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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
scouter
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Unna

Bewertungen

Insgesamt 85 Bewertungen
Bewertung vom 29.05.2025
Glück im Weinland
Grän, Christine;Mezei, Hannelore

Glück im Weinland


ausgezeichnet

Martin Glück ist auf dem Weg zu seiner Hochzeit, als er den Hund von Kathi Fuchs anfährt und verletzt. Dadurch ruiniert er sich seinen Hochzeitsanzug und die Hochzeit platzt. Es kommt ihm nicht ungelegen, aber er weiß, dass er Rosie damit sehr enttäuscht. Um etwas Abstand zu gewinnen, nimmt er das Angebot von Kathie in ihrem Winzerhaus in Glanz zu übernachten an. Als er das Haus betritt, findet er einen toten Mann im Wohnzimmer. Er ruft seine Kollegen der Polizei Leutschach und er will auch bei den Ermittlungen helfen. Obwohl er im Urlaub ist, wird er von den Grazer Kollegen angefordert. Alles sieht nach einem Schlaganfall aus, doch der >Gerichtsmediziner hat einen anderen Verdacht, kann den aber nicht beweisen. Da der Tote sehr unbeliebt war stehen Martin Glück und Melania Löss von der einheimischen Polizei schwierige Ermittlungen bevor.
Der Kriminalroman „Glück im Weinland“ von Grän und Mezei spielt in der Steiermark und dort im Weinland. Es ist ein regionaler Krimi, der auch vieles von der Region und den Besonderheiten beschreibt, z.B. die Sprache. Es wird sehr häufig im steirischen Dialekt geplaudert, so dass ich mich ganz in diese Region einfühlen kann. Die Hauptperson Martin Glück ist Chefinspektor in Wien und hat auch eine Geschichte bei der Kripo in Graz, wo er auch einige Personen kennt. Glück ist zwar sein Nachname, doch die Autorinnen schreiben ihm nicht nur glückliche Momente zu. Er vermasselt seine Hochzeit und auch die zwischenmenschlichen Beziehungen haben einige Aufs und Abs, und natürlich findet er in seinem Urlaub einen Toten. Dieser Fund bereitet ihm und der Inspektorin Melania einige Kopfzerbrechen, da die Todesursache nicht klar ist. Die Ermittlungen in diesem Umfeld werden von den Autorinnen sehr gut beschrieben und auch die Arbeitsweise des Toten macht ihn nicht gerade zum Sympathieträger. Die Sprache, die die Autorinne benutzen ist sehr bildhaft und so ist es möglich sich ganz in die Szene einzufügen und das wird natürlich auch durch den steirischen Slang unterstützt. Die Ermittlungen werden sehr gut beschrieben und das Ende ist sehr überraschend.
Ich mag regionale Krimis wie diesen, wo ich viel von den Eigenheiten der Region mitbekomme. Da ich schon mal in der Region war, kommt mir das Weinland sehr entgegen. Aber auch der Krimi ist spannende entwickelt und wirklich sehr gut zu lesen.

Bewertung vom 28.05.2025
Küstenmord: Spur ins Dunkel (eBook, ePUB)
Jensen, Eva

Küstenmord: Spur ins Dunkel (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Ein neuer Fall für die Kripo in Schleswig? Eine junge Frau wird vermisst gemeldet, doch hat sich nicht nur eine Auszeit genommen? So denkt die Staatsanwältin und verweigert einen Suchauftrag an die Kripo zu unterzeichnen. Doch das Bauchgefühl von den Kommissaren Katja Greve und Daniel Kowalski schreit gerade, dass sie entführt wurde, denn niemand verschwindet, ohne eine Spur zu hinterlassen. Für Katja ist es ein Deja Vu Erlebnis, denn vor 10 Jahren ist ihre Mitschülerin ebenfalls spurlos verschwunden. Die Kommissare nehmen ihre Ermittlungen auf und sind recht ratlos, bis die Verschwundene wieder auftaucht. Doch das lässt das Rätsel nicht kleiner werden.
Der Kriminalroman „Küstenmord – Spur ins Dunkel“ von Eva Jensen ist ein sehr spannender Roman, der in und um Schleswig spielt. Es geht hier um Fälle von verschwundenen Frauen und deren Aufklärung. Das Team der Kripo Schleswig um die Kommissare Jensen und Kowalski arbeitet rund um die Uhr, um einen Vermisstenfall aufzuklären und sie haben auch einige Hinweise, doch keinen konkreten Verdacht. Die Autorin beschreibt sehr akribisch die Arbeit der Kripo und Herausforderungen, denen sie sich stellen müssen. Doch manchmal reicht das nicht aus und dann werden halt Kolleg*innen vom LKA hinzugezogen. Dies wird hier sehr selbstverständlich beschrieben, aber ich meine ein gewisse Realität zu erkennen. Die Autorin wendet einen geschickten Schachzug an, in dem sie die Situation der Betroffenen hier beschreibt und deren Gefühle, wie Ängste und Hoffnung. Im Endeffekt wird dadurch ein wenig die Sorge um die Verschwundenen genommen bzw. man kann mitzittern und sich in das Opfer hineinversetzen. Die Sprache des Krimis ist sehr bildhaft und man kann sich alles sehr gut vorstellen und so mittendrin sein. Der Spannungsbogen ist gut bis zum Ende aufgebaut.
Ich mag diese Art von Krimis, denn hier ist auch immer das Lokale ein Faktor. Die Arbeit der Kripo wird sehr klar und deutlich beschrieben. Außerdem ist mir der ´Polizeihund` Lucie ein bisschen ans Herz gewachsen. Wer Küstenkrimis mag ist hier gut aufgehoben und die anderen können hier einer spannenden Story folgen.

Bewertung vom 24.05.2025
Aschesommer / Gruppe 4 ermittelt Bd.2
Cors, Benjamin

Aschesommer / Gruppe 4 ermittelt Bd.2


ausgezeichnet

Die Gruppe 4, eine Gruppe, die Serienmorde aufklären soll, steht vor einem wohl neuen Fall. Sie werden zu einem Tatort gerufen, an dem sie zwei tote Personen finden. Der Tatort lieht auf einem abgelegenen Hof in einem unter dem Haus liegenden Gang in einer Kältekammer. Die beiden Toten sind erfroren. Die Gruppe 4 um ihre beiden Verantwortlichen Mila Weiss und Jakob Krogh stehen vor einem Rätsel vor allem da sie eine Todesanzeige finden, auf der diese Totenfeier angekündigt wird und in Asche die Worte, das erst Sterben hat begonnen, am Tatort gefunden wurde. Was will der Täter der Gruppe mitteilen. Sofort machen sie sich an die Ermittlungen und sie finden heraus, dass der Tote am Geologischen Institut Professor war und die Frau eine mit ihm liierte Doktorandin. Als sie Das Büro des Toten durchsuchen, finden sie den ersten Hinweis.
Der Thriller „Aschesommer“ von Benjamin Cors ist von großer Spannung geprägt. Das Cover zeigt eine zentrale Pflanze für diesen Roman, die Sonnenblume. Die Story ist sehr speziell und ungewöhnlich und daher extrem spannend. Die Gruppe der Kripo Kiel ist besetzt mit Spezialisten und wird geleitet von Mila und Jakob. Beide haben allerdings auch ihr Päckchen zu tragen und das bedeutet, dass sie immer wieder Flashbacks bekommen. Doch das hat nur für die Persönlichkeit der Ermittler etwas zu bedeuten, aber nicht unbedingt für die aktuelle Geschichte. Die setzt die Gruppe stark unter Druck, da ihnen die Ansatzpunkte fehlen und die Aufklärung sehr langsam vor sich geht und dadurch natürlich auch Menschen sterben. Doch diese Gruppe bleibt hartnäckig an der Aufklärung. Der Bezug zu geologischen Phänomenen ist schon eine besondere Idee und hat natürlich mit dem Hauptcharakter des Bösen zu tun. Er wird als hochintelligent und narzisstisch dargestellt. Wenn jemand nicht weiß, was das bedeutet, kann hier viel erfahren. Auch die Ermittler lernen immer stärker, je länger der Thriller dauert. Die Sprache, die der Autor benutzt ist, sehr klar und bildlich und so kann ich als Leser sehr nah am Thema bleiben. Es läuft fast ein Film vor meinen Augen ab und das ist für diesen Thriller sehr bedeutsam. Es folgen am laufenden Band spannende Momente und manchmal sehr drastische Beschreibungen, aber das unterstützt die Spannung, die bis zum Ende zunimmt und auch die eine oder andere Überraschung bietet.
Dieser Thriller gehört für mich zu den Besten, die ich bisher gelesen habe und ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen, weil es immer etwas gab, das ich nur mal eben zu Ende lesen musste. Ich werde sicherlich noch ein paar Bücher des Autors lesen, denn er hat mich mit seiner Schreibweise gefesselt. Eine deutliche Leseempfehlung kann ich mit gutem Gewissen aussprechen.

Bewertung vom 21.05.2025
Salzkammerglut
Hager, Dagmar

Salzkammerglut


ausgezeichnet

Ein Brand in einer Jagdhütte im Wald in einem heißen Sommer ist brandgefährlich, wenn dann noch eine verkohlte Leiche in den Trümmern gefunden wird, ist das ein Fall für das LKA Linz und die Kommissare. Einer davon ist Kommissar Ben Achleitner, der aus Bad Ischl stammt, wo der Tote gefunden wurde. Die Hütte gehört Regus Dorninger, so dass der man annimmt, dass es sich auch um den Toten handelt und seine Frau Charlie nicht weit davon bewusstlos aufgefunden wurde. Ben und sein Kollege Peter Neumüller beginnen mit den Ermittlungen und da Ben auch Charlie kennt vernimmt er sie in der Klinik, aber es ist schwer, da sie sich an nichts erinnern kann. Vielleicht hängt ja doch alles mit den Geschäften von Regus zusammen, doch auch hier kommen sie nicht weiter und dann wird ein weiterer Toter gefunden und auf Charlie wird ein Anschlag verübt.
„Salzkammerglut“ von Dagmar Hager ist ein spannender regionaler Krimi aus der Region Bad Ischl. Schon das Cover finde ich sehr schön, da es eine Idyllische Szene am See zeigt, aber man schon die Hitze, die in dem Roman beschrieben wird, fast körperlich spürt. In dieser Idylle handelt der Krimi und auch die Personen sind fast alle Einheimische. So auch der Kommissar Ben Achleitner, der fast alle Personen, die hier beteiligt sind, schon länger kennt. Deshalb sind die Ermittlungen für ihn und seinen Kollegen auch nicht ganz einfach. Natürlich ist er auch persönlich betroffen, denn die Ärztin, die als erste am Tatort ist, ist seine Ex Marie und die mischt sich schon ganz gerne ein, was Ben nicht ganz recht ist, da er sich seiner Gefühle auch noch nicht ganz sicher ist. Dann ist da auch noch die Ehefrau des Toten, die ihm ebenfalls gut gefällt. Also manchmal fällt er schon in ein gefühlsmäßiges Chaos. Trotzdem Ben diesen Fall lösen und es ist manchmal sehr schwierig den roten Faden nicht zu verlieren. Der Aufbau der Kapitel weis auf Szenen und Personen hin, die wichtig in diesen Kapiteln sind. Interessant finde ich, dass jedes Kapitel mit einer einheimischen Redewendung und deren Übersetzung beginnt. Die Sprache, die die Autorin benutzt finde ich sehr bildhaft und so ist die Story sehr leicht zu verfolgen Das Thema ist sehr aktuell und die Spannung steigt bis zum Ende kontinuierlich an.
Ich liebe regionale Krimis, wie diesen, der mich auch immer wieder in die Region mitnimmt und Besonderheiten, wie die Redewendungen, die jedes Kapitel beginnen. Das regt mein Kopfkino an und ich kann in den Krimi eintauchen. Deshalb möchte ich diesen Krimi auch empfehlen.

Bewertung vom 21.05.2025
Windiges Grab (Zwischen Mord und Ostsee - Küstenkrimi 7)
Bruun, Nele

Windiges Grab (Zwischen Mord und Ostsee - Küstenkrimi 7)


sehr gut

Der Leuchtturm
Es sollte alles ehr glücklich werden, doch dann liegt der erschossene Standesbeamte vor den Brautleuten. Das ist ein großer Schock für die Gesellschaft und ein Fall für die Flensburger Kommissare Lohse und Speckmann. Die beiden sind miteinander verheiratet und auch ein gutes Team. Doch auch sie stehen hier vor einem Rätsel. Denn auch die Waffe mit der Ole Hansen ermordet wurde wirft Fragen auf. Es handelte sich um eine sehr alte Vorderlader Pistole und wohl ein Sammlerstück. Doch dem einzigen Sammler fehlt keine Pistole und Schwarzpulver auch nicht. Das ist für die beiden ein hartes Stück Arbeit und als dann der beste Freund von Ole ebenfalls erschossen wurde, werden die Fragezeichen noch größer.
Das Cover dieses Küstenkrimis „Zwischen Mord und Ostsee – Windiges Grab“ von Nele Bruun zeigt den Hauptdarsteller, den Leuchtturm. Dieser nimmt schon eine zentrale Position in diesem Krimi ein. Eigentlich könnte es auch ein Fragezeichen sein, denn die Kommissare müssen ein sehr kompliziertes Rätsel lösen, das auch viel mit der Vergangenheit zu tun hat, denn die Waffen sind Sammlerstücke. Dieser Schachzug ist der Autorin sehr gut gelungen und trägt die Spannung über den ganzen Verlauf des Krimis. Das Team um die beiden Flensburger Kommissare arbeitet sehr gut zusammen und so ist nur eine Frage der Zeit, bis das Rätsel gelöst wird. Die Spannung steigt sehr gut bis zum Ende und es sind einige Überraschungen, mit denen die Kommissare konfrontiert werden. Die Sprache unterstützt die Bilder des Krimis und der Region noch mal zusätzlich. Die Story ist hier sehr gut entwickelt und es kommt schon manchmal das Gefühl auf, hier auch soziales Gefälle eine Rolle spielt, was ja auch manchmal nicht ganz von der Hand zu weisen ist.
Alles in allem ist der Krimi sehr gut entwickelt. Es fehlt ein bisschen die mega Spannung, aber es ist ein solider Krimi, der gut und nachvollziehbar konstruiert wurde. Ich mag diese Art von Krimis.

Bewertung vom 18.05.2025
Ein Mord im November - Ein Fall für DI Wilkins (eBook, ePUB)
Mason, Simon

Ein Mord im November - Ein Fall für DI Wilkins (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Gleich am ersten Tag bei der Kripo in Oxford wird DI Ryan Wilkins zu einem Mord in der Universität gerufen. Der Ruf galt zwar nicht ihm, sondern seinem Namensvetter Ray Wilkins, aber wenn er schon mal da war, konnte er auch gleich ermitteln. Da er in einem Trailerpark am Rande der Stadt aufgewachsen ist, hatte er eine natürliche Abneigung gegen die Bessergestellten dieser Stadt. Das ließ er sie auch spüren. Er hatte auch gleich einen Verdächtigen bei der Hand und en ging er vehement an. Der Provost der Uni ließ sich das nicht gefallen und schon hatte Ran na seinem ersten Tag gleich Ärger. Da er auch nicht aussah wie ein Polizist, war die Abneigung seitens der Unileitung ähnlich. Die Chefin beorderte ihn zurück in die Wache und er musste sich von nun an den Anweisungen seines Kollegen Ray unterordnen. Da dies ein sehr komplizierter Fall war, gab es einige Herausforderungen für dieses besondere Team zu lösen.
Der Kriminalroman „Ein Mord im November“ von Simon Mason ist ein spannender Roman, der einige Themen bearbeitet, die sehr aktuell sind. Zuerst einmal zu den beiden Protagonisten, die unterschiedlicher nicht sein können, aber beide heißen Wilkins. Dies ist ein sehr gelungener Schachzug des Autors, weil sich hier auch immer wieder heikle Situationen ergeben. Da ist einmal Ryan Wilkins, aufgewachsen in einem der ärmsten Stadteile von Oxford und genauso sind seine Manieren. Er hat keine, außer einen Hass auf alles, was aus der Oberklasse kommt, denn das sind Bonzen für ihn. Hier sind Konflikte natürlich vorprogrammiert. Der zweite Wilkins ist Ray und das genaue Gegenteil des Ersten. Er ist auf die Universität gegangen und ist der angepasste Polizist. Diese beiden sind ganz speziell im Umgang miteinander. Aber das macht diesen Krimi auf der persönlichen Ebene sehr spannend, weil man immer wieder gespannt ist, was Ryan wieder anstellt. Der Mord an der Uni gibt den beiden Rätsel auf, denn sie wissen lange nicht, wer das Opfer ist. So geht es in der Geschichte bei der Aufklärung um Sexualdelikte, Fremdenfeindlichkeit und natürlich Standesdünkel, die so ein bisschen das Salz in der Suppe sind. Man kann hier einiges über die Sitten und Gebräuche an der Universität Oxford erfahren. Die Sprache, die der Autor benutzt ist, sehr gut verständlich und liest sich sehr gut. Die Spannung ist, mit einigen Wendungen, gut bis zum Ende aufgebaut.
Ich finde diesen Krimi spannend und unterhaltsam und dieses Ermittlerteam sehr erfrischend, auch wenn es sehr ungewöhnlich ist. Es ist in meinen Augen ein gelungener Start in eine neue Reihe, von der ich mir eine Fortsetzung erhoffe, da die Story sehr erfrischend geschrieben ist. Ich kann den Roman gut empfehlen.

Bewertung vom 17.05.2025
Was am Ufer lauert / Ermittlungen am Gardasee Bd.2
Koppelstätter, Lenz

Was am Ufer lauert / Ermittlungen am Gardasee Bd.2


sehr gut

Bei einem ausgefallenen Treffen mit einem Informanten entdeckt Gianna Pitti eine tote Frau im Gardasee, Sie zeiht sie aus dem See und bemerkt, dass diese ermordet wurde. Eigentlich sollte sich Gianna mit einem Unbekannten treffen, der ihr etwas Wichtiges geben sollte. Sie findet bei der Toten eine leere CD-Hülle mit einer unleserlichen Aufschrift. Sie nimmt es mit nach Hause, wo ihr Vater und ihr Onkel warten. Sie können mit Mühe die Schrift entziffern, Churchill Briefe. Doch was soll das bedeuten. Der journalistische Spürsinn für eine Story erwacht, vor allem, als sie erfährt, dass es am See eine Schießerei gegeben hat. Am Wochenende sollte eine Veranstaltung zum Thema Churchill und dem Gardasee stattfinden. Doch der englische Professor, der den Vortrag halten sollte, ist verschwunden. Gianna und ihr Vater machen sich auf die Suche nach den verlorenen Briefen.
„Was am Ufer lauert“ ist ein regionaler Krimi von Lenz Koppelstädter, der am Gardasee spielt. Hauptcharaktere sind Gianna Pitti und weitere Familienmitglieder, wie ihr lange verschwundener Vater und ihr Onkel Francesco. Außerdem Mitglieder der regionalen Zeitung, wie die Geliebte ihres Vaters Elvira. Dann sind nach noch die Bösen, die von Professor Sheppard und der junge Historiker Pagani, die sich auf Churchill spezialisiert haben. Die Story ist recht interessant, denn es wird vermutet das Churchill mit dem rechten Duce, während des zweiten Weltkriegs dealen wollte. Es sollen scheinbar Briefe geben, die das Belegen. Diesen Briefen sind nun verschiedene Mächte und Geheimdienste auf der Spur. Ansonsten ist es eine Geschichte über die Familie Pitti, die hier in diesen historischen Angelegenheiten, schon durch ihren Großvater verstrickt sind. Die einzelnen Abschnitte sind durch die handelnden Personen gekennzeichnet. Die Spannung wird durch wechselnde Szenen erzeugt. Schön sind auch immer wieder die regionalen Besonderheiten des Gardasees, die durch die bildhafte Sprache des Autors immer wieder hervorgehoben wird.
Ich finde diesen Krimi um die Journalistin Gianna Pitti unterhaltsam, aber die Spannung könnte ein wenig höher sein und die Figur mit ein bisschen mehr Charakter bzw. Überraschendem ausgestattet sein. Die Anlagen sind da. Ich bin sicher, dass dieses auch noch geschehen wird. Ich würde ihn in den Bereich Cozy Crime einsortieren, denn er hat auch viel Interessantes zu bieten.

Bewertung vom 06.05.2025
Devil's Kitchen
Fox, Candice

Devil's Kitchen


sehr gut

Andy ist eine freiberufliche Agentin, die nur Spezialaufträge annimmt. Dieses ist so einer, denn es handelt sich um eine lange Einbruchserie, die immer mit einem Feuer zusammen stattfinden. Der letzte Einbruch sollte bei einem Juwelier durchgeführt werden, aber es lief irgendwie schief. Andy wird von FBI Agent Newler angeheuert und nimmt in einer Bar Kontakt mit Ben auf, der einen Brief an das FBI geschickt hatte, da seine Freundin und deren Sohn verschwunden sind. Gleichzeitig gehört er aber auch der Feuerwehrtruppe um deren Chef Matt an, die für die Raubzüge und den Tod zweier weiterer Menschen verantwortlich sein sollen. Der Job wird für Andy und Ben eine Menge Gefahren bieten und sehr kompliziert werden.
Der Thriller „Devil´s Kitchen“ von Candice Fox hat ein ganz besonderes Thema, eine verbrecherische Feuerwehrtruppe, die auch noch Raubzüge begeht. Das ist schon eine spannende Story an sich, aber hier wird die Spannung durch die Tatsache geschürt, dass unsere beiden Hauptcharaktere Ben und Andy sehr unterschiedlich sind und auch das Thema Angst eine Rolle spielt. Andy wird als sehr abgebrühte private Ermittlerin dargestellt, die eigentlich vor keiner Gefahr zurückweicht, da sie auch auf fast alles sich vorbereitet hat. Es sind einige Schachzüge dabei, da muss ich meinen Hut vor der Autorin ziehen. Ben hingegen ist ein sehr zerrissener Charakter, der seinem Chef Matt einiges zu verdanken hat, aber nun wo er sesshaft werden möchte seine Freundin verschwunden ist und er sein Team im Verdacht hat. Die Beziehung, die Andy und er durchführen müssen ist ein ständiges an und aus, aber darin liegt auch ein gewisser Reiz, der die Spannung noch ein bisschen triggert. Die einzelnen Kapitel sind an die beiden Hauptcharaktere gebunden und sie schildert dann die jeweilige Sicht auf die Dinge. Die weiteren Teammitglieder erden immer wieder aus deren beider Sicht geschildert. Auch sind ein paar Rückblicke eingestreut, die das vergangene Leben von Ben und Andy beschreiben. Die Spannung liegt immer über dieser Story und hat am Ende auch noch die ein oder andere Überraschung parat. Geschrieben ist dieser Thriller sehr temporeich und das macht schon Spaß ihn zu lesen.
Dieser Thriller ist mal etwas anderes und ich kann nicht sagen, dass er mir nicht gefallen hat. Allerdings ist die Betrachtungsweise aus der Sicht von Andy und Ben spannend, aber es fehlt die Hochspannung. Es läuft alles spannend ab, doch irgendetwas fehlte mir für die 5 Sterne, ich kann es aber nicht wirklich fassen. Deshalb selbst lesen, er hat schon etwas Besonderes.

Bewertung vom 05.05.2025
Verlassen (eBook, ePUB)
Ægisdóttir, Eva Björg

Verlassen (eBook, ePUB)


sehr gut

Die Familie Snaeberg trifft sich in einem Hotel in den Lavafedern Islands zur Feier eines der Ältesten der Familie. So sind alle Snaebergs zusammen und das Ereignis zu feiern. Teilweise haben sie sich schon einige Zeit nicht mehr gesehen. Das Hotel ist ein sehr modernes und so bietet es allen Komfort, den sich die Familie vorstellen kann. Aber es ist nicht alles Gold was glänzt, denn es gibt auch Zwistigkeiten innerhalb der Familie. Deshalb fließt auch der Alkohol in Strömen und man merkt auch das einige aus der Familie Probleme damit haben. Drei Tage sind sie zusammen und dann passiert ein Unglück und einer aus der Familie ist tot und die Kripo ermittelt.
Der Island – Krimi „Verlassen“ von Eva Björg Aegisdottir ist eine spannende Story über eine besondere Familie aus Island. Es werden drei Tage dieser Familie bei einer Familienfeier skizziert, die eigentlich ganz harmonisch verlaufen könnte. Doch weit gefehlt. Das Cover zeigt eine felsige einsame Bucht, wie es für einige Landstriche auf Island typisch erscheint. Eine sehr gute Einführung in diesen Krimi. Ansonsten sind es gut dargestellte Animositäten und Feindschaften innerhalb der Familie, die an so einem Wochenende zum Tragen kommen. Die Abgeschiedenheit und der Alkohol lösen so einige Gefühle untereinander aus, die schon tief versteckt waren. Die Autorin wählt die genaue zeitliche Darstellung dieses Wochenendes und beschreibt das Geschehen aus der Sicht von fünf Mitgliedern der Familie und einer Hotelangestellten in einer chronologischen Abfolge. Unterbrochen wird es nur durch die Vorblende auf die Ermittlungen der Polizei, nachdem man einen Toten gefunden hat. Die Familienmitglieder sind aus verschiedenen Perspektiven dargestellt und sie zeigen auch die Gefühle, die sie bei dieser Feier entwickeln. Ganz speziell ist die Sicht der Hotelangestellten, die eine sehr interessante und objektive Sicht beschreibt. Die Story ist spannend erzählt, da man ganz am Anfang erfährt, dass es einen Toten gibt und in den Rückblicken die Situation in der Familie bis zum überraschenden Ende aufgebaut wird.
Skandinavische Krimis, wie dieser aus Island, weisen in meinen Augen immer eine bedrohliche Gesamtsituation auf, meistens geprägt durch das schlechte Wetter. Das geschieht auch hier, doch es ist dieses bedrohliche Zusammensein, dass die Atmosphäre prägt und auch sehr bedrohlich erscheinen lässt. Ich finde es ist ein spannender Island – Krimi, der das Genre gut darstellt.

Bewertung vom 04.05.2025
Die Agentur   Ein atemloser Politthriller basierend auf brandaktuellen Themen
Silber, Eva-Maria; Wolff, Mart

Die Agentur Ein atemloser Politthriller basierend auf brandaktuellen Themen


ausgezeichnet

Auf einer Demonstration in Dresden wird ein alter Mann erstochen und die Kripo wird zu den Ermittlungen gerufen. An der Seite von Kommissar Schmitt ermittelt die neue Kollegin el-Ahmar. Es stellt sich heraus, dass der Ermordete ein ehemaliger Stasi Angehöriger war. Über den Täter werden sehr viele Mutmaßungen in den sozialen Medien angestellt, die von einem linken Täter bis hin zu einer Beteiligung eines Menschen mit schwarzer Hautfarbe. Die Medien überschlagen sich und setzen so die Polizei unter Druck. Genau dies macht auch der Leitenden Kripo Kommissar Strömer, dem irgendwie der Verdacht eines Migranten als Täter sehr gut gefällt. Als dann aber mitten in die Ermittlungen der Fund eines schwarzen Jungen gemeldet wird, haben die Kommissare nicht nur ein Problem, sondern hiermit ein Zweites. Die Ermittlungen werden ab jetzt noch viel schwieriger und die große Frage ist, haben die Fälle etwas Gemeinsames?
Der Politthriller „Die Agentur“ von Eva-Maria Silber und Mart Wolff ist Thriller, der die Situation in der heutigen Zeit in Dresden als Beispiel gut widerspiegelt. Er beschreibt ein immer noch aktuelles, die auch mit Vergangenheitsbewältigung in der ehemaligen DDR zu tun hat. Aber nicht nur das, der Thriller zeigt auch weit größere Verwicklungen auf. Seine beiden Hauptcharaktere könnten unterschiedlicher nicht sein, ein erfahrener Kriminalkommissar und eine junge Kommissarin mit Wurzeln aus einem arabischen Land, aber in Deutschland geboren. Das ist allerdings auch Menschen in den sozialen Medien egal. Diese Kommentar werden immer wieder in die aktuelle Situation der Ermittlungen eingespielt und zeigt, wie menschenverachtend diese Kommentare sein können. Das ist ja nichts, was nicht auch der aktuellen Situation in Deutschland eine Rolle spielt. Es geht auch nicht um Realität in vielen Kommentaren, sondern vielleicht manchmal nur Frust Bewältigung, oder vielleicht einfach nur Dummheit. Das ist natürlich etwas, dass die Ermittlungen nicht gerade einfacher machen. Das schöne an der vertrackten Situation ist, dass die beiden zu einem wirklich guten Team zusammenwachsen. Die Spannung ist in diesem Thriller vorprogrammiert und entwickelt sich sehr gut bis zum Ende. Die Sprache fördert das Ganze noch, denn sie ist sehr klar und verständlich, so dass es kein Problem ist, sich diese Situation vorzustellen.
Ich habe diesen Thriller wegen der sehr interessantes Story verschlungen, da ich das Buch auch irgendwie nicht aus der Hand legen konnte. Die Charaktere, die hier vorkommen sind alle sehr klar gezeichnet und das Ermittlerteam mir seinen Ecken und Kanten passt sehr gut zusammen. Dieser Politthriller bekommt meine ganz besondere Empfehlung.