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Lesebiene72
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Franken

Bewertungen

Insgesamt 78 Bewertungen
Bewertung vom 22.03.2024
Eine Fingerkuppe Freiheit
Zwerina, Thomas

Eine Fingerkuppe Freiheit


sehr gut

Bildgewaltig
Bei dem Buch "Eine Fingerkuppe Freiheit" handelt es sich um ein großes Stück Zeitgeschichte über Freiheit, Eigenständigkeit, Beharrlichkeit und Mut - beeindruckend und unterhaltsam erzählt. Erzählt von einem Autor der selbst erblindet ist; in einer unvergleichlichen poetisch anmuteten Art und Weise, ein historischer Roman mit ein bisschen Sachbuch. Gleichsam faszinierend und beeindruckend wie der Autor eine solch revolutionäre Erfindung der Geschichte auf so wenigen Seiten in einer sehr bildhaften Sprache zu Papier gebracht hat, dabei schreibt er sehr authentisch und einfühlsam. Manches mal schweift er allerdings etwas weit ab.
Für den Ein oder Anderen mag dieser bildhafte Schreibstil altmodisch oder "Aus der Zeit gefallen" anmuten, doch passt er wunderbar zu der historischen Figur des Louis Braille. Auch der Einband des Buches ist der Geschichte geschuldet - ein kleiner Junge vor dem weiten Hintergrund eines Kornfeldes lässt sofort ein Bild des Heimatdorfes des kleinen Louis Braille vor dem geistigen Auge entstehen.
Mir hat dieses Buch durchaus schöne und interessante Einblicke in ein gewaltiges Lebenswerk bereitet, doch ist der Schreibstil schon etwas speziell und nicht jedermanns Sache; der Lesefluss kommt manchmal schon etwas ins stocken.

Bewertung vom 05.03.2024
Das verborgene Genie / Starke Frauen im Schatten der Weltgeschichte Bd.5
Benedict, Marie

Das verborgene Genie / Starke Frauen im Schatten der Weltgeschichte Bd.5


sehr gut

Starke Frau in einer Männerwelt
Genau wie die 4 Vorgängerromane aus der Reihe habe ich diesen Band regelrecht verschlungen. Aber bei diesem Band habe ich das erste Mal ein bisschen gebraucht um das Gelesene auch zu verdauen.
Bei den Bänden 1 bis 3 waren mir die Frauen namentlich ein Begriff; bei Band 4 und jetzt auch bei Band 5 sieht die Sache ganz anders aus. - Ein blinder Fleck. -
Warum frage ich mich.
Wird Geschichte nur von Männern geschrieben? Oder warum werden so außergewöhnliche Frauen die solch fundamentale Forscherinnen waren und derart wichtige Beiträge in ihrem Leben geleistet haben erst jetzt in den Fokus gerückt. Ich hoffe, dass die Autorin noch viele weitere starke Frauen für diese tolle Serie findet und meine blinden Flecken ausfüllt. Und ich bin mir sicher, dass es noch viele solcher blinden Flecke gibt.
Beim Inhalt hat es Marie Benedict mal wieder in ihrer bekannten, leicht und flüssig zu lesenden, Art geschafft geschichtliche Details in einen autobiografischen Roman zu verwandeln. Etwas zu kurz gekommen ist hier für mich aber ein bisschen das Privat-/Familienleben von Rosalind Franklin.

Normalerweise schaue ich nicht so sehr auf das Cover eines Buches, aber bei diesem hier passt die abgebildete DNA-Form einfach zu gut zur abgebildeten Frauenfigur.

Auch für Band 5 dieser Reihe gebe ich hier eine klare Leseempfehlung. Frau -vor allem aber auch Männer - können sie genug über starke Frauen wissen.

Bewertung vom 23.02.2024
OLAF ERMITTELT - Der Kanzler-Krimi
Hofer, Wolfgang

OLAF ERMITTELT - Der Kanzler-Krimi


sehr gut

Leichter Unterhaltungskrimi
Ich habe bei diesem Krimi genau das bekommen was ich erwartet hatte - einen leichten und nicht zu ernst nehmenden Unterhaltungskrimi.

Bei den ersten paar Seiten hatte ich ein bisschen Probleme mich in die Geschichte einzufinden, da die relativ kurzen Kapitel ein bisschen seicht dahinplätscherten. Auch hatten die Kapitel scheinbar erst mal nichts miteinander zu tun - haben sie aber doch und man kommt, nicht zuletzt wegen der humorigen politischen Seitenhiebe, relativ schnell hinein; auch nimmt das Buch schnell an Fahrt auf. Die Figuren sind auf eine sehr karikierte Art authentisch dargestellt und lassen einen recht häufig schmunzeln.
Der Schreibstil ist angenehm kurzweilig und lässt sich flüssig lesen.
Jedes Kapitel war statt einer Überschrift mit einem zutreffenden Zitat (gekennzeichnet!!!) überschrieben was mir sehr gut gefallen hat.

Alles in allem ist dies ein leichter Krimi für mal zwischendurch und um den Tag mal nicht zu ernst ausklingen zu lassen.

Bewertung vom 09.02.2024
Das Lächeln der Königin
Gerhold, Stefanie

Das Lächeln der Königin


sehr gut

Die Autorin hat in ihrem Debütroman versucht den Spagat zwischen Fiktion und erwiesenen Fakten zu schaffen. Dies ist ihr, wenn auch zwischendurch einmal etwas langatmig, durchaus gut gelungen. Es ist aber auch wahrlich kein leichtes Thema das sie da angegangen ist, aber sie schafft es die sehr komplexen Themen von Wissenschaft/Ägyptologie, die sich daraus ergebenden Problematiken der Politik zwischen verschiedenen Staaten, die Weltwirtschaftskrise und nicht zu vergessen die persönlichen Höhen und Tiefen eines jüdischen Kunstmäzens so anschaulich, fiktiv aber auch geschichtlich nachweisbar in einem sehr flüssigen und leicht lesbaren Stil darzustellen.
Zugegebenermaßen wusste ich, dass die Büste der Nofretete in Berlin ausgestellt ist, und auch dass es hier einige Ungereimtheiten gibt - aber wie dies alles zusammenhängt war mir bis dato unbekannt. Von einem James Simon hatte ich bis zum lesen des Buches auch noch nichts gehört. Diese Buch macht Geschichte hier leicht erlesbar und regt gleichzeitig dazu an, sich etwas intensiver geschichtlich mit dem Thema zu beschäftigen.

Für mich ist dieses Buch weder ein typischer Roman noch ein Sachbuch - irgendwie etwas dazwischen. Ein toller Einstieg sich entweder mit dem Thema auseinanderzusetzen wenn man noch mehr wissen möchte, aber trotzdem bereits so wissensvermittelnd um sich eine guten und ausreichenden Überblick verschaffen zu können.

Bewertung vom 24.01.2024
Die Mönchin
Orontes, Peter

Die Mönchin


ausgezeichnet

Historischer Kirchenkrimi
Die Mönchin ist der zweite Roman den ich von Peter Orontes lese und ich wurde auch dieses Mal nicht enttäuscht. Ein historischer Roman der sich als wahrer Kirchenkrimi entpuppt hat, spannend von der Ersten bis zur Letzten Seite.
Die Hauptgeschichte ist im Stile von der Päpstin bzw. dem Namen der Rose - sehr lebensecht gezeichnet.
Aber nicht nur die Hauptgeschichte, sondern vor allem mal wieder die Geschichte der Menschen und der Kirche mit Hierarchien, Standesdünkeln und vielen historisch belegten Tatsachen lassen einen von Anfang bis Ende mitfiebern.
Sämtliche Charaktere der Geschichte sind sehr authentisch gezeichnet und teilweise historisch belegt. Hierzu trägt zum besseren Verständnis auf alle Fälle das Personenverzeichnis, die "Übersetzung" der Klosterämter, ein Plan der Abtei sowie die Beschreibung des Ablaufes in einem Kloster bei.
Alles in allem ein interessanter 480 Seiten umfassender Kirchenkrimi. Ein Buch das sich aufgrund des Schreibstils schön flüssig lesen lässt und einen tiefen Einblick in diese Zeit gewährt.
Für Freunde von historischen Romanen/Krimis ein absolutes Lesevergnügen.

Bewertung vom 05.01.2024
Der Donnerstagsmordclub oder Ein Teufel stirbt immer zuletzt / Die Mordclub-Serie Bd.4
Osman, Richard

Der Donnerstagsmordclub oder Ein Teufel stirbt immer zuletzt / Die Mordclub-Serie Bd.4


ausgezeichnet

Normalerweise bin ich nicht unbedingt ein Freund von Roman- und/oder Krimireihen, da sich diese spätestens nach dem dritten Band immer wieder auf die gleiche Art und Weise wiederholen. Aber diese Reihe ist irgendwie anders; hier ist auch Band 4 witzig, spritzig und mit der speziellen Art britischen Humors gewürzt, dass es einfach Spaß macht dieses Buch zu verschlingen. Gelungen von der ersten bis zur letzten Seite. Und es kam genau zur richtigen Zeit - es spielt in der Weihnachtszeit und herausgekommen bzw. gelesen habe ich es über die Weihnachtstage. Perfekte Symbiose.
Die Hauptprotagonisten werden von Band zu Band immer sympathischer und man fühlt sich immer mehr wie ein Mitglied einer großen Familie.
Es ist möglich auch diesen Band allein für sich zu lesen - will heißen es ist nicht unbedingt Vorwissen aus den vorangegangenen Bänden nötig - aber mehr Spaß macht es auf alle Fälle manches Fitzelchen Wissen zu besitzen.

Wer ein Freund und Liebhaber britischen Humors ist kommt an dieser Reihe einfach nicht vorbei - wieder mal ein absolutes Lesehighlight. Und wenn man sich etwas wünschen dürfte - ist ja schließlich Weihnachten - dann wünsche ich mir meinen Ruhestand genau so verbringen zu dürfen.

Bewertung vom 10.12.2023
Die Hafenärztin. Ein Leben für die Hoffnung der Menschen
Engel, Henrike

Die Hafenärztin. Ein Leben für die Hoffnung der Menschen


ausgezeichnet

Moderne spannende Zeiten
Vorab: Ich habe Band 4 dieser Reihe mit großer Spannung erwartet - und ich wurde auch dieses Mal nicht enttäuscht.
Das Cover ist wieder mehr als gelungen, sehr stimmig, passt zur Zeit, zur Protagonistin und den vorangegangenen Bänden. Grundsätzlich können die einzelnen Bände unabhängig voneinander gelesen werden, da die Autorin oftmals (sehr kurze) Erklärungen gibt um Zusammenhänge herzustellen bzw. Hintergrundwissen zu vermitteln. Bei einer Buchreihe fange ich persönlich aber lieber mit Band 1 an und lese mich dann durch - ich mag es gerne viele/alle Einzelheiten kennen zu lernen.

Dieser Band ist sehr modern, widmet er sich doch vorrangig dem Umgang mit Drogen. Erstaunlich, dass zur damaligen Zeit, wir befinden uns immerhin im Jahr 1911, die Drogen-/Suchtproblematik bereits so ausgeprägt war. Interessant auch der Umgang von Ärzten mit dieser Problematik - vor allem die damalige Sorglosigkeit im Umgang mit Heroin als Hustensaft für Jung und Alt.

Aber auch die Anfänge der modernen Polizeiarbeit mit technischen Untersuchungen, die Errungenschaften der Pathologie sowie die Anfänge der Psychoanalyse werden von der Autorin in einen gelungenen Konsens gestellt. Die Protagonisten werden seitens der Autorin wieder sehr authentisch dargestellt; alles ist sehr realistisch und nachvollziehbar.


Das Ende ist geschickt gelöst und lässt Platz für noch einen Band.

Bewertung vom 30.10.2023
Das Geheimnis der magischen Federn / Kaya Silberflügel Bd.1
Möhle, Nelly

Das Geheimnis der magischen Federn / Kaya Silberflügel Bd.1


ausgezeichnet

Magisch schön
Ein wunderbares Buch, das meiner 10-jährigen Enkeltochter und mir sehr gut gefallen hat. Es fängt schon mit dem sehr stimmigen Cover an das durch seine Farben schon ein Hingucker ist - und es passt wunderbar zu der Geschichte. Eine Geschichte in der es um Vögel, Magie, Bösewichte aber auch um Freundschaft geht; mal nicht so ein alltägliches Tier für die angesprochenen Leser aber wahnsinnig toll und spannend umgesetzt wie wir finden; und ganz nebenbei ist es obendrein auch noch ein bisschen informativ.
Die einzelnen "Kapitel" haben eine angenehme Länge. Der Schreibstil war sehr flüssig und locker. Alles war in sich sehr stimmig aufgebaut und gut verständlich. Dickes lob hierfür an die Autorin die uns bis dato unbekannt war.
Die Charaktere die in dem Buch vorkommen werden sehr detailliert, facettenreich, kindgerecht und authentisch dargestellt.
Höhepunkt hat das Buch keinen, was aber dem Lesevergnügen keinesfalls abträglich ist, da der Spannungsbogen über das gesamte Buch aufrecht erhalten wird. Ein wunderbares Buch. Band 2 wird sehnsüchtig erwartet.

Bewertung vom 13.10.2023
Elizabeth Taylor / Ikonen ihrer Zeit Bd. 11
Weinberg, Juliana

Elizabeth Taylor / Ikonen ihrer Zeit Bd. 11


ausgezeichnet

Großer Roman über ein "schillerndes" Leben
Und wieder ein tolles Buch aus einer herausragenden Serie. Absolut stimmig; angefangen vom schön gestalteten Cover mit einer jungen Elizabeth Taylor über den gut lesbaren flüssigen Schreibstil bis hin zum Informationsgehalt.

Bislang wusste ich über diese großartige Grande Dame nur das was allgemein in der Klatschpresse über sie und ihre ansehnliche Zahl an Ehemännern geschrieben wurde.
Warum sie 8 mal geheiratet hat, mit welchen Problemen sie zeitlebens zu kämpfen hatte, wie sie gelebt und geliebt hat und auch wie traurig und aufreibend ihre Kindheit war habe ich erst durch dieses Buch erfahren.
Ihre ehrgeizige Mutter hat ihre eigenen Wünsche und Hoffnungen bereits früh auf die kleine Elizabeth übertragen, selten ist sie mit deren Leistungen zufrieden. Auch als das kleine 10-jährige Mädchen ihren ersten großen Erfolg auf der Leinwand feiern kann gibt sie sich nicht zufrieden und verlangt immer noch mehr. Und das was die kleine Elizabeth sich wünscht - ein bisschen Liebe, Freunde zum spielen, ein einfaches und normales Familienleben - wird ihr seitens der Mutter nicht gewährt. Um diesem für sie lieblosen und einengenden Leben zu entkommen stürzt sie sich bereits als 18 jährige in ihre erste Ehe die im Desaster endet.
Sehr anschaulich nimmt Juliana Weinberg den Leser mit auf eine großartige Lebensreise geprägt von extremen Höhen und Tiefen. Mit fortschreitendem Alter und mit jeder Ehe die Elizabeth eingeht werden die Zeitsprünge jedoch immer größer was dem Informationsgehalt jedoch keineswegs abträglich ist.

Wie bereits erwähnt pflegt die Autorin einen schön lesbaren und flüssigen Schreibstil der dieses Leben voller Atmosphäre und Facetten sehr gut einfängt und das schillernde Leben einer echten Diva sehr lebensnah erzählt.
Für dieses Buch gebe ich meine volle Leseempfehlung.

Bewertung vom 29.09.2023
Always love you / Ikonen ihrer Zeit Bd.11
Faber, Hanna

Always love you / Ikonen ihrer Zeit Bd.11


sehr gut

Trauriges Schicksal - Als ich gesehen habe, dass Whitney Houston einen Platz in dieser Reihe erhält wusste ich, dass ich dieses Buch unbedingt lesen muss um mehr über diese Ausnahmekünstlerin zu erfahren. Klar, man kennt ihre Lieder, man weiß, dass sie geschauspielert hat und man weiß auch, dass immer wieder Drogen im Spiel waren. Aber wie dieses Leben wirklich ausgesehen hat, geprägt vom Kampf gegen Rassismus, Drogen, Selbstzweifel, Affären und Freundschaften war mir bisher weniger bekannt. Schwierig eine Romanbiografie über eine derartige Künstlerin zu schreiben und allen gerecht zu werden. Größtenteils ist das der Autorin auch gelungen, doch stellenweise wurde Nip(py) wie sie von ihrer Familie und ihren engen Freunden genannt wurde, von Ihrer Weggefährtin und Freundin Robyn sogar etwas in den Hintergrund gedrängt. Dennoch hat es die Autorin geschafft eine gelungene Biografie über dieses Leben mit privaten und gesanglichen Höhen, Tiefen, Schicksalsschlägen, Erfolgen und einem tragischen Ende in einem leicht zu lesenden Stil zu schreiben welches sich gut lesen lässt.

Normalerweise mache ich mir über das Cover eines Buches weniger Gedanken, aber da ich bisher alle Bände dieser Reihe im Schrank stehen habe fällt der sehr dunkle Einband doch schon sehr ins Auge und man hat das Gefühl, dass dieses Buch irgendwie nicht dazugehört. Schade dafür.