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Benutzername: 
Vanessa
Wohnort: 
Niedersachsen

Bewertungen

Insgesamt 61 Bewertungen
Bewertung vom 09.12.2024
Mordscoach Bd.1
Pabst, Lilli

Mordscoach Bd.1


sehr gut

Sophie ist Coachin und Psychoanalytische Supervisorin und hat ihre eigene Praxis.
Mit ihrem Ehemann Jakob, ist sie seit vielen Jahren verheiratet und eigentlich auch glücklich, bis sie herausfindet, dass er eine Affäre hat.
Anstatt ihren Mann damit zu konfrontieren, bringt sie lieber seine Geliebte um.
Aber das war für sie eine einmalige Tat...oder?

Meine Gefühle für dieses Buch sind wirklich gespalten.
Einerseits hat es mich super unterhalten und ließ sich sehr schnell lesen, andererseits habe ich auch selten so eine unsympathische Protagonistin erlebt.

Sophie hat ein geregeltes Leben, doch als die Affäre ihres Mannes auftaucht, wird sie zur Mörderin.
Die Art und Weise wie sie diese Situation handhabt ist durchaus interessant.
Sie schmiedet Pläne, denkt sich Ausreden aus, macht aber auch viele Fehler.
Ihre Handlungen sind aber nicht das, was mich besonders gestört hat, es waren eher ihre Gedanken, die mir negativ aufgestoßen sind.
Denn Sophie hat die Angewohnheit sehr abfällig über ihre Mitmenschen und Patient*innen zu denken und zeigt das auch teilweise.
Natürlich wurde ihr Charakter bewusst so ausgelegt, aber manchmal war sie schwer zu ertragen mit ihrer Art.
Trotzdem hatte die Geschichte dadurch auch einen gewissen Humor.
Wobei man es eher als "schwarzen Humor" bezeichnen sollte.

Der Rest des Buches war sehr unterhaltsam.
Ich habe lange über dessen Ausgang gerätselt und bin zwischenzeitlich richtig überrascht worden, habe mit manchen Entwicklungen überhaupt nicht gerechnet.
Zu jeder Zeit, habe ich gerne zu dem Buch gegriffen und empfand die Länge des Buches als angenehm.
Meistens sind Krimis und Thriller länger, aber hier hätte es, meiner Meinung nach, nicht gepasst, wenn das Buch noch mehr Seiten gehabt hätte.
Da der Unterhaltungsfaktor für mich so groß war, werde ich auch diesen bewerten und Sophie von dieser Bewertung etwas ausschließen, wenn auch nicht komplett.

Fazit: Ein Buch mit einer speziellen Protagonistin, das aber eine gute Unterhaltung garantiert.

Bewertung vom 24.11.2024
When Women were Dragons - Unterdrückt. Entfesselt. Wiedergeboren: Eine feurige, feministische Fabel für Fans von Die Unbändigen
Barnhill, Kelly

When Women were Dragons - Unterdrückt. Entfesselt. Wiedergeboren: Eine feurige, feministische Fabel für Fans von Die Unbändigen


sehr gut

1955 verwandeln sich hunderttausende Frauen in Drachinnen und ließen alles hinter sich. Doch das hatte große Auswirkungen auf die Menschen, die geblieben sind.
Auch Alex' Tante hat sich gewandelt, aber warum?
Alex kann nicht aufhören darüber nachzudenken, das Thema ansprechen ist jedoch verboten.
Sie muss irgendwie mit den Folgen zurechtkommen, doch das ist leichter gesagt als getan.

Obwohl das Buch in den 50ern spielt, könnten manche Themen nicht aktueller sein. Es geht um die Befreiung von unfreiwillig auferlegten Rollenbildern, aber auch um den Kampf, diese hinter sich zu lassen für die eigene Freiheit.
Die Geschichte hat viele Emotionen und doch ist eine davon ganz offensichtlich und greifbar: Die Wut.

Alex ist die Protagonistin dieser Geschichte.
Zu Beginn ist sie noch ein Kind, wird aber im Verlaufe des Buches immer älter und schließlich erwachsen.
Sie wurde von ihren Eltern sehr streng erzogen, mit vielen Regeln und der klaren Forderung, wie ihr Leben auszusehen hat und wie es später sein soll.
Auch wenn sie das nicht für richtig hält, hält sie sich anfangs an diese Regeln.
Sie soll still sein, keine Fragen stellen, sondern nur lächeln und sucht sich dann, zu gegebener Zeit, einen guten Ehemann und wird Hausfrau und Mutter.
Denn darin besteht, wie ihr Vater sagt, der ganze Sinn des Daseins einer jeden Frau.
Doch das ist nicht das Leben, das Alex sich erhofft. Sie ist wissbegierig und sehr intelligent, sie will ihr Wissen immer erweitern und das kann sie nicht, wenn sie ihr Leben nicht so lebt, wie sie es will.
Alex zu begleiten war wirklich interessant. Man erlebt ihren Wandel und wie sich nach und nach ihr Blick auf die Welt und die Gesellschaft ändert.
Sie nimmt nicht mehr einfach alles hin, sie beginnt zu hinterfragen.

Ich war sehr gespannt, wie die Thematik rund um die Drachinnen umgesetzt worden ist.
Frauen verwandeln sich, aus den unterschiedlichsten Gründen, durch verschiedene Auslöser und doch haben sie eines gemeinsam: Sie wollen der Unterdrückung entfliehen, der Frauen tagtäglich ausgesetzt sind.
Manche von ihnen sind wütend, andere wollen einfach nur ihrem unglücklichem Leben entkommen.
Was daraus entsteht und wie die Gesellschaft reagiert, ist sowohl erschreckend, als auch wenig überraschend.

Vieles macht einfach nur sauer. Und dieser Zorn, der entsteht, hat mich während des Lesens lange begleitet.
Denn dieses Buch spielt zwar in den 50ern und ist eine fiktive Geschichte, trotzdem gibt es viele Parallelen zu unserer Gegenwart.
Die Art und Weise, wie die Regierung und die Menschen auf die Drachinnen reagiert haben, vieles davon sieht man auch heute noch viel zu oft, gerade dann, wenn es um Frauen geht.
Daher ist das Buch auch ziemlich erschreckend, weil mir nochmal vor Augen geführt worden ist, dass das auch heute noch passieren kann.
Doch im Gegensatz zu den Drachinnen, können die Frauen aus unserer Welt nicht einfach in den Himmel fliegen und nicht mehr zurückschauen.
Sie müssen bleiben und kämpfen.

Ich bin sehr froh, dieses Buch gelesen zu haben, da es viele Gedanken in mir ausgelöst hat.
Zwar habe ich auch ein, zwei Kritikpunkte, aber diese würden mich nicht davon abhalten, das Buch zu empfehlen damit sich jede:r Leser:in ein eigenes Bild machen kann, dafür sind die Themen einfach zu wichtig.

Bewertung vom 17.11.2024
Heart & Shadow / Die Chaos Chroniken Bd.1
Graßhoff, Marie

Heart & Shadow / Die Chaos Chroniken Bd.1


sehr gut

Rah ist eine Wächterin und wird in die Hauptstadt von Sartin geholt, um der Regierung zu helfen das dortige Chaos zu verringern. Denn seit einiger Zeit gibt es gefährliche Tierwesen, geladen mit chaotischer Energie, die die Stadt und ihre Bewohner angreifen. Als Wächterin hat Rah die Fähigkeit, diese Energie aus ihnen zu ziehen. Nach einiger Zeit trifft sie auf Irin, der sie bittet, ihn auf seiner Reise zu begleiten, aber kann sie ihm trauen? Sie muss es wohl selber herausfinden.

Shina ist keine Wächterin, sie durchläuft die Ausbildung zum Astral, gemeinsam mit ihrer besten Freundin Mae. Doch seit dem Tod ihrer Mutter, verhält sich Mae eigenartig. Sie zieht sich immer weiter zurück. Shina macht sich Sorgen um sie, da ihr Verhalten auch den den Rauswurf für sie bedeuten könnte. Doch dann macht sie eine Entdeckung und stellt ihr gesamtes Wissen in Frage.

Ich war sehr gespannt auf das Buch, da es mein erstes High Fantasy Buch der Autorin ist.
Ich habe etwas Zeit gebraucht, um die Welt zu verstehen, aber danach fand ich sie wirklich interessant.

Die Kapitel wurden abwechselnd aus der Sicht von Rah und der von Shina geschrieben.
Die beiden Perspektiven sind sehr unterschiedlich und verfolgen ihren eigenen Weg.
Mir hat das gut gefallen und die Spannung hat sich dadurch verteilt.
Manchmal waren mir die Kapitel jedoch zu kurz, da es dann schwer war, in eine Perspektive richtig einzutauchen, wenn sie nach fünf Seiten schon wieder zu Ende war. Zum Ende hin wurde das aber zum Glück besser.

Rah ist eine sehr strake Frau und ihre Fähigkeiten sind außergewöhnlich. Ihre ganze Arbeit war ziemlich spannend. Doch auch sie hat ein Geheimnis, das niemand entdecken darf. Sobald sie Irin kennenlernt, fällt ihr das Verstecken noch schwerer.
Irin ist ein verschlossener Mensch und gibt nicht gerne etwas über sich preis, gleichzeitig wirkte er manchmal etwas herablassend und bestimmend.
Das alles zusammen, hat ihn nicht sonderlich sympathisch gemacht, Rah hingegen mochte ich sehr.
Zwischen den beiden entwickeln sich nach und nach Gefühle, die aber für mich nicht immer ganz greifbar waren.

Shina will vor allem ihren sehr strengen Eltern gefallen. Wegen ihnen durchläuft sie ihre Ausbildung zum Astral. Sie lebt das Leben so, wie sie es ihr vorgelebt haben und trifft dadurch Entscheidungen, die sie ohne ihren Einfluss vielleicht nie getroffen hätte.
Mae ist sehr zurückgezogen und auch wenn das mit der Zeit besser wird, hatte ich nie richtig das Gefühl sie zu kennen. Über sie erfährt man, was den Charakter angeht, am wenigsten, dadurch kann man aber auch nichts negatives über ihre Persönlichkeit sagen.

Die einzelnen Handlungsstränge hatten ihre Höhen und Tiefen. Im Mittelteil hat es sich manchmal gezogen und mir sind zu viele Fragen offen geblieben, deren Antworten mir insgesamt mehr Verständnis für die Geschichte gegeben hätten.
Aber die Welt und das Konzept von Wächtern und Astralen, haben mir gut gefallen und ich sehe sehr viel Potenzial für den zweiten Band, den ich auch definitiv lesen möchte.

Bewertung vom 29.10.2024
Unversehrt. Frauen und Schmerz
Biringer, Eva

Unversehrt. Frauen und Schmerz


ausgezeichnet

Mich haben der Klappentext und die Leseprobe des Buches direkt angesprochen.
Wie sehr mich das Buch dann aber mitgerissen und wie viele Emotionen es in mir ausgelöst hat, hat mich dann doch überrascht.

Zu Beginn erzählt die Autorin von ihrer Großmutter.
Diese führte kein sonderlich ungewöhnliches Leben, doch eine Sache war dennoch nicht normal: die andauernden Schmerzen, die sie tagtäglich zu ertragen hatte.
Von Ärzten kriegte sie nur halbherzige Diagnosen und einen Haufen Medikamente.
Ihre Großmutter, die nie richtig gelernt hatte für sich einzustehen, weil das von Frauen ihrer Zeit nicht gern gesehen war, ließ das widerstandslos über sich ergehen.

Wütend über diese Tatsache, beschäftigt sich die Autorin mit dem Thema Schmerz und der Unterdrückung der Frau in der Welt der Medizin, aber auch im Allgemeinen.

Es werden viele verschiedene Themen angesprochen und das zu unterschiedlichen Zeitpunkten des Weltgeschehens.
Auf eine einzigartige Art und Weise "untersucht" sie die Schmerzen von Frauen und damit sind bei weitem nicht nur die körperlichen gemeint.
Ein paar Dinge waren mir bekannt, aber erschreckend viele Dinge nicht.
Nicht selten habe ich entsetzt den Kopf geschüttelt oder gemerkt, wie die Wut in mir anfing zu brodeln.

Meiner Meinung nach ist das ein Buch, das jeder Mensch gelesen haben sollte.
Darin steckt viel Aufklärung und speziell Frauen fühlen sich vielleicht endlich verstanden und merken, dass sie nicht allein sind und es sich lohnt laut zu werden. Mut zur Wut.

Bewertung vom 08.10.2024
Das Erwachen / Dirty Diana Bd.1
Besser, Jen;Feste, Shana

Das Erwachen / Dirty Diana Bd.1


gut

Diana ist Künstlerin, aber dieser Aspekt ihres Lebens, ist in den letzten Jahren etwas in Vergessenheit geraten.
Nachdem sie ein altes Projekt von sich findet, bei dem sie mit Frauen über ihre erotischen Erfahrungen und Fantasien spricht, kitzelt es sie in den Fingern, die Arbeit daran wieder aufzunehmen.
Auch weil ihre eigene Ehe davon profitieren könnte, die in den letzten Monaten wenig Leidenschaft erfahren hat.

Diana war eine sehr authentische Protagonistin. Ihre Gefühle waren immer greifbar und ich konnte ihre Gedanken verstehen.
Ihr Projekt fand ich super interessant und ihre Umsetzung hat mir gut gefallen, darüber hätte ich auch noch mehr lesen können.

Doch Dianas Leben ist momentan nicht leicht. Ihre Ehe fühlt sich fast nur noch wie eine Freundschaft an, obwohl sie das gar nicht möchte.
Von Leidenschaft und Begehren fehlt, von ihrer Seite aus, jede Spur, sehr zum Leidwesen ihres Mannes.
Die Eheprobleme bringen Veränderungen mit sich und diese Entwicklungen hautnah mitzuerleben, war für mich vollkommen neu.
Denn meistens beschäftigt man sich mit dem Erblühen einer Beziehung und nicht mit dem Scheitern.
Trotzdem hat mir in manchen Punkten der rote Faden gefehlt, dadurch wirkten ein paar Dinge sehr sprunghaft und unüberlegt.

Das alles ist Dianas Gegenwart und bis auf ein paar kleine Kritikpunkte, habe ich diese Kapitel gerne gelesen.
Es gibt im Mittelteil aber auch einen ca. 100 Seiten langen Einblick in ihre Vergangenheit.
Dort ist Diana in ihren Zwanzigern und lernt Jasper kennen, einen bekannten Fotografen. Die beiden beginnen eine leidenschaftliche Beziehung, die jedoch nicht hält.
Auch wenn die Erzählweise und der Schreibstil genau gleich waren, konnte mich dieser Part der Geschichte, der immerhin einen Drittel des Buches einnimmt, leider nicht packen und hat mich etwas rausgebracht.
Die Kapitel haben sich etwas gezogen, sobald es um die Beziehung der beiden ging und konnte mich nicht von sich überzeugen.

Insgesamt hat mir das Buch dennoch gefallen, aber ich könnte mir vorstellen, dass die beiden weiteren Bände noch besser werden und der rote Faden der Geschichte noch klarer zu erkennen ist.

Bewertung vom 18.09.2024
Ein anderes Leben
Peters, Caroline

Ein anderes Leben


sehr gut

Hanna hat ihre drei Schulfreunde nach und nach geheiratet und mit jedem von ihnen jeweils eine Tochter bekommen.
Nachdem der Vater der jüngsten Tochter gestorben ist, lässt diese das Leben ihrer Eltern, und vor allem das ihrer Mutter, Revue passieren.
Denn die Erinnerungen der Schwestern unterscheiden sich stark, alle haben verschiedene Versionen von Ereignissen erzählt bekommen.
Was also stimmt? Und wie soll sie die Antworten erlangen, wenn sie niemanden mehr danach fragen kann?

Als ich das Buch begonnen habe, hatte ich noch keine Ahnung von der Komplexität dieser Familie und ihrer Geschichte.
Es ist die Geschichte einer Familie, die einer Mutter, erzählt von der jüngsten Tochter, die immer nur "die Kleine" genannt wird.
Sie beginnt in der Gegenwart, macht aber viele Schlenker in die Vergangenheit.

Die Kleine hat den Tod von ihrer Mutter nie ganz verarbeitet und denkt nun, nach dem Tod ihres Vaters, viel an sie, ihr Leben und an ihre Geschichten.
Sie wusste nie was davon wirklich stimmte und was nicht. Gerne würde sie ihrer Mutter all die Fragen stellen, die sie zu ihren Lebzeiten nie stellen konnte, dafür war ihr Verhältnis zu kompliziert.

Das ganze Buch wirkte manchmal etwas wirr, aber gewollt wirr. Der Schreibstil hat es geschafft, diese Stimmung zu unterstreichen.
Am Anfang brauchte ich zwar meine Zeit, um mich daran zu gewöhnen, aber danach konnte ich mich gut auf das Buch einlassen.
Die Familie steht immer Mittelpunkt, zeigt aber nur zu deutlich, dass es in Familien niemals perfekt läuft.
Es wirkte manchmal auch eher wie eine Biografie einer Familie und weniger wie eine fiktive Geschichte.
Manche Passagen haben mir besser gefallen als andere, aber insgesamt habe ich "die Kleine" gerne auf ihre Reise in die Vergangenheit begleitet.

Fazit: Eine Familiengeschichte, auf die man sich einfach einlassen sollte, ohne groß darüber nachzudenken.

Bewertung vom 06.09.2024
Trusting Yourself - Steh zu dir und für dich ein
Stehl, Anabelle

Trusting Yourself - Steh zu dir und für dich ein


ausgezeichnet

Seit der Ankündigung des Buches, habe ich mich darauf gefreut es zu lesen.
Ich mag die Bücher der Autorin sehr und bereits in ihren fiktiven Geschichten, sprach sie stets wichtige und oftmals feministische Themen an. Umso gespannter war ich auf ihr erstes Sachbuch.

In diesem Buch, geht es vor allem darum, den eigenen Wert zu erkennen und zu würdigen.
Viel zu oft stellt man die eigenen Gefühle hinten an oder man macht sich kleiner als man ist.
Gerade in der ersten Hälfte des Buches, geht die Autorin darauf ein und macht darauf aufmerksam, dass man sich mit dieser Herangehensweise, vieles selbst verbaut.
Durch mehrere Übungen, die es alle paar Seiten zu den jeweils passenden Kapiteln gibt, können erste Hilfen geliefert werden, um diese Gedankenmuster zu durchbrechen und sich der eigenen Stärke bewusst zu werden.
Ich habe mich "leider" viel zu oft in den Beschreibungen wiedergefunden, durfte aber gleichzeitig auch vieles lernen und entwickelte den Wunsch, bestimmte Dinge zu ändern.

Insgesamt wirkte das Buch häufig so, als würde man ein langes und tiefgehendes Gespräch mit der besten Freundin/ dem besten Freund führen, die/der einen sanft darauf hinweist, dass noch viel mehr in einem steckt als man selber erkennt.
Das ist für mich auch ein großer Unterschied zu anderen Sachbüchern, die auf mich oftmals "bestimmend" wirken, während es hier eher eine Art Begleitung durch die eigenen Gedanken war.
Natürlich gab es auch Tipps der Autorin, aber ob man diese umsetzt, bleibt immer die eigene Entscheidung.

Dieses Buch zu lesen, war wie eine kleine Reise. Eine Reise, bei der man erst danach merkt, wie sehr man sie gebraucht hat.
Für mich eine ganz klare Empfehlung.

Bewertung vom 29.08.2024
Monoloco
Blum, Susann

Monoloco


sehr gut

Neun junge Erwachsene treffen aufeinander und eine einzigartige Freundschaft entsteht.
Doch als einer von ihnen verschwindet, müssen sich die restlichen acht Freunde auf die Suche nach ihm begeben und versuchen ihn zu retten.

Von Monoloco wurde ich wirklich überrascht und das auf eine positive Art.
Das Cover empfand ich als eher weniger ansprechend, aber nachdem mir Klappentext und Leseprobe gefallen haben, wollte ich es gerne versuchen und ich bin sehr froh, dass ich es getan habe.

Der Schreibstil hat mir auf Anhieb gefallen. Manche Ausdrücke und Wörter würde ich selber zwar nicht im Alltag verwenden, aber der Rest war wirklich ansprechend.
Es war immer eine gewisse Tiefgründigkeit spürbar und diese hat die Geschichte wunderbar begleitet.
Wobei mich vor allem diese Tiefgründigkeit überrascht hat.
Ich habe nicht damit gerechnet, dass so viele wichtige und sensible Themen angesprochen werden.
Alle Charaktere haben ein Päckchen zu tragen und im Verlauf des Buches, wachsen sie daran, jede/jeder für sich.
Auch wenn das Buch nur 200 Seiten hat, kam das nicht zu kurz, zumindest nicht bei den Freunden, die insgesamt eine größere Rolle gespielt haben.
Die Freundesgruppe war mir überhaupt sehr sympathisch und ich fand die Art, wie sie miteinander umgegangen sind, sehr besonders.

Zwischendurch wurde es auch spannend und ich kann ehrlich behaupten, dass ich einige Entwicklungen am Ende, nicht habe kommen sehen.
Das Nachwort der Autorin fand ich sehr spannend und hat die Handlung des Buches, und die Idee dahinter, nochmal in ein ganz anderes Licht gerückt.

Fazit: Ein Buch das mich positiv überraschen konnte und in der das Thema Freundschaft eine wichtige Rolle spielt.

Bewertung vom 25.08.2024
Du kennst sie
Jennett, Meagan

Du kennst sie


gut

Sophie ist Barkeeperin im Blue Bell und ist an aufdringliche Kunden gewöhnt, doch in der Silvesternacht überschreitet er eine Grenze und ermordet ihn.
Nora ist Polizistin und wartet seit Monaten darauf zum Detective befördert zu werden. Doch sie ist schwarz und weiblich und ihre männlichen Kollegen machen ihr das Ankommen schwer.
In einer besseren Welt, hätten diese beiden Frauen gute Freundinnen werden können, aber in der Realität sind sie beide Jägerinnen, jedoch auf unterschiedlichen Seiten.

Der Klappentext klang so gut und auch die ersten 100 Seiten mochte ich gerne, aber danach wurde es für mich immer schwerer, einen Zugang zu der Geschichte zu finden.
Oft haben mich einzelne, meist kurze, Kapitel verwirrt. Entweder weil ich den Inhalt nicht zuordnen und/oder verstehen konnte oder weil ich mir nicht immer klar war, in welcher Zeit sich die Geschichte gerade befindet.
Es gab Kapitel aus der Vergangenheit, sowohl aus Sophies, als auch aus Noras Sicht, aber es war schwer zu erkennen, wann diese begannen, da sie auch nicht gekennzeichnet waren.
Gleichzeitig haben manche Inhalte und Beschreibungen für mich keinen Sinn ergeben. Auch die ständigen Beschreibungen von Insekten, sind mir irgendwann negativ aufgestoßen.
Zu Sophie und Nora konnte ich leider auch keine Verbindung aufbauen.

Was ich besonders schade fand, bestimmte Teile des Klappentexts haben extrem gespoilert, sodass für mich die großen Überraschungen ausblieben, da diese Dinge bereits bekannt waren.
Insgesamt war es leider kein Buch für mich.

Bewertung vom 25.07.2024
Triple Duty Bodyguards / Why Choose Bd.2
Gold, Lily

Triple Duty Bodyguards / Why Choose Bd.2


sehr gut

Die berühmte Schauspielerin Briar hat die schlimmste Nacht ihres Lebens hinter sich, als ihr besessener Stalker sie im Schlaf überrascht.
Um sich wieder sicher zu fühlen, engagiert sie ein Securityteam, bestehend aus drei ehemaligen SAS Soldaten und alle könnten sie nicht unterschiedlicher sein.
Briars Zusammenleben mit ihren neuen Bodyguards ist nicht leicht und es hilft auch nicht, dass sie sich zu allen drei Männern angezogen fühlt.
Doch Matt, Glen und Kenta dürfen sich von dieser Anziehung nicht ablenken lassen, denn jede Unachtsamkeit bringt Briar in Gefahr und ihren Stalker einen Schritt näher.

Ich war wirklich neugierig, wie mir dieses Buch gefallen wird.
Bisher hatte ich noch kein Buch mit dem "Reverse Harem" Trope gelesen, da ich diesen häufig mit dem Genre Dark Romance assoziiert habe, welcher mir persönlich nicht gefällt.
Doch wie angekündigt, war davon in diesem Buch keine Spur.
Nach dem Lesen kann ich daher sagen, dass ich tatsächlich positiv überrascht bin, wie geschmackvoll es umgesetzt worden ist.

Briar spürt ziemlich schnell eine Anziehung zu den Männern, welche von diesen erwidert wird und dennoch geht es nicht nur darum.
Sie baut zu Matt, Glen und Kenta auch eine emotionale Beziehung auf und sie kommunizieren viel miteinander.
Alle vier haben keine leichte Vergangenheit hinter sich und sie machen daraus auch kein Geheimnis, sondern unterstützen sich gegenseitig.
Sie nehmen sich so wie sie sind.
Mich hat das sehr berührt.

Manche Handlungen konnte ich zwar nicht ganz verstehen und sind mir teilweise sauer aufgestoßen, aber die haben sich häufig schnell gelegt.
In dem Punkt war es dann sogar hilfreich, gleich drei Männer zu haben und nicht nur einen.
Das Zusammenspiel der Männer war wirklich super und gleichzeitig fand ich ihre Freundschaft sehr schön und bewegend.
Alle drei Männer haben eine Entwicklung durchgemacht und am Ende habe ich sie alle ins Herz geschlossen.
Auch Briar mochte ich gerne.
Sie ist eine ehrliche Person und hält sich mit ihren Aussagen nicht zurück, was mich oft zum Lachen gebracht hat.
Manchmal hätte ich sie auch schütteln können, aber sie ist sich immer treu geblieben und das hat sie ausgemacht.

Neben den Charakteren und ihrer Beziehung zueinander, gab es aber auch noch den Stalker und diesen Handlungsstrang fand ich grandios.
Er hat viel Spannung in die Geschichte gebracht und teilweise war es so fesselnd und spannend, dass ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte.
Gleichzeitig wurden dadurch auch die Schattenseiten des Berühmtseins durchleuchtet.
Diese Einblicke waren schockierend, gerade dann wenn man weiß, dass es sowas auch im echten Leben gibt.

Zum Schluss der Epilog. Ich habe schon gelesen, dass manche ihn als "zu viel" empfanden, aber für mich war es ein ganz toller Abschluss und ein gelungenes Ende für die Geschichte von Briar, Matt, Glen und Kenta.

Fazit: Ein Buch das mich überraschen konnte und in dem der "Reverse Harem" Trope toll umgesetzt worden ist.