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misspider

Bewertungen

Insgesamt 702 Bewertungen
Bewertung vom 10.10.2023
Schlaf NIEMALS ein / Crater Lake Bd.1
Killick, Jennifer

Schlaf NIEMALS ein / Crater Lake Bd.1


ausgezeichnet

Die Geschichte war so nervenaufreibend dass ich sie innerhalb kürzester Zeit verschlungen habe. Die Charaktere waren glaubwürdig und realistisch beschrieben und deckten das typische Spektrum einer durchschnittlichen Schulklasse perfekt ab. Und als ob das Geheimnis von Crater Lake nicht schon spannend genug gewesen wäre, hatte auch Lance, die Hauptperson aus deren Perspektive erzählt wird, ein ganz eigenes Geheimnis das nicht nur die Neugier der Mitschüler:innen weckte.

Warum das Feriencamp am Crater Lake aber so gefährlich für die Schulklasse wird und es für die Kinder überlebenswichtig ist nicht einzuschlafen, möchte ich hier natürlich nicht verraten. Nur so viel: die Autorin hat sich eine originelle und ausgeklügelte Hintergrundgeschichte ausgedacht, die Science Fiction und Horror gleichermaßen vereint und beim Lesen eine wohlige Gänsehaut verursacht.

Eines ist sicher: wer dieses Buch liest findet garantiert keinen Schlaf. Daher war ich natürlich absolut begeistert zu erfahren dass es bereits eine Fortsetzung gibt - her damit!

Bewertung vom 05.10.2023
Ancient Images
Campbell, Ramsey

Ancient Images


gut

I was sure I must love this book, but in the end it was just a moderate horror novel for me. Guess it tells something that it took me four months to read the story from start to finish, reading a couple pages every now and then and while doing so falling asleep most of the time. For large parts, the book consisted only of Sandy driving around and talking to people, which sounds much more interesting than it turned out to be - at least for me. The episodes seemed to repeat themselves with only little variety. Only towards the end did the story catch my attention, and the most interesting part of the book really was the author's afterword. In the end, this was a very close candidate for a DNF book but I just couldn't bring myself to do so, hoping that things would get better, as they finally did at the end.

Bewertung vom 05.10.2023
Eine vollständige Liste aller Dinge, die ich vergessen habe
Knecht, Doris

Eine vollständige Liste aller Dinge, die ich vergessen habe


gut

In vielen kleinen Anekdoten, nur durch einen losen roten Faden - die Auflösung der Familienwohnung - verbunden, erzählt das Buch von einer Frau, deren Kinder ausziehen und die sich nun zurechtfinden muss in ihrem Leben ganz für sich allein.
Zumeist war mir die Erzählerin zumindest nicht unsympathisch, aber es gab auch einige Details, die mich doch ziemlich gestört haben.
So ist das Thema Wohnung und Miete ein recht großes und anfangs klagt die Frau, dass sie die bisherige geräumige Familienwohnung aufgrund von Geldmangel nicht mehr wird halten können. Dann stellt sich heraus, dass sie ja bereits eine kleine Einzimmerwohnung und sogar ein ganzes Haus besitzt - sorry, aber das geht nicht einmal mehr als Jammern auf hohem Niveau durch.
Ansonsten macht die Frau einen leicht chaotischen Eindruck, der mich zweifeln lässt wie sie bisher denn ihr Leben auf die Reihe gekriegt hat. Das mag auch an der Sprunghaftigkeit der Erzählweise liegen, die in Zeit und Raum munter hin- und herspringt und, angefeuert durch kleine wiederentdeckte oder wieder erinnerte Dinge, aus dem Leben der Frau erzählt - von der Kindheit als 'fünftes Rad' in der Familie mit zwei Zillingspaaren als Geschwistern, von der Zeit in den verschiedenen WGs, in die sie nach der Schule geflüchtet ist, von der Kindheit der eigenen Kinder, und manchmal auch vom Jetzt, das anfangs noch etwas ziellos dahintreibt.
Fazit: ein nett zu lesendes Buch, aber auch ein Neuzugang in die Liste aller Bücher, die ich nach dem Lesen schon fast wieder vergessen habe.

Bewertung vom 05.10.2023
Taubenschlag / Teit und Lehmann ermitteln Bd.2
Jürgensen, Dennis

Taubenschlag / Teit und Lehmann ermitteln Bd.2


sehr gut

Endlich - Lykke und Rudi ermitteln wieder gemeinsam, diesmal im Falle eines brutalen Mordes auf deutscher Seite. Um die internationale Zusammenarbeit zu stärken, reist Lykke diesmal nach Flensburg, um Rudi bei der Suche nach den Schuldigen zu unterstützen.
Und dieser Fall verlangt den beiden alles ab, denn es wird auch persönlich. Dabei reichen die Hintergründe weit in die deutsch-deutsche Vergangenheit zurück, und je mehr Teit und Lehmann herausfinden, desto mehr neue Fragen tauchen auf.
Auch wenn Lykke und Rudi erneut in Hochform agieren, hatte ich bei dieser Fortsetzung den Eindruck, dass der feine Humor diesmal in den Hintergrund tritt. Das ist angesichts der grausamen Verbrechen vielleicht nicht unpassend, aber das gewisse Etwas, das den ersten Teil der Reihe so unvergesslich macht, wollte sich diesmal nicht so recht einstellen.
Dafür verlangt aber auch der Fall, an dem die beiden arbeiten, die volle Konzentration, denn diesmal ist es wirklich äusserst vertrackt, die richtige Spur zu finden.
Fazit: der Humor des ersten Teils muss diesmal etwas zurückstecken, dafür gewinnen Teit und Lehmann deutlich an Tiefe und der komplizierte Fall fordert nicht nur dem Ermitterduo einiges ab.
Jetzt stellt sich die dringende Frage: wann und wo werden Teit und Lehmann beim nächsten Mal ermitteln?

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 04.10.2023
Rattensommer
Pickel, Juliane

Rattensommer


gut

In Rattensommer geht es um große Gefühle: Liebe, Hass, Wut, Rache. Lou und Sonny sind wie zwei Hälften eines ganzen - sie kennen sich schon ihr Leben lang und sind wie Zillinge, doch diesen Sommer wird alles anders: Lou entdeckt ihre Gefühle für Sonny, in deren Schatten sie immer gestanden hat. Und Sonny ist besessen von der Idee, den Mann, der für den Tod ihrer Mutter verantwortlich ist, zu töten. Wird Lou ihr dabei helfen?
Obwohl Lou, die diese Geschichte erzählt, immer wieder von ihren und Sonnys Gefühlen spricht, haben mich diese nicht so erreichen können wie sie beschrieben wurden. Ich konnte nachvollziehen, dass in diesem Alter alle Gefühle besonders intensiv wahrgenommen werden und irrationale Entscheidungen keine Seltenheit sind, trotzdem störten mich Lous passive Art und Sonnys rücksichtsloses Handeln. So war es kein Wunder, dass die Freundschaft und enge Verbundenheit der beiden in diesem Sommer auf die Probe gestellt wurden, aus dem beide verändert und vielleicht ein Stück reifer hervorgehen werden.
Fazit: während mir Sonny zu aggressiv und rücksichtslos agierte, war Lou lange Zeit zu passiv und unterwürfig - Sympathie konnte ich beiden daher nur begrenzt entgegenbringen. So nahm ich auch das unberechenbare Geschehen in der Hitze dieses Sommers eher als Beobachterin vom Beckenrand wahr als dass ich mittendrin dabei gewesen wäre.

Bewertung vom 02.10.2023
Die Kunst des Bösen: Ein Krimi aus London
Spencer-Smith, Edward

Die Kunst des Bösen: Ein Krimi aus London


sehr gut

Schon wieder eine neue Krimireihe, brauchen wir das wirklich? Ja, wenn der Krimi so unterhaltsam, spannend und unvorhersehbar geschrieben ist wie das vorliegende Werk. In Band 1 begleiten wir Isla, die ein ziemlich chaotisches Leben führt und nicht viel auf die Reihe kriegt. Daher wird sie von ihren beiden besten Freundinnen unter die Fittiche genommen und als Partnerin in deren gut laufender Detektei angestellt. Und im vorliegenden Fall ist Islas Expertise gefragt, denn ein kranker Killer sprüht blutige Graffiti-Bilder von brutal ermordeten Frauen an Londons Wände. Isla, die in ihrer Freizeit selbst als Sprayerin aktiv ist, kann sich also ganz unauffällig in der Szene umhören. Und hat schon bald einen Verdacht, wer sich hinter dem "Künstler" verbirgt.
Die drei Freundinnen könnten unterschiedlicher nicht sein, aber gerade so ergänzen sie sich hervorragend - und liefern sich äußerst unterhaltsame Wortgefechte. Der Fall ist brutal, gefährlich und voller überraschender Wendungen, die ich nicht kommen sah - so muss es sein.
Anfangs hatte ich zugegebenermaßen meine Zweifel, ob die Geschichte nicht zu albern wird, aber dieses Urteil konnte ich zum Glück sehr schnell revidieren und wurde eines besseren belehrt. Auch wenn die Chaos-Queen Isla nicht meine volle Sympathie erlangen konnte (dazu liege ich zu sehr mit ihren Partnerinnen auf einer Wellenlänge), hat es großen Spaß gemacht und Spannung gebracht, den ersten gemeinsamen Fall mit Walker, Wright & Ferguson aufzuklären. Ich bin daher auch schon sehr gespannt auf die Fortsetzung!

Bewertung vom 02.10.2023
Bergsalz
Kalisa, Karin

Bergsalz


sehr gut

Das Buch hat mir auf Anhieb gefallen, vor allem der Schreibstil ist etwas ganz besonderes. Die Handlung, die einmal mehr Gegenwart und Vergangenheit verbindet, ist überraschend und unerwartet. Rückten die Häuser der Bauern des Ortes in der Vergangenheit - die in parallelen Kapiteln erzählt wird - auseinander, so rücken die Frauen und Nachbarn in der Gegenwart über das Betreiben einer Offenen Küche im alten Gasthaus des Dorfes wieder zusammen.
Fazit: ein wundervolles Buch über Alleinsein und Miteinander, Einsamkeit und Gemeinsamkeit.

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 24.09.2023
Schneekinder
Langer, Andreas

Schneekinder


sehr gut

Es herrscht Krieg, und in den Dörfern leben nur noch Kinder und alte Leute. Elin ist das älteste Mädchen im Ort, ihre Eltern wurden eingezogen und ihr Bruder muss im Bergwerk arbeiten. Als von dort schwarze giftige Nebelwolken entweichen, muss Elin mit alle Kindern im Dorf fliehen. Es beginnt eine beschwerliche Reise, die den Kindern alles abverlangt. Und nicht nur das eisige Wetter, auch Querelen untereinander erschweren den Weg in die weit entlegene Stadt, wo die Kinder Zuflucht suchen wollen.
Mit jeder Herausforderung wächst Elin an ihrer Rolle als Anführerin, auch wenn sie selbst oftmals an sich zweifelt. Zudem belastet sie der Verlust ihres Bruders, der im Bergwerk war, als die Schatten und noch andere Wesen aus dem Berg aufstiegen.
Über weite Strecken erzählt das Buch nur vom Weg der Kinder, was aber aufgrund vieler kleiner und großer Hindernisse, die sie überwinden müssen, äußerst spannend zu lesen ist. Dann gibt es einige überraschende Enthüllungen und Wendungen, die dem Buch eine völlig andere Richtung geben und das Buch in eine magische Fantasy-Erzählung verwandeln.
Fazit: ein beeindruckendes Werk, das oftmals sehr bedrückend ist, aber auch immer wieder helle Momente hervorzaubert.

Bewertung vom 20.09.2023
Gezeitenmord / Teit und Lehmann ermitteln Bd.1
Jürgensen, Dennis

Gezeitenmord / Teit und Lehmann ermitteln Bd.1


ausgezeichnet

Bei diesem Krimi stehen sowohl das Ermittlerteam als auch der Kriminalfall im Vordergrund, und beides hat mir hervorragend gefallen. Mit Lykke Teit und Rudi Lehmann hat der Autor ein sympathisches Duo mit den nötigen, aber nicht übertriebenen, Ecken und Kanten geschaffen, das sich hervorragend ergänzt. Und das können die beiden gleich bei ihrem ersten Fall unter Beweis stellen, bei dem eine Leiche genau auf der Grenze zwischen Dänemark und Deutschland gefunden wird. Der Fall ist sehr vertrackt, aber Lykke "Lucky" und Rudi bleiben beharrlich und entwirren das Rätsel um den Mord und ein verschwundenes Kind Stück für Stück, bis sie dem Täter (oder der Täterin? Wer weiß...) gefährlich nahe kommen und ein riskantes Finale erleben. Dabei sind auch gerade die Gezeiten als Gegenspieler, der die Ermittlungen erschwert, nicht zu unterschätzen.
Fazit: diesen Krimi hat mein neues Lieblings-Ermitterduo mit Bravour und Witz gemeistert, und in ihrer Gesellschaft begebe ich mich gerne wieder auf Verbrecherjagd.

Bewertung vom 19.09.2023
Weißtannenhöhe
Weiglein, Christof

Weißtannenhöhe


ausgezeichnet

Die schönsten Geschichten schreibt das Leben - aber leider auch die schlimmsten. In diesem Fall die eines schrecklichen Verbrechens, das nie aufgeklärt wurde. Diesen Doppelmord nimmt der Autor als Basis für das vorliegende Buch, in dem er eine fiktive Auflösung anbietet. Und die hat es wahrlich in sich, denn die Grausamkeit der verübten Tat geht einher mit großer politischer und gesellschaftlicher Brisanz. Gekonnt vermischt der Autor einen kniffligen Kriminalfall mit politischen Machenschaften, die auch innerhalb der Polizei Wellen schlagen. Der schrullige, aber ehrliche und gerechtigkeitsliebende Tanner bildet dabei den Sympathieträger, den man gerne bei seinen Ermittlungen begleitet. Sein Mitarbeiter Kaltenbach dagegen hat eine ganz andere Art von Ehrgefühl, die noch den früheren Kriegszeiten entspringt. Der Untegebene Falk hingegen repräsentiert die Nationalsozialisten, die noch nicht an der Macht sind aber sich jetzt schon eine Anhängerschaft aufbauen. Und auch wenn Falk teilweise wie eine Karikatur wirkt, versinnbildlicht er doch die Scheuklappen-Ideologie, die alles dafür tut ihr Wunschbild wahr werden zu lassen.
Alleine dieses Trio liefert schon einen faszinierenden Einblick in die damalige Zeit des Wandels. Diese erklärt letztlich auch den grausamen Doppelmord an zwei Frauen, der die Ermittler immer wieder auf falsche Fährten führt, bis am Ende die unglaubliche Wahrheit ans Licht kommt. Auch die ungewöhnliche Art und Weise der Auflösung bleibt dabei absolut stimmig.
Fazit: hochspannender Krimi, der einen detaillierten Einblick in die damalige gesellschaftliche Zeit bietet und anhand dieses ausgewählten Doppelmords die Frage aufwirft, wie viele solcher Verbrechen aufgrund von politischen Intrigen und Machenschaften unaufgeklärt blieben oder zu verheerenden Fehlurteilen führten.