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TochterAlice
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Köln

Bewertungen

Insgesamt 1398 Bewertungen
Bewertung vom 12.12.2024
Hoffnung der Frauen / Die Berghebamme Bd.1
Winterberg, Linda

Hoffnung der Frauen / Die Berghebamme Bd.1


sehr gut

Die harte Arbeit einer Frau für die Frauen: Und das im 19. Jahrhundert. Denn wir Leser dürfen hier die Geschicke von Maria verfolgen, die zunächst in der Ausbildung, dann mit Berufsabschluss die Tätigkeit als Hebamme ausübt. Von ihrem Jugendfreund Max lässt sie sich überreden, zurück zu ihrem kleinen Bergdorf nahe Rosenheim zu kommen, aber viele der anderen sehen sie immer noch als "Bankert", das vor die Tür des Waisenhauses gelegt wurde.

Auch wenn das schmerzhaft ist und die bisherige, inzwischen alt gewordene wie auch veraltet praktizierende Amme Alma sie anfeindet - Maria lässt sich nicht beirren. Sie weiß, dass sie es kann und es schafft. Auch wenn es manchmal noch so sehr weh tut. Vor allem jedoch ist es ihr ein Anliegen, die Frauen nach den neuen Maßstäben der Hygiene zu betreuen.

Ein Roman mit viel Gefühl, aber auch einer, der Faszinierendes aus einem Frauenberuf der Vergangenheit berichtet. Einem, den es im Gegensatz zu den meisten immer schon gab. Insgesamt ein spannendes und Berührendes Buch über das Arbeitsleben der Frauen, den ich kaum aus der Hand legen konnte!

Bewertung vom 11.12.2024
Für immer (eBook, ePUB)
Lunde, Maja

Für immer (eBook, ePUB)


sehr gut

Die Welt bleibt stehen: Die Entwicklung der Menschheit ist gestoppt. Niemand stirbt, niemand wird geboren. Und keine Krankheit entwickelt sich weiter, nein, sie lässt die Leidenden nicht einmal ihre Folgen und Nebenwirkungen spüren.

Autorin Maja Lunde begleitet in ihrem Roman mehrere Menschen in ihrem Leben - wir erleben sie kurz davor und dann während der "neuen" Zeit. Da ist der Rentner Otto, der seinen geliebten Garten verlassen muss, weil seine Frau für sie beide eine Seniorenwohnung organisiert hat. Ellen, die Extremsportlerin, die in einem Bestattungsunternehmen arbeitet. Ihr Freund Philip, der auf die neue Situation ganz anders reagiert als sie selbst. Jenny, die Familienmutter, mit einem tödlichen Tumor im Körper, eigentlich schon ihrem Schicksal ergeben. Jakob, der werdende Vater. Und niemand kann sagen, ob es nun für immer so bleibt, oder ob irgendwann wieder alles beim Alten ist.

Maja Lunde schreibt klar und in einer für alle verständlichen Sprache und dass sie gerade darin starke Worte und Bilder findet, macht sie in meinen Augen zu einer besonderen Autorin!

Bewertung vom 09.12.2024
Die blaue Stunde
Hawkins, Paula

Die blaue Stunde


gut

Vielschichtig und ein klein wenig vorhersehbar
Der gesamte künstlerische Nachlass einer berühmten Malerin, nämlich Vanessa Chapman, einschließlich Tagebüchern und Korrespondenz ist einer Stiftung vererbt worden, deren verstorbener Leiter etwas mit ihr hatte. Sein Sohn und Nachfolger verlor seine Verlobte an den von ihm als Kurator eingestellten James Becker und die allseits als hässlich bezeichnete Vertraute Vanessas, die diese bis zu ihrem Tod gepflegt hat und ausgerechnet Grace heißt, scheint irgend etwas zu verbergen.

Wobei allerdings die Handlung zeitweise aus ihrer Sicht bzw. der von James geschildert wird, aber sind sie offen uns, den Lesern gegenüber?

Ein Story, die zumeist packend geschildert wird, stellenweise aber auch Längen aufweist. Ja, ich gebe es zu: so ganz meines war dieses Buch nicht und ich empfand einiges auch als vorhersehbar. Für mich kein Werk, das ich weiterempfehlen würde, auch wenn es durchaus seine Stärken hat.

Bewertung vom 08.12.2024
Love Me Like It's Yesterday
Käppler, Juliane

Love Me Like It's Yesterday


sehr gut

Juno, eine junge Tischlerin, in Leipzig lebend, hat dem digitalen Leben in Gänze den Rücken gekehrt - bei ihr gibt es nur "echte" Kommunikation: nämlich die der guten alten Art. Sie hat sich nicht aus dem gesellschaftlichen Leben zurückgezogen, nein: sie hat Freunde, mit denen sie per Telefon kommuniziert und vor allem: sie hat ein eigenes Unternehmen, nämlich ihre Tischlerei, in der sie alte Möbel aufs Liebevollste restauriert.

Eines Tages bittet der Psychologe Taro um ihre Unterstützung bei der Restauration eines alten japanischen Möbelstückes aus dem Erbe seiner Oma. Was Juno nicht ahnt: die Geschichte ist erfunden, Taro ist Blogger und hat auf seinem Blog, in dem der Männer zu Partnerschaftsfragen berät, eine Wette laufen. Nämlich, dass er Juno für sich gewinnen kann. Wobei Taro alles andere als einer dieser bierseligen Krakeeler und Besserwisser ist. Nein, er ist ausgesprochen einfühlsam und so findet auch Juno, die dem anderen Geschlecht gegenüber ausgesprochen zurückhaltend ist, Gefallen an ihm.

Es ist eine dieser Geschichten, die auf Mißverständnissen basiert und die seit Jahrzehnten sowohl als Romane wie auch als Filme die Welt begeistern. Autorin Juliane Käppler hat sie gekonnt in die Gegenwart transferiert und zeigt, dass sie nichts von ihrer Aktualität und Attraktivität verloren hat.

Ein Liebesroman mit Tiefgang - das gibt es heutzutage selten und diesen hier kann ich vor allem geduldigen Lesern, die auch für Informatives Drumherum und warmherzige Ränke offen sind, empfehlen!

Bewertung vom 05.12.2024
Drei Tage im Juni
Tyler, Anne

Drei Tage im Juni


ausgezeichnet

Ein großes Lesevergnügen!
Treffen sich zwei - und es sind nicht irgendwelche Zufallsbekanntschaften, sondern ein ehemaliges Ehepaar, nämlich Gail und Max, das sich anlässlich der Hochzeit ihrer einzigen Tochter, Gail, gezwungen sieht, ganze drei Tage miteinander zu verbringen. Anstrengend, aber irgendwie auch schön!

Anne Tyler hat ihre Figuren wie immer klar, aber auch vielschichtig gezeichnet. Ihre Romane zu lesen ist fast, wie einen Film zu sehen: man hat die Charaktere gleich bildhaft vor Augen. Es ist der zigste Roman der über achtzigjährigen Autorin und so frisch und einzigartig wie jeder einzelne zuvor! Ich habe ihn wie alle ihre Bücher mit großer Begeisterung gelesen und als ich fertig war, hat mein Mann mir das Buch förmlich aus der Hand gerissen - und ich höre ihn beim Lesen immer wieder laut auflachen - und das trotz des durchaus ernsten Themas. Anne Tyler hat es drauf, Themen von tiefster Ernsthaftigkeit in ebenso unterhaltsame wie anspruchsvolle Texte - ihre Werke sind keineswegs Unterhaltungsromane im eigentlichen Sinne - zu verwandeln. Sie zeigt mit jedem ihrer Romane, dass hohe Kunst nicht unbedingt schwer zu lesen sein muss!

Bewertung vom 03.12.2024
Wenn nachts die Kampfhunde spazieren gehen
Brüggemann, Anna

Wenn nachts die Kampfhunde spazieren gehen


ausgezeichnet

Kampfhunde gibt es nicht nur in der Tierwelt
Nein, manchmal sieht man sie auch in der menschlichen Sozialisation, wie bspw. hier in der Familie Richter. Wobei es sich hier ausnahmslos um Hündinnen handelt, denn der Vater Edgar ist ein eher friedlicher Typ. Dagegen geht Mutter Regina, eine Psychologin, im eigenen Familienkreis ständig auf Konfrontationskurs, vor allem gegenüber dem ruhigen, aus ihrer Sicht laschen Teil der Familie, zu dem außer ihrem Ehemann auch noch Antonia, die ältere Tochter, gehört. Wanda, die Jüngere der beiden, ähnelt dagegen deutlich ihrer Mutter und wird von dieser dafür geliebt - nein, vergöttert!

Wir begegnen der Familie in drei unterschiedlichen Jahrzehnten, wobei sie sich ab dem zweiten bereits dezimiert, doch in Erinnerungen leben alle weiter.

Es ist ein eindringlicher, dazu trotz vieler schmerzhafter Passagen ausgesprochen unterhaltsamer und immer wieder auch etwas ironischer Roman, den ich nicht aus der Hand legen konnte. Meines Erachtens hat die Autorin Anna Brüggemann mit diesem Buch ein wahres Meisterwerk geschaffen, das möglicherweise auch manch eine Momentaufnahme oder ein Blitzlicht der persönlichen Erfahrung beinhaltet.

Bewertung vom 02.12.2024
Ordnung für immer
Borgeest, Gunda;Thorbrietz, Dr. Petra

Ordnung für immer


sehr gut

Könnte klappen
Wobei ich das "eventuell" vergessen habe - ich bin eine sehr große "Eventualistin". Und - aktuell - eine riesengroße Chaotin; auf meine etwas älteren Tage und im Zusammenleben mit meinem Mann habe ich es komplett verlernt, Ordnung zu halten.

Dieses durchaus ausführliche Buch soll mir nun dabei helfen, dies zu ändern. Und zwar nicht nur für eine kurze Zeit, sondern für immer. Es hat aber einen Haken - zunächst muss ich mich selber aufräumen, bevor es dann an meine Wohnung geht. Was durchaus nachzuvollziehen ist: Man muss sich selbst sehr gut (er)kennen, um eine so große Áufgabe bewältigen zu können und dazu gibt es in diesem Buch ausgesprochen viele Gelegenheiten. Sogar einen Test.

Die Autorin Gunda Borgeest geht sehr strukturiert und auch geduldig mit denen um, die nach Ordnung streben, sich aber damit schwertun und so hoffe ich sehr, dass sie mir auch dabei helfen kann - die Grundlagen dafür sind auf jeden Fall vorhanden!

Bewertung vom 01.12.2024
Ab heute mach ich's mir selber recht
Abidi, Heike

Ab heute mach ich's mir selber recht


ausgezeichnet

Heike zeigt uns, wo es lang geht
Nämlich im Hinblick auf die Selbstfürsorge! Angesprochen sind hier die sogenannten "People pleaser", die es vor allem ihrer Umgebung recht machen wollen - und oft genug darunter leiden. Es ist vor allem an die gerichtet, die normalerweise nicht so auf Sachbücher stehen - zu denen gehöre ich zwar eigentlich nicht, lese aber üblicherweise hauptsächlich Historisches und Biographien.

Als ich aber den Namen "Heike Abidi" in der Autorenspalte las, wusste ich gleich, dass ich auf der sicheren Seite bin. Denn das Thema ist durchaus eines, das mich anspricht: ich bin zwar niemand, der es allen recht machen will, nur zu oft lasse ich aber Einwände nur um des lieben Friedens Willen stehen - und ärgere mich im Nachhinein umso mehr!

Das wird jetzt nicht mehr so schnell passieren, denn ich habe das Buch in Windeseile von A bis Z durchgelesen und zwar freiwillig. Der Grund: Heike Abidi vermag dieses Thema - wie auch alle anderen, an die sie sich heranwagt - so unterhaltsam, interessant und ja, auch spannend aufzubereiten, dass ich nur so durchflutschte. Und eine Menge über mich und meine Umgebung lernte, denn auch dieser Bereich kam nicht zu kurz.

Die Autorin hat es einfach drauf - ich kannte sie bisher vor allem von Unterhaltungsromanen und Kinderbüchern, doch auch dieses durchaus sensible Thema vermag sie ihrem Leser kenntnisreich nahezubringen. Wenn Sie sonst auch eher vor Ratgebern zurück zucken - hier können Sie getrost zugreifen und sich auf ebenso unterhaltsame wie lehrreiche Lesestunden freuen!

Bewertung vom 30.11.2024
Fluchtnovelle
Strässle, Thomas

Fluchtnovelle


gut

Seltsam emotionslos kommt diese Schilderung realer Ereignisse zumindest meiner Ansicht nach rüber - immerhin schildert diese hier der Sohn des Paares, das auf so spektakuläre Weise erst zu einem solchen werden konnte und das bereits Mitte der Sechziger Jahre, als der eiserne Vorhang noch recht dicht war, zumindest von Ost nach West. Umgekehrt nicht unbedingt, denn sonst hätte der junge Schweizer sich gar nicht in Dresden aufhalten und dabei eine Studentin aus der DDR kennenlernen können.

Er hat dann auch die Flucht der jungen Frau vorbereitet und überquerte dabei - so erschien es mir so manche Grenze, die Respekt und Wahrung gegenseitiger Würde bedingen und dabei ging es nicht um die Geheimhaltung, die natürlich unabdinglich war, um zum Ziel zu kommen. Es wird tatsächlich vor allem der Vorgang als solcher und in sehr kurzer Form auch dessen Konsequenzen geschildert. Im Nachhinein überlege ich, ob sich diese Lektüre gelohnt hat - nicht unbedingt, ich hatte mir definitiv mehr erwartet!

Bewertung vom 24.11.2024
Leo und der Himmel auf Erden
Muri, Franziska

Leo und der Himmel auf Erden


weniger gut

Ich kann dieses Buch nicht ernst nehmen
In dem sich der Esel Leo mit Anni, die ein Mensch, eine ganz normale Frau ist, über Sinn und Sein unterhält. Leo weiß alles, Anni so gut wie nichts bzw. ist sie es, die dumme Fragen stellt, die vom Esel klug, oder auch gönnerhaft beantwortet werden, wie man es eben sehen will.

Mir hat die Lektüre leider nichts gegeben - oder vielleicht doch. Aber jedenfalls nichts Positives. Ich bin nämlich insgesamt ziemlich genervt!
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