ihr als Grundlage dienten. Ich habe es innerhalb eines Tages verschlungen und meine Leseempfehlung gebe ich sehr gerne.

Bewertung vom 27.07.2025
ë (eBook, ePUB)
Kicaj, Jehona

ë (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Gemeinsam mit ihren Eltern floh sie vor vielen Jahren nach Deutschland. Das Ankommen gestaltete sich schwierig und schon in Kindergarten begann für sie die Erfahrung des „Andersseins“. Stets war sie darauf bedacht, niemals aufzufallen und möglichst angepasst zu sein. Oft schweifen ihre Gedanken ab in die Vergangenheit. Denn ihre Heimat kann sie nicht vergessen.

Welch grausames Schicksal mussten die Menschen erleben, die im schrecklichen Krieg gegen Serbien angegriffen wurden. Realistisch und sehr emotional schildert die Autorin Jehona Kicaj in „ë“ die Erlebnisse ihrer Verwandten, die in Albanien geblieben sind. Neben den Ereignissen der Gegenwart berichtet die Ich-Erzählerin immer wieder auch Erfahrungen aus der Vergangenheit. Während des „Kosovo-Krieges“.

Ein Buch, das mich berührte und beschämte. Zu wenig interessierte mich damals das Schicksal der Betroffenen des Krieges. Aus dem Grund bin ich der Autorin sehr dankbar, dass sie mir auf diese Weise die Augen öffnete. Ich nehme das Buch als Anlass für das Lesen weitergehender Literatur. Für dieses Werk gebe ich sehr gerne eine Sternenregen.

Bewertung vom 24.07.2025
Schattengrünes Tal (MP3-Download)
Hauff, Kristina

Schattengrünes Tal (MP3-Download)


ausgezeichnet

Als Daniela zum ersten Mal das Hotel „Zum alten Forsthaus“ betritt, fühlt Lisa sich sofort zu ihr hingezogen. Sie wirkt so schutzbedürftig und weckt direkt ihr Helfersyndrom. Mit der Zeit stellte sich allerdings heraus, dass Daniela gar nicht so hilfsbedürftig war. Ganz im Gegenteil und die Frage bleibt, ob Lisa das früh genug merkt oder sie auf den Scherbenhaufen ihres Lebens blicken muss.

Viele Perspektivwechsel machen das Verfolgen der Geschichte nicht einfach. Der Vortrag von Henrike Tönnes erleichtert es aber sehr. Der Spannungsbogen bleibt dauerhaft straff. Bis zum Ende war ich gefangen. Aber wirklich nur bis kurz vor dem Schluss. Der gefiel mir nicht wirklich. Ich hätte mehr erwartet. Außerordentlich gut fand ich den Schreibstil und die psychologischen Aspekte der Geschichte.

„Schattengrünes Tal“ ist das erste Buch, das ich von der Autorin las/hörte. Es wird gewiss nicht das letzte sein und hoffentlich gibt es dann auch wieder ein Hörbuch, das von Henrike Tönnes gelesen wird.

Bewertung vom 23.07.2025
Die Einstein-Vendetta (eBook, ePUB)
Harding, Thomas

Die Einstein-Vendetta (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Nachdem Männer der Gestapo an seine Tür klopften, war es für ihn und seine Lieben mit der Ruhe vorbei. Gemeinsam mit seiner Frau und den beiden Töchtern entschied sich Robert Einstein, dass er das Zuhause verlässt und sich im Wald versteckt. Er ist der Cousin des berühmten Wissenschaftlers und hätte nie gedacht, dass er ins Fadenkreuz der Nationalsozialisten gelangen könnte. Albert, sein Vetter, lebt unbehelligt in Amerika. Er ist beizeiten geflohen.

Robert war guten Mutes, als er die Villa in der Nähe von Florenz verlässt. Nun ja, guten Mutes ist wohl übertrieben. Aber er ist überzeugt davon, das Richtige zu tun. Er möchte seine Familie schützen und ist sich sicher, dass nur nach ihm gesucht wird. Welch ein folgenschwerer Irrtum.

Es gibt so viele Gräueltaten, die von Männern der Gestapo durchgeführt wurden. Leider sind sie nur sehr selten aufgedeckt oder gar gesühnt worden. Das Buch
"Die Einstein-Vendetta" ist also außerordentlich wichtig. Nicht nur wegen des Verbrechens. Auch die Suche nach den Tätern und der Umgang mit dem Wunsch, die Ungerechtigkeit aufzuklären belegt, welche Macht Hitler selbst in Italien hatte. Das war sogar nach dem Krieg der Fall.
Es ist so wichtig, dass es Menschen gibt, die akribisch recherchieren und ihre Nachforschungen niederschreiben. Nur so ist vorstellbar, dass zumindest ein kleiner Teil der Unmenschlichkeit ans Licht der Öffentlichkeit gelangt.

Bewertung vom 19.07.2025
Durch das Raue zu den Sternen (eBook, ePUB)
Kloeble, Christopher

Durch das Raue zu den Sternen (eBook, ePUB)


sehr gut

Ihr Vater geht zum Weinen nicht in den Keller. Er zieht seine Schreinerei vor. Hier kann er seinen Tränen freien Lauf lassen. Er macht die Kreissäge an und niemand hört sein lautes Schluchzen. Die Ich-Erzählerin in dem Buch „Durch das Raue zu den Sternen“ weint nicht. Akardia Fink, so heißt sie, kommt recht gut damit klar, dass ihre Mutter fort ist. Einfach so verschwunden. Arkardia hofft, dass sie bald zurückkommt. Dann wird nämlich der Vater nicht mehr weinen und sie kann der Mutter zeigen, wie gut sie singt. Irgendwann, so hofft sie, kehrt die Mama zurück und hört dem Gesang zu. Dann ist die Welt wieder in Ordnung.

Arkadia Fink ist sehr selbstbewusst und durch ihre direkt Art eckt sie häufig an. Was ich an ihr bewunderte war, dass sie unbeirrbar ihren Weg ging und tatsächlich meistens auch ihr Ziel erreichte. Obwohl mir die direkte und zuweilen freche Art der 13jährigen nicht angebracht war. Ihr Verhalten gegenüber Respektspersonen und hier besonders ihrem Vater zeigt, dass sie den Schmerz über den Verlust ihrer Mutter nur schwer ertragen kann.

Ein Buch mit einem ernsten Thema, das erst kurz vor dem Ende die Lösung bringt. Für mich war diese überraschend. Beeindrucken fand ich die Konsequenz, mit der die 13jährige Arkadia ihr Ziel verfolgte und dabei immer die Mutter vor Augen sah. Wie sehr die Musik dabei hilft, den Alltag für einige Stunden zu vergessen, das zeigt der Autor hier recht deutlich. Es gibt zwar einige Längen aber meine Empfehlung zum Lesen dieses Romans gebe ich gerne.

Bewertung vom 13.07.2025
Der Totengräber und die Pratermorde / Inspektor Leopold von Herzfeldt Bd.4 (2 MP3-CDs)
Pötzsch, Oliver

Der Totengräber und die Pratermorde / Inspektor Leopold von Herzfeldt Bd.4 (2 MP3-CDs)


ausgezeichnet

Er ist der Totengräber des Zentralfriedhofs in Wien. Seine Gedanken drehen sich immer wieder um sein Ziehkind Anna und zuweilen vergreift er sich vor lauter Sorge im Ton. Dabei macht sie doch (fast) nichts verkehrt. Nun ja, sie kommt zuweilen später nach Hause und trifft sich mit einem jungen Mann. Dass dieser kein Verbrecher ist und seiner Kleinen niemals ein Leid antun würde, das versteht der Totengräber leider nicht. Und dann gibt es da auch noch diese jungen Frauen. Wurden sie getötet, weil sie niemand vermisst? Inspektor Leopold von Herzfeldt weiß absolut nicht, wo er bei seinen Ermittlungen ansetzen soll.

Nicht nur die Story um den Totengräber gefiel mir außerordentlich gut. Auch der Vortrag von Hans Jürgen Stockerl konnte mich restlos überzeugen. Er konnte jeder Figur eine eigene Stimme zuweisen. Die Lösung des Falls hat mich dann doch überrascht. Nein, es lag nicht an der Person des Mörders. Aber hören Sie selbst und lassen Sie sich einen guten Roman in einzigartiger Weise vorlesen.