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leseratte1310
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Niederrhein
Buchflüsterer: 

Bewertungen

Insgesamt 3714 Bewertungen
Bewertung vom 09.03.2024
Der Lärm des Lebens (eBook, ePUB)
Hartmann, Jörg

Der Lärm des Lebens (eBook, ePUB)


sehr gut

Der Name Jörg Hartmann sagte mir zunächst nichts, erst als ich im Internet nach einem Bild schaute, kam das große „Ah“. Natürlich habe ich den Schauspieler schon in einige Rollen gesehen und kenne ihn natürlich auch als Kommissar Peter Faber.
In diesem Buch erzählt er eigentlich sehr leise vom „Lärm des Lebens“. Er stammt aus dem „Pott“ und das scheint auch immer wieder durch. Es scheint, als sei er immer bodenständig und heimatverbunden geblieben.
Der Schreibstil ist gut zu lesen, sprachgewandt und authentisch. Dabei geht es manchmal etwas melancholisch zu, hin und wieder aber auch humorvoll.
Der Autor erzählt episoden- und etwas sprunghaft aus seinem Leben - von seiner Kindheit, wie er zur Schauspielerei kam und immer wieder auch von seinen Eltern, seinen Großeltern und seiner Familie. Im zweiten Teil dann macht er sich Gedanken zu allen möglichen Themen, hinterfragt auch sich selbst.
Es ist ein sehr persönliches Buch, in dem der Autor Jörg Hartmann uns tief in seine Gefühle und Gedanken blicken lässt.

Bewertung vom 07.03.2024
Weight Watchers - der neue 4 Wochen Powerplan (eBook, ePUB)
Watchers, Weight

Weight Watchers - der neue 4 Wochen Powerplan (eBook, ePUB)


gut

Es gibt einige Bekannte, die schon ihre Erfahrungen mit WeightWatchers gemacht haben und ich habe bisher immer nur Positives gehört. Daher interessierte mich dieses Kochbuch. Nein, ich möchte nicht abnehmen, aber ich liebe Kochbücher aller Art und hole mir überall Anregungen.
Dieses Buch startet mit Informationen zum Thema Ernährung, Dem Punktesystem von WeightWatchers. Interessant war für mich, dass es doch viele Lebensmittel gibt, die nicht mit Punkten versehen sind und die wichtig für den Körper sind. Da WeightWatchers natürlich auch Umsatz machen will, muss man sich anmelden, um Näheres zu herauszufinden. Selbstverständlich erfahren wir auch etwas über die Erfolgsgeschichte von WW.
Die Rezepte sind unterteilt nach „Frühstück und Snacks“ und „Mittag- und Abendessen“. Nährwertangaben und Punkte sind bei jedem Rezept angegeben. Natürlich gibt es auch wieder tolle Fotos, wie ich es schon von vielen anderen GU-Büchern gewohnt bin. Die Rezepte sind nicht zu aufwändig und einfach nach zu kochen. Ich habe schon einige ausprobiert und bisher hat mir alles zugesagt. Aber ich weiß nicht, ob ich bei manchen Gerichten wirklich satt werde.
Wer abnehmen und sich schon vorab mit dem Programm von WeightWatchers beschäftigen möchte, findet hier bestimmt einige Anregungen. Aber natürlichen fehlen viele Angaben zu dem Punktesystem, daher ist es für Nichteingeweihte nicht ganz einfach.
Mir gefällt das Buch als Inspiration, aber für ein Abnehmprogramm fehlen mir doch einige Informationen.

Bewertung vom 07.03.2024
Dreimal du und ich
Linden, Rachel

Dreimal du und ich


ausgezeichnet

Nach dem Tod ihrer Mutter bemüht sich Lolly, die Familie zusammen zu halten. Darüber aber vergisst sie sich selbst und ihre Wünsche. Kurz vor ihrem dreiunddreißigsten Geburtstag fühlt ihr eine Liste mit Wünschen in die Finger, die sie vor vielen Jahren geschrieben hat. Sie kommt ins Grübeln und fragt sich, was sie anders hätte machen können. Dann kann sie drei verschiedene Versionen ihres Lebens für einen Tag erleben und Entscheidungen korrigieren. Wie wird sie sich entscheiden?
Erzählt wird diese Geschichte als der Perspektive von Lolly. Dabei gibt es viele Rückblenden und Sprünge, aber trotzdem ist die Geschichte wirklich toll zu lesen.
In Lolly konnte ich mich gut hineinversetzen. Sie ist eine sympathische und mitfühlende Person. Für ihre jüngere Schwester hat sie nach dem Tod der Mutter Verantwortung übernommen, ihre Träume beiseitegeschoben und sich um das Familienrestaurant gekümmert. Sie hat nur gearbeitet und alles am Laufen gehalten und dabei ihre Träume tief in sich vergraben. Dabei hatte sie aber auch Ängste und war manchmal verzweifelt.
Aber auch die anderen Charaktere waren gut und interessant dargestellt. Besonders Rory mochte ich. Dass Lolly ihn liebt, kann ich gut verstehen.
Eine einfühlsam erzählte, wundervolle Liebesgeschichte mit Aspekten, die einen zum Nachdenken bringen.

Bewertung vom 07.03.2024
Das verborgene Genie / Starke Frauen im Schatten der Weltgeschichte Bd.5
Benedict, Marie

Das verborgene Genie / Starke Frauen im Schatten der Weltgeschichte Bd.5


sehr gut

Der Name Rosalind Franklin sagte mir nichts, aber der Klappentext zu diesem Buch war so interessant, dass ich diesen Roman unbedingt lesen musste.
Rosalind hat sich der Wissenschaft verschrieben und nichts hat sie je davon abgehalten. Schon früh war sie der Meinung, dass eine Beziehung ihr nur im Weg stehen würde und doch entwickelte auch sie Gefühle. Das hat sie aber nicht abgehalten von ihren Forschungen, sondern eher beflügelt. Selbst als Männer sich ihrer Ergebnisse bemächtigten, forschte sie weiter. Sie hat es nicht immer leicht gehabt. Ihre Familie stand zwar zu ihr, konnte aber auch nicht verstehen, dass sie diesen Weg gewählt hat.
Manchmal fand ich diesen Roman schwer zu lesen, gerade wenn es ins Fachliche ging. Aber dennoch hat mich die Geschichte von Anfang an gepackt.
Rosalind Franklin ist eine bewundernswerte Frau, die nie aufgegeben hat, selbst wenn das Leben ihr Steine zwischen die Füße warf. Erschreckend fand ich aber, wie leichtsinnig sie mit ihrem Leben gespielt hat, indem sie die Sicherheitsmaßnahmen einfach ignorierte. Wütend aber wurde ich, als sich ihre Kollegen ihre Forschungsergebnisse zu eigen machten. Aber in der damaligen Zeit war das wohl nichts Ungewöhnliches, denn an führenden Stellen gab es immer nur Männer und wir haben ja erlebt, wie schwer es überhaupt war, als Frau wissenschaftlich arbeiten zu können. Dass diese Männer dafür später den Nobelpreis bekamen und Rosalind nicht einmal erwähnt wurde, ist furchtbar.
Mir hat dieser Roman über eine wenig bekannte, aber geniale Wissenschaftlerin gut gefallen.

Bewertung vom 04.03.2024
Wer zuerst lügt (eBook, ePUB)
Elston, Ashley

Wer zuerst lügt (eBook, ePUB)


sehr gut

Lucca Marino ist eine Trickbetrügerin, die diesen Namen schon lange nicht mehr verwendet hat, da sie unter immer neuen Namen auftritt. Sie arbeitet für einen ihr unbekannten Mann namens Mr. Smith. Der hat sie auf Ryan angesetzt. Als Evie Porter will sie bald bei Ryan einziehen, doch was der über Evie weiß, ist alles erlogen. Dann trifft sie bei einer Party eine Frau, die sich als Lucca Marino vorstellt. Am nächsten Tag ist die Frau tot und für Evie wird es gefährlich.
Dieser Thriller ist packend und unblutig. Es dauert ein wenig, bis die Handlung Fahrt aufnimmt, aber dann kann man nicht mehr aufhören zu lesen. Immer wieder gibt es Rückblenden in die Vergangenheit, bei der wir Evie erleben können, wie sie ihre Aufträge unter verschiedenen Namen ausführt.
Evie ist eigentlich eine sympathische Person, auch wenn sie betrügt und lügt. Das macht sie sehr gut und perfekt geplant. Sie soll Ryan Informationen entlocken, aber ihr fehlt da ein wenig die professionelle Distanz, denn sie mag ihn. Aber auch Ryan hat etwas zu verbergen. Er ist schwer verliebt in Evie und ich mochte auch ihn. Nachdem die falsche Lucca Marino tot ist, wird Evie klar, dass Mr. Smith ein böses Spiel mit ihr treibt und nur seine eigenen Interessen verfolgt. Sie muss besser sein als er.
Diese Geschichte ist wirklich wendungsreich und hat mich immer wieder verwirrt. Auch das Ende hat mich auch verblüfft.
Ein spannender Psychothriller, der mir gut gefallen hat.

Bewertung vom 29.02.2024
Stille Falle / Leo Asker Bd.1 (eBook, ePUB)
De La Motte, Anders

Stille Falle / Leo Asker Bd.1 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Während der Ermittlungen zu einem spektakulären Entführungsfall wird Kriminalinspektorin Leonore Asker in eine ihr völlig unbekannte Dienststelle versetzt. Ihre neuen Kollegen sind etwas speziell und nennen das Dezernat „Abteilung für hoffnungslose Fälle“. Hier landen die unlösbaren Fälle der Polizei. Als Leo ein Foto erhält, sieht sie Zusammenhänge zu dem Entführungsfall, von dem sie abgezogen wurde. Doch ihr ehemaliger Vorgesetzter ist anderer Meinung. Daher schaltet Leo ihren Jugendfreund Martin Hill ein und bringt ihn damit in Gefahr.
Dies ist der erste Band aus der Reihe um Leo Asker und dem Dezernat für die hoffnungslosen Fälle. Perspektivwechsel und Zeitsprünge sorgen für Spannung. Dieser Krimi liest sich sehr flüssig und hat mich von Anfang an gepackt. Dabei geht es durchaus auch mal humorvoll zu.
Leonore Asker ist etwas introvertiert, aber eine fähige Ermittlerin. Doch sie stand einem ehrgeizigen Kollegen im Weg und ist daher in dieser Abteilung im Keller gelandet. Ihre neuen Kollegen haben alle ihre Eigenarten, doch Leo stellt schnell fest, dass auch sie fähig sind. Mit der Zeit erfährt man mehr über Leo Asker und kann ihre Art besser nachvollziehen. Ich mag sie und finde auch die neuen Kollegen interessant. Da man ihr in der alten Abteilung nicht zuhört, ermittelt sie auf eigene Faust in der Sache und verfolgt ganz andere Ansätze als die ehemaligen Kollegen. Sie gibt nicht auf, wenn sie sich erst einmal in einen Fall verbissen hat. Aber auch Hill ist eine interessante Person. Er ist ein Spezialist für „Lost Places“.
Zwischendurch gibt es auch immer wieder Informationen zum Täter und seiner erschreckend kranken Psyche.
Immer wieder dachte ich, auf der richtigen Spur zu sein, doch am Ende gab es dann eine überraschende Auflösung.
Mir hat dieser packende Kriminalroman sehr gut gefallen und ich bin schon auf den nächsten Fall mit Leo Asker und ihren etwas speziellen Kollegen gespannt.

Bewertung vom 28.02.2024
Kaltblütige Lügen / Die San-Diego-Reihe Bd.1 (eBook, ePUB)
Rose, Karen

Kaltblütige Lügen / Die San-Diego-Reihe Bd.1 (eBook, ePUB)


sehr gut

Kit McKittrick, Police Officer in San Diego, hat ihren Beruf ergriffen, weil sie ein Kindheitstrauma noch nicht verarbeitet hat. Ein anonymer Hinweis sorgt dafür, dass die Polizei in einem Park die vergrabene Leiche eines jungen Mädchens finden. Es zeigen sich Gemeinsamkeiten mit anderen Fällen aus den letzten fünfzehn Jahren. Bei ihren Ermittlungen finden Kit und ihre Kollegen heraus, wer den Anruf getätigt hat. Der Anrufer ist ein Psychiater namens Sam Reeves, der seine Unschuld beteuert. Er wirkt verdächtig, doch ist er der Mörder?
Dies ist der erste Band der San-Diego-Reihe der Autorin Karen Rose. Für mich ist es der erste Thriller der Autorin überhaupt. Das Buch liest sich gut und flüssig und ist auch sehr packend, allerdings hätte Einiges auch etwas gestrafft werden können.
Kit ist in einer Pflegefamilie aufgewachsen und hatte ein inniges und vertrauensvolles Verhältnis zu ihrer Schwester Wren. Dass ihre Schwester entführt und getötet wurde, hat Spuren bei Kit hinterlassen und immer noch hofft sie, den Täter, der nie gefasst wurde, doch noch zu überführen. Bei den Ermittlungen bekommt sie es nun mit Sam Reeves zu tun, den sie ziemlich sympathisch findet. Auch Kits Kollege Bas gefällt mir gut. Daher habe ich die Polizisten gerne bei ihrer Arbeit begleitet. Aber der Serienkiller ist durchtrieben und hat auch Kit im Visier.
In diesem Fall gibt es einige unverhoffte Wendungen, welche die Spannung bis zum überraschenden Ende hochhalten.
Ein spannender und unterhaltsamer Thriller – ich bin gespannt auf den nächsten Band der Reihe.

Bewertung vom 26.02.2024
Die Halbwertszeit von Glück
Pelt, Louise

Die Halbwertszeit von Glück


gut

Paris 2019: Kurz vor ihrer Hochzeit erfährt Mylène etwas, das sie total verunsichert und daran zweifeln lässt, wer sie wirklich ist.
DDR-Grenzgebiet 1987: Johanna ist von Schuldgefühlen geplagt und hat sich in eine kleine Hütte im Wald zurückgezogen. Doch dann benötigt ein junges Mädchen ihre Hilfe und sie versteckt es vor den Grenztruppen.
Los Angeles 2003: Auch Holly fühlt sich schuldig, weil ihre Kollegin Jay ums Leben gekommen ist, nur weil Jay für sie eingesprungen ist.
Louise Pelt verwebt die Geschichten dieser Frauen, die ihr Glück finden möchten. Sie erzählt lebendig und packend.
Leider ist ihr das bei der Darstellung der Protagonistinnen nicht so gut geglückt. Keine der Frauen kam mir wirklich richtig nahe. Nur mit Margarete, von deren Schicksal ich im ersten Kapitel erfuhr, konnte ich wirklich mitfühlen. Über sie hätte ich gerne noch mehr erfahren. Johanna ist eine interessante Person. Sie ist Wissenschaftlerin und zieht sich aus Schuldgefühlen in die Hütte im Wald zurück. Dass sie sich trotz der Gefahr um das Mädchen kümmert, hat mir gefallen. Auch ihre spätere Entscheidung, die ihr sicherlich nicht leichtgefallen ist, kann ich nachvollziehen. Dagegen fand ich Mylène und Holly manchmal etwas nervend. Mylène verhielt sich manchmal etwas pubertär und nicht wie eine gestandene Geschäftsfrau. Holly habe ich die Schuldgefühle abgenommen, doch wie sie sich direkt nach dem Unglück, bei dem Jay starb, verhalten hat, das konnte ich nicht nachvollziehen. Es sind drei sehr unterschiedliche Frauen, die Schicksalsschläge hinnehmen und ihren Weg und ihr Glück danach finden mussten.
Manche Entwicklung konnte man recht früh voraussehen, andere waren nicht so offensichtlich. Manchmal hatte ich den Eindruck, als gäbe es Situationen, die nur dazu dienten, die Handlung voranzutreiben und dass sich am Ende der Kreis schließt. Nicht alles schien mir schlüssig und am Ende ging es mir etwas zu abrupt.
Obwohl es in diesem Buch viel um Schicksalsschläge, Glück und Emotionen ging, haben mich die Geschichten nicht so berührt.

Bewertung vom 25.02.2024
Die Entflammten
Meier, Simone

Die Entflammten


sehr gut

Die Kunsthistorikerin Gina stößt auf die Geschichte der Johanna van Gogh-Bonger, die sie nicht loslässt. Sie möchte ein Buch über diese Frau schreiben. Dazu kommt sie bei ihrem Vater, der von seiner Familie getrennt ist, in einem kleinen Haus am Meer unter. Ginas Vater ist Schriftsteller, hat einen Roman veröffentlicht und versucht nun seit über zwanzig Jahren erfolglos ein weiteres Buch zu schreiben.
Jo Bonger lernt durch ihren Bruder den Kunsthändler Theo van Gogh kennen. Doch sie ist nicht frei. Dennoch schreibt ihr Theo über ein Jahr täglich Briefe und am Ende erhört sie ihn. Sie ist glücklich mit Theo. Doch da ist Theos Bruder Vincent van Gogh, der finanziell unterstützt werden muss und Zuspruch braucht. Theo kümmert sich intensiv um Vincent und der gibt ihm seine Bilder, die wohl sonst niemand will. Kurz nachdem sich Vincent erschossen hat, stirb auch Theo. Jo steht mit einem Baby und hunderten Gemälden von Vincent van Gogh alleine da. Sie beschließt, Vincent und seine Bilder weltberühmt zu machen.
Über Vincent van Gogh wusste ich schon einiges, doch Jo van Gogh-Bonger war mir bisher kein Begriff. Ich fand es interessant, diesen Roman zu lesen, doch so richtig packen konnte er mich nicht. Simone Meier erzählt in einer klaren Sprache, der aber die Farbe und Lebendigkeit dieses künstlerischen Umfeldes fehlt. Die Charaktere sind gut und tiefgründig dargestellt. Bei ihrer Arbeit an dem Buch setzt sich Gina nicht nur mit Jo auseinander, sondern auch mit ihrer eigenen Familiengeschichte. Leider habe ich zu keiner der Personen eine Beziehung aufbauen können.
Das Cover gefällt mir gut und ist sehr passend.
Eine informative und unterhaltsame Geschichte im Umfeld der Kunst.

Bewertung vom 24.02.2024
Wo der spitzeste Zahn der Karawanken in den Himmel hinauf fletscht
Jost, Julia

Wo der spitzeste Zahn der Karawanken in den Himmel hinauf fletscht


sehr gut

Die Erzählerin spielt mit ihrer Freundin Luca zum letzten Mal Verstecken, denn die Familie zieht um. So hockt sie also unter einem LKW und beobachtet die Menschen knieabwärts. Immer neue Menschen tauchen auf, die entweder helfen wollen oder einfach nur schauen. Das Mädchen unter dem LKW beginnt zu erzählen, von sich, von ihrer Freundin, von einem Unglück und von all den anderen aus dem Dorf. Da tun sich Abgründe auf.
Mir hat die Art gefallen, wie J., die Erzählerin, uns an ihren Beobachtungen teilhaben lässt. Das geschieht auf eine lakonische, böse Art, die aber auch darauf schließen lässt, dass J. eine gute Beobachterin ist. Allerdings schien mir ihre Erzählweise nicht immer zum Alter zu passen. Auch habe ich mich mit der verschachtelten Erzählweise und dem verwendeten Dialekt oft schwergetan. Jedenfalls habe ich recht lange für diese wenigen Seiten gebraucht. Die Beschreibungen sind bildhaft und durch den Dialekt auch sehr authentisch.
Durch die Augen von J. erleben wir eine ganze Reihe von ungewöhnlichen und nicht immer sympathischen Menschen. Jeder hat seine festgefahrene Meinung und tut sie ungefiltert kund. Recht harmlos ist J.‘ Großmutter, die gegen den Verkauf des Hauses wettert. Schlimmer ist die Rede des Bürgermeisters, der eine stramm rechte Gesinnung hat. Die Mutter der Erzählerin möchte bürgerlich werden, was sie meiner Meinung nach eigentlich schon ist. Sie ist überfordert und kompensiert das mit Kaufsucht. Der Vater macht gute Geschäfte, aber leider moralisch etwas anrüchige. Die Kinder sind sich in dem Dorf ziemlich selbst überlassen, da die Erwachsenen alle mit sich selbst beschäftigt sind. So kommt es auch zu dem Unglück, welches der Erzählerin lange nachhängt. Zum Glück ist da Luca, für die J. innige Gefühle hegt. Doch der Umzug steht an und damit der Abschied von Luca.
Es ist ein ungewöhnlicher Roman, der einen schonungslosen Blick auf eine Gemeinschaft wirft, in der alle ihre Abgründe haben und das ganz normal finden.