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Bewertungen

Insgesamt 623 Bewertungen
Bewertung vom 17.03.2017
Zapfig / Rechtsmedizinerin Sofie Rosenhuth Bd.4
Gruber, Felicitas

Zapfig / Rechtsmedizinerin Sofie Rosenhuth Bd.4


ausgezeichnet

Dr. Sophie Rosenhuth ist sowohl beruflich als Rechtsmedizinerin als privat stark gefordert. Mit ihrem Ex-Mann und Polizeikommissar Joe Lederer nähert sie sich zwar wieder an, doch so schnell wie der wieder mit ihr zusammenziehen will, ist Sophie skeptisch. Und die Wohnungssuche in München ist bekanntlich auch nicht einfach. Zeitgleich sind beide eingebunden in die Ermittlungen in einem Mordfall: Die Verlobte des Brauereierben Tobias Roßhaupter und gleichzeitig Sekretärin im Betrieb wird nach ihrem Junggesellenabschied tot in der Wohnung gefunden. Und so nett wie die Kolleginnen am Anfang noch alle getan haben, fand sie wohl doch keiner, wie sich bei den Ermittlungen schnell herausstellt. Denn der gut situierte Erbe hat allen Damen in der Firma schon einmal schöne Augen gemacht. Da ist der Mörder oder die Mörderin nicht leicht zu finden.
„Zapfig“ von Felicitias Gruber ist zwar nicht der erste Fall für die Kalte Sophie, aber der erste den ich gelesen habe. Dennoch ist der Einstieg schnell und einfach gelungen und man war sofort mittendrin in der Story. Das liegt auch an den tollen Figuren, denn Sophie ist unglaublich sympathisch und ihren Freund Joe mochte ich gleich, auch wenn manchmal ein bisschen eifersüchtig ist. Doch ebenso all die Nebenfiguren wie Spike, der Helfer in der Rechtsmedizin oder die Chefin von Sophie (genannt Dr. Iglu), die an Ignoranz und Kälte kaum zu überbieten ist, sind sehr detailliert beschrieben und machen die Geschichte richtig lebendig. Obwohl ich zu München eigentlich keinen Bezug habe, hat mir das Lokalkolorit sehr gut gefallen und der bayrische Dialekt war für mich als Nordlicht sehr gut zu verstehen.
Mir hat „Zapfig“ von Felicitas Gruber ausgesprochen gut gefallen, die Geschichte ist humorvoll und gleichzeitig spannend geschrieben und die Zeit flog bei Lektüre nur so dahin. Blitzschnell hatte ich das Buch durch, zum Glück kann ich die noch die vorhergehenden Bände der Kalten Sophie nachholen.

Bewertung vom 16.03.2017
4321
Auster, Paul

4321


ausgezeichnet

Archie Fergueson - ein Leben, vier Varianten. In seinem neuen Roman „ 4 3 2 1“ erzählt Paul Auster die Geschichte eines Enkels jüdischer Einwanderer, geboren in Newark 1947. Doch er erzählt das Leben von Archie nicht linear, sondern in all seinen Möglichkeiten. „4 3 2 1“ - genau so viele Möglichkeiten erschafft er rund um die Hauptfigur und spielt sie in ihren Varianten durch. Wie könnte sich Archies Leben entwickelt haben, wenn er oder seine Eltern an eben dieser oder jener Kreuzung im Leben eine andere Entscheidung getroffen hätten?
Paul Austers neuer Roman ist ein wahres Meisterwerk und trifft meiner Meinung nach perfekt den Ausdruck des großen amerikanischen Romans. Er schafft es, mit dem Leben von Archibald Fergueson eine prägende Phase der amerikanischen Geschichte zu beschreiben, die Zeit der Atombomben auf Hiroshima und Nagasaki bis zum Vietnamkrieg, die Präsidentschaft Kennedys und sein Tod spielen ebenso eine Rolle wie Krieg in Korea und die Studentenunruhen Ende der 60er Jahre. Das besonders Spannende ist hierbei, dass die Leben der vier Archibalds, wenn man es denn so nennen will, sich nicht so grundlegend unterschiedlich entwickeln, dass es unglaubwürdig werden könnte. Im Gegenteil, es sind Nuancen, die sie voneinander trennen und sie gleichzeitig so unterschiedlich machen. Die Erfahrung in einer intakten Familie aufzuwachsen oder den Vater früh zu verlieren, die Unterstützung, die man aus dem Bekanntenkreis bekommt und die bestimmte Talente besonders fördert, und die Mädchen, die entweder zur großen Liebe oder zur angehimmelten Stiefschwester werden können. All diese kleinen Unterschiede machen die Lektüre dieses Romans so unglaublich spannend und nie langweilig, auch wenn die über 1200 Seiten, auf denen Auster sein großes Werk ausbreitet, eine wirklich Herausforderung sind.
Davon sollte man sich aber auf keinen Fall abschrecken lassen, Paul Austers Roman „4 3 2 1“ ist auf eine besondere Art herausragend, ein Meisterwerk und Lebenswerk zugleich, das sich mit nichts vergleichen lässt, das ich bisher gelesen habe. Viele biographische Elemente von Archie lassen sich auch im Lebenslauf von Paul Auster wiederfinden und zum Schluss verschmelzen beide Figuren, der Autor und der Erzähler, quasi miteinander, wenn sie die Intention des Buches erklären. Für mich bleibt abschließend nur zu sagen, dass ich dieses Roman von Paul Auster für grandiose Literatur halte, ein Buch, dass niemals wirklich abgeschlossen ist und einem als Leser weiterlebt und arbeitet.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 13.03.2017
Die letzten Tage der Nacht
Moore, Graham

Die letzten Tage der Nacht


ausgezeichnet

Thomas Edison gilt gemeinhin als Erfinder der Glühbirne, so wie Bell als Erfinder des Telefons. Doch zeitgleich arbeiteten viele Wissenschaftler und Erfinder an Innovationen, die sich teilweise kaum unterschieden, die Frage war nur noch, wer das Patent zuerst eingereicht hatte. In diesem Roman geht es um den „Stromkrieg“, der Ende des 19. Jahrhunderts zwischen den Erfindern Westinghouse und Edison stattfand und in dem es um die Patentnutzung für die Glühbirne und die Vor-und Nachteile von Gleich- und Wechselstrom ging. Während Edison das ältere Patent hat, glaubt Edison eine neue Glühbirne gefunden zu haben, die sich von Edisons unterscheidet. Helfen, diesen Prozess zu gewinnen, sollen ihm der junge Anwalt Paul Cravath, der bisher kaum Erfahrung hat, und der exzentrische serbische Wissenschaftler Nikolas Tesla, von dem er sich den Durchbruch bei der Entwicklung einer neuartigen Glühbirne erhofft.
Der Stromkrieg tobt also und Graham Moore nimmt uns als Leser mit in das Herz des Orkans, denn wir sind die ganze Zeit Seite an Seite mit dem jungen Anwalt Paul in den Prozess verwickelt. Zwar hat er wenig Erfahrung, aber Mut und Durchsetzungskraft, die er zu Westinghouses Gunsten einsetzen will. Paul ist sicher kein Heiliger, aber er ist sympathisch und als Leser fiebert man mit ihm mit, auch wenn er die gefühlte moralische Grenze gelegentlich überschreitet. Der Aufbau ist gut gemacht, viele kurze Artikel mit tollen Zitaten darüber, die einen immer wieder in das Zentrum der Geschichte bringen. Am Rande wird auch die Geschichte von Paul und Agnes, einer Sängerin, erzählt, die sich aber nicht zu sehr in den Vordergrund spielt und den Plot meiner Meinung nach sehr gut begleitet. Die Hauptstory ist nicht nur unglaublich spannend geschrieben, sie schafft es auch jede Menge Wissen über physikalische Entwicklungen ganz nebenbei einfach zu vermitteln, woran schon so mancher Physiklehrer in meinem Leben gescheitert ist. Moore zeigt, dass Wissenschaft für jeden zugänglich und verständlich sein kann, was noch einmal ein besonderes Plus an diesem Buch ist.
Moore ist mit „Die letzten Tage der Nacht“ ein außergewöhnliches Buch gelungen, das historischen Roman mit Wissenschaft zusammenbringt und es dann noch wie einen fulminanten Krimi wirken lässt, was wirklich ein einmaliges Geschick ist. Ich kann diesen Roman nur allen ans Herz legen, auch wenn man sich für Physik so gar nicht interessiert, wird einen diese Geschichte mitreißen.

Bewertung vom 13.03.2017
Nur mal schnell das Mammut retten / Nur mal schnell Bd.1
Krüger, Knut

Nur mal schnell das Mammut retten / Nur mal schnell Bd.1


ausgezeichnet

Henry hätte so gerne einen Hund, doch seine Eltern lassen sich einfach nicht überzeugen. Wütend fährt er mit dem Fahrrad durch den Wald, als er plötzlich das Gleichgewicht verliert. Sein Fahrrad ist irgendwo hängen geblieben und Henry gestürzt. Das Hindernis am Waldboden entpuppt sich als Stoßzahn eines kleinen Mammuts, das offensichtlich fast erfroren ist. Klar, dass Henry ihm helfen muss. Schnell holt er seine Freunde Finn und Zoe dazu und gemeinsam verstecken sie das Mammut in Henrys Zimmer. Zum Glück sind Ferien, seine Eltern fahren in den Urlaub und nur seine Großmutter ist da, um auf ihn aufzupassen. Doch wie soll es jetzt weitergehen, mit einem kalten Mammut im Kinderzimmer?
Knut Krüger hat mit „Nur mal schnell das Mammut retten“ ein ganz zauberhaftes Buch für große und kleine Leser geschaffen. Das kleine Mammut muss man einfach lieben und Henry, Finn und Zoe entpuppen sich als wirklich gute Freunde, die zusammenhalten und gleichzeitig das Beste für das Mammut wollen. Dabei bleibt auch der moralische Aspekt nicht auf der Strecke, viele Themen werden angesprochen, zum Beispiel was eigentlich wirklich gut für ein Haustier ist, was es bedeutet, Verantwortung zu übernehmen und dass man nicht immer glauben darf, was über andere Menschen erzählt wird. Dazu gibt es noch einige niedliche Illustrationen des Mammuts, die immer zu Beginn des Kapitels stehen und einfach großartig sind. Schon bei der Betrachtung muss man lachen und das kommt während des Lesens immer wieder. Zu süß und manchmal auch schräg ist es, was die drei Freunde versuchen, um das Mammut vor der Oma zu verstecken und es gleichzeitig zu retten.
„Nur mal schnell das Mammut retten“ von Knut Krüger ist meiner Meinung nach ein tolles Buch, das nicht nur Kinder begeistert. Es vermittelt wichtige Werte, ohne mit der moralischen Keule daherzukommen und ist sehr lustig und spielerisch, einfach eine tolle Geschichte für junge und alte Leser.

Bewertung vom 06.03.2017
Wenn ich jetzt nicht gehe
Dueñas, María

Wenn ich jetzt nicht gehe


sehr gut

Mauro Larrea ist schon vor langer Zeit aus seinem Heimatland in die Kolonie Mexiko ausgewandert, dort hat er sich vom Minenarbeiter zum erfolgreichen und wohlhabenden Unternehmer hochgearbeitet. Seine Tochter ist gut verheiratet und für seinen Sohn auch schon die richtige Partie gefunden, alles könnte kaum besser laufen. Doch dann erfährt er, dass eine Investition, in die er all sein Vermögen gesetzt hat, geplatzt ist. Plötzlich muss er noch einmal bei null anfangen und damit im heimatlichen Mexiko niemand von dieser Schande erfährt, macht er sich auf den Weg nach Kuba. Dort wird er jedoch schnell in unvorhersehbare Turbulenzen verwickelt, die ihn bis in die alte Heimat verschlagen. Ob Mauro es schafft, sein Leben wieder in den Griff zu bekommen, ist mehr als fraglich.
Zunächst einmal hatte ich beim Cover einen leidenschaftlichen Liebesroman erwartet, wurde jedoch sehr positiv überrascht, denn „Wenn ich jetzt nicht gehe“ von María Dueñas ist sehr viel vielschichtiger und spannender als vermutet. Am Ende geht es natürlich auch um die Liebe, aber in erster Linie geht es um das Leben von Mauro Larrea und wie er versucht, wieder auf die Beine zu kommen. Daher muss er auch selbst abwägen, wie weit er gehen würde, um wieder an Geld zu kommen und wo seine moralischen Grenzen sind. Dabei geht es ihm gar nicht nur um seinen eigenen Lebensstandard, sondern hauptsächlich um das Wohlergehen seiner Kinder, denen er durch seinen Ruin nicht die blühende Zukunft zerstören will, die er sich für sie ausgemalt hat. Mauro ist ein sehr bodenständiger Typ, der sowohl den Minenarbeiter wie auch den gewieften Geschäftsmann je nach Bedarf herausstellen kann. Die Geschichte ist sehr spannend und abwechslungsreich geschrieben und mir ist Mauro von Anfang an schnell ans Herz gewachsen. Umso mehr leidet und freut man sich mit ihm auf seiner aufregenden Reise rund um die Welt.
María Dueñas hat mit „Wenn ich jetzt nicht gehe“ eine tolle Erzählung geschaffen, die einen wahrlich mitnimmt auf eine große Reise. Die Geschichte ist sehr leidenschaftlich geschrieben, so dass man sich nur schwer von ihr losreißen kann und das Buch schnell nicht mehr aus der Hand legen will, daher kann es nur weiterempfehlen. Und man sollte sich keinesfalls abschrecken lassen, auch wenn es eine schöne Liebesgeschichte gibt, dominiert sie nicht die ganze Geschichte, sondern lässt viel Raum für andere spannende Handlungsstränge.

Bewertung vom 02.03.2017
Verraten / Luk Krieger Bd.1  (Restauflage)
Schwiecker, Florian

Verraten / Luk Krieger Bd.1 (Restauflage)


sehr gut

Der Agent Luk Krieger wollte sich eigentlich nur mit einem Informanten treffen, als er sich mitten in Berlin in einem Terrorszenario wiederfindet. Kurz bevor er den Treffpunkt betreten konnte, explodierte eine Bombe und katapultiert Deutschland in eine Reihe mit Frankreich und Belgien, die schon zahlreiche Anschläge im eigenen Land erlebt haben. Gemeinsam mit der Kriminalkommissarin Cole ermittelt Krieger und setzt sich schnell auf die Spur der Attentäter. Jetzt gilt es, weitere Anschläge zu verhindern.
Florian Schwieckers Thriller „Verraten“ beginnt schon hochspannend und so geht es auch weiter. Das Buch ist nicht besonders dick, von vielen Thrillern ist man es ja gewohnt, dass sie ihre Story auf mindestens 500 Seiten ausbreiten, doch das schadet dieser Geschichte gar nicht. Schlag auf Schlag geht es voran und ich konnte das Buch sehr schnell nicht mehr aus der Hand legen, weil ich es so spannend fand. Die Story ist meiner Meinung realistisch und war für mich als Leser sehr gut nachvollziehbar, die Figuren waren sympathisch und gut beschrieben. Man konnte sich gut in sie einfühlen und daher war die Geschichte umso spannender. Besonders gut gefallen hat mir, dass der Autor eben nicht auf die simple Erklärung eines islamistischen Terroranschlags hingearbeitet hat, sondern die Lösung sehr viel vielschichtiger aufgebaut hat, was am Ende noch einige Überraschungen bereit gehalten hat.
Mit hat „Verraten“ von Florian Schwiecker sehr gut gefallen, ein spannender und sehr aktueller Thriller zur Terrorbedrohung in Deutschland und die Reaktionen der Politik in so einer Situation.

Bewertung vom 28.02.2017
Cleverer als No Carb: Die Carb-100-Formel
Grillparzer, Marion

Cleverer als No Carb: Die Carb-100-Formel


ausgezeichnet

Marion Grillparzer hat wieder ein neues Buch herausgebracht und ich war sehr gespannt, ob es noch etwas Neues bringen kann, da ich bereits einige Glyx-Bücher kannte und auch von der „All you can eat-Diät“ sehr begeistert war. Das Buch heißt „Cleverer als No Carb – Die Carb-100 Formel“ und der Titel fasst eigentlich schon zusammen worum es geht. Statt auf Kohlenhydrate völlig zu verzichten, soll man sie sinnvoll konsumieren, in Form von guten Kohlenhydraten aus Obst, Gemüse und Vollkornprodukten statt aus einfachen Zuckern, die unseren Körper durchdrehen lassen.
Die Aufmachung des Buches ist graphisch wieder sehr gelungen, die Optik ist sehr ansprechend und auch sehr übersichtlich gestaltet. Es gibt Kapitel die sich mit Ernährung oder Bewegung auseinandersetzen und eine tolle Liste mit 100 Lebensmitteln, die die Basis für eine gesunde Ernährung darstellen können. Das positive an diesem Buch ist für mich der pädagogische Ansatz, der dahinter steht. Statt wie viele Diäten mit einem „Du darfst nicht“ daherzukommen, vermittelt Grillparzer ein positives Gefühl für Ernährung und Lebensmittel. Statt Dinge zu verbieten, wird Gutes empfohlen, immer mit dem positiven Anreiz, es selbst auszuprobieren und festzustellen, wie gut es funktioniert. Schon nach kurzer Zeit bekommt man selbst ein gutes Gefühl für Lebensmittel, wie viel wo von einem gut tut oder auch eben nicht.
Marion Grillparzers Buch richtet sich an gesundheitsbewusste, selbstbestimmte Menschen, die selbst herausfinden können, was ihnen gut tut- dieses Buch ist dafür jedoch ein großartiger Leitfaden und Ideengeber. Am wichtigsten für mich ist die Erkenntnis, dass es kein grundsätzlich verboten oder falsch gibt, sondern ein Durchhänger sich auch immer wieder ausgleichen lässt und dass die Pizza, auf die man eigentlich verzichten wollte, einem als einmalige Ausnahme sicher nicht die ganze Einstellung kaputt machen darf. Daher kann ich „Cleverer als No-Carb – Die Carb-100 Formel“ allen empfehlen, denen es nicht um das bloße Abnehmen, sondern um eine gesunde und ganzheitliche Ernährung und Lebensweise geht.

Bewertung vom 28.02.2017
Der weite Raum der Zeit
Winterson, Jeanette

Der weite Raum der Zeit


ausgezeichnet

Leons Frau MiMi ist schwanger, doch er ist sich sicher, dass das Kind das Ergebnis einer Affäre mit seinem besten Freund Xeno ist. Nach Perditas Geburt soll das Kind zu Xeno geschafft werden, er will es nicht sehen und glaubt den Unschuldsbeteuerungen seiner Frau kein Wort. Doch Perdita kommt nicht bei Xeno an. Jahre später will Perdita mit ihrem Freund Zel mehr über ihre Vergangenheit herausfinden und stößt auf Leons Geschichte.
In „Der weite Raum der Zeit“ bearbeitet Jeanette Winterson Shakespeares „Wintermärchen“ neu und sehr modern. Trotzdem bleibt das Grundkonzept erhalten, die Namen erinnern an die Originale und die Story ist auch sehr ähnlich, wird jedoch in eine moderne, sehr kapitalistische Welt katapultiert. Mir hat der Schreibstil von Winterson besonders gut gefallen, die Story wird dadurch spannend und beim Lesen taucht man völlig ein in die Welt von Perdita und Leon. Die blinde Eifersucht, die ihn treibt und damit MiMi sogar fast das Leben kostet, ist beängstigend und nur schwer nachvollziehbar für mich, aber er zerstört damit nicht nur sein Leben, sondern auch das aller Menschen um sich herum. Nach diesem speziellen Tag, an dem er Perdita weg gibt, ist nichts mehr wie es je war, weder für seine Frau, noch für Xeno oder Leons Sohn Milo. Sehr gut beschreibt Winterson die umfassende Gewalt, die in der der destruktiven Kraft der Eifersucht wohnt. Perdita bildet einen regelrechten Gegenpol, behütet aufgewachsen glaubt sie an die Kraft von Liebe und Vertrauen und ist von ihrer Vergangenheit sehr schockiert.
Jeanette Wintersons Bearbeitung von Shakespeares „Wintermärchen“ für das Hogarth Shakespeare Projekt ist spannend, bewegend und sehr modern geschrieben. Auch ohne die Kenntnis vom Originalstoff ist das Buch absolut empfehlenswert.

Bewertung vom 27.02.2017
Wer ist das im Zoo, Miffy?
Bruna, Dick

Wer ist das im Zoo, Miffy?


ausgezeichnet

Nach Jahrzehnten hat jetzt der Diogenes Verlag die berühmten Miffy-Bücher von Dick Bruna auf Deutsch herausgegeben. „Wer ist das im Zoo, Miffy?“ erzählt in sehr schlichten Bildern vom Zoobesuch von Miffy und den Tieren, die sie dort kennenlernt.
Die Bilder sind dabei wirklich sehr süß gezeichnet und die Kinder werden dazu angehalten, erst einmal zu raten, was für ein Tier Miffy wohl gerade sieht, bevor auf der nächsten Seite die Auflösung kommt. Durch die schöne Grafik ist das Vorlesen für Kinder und Erwachsene gleichermaßen schön, auch die Haptik habe ich als sehr positiv empfunden. Das Buch hat eine schöne kleine Größe und ist dabei sehr stabil, die Seiten können nicht leicht umknicken, so dass man sehr lange etwas von dem Buch.
Mir hat „Wer ist das im Zoo, Miffy?“ als Kinderbuch ausgesprochen gut gefallen, eine schöne kurze Geschichte mit tollen Bildern, die Kinder begeistern können.