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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Luise
Wohnort: 
Luckenwalde

Bewertungen

Insgesamt 31 Bewertungen
Bewertung vom 22.05.2025
Skin City
Groschupf, Johannes

Skin City


sehr gut

Mit Abstrichen
"Skin City" von Johannes Groschupf ist nicht mein erstes Buch des Autors und so wusste ich auch in etwas, was mich erwartet. Der Schreibstil ist meist recht hart und ungeschönt, die Zusammenhänge ergeben sich meistens erst etwas später.
Die Perspektiven wechseln sich hier ab, was ich meist recht gerne mag, es bringt etwas Bewegung in die Sache. Die Spannung ist hier vordergründig nicht immer gegeben, zum Ende hin dann allerdings schon.
Es geht hier auch nicht nur um ein Verbrechen, nein, es ist schon fast eine Milieustudie, aus dem Umfeld und der Mitte von Berlin. Gerade die Stadt wird hier gut mit einbezogen, macht Spaß, wenn man manches wiedererkennt.
Auch die Charaktere sind Unikate und treffend gezeichnet, obwohl nicht alles glaubwürdig für mich ist.
Mir hat dieses Thriller gut gefallen, gerade aufgrund der harten Art.

Bewertung vom 22.05.2025
Hello Baby
Eui-kyung, Kim

Hello Baby


sehr gut

Kinderwunsch
"Hello Baby" von Kim Eui-kyung ist von der Handlung in Südkorea angelegt, dadurch bekommt man ganz nebenbei noch Informationen über das Leben im Land. Informationen hauptsächlich über Frauen, über Mütter und Frauen, die Mütter werden wollen.
Die sechs Frauen, die hier abwechselnd erzählen, lernen sich in der Baby-Angel-Fruchtbarkeitsklinik in Seoul kennen und halten mit dem Gruppenchat "Hello Baby" untereinander Kontakt. Sie geben sich gegenseitig Halt, begleiten sich zu schmerzvollen Behandlungen und trösten sich nach Fehlgeburten. Diesen Zusammenhalt mochte ich sehr.
Eine Unfruchtbarkeit wird teils immer noch verschämt verschwiegen, hier wird darüber geredet, was es mit den betroffenen Paaren macht, hauptsächlich mit der Frau. Sie alle hier nehmen lange, teure und teils schmerzhafte Behandlungen auf sich, für ihren Kinderwunsch. Dieses Kind wird teilweise mehr von der Schwiegermutter gefordert, was diese jungen und modernen Frauen noch hilfloser zurücklässt.
In der Arbeitswelt werden diese Mütter auch bedroht, bloß nicht auszufallen oder weniger zu arbeiten, das kam aber auch so nebenbei zur Sprache, für mich hätte das Buch in alle Richtungen gerne noch ausführlicher sein können.
Die Geschichte wird sehr sachlich, ohne große Emotionen, geschrieben, was ihr sehr zugut kommt. Ich habe sie sehr gerne gelesen.

Bewertung vom 21.05.2025
Mein wunderbarer Cottage-Garten
Groeningen, Isabelle van

Mein wunderbarer Cottage-Garten


sehr gut

Informativ und schön
„Mein wunderbarer Cottage-Garten“ von Isabelle Van Groeningen ist ein Buch, das mich sofort begeistert hat. Als Fan von Gartenliteratur habe ich bereits viele Werke gelesen, einige davon dienen mir heute als Referenz.
Dieses Buch lädt eher zum Schmökern ein – ich hatte parallel noch ein Nachschlagewerk griffbereit, um Pflanzen zu recherchieren.
Der Fokus liegt hier auf der Gestaltung von Gartenbereichen und dem Gesamtkonzept. Es wird nach Jahreszeiten, Höhe, Farbe und sogar Duft geplant, was sehr inspirierend umgesetzt ist.
Auch ohne eigenen Garten ist das Buch ein Genuss: Der Stil ist leicht und charmant, mit vielen ansprechenden Fotos und zarten Illustrationen.
Neben Designaspekten betont die Autorin Naturnähe, gibt Tipps zur Pflanzenpflege und hilft bei der Schädlingserkennung.
Mehr detaillierte Pflanzenporträts mit Bildern wären noch schön gewesen.
Trotzdem hat mir das Buch viele Ideen geliefert, es war unterhaltsam – und jetzt geht’s ab in den Garten!

Bewertung vom 21.05.2025
Seven Ways to Tell a Lie
Hadler, Colin

Seven Ways to Tell a Lie


sehr gut

Freunde sein
„Seven Ways to Tell a Lie“ von Colin Hadler ist ein typisches Jugendbuch – und das merkt man auch. Jugendliche Leser dürften begeistert sein, obwohl ich es ebenfalls genossen habe.
Es geht um Videos, die verschickt, geteilt und bewertet werden. Das Besondere: Eine Gruppe Jugendlicher entdeckt sich darin wieder, doch die Wahrheit wird verfälscht.
Wer steckt dahinter? Warum? Und was ist wirklich passiert? Langsam enthüllt die Geschichte immer neue Details.
Jonah erzählt aus seiner Perspektive, doch nach und nach lernt man auch die anderen kennen. Dabei zeigt sich: Selbst in Lügen steckt oft ein Funken Wahrheit.
Wie die Jugendlichen damit umgehen und was wirklich dahintersteckt, sorgt für Spannung.
Mir hat das Buch gefallen – der Schreibstil ist locker und leicht. Noch besser wären abwechselnde Perspektiven der Gruppe gewesen.

Bewertung vom 19.05.2025
Schmerz / Dora und Rado Bd.1
Jónasson, Jón Atli

Schmerz / Dora und Rado Bd.1


ausgezeichnet

Fesselnder Serienstart
„Schmerz“ von Jón Atli Jónasson eröffnet eine neue Krimireihe, die das Außenseiter-Duo Dora und Rado von der Reykjavíker Polizei in den Mittelpunkt stellt. Der Auftakt überzeugte mich so sehr, dass ich den Folgeteil bereits vorgemerkt habe.
Im Thingvellir-Nationalpark verschwindet eine Schülerin während einer Exkursion. Da alle Beamten in einem Großprojekt eingesetzt sind, übernimmt Dora die ersten Ermittlungen – obwohl sie nach einer Dienstverletzung normalerweise nur Büroarbeit leistet. Auch Rado ist ein Einzelgänger. Die Zusammenarbeit der beiden muss sich erst entwickeln, was authentisch dargestellt wird.
Der Stil ist schlicht und schnörkellos, passend zur isländischen Kulisse. Kurze Abschnitte und klare Sprache prägen den Text. Der Fall bleibt eher nebensächlich; im Vordergrund stehen die Charaktere, deren Beziehung detailliert aufgebaut wird.
Spannung sucht man hier vergebens – kein klassischer Krimi. Wer Action und rasanten Plot erwartet, liegt falsch. Das Buch ist eine Milieu- und Figurenstudie, ansprechend für Leser, die sich auf den nüchternen Erzählton einlassen können.

Bewertung vom 19.05.2025
Der Gott des Waldes
Moore, Liz

Der Gott des Waldes


ausgezeichnet

Ganz große Klasse
„Der Gott des Waldes“ von Liz Moore lässt sich schwer einer bestimmten Kategorie zuordnen. Aber unabhängig davon, ob man das Buch als Krimi, Thriller oder Gesellschaftsroman betrachtet, ist es fantastisch strukturiert.
Im Sommer 1975 ist die 13-jährige Barbara aus einem Feriencamp in den Adirondack Mountains verschwunden. Sie ist die Tochter der Besitzer. Das Besondere daran ist jedoch, dass hier vor 14 Jahren bereits einmal ein Kind verschwand, Bear. Und er war Barbaras Bruder. Aber so richtig spricht niemand darüber.
Das Besondere daran ist, dass wir die Geschichte aus zahlreichen Perspektiven erleben, wobei die jeweiligen Namen über den Kapiteln stehen. Auch in den Zeiten wechseln wir, die Überschriften sind klar und man hat stets Gewissheit.
Es ist geschickt, dass sich die Geschichte nach und nach aufbaut und jeder ein anderes Detail zum Gesamtbild hinzufügt. Es war ein Staunen, ein Unglaube, ein Grauen – manchmal war mir unklar, welche Reaktion angemessen wäre.
Das Buch behandelt eine Vielzahl von Themen, die sich allmählich vertiefen und dadurch noch eindringlicher im Gedächtnis bleiben.
Die Spannung steigt sehr schnell und wird sehr hoch; am liebsten hätte ich es direkt in einem Stück gelesen.
Insbesondere die Unterschiede der sozialen Klassen und deren Auswirkungen auf die Menschen sind gut veranschaulicht. Auch die Darstellungen der Natur dieser Wälder und der dortigen Landschaft haben mich tief beeindruckt.

Bewertung vom 18.05.2025
Achtzehnter Stock
Gmuer, Sara

Achtzehnter Stock


gut

Gut gschrieben
Mir hat „Achtzehnter Stock“ von Sara Gmuer von Anfang an sehr gut gefallen.
Hier ist die Hauptfigur Wanda, eine unerfolgreiche Schauspielerin und die Mutter einer kleinen Tochter. In Berlin lebt sie in der Platte. Sie erwartet von ihrem Leben völlig andere Dinge und hat auch noch größere Träume.
Hier werden Gedanken und auch Gefühle gut beschrieben, obwohl es mir gelegentlich zu ungenau erscheint.
Mir gefiel die Hauptfigur nicht, da ich einige ihrer Taten nicht nachvollziehen konnte, während ich andere umso mehr mochte. Einiges scheint sehr real zu sein, während ich es mit anderen sehr schwer hatte.
Mir hat der Schreibstil gefallen, gelegentlich sachlich und beobachtend, gelegentlich aber auch emotional, da er gerade gut geeignet war.
Dieser Roman veranschaulicht eindrucksvoll, wie herausfordernd es ist, sich und seinen Traum trotz zahlreicher Schwierigkeiten nicht aufzugeben, insbesondere als alleinerziehende Mutter.

Bewertung vom 18.05.2025
Das Lieben danach
Bracht, Helene

Das Lieben danach


ausgezeichnet

Macht nachdenklich
Das Buch „Das Lieben danach“ von Helene Bracht war ein bedeutendes Werk, das ich mit äußerst gegensätzlichen Emotionen gelesen habe. Es handelt sich um ein Thema, das nach wie vor aus Scham oder anderen Gründen viel zu häufig verborgen gehalten wird. Hierbei trägt Offenheit wesentlich dazu bei, und dieses Buch setzt hier gut an.
Diesem Buch verleiht die Autorin Ehrlichkeit und Offenheit, indem sie über ihre eigenen, sehr schmerzvollen Erfahrungen schreibt. Dies geschieht jedoch auf einer bestimmten sachlichen Ebene, was es mir beim Lesen leichter macht.
Ihre heutigen Erfahrungen beleuchten die Übergriffe und Gewalttaten, die ihr widerfahren sind. Dabei ist sie in der Lage zu erkennen, welche Auswirkungen der Missbrauch auf ihr Leben, ihre Liebe, Beziehungen und sexuellen Erlebnisse hatte.
Auch wenn es sich um ein hilfloses Kind handelt, ist es wichtig, darüber zu sprechen und offen zu sein. Es ist gut geschrieben.

Bewertung vom 18.05.2025
Devil's Kitchen (eBook, ePUB)
Fox, Candice

Devil's Kitchen (eBook, ePUB)


sehr gut

Die Feuerwehrleute im Fokus
Ich habe mich sehr auf „Devil’s Kitchen“ von Candice Fox gefreut, da die Autorin mich bisher noch nie enttäuscht hat. Auch dieses Mal ist es so, dass ich es nicht als ihr Meisterwerk empfinde, aber es hat mir sehr gefallen und die Protagonistin wird mir noch eine Weile im Gedächtnis bleiben.
Wir bewegen uns hier im Umfeld der New Yorker Feuerwehr, die Darstellungen haben mir sehr zugesagt und bieten einen Einblick. Andy arbeitet dort, da sie undercover in eine bedeutende Ermittlung involviert ist. Sie findet in ihrer Rolle voll aufzugehen, ist jedoch häufiger der Gefahr ausgesetzt, enttarnt zu werden. Doch die Gefahr geht nicht nur von den Männern der Gruppe aus; auch eine weitere Bedrohung kommt näher.
Das Buch behandelt nicht nur ein Verbrechen, sondern beschreibt auch anschaulich die Verwicklung der Feuerwehrtruppe darin. Die Hintergründe hier faszinieren mich, sei es die Abläufe der Feuerwehr, die Aktivitäten der einzelnen Mitglieder oder Andy, der wie ein Chamäleon in verschiedene Rollen schlüpft und versucht, sich darin nicht zu verlieren.
Jeder Mensch hat irgendwie gute und auch richtig miese Seiten. Die Straftaten werden minutiös durchdacht, es ist amüsant, das zu beobachten.

Bewertung vom 17.05.2025
True Crime in Nature
Graßmann, Farina

True Crime in Nature


sehr gut

Kriminalfall in der Natur
Farina Graßmanns „True Crime in Nature“ ist ein Sachbuch, das fast wie ein Kriminalroman wirkt.
Selbst in der Flora und Fauna scheinen Verbrechen zu existieren, und diesen wird hier auf den Grund gegangen. Das ist amüsant und gut zu lesen.
Man kann das Buch komplett von Anfang bis Ende lesen oder sich die Kapitel heraussuchen, die einem gerade interessant erscheinen.
Das Geschehen und die Beteiligten werden dargestellt, gefolgt von einer biologischen Begründung und Untermauerung des Ganzen. Häufig sind dazu auch amüsante und passende Illustrationen vorhanden. Ich hätte hier auch gern Fotos gesehen.
Ich finde es gut, dass man hier auf eine sehr entspannte und spannende Weise etwas dazu kern kann. Die Kapitel sind kurz, viele eignen sich dafür, sie zusammen mit Kindern, die bereits etwas älter sind, zu lesen.
Der Schreibstil ist nicht rein wissenschaftlich, sondern hat viel Humor.
Ich hatte hier auf jeden Fall viel Spaß und werde noch öfter in diesem Buch blättern.