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Benutzername: 
Aarany
Wohnort: 
Berlin
Über mich: 
Passionierte Leseratte

Bewertungen

Insgesamt 92 Bewertungen
Bewertung vom 12.03.2025
Beneath the Ivy - The Witches of Silvercrest Coven (eBook, ePUB)
Handel, Christian

Beneath the Ivy - The Witches of Silvercrest Coven (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Und täglich grüßt die Hexe


Cover & Klappentext
Ein wunderschönes Cover mit vielen Details, was perfekt zum Buch passt. Dazu der interessante Klappentext und ich konnte nicht widerstehen.


Meinung
Marissa, eine echte Hexe, lebt mit ihrer ganzen Familie auf einer Insel in einem eigenwilligen Haus. Als ihre Cousine erkrankt und droht, zu sterben, versucht sie alles, um ihr zu helfen. Sie wendet sich sogar an ihre verstoßene Tante und wirkt mit ihr eine Zeitschleife. Somit erlebt sie jeden Tag von Neuem, auch wenn sich Details ändern. Doch war es der richtige Weg, oder hat sie damit alles nur noch schlimmer gemacht?

Christian Handel ist mir durchaus ein Begriff, obwohl ich noch nie ein Buch von ihm gelesen habe. Seltsam, denn sein locker-leichter Schreibstil hat mich sofort überzeugt. Passend zu der 16-jährigen Marissa setzt er auf Umgangssprache statt auf ein kompliziertes Wordbuilding.

Wegen des einfach Einstiegs und der entspannten Atmosphäre glaubt man, die Geschichte wäre eher seicht und oberflächlich, aber genau das Gegenteil ist der Fall. Sie besitzt erstaunlich viel Tiefgang.

Mit der 16-jährigen Marissa, die der Story ihre Stimme leiht, fühlt man sich schnell verbunden. Ihre Familie ist ihr am wichtigsten. Deshalb unternimmt sie alles, als ihre Cousine und beste Freundin erkrankt, um sie irgendwie zu retten. Dabei stößt sie auf diverse Familiengeheimnisse, die bis auf ihre Urahnin zurückreichen, der damals dieses sehr eigenwillige Haus übereignet wurde. Ich liebe die Besonderheiten, die es mitbringt. Es hat was Lebendiges.
Die Bewohner der Insel wissen von den Kräften der Familie Winslow, wobei sie unterschiedlich damit umgehen. Aber keine Sorge, in der heutigen Zeit sind Hexenverbrennungen doch überholt.

Die Idee hat mir sehr gefallen und wurde gut umgesetzt. Nach und nach kristallisiert sich die Handlung heraus. Anfangs locker und humoristisch entwickelt sie sich zu einer lebensverändernden Grundsatzfrage. Wie viel bist zu bereit zu geben, um deine beste Freundin/ Cousine zu retten?
Hier zeigt sich der eher klassische Aufbau, der sich auch im Tempo widerspiegelt. Man steuert auf einen fulminanten Höhepunkt zu. Spannungsspitzen finden sich zwar auch, aber eher weniger.

Das Setting war toll und ansprechend. Die Insel ist perfekt geeignet und das eigenwillige Haus bringt viel Lebendigkeit rein. Zauberei ist einerseits zwar für alle Winslows selbstverständlich, andererseits sollte sie nicht leichtfertig genutzt werden. Dennoch finden sich immer wieder Kleinigkeiten, die die Kräfte der Familie so natürlich machen. Die Familienmitglieder selbst, mehrere Generationen bewohnen das Haus, wirkten auf mich sehr nahbar, zeigten aber auch die düstere Seite, die mit Macht einhergehen kann. Auch schwarze Magie ist ein Thema. Doch hier geht es weniger um Gut und Böse, was mich wieder zu der oben genannten Grundsatzfrage bringt. Es gibt immer Gründe, wenn man einen abweichenden Pfad beschreitet, der auch ein Opfer erfordert, denn die Natur strebt stets nach einem Gleichgewicht.

Ich für meinen Teil wurde wirklich toll unterhalten. Das Buch ist schnelllesig und reißt einen mit. Dabei birgt es mehr in sich, als es auf den ersten Blick scheint. Lebendige Protagonisten, viel Magie, Liebe, romantische Tendenzen, immerwährende Hoffnung, aber auch Düsternis ergeben hier ein buntes Potpourri.



Fazit
Wer sich schon immer ein wenig Magie in seinem Leben gewünscht hat, ist bei den Winslows genau richtig. Willkommen in ihrem einzigartigen Zuhause. Ich vergebe viereinhalb von fünf Sternen, runde aber auf fünf auf.

Bewertung vom 12.03.2025
Note to myself: Liebe ist keine Option (eBook, ePUB)
Mohn, Kira

Note to myself: Liebe ist keine Option (eBook, ePUB)


sehr gut

Listen fürs Leben

Cover & Klappentext
Ich muss zugeben, dass ich mit dem Cover so gar nichts anfangen kann. Natürlich fällt es einem aufgrund der Farbgebung sofort ins Auge, aber ansonsten trifft es meinen Geschmack überhaupt nicht.
Das Pink weist darauf hin, dass es sich in erster Linie um seichte Unterhaltungsliteratur handelt, die mich nur selten für sich begeistern kann. Der Klappentext hat es allerdings wieder rausgerissen. Eine humoristische Romanze geht eigentlich immer. Das und der Name der Autorin hat mich letztendlich dazu bewogen, das Buch zu lesen.

Meinung
Nachdem sie ihren Freund in flagranti mit einer anderen erwischte, schmeißt sie kurzerhand ihre Matratze aus dem Fenster. Diese landet prompt auf dem völlig unbeteiligten Lennon. Als Wiedergutmachung geht sie mit ihm etwas trinken. Was anfangs einer Art Pflichtveranstaltung gleicht, wird im Verlauf ein vielversprechender Abend. Allerdings ist Alice noch lange nicht so weit, sich in die nächste Beziehung zu stürzen, lieber konzentriert sie sich auf ihre aktuellste Liste Alles, was ohne Männer mehr Spaß macht. Doch Lennon gibt nicht so schnell auf.
Aus der Sicht von Alice hat Kira Mohn eine spritzige, lockere, witzige Romanze geschaffen, die mich mehr als ein Mal zum Lachen brachte.
Man findet sich sofort im Geschehen wieder und fühlt sich mit Alice schnell verbunden. Sie ist ein bisschen schräg, ein wenig schrullig, und besitzt einen großartigen Humor. Dabei ist sie auch noch einfach ein netter Mensch.
Die Geschichte spielt in New York, was aber auch locker durch London hätte ersetzt werden können. Das ist meist der Klassiker, wenn es unter anderem um Bücher geht.
Man fliegt förmlich durch die Seiten, weil das Tempo recht rasant ist, was noch dadurch bekräftigt wird, dass viele Szenen nur erzählt werden, ohne dass man sie miterlebt. Das hat mich hin und wieder etwas gestört, lässt sich aber im Grunde verschmerzen, weil man schnell in einer neuen Szene landet, die einen förmlich gefangen nimmt.
Die Chemie zwischen Alice und Lennon stimmt einfach. Dabei ist das nicht immer selbstverständlich. Beide sind sehr starke Charaktere, fallen aber nicht durch bestimmte Eigenheiten auf, die einem aufstoßen könnten, sondern einfach nur, weil sie sind, wie sie sind. Was mich außerdem beeindruckt, ist die schonungslose Ehrlichkeit von Alice. Solche Menschen findet man nur selten. Und diese Ehrlichkeit sorgt für einen überraschenden Twist. Denn mal ehrlich, Romanzen besitzen einfach eine gewisse Vorhersehbarkeit, die man kaum umgehen kann. Hier hat sich die Autorin alle Mühe gegeben, es anders zu gestalten.
Der Schreibstil ist einnehmend, locker und leicht. Er bringt viel Licht in die Geschichte, teilweise sogar zu viel. Denn es gibt auch ein paar Szenen, die eine Schwere fördern. Hier hätte man tiefer gehen können und damit der Dunkelheit eine Chance geben können. Leider wurden sie immer nur kurz angerissen, bevor alles wieder geklärt wurde. Das bedeutet nicht zwangsläufig, dass die Geschichte oberflächlich wäre, aber ein wenig mehr Tiefe hätte ihr sicher gutgetan.
Insgesamt unterhält die Story und sorgt für den einen oder anderen Lacher.


Fazit
Ein witziger Roman über Chancen, Listen, Freundschaft und Liebe, der aufgrund seiner Spritzigkeit durchaus begeistert. Ich vergebe vier von fünf Sternen und eine klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 10.03.2025
Die Ewigen von Calliste (eBook, ePUB)
Brandis, Katja

Die Ewigen von Calliste (eBook, ePUB)


sehr gut

Alle 17 Jahre

Cover & Klappentext
Neben dem Namen der Autorin, die ich in erster Linie mit Kinderbüchern verknüpfe, ist mir das Cover ins Auge gefallen. Es hat mich sofort angesprochen, von der Farbgebung sowie der Gestaltung.
Der Klappentext hat sein Übriges getan, um mich neugierig zu machen.


Meinung
Alle 17 Jahre erwachen die Ewigen auf der kleinen Insel Calliste zum Leben, was jedes Mal jede Menge Touristen anlockt.
Ileana, Fremdenführerin, kennt die Ewigen, ist sie doch am Tag des letzten Erwachens geboren worden, und weiß um ihre Eigenheiten. Doch sie ahnt nicht, was diese Zeit alles mit sich bringen und wie gefährlich es dieses Mal wird.

In diesem Buch finden sich unterschiedliche Sichtweisen, aber es ist Ila, die die Hauptprotagonistin darstellt.
Der Einstieg hat mir gut gefallen, man landet schnell im Geschehen. Schon allein weil Ila mit ihren 17 Jahren sehr respektvoll mit den Ewigen umgeht und Verantwortung übernimmt. Sie ergeht sich nicht in Mutproben wie andere in ihrem Alter. Auch der Verlauf zeigt, dass sie großes Heldenpotential mitbringt.

Der Schreibstil ist recht einfach gehalten, führt einen aber sicher durch die Geschichte.
Das Tempo variiert entsprechend der Handlung.

So überzeugend der Anfang auch war, wirkt es im weiteren Verlauf etwas überladen. Der Fokus liegt im Grunde auf den Ewigen und dort bleibt er auch, aber weil die Story das Risiko für langatmige Szenen birgt, schließlich muss man warten, bis die Ewigen erwachen, hat die Autorin augenscheinlich versucht, diverse Handlungsstränge darin unterzubringen, um den Leser bei der Stange zu halten. Das gelingt, jedoch scheint es zum Teil etwas konstruiert. Im Verlauf wurden diese Stränge allerdings gut eingewoben, sodass sich das verschmerzen lässt, auch wenn der Autorin es meines Erachtens nach nicht gelungen ist, alle zufriedenstellend zu beenden. Manche wurden zu kurz abgehandelt, was ich persönlich als sehr schade empfand. Es hätte noch mehr Emotionen hervorgebracht. Apropos. An übertragenden Gefühlen mangelt es der Geschichte keineswegs. Das eine oder andere Mal sind mir sogar die Tränen gekommen.

Normalerweise stoßen mich viele Sichtweisen immer etwas ab. Natürlich, der Leser soll die Gefühls- und Gedankenwelt des jeweiligen Charakters kennenlernen, aber das Risiko, nicht richtig in der Handlung anzukommen, ist groß, weil man oftmals dazu neigt, sich einer bestimmten Person zuzuwenden, deren Entwicklung unter Umständen dadurch nicht ausreichend Platz einnimmt. Obwohl es mir ein wenig zu viele Sichtweisen waren, muss ich hier aber sagen, dass die Autorin ihren Fokus niemals verloren hat.

Die Darstellung und die Entstehung der Ewigen wurde gut gestaltet. Einigen ist man positiv gewogen, anderen weniger. Dieses Erwachen bringt große Veränderungen mit sich.

Das Buch brilliert durch die Idee, auch wenn die Umsetzung nicht allzu ideal gelungen ist, durch ihre Protagonisten, besonders Ileana, die Ewigen mit ihren Eigenheiten, und das Leben auf der kleinen Insel. Doch es unterhält nicht einfach nur, sondern zeigt auch Lehren auf und bringt demnach eine gewisse Tiefgründigkeit mit. Abgerundet wird das Ganze durch Magie und ein wenig Romantik. Wobei ich hier aber sagen muss, dass diese mich nicht allzu sehr überzeugt hat.
Alles in allem nimmt der Roman den Leser aber mit und bringt einem die Ewigen näher.



Fazit
Eine besondere Geschichte, die in vielen Punkten beeindruckt sowie überrascht und mich ein wenig traurig zurücklässt, weil ich die Insel schon verlassen muss. Von mir gibt es dreieinhalb von fünf Sternen, die ich aber vier aufrunde, und eine klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 03.03.2025
Das zerrissene Herz / Empire of Sins and Souls Bd.3 (eBook, ePUB)
Kehribar, Beril

Das zerrissene Herz / Empire of Sins and Souls Bd.3 (eBook, ePUB)


sehr gut

Grauzonen

Cover & Klappentext
Dieses Cover ist passend zu den anderen Bänden gestaltet worden. Hier wird der Gipfel der Düsternis erreicht, was sich auch in der Handlung widerspiegelt.
Auf den ersten Blick sind die Cover sich sehr ähnlich, unterscheiden sich aber in den Details. Mir gefällt es.

Der Klappentext macht neugierig auf mehr, besonders für all jene, die die anderen Teile bereits kennen.


Meinung
Es ist notwendig, die anderen Bände zuvor gelesen zu haben, denn hier geht es nahtlos weiter.

Zurück in Xanthia muss Zoé in eine Zathyr verwandelt werden und kennt nur noch Hass. Hass auf Kaspar, der sie auf übelste Weise hintergangen hat.
Obwohl sie schnell erkennt, dass er gute Gründe dafür hatte, muss sie sich eingestehen, dass Verrat hinter jeden Ecke lauert. Aber ohne ein gewisses Maß an Vertrauen ist es unmöglich, Xanthia zu retten, und das steht über allem, oder?

Über verschiedene Sichtweisen wird man durch die Story geführt, deren Beginn sehr einnehmend ist. Dazu verweise ich auf die Triggerwarnung, denn für Zartbesaitete dürfte das ziemlich heftig sein.
Ich für meinen Teil wurde schnell in die Handlung gesogen, obwohl ich meine Schwierigkeiten hatte, mich an alle Details der vorherigen Bände zu erinnern. Es sind einfach zu viele Kleinigkeiten, die zu beachten sind. Deshalb werden ich wohl nach einiger Zeit alle drei Teile noch einmal in einem Rutsch lesen.

Der Schreibstil ist wie auch schon zuvor sehr angenehm. Mich spricht er unheimlich an, da er sehr geschmeidig ist und die Autorin es versteht, durch geschickte Formulierungen Abwechslung und diverse Emotionen zu übertragen.

Die Grundstimmung ist weiterhin überwiegend düster. Sogar noch gesteigert zu den ersten beiden Bänden. Hoffnung ist kaum noch zu finden. Das zeigt sich auch in den diversen negativen Emotionen, die wie schwarzer Teer in jeder Ecke zu lauern scheinen. Aber Liebe erblüht und spendet ein wenig Trost.

Zoé nimmt nach wie vor als Hauptprotagonistin den meisten Raum ein. Leider konnte ich immer noch keinen richtigen Bezug zu ihr herstellen. Dafür ist dieser Band zu rasant und sie in meinen Augen zu wankelmütig. Ihre Emotionen schwanken enorm. Zwar sind sie nachvollziehbar, aber gerade die Änderungen wurden nur unzureichend ausformuliert. Des Weiteren ging Alexej in diesem Teil enorm unter. Je schwächer er wurde, desto blasser erschien er mir. Das mag vielleicht gewollt sein, aber er nimmt eine wichtige Schlüsselfunktion ein, die dadurch nur wenig zum Tragen kam.
Trotzdem kann man problemlos der Story folgen.

Die Handlung hat mir sehr gefallen, auch wenn man sehr schnell durch das Geschehen gezogen wird. Man bekommt kaum die Gelegenheit, mal durchzuatmen, um einiges zu verdauen. Hätten die Tempi mehr variiert, hätte die Geschichte mehr Kraft einwickelt. Dafür wurden langatmige Szenen dadurch komplett vermieden.


Fazit
In diesem Teil hat die Autorin noch mal gezeigt, was sie kann. Während der zweite Band aus diversen Gründen schwächelte, ist das Finale deutlich stärker, auch wenn sich hier andere Probleme auftaten. Trotzdem vermag die komplette Trilogie zu begeistern. Für alle, die es düster mögen, die den Kampf der Gegensätze lieben und eine Einteilung von Gut und Böse für überbewertet halten, die sind hier genau richtig. Denn in diesem Fantasy-Abenteuer existieren keine Helden.
Von mir gibt es wiederholt vier von fünf Sternen und eine Leseempfehlung.

Bewertung vom 01.03.2025
Our Infinite Fates (eBook, ePUB)
Steven, Laura

Our Infinite Fates (eBook, ePUB)


gut

Zehnhundert Jahre mit dir

Cover & Klappentext
Mir haben die dunklen Farben des Covers gefallen, aber auch der Titel sprach mich an. Im Grunde ist es recht einfach gehalten und es gibt für mich nichts, was ich mit der Geschichte in Einklang bringen kann, maximal ein Gefühl, was es auslöst.
Der Klappentext hat mich überzeugt, das Buch zu lesen. Das Thema klingt interessant und verspricht eine gute Unterhaltung.


Meinung
Evelyn hat schon sehr viele Leben gelebt, wird aber immer vor ihrem 18. Geburtstag getötet, und zwar ausgerechnet von ihrer großen Liebe. Jedoch weiß sie nicht, warum. Das Problem: Ihr aktuelles Leben gefällt ihr, zumal ihre Schwester sie dringend braucht.

Die Story ist gut aufgebaut. Die Haupthandlung spielt 2022 in Wales, das aktuelle Leben von Evelyn, unterbrochen von alten Leben, die aber immer nur Fragmente preisgeben. Die Orte variieren, die Optik sowie das Geschlecht unterscheiden sich, trotzdem erkennt sie früher oder später ihre große Liebe. Tötet einer den anderen, stirbt auch der andere Part.
Am Anfang war ich wirklich fasziniert. Ich kam gut in die Geschichte rein und wurde quasi mitgezogen, aber recht schnell hatte ich den Eindruck, als würde dieser Griff, der mich mit sich riss, sich lockern. Die Handlung wurde durch Vergleiche überlagert, in denen sich die Autorin meines Erachtens nach zeitweise verlor. Damit wirkten viele Abschnitte auf mich recht langatmig. Natürlich gab es auch spannende Szenen, aber diese wurde nicht ausreichend aufgebaut, sodass sie, so schnell sie auftauchten, auch wieder gingen, ohne einen Nachhall zu hinterlassen. Dazu gab es diverse Handlungen von Evelyn und Arden, die ich nicht nachvollziehen konnte.
Auch das Ende überzeugte mich nicht, weil es für mich unpassend wirkte.

Obwohl ich hier mit der Kritik begonnen habe, birgt die Geschichte auch einige positive Aspekte.
Evelyn, die der Story ihre Stimme leiht, hat mir sehr gefallen. Ihre Art, ihr Wesen, ihr Charakter wurden dem Leser anschaulich nahegebracht. Insbesondere die Vorstellung, so viele Leben zu leben, und trotzdem nicht verrückt zu werden, erfordert viel Stärke.
Zudem ist dieser Roman eine Hommage an die Liebe. Sie überdauert alles, auch sämtliche Zeitalter. Das war sehr beeindruckend dargestellt und verleiht dem Buch auch eine intensive Tiefe, die jedoch nicht dauerhaft aufrechterhalten werden konnte. Die Besonderheiten machten das aber fast wieder wett, zum Beispiel die überlieferten Gedichte. Sie haben mich sehr berührt.

Der Schreibstil ist an und für sich wirklich angenehm. Hervorstechend sind aber die vielen Vergleiche, abgelöst von ein paar wunderschönen Passagen.

Auszug aus Our Infinite Fates von Laura Steven:
Von Arden an Evelyn
»Evelyn, ich kenne dich … du liebst wieder und wieder, obwohl alles nur in einer Tragödie enden kann. Obwohl du alle Menschen verloren hast, die du jemals geliebt hast, und du vermisst sie im nächsten Leben und dem darauf und dem darauf. … Du hast nie versucht, dich vor dem Schmerz zu schützen. Du liebst weich und wild und offen, und es ist das Mutigste, das ich jemals erlebt habe. Das Menschlichste, das ich jemals erlebt habe.«


Fazit
Obwohl das Buch bei mir nicht punkten konnte, hatte es durchaus seine Momente. Es beeindruckt mit einer tollen Idee und durch viele Emotionen.
Zudem sind Geschmäcker zum Glück verschieden, sodass meine Meinung eben nur meine Meinung ist. Deshalb gibt es von mir drei von fünf Sternen.

Bewertung vom 27.02.2025
Von dir gezeichnet / Dynasty of Hunters Bd.2
Ried, P. J.

Von dir gezeichnet / Dynasty of Hunters Bd.2


sehr gut

Das Monster im Inneren


Cover & Klappentext
Ein wunderschön gestaltetes Cover, das zur nicht nur zur Story passt. Die Details runden es perfekt ab.
Der Klappentext verspricht eine würdige Fortsetzung zu Band eins und macht neugierig auf mehr.


Meinung
Nachdem Laelia die Insel verlassen hat, fristet sie ihr Leben als Gezeichnete an der Seite von Laurent de Vert. Gegen ihren Willen zwingt er sie, ihre Macht zu missbrauchen. Als er jedoch ihre Verlobung bekannt gibt, muss sie sich ihren eigenen Ängsten stellen, um ihn aufzuhalten, auch wenn sie damit alles zum Einsturz bringt.

Band zwei knüpft an Band eins an. Es ist also notwendig, den ersten Teil zu kennen.

Aus der Sicht von Laelia und Irina wird man durch das Geschehen geführt, was aufgrund des veränderten Settings völlig anders wirkt, aber gleichzeitig perfekt passt.
Ich hatte zeitweise etwas Schwierigkeiten, mich an die genauen Handlungsstränge von Band eins zu erinnern, was den Einstieg ein wenig erschwerte. Allerdings betraf das nur den Anfang, da die Autorin hilfreiche Schlüsselwörter lieferte, sodass ich schließlich einfach nur mitgerissen wurde.

Für Zartbesaitete empfehle ich die Triggerwarnung am Ende des Buches zu lesen, denn es ist ziemlich heftig. Ich musste das ein oder andere Mal schlucken.

Der Schreibstil ist gewohnt flüssig und angenehm zu lesen. Die Autorin versteht es, mit Worten umzugehen, die einem die entsprechenden Bilder in den Kopf zaubern. Dabei nutzt sie eine ausgewogene Mischung aus diversen Satzlängen und ein ansprechendes Word-Building.
Das Tempo variiert passend zu den einzelnen Szenen. Spannungsbögen werden geschickt aufgebaut, ohne zu sehr in die Länge gezogen zu werden. Allerdings finden sich auch gelegentlich ein paar langatmige Passagen, die umso mehr ins Gewicht fallen, wenn darauf eine extrem spannende Szene folgt. Apropos Spannung. Dieser Roman hat weitaus mehr zu bieten. Hier wurde sich der gesamten Bandbreite an Emotionen bedient und ich habe alle gefühlt. Es war ein auf und ab zwischen Trauer, Schmerz, Wut, Hilflosigkeit und Angst, aber auch Hoffnung flammt hin und wieder auf. Hilfreich, um das Ganze zu ertragen, war definitiv Kiesel.

Was dieses Buch besonders macht, sind die nachvollziehbaren und verständlichen Abgründe von Laurent, aber auch die Weiterentwicklung von Irina, seiner Zwillingsschwester. Das entschuldigt die Handlungen der beiden keineswegs, zeigt aber, wie mächtig Angst sein kann.
Laelia hingegen hat mich schon im ersten Teil erstaunt. Obwohl sie behütet aufwuchs, musste sie sich schnell an die veränderten Begebenheiten anpassen, was gut gelungen ist. Ihre Sicht auf die Zeichnungen war schon immer eine andere gewesen, und das setzt sich hier fort. Nur hat auch sie Angst. Angst vor ihren Fähigkeiten, ihrer Macht. Und um Freiheit zu erlangen, nicht nur ihre, muss sie diese überwinden. Das macht sie zu einer wahren Heldin. Natürlich ist das ein Prozess, in dem sie auch mal strauchelt, aber sie lässt sich nicht komplett brechen, obwohl Laurent ihr Unbeschreibliches antut. Ihre Stärke ist inspirierend.

Die Fortsetzung von Dynasty of Hunters braucht sich keineswegs hinter Band eins verstecken. Im Gegenteil. Hier gab es Szenen, die neue Maßstäbe setzen. Szenen, die das Können der Autorin zeigen. Szenen die so gefühlvoll waren, dass mir die Tränen kamen. Szenen, die derart überraschend und spannend waren, dass ich es kaum ausgehalten habe.


Meinung
Eine authentisch wirkender zweiter Teil aus dem #Ravensburger Verlag, der nicht nur mit überzeugenden Protagonisten brilliert, sondern auch mit seiner gut durchdachten Handlung, der breiten Gefühlswelt, diversen Plot-Twists und Magie.
Von mir gibt es vier von fünf Sternen und eine klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 26.02.2025
Children of Anguish and Anarchy / Children of Blood and Bone Bd.3 (eBook, ePUB)
Adeyemi, Tomi

Children of Anguish and Anarchy / Children of Blood and Bone Bd.3 (eBook, ePUB)


sehr gut

Ein absolutes Fantasy-Lesevergnügen



Cover & Klappentext
Das Cover, passend zu den vorherigen Teilen, ist mein absoluter Favorit von der Reihe. Aufgrund der Farbgebung ist es ein absoluter Eyecatcher.
Der Klappentext verspricht, dass es genauso turbulent weitergeht wie zuvor, um einen würdigen Abschluss darzustellen.


Meinung
Es ist wichtig, die anderen Bücher gelesen zu haben, weil es nahtlos an den zweiten Teil anknüpft. Da die Wartezeit zwischen den einzelnen Bänden ziemlich lang ist, rate ich, die anderen Romane noch mal zu lesen. Ich musste es zumindest tun, mir ist einfach zu viel entfallen.

Der Schreibstil ist gewohnt angenehm, passend zu den Szenen mitreißend. So gelingt auch der Einstieg schnell, dass man sich schnell im Geschehen wiederfindet.
Aus unterschiedlichen Sichtweisen wird man durch die Handlung geführt, die actionreich, energiereich und emotionsgeladen ist. Teilweise wurde ich vor Spannung förmlich an das Buch gefesselt.
Es gibt kaum langatmige Szenen, dafür stehen die Protagonisten zu sehr im Vordergrund und deren Weiterentwicklung, die grandios umgesetzt wurde. Das hat mir mit am besten gefallen.

Wenn es für mich einen Kritikpunkt gibt, dann ist es das schnell Ende. Ich bevorzuge eine klare Verabschiedung von den lieb gewonnenen Charakteren.
Zwar hat die Autorin versucht, alle losen Enden miteinander zu verknüpfen, damit keine offene Fragen zurückbleiben, aber das ist meines Erachtens nach nicht perfekt gelungen. Das schmälert für mich den Eindruck dieser ansonsten wirklich grandiosen Trilogie, die ich definitiv nach einiger Zeit noch einmal lesen werde.


Fazit
Eine hochwertige, grandiose Fantasy-Trilogie, die mir noch lange im Gedächtnis bleiben wird, deren würdiger dritter Band mich atemlos zurücklässt. Die Charaktere überzeugen und binden einen geradezu in die Geschichte ein. Von mir gibt es vier von fünf Sternen eine klare Leseempfehlung. Ein Lese-Must-Have.

Bewertung vom 26.02.2025
The Glass Girl (eBook, ePUB)
Glasgow, Kathleen

The Glass Girl (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Kopf versus Herz


Cover & Klappentext
Das Cover ist einfach gehalten, aber genau deshalb sehr ausdrucksstark. Der Klappentext wiederum gibt exakt wieder, was den Leser erwartet. Da ich schon „You´d be Home Now“ der Autorin gelesen habe, konnte ich hier nicht widerstehen.


Meinung
Auch in dieser Geschichte wird ein ernstes Thema aufgegriffen, was keineswegs vernachlässigt werden darf.

Die fünfzehnjährige Bella leidet unter der Scheidung ihrer Eltern. Als ihre geliebte Großmutter stirbt und ihr Freund mit ihr Schluss macht, wird der Druck zu groß. Der Druck, es allen recht zu machen. Ihrer kleinen Schwester, ihren Eltern, ihren Freunden. Nur der Alkohol verspricht eine Auszeit. Er stoppt die ewig kreisenden Gedanken in ihrem Kopf. Bis sich alles verselbstständigt.

Bella verleiht dieser Story ihre Stimme. Da sie noch sehr jung ist, ist der Schreibstil auch eher locker und umgangssprachlich gehalten. Alles andere hätte ohnehin nicht gepasst.
Ich konnte mich sofort in die Hauptprotagonistin hineinversetzen, obwohl ich weder in ihrem Alter bin noch unbedingt die Zielgruppe anspreche. Aber ich kann mich an meine eigene Jugend erinnern. Teenager zu sein, ist extrem aufwühlend und anstrengend. Man ist schon genug mit sich selbst beschäftigt. Wenn die äußeren Umstände noch kompliziert sind, gerät ein sensibler Charakter schnell vom rechten Weg ab.
Bella möchte es allen recht machen, vergisst sich dabei aber völlig. Hier geht es auch nicht darum, jemandem die Schuld zuzuweisen. Dieses Buch zeigt auf, wie es laufen kann. Natürlich probiert man sich in dem Alter aus. Man schlägt über die Strenge. Das Suchtrisiko ist groß.

Mich hat die Geschichte extrem bewegt. Ich habe mich in vielen Punkten in Bella wiedererkannt. Ihr Wunsch, die Gefühle abzustellen und einfach in Ruhe gelassen zu werden, wurde grandios vermittelt. Zu sagen, dass „The Glass Girl“ gut ist, trifft es nicht annähernd. Zudem bin ich mir nicht sicher, ob die gängigen positiven Adjektive zutreffen, dafür ist das Thema zu ernst. Dementsprechend kann man nicht davon sprechen, dass diese Story schön oder toll ist. Sie ist mitreißend. Sie bringt einen zum Nachdenken. Sie vermittelt die Gefahr der Sucht. Sie beschönigt nichts.

Bella ist sehr gelungen. Obwohl sie kein extrovertierter Charakter ist, ist sie sofort greifbar. Sie fühlt sich von ihren Eltern vernachlässigt, und als ihre Oma stirbt, der einzige Mensch, bei dem sie sie selbst sein konnte, bricht ihr letzter Halt weg. Und dann folgt eine Kettenreaktion. Unfähig, mit ihren Gefühlen umzugehen, verdrängt sie sie, mit allen Mitteln.

Schnörkellos und geradeheraus wird der Leser mit dem Thema konfrontiert. Das macht das Buch so echt, so berührend, so intensiv, so authentisch, und vermittelt diesen berühmt-berüchtigten Nachhall.


Fazit
Ich will hier nichts beschönigen, die Geschichte ist harte Kost, aber man sollte sich damit auseinandersetzen, und zwar auf eine andere Art, als in den Nachrichten davon zu hören. Kathleen Glasgow rüttelt auf, und genau das ist manchmal notwendig. Sie hat eine unnachahmliche Art, sich in die Jugend hineinzuversetzen. Ich verneige mich vor ihrem Talent, den richtigen Ton zu treffen. Dabei schafft sie es meisterhaft, eine Balance zwischen Hoffnungslosigkeit und Hoffnung zu finden. Zwischen Schatten und Licht.
Ich vergebe fünf von fünf Sternen und eine klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 24.02.2025
Cursed - Der Fluch des Mondes (Gilded 2) (eBook, ePUB)
Meyer, Marissa

Cursed - Der Fluch des Mondes (Gilded 2) (eBook, ePUB)


sehr gut

Schicksalsrad

Cover & Klappentext
Das Cover ist deutlich düsterer aufgrund der Farbgebung, was ein hartes Finale verspricht, und passend zu Band eins erstellt worden. Mit all den Details ist es wunderschön.
Der Klappentext war für mich nicht so wichtig, da ich ohnehin den zweiten Band kaum erwarten konnte, aber für sich genommen hätte man mehr herausholen können, um noch Unentschlossene zu überzeugen.


Meinung
Eine grandiose Fortsetzung, die direkt an Teil eins anknüpft. Es ist also notwendig, den Vorgängerband zu kennen.

Serilda ist nach wie vor in den Fängen des Erlkönigs, ohne eine Möglichkeit, sich zu befreien. Weder sich selbst noch die Seelen oder Gild. Zwar versucht sie, sich dem Erlkönig zu widersetzen und seine Pläne zu vereiteln, ahnt aber nicht, was er wirklich vorhat, bis es beinahe zu spät ist.

Auch hier verleiht Serilda der Story ihre Stimme und verzaubert den Leser mit ihren Geschichten, die nicht nur pure Fantasie sind. Die Idee, verschiedene Märchen, völlig verdreht, miteinander zu verknüpfen, ist grandios und großartig umgesetzt worden. Schon Band eins hat mich völlig in seinen Bann gezogen und war ein kleines Highlight für mich. Deshalb war es ein Muss, auch den zweiten Teil zu lesen.
Die Fortsetzung braucht sich nicht zu verstecken, obwohl ich gelegentlich den Eindruck bekam, die Autorin hätte sich in der Geschichte verirrt, weil ich mich gefühlt im Kreis drehte. Die Handlung stockte, es ging nicht weiter, bis irgendwann wieder Fahrt aufgenommen wurde. Aber abgesehen davon wurde ich großartig unterhalten.

Der Schreibstil ist weiterhin locker, aber die Leichtigkeit, die mir im ersten Teil auffiel, ist definitiv verschwunden, was der Handlung geschuldet ist. Um es kurz zu machen, es geht ordentlich zur Sache.
Auch hier wird keineswegs mit unvorhergesehenen Wendungen gegeizt, ganz im Gegenteil. Dazu kommt die sich steigernde Hoffnungslosigkeit, die um sich greift. Nur kurz blitzte es hin und wieder auf. Sonst wirkt alles düster. Für ein Märchen-Potpourri ist das ganz schon heftig, also für Kinder nicht unbedingt geeignet.

Das Tempo variiert recht angenehm. Insgesamt sorgt es für eine gewisse Spritzigkeit, was dem Inhalt so gar nicht entspricht. Aber genau dieser Gegensatz macht das Ganze unter anderem so aufregend.
Zum Ende hin wird das Tempo noch mal angezogen. Das ist nötig, weil es auf einen fulminanten Höhepunkt zusteuert.

Obwohl man in Band zwei annimmt, alle Charaktere einschätzen zu können, wird man auch hier zum Teil überrascht. Das ist recht ungewöhnlich, sorgt aber für zusätzliche Unterhaltung. Serilda als Hauptprotagonistin zeigt sich von ihrer verletzlichen Seite, die in Teil eins zwar auch deutlich wurde, aber nicht so stark wie hier. Die Schicksalsschläge setzen ihr zu. Dazu kommt, dass sie ihre Gabe eher als Strafe empfindet.

Die Autorin zeigt hier noch einmal, was in ihr steckt. Ich bin hingerissen von ihrer Idee, der Fantasie und Umsetzung.


Fazit
Wer Märchen mal etwas düsterer erleben will, ist hier genau richtig. Inklusive einer Hauptprotagonistin, die im Grunde völlig durchschnittlich ist, weshalb man sich gut in sie hineinversetzen kann, aber dennoch etwas Besonderes an sich hat. Ja, sie strauchelt und verliert mal die Hoffnung, aber sie findet immer wieder Kraft und Stärke, sich zu erheben und ihren Weg fortzusetzen. Mich hat sie schwer beeindruckt.
Von mir gibt es vier von fünf Sternen und eine klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 23.02.2025
Knights & Heirs 1. Der Ruf der Schlange (eBook, ePUB)
Fischer, Rena

Knights & Heirs 1. Der Ruf der Schlange (eBook, ePUB)


sehr gut

Hide and Seek

Cover & Klappentext
Das Cover ist mir sofort ins Auge gefallen. Die Farbgebung hebt sich vom Mainstream ab, daher ist es ein absoluter Blickfang. Es passt auch toll zur Story.
Der Klappentext hat sein Übriges getan, um mich neugierig zu machen, obwohl ich im Nachhinein sagen muss, dass er keineswegs andeutet, was man erwarten kann.

Meinung
Mags Leben ist von Umzügen geprägt und der ständigen Abwesenheit ihres Vater. So bleibt ihr nichts anderes übrig, als sich mit ihrer Mutter zu begnügen, mit der sie kein gutes Verhältnis verbindet, und ihrem jüngeren Bruder.
Als an der Schule ein neuer Junge auftaucht, lehnt sie ihn ab, im Gegensatz zum Großteil der Mädchen. Trotzdem hat er etwas an sich, was ihr Misstrauen aber auch ihre Neugierde weckt. Nur hätte sie niemals damit gerechnet, dass er einer Geheimloge angehört und ausgerechnet auf der Suche nach ihr ist.

Aus der Sicht von Megs und Cyrus wird der Leser durch die Handlung geführt. Der Beginn erinnert an eine potentielle Teenager-Romanze und zieht sich etwas. Aber spätestens kurz vor der Hälfte nimmt das Geschehen ordentlich an Fahrt auf und die Geschichte entwickelt sich in eine ganz andere Richtung. Die Handlung wird immer undurchsichtiger, was aber definitiv gewollt ist.
Die beiden Hauptprotagonisten Mags und Cyrus sind ansprechend gestaltet worden, sodass schnell eine gewisse Sympathie vorherrscht. Das betrifft erstaunlicherweise auch Cyrus, der viele Geheimnisse hegt und seinem Vater, dem Anführer der geheimen Loge, bedingungslos ergeben ist.
Der Fokus liegt klar auf Mags, deren Leben sich plötzlich komplett ändert. Als hätte man sie in eine neue Welt gebracht. Schnell geht ihr auf, dass Vertrauen Mangelware ist.
Für ein siebzehnjähriges Mädchen arrangiert sie sich aber erstaunlich schnell.
Der Schreibstil ist recht einfach gehalten, führt aber sicher durch das Geschehen. Komplizierte Satzstrukturen hätten allerdings auch nicht gepasst.
Die Idee und deren Umsetzung konnte mich nur teilweise überzeugen. Es gibt bisher zu viele Ungereimtheiten. Zwar wird der Leser im Verlauf etwas mehr ins Bild gesetzt, aber es reicht nicht einmal ansatzweise aus, um ein grundlegendes Verständnis aufzubauen. Es bleibt abzuwarten, ob Teil zwei mehr Licht ins Dunkel bringt.
Insgesamt wurde ich recht gut unterhalten, denn trotz der Kritikpunkte schafft es die Story, einen mitzuziehen. Während der Anfang noch recht langatmig wirkt, wird man nachfolgend ins Geschehen katapultiert und fiebert regelrecht mit.

Fazit
Eine etwas undurchsichtige Story, deren Potential sich erst langsam entfaltet. Der Klappentext spiegelt nicht einmal ansatzweise wider, was einen erwartet.
Von mir gibt es dreieinhalb Sterne, die aber wegen des überraschenden Verlaufs auf vier aufrunde, und eine Leseempfehlung.