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Leseschneckchen555
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NRW

Bewertungen

Insgesamt 290 Bewertungen
Bewertung vom 23.10.2024
Die Nacht der Bärin
Mohn, Kira

Die Nacht der Bärin


ausgezeichnet

Erschütternde, atmosphärische und wichtige Geschichte, die jede Frau lesen sollte.


Wer Kira Mohn kennt, erwartet sicher eine andere Geschichte als diese hier. Es geht in diesem Buch nicht um einen leichten Liebesroman, sondern um eine tragische Familiengeschichte, die sich unwissentlich über Generationen hinwegzieht. Das Hauptthema des Romans ist häusliche Gewalt. Jule flüchtet vor ihrem Freund, der in einem Streit die Kontrolle verlor und sich ihr gegenüber unverzeihbar verhalten hat. Der Fluchtort der Jule zuerst einfällt ist ihr Elternhaus, ihr Zuhause, indem Gewalt niemals ein Thema war. Bis zu dem Anruf, indem Jules Mutter Anna die Nachricht erhält, dass ihre eigene Mutter verstorben ist. Anna ist erschüttert. Jule kannte ihre Großmutter nicht und stellt sich nun nach der Reaktion ihrer Mutter und mit sechsundzwanzig Jahren zum ersten Mal die Frage, warum nicht. Sie animiert ihre Mutter dazu, zu ihrem Elternhaus zu reisen und sich um den Nachlass zu kümmern. Auf dieser Reise erfährt sie Dinge, mit denen sie niemals gerechnet hat. Denn Jules Mutter Anna hat keine einfache Vergangenheit.
In dieser Geschichte tauchte ich Stück für Stück in ein Familiendrama ein, das für die betroffenen Personen unerträglich gewesen sein muss. Dass ich hier keine leichte Kost in den Händen halte, wusste ich schon, bevor ich mit dem Lesen begonnen habe. Umso neugieriger war ich aber auch auf die vielen Geheimnisse, die sich in dieser Geschichte verbergen. Jules Mutter ist kein Mensch, der seine Gefühle offen zeigt. Sie tritt sehr selbstkontrolliert auf. Umso schwieriger war es für sie, nun zurück in die Vergangenheit und die schlimmste Zeit ihres Lebens zu kehren und ihrer Tochter von den traumatischen Erlebnissen zu erzählen. Ich näherte mich nur langsam einem wohlbehüteten Geheimnis von Anna. Die Kapitel wechselten zwischen Gegenwart und Vergangenheit. So ließ sich das Buch entspannt lesen, blieb dabei aber dauerhaft spannend. In mir brodelten viele Fragen, denn schließlich wollte ich die ganze Wahrheit erfahren. Oder vielleicht besser nicht? Denn das, was ich zu lesen bekam, war nicht einfach zu verdauen. Die Autorin beschreibt die Situationen sehr real. Ich spürte die Natur, die einen großen Teil von Annas Kindheit einnahm und für sie und ihre kleine Schwester einen bedeutenden Zufluchtsort bildete. Ebenso fühlte ich die dunkle Atmosphäre, die zu Hause herrschte. Das Buch enthält keine Trigger Warnung, aber wer bei dem Thema Gewalt in der Familie sensibel reagiert, sollte vorgewarnt sein. Das, was sich hier eröffnet, gehört meines Erachtens mit zu den schlimmsten Erfahrungen, die ein Mensch nur machen kann. Trotzdem ist es wichtig, dass es solche Geschichten gibt, um die Menschen darauf aufmerksam zu machen. Von mir bekommt das Buch eine volle Leseempfehlung besonders für Frauen und all jene, die sich dem schweren Thema gewachsen fühlen.

Bewertung vom 21.10.2024
Everything We Never Said - Liebe lässt uns böse Dinge tun
Harlow, Sloan

Everything We Never Said - Liebe lässt uns böse Dinge tun


ausgezeichnet

Spannende und geheimnisvolle, sowie feurige und verbotene Herbststory in coolem Outfit.


Was machst du, wenn dein Buchliebling scheinbar der Bösewicht sein soll?

Ich möchte zu dieser Geschichte nicht zu viel verraten, denn dieses Geheimnis sollte jeder selbst aufdecken. Als ich zu Beginn des Buches noch überlegt habe, ob ich mit der Protagonistin warm werde, wurde ich plötzlich so dermaßen von der Story in den Bann gezogen, dass ich das Buch am liebsten in einem Zug durchgelesen hätte. Für mich war Romantic Thrill schon immer ein bevorzugtes Genre und hier habe ich wirklich alles bekommen, was ich mir wünsche. Prickelnd heiße Szenen, kombiniert mit düsterer, geheimnisvoller Spannung. Es geht um den Verlust der besten Freundin, die ersten echten Erfahrungen mit der Liebe, giftige Beziehungen, eine Liebe, die nicht sein darf und jede Menge offene Fragen. Die passenden Herbst Vibes in der Geschichte runden das Ganze ab.
Die Hauptprotagonistin ist Ella, die anscheinend die Schuld am Tod ihrer besten Freundin Hayley tragen soll, doch kann sie sich an den Unfall nicht erinnern. War noch jemand anwesend? Was führte zu diesem Unfall? Was ist davor passiert? Wer kommt noch in Frage? Ella und Sawyer standen Hayley am nächsten. Sawyer war Hayleys Freund. Nun stehen sie beide allein da. Schließlich passiert das, was nie passieren sollte. Ella verliebt sich in Sawyer und hadert mit ihren Gefühlen. Alles wird noch schlimmer, als Ella in Hayleys Tagebuch liest und die Schattenseiten in der Beziehung zu Sawyer aufdeckt. Was Ella dort liest, schockiert sie zutiefst. Warum hat Hayley nie mit ihr geredet? Warum hat sie nichts gemerkt? Auch wenn ich am Anfang erst mit Ella warm werden musste, konnte ich mich nun umso besser in sie hineinfühlen. Ich verstand sehr gut, warum sie so zerrissen war und nicht erkennen konnte, was gut und böse ist.
Es gibt in dieser Geschichte mehrere Typen, die mich regelrecht zum Grübeln brachten und aus meiner Sicht etwas mit dem Tod von Hayley zu tun haben konnten. Ich konnte und wollte einfach nicht glauben, dass mein Buchliebling tatsächlich ein Bösewicht sein soll. Ich glaube jeder, der das Buch liest, weiß, wer damit gemeint ist. Ich werde die Auflösung jedenfalls nicht verraten. Dafür aber eine absolute Leseempfehlung aussprechen. Denn dieses Buch beinhaltet alles, was ich zur perfekten Unterhaltung wünsche. Perfekte, spannende Herbst-Story in wahnsinnig coolem Outfit. Ein einziger kleiner Kritikpunkt sind die vielen kleinen Flüchtigkeitsfehler in der Geschichte. Da hätte ich mir vom Lektorat etwas mehr Gründlichkeit gewünscht. Es hat aber mein Leseerlebnis nicht wirklich beeinflusst. Von mir gibt es eine uneingeschränkte Empfehlung. Ein richtig tolles Buch!

Bewertung vom 13.10.2024
Alles, was ich geben kann - The Last Letter
Yarros, Rebecca

Alles, was ich geben kann - The Last Letter


ausgezeichnet

Wer Familiengeschichten mit jeder Menge Tragik, Gefühl und zugleich ordentlich Knistern mag, der sollte sich dieses Schätzchen nicht entgehen lassen.


Wieviel Schmerz kann ein Mensch allein ertragen?

Die alleinerziehende Ella hat außer ihren beiden Zwillingen nur noch ihren Bruder Ryan. Sie allein leitet, mit Hilfe guter Freunde, das Unternehmen ihrer verstorbenen Großmutter. Eine Siedlung mit Ferienhäusern mitten in Colorado. Ellas einziger Bruder arbeitet als Soldat und kehrt nur selten nach Hause zurück. Er ist der Einzige, der ihr von der Familie noch geblieben ist. Kontakt halten sie über Briefe, da Ellas Bruder sich ständig im Einsatz und auf geheimen Missionen befindet. Eines Tages schlägt er seiner Schwester vor, eine weitere Brieffreundschaft zu einem seiner engsten Kameraden aufzunehmen und Ella lässt sich nach kurzem Zögern darauf ein. Dass aus dieser Brieffreundschaft ein inniger Austausch und plötzlich Liebe wird, hätte keiner von beiden gedacht. Doch ein Schicksalsschlag jagt den nächsten. Ella verliert ihren Bruder. Das geplante Wiedersehen zwischen Ella ihrem Bruder und seinem Kameraden fällt somit flach. In einem Abschiedsbrief bittet Ellas Bruder seinen Kameraden, sich um sie und ihre Kinder zu kümmern. Dieser zögert nicht lange. Allerdings hat auch er einige Baustellen in seinem Leben und ist sich nicht sicher, auf was Ella sich einlässt.

Dieses Buch hat alles, was man zum Schwärmen und Träumen benötigt und ebenso viel Dramatik, die für jede Menge Tränen sorgt und für mehr als ein Leben reicht. Dennoch wirkt die Geschichte nicht schwer. Sie fesselt durch die Geschehnisse und ließ mich das Buch nur ungern weglegen.
Viele kennen die Autorin durch ihre berühmten Fantasy Romane. Ich habe sie bisher nur im Romance Bereich kennengelernt. Mein letztes Buch der Autorin „Weil ich an dich glaube“ hat mich sehr berührt und wurde für mich zu einem Highlight. Es gelingt ihr perfekt, Dramatik intensiv und spürbar umzusetzen. Schon die ersten siebzig Seiten beinhalten so viel Tiefe und Schmerz, der mich mitriss und mir deutlich machte, dass dieses Buch wieder ein Highlight werden könnte. Da ich eine Schwäche für Soldaten habe, sprach mich auch der Klappentext mehr als an und mir war klar, dass ich dieses Buch lesen muss. Ich habe es nicht eine Sekunde lang bereut und bin mehr als glücklich mit dieser Geschichte, auch wenn sie zwischendurch so unglaublich traurig und schmerzhaft war.
Die Autorin schreibt tiefgründig und nur auf die wichtigsten Situationen bedacht. Besonders schön fand ich zum Beispiel die Briefe der Protagonisten, die sich jeweils in einer anderen Schrift vom Rest des Textes absetzten. Ella und ihr Soldat retteten sich gegenseitig aus ihrer verzwickten Situation und spendeten sich allein damit schon etwas Halt.
Trotz all der schwierigen, traurigen und emotionalen Momente im Buch schaffte die Autorin eine unglaublich warme und angenehme Atmosphäre. Das Setting war traumhaft! Die Landschaft von Telluride und die gemütlichen Blockhütten weckten in mir den Wunsch, den Ort selbst zu besuchen.
Die Beziehung von Ella zu ihren Kindern ist sehr mitfühlend und herzlich. Ich habe in jedem Satz die bedingungslose Liebe der Mutter gespürt. Aber auch ihre Kinder sind liebenswürdig, ehrlich und besonders. Jeder wünscht sich eine solch harmonische Beziehung zwischen Eltern und Kindern.
Für Ella hatte ich tiefes Mitgefühl. All die Schicksalsschläge und Sorgen, die sie durchzustehen hatte und die für einen Menschen allein einfach zu viele waren, gingen mir sehr nahe. Manchmal aber wüschte ich mir, dass sie ein wenig nachgiebiger wäre und sich für etwas Neues öffnet. Sie blieb in manchen Situationen extrem stur und stand sich meines Erachtens damit selbst im Weg. Trotz ihrer schlimmen Erfahrungen konnte ich nicht ganz verstehen, warum sie so lange zögerte. Ich wäre diesem Traum von Mann, der ihr in jeder Situation zur Seite stand, sofort verfallen. Schließlich brauchte sie dringend jemanden, der ihr Halt gab. Doch der Schmerz aus der Vergangenheit und die Angst vor Enttäuschungen sitzen bei Ella tief. Es ist zwar klagen auf ganz hohem Niveau, aber mich hat Ellas Zögern etwas gestört. Deshalb hat es, wie Anfangs gedacht, nicht ganz für ein Highlight gereicht, ich gebe aber ohne Zweifel eine absolute Leseempfehlung und dicke fünf Sterne heraus.

Bewertung vom 08.10.2024
Die Villa (eBook, ePUB)
Manadis, Melia

Die Villa (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Eine kurzweilige erotische Geschichte, die nicht nur viele spicy Szenen, sondern auch eine tolle Clique und eine interessante Handlung zu bieten hat.


Flo lernt eine neue Seite an sich kennen

Am Strand von Sylt trifft Flo auf Tom. Ein kurzer Flirt zeigt schnell das gegenseitige Interesse. Allerdings ist Flo in festen Händen und noch dazu gibt es einen weiteren Grund, der ihnen im Wege steht. Doch als sollte es so passieren, tritt plötzlich eine Wahrheit ans Licht, die Flo die Stärke gibt, ihren Verlobten zu verlassen. Der Reiche Ex hat es sowieso niemals auf Flo als Person abgesehen, sondern hatte andere Gründe, die für eine Verbindung zwischen ihr und ihm stand. Zum Glück hat Flo das früh genug erkannt und flieht vor ihm und wirft sich Hals über Kopf in die Arme von Tom. Bei ihm fühlt sie sich sicher. Noch dazu ist er Polizist. Aber auch Tom hat seine Geheimnisse. Fühlt Flo sich diesen gewachsen?

Mit diesem Roman habe ich mal wieder einen Ausflug in die erotische Literatur gewagt. Was mir gut gefällt ist, dass dieses Buch hier in Deutschland spielt. Es kommen Orte wie Sylt und Hamburg vor. Weil das Buch in Sylt startet, fühlte es sich zu Beginn ein klein wenig wie ein Strandroman an. Aber natürlich hat das Buch auch etwas anderes zu bieten. Wie zu erwarten, gibt es viele spicy Szenen. Es geht in der Geschichte um BDSM. Tom hat in der Villa, in der er mit seinen Freunden lebt, einen Keller für Lustspielchen. Es werden Rollen eingenommen, in denen die Frauen sich ihrem Meister unterwerfen. Für Flo beginnt hier ein neues aufregendes Abenteuer. Ich war neugierig, ob sie all dem gewachsen ist. Lässt sie sich auf Toms Spiele ein? Wie weit wird sie gehen? Sie ist eine starke Frau, wie kommt sie in ihrer Rolle der Unterwerfenden klar? Doch es wurde sehr schnell deutlich, dass die Beiden perfekt zusammen funktionieren. Auch wenn Tom den dominanten Part abgibt, hat er nie die Wertschätzung gegenüber Flo verloren. Er hat sie immer mit Respekt und Achtung behandelt. Sogar lässt er sich auf einen Rollentausch ein und überlässt Flo die Oberhand. Außerdem fand ich sehr schön, dass er seine starken Gefühle für Flo zeigte. Oft zwar nur in seinen Gedankengängen, die in kursiver Schrift, sowohl von Tom als auch von Flo, zu lesen waren. Dennoch war es für mich als Leser schön zu erkennen, dass es um mehr geht als um das Ausleben der Fantasie. Flo wirkte manchmal ein wenig zu gutgläubig auf mich. Bei ihrer Vorgeschichte hätte ich mich vielleicht nicht direkt in ein neues Abenteuer gewagt. Aber vielleicht beweist das auch, dass sie sich bei Tom ziemlich sicher fühlt.
Einen schönen Ausgleich zu den heißen Szenen lieferten viele Situationen des Alltags, die die Figuren der Geschichte beschäftigen. Es wirkt so, als wäre Flo in einer neuen Familie gelandet. Sie wird herzlich aufgenommen und nimmt direkt am Leben all der Villabewohner teil. Für mich hat dieses herzliche Verhalten das gesamte Buch noch unterhaltsamer gemacht. Das freundschaftliche Verhältnis unter den Bewohnern hat mir sehr gefallen. Eine tolle Clique, die von Anfang an sehr freundlich und aufgeschlossen rüberkommt. Kein Wunder, dass Flo sich hier direkt wohlfühlt. Ich habe ebenfalls ein gutes Gefühl bei dieser Geschichte gehabt, die mich nicht nur in eine besondere Welt geführt hat, sondern am Ende auch noch richtig spannend wurde.

Bewertung vom 30.09.2024
Der Zufall eines Sommers
Sarginson, Saskia

Der Zufall eines Sommers


sehr gut

Entspannende Geschichte über das Leben und das Hoffen auf ein Wiedersehen, wenn man der großen Liebe schon einmal begegnet ist.


Manchmal ist der richtige Moment ganz nah und doch so fern

Kit und Summer lernen sich auf ihrer Reise nach Indien kennen. Sie mögen sich auf Anhieb. Irgendetwas ist anders zwischen ihnen, also entschließt sich Summer spontan Kit zu begleiten. Sie verlieben sich und verbringen viel Zeit miteinander, bis Kit auf dem Weg zu einem Job in einen Unfall gerät. Zur gleichen Zeit wird Summer telefonisch nach Hause gerufen, weil etwas passiert ist. Sie reist sofort ab und die beiden sehen sich nicht wieder. Es blieb keine Zeit, um dem Gegenüber die komplette Wahrheit zu gestehen, geschweige denn ihre Adressen von zu Hause auszutauschen.
Das Schicksal trennt dieses junge Paar und es vergehen Monate. Eine Suche beider Seiten kommt in Gang, doch endet sie erfolglos. Sowohl Summer als auch Kit versuchen, ohne den anderen ein glückliches Leben zu führen. Trotzdem schweifen ihre Gedanken immer wieder zu dem jeweils anderen. Sie können einander nicht vergessen.
Eine ruhige, aber berührende Liebesgeschichte, die nicht durch große Ereignisse wirkt, sondern durch die Ruhe zwischen den Seiten. Ich habe schon einmal ein Buch von Saskia Sarginson gelesen und war absolut begeistert. Deshalb konnte ich mir ihren neuen Roman nicht entgehen lassen. Sie schreibt von Hindernissen des Lebens, von Schicksalsschlägen, von Familienproblemen und von dem tiefen Wunsch, den einzig richtigen Menschen zu finden, und vor allem, ihn zu halten. Kit und Summer konnten dieses Glück nur kurz genießen, aber dennoch nicht vergessen. Bis sie spürten, dass sie diese Begegnung nicht aufgeben können.
Während des Lesens tauchte ich tief in die Familiengeheimnisse der beiden Protagonisten ein, die mich teils erschütterten und teils berührten. Die Suche auf den jeweils anderen zog sich. Für mich hätte ein Wiedersehen ein wenig schneller voranschreiten können. Es ist eine entspannende Geschichte, die nicht mit viel Wirbel daherkommt. Wie auch im echten Leben nicht jeder Tag ein großes Ereignis mit sich bringt. Die Autorin hat in diesem Roman viele Situationen des Alltags festgehalten, die zwar interessant, aber für mich nicht unbedingt notwendig waren. Ich empfand die Geschichte dadurch leider etwas langatmig. Denn ich habe mich von Anfang an nur nach dem Augenblick gesehnt, indem Kit und Summer sich endlich wiedersehen. Doch wie lange wird es dauern? Zwischendurch begegnen Summer und Kid anderen Menschen, die sie mögen. Kann eine Liebe über Monate andauern, wenn man sich nicht wiedersieht? Reichen die Gefühle für jemand anderen, wenn man diese eine Liebe nicht vergessen kann? Dass Summer und Kid sich zwischenzeitlich näher sind als sie dachten, ließ schließlich doch etwas Spannung auflodern. Und zum guten Schluss, konnte ich das Buch kaum noch aus der Hand legen. Gut gefallen hat mir auch das Setting der Geschichte. Der Strand, die Natur und die Tiere konnte ich intensiv erleben. Mir gefällt es sehr, wenn jemand die Umgebung so ausführlich beschreibt. So hatte ich gleich unzählige schöne Bilder vor Augen. Wer bei einer Liebesgeschichte nicht auf große Erlebnisse aus ist und entspannt die Ostküste Englands genießen möchte, der wird sich mit diesem Buch wohlfühlen.

Bewertung vom 22.09.2024
Mein großes Wimmelbuch - Im Herbst

Mein großes Wimmelbuch - Im Herbst


ausgezeichnet

Der Herbst in seinen schönsten Farben und mit den besten Erlebnissen

Wunderschönes Wimmelbuch in den leuchtenden Farben des Herbstes. Es lässt uns jede Menge entdecken und regt zu spaßigen Unternehmungen an.


In diesem großen Pappbilderbuch wimmelt es nur so vor herbstlichen Glücksmomenten. Egal wo du hinschaust, es gibt jede Menge zu Entdecken. Ob Obst- und Gemüseernte, Laub sammeln, ein Lagerfeuer mit Marshmallows, das Halloweenfest oder der Martinszug. Die vielen Tiere, die in diesem Buch zu finden sind, zeigen uns ein fröhliches und gemütliches Beisammensein zu Hause oder in der Natur. Hast du schon einmal einen Drachen steigen lassen oder dich in einem Laubhaufen versteckt? Der Herbst hat einiges zu bieten und das können sogar die Kleinsten von uns wunderbar in diesem Bilderbuch erkennen. Es wird kunterbunt in den leuchtenden Farben der dritten Jahreszeit. Dieses große Wimmelbuch macht einfach Spaß. Jede Doppelseite zeigt neue Ereignisse, die zum Nachmachen anregen. Ich habe richtig Lust bekommen all das zu unternehmen, was ich auf den Seiten gefunden habe. Zudem wirkt sich ein so lebhaftes Geschehen positiv auf das Gemüt aus. Ein wunderschön bebildertes Buch mit niedlichen Illustrationen, welches man zu jeder Tageszeit in die Hand nehmen und immer wieder neu bestaunen kann. Eine absolute Empfehlung für alle, die den Herbst mit ihren Kindern intensiv erleben und ein wenig Freude hineinbringen möchten. Empfohlen wird das Buch ab 1,5 Jahren, aber ich bin mir sicher auch die ganz Großen von uns werden es lieben.

Bewertung vom 20.09.2024
Die Stauffenbergs
Roth, Charlotte

Die Stauffenbergs


ausgezeichnet

Dramatische geschichtliche Ereignisse in einer berührenden und emotionalen Liebesgeschichte zusammengefasst.


Eine Geschichte von Mut, Unterdrückung und der großen Liebe

Claus von Stauffenberg und Nina lernen sich kennen und schon ist es um Claus geschehen. Er weiß vom ersten Tag an, dass er Nina und keine andere will. Auch Ninas Gefühle zu Claus sind besonders, wenngleich sie noch sehr jung ist. Nach einer längeren Verlobungszeit dürfen sie endlich heiraten, obwohl vorab nicht alle Familienmitglieder begeistert von einer Eheschließung waren. Zudem kommt die gedämpfte Stimmung dazu, die sich plötzlich entwickelt, als Hitler an die Macht kommt. Ein großer Umbruch steht an, doch noch ahnen die Menschen nicht, was auf sie zukommt.
Nachdem ich den Titel und den Klappentext des Buches gelesen hatte, wusste ich, dass ich dieses Buch lesen musste. Der Name Stauffenberg ist bekannt und Romane aus den Zeiten des Nationalsozialismus haben mich schon immer sehr gepackt.
Der Einstieg in die Geschichte gelang mir gut. Die Autorin benutzt zwar viele Wörter aus der alten Sprache, um die Geschichte noch etwas authentischer wirken zu lassen, aber ich konnte mich schnell und gut in das Geschriebene hineinfühlen. Etwa ab dem ersten Drittel bekam ich von den Entwicklungen zu spüren. Hitler kommt an die Macht und schlagartig ändert sich alles. Besonders gut hat mir gefallen, dass die Autorin auch die Zeiten davor beschreibt. So konnte ich mir als Leser ein gutes Bild über die Entwicklungen machen. Die Unzufriedenheit des Volkes und der Wunsch nach Veränderung sind deutlich spürbar. Einerseits hatte ich Angst vor dem, was ich als nächstes zu lesen bekam und andererseits wollte ich das Buch am liebsten nicht mehr weglegen, weil ich fast vor Aufregung platzte. Die Anspannung unter den Menschen ging auf mich über und begleitete mich auf den kommenden Seiten. Ich wurde dieses Gefühl nicht los, bei dem man genau spürt, dass ganz bald etwas Schreckliches passieren wird.
Ich fühlte die Unterdrückung und die Zwänge, unter denen die Menschen litten und es nicht wagten, sich davon zu lösen, weil sie sich sonst größter Gefahr aussetzten. Auch Nina war machtlos den beruflichen Pflichten ihres Mannes gegenüber. Ihr Mann war kaum zu Hause. Er unternahm ständige Ortswechsel und war immer in geheimer Mission unterwegs. Selbst zur Geburt des ersten Kindes war er nicht anwesend. Mit Nina konnte er nicht offen reden, schon allein deshalb, weil er seine Familie schützen musste. So verständigten sie sich auf eine ganz eigene Art und zwischen den Zeilen. Auch die Situation von Claus ging mir sehr nahe. Ich konnte gut verstehen, in welch einer Zwickmühle er sich befinden musste. So vieles durfte er sich nicht von der Seele sprechen. Die Liebesgeschichte zwischen ihm und Nina hat mich sehr berührt.
Eine dramatische geschichtliche Erzählung in einer emotionalen Liebesgeschichte zusammengefasst. Mir hat dieser Roman sehr gefallen und so bekommt er eine absolute Leseempfehlung.

Bewertung vom 20.09.2024
Verlassene Nester
Hempel, Patricia

Verlassene Nester


gut

Nüchterne und bedrückende Erzählung über das Leben in Ostdeutschland rund um die Wende. Leider konnte sie mich nicht überzeugen.


Bedrückende Stimmung hinter der gefallenden Mauer

Die dreizehnjährige Pilly wohnt mit ihrem Vater in Ostdeutschland. Die Mutter hat sich auf dem Staub gemacht und nun sorgen der Vater und zum Teil auch die Tanten für das Mädchen. Pilly befindet sich mitten in der Pubertät und macht ihre ersten Begegnungen mit der Liebe, denn für ihre Freundin Katja empfindet sie mehr als üblich. Doch da gibt es auch noch Bine, die ebenfalls an Katjas Seite ist und die deutlich zu verstehen gibt, was sie von Pilly hält.
Der Roman erzählt über das Leben im ostdeutschen Raum kurz nach der Wende. Die Menschen sind unzufrieden und oft ohne Perspektive. Viele von ihnen sehnen sich die Zeit vor dem Mauerfall zurück. Seite für Seite versetzt mich die Autorin in dieses Leben und ich lerne Pillys Umfeld kennen. Die Nachbarn, Tanten und weitere Bewohner der Umgebung werden umfangreich beschrieben. Der Vater verbringt viel Zeit in der Kneipe. Die Jugendlichen sind sich größtenteils selbst überlassen. Für die meisten Menschen ist das Geld knapp.
Für mich klang das Buch von Anfang an sehr spannend. Ein historischer Roman über die Zeit kurz nach der Wende und dann aus der Sicht des Ostens. Das konnte nur interessant werden. Dass ich aber mit dem bedrückenden Schreibstil der Autorin nicht wirklich warm werden konnte, nahm mir die Freude am Lesen. Das Buch strahlt für mich eine durch und durch pessimistische und negative Atmosphäre aus. Der Begriff Dunkeldeutschland bekommt hier eine neue Bedeutung. Ich bin mir nicht sicher, ob die Autorin gewünscht hat, dass man ein derart bedrückendes Bild vom Osten Deutschlands erhält. Sie beschreibt sehr bildhaft und ich hatte die Umgebung und die Menschen sehr genau vor Augen. Jedoch driftet sie bei ihren Erzählungen sehr häufig weit in die Vergangenheit ab und ich hatte Mühe bei den Charakteren zu bleiben. Ihre Sätze beinhalten so viele Informationen, bei denen ich mir nie sicher war, ob ich sie überhaupt brauche. Oft wusste ich nicht mehr, in welcher Zeit ich mich gerade überhaupt befand. Ich musste mich schon sehr genau auf das Geschriebene konzentrieren, um alle Informationen richtig aufzunehmen, denn viel zu oft gab es nur Andeutungen und keine genauen Aussagen. Es blieb unglaublich viel Platz für Spekulationen. Ein gewisses geschichtliches Vorwissen sollte ebenfalls bestehen, um überhaupt alles richtig aufnehmen zu können. Hin und wieder war der Drang nach Antworten so groß, dass richtig Spannung aufkam, manchmal aber schweiften die Ausflüge in die Vergangenheit so stark aus, dass ich Mühe hatte in der Geschichte zu bleiben. Was mich aber besonders gestört hat, war die Beziehung zu Tieren. Die Autorin schreibt von einem wunderschönen naturbelassenen Garten, einem üppigen Gemüse- und gleichzeitig verwunschenen Hexengarten. Die Liebe zur Natur kommt hier deutlich an. Doch das Verhältnis zu den Tieren konnte mich überhaupt nicht überzeugen. Sie beschreibt alles sehr kalt, nackt und vor allem makaber, ohne jegliche Gefühle und ein wenig schaurig, damit gewisse Szenen, die absolut natürlich sind, auch möglichst abscheulich rüberkommen. Ähnlich verhielt es sich unter den Jugendlichen. Um dazuzugehören, musste eine Herausforderung nach der anderen angenommen werden und dabei ging es keinesfalls ungefährlich oder harmlos zu. Ich fand es zum Teil sehr erniedrigend und man spürte sehr deutlich, dass hier die Grenzen stark ausgetestet wurden.
Ich bin ein Mensch, der sich mit Büchern ohne Emotionen schwertut. Ich konnte leider kaum Sympathie für die Protagonisten aufbauen. Zudem bin ich der Meinung, es können auch schwierige Lebenssituationen mit Gefühl rübergebracht werden, ohne dass sie an Dramatik verlieren. Wer dieses Bedürfnis beim Lesen nicht hat, der mag vermutlich mit dem Buch gut zurechtkommen. Für mich war es zwar ein interessanter Ausflug in den Osten, aber das erwartete Hochgefühl beim Lesen blieb leider aus.

Bewertung vom 14.09.2024
Murdle: Volume 1
Karber, G. T.

Murdle: Volume 1


sehr gut

Für mich hatte es nicht den erwarteten Spaßfaktor, meinem Mann dagegen gefällt es super.


Nicht für jeden Tüftler das Richtige

Als ich dieses Buch zum ersten Mal gesehen habe, war ich überzeugt, dass ich sehr viel Spaß damit haben könnte. Ich fand es geradezu perfekt, um es mit auf Reisen zu nehmen. Zwischen dem Lesen eines Romans schnell einen kleinen Fall lösen und das Gehirn etwas fordern, klang für mich wie ein perfekter Ausgleich. Nach einer kurzen Anleitung zur Lösung der Fälle ging es auch schon los. Auf jeder Doppelseite findet sich ein Mordfall und für den Leser heißt es, den Täter zu finden. Es gibt zu Beginn des Buches drei Verdächtige, drei Orte und drei Waffen und außerdem eine kleine Einleitung zur Tat. Später steigert sich das und es kommen sogar bis zu vier Möglichkeiten vor. Zudem finden sich einige Indizien und Hinweise. Nun heißt es Möglichkeiten auszuschließen oder abzuhaken. Ein Raster, vergleichbar mit einem Sudokurätsel, hilft dabei eine Übersicht zu bekommen und letztendlich den Täter zu enttarnen. Da das Buch in vier Schwierigkeitsstufen eingeteilt ist und zum Ende hin immer kniffliger wird, habe ich natürlich vorn beim ersten Fall angefangen. Ich muss gestehen, dass mich schon die erste Schwierigkeitsstufe herausgefordert hat. Für mich waren die verschiedenen Hinweise oft nicht handfest genug. Ich war mir nicht sicher, ob ich den ein oder anderen Hinweis eindeutig verwenden kann, oder er nur eine Andeutung oder eventuell eine falsche Fährte darstellen soll. Ich bin ganz ehrlich, ich habe deshalb auch schnell den Spaß am Lösen der Fälle verloren. Natürlich habe ich oft auf die Tipps am Ende des Buches zugegriffen, aber manchmal konnten selbst diese mir nicht weiterhelfen. Ich hatte eigentlich immer den Eindruck logisch zu denken, doch in diesem Fall würde ich eindeutig sagen, dass ich versagt habe. Vielleicht muss man einfach mehr Erfahrung auf dem Gebiet der Krimis haben. Da ich mich aber nicht einfach damit zufriedengeben wollte, das Buch wegzulegen, habe ich es an meinen Mann weitergereicht, der sich gern damit die Zeit vertreibt. Ihm haben die Rätsel also deutlich mehr Freude bereitet und es fiel ihm teilweise schwer, das Buch wegzulegen. Abschließend würde ich sagen, dass es vielleicht nicht jedermanns Geschmack trifft aber definitiv einen Versuch wert ist. Der eine wird es lieben, der andere hat vielleicht ähnliche Schwierigkeiten wie ich.

Im Nachhinein habe ich erfahren, dass einige Hinweise nicht richtig übersetzt wurden und somit fehlen. Was vielleicht erklärt, warum ich meine Schwierigkeiten hatte. Die Korrekturen sind auf der Seite von Hanser Literaturverlage zu finden.

Bewertung vom 12.09.2024
Gute Nacht! Sei so nett und bring mich ins Bett!
Ofner, Agi

Gute Nacht! Sei so nett und bring mich ins Bett!


ausgezeichnet

Niedliches, sehr hübsches Bilderbuch für das tägliche Zubettgehen. Mit Anleitung und Aufforderung zum Mitmachen bei der Abendroutine.


Ein perfektes Abendritual für die Kleinsten

Der kleine Siebenschläfer sucht jemanden, der ihm dabei hilft, ihn ins Bett zu bringen. Bei diesem niedlichen Bilderbuch werden die allerkleinsten aufgefordert, mitzumachen. Mit Bewegungen, kleinen Suchspielen und einfachen motorischen Übungen, können die Kinder hier aktiv werden, ohne dass das Vorlesen langweilig wird. Denn es gibt auf jeder Seite etwas zu tun. Außerdem lernt das Kind, welche Schritte zur Vorbereitung auf das Schlafengehen dazugehören. Vom Umziehen über das Zähneputzen, bis hin zum Gute Nacht sagen. Ein perfektes Abendritual, welches man wunderbar Tag für Tag wiederholen kann. Die gelungenen und sehr süßen Zeichnungen des kleinen Siebenschläfers und seiner Umgebung, machen das Blättern durch die Seiten zu einem Vergnügen. Ich freue mich immer sehr, wenn ich bei einer Illustration viele kleine Details erkenne, die der Künstler mit Liebe gezeichnet hat. Meines Erachtens eignet sich das Buch perfekt für das tägliche Zubettgehen und man kann es wunderbar als Ritual einsetzen. Die Altersempfehlung liegt hier bei ab zwei Jahren und ich finde sie absolut passend.