Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
MD
Wohnort: 
Frankfurt

Bewertungen

Insgesamt 110 Bewertungen
Bewertung vom 22.04.2025
Abenteuer-Express (Band 3) - Entdeckung im Safari Star
Leonard, Maya G.;Sedgman, Sam

Abenteuer-Express (Band 3) - Entdeckung im Safari Star


sehr gut

Actionreiche Abenteuerreise
Extrem spannend entführt uns Henry mit seinem Onkel Nat in dem 3. Band der Abenteuerreise in den Safari Star nach Südafrika. Henry und sein Onkel sind bereits in den vorherigen Bänden zusammen mit den Zügen gefahren und haben viele Abenteuer erlebt. Und auch diesmal beobachtet Henry wieder eine Szene, die ihn stutzig macht, und er hält sie wie immer als Zeichnung fest. In dieser Geschichte werden viele verschiedene Charaktere vorgestellt und in diesem Band finde ich, ganz im Gegensatz zu Band 2, es für einen jungen Leser extrem schwer den Überblick über die Hauptpersonen zu behalten, da hier sehr viele Erwachsene involviert sind. Auch stelle ich, so brisant und dringend das Thema auch ist, die Tötung und den Schmuggel von Nashörnern für Leser ab zehn Jahre doch in Frage. Die Altersgruppe kann die Tragweite noch gar nicht verstehen.
Henry, der wie eine kleine Action-Figur, viele gefährliche Szenen erlebt, wächst einem richtig ans Herz und als Leser fiebert man in der Geschichte mit. Insgesamt ist aber der Schreibstil und die vielen verschiedenen Themen für die Altersgruppe ab zehn Jahren, meines Erachtens, zu schwierig.
Unerwartete Twists und viele einzelne Beobachtungen und Zeichnungen ergeben am Ende die Lösung des Falls. Wieder einmal ein tolles, spannendes und sehr detailreiches Zug-Abenteuer, dass ich sehr gerne mit meinem Sohn gelesen habe.

Bewertung vom 22.04.2025
Drei Wasserschweine wollen's wissen / Die Wasserschwein-Reihe Bd.2
Bär, Matthäus

Drei Wasserschweine wollen's wissen / Die Wasserschwein-Reihe Bd.2


sehr gut

Abenteuerlustige Wasserschweine
Drei kleine abenteuerlustige Wasserschweine begeben sich auf die Suche nach den Flamingos. Raul, Tristan und Emmy machen sich Nacht für Nacht außerhalb ihres Geheges auf die Spurensuche und bekommen dabei wertvolle Tipps und Hilfe anderer Zoobewohner. Zusammen mit viel Spürsinn, einer Prise Humor und wundervollen Illustrationen können kleine Leser und Zuhörer wunderbar mitraten. Der Lageplan des Zoos hilft dabei ungemein die Wege der Wasserschweine zu verfolgen. Die Kapitellänge finde ich zum allabendlichen Vorlesen jedoch etwas zu lange. Kürzere und prägnantere Kapitel hätten evtl. noch mehr Spannung erzeugt. Manche Begriffe mussten beim Lesen auch erst erklärt werden, so dass die angegebene Altersgruppe ab 6 Jahren bei uns leider zu niedrig gesetzt war.
Hervorheben möchte ich aber, dass die Protagonisten endlich mal andere Tiere, als die üblicherweise in Kinderbüchern verwendeten, sind und somit etwas Abwechslung ins Kinderzimmer bringen. Insgesamt ein gutes herzerwärmendes Abenteuer zum Mitfiebern und Lachen.

Bewertung vom 14.04.2025
Der Bright-Side-Running-Club
Lloyd, Josie

Der Bright-Side-Running-Club


ausgezeichnet

Prädikat Lieblingsbuch
Keiras Welt, die bisher hauptsächlich aus Job und Kindern bestanden hat, bricht innerhalb weniger Sekunden mit der Diagnose Brustkrebs wie ein Kartenhaus zusammen. Aber Keira, die einen sehr lebensbejahenden Charakter hat, möchte sich weder körperlich noch seelisch davon unterkriegen lassen und beginnt zu kämpfen. Zusammen mit dem Leser erlebt Keira Arztbesuche, Operation und Chemotherapie. Aber wie wichtig Freundschaft in diesem Zusammenhang ist, zeigt sich als Keira sich einer Laufgruppe mit ebenfalls betroffenen Frauen anschließt.

Wahnsinnig ehrlich und schonungslos führt die Autorin, die selbst von der Krankheit betroffen war, durch die Geschichte. Es ist ein ernstes Thema, dass jedoch mit einer klitzekleinen Prise Humor unterlegt ist. Mutmachend, emotional und zum Nachdenken anregend hat mich dieser Roman überzeugt. Man lernt extrem viele Fakten und muss diese teilweise erst einmal verarbeiten. Trotz der Schwere dieses Themas ist dieser Roman positiv. Für mich hat es das Prädikat Lieblingsbuch verdient.

Bewertung vom 14.04.2025
The Surf House
Clarke, Lucy

The Surf House


sehr gut

Die perfekte Welle
Freiheit, Zusammenhalt und der Ritt auf der perfekten Welle. Bea erkennt im Surf Haus für sich das Paradies. Zuvor hat sie ihren Model Job hingeschmissen und ist nach einem Überfall in Marrakesch im Surf House von Marnie und Ped gelangt. Aber das vermeintliche Paradies zeigt Schritt für Schritt sein wahres Gesicht.
Lucy Clarke schafft mit ihrem flüssigen Schreibstil mit dem Leser durch Perspektivwechsel atmosphärisch nach Marokko zu reisen. Die einzelnen Charaktere sind gut dargestellt und step by step zeigen sie ihr wahres Ich. Das vermeintliche Paradies wird schnell für Bea zum Albtraum. Man merkt sehr deutlich, dass die Autorin sich mit dem Surfen auskennt. Die einzelnen Szenen sind sehr gut beschrieben und man hat selbst Lust aufs Board zu steigen. Ich habe bisher alle Bücher von der Autorin gelesen muss leider anmerken, dass dieses nicht zu ihren genialsten zählt. Die Twists sind gut und unvorbereitet beschrieben, aber das Ende hat mich nicht überrascht. Gewisse Längen im Mittelteil hätten mehr Spannung bedurft, damit es zu einem Highlight für mich geworden wäre. Insgesamt ein guter Roman, der die Urlaubslust weckt.

Bewertung vom 27.03.2025
Minas Freunde-finde-Plan - In jedem leuchtet eine Sonne
Mönch, Rebecca

Minas Freunde-finde-Plan - In jedem leuchtet eine Sonne


ausgezeichnet

Toller-Freunde-Finde-Plan
Freundschaften schließen fällt vielen Kindern schwer. Dieses Buch beschäftigt sich mit der Frage, wer am besten aus der Vorschulgruppe zu Mina passen könnte. Um dieser Frage auf den Grund zu gehen, beschließt sie sich mit jedem Kind zu treffen und dann zu entscheiden, wer ihr Freund werden könnte.
Unheimlich warmherzig, mit viel Gefühl und Freude wird diese Geschichte erzählt. Jedes vorgestellte Kind zeigt, dass es besonders ist. Die Illustrationen sind wunderschön bunt und detailreich. Der Schreibstil ist altersgerecht und es werden unterschiedliche Kulturen und Familienkonstellationen aufgezeigt. Insgesamt ein tolles Buch, das die Einzigartigkeit und Unterschiedlichkeit jedes Kindes aufzeigt und Mut machen soll sich um wahre Freundschaft zu bemühen.

Bewertung vom 25.03.2025
Detektiv Samson 2 - Auf den Inseln
Gorelik, Katerina

Detektiv Samson 2 - Auf den Inseln


ausgezeichnet

Interaktives Leseerlebnis
Detektiv Samson ist ein interaktives Leseerlebnis. Der tierische Hundedetektiv ist an seinem freien Tag ganz in den Fällen seiner Klienten versunken. Eigentlich möchte er nur angeln und merkt erstmal nicht, dass er strandet. Aber von da an ist sein Spürsinn geweckt. Ung genau zu diesem Zeitpunkt wird die Vorlesegeschichte interaktiv. Der kleine Zuhörer/Leser soll Samson helfen mehrere Dinge auf den nächsten 10 Doppelseiten zu finden. Dabei sind die Dinge sehr unterschiedlich. Prinzipiell handelt es sich bei dieser Aufgabe um ein modernes Suchspiel in Form eines Wimmelbuchs. Die Illustrationen sind zauberhaft und man entdeckt immer wieder neue verborgene Gegenstände. Ganz nebenbei löst man die Fällte von Samson. Nicht nur Konzentrationsfähigkeit, sondern auch Abstraktionsfähigkeit wird hierbei geschult. Eine kleine Anmerkung habe ich jedoch: Die gesuchten Gegenstände sind alle auf zwei Seiten abgebildet, so dass man immer wieder zurück blättern muss und dadurch die Konzentration verloren geht. Ein laminierter Einleger wäre evtl. die Lösung. Insgesamt ein großartiges Lese- und Sucherlebnis, dass ich sehr gerne weiterempfehle.

Bewertung vom 19.03.2025
Henriette Huckepack - Ene, mene, Haferbrei, wer schlüpft da aus dem Frühstücksei?
Lienesch, Andrea;Sauter, Sabine

Henriette Huckepack - Ene, mene, Haferbrei, wer schlüpft da aus dem Frühstücksei?


ausgezeichnet

Lesehighlight für Mädchen sowie Jungen

Selten habe ich meinen beiden Kindern ein Buch vorgelesen, dass Junge wie Mädchen gleichermaßen begeistert.
Die kleine Junghexe Henriette ist mir ihrer Freundin Ferida bei ihrer Großtante Martha, die ein Drachen-Ei per Post bekommen hat und dieses gerne in die Pfanne hauen möchte. Doch plötzlich knackt die Schale und ein kleiner süßer grüner Drache schlüpft aus dem Ei und das Abenteuer beginnt. Der Drache soll dringend in die zoologische Abteilung, aber wie schwer dieses wird ohne hexen zu dürfen, das hätten die drei sich so nicht vorgestellt.
Kreativ, unheimlich witzig und originell ist diese Geschichte. Wir haben geschmunzelt und das kleine Drachenbaby vollkommen ins Herz geschlossen. Der Schreibstil ist wunderbar altersgerecht und die Länge der einzelnen Kapitel perfekt für das abendliche Vorlesen. Die Kinder lernen spielerisch, dass es mehrere Möglichkeiten zum Lösen eines Problems gibt und das jeder einzigartig ist. Fantasievoll und mit wunderschönen farbigen Illustrationen hat dieses Buch in unser Lese-Herz geschlichen. Wir haben bereits weitere Bände von Henriette gekauft. Ein großartiges Buch mit einer süßen Protagonistin. Ein wirkliches Lesehighlight.

Bewertung vom 18.03.2025
Die Summe unserer Teile
Lopez, Paola

Die Summe unserer Teile


ausgezeichnet

Generationenübergreifend
Plötzlich ist er da, der Steinway, ein Klavier, dass kaum in Lucy Zimmer passt und Lucy mit all seinen Erinnerungen erdrückt. Mit einem unsichtbares Band ist es mit den Generationen verbunden. Lucy weiß eigentlich nichts über die Vergangenheit ihrer Großmutter, eine der ersten Chemikerinnen im Libanon.
Fehlende Nähe, hohe Ansprüche und eine behütete Kindheit, das waren die Gründe für Lucy mit ihrer Mutter zu brechen. Auf den Spuren von Großmutters Vergangenheit reist Lucy nach Polen. Wie ein Wirbel wird die Geschichte aus verschiedenen Perspektiven erzielt. Der Leser taucht sowohl in die Vergangenheit der Großmutter, der Mutter und ihrer Kindheit ein. Eine Mutter-Tochter-Beziehung wird beleuchtet und bewertet. Langsam und präzise nähert sich der Leser, wie beim Schälen einer Frucht, dem Kern der Geschichte. Der Leser tappt lange im Dunkeln. Warum Lucys Mutter das Klavier zu Lucy geschickt hat ist genauso bedeutend wie banal zugleich. Geschichtlich ist der Roman gut recherchiert. Tiefgründig und einfühlsam ist die Schreibweise der jeweiligen Perspektiven angepasst. Durch die Perspektivwechsel schafft es die Autorin den Leser in den Bann zu ziehen. Ein Roman, der zum Nachdenken anregt, die Mutter-Tochter-Beziehung hinterfragt und reflektiert, aber auch den Vater zu Wort kommen lässt. Ich empfehle das Buch sehr gerne weiter und freue mich auf weitere Romane der Autorin.

Bewertung vom 18.03.2025
Die erste halbe Stunde im Paradies
Adomeit, Janine

Die erste halbe Stunde im Paradies


ausgezeichnet

Schonungslos
Anne (30) ist sehr ehrgeizig und möchte gerne als Pharmareferentin aus dem Vertrieb-Außendienst in den Innendienst wechseln. Auf einer Fortbildung möchte sie ihr Können durch einen Vortrag über Vorteile von Fentanylpflaster unter Beweis stellen, bekommt aber überraschend einen Anruf von ihrem Bruder, zu dem sie seit Jahren keinen Kontakt hatte, mit der Bitte ihn aus der Suchtklinik abzuholen. Anne gerät über vieles ins Grübeln. Nötig ist eine Aussprache mit ihrem Bruder, aber vor allem erkennt sie, dass die Pflaster nicht nur Vorteile haben. Ihr Bruder ist ein Paradebeispiel dafür.

In zwei Erzählsträngen erzählt Anne ungeschönt ihre Geschichte. Der Leser taucht in ihre Kindheit ein, die geprägt ist von der Unterstützung und später von der Pflege ihrer an MS erkrankten Mutter. In der frühen Kindheitsphase scheint diese Aufgabe für Anne und ihren 6 Jahren älteren Bruder kein Problem zu sein. Gemeinsam als Team schaffen sie es. Optimistisch blickt auch ihre Mutter in die Zukunft. Doch schnell ändert sich der Gesundheitszustand der Mutter und es wird immer belastender.
Zwei Erzählstränge, die so miteinander verwebt sind, dass man nur erahnen kann, welche Auswirkungen diese belastende Situation auf die Entwicklung der Kinder haben kann. Ein schonungsloser Schreibstil zeigt das Versagen der Gesellschaft auf und offenbart ein verantwortungsloses und extrem egoistisches Verhalten der Mutter. Eindringlich und gefühlsreduziert wird die Geschichte erzählt. Janine Adomeit hat es geschafft mich nachdenklich , aber vor allem schockierend auf dieses Thema aufmerksam zu machen und legt offen welche Zustände in manchen Familien herrschen. Eine Lektüre, die unter die Haut geht und gerade durch ihre Tragik mir noch lange im Gedächtnis bleibt.

Bewertung vom 18.03.2025
Die Anatomie der Einsamkeit
Pelt, Louise

Die Anatomie der Einsamkeit


ausgezeichnet

Ein Highlight
Olive ist mit sich und ihrem Leben unzufrieden. Obwohl sie mitten in London lebt, fühlt sie sich einsam und unglücklich. Beruflich steckt sie fest. Von ihrer Großmutter hat sie einen scheinbar wertlosen Kompass geschenkt bekomme.
20 Jahre zuvor: Claire ist beruflich sehr erfolgreich und scheinbar mit sich und ihrem Liebesleben vollkommen zufrieden. Sie hat alles gegeben, um beruflich da zu stehen, wo sie im Moment ist. Der Tod ihrer Zwillingsschwester Iris trifft sie so stark, dass sie auf die kleine Insel, dem letzten Wohnort von Iris flüchtet. Dort entdeckt sie tief verborgen Zeichnungen eines Kompasses.
Louise Pelt schafft es zwei Geschichten so miteinander zu verstricken, dass der Leser erstmal denkt, dass er zwei unabhängige Romane liest. Sie zeichnet wundervolle Stimmungsbilder und die Charaktere sind so liebevoll charakterisiert. Der ruhige Schreibstil lässt den Leser in die Ferne schweifen. Kurze Kapitel mit Perspektivwechsel sorgen für Spannung. Neuanfang und den gewohnten Lebensstil hinter sich lassen, darin steckt die größte Herausforderung. Klar wird, dass Einsamkeit in einem verweilt. Die äußeren Umstände ändern daran nur bedingt etwas.
Dieser Roman hat mich bewegt und hätte meines Erachtens nicht tiefgründiger sein können. Ein wirklicher Juwel, bei dem man traurig ist, wenn die letzte Seite gelesen ist. Ich hoffe es gibt bald Nachschub von Louise Pelt.