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Benutzername: 
br62
Wohnort: 
Remscheid

Bewertungen

Insgesamt 43 Bewertungen
Bewertung vom 16.08.2025
Ein verhängnisvolles Testament
Lorentz, Iny

Ein verhängnisvolles Testament


sehr gut

Dies war mein erster Roman von Iny Lorentz, den ich gelesen habe, wobei ich "Die Wanderhure" bereits aus dem Fernsehen kannte. Da mich damals die Sendung bereits begeistert hatte, habe ich mich gefreut, bei dieser Leserunde dabei sein zu dürfen. Mir ist es sehr leichtgefallen ins 16. Jahrhundert einzutauchen, da die Gegebenheiten sehr detailliert beschrieben wurden, vor allen Dingen die Machtstellung der Männer und der Kirche. Den Gegenpart stellt die mutige und witzige Anna dar, die es wagt, sich gegen das vorherrschende Machtgefüge zu stellen. Ihr besonderer Witz wird gerne durch zum Teil recht forsche Reime untermauert, der einen oftmals Schmunzeln lässt. Ein kleiner Spoileralarm ist mir allerdings aufgefallen. Um die Spannung aufrecht zu erhalten, sollte man den Klappentext nicht allzu genau lesen. (Hier wird verraten, dass Elisabeth und ihre TÖCHTER um ihr Erbe bangen.

Alles in allem habe ich das Buch sehr gerne gelesen, denn die Geschichte wurde sehr bildhaft erzählt, wenngleich sie auch vorhersehbar war. Doch der Mut der Frauen wird hier in den Vordergrund gestellt und das ist dasjenige, was einem im Gedächtnis bleibt.

Bewertung vom 13.08.2025
Das Geschenk des Meeres
Kelly, Julia R.

Das Geschenk des Meeres


ausgezeichnet

Eine junge Lehrerin, Dorothy, verliert in einem kleinen Küstendorf in Schottland Ende des 19. Jahrhunderts ihren Sohn Moses. Er bleibt verschwunden. Doch im Jahr 1900 wird ein kleiner Junge ans Land gespült, der ihrem Moses zum Verwechseln ähnlich sieht. Wird hier eine alte Sage zur Wahrheit oder ist alles ganz anders?

Der Debutroman von Julia R. Kelly geht ans Herz, denn sie beleuchtet Dorothys Schicksal von allen Seiten, aus der Vergangenheit und der Gegenwart. Man leidet mit ihr, die von den Dorfbewohnern geschnitten wird und freut sich als eine zarte Liebe zwischen einem Fischer und ihr entsteht. Doch das Glück währt nicht lange und die Autorin nimmt die Leserschaft mit auf diese aufwühlende Reise und zeigt uns auf anschauliche Weise, wie wichtig es ist, miteinander zu reden. Vielen Dank für dieses wundervolle Buch.

Bewertung vom 05.08.2025
Brackwasser - Stille Wasser sind tief. Und manche sogar tödlich ...
Stieler, Jana

Brackwasser - Stille Wasser sind tief. Und manche sogar tödlich ...


ausgezeichnet

Sveas beste Freundin ist vor 20 Jahren spurlos verschwunden und als jetzt ihre Leiche im Wald entdeckt wird ist für Svea schnell klar, wer der Täter ist: ihr Schwager. Doch beweisen kann sie es nicht und so versucht sie möglichst viele Beweise für ihren Verdacht zu finden, muss sich dafür aber mit der Vergangenheit auseinandersetzen.

Zu Beginn hätte ich das Buch fast für eine Familiensaga gehalten, doch die Autorin Jana Stieler lässt die Angst und das Grauen ganz langsam einfließen. Sie lässt die Protagonisten aus ihrer Sicht erzählen und bald weiß man nicht mehr, wem man trauen kann. Erst am Schluss werden die Beweggründe erklärt und der Täter wird gefunden, doch bis dahin hat man jede Menge Möglichkeiten mit zu fiebern und mit zu rätseln.

Bewertung vom 31.07.2025
Eisfeld - Dunkle Enthüllungen / Mara Eisfeld ermittelt Bd.2
Weinert, Steffen

Eisfeld - Dunkle Enthüllungen / Mara Eisfeld ermittelt Bd.2


ausgezeichnet

Der Investigativ-Journalist Peter Hester wird mitten in Berlin brutal ermordet. Schnell wird ein Verdacht über den möglichen Täter geäußert. Doch Kriminalhauptkommissarin Mara Eisfeld lässt sich nicht aufs Glatteis führen.

Im bereits zweiten Fall für Mara Eisfeld nimmt der Autor Steffen Weinert den Leser mit zu den Ermittlungen im Mordfall Hester und verknüpft geschickt auch das Privatleben der Protagonisten damit. Niemals kommt eine Spur von Langeweile auf und man mag das Buch nicht mehr aus der Hand legen, da aktuelle Problematiken angesprochen werden. Und wie es sich für einen guten Krimi gehört, rätselt man bis zum Schluss mit.

Bewertung vom 14.07.2025
Pinguine fliegen nur im Wasser
Krohn, Henriette

Pinguine fliegen nur im Wasser


ausgezeichnet

Greta und Vincent, zwei Menschen, wie sie unterschiedlicher nicht sein können. Greta ist bunt, durchsetzungsstark, mutig und weltoffen, Vincent hingegen introvertiert, hält sich an Regeln, ein Gewohnheitsmensch. Doch Vincents Leben wird durcheinandergeschüttelt und trifft dadurch auf Greta.

Die Autorin Henriette Krohn nimmt uns mit auf die Reise der beiden und empfiehlt uns, das Leben einfach einmal machen zu lassen. In diesem Buch gibt es so viele liebenswerte und unterschiedliche Charaktere (und einige wenige unliebenswerte), dass man sie im einzelnen gar nicht aufzählen kann. Schritt für Schritt, bzw. Wohnraum für Wohnraum (die Abschnitte werden so überschrieben) lernen wir sie in all ihren Facetten kennen, lachen mit ihnen und sind mit ihnen traurig. Für mich ist dieses Buch ein absolutes Highlight.

Bewertung vom 09.07.2025
Bis mein Herz wieder schlägt
Hunter, Becky

Bis mein Herz wieder schlägt


ausgezeichnet

Emery leidet an einer seltenen Erkrankung, ihr Herz bleibt plötzlich stehen und in diesen Momenten trifft sie Nick in einer Art Zwischenwelt. Sie wird immer wieder ins Leben zurückgeholt, doch für sie sind die Episoden mit Nick bald wichtiger als ihr reales Leben.

Die Autorin Becky Hunter erzählt uns die Lebensgeschichte Emerys in einem sehr angenehmen Schreibstil, obwohl die "Nahtoderfahrungen" ein sehr sensibles Thema sind. Die Kapitel sind kurz gehalten und wechseln zwischen den Erlebnissen in der realen Welt und der Zwischenwelt. Manchmal wünscht man sich, etwas mehr von den Beweggründen der anderen Protagonisten zu erfahren, doch dann verliert man wahrscheinlich Emery zu sehr aus dem Blickfeld. Denn das Gefühlsleben Emerys ist schon der wesentliche Bestandteil dieses Buches und lässt tiefe Einblicke zu, die ich nicht alle gutheißen aber verstehen konnte. Auf jeden Fall ein außergewöhnlich berührendes Buch, das einen in seinen Bann zieht.

Bewertung vom 01.07.2025
Der Feind in meinem Beet
Lachmann, Käthe

Der Feind in meinem Beet


ausgezeichnet

Maren will sich von Lars scheiden lassen und erfüllt sich einen langgehegten Wunsch: einen Schrebergarten. Dumm nur, das ihr Ex den Garten nebenan bewirtschaftet, obwohl er Gartenarbeit hasst. So sieht sie ihren Ex-Mann fast täglich und gleichzeitig entdeckt sie aber, dass in dem Garten auch wirklich nette Menschen, bzw. ein netter Mann, Tammaro, lebt.

Die Autorin Käthe Lachmann schildert uns Marens Leben so detailliert und liebevoll wie möglich. Man ist sofort mittendrin in der Geschichte und möchte manchmal die Protagonisten etwas in die richtige Richtung schubsen. Ich habe mich sehr gut unterhalten gefühlt und könnte mir auch gut vorstellen, eine Fortsetzung von Marens Schrebergartenleben zu lesen.

Bewertung vom 17.06.2025
Der alte Apfelgarten
Gosling, Sharon

Der alte Apfelgarten


ausgezeichnet

Zwei ungleiche Schwestern, Bette und Nina Crowdie, erben nach dem Tod des Vaters gemeinsam eine alte Farm in Schottland. Bette, eine erfolgreiche Anwältin, hat dem Farmleben schon vor vielen Jahren abgeschrieben, doch Nina und ihr Sohn sind tief mit der Farm verwurzelt. Als sie feststellen, dass die Farm tief verschuldet ist, ändert sich für beide alles.

Die Autorin Sharon Gosling hat hier einen ganz wundervollen Familienroman geschrieben, der mich von Anfang an aufgrund ihres Schreibstils in seinen Bann gezogen hat. Ich habe mich sofort mit den Charakteren verbunden gefühlt und bis zum Ende mit ihnen mit gefiebert.

Bewertung vom 04.06.2025
Aus Angst
Kirchner, Jörg

Aus Angst


ausgezeichnet

Die international agierende Wirtschaftskanzlei Hammersmith wird von Umweltaktivisten erpresst, da Partner des Münchner Büros angeblich German Petroleum bei der Vertuschung eines Umweltskandals geholfen haben. Hier bekommt der ehemals renommierte Anwalt und Bruder eines Partners der Kanzlei, George Klein, noch einmal eine Chance seinen Ruf zu rehabilitieren. Er soll die Unschuld der Kanzlei beweisen.

Der Autor, Jörg Kirchner, hat einen hochkomplexen Wirtschaftskrimi geschrieben und schafft es, diese vielfältigen Verstrickungen auch für Laien, so wie mich, verständlich darzustellen. Er erzeugt eine Spannung, die einen nicht mehr loslässt und schildert die einzelnen Charaktere in all ihren menschlichen Facetten. Über eine Fortsetzung würde ich mich freuen, denn ich glaube in George Klein steckt noch viel Potential.

Bewertung vom 12.04.2025
Brüll, kleiner Löwe - Roar, Little Lion
Blum, Ingo

Brüll, kleiner Löwe - Roar, Little Lion


ausgezeichnet

Der kleine Löwe fühlt sich nicht ganz wohl mit seiner lauten Stimme und sucht im Tierreich nach angenehmen Stimmen, die "besser" zu ihm passen. Doch irgendwie funktioniert das nicht richtig und am Ende ist er sogar froh, dass er so gewaltig laut brüllen kann.

Der Autor Ingo Blum erklärt auch für kleine Kinder nachvollziehbar, wie wichtig es ist, zu sich selbst zu stehen. Einfühlsam beschreibt er das Gefühlsleben des kleinen Löwen und das so ganz nebenbei nicht nur in deutsch, sondern auch in englisch, bzw. wahlweise in französisch. Und am Ende gibt es noch einige Fragen zum Verständnis der Geschichte, die wir als sehr wertvoll empfunden haben. Nicht vergessen zu erwähnen, dass auch die Illustrationen von Liubka Prus sehr ansprechend sind und die Kinder zu immer neuen Entdeckungen anregen. Wer möchte, kann sich noch das Lied zum Buch über einen QR-Code herunterladen. Alles in allem ein gelungenes Buch.