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Bewertungen
Insgesamt 176 BewertungenBewertung vom 03.03.2024 | ||
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Dieser Roman von Teju Cole lässt sich schwer beschreiben. Das scheinbare Fehlen eines roten Fadens oder einer stringent erzählten Geschichte werden viele Leser abschrecken, wenn nicht gar enttäuschen. Die große Kunst dieses im wahrsten Sinne Kunstwerkes der Literatur ist seine Vielschichtigkeit. Wie ein Ölgemälde, dass sich aus verschiedenen Farbschichten aufbaut, aus der Nähe wie ein unsinniges Farbspiel erscheint und erst beim ruhigen Betrachten aus einiger Entfernung seine Geheimnisse und Schönheit offenbart, genauso funktioniert der Roman auf vielen Ebenen. Kurze Abschnitte über Kunst wechseln sich ab mit Erzählungen über Gräueltaten und Morde. Teilweise erinnert mich dieser Flickenteppich an den Roman „American psycho“, indem die Hauptfigur über populäre Musik philosophiert, bevor er im nächsten Kapitel erneut zum zynischen Schlächter wird. Tremor ist nicht so brutal wie das erwähnte Buch, ist auch thematisch nicht zu vergleichen. Aber das Wechselspiel der Geschichten, geflochten wie ein Patchworkteppich, dem Titel nach sich abwechselnd wie die Zuckungen eines Tremors, ähnelt der Schreibweise. Die Kunst ist ein immer wiederkehrendes Thema des Buches, ob Gemälde, Bücher oder kurze Blitzlichter des Jazz. Der Leser wird gefordert, entdeckt aber auf jeder Seite Neues, lernt afrikanische Traditionen kennen, und hält inne. Kein Buch zum Zwischendurchlesen, kein einfaches Buch. Ein Buch das manchmal ratlos zurücklässt, um dann den Leser wieder einzufangen. Der brillante Schreibstil, die detailreiche und tiefgehende Analyse der Kunstwerke, der politischen Verhältnisse und der menschliche Schicksale sind hervorragend und beweisen das Talent des Teju Cole. Wer einfache Bücher bevorzugt, eine heile Welt sehen will und Schwierigkeiten hat, sich komplizierte Texte und Inhalte anzueignen, sollte das Buch meiden. Literaturbegeisterte und mutige Leser, die auch nicht davor zurückschrecken, den einen oder anderen Absatz wirken zu lassen, gegebenenfalls erneut zu lesen, wird belohnt. Kunstliebhaber der verschiedenen Genres werden Inspiration finden, Freunde gelungener Zitate und treffender Bonmots kommen auf ihre Kosten. Die Härten des Buches, sinnbildlich in dem Zitat aus dem Buch „Der Mähdrescher des Todes ist die gründlichste aller Maschinen“ beschrieben, spiegeln den ewigen Kampf des Lebens wieder, das immer und unumkehrbar im Tode endet. Was wir aus der Zwischenzeit machen, definiert uns. Mit all den Episoden unseres Daseins, einem Tremor gleich mit unzähligen Eruptionen und Brüchen, existieren wir und sammeln unsere Erlebnisse, unsere Narben und unsere Momente des Glückes. So wie in jedem Abschnitt dieses Buches. |
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Bewertung vom 25.02.2024 | ||
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Das verborgene Genie / Starke Frauen im Schatten der Weltgeschichte Bd.5 Die Geschichte ist leider voll mit Frauen, die wegweisend waren, aber ihre Leistungen entweder einfach gestohlen oder zumindest nicht entsprechend gewürdigt wurden. Nur wenige Ausnahmen in der Wissenschaft erhoben sich über das Patriarchat. Dies gelang aufgrund großer Willensstärke, Selbstbewusstsein oder Unterstützung durch, genau, Männer. Viele andere Frauen vollbrachten im Verborgenen Pionierleistung und wurden, wenn überhaupt, viel zu spät entsprechend anerkannt. Der Film „hidden figures“ zeigte endlich einem großen Publikum, dass ohne die weiblichen mathematischen Genies die moderne Raumfahrt gescheitert wäre. Ähnliches gibt es aus vielen anderen Bereichen zu berichten. Die ersten Computer wurden zwar von Männern gebaut, aber die Programmierung mittels Lochkarten war Frauensache. Auch wurde die erste funktionierende Struktur des Internets, um eine vernünftige Ordnung und Suchmöglichkeit zu erschaffen, von Frauen angelegt. Das vorliegende Buch beschäftigt sich mit einer Frau, die erst 50 Jahre nach ihrem Tod mit einem Ehrenpreis ausgezeichnet wurde. Der ihr eigentlich zustehender Nobelpreis wurde hingegen drei Männern verliehen, deren Namen in Verbindung mit der Entdeckung der DNA genannt werden, die aber tatsächlich diesen Preis „gestohlen“ haben. Dieser beeindruckenden Frau ist dieses Buch gewidmet. Das Leben der Dr. Rosalind Franklin wird aus der Ich-Perspektive erzählt. Das führt natürlich zwangsläufig dazu, dass die weibliche Sicht der Autorin zum Tragen kommt und möglicherweise gewisse Eigenheiten der Protagonistin zugeschrieben wurden, die so vielleicht gar nicht vorhanden waren. Benedict schreibt in ihrem Nachwort von der Inspiration durch das Buch von Anne Sayre. Ob sie auch die vermutlich bessere Biografie von Brenda Maddox zu Rate gezogen hat, weiß ich nicht. All die charakteristischen Eigenheiten der Forscherin lassen sich vermutlich nur dann erkennen, wenn man alle Quellen als Grundlage nimmt, dazu gehören natürlich auch die Schriften der Konkurrenz. Dies ist für das verstehen der Lebensgeschichte sogar von enormer Bedeutung. Gerade die teilweise sture und eigensinnige Art der Franklin sorgte dafür, dass ihr Ruf nicht gerade der beste war. Ihre Ablehnung des Wettstreites in wissenschaftlichen Kreisen wirkt zumal naiv. Wettstreit und Konkurrenz waren und sind immer integraler Bestandteil der Wissenschaft, was natürlich eine gegenseitige Unterstützung nicht ausschließt. Sei es die Evolutionstheorie, dass heliozentrische Weltbild oder eben die Struktur der DNA, immer gab es konträre Meinungen, bis zur Verleumdung und Anfeindung. Im Falle Rosalind Franklin kam natürlich die feministische Seite zusätzlich zur Geltung, eine Frau, die den Männern Paroli bietet, wurde im Allgemeinen nicht gerne gesehen. Die positiven Gegenbeispiele und Unterstützer werden im Buch hinreichend gewürdigt. Deshalb spreche ich auch nicht von einem verborgenen Genie, denn das war die Arbeit der Franklin durchaus nicht. Vielmehr wurde ihr Genie aus Konkurrenzneid und Hass unterdrückt oder kleingeredet. Wissenschaft ist auch immer ein Kampf um Anerkennung und finanzielle Mittel, ein Wissenschaftler, der nicht veröffentlicht, findet nicht statt. Deshalb kommt es immer wieder zu Fälschungen, voreiligen Präsentationen oder wie in diesem dreisten Fall, zu regelrechtem Diebstahl. Dass Rosalind Franklin erst viele Jahre nach ihrem zu frühen Tod gewürdigt wurde (allerdings nicht ausreichend) und ohne dass dies große Beachtung fand, zeigt, dass die geschlechtsspezifischen Vorbehalte noch längst nicht gebannt sind. Das macht dieses Buch wichtig, auch wenn ein Roman natürlich viel Interpretationsspielraum lässt. Auch merkt man der Autorin an, dass sie im hier und jetzt lebt. Das Versetzen in vergangene Zeiten ist schwierig. Auf Seite 74 wird das sehr deutlich, wenn eine Person der damaligen Zeit über On-Off-Beziehungen spricht, ein Begriff, der erst Mitte der 2000er auftauchte. Auch bemüht sich die Autorin, wie viele andere leider auch, zu sehr mit ihren Kenntnissen der französischen Sprache zu punkten. Im Teil eins, der in Paris handelt, wird etwas viel „labo“ und „chercheurs“ zu Papier gebracht. Wenn stattdessen Labor, Institut, Einrichtung oder Forscher, Wissenschaftler und Kollegen verwendet worden wäre, läse sich das Ganze etwas angenehmer. Das fällt im Übergang zu Teil 2 (London) direkt auf. Ansonsten liest sich dass Buch sehr gut, der wissenschaftliche Anteil ist angemessen und erklärt zumindest rudimentär, in welch komplexen Bereich die Forscherin tätig war. Traurig stimmt den Leser das frühe und teils selbstverschuldete Ende der Wissenschaftlerin, die vielleicht noch mehr großartige Arbeit geleistet hätte. Die damalige Ahnungslosigkeit, Naivität und Ignoranz der gefährlichen Strahlung sollten angehenden Wissenschaftlern eine Mahnung sein. |
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Bewertung vom 21.12.2023 | ||
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Hab ich noch Hoffnung, oder muss ich mir welche machen? Der Autor versucht auf eine teils sehr philosophische Weise, das Wesen der Hoffnung zu ergründen. Ist Hoffnung etwas, das jeder in sich trägt? Oder müssen wir jeden Tag aufs Neue Hoffnung aufbauen und sie uns verdienen? Vermutlich liegt in allem etwas Wahrheit. Sicher ist, dass ohne Hoffnung kein Leben möglich wäre. Wie würden wir Schicksalschläge ertragen? Warum bauen Menschen ihre zerstörten Häuser immer wieder auf? Hoffnung macht das Leben erträglich, lässt uns neue Projekte angehen oder trotz aller Kriege und der zunehmenden Umweltzerstörung optimistisch weitermachen. Man könnte natürlich auch das Verhalten, nichts zu hoffen, als Ignoranz oder Gleichgültigkeit ansehen, warum soll ich mir Gedanken machen, solange es mir ganz gut geht. Der Autor ist hier leider auch in seiner Argumentation inkonsequent. Auf der einen Seite unterstützt er die letze Generation. Dann aber sieht er nicht ein, warum er auf das Fliegen verzichten soll, da ja andere auch fliegen oder es Leerflüge gibt. Mit dieser Argumentation lässt sich alles negieren. Warum soll ich Strom sparen, wenn ganze Städte hell erleuchtet sind? Wenn allerdings jeder so denkt, wird sich auch nichts ändern. |
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Bewertung vom 24.11.2023 | ||
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Mit jedem Thriller schafft es Candice Fox immer wieder aufs Neue, kuriose Geschichten mit skurrilen Figuren und verrückten Einfällen zu paaren. So auch in diesem spannenden und einfallsreichen Krimi um ein Ehepaar, dass ein Labor besetzt, um die Polizei zur Suche nach ihrer Tochter zu zwingen. Ein unfreiwilliges Duo aus einem verdeckten Ermittler und einer Polizeianfängerin mit schlechtem Start macht sich auf die Spur des verschwundenen Mädchens. Klingt abgedreht, aber so sind die Bücher von Candice Fox nun mal. Und die Menge an Auszeichnungen zeigt, dass sie mit ihrer Art zu schreiben einen Nerv trifft. Von der ersten bis zur letzten Seite fesselt die Autorin ihre Leserschaft, und auch wenn die Geschichte verrückt klingt, wirkt sie trotzdem glaubhaft. Der Leser fiebert mit, weiß nicht so recht, wem er seine Sympathie schenken soll. Fox schafft es, ein perfektes Grau zu malen, Gut und Böse geben sich die Hand. Wendungen und neue Hinweise halten den Spannungsbogen aufrecht, führen den Leser hinters Licht oder lassen ihn gemeinsam mit den Hauptfiguren der Wahrheit nachjagen. Wer auf außergewöhnliche Krimis steht, ist hier gut bedient. Kein Cosy-Crime, trotzdem mit einer Prise schelmischem Humor gespickt, ist dass ein kurzweiliger Thriller der ausgefallenen Art. |
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Bewertung vom 19.10.2023 | ||
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Ein Horrorroman von Nesbo? Kann das funktionieren? Es kann, wenn auch das scheinbare Vorbild Stephen King nicht erreicht wird. Sogar in Amerika wird das Buch angesiedelt, scheinbar ist Grusel dort verortet glaubhafter. Das Buch führt in einer Coming-of-age-Horror-Story auf scheinbar ausgetretenen Pfaden. Doch ohne zu spoilern darf man sagen, Nesbo hat einen feinen Mix geschaffen, der von seinen üblichen Büchern abweicht. Zugegeben kommt einem die Grundgeschichte bekannt vor, arbeiten solche Horrorromane oft nach dem selben Schema. Trotzdem hält Nesbo den Leser gut bei Laune, wenn auch manche Sprünge in der Geschichte des ersten Teiles im Buch etwas schnell daher kommen. Wer dem Autor aber zugesteht, seinen eigenen Krimi-Pfade zu verlassen, bekommt einen soliden Horror-Psycho-Thriller, der gut unterhält. Wer nur auf neue Harry Hole-Bücher wartet, wird mit diesem Buch weniger anfangen können. Schreiben kann Nesbo und auch hier gelingt es ihm fast komplett, eine wendungsreiche und spannende Unterhaltung zu produzieren. |
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Bewertung vom 19.10.2023 | ||
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Ähnlich wie beim Schach werden Züge vorbereitet, Pläne entwickelt, Fallen gestellt, getäuscht und manchmal Figuren geopfert. Der große Unterschied zwischen Schach und der Agentenwelt ist die Farbgebung, im realen Spiel der Mächte gibt es kein Schwarz und Weiß. Andreas Pflüger schaffte es vortrefflich dieses Grau in verschiedenen Schattierungen zu zeichnen, mal actionreich, mal düster und hoffnungslos, aber immer sehr nah an der Realität, die damals in den 80er Jahren den kalten Krieg prägte. Der Autor versteht es ausgezeichnet, tatsächliche Ereignisse und den fiktiven Spionagethriller zu einem authentischen Netz zu verweben, dass den Wahnwitz der gegenseitigen Beschattung wiedergibt. Wer mit Politik nichts anfangen kann, die damalige Zeit nicht kennt und dem mehrere Handlungsstränge zu kompliziert sind, wird das Buch bald zur Seite legen. Wer allerdings einen perfekt inszenierten Plot mit brillant beschriebener Action, politischen Ränkelspielen, etwas Liebe und glaubhaften Personen sucht, ist hier fündig geworden. Der kalte Krieg wird unter den wissenden Händen des Andreas Pflüger so heiß serviert, dass sich die Akteure reihenweise die schmutzigen Finger verbrennen. Langeweile ist in dem Buch ein Fremdwort. Einer der besten Spionageromane der letzten Zeit. |
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Bewertung vom 14.10.2023 | ||
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Kocht mit Checker Tobi - Meine Lieblingsgerichte, Mitmach-Checks und Checker-Fragen rund ums Essen Zeitlich passend zum neuen Kinofilm bringt nun Checker Tobi auch ein Kochbuch auf den Markt. Schon wieder ein Kochbuch? Stöhn! |
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Bewertung vom 24.09.2023 | ||
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Im äußerst spannenden und kurzweiligen Sachbuch erzählt Menachem Kaiser von seiner Suche nach der Vergangenheit seiner polnischen Vorfahren. Zunächst eher uninteressiert an seinem Großvater, steigert sich der Autor zusehends in eine obsessive Jagd nach Erinnerungen und Hinweisen auf seine Herkunft. Mehrere Reisen nach Polen, unzählige Gespräche und Spuren bringen nach und nach Licht in die nebelverhangene Geschichte seiner Familie. Was der Autor in Polen findet, erstaunt ihn und seine Leser. Wie in einem Krimi versucht der Bruchstücke zusammenzufügen, redet mit Hausbewohnern und Zeitzeugen, begibt sich mit modernen Schatzjägern an längst verfallene Orte oder kommt auch dem sagenumwobenen Projekt Riese ganz nahe, dass mit seiner mystisch-verkappten Surrealität auch Filme wie Indian Jones inspiriert hat. Immer mehr erfährt Kaiser über seine Familie, ihr Sterben während des Krieges, den Schrecken der Konzentrationslager, aber auch bewegenden Geschichten, die nur aus der Verzweiflung und Verfolgung erwachsen können. Menachem Kaiser gelingt es vorzüglich ohne Pathos seine Recherchen lebhaft zu schildern, ohne jedoch seine eigenen Zweifel und Beweggründe zu beschönigen. Das Buch erzählt vom Kampf gegen Bürokratismus und die Gerichtsbarkeit, aber auch von den Erlebnissen der wenigen Überlebenden des Holocaust. Die Auszüge aus einem Tagebuch eines entfernten Verwandten sind ein erschütterndes Zeitdokument. Kaiser schreibt sachlich, wo Sachlichkeit gefordert ist, lässt aber genügend Raum für Gefühle und Infragestellung. Handelnde Personen werden nicht verurteilt, sondern ihr Tun aus den parteilosen Augen des Betrachters geschildert. Genau wie der Autor auf seiner langen Reise, lernt auch der Leser viel Neues. Verständnis wird geweckt und der Wunsch nach mehr Informationen werden den geneigten Leser zu weiteren Nachforschungen anregen. Mir selber ging das Buch deshalb sehr nahe, weil meine Mutter auch im Krieg aufgewachsen ist, als quasi Vollwaise für ihre jüngeren Geschwister verantwortlich war und viele Jahrzehnte später die Wurzeln ihres Vaters gesucht hat. Auf einem Friedhof endete erfolglos die Suche. |
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Bewertung vom 21.09.2023 | ||
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Halt! Bevor der Leser zurückschreckt: "Island? Kenne ich nicht, zu komplizierte Namen", sollte er diesem wundervollen Buch eine Chance geben. Denn wenn nicht, entgeht ihm ein sprachliches Meisterwerk voller Poesie aber auch bissiger Bemerkungen zu isländischen Gebräuchen und dem eigenwilligen Volk. Das Buch ist der zweite Band der großen Saga. Allerdings bietet das Buch auch ohne Kenntnis des ersten Teiles genügend Lesevergnügen, um eine großartige Erzählkunst zu genießen, die ich seit John Irving und seinem Garp nicht mehr erlebt habe. Bildgewaltig und voller malerischer Zitate, führt uns der Autor gemeinsam mit dem jungen Gestur und seinen isländischen Mitbewohner auf dem Weg in die Zukunft. Aus den schlammigen Pfaden des fiktiven Dorfes und den kleinen Hütten erwächst eine florierende Fischereigemeinde. Der Einfluss des ersten Autos, Telefons, der Elektrizität muss einen noch größeren Effekt auf das Leben gehabt haben, als es in unserer Zeit Computer und Internet hatten. Wie die gefürchteten Lawinen rollt das Neue in den Fjord, verändert Leben und Ansprüche. |
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Bewertung vom 05.09.2023 | ||
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Die heilige Dreifaltigkeit seiner Mutter: sparen, sparen, sparen, folgernd aus dem Requiem arbeiten, arbeiten, arbeiten zieht sich wie ein roter Faden durch den (biografischen !?) Roman des Schriftstellers. Gehalten in dialektischer Sprache lässt der Autor seine kürzlich verstorbene Mutter aus ihrem Leben voller Entbehrungen und unerfüllten Träumen erzählen. Vor dem Krieg während der großen Inflation geboren, spart sie auf Eigentum, will ein Haus oder zumindest eine Wohnung besitzen. Doch so schnell. wie sich ihre Wünsche und Hoffnungen verflüchtigen, sinkt der Wert des Geldes und in immer unerreichbarere Ferne rückt das ersehnte Glück. Die Erzählweise wechselt zwischen der Gegenwart des Sohnes und der Erinnerung seiner Mutter, lässt den Sohn langsam näher an seine Mutter rücken. |
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