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Benutzername: 
Hornita
Wohnort: 
Augsburg

Bewertungen

Insgesamt 823 Bewertungen
Bewertung vom 03.06.2025
Der Sommer der unmöglichen Dinge
DiCamillo, Kate

Der Sommer der unmöglichen Dinge


schlecht

Sehr amerikanisch, ziemlich abstrus und nicht kindgerecht;
Bereits der Schreibstil hat mir nicht gefallen. Mal sind es ganz einfache, kurze Sätze. Dann wieder sind sie sehr verschachtelt mit vielen Wörtern, die Zehnjährige nicht unbedingt kennen. Insgesamt ist es sehr amerikanisch, angefangen mit den Namen der eigentümlichen Charaktere und mit der kontinuierlichen Erwähnung von amerikanischer Kultur und Dingen, die hierzulande wenig bekannt sind. Die Handlung ist einfach nur verworren und seltsam. Geister, Trauer, Tod, alles irgendwie zusammengemischt, aber ohne Struktur und teilweise mit seltsamen Aussparungen erzählt, so dass es erst ein paar Abschnitte später deutlich wird. Schon für Erwachsene schwer zu greifen und für Kinder sehr schwer zu lesen. Das Beste am Buch ist das sehr schön illustrierte Cover, das aber ganz andere Erwartungen an das Buch weckt. Vom Sommerfeeling ist im Buch nichts zu spüren und ich kann es leider nicht empfehlen.

Bewertung vom 03.06.2025
Angeklagt! Schuldig oder nicht?
Schreiber, Constantin;Stevens, Alexander

Angeklagt! Schuldig oder nicht?


ausgezeichnet

Sehr überzeugend und gut gemacht;
Die Autoren stellen sieben deutsche Kriminalfälle vor, die alle ziemlich aktuell sind und größtenteils im süddeutschen Raum stattfanden. Mir hat sehr gut die ausgewogene Betrachtung gefallen, es werden verschiedene Perspektiven vorgestellt und das große Thema dieses Buches ist die Bewertung von Beweisen und Indizien. Deshalb ist der Titel treffend, man kann sich anhand der vorgelegten Informationen selber ein Bild davon machen und eine Meinung entwickeln, welchen Aussagen und welchen Beweisen man Glauben schenken kann und will. Die Probleme und Schwächen des deutschen Rechtssystems werden durch die gute Auswahl der Fälle zutage gefördert, wobei das Buch ein Plädoyer für Rechtsstaatlichkeit ist und die Einhaltung rechtlicher Grundprinzipien. Die Lektüre ist stellenweise anspruchsvoll, aber auch für juristische Laien gut nachzuvollziehen. Obwohl ich einige Fälle bereits kannte hat mich die Lektüre so gefesselt, dass ich das Buch in einem Rutsch gelesen habe. Es hebt sich durch seine Tiefgründigkeit angenehm von der Masse an True Crime Literatur ab.

Bewertung vom 03.06.2025
Takeshis Haut
Fricke, Lucy

Takeshis Haut


sehr gut

Lesenswert;
Für mich war es das zweite Buch von Lucy Fricke und auch hier hat mir der poetische, aber leichte Schreibstil sehr gut gefallen. Das Buch scheint im Jahr 2011 zu spielen und der Leser begleitet die Hauptfigur Frida über ein paar lebensverändernde Wochen. Fridas ungewöhnlicher Beruf hat mir sehr gut gefallen, ich fand die Details ausgesprochen interessant. Mit einer beruflichen Reise nach Japan bekommt das Buch durch den ungewöhnlichen Fokus ein sehr interessantes Setting. Da Frida auf Geräusche fokussiert ist, macht man sich unweigerlich Gedanken über alles, was sie dort so hört. Diesen Teil fand ich sehr erhellend. Durch die Begegnung mit Takeshi gerät Frida in eine Lebenskrise. Dazu kommt die Krise in Japan, wobei mir dieses Thema in der Umsetzung nicht so gut gefallen hat. Fridas Verhalten fand ich gleichzeitig glaubwürdig und unglaubwürdig, vor allem in Beziehungen. Trotzdem ist das Buch sehr lesenswert, auch wenn es für mich nicht für volle fünf Sterne reicht.

Bewertung vom 03.06.2025
Killer Potential
Deitch, Hannah

Killer Potential


gut

Man hätte mehr draus machen können;
Das Buch hat einen starken Beginn, der mich einige Zeit fesseln konnte. Es wird anfangs ausschließlich aus der Perspektive von Evie erzählt, später kommen noch kurze Einschübe von Jae dazu. Der Schreibstil ist sehr gut und angenehm zu lesen, die Autorin hat auf jeden Fall Potential. In dieser Geschichte wurde es allerdings verschenkt. Die Protagonistin Evie trifft einige Entscheidungen, die ich nicht nachvollziehen konnte und deshalb die Handlung für mich unglaubwürdig machte. Der lange, sinnlose Roadtrip hat mich mit der Zeit ziemlich genervt und auch der letzte große Abschnitt war nicht nachvollziehbar. Streckenweise hatte ich den Eindruck, dass die Autorin mit einer guten Idee angefangen hat zu schreiben und zwischendurch den Faden verloren hat. Auch das beständige Betonen, wie intelligent doch die Handelnden sind, fand ich anstrengend und war auch mit Teilen ihrer Handlungen nicht vereinbar. Insgesamt eine gute Idee, ein angenehmer Schreibstil, aber große Schwächen im Aufbau und in der Glaubwürdigkeit.

Bewertung vom 28.05.2025
Nacht über Soho
Atkinson, Kate

Nacht über Soho


ausgezeichnet

Mitreißend und gut recherchiert;
Ab der ersten Seite ist man mitten in der Handlung, die mich bis zum Schluss gefesselt hat. Die Geschichte wird aus wechselnden Perspektiven erzählt, die ab und zu zeitlich versetzt dargestellt werden. Das habe ich in der Form bisher noch nicht gehabt, hat aber einen ganz eigenen Charme und macht das Ganze spannend. Der Schreibstil ist sehr angenehm zu lesen und mir hat sehr gut gefallen, dass die Spannung aus der glaubwürdigen Handlung und den gut recherchierten Details kam und nicht aus offensichtlich konstruierten Cliffhangern. Der Kampf des Coker-Clans gegen eine feindliche Übernahme und gegen die Obrigkeit wird nachvollziehbar geschildert und das Buch war über die ganzen 527 Seiten inklusive Nachwort mitreißend und interessant. Außerdem fand ich es sehr angenehm, dass am Schluss alle offenen Fäden zusammengeführt werden. Das Nachwort gibt Hinweise auf die historischen Vorbilder für dieses Buch und auch weil die Autorin die vielen kleinen Details gut recherchiert hat, finde ich diesen Roman sehr empfehlenswert.

Bewertung vom 28.05.2025
Holmes & Moriarty
Rubin, Gareth

Holmes & Moriarty


gut

Actionroman mit wenig Krimilogik;
Die Geschichte wird aus den Perspektiven der beiden Assistenten geschildert. Wie beim Klassiker schildert Dr. Watson die Geschehnisse rund um Sherlock Holmes, während Sebastian Moran die Handlung auf Seiten von Professor Moriarty erzählt. Moran ist ein hartgesottener Geselle und so ist dieser Erzählstrang deutlich gewalttätiger und actionreicher als man es von Sherlock Holmes gewohnt ist. Das macht die Geschichte vielleicht etwas moderner, mir hat das nicht so zugesagt, da ich gerade aufgrund der Referenz im Titel einen klassischen Krimi mit viel logischer Deduktion erwartet habe und weniger Indiana Jones Momente. In den Kapitelüberschriften gibt es keinen Hinweis darauf, wer gerade erzählt, so dass man sich nach einer Lesepause immer erst einmal orientieren muss. Das Buch beginnt vielversprechend, das Grundmotiv fand ich interessant und passend für die damalige Zeit. Ab der Hälfte lässt das Buch leider immer weiter nach. Die Handlung in der Schweiz ist langatmig und streckenweise abstrus. Auch die Charaktere bleiben blass und es gibt kaum weibliche Figuren. Holmes und Moriarty haben sich unglaubwürdig schnell zusammengetan. Ab und zu zeigt Holmes kleine, logische Momente, dem Autor ist es aber nicht gelungen eine komplexe Krimihandlung logisch aufzubauen, egal wie die Ermittler heißen.

Bewertung vom 20.05.2025
Eines Tages werden alle immer schon dagegen gewesen sein
El Akkad, Omar

Eines Tages werden alle immer schon dagegen gewesen sein


gut

Plädoyer für Menschlichkeit;
Der Schreibstil hat mir an sich gefallen, er ist sehr bildhaft und angenehm zu lesen, obwohl der oft politische Text anspruchsvoll ist. Mit der Struktur des Textes war ich nicht so zufrieden. Die Einteilung in die Kapitel macht bei einigen mehr Sinn als bei anderen und gerade am Anfang war ich etwas orientierungslos. Ab und zu werden autobiographische Einschübe gemacht, die fand ich zwar sehr interessant, aber die Zielrichtung war mir nicht immer klar. Einigen Inhalten konnte ich gut folgen, anderen nicht so gut. Die Beschreibungen fand ich treffend und die Schlussfolgerungen oft nachvollziehbar, allerdings wiederholen sie sich auch. Durch viele Beispiele werden die Thesen des Autors deutlich, allerdings hätte mir ab und an eine Quellenangabe oder zeitliche Verordnung geholfen, um ggf. in der Presse die erwähnten Ereignisse zu recherchieren, da der Autor einen sehr parteiischen oder engagierten Eindruck macht, je nachdem wie man es sehen will. Einige Dinge fand ich sehr prägnant und pointiert formuliert, so z. B. das was der Autor „institutionelle Feigheit“ nennt. Insgesamt sehe ich dieses Buch als ein Plädoyer für mehr Menschlichkeit, das aber mehr Struktur und mehr Quellenangaben vertragen hätte.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 20.05.2025
Horror-Date
Fitzek, Sebastian

Horror-Date


ausgezeichnet

Eine angenehme Überraschung;
Sebastian Fitzek als humoristischer Autor hat mich sehr neugierig gemacht. Trotz des ernsten Grundthemas ist der Schreibstil voller Humor und Leichtigkeit. Die Handlung beginnt noch halbwegs realistisch, wird dann aber ziemlich abgefahren, was aber auch den Unterhaltungswert ausmacht. Trotzdem wurde es nie klamaukig, sondern es blieb immer niveauvoll. Der Autor hat eine gute Beobachtungsgabe und davon haben die vielen kleinen Szenen profitiert, die auf den ersten Blick abwegig anmuten, aber doch irgendwie passend waren. Das ernste Grundthema ist keine Belastung, der Autor und seine Charaktere gehen ungezwungen damit um, was ich erfrischend fand. Alles in allem war das Buch ausgesprochen witzig und ich kann es empfehlen. Der Titel ist zwar passend, transportiert aber nur einen Teil des Inhalts, das ist meine einzige Kritik. Deshalb gibt es volle fünf Sterne.

Bewertung vom 20.05.2025
Stars
Kullmann, Katja

Stars


sehr gut

Starkes Buch mit schwachem Ende;
Der Schreibstil der Autorin hat mir sehr gut gefallen. Er ist sehr pointiert mit subtilem Humor und viel Ironie. Katja Kullmann hat eine tolle Beobachtungsgabe, da viele Szenen so gut ausgearbeitet sind, dass sie aufgrund ihrer Treffsicherheit sehr unterhaltsam sind. Ich fand die Geschichte überraschend witzig und vielschichtig und die ersten beiden von insgesamt drei Abschnitten hätten fünf Sterne von mir bekommen. Mir hat sehr gut gefallen, wie die Protagonistin aus ihrem langweiligen Leben wach gerüttelt wurde und ein erfolgreiches Geschäft als Astrophilosophin aufgebaut hat. Das Ende hat für mich weder vom Erzählstil noch inhaltlich richtig gut gepasst, weshalb ich dafür einen Stern abziehe. Es bleiben einige lose Enden, was ich schade finde, da das Buch anscheinend auch nicht auf eine Fortsetzung angelegt ist. Trotzdem ist es unterhaltsam und empfehlenswert.

Bewertung vom 20.05.2025
tiptoi® Abenteuer Großwerden - Piet kommt in den Kindergarten
Grimm, Sandra

tiptoi® Abenteuer Großwerden - Piet kommt in den Kindergarten


ausgezeichnet

Erinnert mich an Wimmelbücher;
Wenn man einmal heraus hat, wie das mit dem Herunterladen der Audio-Inhalte funktioniert, dann geht das sehr schnell. Dieses tiptoi Buch ist sehr detailreich mit vielen kleinen Bilder und erinnert mich deshalb an Wimmelbücher. Es gibt wahnsinnig viel zu entdecken. Das macht den Charme aus, da man sich lange mit dein einzelnen Seiten beschäftigen kann und auch lange etwas vom Buch hat. Die Audio-Inhalte passen gut zu den jeweiliagen Zeichnungen. Die Geschichte ist realitätsnah und kindgerecht, die Zeichnungen sind farbenfroh und gut getroffen. Jede Seite oder auch manchmal jede Doppelseite hat ein eigenes Thema und die Auswahl ist sehr gut. Der Kindergartenbesuch wird ein ereignisreiches Abenteuer. Ein sehr schönes Buch, mit dem man sich intensiv beschäftigen kann, was beim Kind die Konzentrationsfähigkeit fördert.