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KittysKiste

Bewertungen

Insgesamt 38 Bewertungen
Bewertung vom 16.12.2024
Das Geheimnis von Zimmer 622
Dicker, Joël

Das Geheimnis von Zimmer 622


gut

Ach Mensch, was ist das bloß mit den Büchern von Joël Dicker? Während ich Harry Quebert und die Baltimores geliebt habe, ist dieses hier nun schon das Zweite seiner Bücher, welches mich nicht wirklich vom Hocker reißen konnte.

Eigentlich sagt man ja immer, was lange währt wird gut, aber bevor diese Geschichte richtig gut wird, muss man sich erst einmal durch zig Kapitel quälen, die super langwierig sind, mit ziemlich vielen Perspektiv- und Zeitwechseln, sowie zahlreichen, verschiedenen Charakteren.

Hier geht es in der Vergangenheit vor allem um den Bankier Erben Macaire Ebezner und seinen Kampf um den Präsidentenposten. Dabei gibt es viele Intrigen, Geheimnisse und zum Ende hin sogar einige interessante und vor allem intelligente Wendungen und selbst, wenn man denkt, man hätte endlich die Lösung gefunden, gibt es noch einmal eine neue Überraschung. Ebenfalls gibt es eine kleine, aber für die Geschichte wichtige Liebesgeschichte, ebenfalls Freundschaften und Feindschaften. Bis mit all diesen Themen allerdings erst einmal richtig Spannung aufgebaut wurde, dauerte es mir viel zu lange. Nebenbei wurden nämlich noch sämtliche Nebenstränge aufgezogen, die auch wieder in unterschiedlichen Zeiten spielen. Das war mir leider oftmals zu verwirrend und hin und wieder war ich einfach raus. Gut fand ich aber die Kapitel, die aus der Sicht des Protagonisten erzählt werden, denn diese sind am spannendsten, allerdings auch recht selten. Was ich jedoch davon halten soll, dass Joël Dicker sich selbst als fiktiven Protagonisten bestimmt hat, weiß ich nicht so recht.

Überhaupt finde ich die Charaktere, mal abgesehen davon, dass es wirklich sehr viele gibt, eigentlich ganz gut geschrieben, sehr menschlich und realistisch, ebenso vielschichtig. Nur Macaire fand ich für einen Bankiers Sohn, der reich ist und eigentlich was auf dem Kasten haben sollte, an manchen Stellen schon sehr kindisch und naiv. Sehr interessant ist dagegen Lew Lewowitsch, welcher auch eine große Rolle spielt und das nicht nur als Konkurrent von Macaire. Ihn fand ich sehr charmant und sympathisch, aber auch mysteriös. Im Übrigen gibt es in diesem Roman einige mysteriöse Charaktere geboten, die echt interessant sind.

Alles in allem bekommt man hier schon irgendwie einen typischen Dicker, in dem nichts ist, wie es scheint. Mit einem wirklich guten Schreibstil, aber zu viel Ringsherum. Gerade der Anfang hat mich oftmals sehr gelangweilt und ebenso verwirrt. Und dennoch wurde der Roman hinten heraus wieder super spannend, mit intelligenten Wendungen. Es lohnt sich also, durchzuhalten. Und eins noch: Das Hörbuch lohnt sich ebenfalls, denn dieses ist wirklich gut vertont und erleichtert es etwas, durch die Geschichte zu kommen.

Bewertung vom 13.12.2024
Valentina sucht das Glück
Kruppa, Hans

Valentina sucht das Glück


gut

Bekannt ist Hans Kruppa vor allem für seine romantischen Liebesgedichte und diese finde ich großartig. Als ich dann über diesen Roman von ihm gestolpert bin, dachte ich, ich versuche es mal damit. So richtig überzeugen konnte er mich allerdings nicht, denn trotz recht schlichtem und doch teilweise poetischem Schreibstil, hat mir eine gewisse Tiefe gefehlt.

So wird man eigentlich gleich in die Geschichte gestürzt, als Valentina, im Zug sitzend, auf einen Mann am Bahnsteig aufmerksam wird und sich entschließt, diesen zu suchen. Dabei lernt sie zwei Menschen kennen, die ihr Leben verändern werden. Manche Ereignisse während dieser Suche fand ich hier etwas unrealistisch und manche Zufälle sind einfach zu groß. Ansonsten wird ziemlich viel philosophiert, vor allem über die Liebe. Viel mehr Inhalt gibt es aber nicht. Insgesamt ist die Geschichte, die mit rund 140 Seiten eher kurz geraten ist, schon recht süß und das Ende fand ich auch wirklich romantisch, aber es fehlt halt etwas für eine rundum zufriedenstellenden Roman.

Genauso ist es mit den Charakteren. Außer, dass sie ziemlich romantisch, fast schon kitschig veranlagt sind, erfährt man nicht wirklich viel über sie. Alles wird nur eher angedeutet und auf den wenigen Seiten war es mir nicht möglich, auch nur einen der Drei ins Herz zu schließen. Auch, wenn ich Valentina die meiste Zeit recht sympathisch fand.

Alles in allem bekommt man hier einen kurzen Roman mit einer süßen Liebesgeschichte, aber ohne viel Tiefgang. Vielleicht sollte der Autor lieber bei seinen Gedichten bleiben, denn die kann er, meiner Meinung nach, auf jeden Fall viel besser.

Bewertung vom 09.12.2024
Weil ich euch liebte
Barclay, Linwood

Weil ich euch liebte


gut

Vor vielen Jahren habe ich schon einmal einen Thriller von diesem Autor gelesen und war absolut begeistert. Leider konnte mich dieser hier nicht mehr ganz so sehr überzeugen, denn er hat sich teilweise schon sehr gezogen und es gab hier und da ein paar Kleinigkeiten, die mich gestört haben.

Gerade am Anfang passiert nicht wirklich viel. Nachdem Sheila umgekommen ist, dauert es tatsächlich ewig, bis es wieder richtig spannend wird, was auch daran liegt, dass viel ringsherum erzählt wird, was am Ende gar nicht so wichtig ist. Außerdem gibt es Aspekte an der Geschichte, die mir einfach zu übertrieben waren, wie zum Beispiel eine Klage gegen den Ehemann, weil seine Ehefrau Mist gebaut hat. Das ist so amerikanisch, dass es für mich zu unlogisch wirkt. Zudem geschehen auch noch andere Dinge, von denen man denken könnte, sie hängen mit Sheilas Unfall zusammen. Am Ende stellt sich aber heraus, dass doch alles anders ist und so kann sich Glen bis zum Ende des Buches nicht sicher sein. Dabei sind die Auflösungen der einzelnen Geschehnisse tatsächlich nachvollziehbar und absolut nicht vorhersehbar, aber für mich im Großen und Ganzen zu übertrieben und zu viel auf einmal.

Was die Charaktere angeht, so fand ich diese wirklich gut geschrieben. Sie alle sind sehr menschlich und ganz unterschiedlich, haben Stärken und Schwächen, sind aber vor allem auch vielschichtig. Glen war dabei für mich der perfekte Protagonist und mich hat seine stoische Ruhe nach außen hin extrem beeindruckt. Dennoch merkt man ihm auch an, dass er mit der Situation überfordert ist und unbedingt wissen will, was es mit dem Tod seiner Frau auf sich hat. Ebenfalls fand ich Kelly wirklich toll geschrieben. Sie ist ein kleines, kluges Mädchen mit einem eigenen Kopf, wirklich stark und selbstbewusst, obwohl so viel Schlimmes um sie herum geschieht. Und trotzdem bleibt sie kindlich, hat Angst und braucht ihren Vater. Überhaupt fand ich die Beziehung zwischen den beiden einfach nur wunderschön,

Alles in allem bekommt man hier einen eher langsam erzählten Thriller, der sich aufgrund des guten, flüssigen Schreibstils, zwar gut weglesen lässt, der mich aber nicht so packen konnte, dass ich hätte unbedingt durchweg daran lesen müssen. Dafür war er nicht vorhersehbar und hatte gut geschriebene Charaktere.

Bewertung vom 04.12.2024
Vom Ende der Einsamkeit
Wells, Benedict

Vom Ende der Einsamkeit


ausgezeichnet

Selten ist es mir so schwergefallen, etwas über ein gelesenes Buch zu schreiben, wie bei diesem hier. Eigentlich hätte ich die Geschichte wahrscheinlich auch nie gelesen, hätte sich mir das Buch durch so viele gute Stimmen darüber nicht förmlich aufgedrängt und was soll ich sagen, irgendwie kann ich verstehen, warum es so hochgelobt wurde und wird.

Erzählt wird hier, eher ruhig und ohne künstlich erzeugte Spannung, die Lebensgeschichte von Jules, wie er bereits in jungen Jahren seine Eltern verliert, wie dies sein Leben beeinflusst, wie er Alva kennenlernt, sich verliebt und dennoch auf der Stelle tritt. Nebenbei erfährt man, wie es mit seinen Geschwistern weitergeht, wie sie sich voneinander entfernen, ihre eigenen Wege gehen, aber auch wieder zusammenwachsen. Dabei geht es ohne jeden Kitsch um das pure Leben, um Verlust, Zusammenhalt und irgendwie auch darum, dass das Leben immer weitergeht. Gerade das Ende des Buches lehrt Jules und damit auch den Leser, dass die tragischen Momente dazu gehören, es aber auch Schönes gibt, auf welches man sich stützen kann.

Was mich so richtig beeindruckt hat, war, dass die Charaktere nicht nur vielschichtig geschrieben sind, sondern zudem wahnsinnig lebendig und realistisch. Für mich fühlten sie sich so real an, als könnte es sie wirklich geben, ich sie einfach googeln könnte und erfahren würde, was aus ihnen geworden ist. So gern wüsste ich, was aus Jules nach Ende des Buches geworden ist, aus seinen Geschwistern und Kindern. Sind sie glücklich?

Auch der Schreibstil ist wirklich gut. Zwar habe ich echt lange für das Buch gebraucht, aber dafür habe ich es umso intensiver gefühlt. Obwohl der Schreibstil nämlich eher nüchtern ist, erzeugte er bei mir beim Lesen eine gewisse Leere, aber auch Mitgefühl und eine gewisse Emotionalität. Zeitgleich beinhaltet dieses Buch so viele schöne und tiefgründige Sätze, dass ich mit dem Markieren kaum hinterherkam.

Alles in allem kann ich verstehen, warum dieses Buch so geliebt wird, denn es ist ein Abbild des ganz normalen Lebens, mit all seinen Höhen und Tiefen. Es ist realistisch, tiefgründig und einnehmend. Außerdem muss man die Charaktere einfach ins Herz schließen, selbst, wenn sie hier und da Wege gehen, von denen man sie gern abhalten möchte. Aber so ist das Leben nun einmal, mit all seinen Unannehmlichkeiten, aber auch Freuden.

Bewertung vom 01.12.2024
All unsere Geheimnisse / The Ruby Circle Bd.1
Hoch, Jana

All unsere Geheimnisse / The Ruby Circle Bd.1


sehr gut

Ich bin ein Coveropfer, ich gebe es zu! Und deshalb musste ich dieses Buch hier einfach haben, ohne vor dem Lesen wirklich etwas über die Geschichte zu wissen. Dafür hat mich diese dann aber echt gut unterhalten, war spannend und romantisch.

Vor allem das Setting hat mir hier gefallen, denn dieses ist an einer elitären Universität in England angelegt, die mit ihren drei Häusern und dem Ruby Circle echt interessant aufgebaut ist. Dazu kommt, dass es hier sogar ein Reitteam gibt, zu welchem auch die Protagonistin Louisa gehört. Diese hat selbst eine interessante und aufwühlende Hintergrundgeschichte, die im Laufe der Geschichte eine größere Rolle spielt. Ebenfalls fand ich die kleinen und größeren Spiele durchaus erfrischend, mit denen sich die verschiedenen Häuser gegenseitig herausfordern. Bis am Ende ein mysteriöser Spielleiter auf den Plan tritt, der sicher noch für einige böse Spielchen und damit verbundenen Ärger sorgen wird. Außerdem gibt es eine Liebesgeschichte mit einer Menge Anziehung, aber auch den üblichen Problemen. Es gibt viele Geheimnisse und ein bisschen Drama. Dabei hat die Geschichte ein angenehmes Tempo und gehört auch, wenn es dann doch mal etwas mehr zur Sache geht, eher zur leichten Kost, ist also absolut für Jugendliche ab vierzehn Jahren geeignet.

Was die Charaktere angeht, so gibt es hier echt viele, die eine mehr oder weniger große Rolle spielen. Mir persönlich sind das allerdings schon zu viele und bis auf die wichtigsten kann ich mir echt nicht alle merken, noch näher beschreiben. Wichtig ist aber auf jeden Fall Louisa, die sozusagen auf der Flucht ist und sich in der Highclare Academy vor der Außenwelt versteckt. Sie ist in meinen Augen ein typischer Teenager, manchmal unsicher, manchmal etwas naiv, aber auf jeden Fall mag ich sie. Theo ist etwas geheimnisvoller, verrät nicht viel über sich selbst, hat aber einen ganz besonderen Draht zu seinen Pferden. Er ist eher ein Einzelgänger, still, aber hilfsbereit. Wer mir auch im Gedächtnis geblieben ist, ist Jasper, denn er ist irgendwie zuckersüß, offen und für jeden Spaß zu haben. Außerdem gibt es noch Louisas Mentor Atlas, Jeremy, welcher zu ihrem besten Freund mutiert und viele mehr.

Alles in allem bekommt man hier eine unterhaltsame New Adult Geschichte im luxuriösen Universitäts-Setting, wobei mir das angepriesene Dark Academia-Feeling allerdings etwas gefehlt hat. Dennoch ist das Buch super flüssig geschrieben und man merkt auch, dass die Autorin Ahnung hat, wovon sie da schreibt, gerade, wenn es um den Reitsport geht. Mir hat dieser erste Band jedenfalls schon richtig gut gefallen und ich freue mich auf Band zwei.

Bewertung vom 30.11.2024
Die Vegetarierin
Kang, Han

Die Vegetarierin


gut

Irgendwie macht die Beschreibung zu diesem Buch schon neugierig auf die Geschichte und dennoch habe ich mich ziemlich lange dagegen gewehrt, es zu lesen. Im Endeffekt hat mich das Buch ziemlich verwirrt zurückgelassen, spielt aber auch auf recht ungewöhnliche, teilweise schon exzessive Art mit einem ernsten Thema.

Die Veränderung von Yong-Hye beginnt schon recht schnell am Anfang des Buches und ist an sich erst einmal nicht unbedingt ungewöhnlich. Was ist schon so schlimm daran, wenn man sich entscheidet, kein Fleisch mehr zu essen? Allerdings sind die Hintergründe zu dieser Entscheidung wirklich verstörend, ebenso die Reaktion ihres Ehemanns und auch ihrer Familie, welche dies absolut nicht verstehen, sie sogar zum Fleischessen zwingen wollen. Und auch die weiteren Entwicklungen sind alles andere als normal und bald wird klar, dass Yong-Hye psychisch krank ist und dringend Hilfe braucht.

Erzählt wird die Geschichte sehr schlicht und emotionslos, ließ sich leicht weglesen. Außerdem gibt es drei verschiedene Perspektiven, angefangen mit der von Yong-Hyes Ehemann, der mich von Anfang an einfach nur wütend gemacht hat, denn dieser ist extrem ignorant und egoistisch. In keiner Minute geht es ihm um seine Frau, sondern nur ums eigene Ansehen. Danach wird die Geschichte aus der Sicht von Yong-Hyes Schwager erzählt, welcher sich von ihrem Mongolenfleck angezogen fühlt und sie aus meiner Sicht für seine schon fast perverse Kunst ausnutzt. Am Ende verfolgt man Yong-Hyes Schwester, welche selbst mit den Auswirkungen derer Veränderungen zu kämpfen hat und sich dennoch als letzte noch um sie kümmert, sich dabei aber schon fast selbst verliert.

Interessant sind dabei die Reaktionen der verschiedenen Charaktere, die mit Yong-Hye Umgang haben und, bis auf ihre Schwester, nicht einmal versuchen, sie zu verstehen, mal ganz abgesehen davon, hinter ihr Verhalten zu schauen. Dabei fällt auf, wie einflussreich das Patriarchat in Korea teilweise noch ist und was mit Frauen in konservativen Familien geschehen kann, wenn sie sich auflehnen, wozu noch die psychischen Erkrankungen kommen, die sich immer mehr in Yong-Hye Bahn brechen.

Insgesamt bekommt man hier alles andere als einen Unterhaltungsroman, nämlich vielmehr eine Aufzeichnung des tragischen Ablaufs eines Verfalls und das ungeschönt, verstörend und teilweise sogar echt ekelhaft geschildert. So etwas muss man auf jeden Fall mögen, ich aber finde den Roman, so interessant er auch ist, echt grenzwertig.

Bewertung vom 29.11.2024
Kill Switch - Gefährliche Leidenschaft / Devil’s Night Bd.3
Douglas, Penelope

Kill Switch - Gefährliche Leidenschaft / Devil’s Night Bd.3


gut

Ich weiß ehrlich nicht, warum ich diese Reihe überhaupt noch verfolge, denn die Bände werden gefühlt immer länger und verwirrender. Dennoch weiß ich genau, dass ich nach diesem hier, ganz sicher auch den vierten Band lesen oder hören werde.

Der dritte Band hat sich nämlich zwischendrin mal wieder richtig gezogen und oftmals kam ich mit den Zeitsprüngen hin und her nicht klar, dennoch mochte ich die Liebesgeschichte von Demon und Winter, vor allem, weil Demon hier zeigt, wie viel mehr in ihm steckt als der bösartige, intrigante und skrupellose Kerl, der er immer vorspielt zu sein und manchmal sogar ist. Bei Winter zeigt er nämlich seine beschützende, weiche Seite, obwohl er auch hier natürlich erst einmal wieder den Bad Boy raushängen lassen musste. Allerdings muss man bei allem auch seine schreckliche Hintergrundgeschichte betrachten, denn neben einem kriminellen, lieblosen Vater musste er in seiner Kindheit auch noch mit seiner pädophilen Mutter klarkommen. Winter ist ebenfalls ein sehr interessanter Charakter, denn nach einem Unfall ist sie blind, aber dennoch verfällt sie nicht in Selbstmitleid und auch in die Opferrolle lässt sie sich nicht drängen. Obendrein finde ich toll, dass sie trotz Handicap tanzt und das mit Leidenschaft.

Auch die Hintergrundgeschichte der beiden fand ich durchaus interessant, denn sie wirft einige Fragen auf, die erst nach und nach aufgeklärt werden und trotz der Länge des Buches hier und da dann doch wenigstens für etwas Spannung sorgen. Als diese dann allerdings aufgeklärt sind, versteht man einiges, vor allem auch, warum Winter und Demon solch eine teils hassvolle, gleichzeitig leidenschaftliche Beziehung führen, was mit Winter geschehen ist und warum Demon Rache möchte. Missverständnisse gibt es dabei einige, wirklich böse Machenschaften und sogar Mord. Ebenfalls gibt es echt interessante, prickelnde und sexy geschriebene Sexszenen. Und am Ende bekommt man auch noch eine große Offenbarung aufgetischt, die alles noch einmal auf den Kopf stellt. Das Bonuskapitel fand ich noch einmal richtig süß und vor allem muss ich gerade auch deswegen einfach auch den vierten Band lesen oder hören, sobald er erschienen ist.

Alles in allem beschert mir diese Reihe einerseits unterhaltsame Lese- beziehungsweise Hörstunden, da das Hörbuch ebenfalls gut vertont ist und sich gut weghören lässt. Andererseits sind mir die Bücher einfach nur zu lang, zu ausführlich und teilweise echt verwirrend. Trotzdem haben die gesamte Geschichte und auch die Charaktere etwas an sich, dass ich sie einfach weiter konsumieren muss.

Bewertung vom 28.11.2024
Mit allem, was ich habe (eBook, ePUB)
Malpas, Jodi Ellen

Mit allem, was ich habe (eBook, ePUB)


sehr gut

Ehrlich, ich bin wirklich positiv überrascht von diesem Buch, denn obwohl ich es damals unbedingt haben wollte, hatte ich mit einer eher leichten Liebesgeschichte mit etwas Spannung gerechnet, wie man sie öfter zu lesen bekommt. Dass das Buch dann aber teilweise so spannend und vor allem auch spicy wird, hätte ich nicht gedacht. Zudem ist es auch noch richtig gut, flüssig und packend geschrieben.

Die Geschichte beginnt bereits mit einer recht interessanten Szene, die gleich zeigt, mit welcher Art Charakter man sich mit Jake einlässt und auch Camille lernt man gleich am Anfang schon recht gut kennen. Dennoch entwickeln sich die beiden im Laufe der Geschichte auch noch weiter, wachsen immer mehr zusammen und ergeben ein echt explosives Liebespaar. Bis dahin und auch darüber hinaus, gibt es aber einige lustige, teils spannende und vor allem mitreißende Ereignisse, welche die beiden mehr und mehr zusammenschweißen, wobei ich besonders schön finde, dass ihre Gefühle absolut nachvollziehbar sind und obwohl Jake recht herrisch ist, so lässt sich Camille davon so gar nicht beeindrucken. Die Sexszenen zwischen den beiden waren ebenfalls richtig prickelnd und heiß geschrieben, lassen aber auch kaum Platz für die eigene Fantasie. Dazu kommt noch eine nicht unerhebliche Gefahr, Lügen und Intrigen, welche aber erst recht spät wirklich zum Tragen kommen, dafür aber umso spannender. Gegen Ende gab es zudem noch eine echt interessante Wendung, die ich so nicht habe kommen sehen. Zwischendrin gab es allerdings leider hier und da ein paar Längen.

Auch die Charaktere mochte ich in diesem Buch wirklich sehr, denn sie sind nicht unbedingt nullachtfünfzig. So ist Jake zwar ein harter Kerl, aber einer, der auch Gefühle zeigen kann, der die, die er liebt, beschützt und loyal ist. Camille ist zwar ein It-Girl, hat aber keine Allüren, sondern ist auf dem Boden geblieben, selbstbewusst und nicht auf den Mund gefallen. Natürlich sorgt das für einige tolle, erfrischende Schlagabtausche zwischen ihr und Jake. Außerdem gibt es noch Camilles Vater, einen echt schleimigen und egoistischen Geschäftsmann, Camis beste Freundin, die ruhig mehr Platz im Buch hätte einnehmen können und außerdem Jakes Vorgesetzte Lucinda, die echt tough ist und eine tolle Beziehung zu Jake hat, sich manchmal aber auch einiges bieten lassen muss.

Alles in allem fand ich diesen erotischen und spannenden Liebesroman echt gut. Gut geschrieben, die Geschichte packend, spicy und unvorhersehbar umgesetzt und die Charaktere ebenfalls gut und lebendig geschrieben. Ich würde es also durchaus weiterempfehlen, wenn man solche Art Bücher mag.

Bewertung vom 27.11.2024
Kein Ort dieser Welt
Döling, Marie

Kein Ort dieser Welt


ausgezeichnet

Ich weiß gar nicht so richtig, was ich sagen beziehungsweise schreiben soll, denn dieses Buch ist einfach nur krass. Anders kann ich es kaum beschreiben. Mich hat es jedenfalls durch sämtliche Gefühlsregungen geschleudert und einfach nur fertig gemacht.

Marie Döling hat mit einem super guten, teilweise leicht poetischen und dennoch flüssigen Schreibstil eine Geschichte geschrieben, die super realistisch wirkt und dabei unter die Haut geht. Dazu lässt sie jedes Kapitel mit einem sehr tiefgründigen, kurzen Gedicht enden, welches Fionas Gefühle jeweils perfekt widerspiegelt. Die Autorin wirft hier zudem Themen auf, die jeden etwas angehen, egal, ob man selbst betroffen ist oder nicht, angefangen bei einer zerrütteten Familie und einer zerbrochenen Freundschaft, über Mobbing und Einsamkeit bis hin zu sexuellem Missbrauch und sogar mehr.

Dabei ist die Geschichte wahnsinnig emotional, bietet sehr dramatische und auch bösartige Szenen, die mich teilweise einfach nur wütend und fassungslos gemacht haben. Aber es gibt auch extrem viel Schönheit zwischen den Zeilen, eine ungewöhnliche Freundschaft, welche sich aus der Not heraus entwickelt, aber dafür umso fester wird und sogar eine sehr romantische und zarte Liebesgeschichte. Dennoch kommt es zum Ende noch einmal zu einem Ereignis, welches mich tatsächlich total fertig gemacht hat, nur damit das Buch dann auch noch mit einem regelrechten Knall endet, der mich komplett zerbrochen hat. Ich konnte jedenfalls meine Tränen kaum noch im Zaum halten.

Nicht zuletzt sind da noch die sehr realistisch geschriebenen, vielschichtigen Charaktere, solche, die aus meiner Sicht sowieso verloren sind und die, welche mein Herz erreicht haben, mit denen ich gelacht habe, geweint und gelitten. Aber es gibt auch solche, die viel mehr sind, als sie anfangs scheinen, die keine typischen Mitläufer sind, sondern Zuhörer und Beschützer, die hinsehen und hinterfragen. Die Protagonistin Fiona ist solch ein Charakter, der sich selbst vollkommen verkennt und gleichzeitig an mein Herz gewachsen ist. Sie muss so viel durchmachen und bleibt dabei dennoch ein guter Mensch, ist eine Kämpferin und entwickelt sich im Laufe der Geschichte sogar noch weiter. Ihr Schicksal hat mich extrem bewegt und obwohl sie mir so oft leid tat, habe ich auch ihre Stärke bewundert. Mehr möchte ich über die Charaktere aber nicht verraten, da ich nichts spoilern möchte, nur soviel, als dass sie allesamt richtig gut geschrieben sind.

Alles in allem ist dieses Buch einfach nur grandios, emotional und super wichtig, wobei die Autorin Fionas Schicksal, auch, wenn es hier fiktiv ist, eindrucksvoll und berührend zu Papier gebracht hat. Denn leider gibt es viele solche Schicksale im realen Leben. Mich hat dieses Buch jedenfalls durch eine Achterbahn der Gefühle geschickt und am Ende komplett zerstört und so schnell werde ich die Geschichte sicher auch nicht vergessen.

Bewertung vom 25.11.2024
Das Vermächtnis der besonderen Kinder / Die besonderen Kinder Bd.5
Riggs, Ransom

Das Vermächtnis der besonderen Kinder / Die besonderen Kinder Bd.5


sehr gut

Wieder einmal bin ich in die Welt der besonderen Kinder abgetaucht und muss sagen, dass es mir auf jeden Fall gutgetan hat, dass ich zwischen Band vier und fünf nicht so viel Zeit vergehen lassen habe, denn so war ich ziemlich schnell wieder in der Geschichte. Außerdem fand ich diese auch insgesamt wieder recht spannend und interessant, vor allem auch, weil hier alles etwas geraffter geschieht.

Dabei schließt die Geschichte unmittelbar an die Geschehnisse aus Band vier an und fokussiert sich auf den ersten Seiten auf Jakob und Noor, sowie die Tatsache, dass er die geheimnisvolle V finden muss, um die neue Besondere zu ihr zu bringen. Bereits dieser Part war wirklich packend, da Noor plötzlich in eine für sie vollkommen neue Welt geschmissen wird und nach und nach neue Erkenntnisse gelüftet werden, welche die Kinder V immer näher bringen. Doch dann geschieht etwas Unerwartetes und der Fokus wird verschoben. Plötzlich sehen sich Jakob und seine Freunde neuen Problemen gegenüber, die die Besonderenwelt bedrohen, nicht wissend, dass diese Ereignisse mit einer alten Prophezeiung zu tun haben, genauso auch mit Noor.

Dies alles wurde hervorragend miteinander verwoben und die Geschichte hatte obendrein ein richtig gutes Timing, hat nicht zu schnell zu viel verraten und doch immer wieder genug, um dranzubleiben. Ebenfalls mochte ich die Chemie zwischen den besonderen Kindern und auch die neue, kleine Liebesgeschichte fand ich wirklich süß, nicht zu aufdringlich, aber vielversprechend. Das Ende dieses Bandes kann dazu auch noch mit einem richtig fiesen Cliffhanger aufwarten, sodass es sicher nicht lange dauern wird, bis ich auch den letzten Band lese. Schließlich muss ich wissen, wie es weitergeht und wie die Geschichte rund um die besonderen Kinder enden wird.

Gespannt bin ich aber nicht nur, wie die Geschichte an sich endet, sondern auch, wie es mit den Charakteren weitergeht, die ich durchaus ins Herz geschlossen habe und wie sie am Ende dastehen werden. Gerade Jacob liegt mir dabei besonders am Herzen und ich frage mich, ob er als Besonderer einen Weg finden wird, zwischen der Besonderenwelt und der normalen Welt zu leben. Ebenfalls interessiert mich, wie es mit ihm und Noor weitergeht. Schön ist auf jeden Fall auch zu sehen, wie erwachsen und selbstständig der Kinder geworden sind, die ja eigentlich gar keine Kinder mehr sind, sondern nur so aussehen. Ich wünsche mir für sie alle einfach nur ein schönes und würdiges Ende.

Den Schreibstil fand ich hier tatsächlich wieder richtig gut, sehr flüssig, bildlich und leicht zu lesen. Allerdings sind auch in diesem Band die Kapitel teilweise wieder echt lang, für meinen Geschmack zu lang für ein Jugendbuch. Dennoch kam ich recht schnell durch das Buch durch und habe es in nur drei Tagen beendet.

Alles in allem bekommt man hier erneut einen recht spannenden und gut geschriebenen Band rund um die besonderen Kinder, mit einiger Action, teils gefährlichen Ereignissen und interessanten Geheimnissen. Dieser war wieder um einiges besser als der letzte Band und macht Hoffnung auf einen spannenden und gelungenen sechsten Band.