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Leseskorpion
Wohnort: 
Südhessen

Bewertungen

Insgesamt 26 Bewertungen
Bewertung vom 23.12.2024
Nachtflut
Westerkamp, Stina

Nachtflut


ausgezeichnet

Nichts ist so wie es scheint

Lizzy und Paul, Elisa und Max - zwei scheinbar glückliche Paare, die zusammen Lizzys Geburtstag bei einem Segeltörn feiern. Doch plötzlich gibt es Streit und Paul stößt Lizzy von Bord. Elisa springt hinter ihrer Schwester her, kann sie aber nicht erreichen und wird von Max aus dem Wasser gezogen. Das sind Lizzys Erinnerungen - aber stimmt das alles so? Ein gutes Jahr später - Elisa und Max sind inzwischen geschieden - kommt es während einer schweren Ostsee-Sturmflut zu einer Wiederbegegnung der drei und Elisa erkennt, dass nichts so ist wie es scheint und dass sie sich der Vergangenheit stellen muss um eine Zukunft zu haben.

Stina Westerkamps Schreibstil ist packend und einfühlsam. Sie versteht es, ihre Charaktere nach und nach so aufzubauen, dass man nicht gleich erkennt, wer nun der "Bösewicht" und wer der Gute ist. Die Figuren wirken authentisch, ich könnte mir bei jeder einzelnen vorstellen, ihr im realen Leben zu begegnen. Mehr möchte ich dazu nicht schreiben, ich fürchte sonst würde ich spoilern. In einem zweiten Handlungsstrang lesen wir ein Tagebuch, von dem ich zunächst nicht wusste, wer es geschrieben haben könnte. Das ist ein sehr geschickter Schachzug zum Spannungsaufbau. Die Geschichte um das Geheimnis von Elisas Nachbarn Vera und Joachim ist zwar nur eine Nebenhandlung, trägt aber ebenfalls zu einem spannenden Leseerlebnis mit einigen Überraschungen bei. Das Buch endet mit einem Cliffhanger, was mir Hoffnung auf eine Fortsetzung macht.

Mein Fazit: Ein packender Thriller, der mir einige spannende Lesestunden beschert hat. Unbedingt lesen!

Bewertung vom 02.12.2024
Der Krimidinnermord / Phyllida Bright Bd.3
Cambridge, Colleen

Der Krimidinnermord / Phyllida Bright Bd.3


sehr gut

Gelungene Fortsetzung

Nach "Die Dreitagemordgesellschaft" und „Der Cocktailmörderclub“ ist „Der Krimidinnermord“ Band drei der gelungenen Reihe um Agatha Christies ermittelnde Haushälterin Phyllida Bright. In Vertretung Agathas nimmt sie an einem Krimidinner in der Nachbarschaft von Mallowan-House teil, bei dem natürlich ein echter Mord geschieht. Selbstverständlich nimmt Phyllida sofort die Herausforderung an und beginnt in der kniffligen Geschichte zu ermitteln. Ganz nebenbei leitet sie auch noch die unfähige Haushälterin ihres Gastgebers an und muss sich mit Verwirrungen der Herzen bei ihren eigenen Untergebenen herumschlagen.



Ich mag einfach den Schreibstil von Coleen Cambridge, der so fesselnd und humorvoll ist. Die süffisanten Schilderungen von Phyllidas Kleinkrieg mit Butler Dobble und Chauffeur Bradford bringen mich immer wieder zum Lachen. Auch in diesem dritten Band ist die Auflösung des Mordfalles wieder sehr spannend. Ich hatte von Anfang an das Gefühl, dabei zu sein. Allerdings gab es sehr früh schlüssige Hinweise auf die Täterschaft, ich tappte nicht so lange im Dunkeln wie bei den Vorgängerbänden. Die Spannung blieb trotzdem erhalten, konnte doch jederzeit eine Wendung eintreten, die meine Theorie über den Haufen geworfen hätte.

Besonders gut gefällt mir wieder, dass die teilweise schrulligen Protagonisten mit so spitzer Feder gezeichnet werden. Ihre Eigenheiten werden fein herausgearbeitet, so dass man sie leibhaftig vor sich zu sehen glaubt. Es gelingt der Autorin perfekt, eine Atmosphäre gegenseitigen Misstrauens zu vermitteln, in der jeder den anderen anschwärzt und so die Ermittlungen nicht gerade erleichtert.

Mein Fazit: Wieder haben wir es hier mit erstklassiger Krimi-Unterhaltung zu tun. Ebenso wie die beiden Vorgänger kann ich den dritten Band dieser Reihe aus voller Überzeugung empfehlen. Einen Stern Abzug gibt es für die viel zu frühe, sehr offensichtliche Auflösung.

Bewertung vom 19.11.2024
Baby Nelson (unkaputtbar) 1: Hallo, hier ist Peppa!

Baby Nelson (unkaputtbar) 1: Hallo, hier ist Peppa!


ausgezeichnet

Unschlagbar

Diese tolle kleine Sammlung wurde von meinen Enkelkindern begeistert aufgenommen. Das Dschungelbuch und Winnie Pooh sind dabei eher Klassiker, während PawPatrol und Peppa Wutz jüngeren Datums, aber zweifellos auf dem Weg zum Klassiker sind. So ist eine gelungene Mischung entstanden. Die kleinen Bücher sind nicht nur ideal, um den Einjährigen erste Bekanntschaft mit einem Buch machen zu lassen, sie stehen auch bei der fast dreijährigen noch hoch im Kurs. Besonders das Paw Patrol-Büchlein legt sie kaum aus der Hand. Reich bebildert und mit kurzen Texten ausgestattet, sind die Büchlein zum Vorlesen genauso geeignet wie zum alleine anschauen. Das Format passt ideal für Kinderhände und Material und Verarbeitung sind sehr robust, das Prädikat "unkaputtbar" passt.

Besonders gut gefällt mir dabei, dass teilweise Fragen gestellt werden, die die Kinder zum Nachdenken und Mitmachen anregen. Mit diesen Büchlein
werden wir uns sicher häufig und gerne beschäftigen.

Bewertung vom 16.11.2024
Broken Crystal
Miller, Tobias

Broken Crystal


ausgezeichnet

Erstklassiger Thriller

Wir lesen die Geschichte eines namenlosen Protagonisten, der als Militärberater in der ganzen Welt gearbeitet hat und sich zur Ruhe setzen möchte. Sein Vorgesetzter jedoch überredet ihn zu einem letzten, lukrativen Job. Er soll eine Milliardärstochter, die in die Umweltaktivistenszene und in die Drogensucht geraten ist, nach Hause zur Familie bringen. Was zunächst nach einem gut bezahlten Kinderspiel klingt, entpuppt sich als schier unlösbare Aufgabe.
In kurzen Kapiteln aus Sicht des Söldners geschrieben hat mich die Geschichte von Anfang an gefesselt. Sehr detailliert beschreibt der Autor die handelnden Personen, so dass ich das Gefühl habe, sie alle zu kennen. Dabei sind einige der Typen schon sehr schräg, ebenso wie viele ihrer Handlungen. Sehr durchdacht baut Tobias Müller die Spannung auf, bis es am Ende zu einer total überraschenden Wendung kommt, die er aber wieder so detailliert ausarbeitet, dass sie die Geschichte total schlüssig abrundet.

Ich habe mich von diesem Thriller zu jeder Zeit ausgezeichnet unterhalten gefühlt und empfehle ihn gerne weiter.

Bewertung vom 15.11.2024
Das zweite Kind
De Franchi, Marco

Das zweite Kind


ausgezeichnet

Hochspannend und düster

Wir lesen über unvorstellbare Verbrechen, die über Jahre verteilt in ganz Italien verübt wurden und nie aufgeklärt wurden. Erst als Valentina, Ermittlerin der zentralen Polizeibehörde Italiens, einen Zusammenhang zwischen den beiden neuesten Fällen herstellt, nehmen die Ermittlungen Fahrt auf. Zusammen mit Costa, dem örtlichen Polizeichef in Bologna, geht sie ihrer Theorie nach und stößt auf verstörende Wahrheiten.

Marco de Franchi ist es vom ersten Satz an gelungen, mich mit seinem mitreißenden Schreibstil zu fesseln. Er hat mich förmlich in die Geschichte hinein gesaugt und mir reichlich teilweise verstörendes Kopfkino beschert. Es ist eine außergewöhnliche Idee, dass ein Mörder mordet, um die Bilder eines Renaissance-Malers nachzustellen. Atemlos habe ich verfolgt, wie sich aus wahnwitzig erscheinenden Theorien die Auflösung unzähliger Mordfälle ergeben hat, und das obwohl offenbar nicht jeder im Polizeiapparat wirklich Interesse an der Auflösung dieser komplexen Fälle Interesse hat. Einige sind doch sehr an einer Vertuschung interessiert. Besonders beeindruckend finde ich dabei, wie detailliert und authentisch der Autor die Zusammenarbeit des Teams schildert. Hier finde ich erkennt man den Insider.

Alles in allem hat dieses Buch die Bezeichnung "Thriller" mehr als verdient. Also ab in den Lesesessel für ein paar hochspannende Stunden mit Valentina und Costa. Dieses Buch ist für Thriller-Fans ein Muss.

Bewertung vom 12.11.2024
Die steinerne Krone
Peinkofer, Michael

Die steinerne Krone


ausgezeichnet

Ein interessanter Herrscher

Wir lesen die Geschichte Kaiser Friedrichs des Zweiten, des Enkels von Kaiser Barbarossa, aus dem 13. Jahrhundert. Seine Jugend auf den Straßen Palermos hat ihn geprägt, viele verschiedene Menschen und Kulturen haben ihn beeinflusst. Er ist gezwungen, sein Recht auf die Kaiserkrone gegen den Welfen Otto IV. auf dem Schlachtfeld durchzusetzen. Zunächst ist er ein fortschrittlicher Herrscher mit einem großen Hang zu den Wissenschaften. Mit den Jahren seiner Herrschaft wird er aber immer mehr zum Despoten und leitet den Untergang seines Hauses damit selbst ein. Eingerahmt wird die Geschichte Friedrichs von einer Rahmenhandlung die im Jahr 1943 spielt und sich um von den Nazis beauftragte Ausgrabungen an Friedrichs Burg Caste del Monte dreht.

Michael Peinkofer erzählt Friedrichs Geschichte in sachlichem, gut lesbarem Schreibstil. Ausschmückungen, wie in vielen historischen Romanen üblich, sucht man hier vergebens. Er beschränkt sich auf die historischen Fakten, schafft es aber trotzdem, mir als Leser Friedrichs Gedanken und Gefühle nahe zu bringen. Sein interessanter Lebenslauf von Jugend an, seine Ehen und seine für die damalige Zeit sehr aufgeschlossen und modern Art zu regieren, machen ihn zu einer sehr interessanten Figur der Geschichte. Das auf spannende Art zu vermitteln, gelingt Peinkofer perfekt. So konnte ich diesen Geschichtsunterricht in Form eines Romans wirklich genießen und empfehle ihn gerne weiter.