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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Rebecca1120
Wohnort: 
Oranienburg
Über mich: 
bin eine absolute Leseratte; besonders gerne lese ich Krimis, Thriller und historische Romane

Bewertungen

Insgesamt 1006 Bewertungen
Bewertung vom 23.11.2023
Stille Falle / Leo Asker Bd.1
Motte, Anders de la

Stille Falle / Leo Asker Bd.1


ausgezeichnet

Verlorene Seelen für hoffnungslose Fälle, so nennt man die Abteilung, in die Leo Asker abgeschoben wird. Nicht weil sie versagt hat als Teamleiterin und Mordermittlerin, nein einfach, weil sich Jonas Hellmann, ein Kollege aus Stockholm und für Asker kein Unbekannter, ihren aktuellen Fall unter den Nagel reißt. Er will sich damit profilieren und schlussendlich spekuliert er auf den Posten des Chefs der Mordkommission in Malmö.
Leonore Asker, nun zur Abteilungsleiterin der Reserveabteilung befördert, merkt schon bei ihrem ersten Gang durchs Kellergeschoss, wo sich ihr neuer Bereich befindet, dass ihre Mitarbeiter alles andere als fähige Ermittler sind. Die Beschreibungen dazu fand ich sehr unterhaltsam, konnte mir diese „verlorenen Seelen“ für hoffnungslose Fälle wunderbar vorstellen. Einer schräger als der andere. Hier ist Asker eindeutig auf dem Abstellgleis.
Sie versucht Ordnung ins Chaos ihres Vorgängers zu bringen und erhält dabei Hinweise darauf, dass er in weit zurückliegenden Vermisstenfällen ermittelt hat. Sie sieht auch Verbindungen zum aktuellen Vermisstenfall, von dem sie abgezogen wurde und bei dem Hellmann nur in eine Richtung ermittelt. Für mich ist Leo Asker eine sehr interessante Persönlichkeit. Stück für Stück lernt man über Rückblenden ihre Jugend auch ihre mehr als verschrobene Kindheit mit Prepper-Per kennen, kann ihre Introvertiertheit dadurch besser verstehen. Ich finde sie sympathisch und bewundere sie dafür, dass trotz dieser Vergangenheit eine so toughe Frau aus ihr geworden ist.
Der Fall selbst ist spannend beschrieben. Die Rückblenden geben Einblicke in die kranke Psyche des Trolls, wie der Täter sich selbst bezeichnet und lässt den Leser lange nicht erkennen, wer sich dahinter verbirgt. Gleichzeitig erkennt Asker nur Stück für Stück die von Troll hinterlassenen Hinweise und stellt Zusammenhänge zu Vermisstenfällen her. Eine schwierige Aufgabe, die aber beim Leser für Spannung sorgt. Von mir gibt’s 5 Lese-Sterne und ich freue mich schon jetzt auf weitere Fälle.

Bewertung vom 19.11.2023
Vöglein schweigt
Haller, Elias

Vöglein schweigt


sehr gut

Zwei Dinge gleich vorweg. Man sollte ehe man zu diesem Buch greift, den ersten Teil bereits gelesen haben. Und das Zweite, man sollte sich von der herkömmlichen Sicht auf die Märchen der Gebrüder Grimm trennen. Denn in diesem Thriller zeigt Elias Haller wie die ursprünglichen Märchen, zu finden im Märchenbuch von Ludwig von Ambrosch, wirklich lauteten, ehe sie von den Brüdern Grimm verweichlicht wurden…
Ich fand es wieder sehr spannend, wie eine dem Leser unbekannte Gruppe, ein Bündnis unter dem Decknamen Grimm, versucht die alten Märchen nachzubilden. Um hier aufgenommen zu werden, muss man grausame Dinge tun. So wie Fitcher, der unbedingt dazugehören will.
Nora ermittelt immer noch den ungeklärten Vermisstenfall von Hans Molder, auch Eisenhans genannt. Gleichzeitig möchte sie aber auch wissen, welche Rolle ihr Vater und ihr Bruder in diesem Geheimbund gespielt haben. Hängt das alles mit dem LAMM-Projekt ihres Vaters zusammen? Wirklich weiter kommt sie leider nicht. Bis sie Hinweise von ihrer ehemaligen -Schulfreundin Fiona erhält. Nur leider weiß Nora nicht, ob sie ihr trauen kann oder ob sie sie in eine Falle locken will. Ich muss in sagen, auch nach dem zweiten Teil bin ich immer noch nicht schlauer. Eher total verwirrt. Die Verwicklungen zwischen Politik, Macht, Geld gepaart mit krankhaften Fantasien sind einfach nicht durchschaubar. An einigen Stellen fühlte ich mich regelrecht geistig abgehangen. Darum hoffe ich, dass mir beim finalen Teil endlich die Zusammenhänge klar werden. Diesem Teil gebe ich 4 Lese-Sterne.

Bewertung vom 19.11.2023
Monster / Oliver von Bodenstein Bd.11
Neuhaus, Nele

Monster / Oliver von Bodenstein Bd.11


ausgezeichnet

Larissa 16, von allen nur Lissy genannt, wird erdrosselt aufgefunden. Die Eltern glaubten sie bei ihrer besten Freundin Sara Korbmacher, hatten sie noch gar nicht vermisst. Die DNA-Auswertung bringt einen Treffer, den abgelehnte afghanischen Asylbewerber Farwad Mahmoudi. Der ist seitdem unauffindbar. Bei der Vernehmung der Personen, die als Letzte mit Lissy Kontakt hatten, befragen die Ermittler der KI Hofheim auch Sara und sind sich absolut sicher, dass sie etwas verschweigt.
Ich finde es absolut gelungen, wie Nele Neuhaus die Freundschaft in der Mädchen-Clique beschreibt. Da gibt es oberflächliche Freundschaften, Schwärmereien, Heimlichkeiten und Intrigen und nicht jedem vertraut man alles an. Nur zwischen Sara und Lissy gab es keine Geheimnisse, oder vielleicht doch….
Mit dem ersten flüchtigen Hauptverdächtigen mit Migrationshintergrund greift der Fall mit dem Hinterfragen der deutschen Asylpolitik und der steigenden Ausländerfeindlichkeit ganz aktuelle Themen auf. Da müssen die Ermittler des K11 feinstes Fingerspitzengefühl aufbringen. Doch bald zeigt sich, dass es noch eine andere Entwicklung gibt. Da gibt es scheinbar Menschen, die mit der deutschen Rechtsprechung, vermeintlich zu milden Strafen oder dank den Ränkespielen der Verteidigung vielleicht sogar mit Straffreiheit er zu tun hat. Eine Entwicklung von der Bodenstein überrollt wird, die ihn an seine psychischen und beruflichen Grenzen bringt. Damit nicht genug, wird die gute, fast familiäre Zusammenarbeiter im K11 in Frage stellt. Wo vorher Vertrauen herrschte, sind nun gedankliche Analysen zum Verhalten des Anderen an der Tagesordnung. Misstrauen herrscht, ohne offen angesprochen zu werden. Ein Verhalten, das bei allen an den Nerven zehrt. Das alles wird von der Autorin so gut entwickelt und dem Leser vermittelt, dass die Seiten nur so dahinfließen. Von mir gibt’s 5 absolut verdiente Lese-Sterne und eine 100%ige Lese-Empfehlung.

3 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 14.11.2023
Der blaue Tod
Owen, Marley Alexis

Der blaue Tod


sehr gut

Sara Konrad war ausgebildete Scharfschützin bei der Bundeswehr. Doch nun hat sie eine neue Aufgabe, ist Mutter einer 4montigen Tochter. Die bringt Sara täglich zur Tagesmutter und trotzdem hatte ich von Anfang an den Eindruck, dass die Mutterrolle nicht so wirklich Saras Traumrolle ist. Lukas, der Vater der kleinen Renèe, muss ziemlich oft bei der Betreuung einspringen. Als Sarah einer befreundeten Mutter aus der Tagesgruppe hilft das Heimzimmer von Janines Mutter nach ihrem unerwarteten, plötzlichen Tod auszuräumen, trifft Sara im Flur des Heimes auf eine Insassin, die denkwürdige Worte vor sich hin brabbelt. Auch wenn zu erkennen ist, dass sie an Demenz leidet, lassen deren Worte Sara keine Ruhe. Ihr Sparringpartner Max, bestärkt sie nachdem er sich in die Pflegeheimstatistiken einhackt, ihr ungutes Bauchgefühl. Die Sterberate in den Heimen, die zur TheSenior GmbH gehören ist gegenüber anderen Heimen extrem hoch.
Ich fand das Duo, Sara und Max, sehr unterhaltsam. Auch wenn in diesem Thriller recht schnell deutlich wird, dass mehr hinter der hohen Sterberate steckt, war lange nicht klar wer.
Ich fand Max, der sich in der Kommunikation auf das Notwendigste beschränkt als Figur sehr interessant. Gelungen von der Autorin dargestellt finde ich auch Saras Erkenntnisweg zum Sinn ihres Lebens. Erst Stück für Stück wird ihr klar, dass der alte Job bei der Bundeswehr ihr mehr fehlt, als sie sich zugestehen will. Haushalt und Kinderbetreuung füllen sie nicht wirklich aus. Spannung kommt in den Thriller durch die Abschnitte mit den namenlosen Personen. Sie diskutieren weitere Taten, die Risiken und das weitere Vorgehen. Ein echtes Team bilden sie dabei nicht, dafür ist die Diskussion zu kontrovers. Wer sich dahinter verbirgt, bleibt dem Leser lange verborgen. Selbst als das Geheimnis gelüftet wird, hatte ich einen derartigen Hintergrund nicht erwartet. Es ist somit ein spannendes Buch mit unerwarteten Wendungen. Von mir gibt’s 4 Lese-Sterne.

Bewertung vom 12.11.2023
Die Porzellanmanufaktur - Zerbrechlicher Frieden
Maiwald, Stefan

Die Porzellanmanufaktur - Zerbrechlicher Frieden


gut

In Selb gibt es das Traditionsunternehmen, die Porzellanmanufaktur Thalmeyer. Jetzt nach Kriegsende versucht der Firmeninhaber, Ludwig Thalmeyer, das Unternehmen zu altem Glanz zu bringen. Doch leider stirbt er genau einen Tag nach seinem 60. Geburtstag völlig unverhofft. Nun ist es an Marie, seiner ältesten Tochter, das Unternehmen so lange weiterzuführen bis ihr Bruder hoffentlich aus dem Krieg zurückkehrt. Hilfe erhält sie auch von ihrer kleinen Schwester, Sophie. Einfach ist Maries Aufgabe nicht, denn leider gibt es jetzt nach dem Krieg arge Engpässe bei der Lieferung des notwendigen Rohstoffs Kaolin. Auch aus dem Dorf weht Marie starker Gegenwind entgegen. Der Papierfabrikant Karl Metsch legt ihr so einige Steine in den Weg…
Das hört sich so zusammengefasst nach einer spannenden Geschichte an, doch leider habe ich davon beim Lesen überhaupt nichts gespürt. Den Schreibstil des Autors empfand ich als ausufernd in Bezug auf die geschichtlichen Hintergründe. Das hat mich streckenweise an ein Sachbuch erinnert und nicht an einen Familienroman. Zudem wechselt die Handlung zwischen Personen, Rückblenden und Gegenwart hin und her. Das Ganze geschieht aber nicht fließend, es hat auf mich abgehackt gewirkt. Was Marie in den drei Jahren erleben und durchmachen musste, ist schon recht viel. Aber gerade diese Dramatik wurde kaum herausgestellt, genauso wenig wie die Ränke durch Karl Metsch. Das fand ich sehr schade. Neugier auf die beiden Folgebände wurden bei mir nicht geweckt. Darum gebe ich dem ersten Teil der Trilogie auch nur 2,5 Lese-Sterne.

Bewertung vom 06.11.2023
Eisige Stille / Mara Billinsky Bd.8
Born, Leo

Eisige Stille / Mara Billinsky Bd.8


ausgezeichnet

Gleich zu Anfang im Prolog wird der Leser mit der Grausamkeit der Frankfurter Unterwelt konfrontiert, denn für Mara Billinsky wird es äußerst eng. Mehr verrate ich an dieser Stelle nicht. Auf jeden Fall finde ich den Anfang des Buchs absolut gelungen.
In diesen 8. Band kämpft Mara an vielen Fronten. Wenn sie ehrlich zu sich ist, dann ist das für einen Ermittler allein viel zu viel. Doch Mara war noch nie ein Teamplayer, hat immer ihr Ding, wenn möglich, allein durchgezogen. Doch diesmal ist sie froh um die Unterstützung, die ihr ihr ehemaliger Kollege, Jan Rosen, gibt. Der ist in den IT-Bereich der Polizei gewechselt und genau so einen Spezialisten, der sich in der Welt der Bits und Bytes auskennt, braucht sie. Kurze Wege und schnelle Erledigung ihrer Aufträge, sind da
willkommen. Jan hat mit seinem Wechsel der Abteilung von den Außeneinsätzen wegkommen wollen, doch dieser Fall bringt ihn genau da wieder hin. In die erste Reihe, die ihm schon so viele schlaflose Nächte bereitet hat.
Ich habe den Thriller als sehr spannend und temporeich empfunden. Mara, die Ermittlerin, die gerne mit dem Kopf durch die Wand geht und selten eine Antwort schuldig bleibt, hat mich wieder einmal überzeugt. Denn obwohl sie, ich habe es versucht zu strukturieren, an 5 verschiedenen Fronten kämpft, gelingt es ihr alles in Zusammenhang zu bringen, die Puzzleteile an die richtige Stelle zu bringen. Der Weg dahin ist steinig und für Mara, die ohnehin nur wenige Freunde hat, sehr traurig.
Von mir gibt’s 5 Lese-Sterne.

Bewertung vom 31.10.2023
In Liebe, deine Lina / Mühlbach-Saga Bd.1
Leciejewski, Barbara

In Liebe, deine Lina / Mühlbach-Saga Bd.1


ausgezeichnet

Die Autorin führt uns in die Pfalz, ein kleines Dorf, eine eingeschworene Gemeinschaft. Abweichungen von der Norm führen zur Ausgrenzung in Mühlbach um die Jahrhundertwende. Keiner weiß das besser als Karl Schäfer, der Bankert.
Lina Borger, ihr richtiger Name ist Karolina, erlebt hier, geliebt von ihren Eltern und ihrem Bruder Walter, eine unbeschwerte Kindheit. Sie ist quirlig, genau das Gegenteil ihres Bruders. Ständig gibt sie sich mit Albert, dem Sohn des Schmieds, kindlichen Wettkämpfen hin und so entwickelt sich mit zunehmendem Alter zwischen den beiden eine innige Liebe, heimliche Treffen inbegriffen. Doch als Lina schwanger wird, Alberts Eltern einer Hochzeit widersprechen, zeigt sich, dass Albert zu schwach ist um zu ihr zu stehen. Lina Borger muss allein, nun auch, genau wie Karl, ausgegrenzt von den ehrenhaften Dorfbewohnern, mit Schwangerschaft, Geburt und Baby klarkommen. Eine schwere Zeit, in der es nur wenige gibt, die sie unterstützen….
Ich finde diesen Roman unwahrscheinlich unter die Haut gehend. Herausragende Figur ist in meinen Augen neben Lina, der so warmherzige Karl. Dieser junge Mann, der bereits von klein auf, die kleingeistigen Ausgrenzungen und Sticheleien im Dorf erlebt hat, hat sich trotz allem seine Menschlichkeit bewahrt. Wie er mit Lotte, Linas Tochter, umgeht, welche einfühlsamen und kindgerechten Worte er für das Kind findet und wie er sie als seine Tochter aufnimmt, das rührt schon ans Herz. Ja der Autorin ist es mit diesem Roman gelungen, dass ich mehrmals zum Taschentuch greifen musste. Ich finde diese Familiengeschichte ganz wunderbar und kann sie zu 100% weiterempfehlen. 5 Lese-Sterne sind da absolut verdient.

Bewertung vom 28.10.2023
Gwendolyns Hoffnung / Die Zuckerbaronin Bd.2
Sahler, Martina;Wolz, Heiko

Gwendolyns Hoffnung / Die Zuckerbaronin Bd.2


sehr gut

Bayern 1911, Gwendolyn Wallendorf ist frisch verheiratet mit Alexander. Doch zwei Dinge gibt es, die ihr Eheglück beeinträchtigen. Eine ist, dass ihr Mann Alexander sich so gar nicht in die Donau Zucker AG einbringt, obwohl er nach dem Tod des Vaters jetzt der Besitzer ist. Darum ist es auch Gwendolyn, die an seiner Stelle die Geschicke in die Hand nimmt und als Zuckerbaronin bezeichnet wird. Viel lieber wäre es ihr, wenn sie beide gemeinsam hier an einem Strang ziehen würden, Seite an Seite. Die zweite Sorge ist der Bruch mit ihrer Familie, den Schinders. Bei der Hochzeit musste Gwendolyn ihrem Schwiegervater dieses Versprechen geben. Die Schinders finanzieren ihren Lebensunterhalt durch den Schmuggel von Saccharin über die Schweizer Grenze nach Deutschland. Nach dem Tod des Vaters, der auch als Schmugglerkönig bezeichnet wurde, hat die älteste Tochter Martha, Gwens große Schwester, das Geschäft übernommen. Es ist gefährlich, könnten die Zöllner an der Grenze sie doch jederzeit dabei erwischen und ins Gefängnis stecken. Trotz der Warnungen von Benno, ihrem Ehemann, will sie das riskante Geschäft ihres Vaters unbedingt weiterführen und bringt durch ihre Sturheit dadurch sogar ihre kleine Schwester Helena in große Gefahr.
Die Geschichte liest sich sehr flüssig und die Charaktere sind auch sehr lebendig beschrieben. Leider ist die Entwicklung an einigen Stellen sehr vorhersehbar. Dadurch kam bei mir keine rechte Spannung auf. Auf die Kapitel zum Weißen Haus hätte ich gut und gerne verzichten können. Zwar sind die Beschreibungen dazu zum Teil geschichtlich belegt, haben aber mit den Familien Schinder und Wallendorf nicht direkt zu tun. Diese Abschnitte haben mich eher verwirrt. Darum gibt es insgesamt von mir auch nur 3,5 Lese-Sterne.

Bewertung vom 26.10.2023
Der Mentor
Diel, Svenja

Der Mentor


ausgezeichnet

Ein Starkregen spült in Heidelberg zwei Frauenleichen frei. Abgesehen von den zahlreichen Stickverletzungen im Bauch- und Beinbereich sind den Frauen römische Ziffern in den Nacken eingeritzt worden. Eine 1 und eine 3, doch wo ist Nummer 2? Die Heidelberger Kripo ist im Ausnahmezustand, da Tatortbilder auch umgehend im Netz aufgetaucht sind. Unterstützung kommt vom LKA München. Die Unterstützung durch die Sondereinheit aus München wird nicht von allen positiv gesehen und angenommen. Mit ein Grund ist sicher Nova Winters etwas rüde Art ihre Meinung kundzutun. Doch da scheint es noch mehr zu geben. Allem Anschein nach kennt die Heidelberger Ermittlerin, Yeliz Demir, Nova bereits von irgendwo her.
Mich hat dieser Thriller von Anfang an in seinen Bann gezogen. Die Figuren haben auf mich absolut lebendig gewirkt und deren Eigenheiten werden dem Leser glaubhaft transportiert. Als Nebenfigur hat mich die herrische Rechtsmedizinerin, Professor Dr. Greta Henning, überzeugt. Fachkompetenz gepaart mit Selbstbewusstsein, vermittelt sie emotionslos die grausigen Fakten zu den Morden.
Den Spannungslevel von Anfang bis Ende auf hohem Niveau zu halten gelingt der Autorin sehr gut. Sie gibt in den Rückblenden Einblicke in die verschworene Gemeinschaft, ohne zu viel über deren Zusammensetzung und Ziele zu verraten. Klar ist nur, dass es einen Kopf in dieser Vereinigung gibt. Den Mentor. Er ist es, der die Fäden zieht. Nach der Entdeckung der Frauenleichen, kommen bei einzelnen Geheimbundmitgliedern jedoch Zweifel an ihrem Vorgehen auf. Der Mentor sieht sich in Frage gestellt und übt noch mehr Druck auf seine Verbindungsmitglieder aus. Schwäche toleriert er nicht.
Nova Winter folgt ihrem Bauchgefühl und geht bei den Ermittlungen eigenen Ansätzen nach. Ein Vorgehen, dass sie selbst in große Gefahr bringt und dem Leser zusätzliche Spannung. Ich gebe darum auch 5 Lese-Sterne und hoffe noch weitere spannende Bücher von Svenja Diel lesen zu können.

Bewertung vom 23.10.2023
Im Herzen so kalt / Maya Topelius Bd.1
Åslund, Sandra

Im Herzen so kalt / Maya Topelius Bd.1


gut

Mich hat das Cover angesprochen und die Kurzbeschreibung hörte sich auch sehr spannend an.
Maya Topelius und ihr Partner Pär Stengvist von der Stockholmer Polizei werden zu einer Mordermittlung nach Östersund gerufen. Hier wurde der Geschäftsführer der Umweltorganisation RVS, Mats Anderberg, hinterrücks erschossen im verschneiten Dickicht gefunden. Diese Organisation kämpft gegen die Abholzung der Wälder in dieser Gegend und wirbt für Nachhaltigkeit bei der Bewirtschaftung des Waldes. Keiner hat somit ein größeres Motiv als die Waldbesitzer, auf den ersten Blick. Denn Mats ist ein sympathischer Mann mit Charisma, dem es gelingt immer mehr Menschen in der Gegend für sein Umweltprojekt zu begeistern. Doch der Schein trügt. In diesem Thriller ist nichts wie es scheint. Trotzdem kam bei mir keine rechte Spannung auf. In meinen Augen lag das daran, dass die Autorin zu viel erklärendes Beiwerk in die Kapitel eingearbeitet hat. Auf die vielen Abschweifungen zu den Beziehungen Mayas zu ihren drei besten Freundinnen hätte ich verzichten können. Ebenso wie auf den Abschnitt mit der Nulllinie bei Vernehmungen und dem Gendern. Sehr gut gefallen hat mir die Verhörtechnik von Pär, in der er den etwas senilen, kurz vor der Pensionierung stehendenden Beamten spielt. Hierbei zeigt sich auch, dass Maya und Pär ein super eingespieltes Ermittlerteam ist. Das konnte meinen Gesamteindruck jedoch nicht entscheidend aufwerten. Da ich die Spannung vermisst habe, gibt’s von mir leider auch nur 3 Lese-Sterne.