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scouter
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Unna

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Insgesamt 101 Bewertungen
Bewertung vom 14.07.2025
Bretonische Versuchungen / Kommissar Dupin Bd.14
Bannalec, Jean-Luc

Bretonische Versuchungen / Kommissar Dupin Bd.14


ausgezeichnet

Kommissar Dupins neuer Fall har Schokolade zum Thema. Doch vorher hat der Kommissar noch versucht seine Angst vor Booten zu therapieren. Da kommt es ihm gelegen, dass sein neuester Fall sich nicht auf dem Wasser abspielt. Die Inhaberin einer Firma die Schokolade herstellt und verkauft wird tot in einem Bottich voller Schokolade gefunden. Diese Familie ist sehr einflussreich und so ist der Druck, der auf dem Kommissar und seinem Team liegt, sehr groß. Das bedeutet für alle eine Menge Arbeit und wenig Schlaf. Denn, nachdem sie in der Familie alle befragt haben, meldet sich die Schwester aus Bayonne, die dort einen Ableger, der Firma führt. Doch auch diese Befragung bringt sie dem Motiv nicht näher, aber sie entdecken in einem Kakaosack ein Paket mit Kokain. Sollte das das fehlende Motiv sein? Doch dann kommt die Nachricht, dass es einen weiteren Toten gibt.
„Bretonische Versuchungen“ von Jean-Luc Bannalec ist Kommissar Dupins vierzehnter Fall. Wieder einmal ermittelt der Kommissar und sein Team tief in der Gesellschaft der Bretagne. Diesmal ist Nolwenn seine Assistentin eine große Stütze, da er ihr versprochen hat sie diesmal stärker zu beteiligen. Die Ermittlungen ziehen sich quer durch die Bretagne bis in das Baskenland immer auf der Spur der Schokolade. Der Autor führt den Leser in das Geheimnis der Schokolade ein und das finde ich sehr interessant. Ein kleiner Abstecher wird noch gemacht, um den Kommissar von einer Phobie zu heilen. Ebenfalls wird die Bretagne mit seinen Schönheiten immer wieder thematisiert. Das Cover gibt schon einen schönen Einblick. Doch das ist nicht alles, denn Dupin und sein Team werden bis an ihre Grenzen gefordert, was immer mal wieder durch die Ausfälle bei Schlafmangel dokumentiert wird. Hier werden dann auch hin und wieder Wachmacher erwähnt, Petite Café und Schokolade. Der Weg der Schokolade in der Bretagne ist sehr authentisch verfolgt worden und passen zu einem Krimi entwickelt worden. Der Spannungsbogen ist sehr gut entwickelt und birgt am Ende noch Überraschungen.
Ich finde die Figur des Kommissar Dupin sehr gut entwickelt und auch sein Team wird sehr gut dargestellt. Das die Bretagne immer wieder mit seinen Besonderheiten und Schönheiten beschrieben wird gefällt mir außerdem noch sehr gut. Doch auch die Krimifälle sind gut recherchiert und so ist das Gesamtpaket empfehlenswert.

Bewertung vom 12.07.2025
Beduinenmilch
Sommerfeld, Nirit

Beduinenmilch


ausgezeichnet

Talia Edelmann ist eine jungen deutsch-Israelin, die zu ihren Verwandten nach Israel fliegt, um ihren achtzehnten Geburtstag zu feiern. Dieser Tag ist ebenfalls wichtig, da sie dann zum Militär gehen kann, um Israel zu verteidigen. Das ist ihr größter Wunsch und ihre Cousine Noa und ihr Cousin Guy unterstützen dies. Sie hat, da sie eine Deutsche mit israelischem Pass ist, eine Befreiung vom Wehrdienst. A, Flughafen weist sie den Passbeamten daraufhin das sie sich einziehen lassen möchte. Als sie ihre Einladung zum Militärdienst bekommt, behält sie das erst einmal für sich und auch ihrer Großmutter erzählt sie nichts. Je länger sie in Israel lebt und je mehr Menschen sie trifft um so mehr stellt sie fest, dass es alles nicht so ist, wie ihr manche Menschen aus ihrer Familie erzählen. Und auch das Tagebuch ihres Großvaters zeigt eine andere Wirklichkeit auf.
Das Cover des Romans „Beduinenmilch“ von Nirit Sommerfeld ist sehr gut gewählt und gefällt mir sehr gut. Einfach gehalten zeigt es eine gewisse Wellenbewegung, die sicherlich auch für das Gefühlsleben der Hauptdarstellerin steht und die Farben passen in die Landschaft, in der sich Israel befindet. Es ist ein Auf und Ab, das Talia, der Hauptcharakter, umtreibt. Sie ist voller Enthusiasmus aus Deutschland zu ihrer Familie geflogen, um sich dem Land zur Verfügung zu stellen. Ihre Familie in Israel unterstützt dies auch, gerade ihre Cousine Noa und ihr Cousin Guy sind ihr dabei eine große Hilfe, ebenso wie Onkel und Tanten und auch Savta, ihre Großmutter. Doch Talia erlebt auch andere Seiten in Israel, die ihr zeigen, dass es auch eine andere Wirklichkeit gibt, die der Palästinenser, die sie kennenlernt und auch von jungen Menschen aus Israel, die sie trifft und mit denen sie sich anfreundet. Es sind unterschiedliche Ansichten, die auch in ihrer Familie vorherrschen und zwischen denen sie nach ihrem achtzehnten Geburtstag lebt. Und diese wirken sehr verstörend auf die junge Talia. Die Autorin beschreibt diese Wirklichkeiten mit einer sehr deutlichen Sprache und sehr authentisch aus einer internen Sichtweise. Diese ist sehr gut nachzuvollziehen und ebenfalls das Chaos, dass in dem Kopf von Talia sich breit macht. Sehr geschickt lässt die Autorin auch Saba, den Großvater von Talia zu Wort kommen, der in einem Tagebuch seine >Situation zwischen 1947 und 1961 beschreibt.
Ich finde diesen Roman sehr gut gelungen, da er die Situation aus dem Jahr 2014, als heute, beschreibt und den Ausflug in die Geschichte der Anfänge des Staates Israel in Einklang bringt. Ebenso macht sie deutlich, dass es immer zwei Sichtweisen gibt in diesem Land, die der Israelis, und noch nicht mal aller, und der der Palästinenser. In diesem Verhältnis liegt eine große Sprengwirkung. Ich kann diesen Roman nur wärmstens empfehlen, da diese Beschreibungen zum eigenen Mitdenken anregen.

Bewertung vom 10.07.2025
Alpenverschwörung
Rüfenacht, Martin

Alpenverschwörung


ausgezeichnet

Während einer Videokonferenz eines Pharmaunternehmens wird essen Innovationschef ermordet, vor laufender Kamera. Das ruft die Kantonspolizei auf den Plan. Der Polizist Stephan Bernauer und sein Team sollen die Ermittlungen übernehmen, denn der zuständige Beamte und Freund Stephans ist zurzeit mit schweren Verletzungen außer Gefecht und liegt im Spital. Stephan uns sein Kollege machen sich an die Arbeit und müssen erst einmal ein Motiv finden. Der Pharmafirma geht es allem Anschein nach sehr schlecht und der Ermordetet war auf einer sehr erfolgversprechenden Spur. Die beiden Beamten machen sich auf die Suche und eine Spur führt sie in das Kloster Muri auf den Spuren von altertümlichen Rezepten. Ob das der Schlüssel zu dem Fall ist, bleibt allerdings im Dunkeln.
„Alpenverschwörung“ von Martin Rüfenacht ist ein Alpenkrimi, der in der Schweiz spielt und eine sehr interessante Story zu bieten hat. Das Cover gefällt mir gut ist aber eher nur der Hintergrund zu diesem Krimi. Erst einmal geht es um ein Verbrechen rund um ein pharmazeutisches Unternehmen. Außerdem hat dieser Krimi einen spannenden Ansatz in die Vergangenheit eines Kloster zu bieten. Hauptcharaktere sind vordergründig drei Kripobeamte der Kantonspolizei und einige dunkle Figuren. Die Jagd der Polizisten nach dem Motiv für am Ende zwei Morde ist spannend und führt die Polizisten durch die Schweiz bis nach Südtirol. Auf der Jagd sind eigentlich zwei, die Kantonspolizisten Bernauer und Ponte, denn er hat diesen Job eigentlich nur für seinen verletzten Kollegen Strebel übernommen. Die Story ist sehr gut und auch plausibel erzählt, denn diese Situation ist schon nachvollziehbar. Auch die Einbindung eines Klosters ist gut gelungen, denn dort sind immer wieder pflanzliche Bestandteile in ihrer Gesundheitsversorgung eingesetzt worden. Der Ausflug nach Südtirol hat natürlich etwas mit dem Kloster zu tun. Die Sprache, die der Autor benutzt ist gut nachvollziehbar und er fügt auch immer wieder typisch schweizerische Begriffe ein, was für die Authentizität spricht. Der Spannungsbogen ist sehr gut aufgebaut und auch das Ende hält einige Überraschungen parat.
Ich mag diesen Alpen-Krimi, da er sehr gut Einblicke in die schönen Landschaft der einzelnen Szenen gibt und ach einige nette Einblick in alte Rezepturen bietet. Dieser Band ist spannend und unterhaltsam zugleich, ganz nach meinem Geschmack und deshalb auch eine gute Empfehlung.

Bewertung vom 08.07.2025
Mörderisch verstrickt - Ein Strickclub ermittelt
Oswald, Susanne

Mörderisch verstrickt - Ein Strickclub ermittelt


sehr gut

Mette hat einen Traum wahr gemacht, die Eröffnung eines Strickladens, Strickschick, in Lüttjekoog an der Nordsee. Ihre Freundinnen und sie treffen sich einmal pro Woche zu einem Stricktreffen, um die neuesten Kreationen auszutauschen und zu stricken. Eines morgens ist ihre Freundin Anne, die Pastorin, im Watt unterwegs und macht einen sensationellen Fund, eine goldenen Statue aus der versunkenen Stadt Rungholt. Sie ist so überzeugt davon, dass sie eine Ausstellung in der Kirche machen möchte. Doch dann wird die Statue gestohlen und Mette entdeckt ihre detektivische Ader.
Der Krimi „Mörderisch verstrickt“ von Susanne Oswald ist ein ganz spezieller Krimi. Er spielt an der Nordseeküste in einem lieblichen kleinen Ort, wo jeder jeden kennt und man sich hilft. Das zur Ausgangssituation, denn hier ist der Strickclub zu Hause und alle seine Hauptcharaktere. Die Crimestory nimmt erst in zweiten Teil seinen Hauptlauf, denn dort geht es um das kriminalistisch in diesem Ort geschieht und hier sind auch einige andere Figuren beteiligt. Doch die Teilnehmer des Strickclubs und deren Beschäftigung wird im ersten Teil sehr ausführlich beschrieben. Wenn man keine Ahnung vom Stricken hat, bekommt man einen Einblick, was alles möglich ist. Die spannende Story beginnt mit dem Fund der Figur und den Geschehnissen in diesem Zusammenhang. Hier steckt dann auch noch eine Liebesgeschichte mit drin. Ansonsten ist dieser auch eine Zeichen von Freundschaft und Zusammengehörigkeit in einem Dorf an der Nordsee. Die Sprache ist einfach und verständlich und das Buch ist gut zu lesen. Die Spannung im zweiten Teil ist gut aufgebaut und im Anhang bekommt man auch noch „Strickrezepte“ obendrauf.
Für mich ist dieser Krimi ein gutes Beispiel eines Cozy Crime, wie sie auch aus England und Schottland bekannt sind, es gibt auch Hinweise auf eine andere Serie der Autorin. Ich mag diese Art der Krimis. Ein bisschen viel sind mir die Beschreibungen der verschiedenen Strickmodelle. Ansonsten hat der Krimi alles zu bieten, was dieses Genre ausmacht.

Bewertung vom 07.07.2025
Die Lago Maggiore-Morde - Tod im Camper
Regez, Annemarie

Die Lago Maggiore-Morde - Tod im Camper


sehr gut

Als ein Toter in einem Camper gefunden wird, muss die Polizei entscheiden, wie sie vorgeht. Roberta Casanova ist befangen und muss daher in einem Cold Case ermitteln. Die junge Ispettrice Marta Ravelli darf sich in diesem Fall beweisen. Sie bemerkt bei ihren Ermittlungen, dass die Ursprünge dieses Verbrechens in der Vergangenheit liegen, und so reist sie mit ihren Freund und den Ermittlungen im Gepäck nach Italien, um diesem Verbrechen auf die Spur zu kommen. Die Vergangenheit spielt ein große Rolle bei der Lösung dieses Falles. Derweil beschäftigt sich Roberta mit einem Cold Case, den sie schon mal vergeblich bearbeitet hat. Sie sucht Spuren und wird fündig.
Der Krimi „Die Lago Maggiore Morde – Tod im Camper“ von Annemarie Regez spielt in einer wunderschönen Grenzregion der Schweiz und Italiens. Das Cover zeigt eine von Sonnenschein durchflutete Sicht auf den Lago Maggiore und auch die Sprache passt sich dieser Schönheit an. Die Beschreibungen dieser Region laden zum Verweilen ein. Doch natürlich gibt es auch die andere Seite und die wird hier beschrieben. Die Autorin macht auch einen Ausflug in die radikale und von linken Aktivitäten geprägte Zeit. Dieser Ansatzpunkt ist sehr interessant, da sie hier auf eine Kriminalistin trifft, die diese Zeiten nur vom Hören Sagen kennt. Auch im zweiten Erzählstrang bearbeitet die Autorin persönliche Themen, wie Homophobie und deren Probleme, wie auch wie sie Familien beeinflussen können. Es gibt in der Aufteilung der Kapitel auch einen mysteriösen Auftritt eines M, den ich nicht immer gut zuordnen konnte. Der Spannung tut das keine Abbruch, denn die Erzählstränge werden am Ende gut zusammengeführt.
Dieser vorliegende Krimi ist ein guter, regionaler Krimi aus einer wunderschönen Region und auch die Fälle, die dort bearbeiten mir finde ich gut. Deshalb beurteile ich dieses Buch als lesenswert.

Bewertung vom 07.07.2025
Die eiskalte Strohwitwe von Sylt
Wood, Dany R.

Die eiskalte Strohwitwe von Sylt


ausgezeichnet

Oma Käthe ist mal wieder bei ihrem Freund Hinnerk auf Sylt und muss sich allerdings auch mit dessen Schwester Ellen auseinandersetzen, die ein Darstellerin vom Broadway ist und ihr gehörig auf die Nerven geht. Als sich dann die Möglichkeit bietet etwas anderes zu unternehmen und bei der Lindholms, einer Unternehmer Familie, den Haushalt zeitweise zu führen, sagt sie zu. Bei den ersten Treffen lernt sie auch die Menschen und deren Besonderheiten kennen. Die junge Fernanda, die brasilianische Schwiegertochter, von Georg Lindholm tut sich durch ihre kalte Haltung besonders hervor. Allerdings wird diese auch bald gefunden, denn jemand hat sie umgebracht und wollte sie im Sand vergraben. Auf der Mördersuche hat man auch sehr bald einen Verdächtigen, den Gärtner. Doch trifft dieses allgemeine Klischee zu?
„Die eiskalte Strohwitwe von Sylt“ von Dany R. Wood ist ein amüsanter und spannender Cozy Crime über eine Kult Oma aus dem Saarland, die bei ihrem Freund Hinnerk ermittelt. Schon auf dem Cover, das mir sehr gut gefällt, wird der Bezug zum Inhalt hergestellt und so ist es ein leichtes in diesen Küstenkrimi einzusteigen. Die Rentnerermittler von Sylt treffen hier auf einen verzwickten Fall, denn die Tote gehört zur reichen Unternehmerfamilie Lindholm und diese Familie ist sehr besonders. Das merkt auch die mit allen Wassern gewaschen Oma Käthe, die als Haushälterin einspringt und dort natürlich ihre eigenen Ermittlungen anstellen kann. Diese Familie entspricht aber auch in allen Teilen meinen Vorstellungen von Reichen und Schönen auf Sylt. Ebenso wie die beiden Friseure, Coiffeure, die auch dem Bild dieser Gattung entspricht. Ein kleinen Abstecher in die Kriminalistik gönnt sich der Autor mit dem mordenden Gärtner, der anfangs die Verdächtigenliste anführt. Auch das Klischee, dass der alte Kriminalist nicht loslassen kann und seinem nachfolgenden Sohn immer in die Quere kommt passt dazu. Einen Seitenstrang hat der Autor noch geschickt mit der nervenden Schwester von Hinnerk aufgebaut. Die Erzählung der Story ist natürlich sehr gut nachzuvollziehen und die Spannung passt für diesen Krimi auch
Ich mag Oma Käthe, ob auf Sylt oder im Saarland, mit ihrer erfrischenden Sicht auf die Dinge, die auch vor Reichen nicht halt macht. Dieses Wesen ist durch ihre Offenheit gekennzeichnet und das gefällt mir besonders. Ich kann auch diesen Krimi wieder gut empfehlen, er ist amüsant und spannend.

Bewertung vom 01.07.2025
Blindspiel
Seeck, Max

Blindspiel


ausgezeichnet

Sascha, ein Junkie, braucht Geld, da er Schulden hat. Da kommt ihm der geklaute Apple Computer ganz recht. Doch als es plötzlich klingelt, ahnt er schon Böses. Sein Gefühl rügt ihn nicht, der Fremde erschießt ihn. Die Kripo beschäftigt aber erst einmal ein weiterer Mord. Den an einer Frau, die ganz in weiße Farbe getaucht ist und eine schwarze Schachfigur im Hals stecken hat. Der Chef der Kripo bezieht Milo, einen Profiler, mit in die Ermittlungen ein, da es sich wohl um einen Serientäter handelt. Das ist allerdings für die anderen Mitglieder der Kripo so nicht klar und es sind auch nicht alle mit Milo einverstanden. Doch Milo hat auch im privaten Bereich Probleme, da er und seine Frau wegen eines Kinderwunsches zu sehr extravaganten Lösungen greifen. Doch für Milo geht es mit dem Morden weiter und die Theorie des Serientäters nimmt Fahrt auf.
Der Thriller „Blindspiel“ von Max Seeck ist ein Roman, der in Finnland spielt und ein sehr interessantes Thema behandelt, Schach mit Menschen. Das Cover finde ich ein bisschen düster, von der Vorstellung passt es genau zu Finnland im Winter oder Spätherbst, ein See eine Hütte und Dunkelheit. Die Morde in ein Schachspiel zu integrieren und tote Menschen als Figuren zu benutzen, finde ich krass Der Profiler Milo ist Spezialist bei Serienmorden und wird zu Hilfe gerufen. Doch Milo kämpft mit seinen eigenen, privaten Problemen, die aber auch auf seine Arbeit sich niederschlagen. Denn eines bezieht sich auf seine Mutter Liisa, die allerdings Rechtsmedizinerin ist und er mit ihr bei diesem Fall in ständigem Kontakt steht. In diesem Zusammenhang damit steht auch sein Stiefvater Stanislaw, ein ukrainischer Geheimdienstler, der allerdings auch seine Rolle bekommt. Ansonsten ist die Kripo noch wichtig, denn Minka, Robbe, Markus Saaloma und Kalle Avist die den Täter jagen, mit ihren Mitteln. Der Gegenspieler ist hochintelligent und wird nur Bobby genannt, nach dem amerikanischen Großmeister im Schach Bobby Fischer. Es ist wie ein Katz und Maus Spiel, das die Kripo und Milo veranstalten und sie irgendwie keine konkreten Hinweise haben, was sich natürlich im Lauf des Buches ändert. Aber es ist schon spannend zu sehen, wie der Profiler immer wieder von seiner Vergangenheit und seinen Problemen eingeholt wird. Dem Autor gelingt es ganz geschickt die Spannung immer wieder anzukurbeln und bis zum Ende zu steigern, denn er hat immer wieder Twitches eingebaut.
Ich finde den vorliegenden Thriller sehr lesenswert, da er die Spannung kontinuierlich aufbaut und es gelingt den Leser an dem Blindspiel zu beteiligen. Ich finde es ist ein typischer finnischer Thriller, der auch zeigt, was die Hauptfiguren außerhalb ihres Berufes umtreibt.

Bewertung vom 01.07.2025
Reset
Grandl, Peter

Reset


ausgezeichnet

Ein terroristischer Angriff auf ein Passagierflugzeug von London nach München lässt Deutschland erschüttern. Die Gefahr scheint so groß zu sein, dass Abfangjäger das Flugzeug begleiten und ein Pilot unautorisiert das Flugzeug abschießt. Allerdings stellt man fest, dass eigentlich keine Gefahr bestand. Doch was ist passiert? Es scheint etwas mit der digitalen Übertragung zu tun haben, denn es werden noch weitere unerklärliche Informationen verbreitet, die wie Nachrichten aussehen, aber Deepfakes sind. Die NATO zieht aus allen Ländern Spezialisten zusammen, um der Gefahr zu begegnen. Doch die Nachrichtenlage bricht zusammen. Ein japanischer Hacker stellt fest, dass alle Speicherchips von einem Virus befallen sind. Die Eingreiftruppe muss auf andere Hilfsmittel zurückgreifen, wie Funkamateure, um die Nachrichten zu verifizieren. Doch wie soll man weiter damit umgehen, alles zurückdrehen oder die Quelle ausschalten. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt.
Der Thriller „Reset – Die Wahrheit stirbt zuerst“ von Peter Grand ist ein sehr spannendes Buch, dass eine Endzeitvision beschreibt. Die Frage ist kann uns diese Vision treffen oder ist alles nur ein Konstrukt. Genau diese Frage wird den Leser bei der Lektüre immer wieder begleiten, denn es ist immer wieder ein schmaler Grad zwischen Wirklichkeit und Fake. Ist das nicht unser täglich Brot, dass wir immer entscheiden müssen, was an den Nachrichten und wie sie dargestellt werden ist wahr oder nur die Sichtweise einzelner. Nach dem sehr drastischen Beginn des Buches werden die nächsten Kapitel unter der Überschrift der handelnden Charaktere beschrieben. Diese sind Spezialisten aus verschiedenen Ländern der Welt, die zusammen die Welt retten sollen. Es kristallisieren sich Hauptverbindungen heraus, z.B. Seiko und Akira aus Japan, die sich für einen Reset aussprechen und die den Virus auch lokalisieren. Dann sind da noch Valentine und Camille, die sich schon früher kennen und lieben gelernt haben, aber dann sich wieder trennten. Wobei Camille für den militärischen Teil der Aktion steht, also Ausschalten der Quelle, währen Valentine ein britischer Superintendent auf Irland stammend auf den Spuren seiner Schwester ist und damit sehr eigenständig unterwegs ist. Diese Erzählstrang wird zu einer spannenden Geschichte und auch in den Hauptstrang eingeflochten. Das ist die Stärke des Autors, dass er verschiedenen Stränge aufbaut und sie dann sehr geschickt zusammenbringt, wie z.B. die Erstellung einer Zeitung mit veralteter, aber sicherer Technik. Ist er Freund oder Feind der Digitalisierung, das ist auf jeden Fall eine zentrale Frage dieses Thrillers. Der Spannungsbogen ist auf jeden Fall sehr geschickt und spannend aufgebaut und die Erzählweise sehr fesselnd.
Für mich war es schwer diesen Thriller aus der Hand zu legen, da ich das Gefühl hatte, unbedingt die weiter Entwicklung verfolgen zu müssen. Das ist etwas, dass ich an diesem Thriller liebe, der Bezug zu meiner Wirklichkeit und die Frage Fake oder nicht. Toller Thriller sehr empfehlenswert.

Bewertung vom 27.06.2025
Morden in der Menopause mit dem richtigen Mindset
Dreyer, Tine

Morden in der Menopause mit dem richtigen Mindset


ausgezeichnet

Das mit der Menopause ich schon schwierig und dann kommt noch ein Drogenproblem dazu. Nicht das Liv Drogen nehmen würde, aber sie soll sie verkaufen, was sich als noch viel schlimmer erweist. Also beschließt sie die Drogen verschwinden zu lassen und sich das Geld von ihrer Schwiegermutter zu leihen. Außerdem braucht sie die Fachkompetenz von Iza, einer ehemaligen Prosituierten. Bis hierhin klappt auch alles ganz gut, doch dann soll das Drogenverkaufen weiterlaufen, wie Ali, der Chef der Drogenverkäufer bestimmt und das wird zu einem großen Problem und dann kommt ja auch noch ein Mord hinzu. Die Menopause ohne das richtige Mindset ist schon schwierig.
Der Roman „Morden in der Menopause – mit dem richtigen Mindset“ von Tine Dreyer ist ein sehr amüsanter Krimi. Die Hauptfigur Liv ist mit der Menopause schon sehr gestraft und hat dann noch drei Kinder zu Hause, die sich in der Pubertät bewegen und einen Mann, der nach seinen Regeln Hausmann spielt. Dazu gehört schon das richtige Mindset und diese Suche beschreibt die Autorin mit sehr spitzer Feder. Die Szenerie wird dann noch mit ihren Schwiegereltern komplettiert, die unter Alkoholeinfluss schon lustige Sachen machen und Iza, deren Pflegerin, die vorher Prostituierte war. Das ist eine Mischung, die kann nur lustige und makabre Dinge produzieren und das beschreibt die Autorin am laufenden Meter. Sie macht das mit einer sehr bildhaften Sprache und so ist es für den Leser möglich die Abenteuer live mitzuerleben. Es werden einfach sehr skurrile Dinge beschrieben, die den drei Damen passieren. Mir ist es das wie ein Magnet alles anziehen und so war es wohl auch geplant. Die Spannung allerdings geht ebenfalls nach oben zum Ende und es geschehen noch sehr überraschende Dinge. Für den, der sich fragt, wo denn das Mindset bleibt, werden vor jedem Kapitel die Verbindungen zwischen Menopause und positivem Mindset speziell thematisiert.
Ich habe mich köstlich amüsiert in diesem Roman. Wer aber meint die Spannung wäre zu kurz gekommen, dem ist nicht so. Es sind sehr überraschende Dinge, die einfach passieren und den Leser auf eine mitnehmende Art und Weise beschäftigen. Mir gefällt das Buch sehr gut, da alles mit einem gewissen Augenzwinkern beschrieben wird, nach dem Motto, nehmt die Welt nicht immer so ernst.

Bewertung vom 18.06.2025
Andalusische Sonne
Sánchez, Diego

Andalusische Sonne


gut

Daniel ist ein junger Mann, der gerade Abitur gemacht hat und seiner Cousine nach Torremolinos folgt. Er sucht noch seinen Platz im Leben. Geld hat er genug, aber er weiß noch nicht, wie er sich fühlen soll. Er geht mit seiner Cousine ins Bett, die das auch reichlich ausnutzt, ist aber auch verliebt in seinen besten Freund Stevie. In Torremolinos macht er die Nacht zum Tag kombiniert mit allerlei Aufputschmitteln. Er verkehrt am liebsten in einer Bar für gleichgeschlechtliche Menschen und fühlt sich auch in Kleidern wohl. Gleichzeitig findet Commissario Ximenez einen abgetrennten Kopf, den er allerdings nicht zuordnen kann. Während Daniel und Laura die Nacht zum Tag machen, werden immer mehr Leichenteile von Männern gefunden. Ein Serienmörder scheint seine Opfer zu suchen.
Der Kriminalroman „Andalusische Sonne“ von Diego Sanchez spielt in der Szene der gleichgeschlechtlichen Menschen und beschäftigt sich auf der einen Seite mit dem ungezwungenen Leben von Jugendlichen und auf der anderen Seite mit einem Mörder, der seine Opfer in dieser Szene sucht. Das Cover zu dem Krimi ist sehr schön gestaltet und zeigt eine wohl typische Szene aus einer Region, die in der Nähe des Meeres liegt und damit sehr idyllisch erscheint. Doch hinter dieser Idylle tobt sich ein Serienmörder aus und gleichzeitig ist sie auch das Paradier für Reiche und Schöne. Allerdings wird auch immer wieder der soziale Kontrast deutlich, hauptsächlich wenn Commissario Ximenez ermittelt. Dieser Commissario und seine Team tappen lange im Dunkeln, bis sie die Identität der Opfer gefunden haben und er merkt das auch sein Sohn eines der Opfer kennt. Erzählt wird die Geschichte sehr häufig in einer Ich-Form, aus der ich nicht immer schlau geworden bin, denn es sind Daniel und sein Freund Stevie und der Mörder, die dieser Form benutzen. Ich finde diesen Krimi sehr undurchsichtig und hatte manchmal Schwierigkeiten den Zusammenhang zu verstehen. Klar wird er erst zum Ende und das ist überraschend, aber irgendwie nicht plausibel.
Ich tue mich sehr schwer diesen Krimi einzuordnen, da ich doch während des Lesens meine Probleme hatte. Ich finde er ist sehr konfus beschrieben und ich hatte manchmal so meine Probleme den roten Faden zu finden.