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Arietta

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Insgesamt 486 Bewertungen
Bewertung vom 30.09.2019
Heimat ist ein Sehnsuchtsort / Heimat-Saga Bd.1
Münzer, Hanni

Heimat ist ein Sehnsuchtsort / Heimat-Saga Bd.1


ausgezeichnet

Meine Meinung zur Autorin und Buch:

Hanni Münzer ist mit diesem Roman ein großartiges Meisterwerk gelungen, man spürt beim Lesen wie viel Herzblut, sie in diese Saga gesteckt hat, die angelehnt ist an ihre eigene Familiengeschichte. Die einzelnen Figuren und deren Charaktere sind meisterhaft und Authentisch dargestellt. Beim schreiben beweist sie viel Fingerspitzengefühl und Einfühlungsvermögen. Hanni Münzer nimmt uns mit auf eine sehr Bildhafte Reise von 1928-1946 nach Schlesien nach Petersdorf , nahe der deutsch/polnischen Grenze. Sie wollte mit diesem Buch, all den vergessenen Opfern, unschuldigen und auch den Tieren, die mit in die Schlachtfelder zogen, ein Denkmal setzen, was ihr sehr gut gelungen ist. Ich habe schon einige ihrer Romane gelesen und dieser ist einfach einzigartig, es ist nicht leicht die richtigen Worte zu finden, um dem Buch gerecht zu werden. Es ist gelungen das ich mit den Sadlerfrauen gelacht und geweint habe, besonders Annemarie, Laurenz Frau, gibt uns große Rätsel auf ein gut gehütetes Geheimnis umgibt sie. Eine Geschichte die viel Tiefgang hat und uns auf die Folter spannt. Mitreißend , spannend und poetisch erzählt. Schon wenn man das Buch aufschlägt kann man auf der Landkarte so einiges verfolgen, auch die Liste der Figuren und das Nachwort sind sehr hilfreich, Fiktive und reale Personen sind gut miteinander verknüpft.


Schon das Prolog das 1928 irgendwo in Russland spielt, ist sehr mystisch und spannend erzählt, ich hoffte beim Lesen der Geschichte zu erfahren wer die gefangenen Frauen sind, ihr Schicksal ging mir unter die Haut. Meine Lieblingsfiguren waren Annemarie, ihr Mann Laurenz, ihre Töchter Kathi eine sehr aufgewecktes und wissbegieriges Kind, aber auch die kleine Franzi, die in einer eigenen Welt lebt , musste man einfach ins Herz schließen. Man konnte spüren wie sich die Eltern mit jeder Faser ihres Herzen liebten, auch ihre zwei Töchter. Ja Schwiegermutter Charlotte ein richtiger Giftzwerg, machte es Annemarie oft schwer. Aber wir dürfen unsere gute Köchin Dorata nicht vergessen eine Seele von Mensch, was wäre ich so gerne in ihrer Küche gewesen. Aber zurück zu Kathi es war schön sie zu begleiten und sie mit ihrem Freund Anton, auf ihren Streifzügen und dem Erwachsen werden zu begleiten. Die unbekümmerten Zeiten werden schwerer, Kathi und Anton begeben sich bei ihren Streifzügen auf verbotenes Gebiet und öffnen mit ihren Fund, Die Dose der Pandora. Als Kathi ,auch noch bei dem Schülerwettbewerb schließlich als beste gewinnt, überstürzen sich die Ereignisse, und sie bringt damit die Familie in höchste Lebensgefahr. Hinter den vielen hinterhältigen Anschuldigungen steckt Antons Mutter Elsbeth, die Frau des Bürgermeisters, für mich eine Ausgeburt des Teufels. Kein Wunder das Laurenz, sie Gevatterin Fledermausohr taufte. Annemarie, tut ihr bestes um Kathi aus der Schusslinie zubringen. In ihrer größten Not, halten Charlotte und Annemarie zusammen, hier lernt man die wahre Charlotte kennen, was mich mit ihr versöhnte. Sie ist es die hinter verschlossenen Türen von Annemarie seit 15 Jahren gut gehüteten Geheimnis erfährt. Werden wir es auch erfahren, und werden sich Dorats Prophezeiungen bewahrheiten ? „Kathi solle sich vor dem falschen Bienen hüten, und der Sternenmann würde kommen und sie holen“ (Seite 361). Denn Dorata hat das 2. Gesicht. Denn Kathi, träumt von klein auf vom Fliegen…. Lassen wir uns überraschen, wie es mit den Sadlers weitergeht. Ob sie ihre Schicksale meistern, eine Familiengeschichte, aufregend, mysteriös uns spannend.

Es ist der Auftakt einer Familiensaga, der 2. Teil erscheint im Herbst 2020, ich kann es kaum erwarten wie es weitergeht.

Bewertung vom 19.09.2019
Wunderbare Zeiten / Die Schwestern vom Ku'damm Bd.2
Riebe, Brigitte

Wunderbare Zeiten / Die Schwestern vom Ku'damm Bd.2


ausgezeichnet

Die Thalheimfrauen im Wandel


Meine Meinung zur Autorin und Buch:
Brigitte Riebe ist mit ihrem 2. Band ihrer 50er-Jahre Trilogie, eine erfolgreiche Fortsetzung gelungen. Man spürt beim Lesen wie viel Herzblut sie in die Geschichte gesteckt hat, sie lässt die 50er Jahre wieder so richtig lebendig werden. Alles ist hervorragend recherchiert, da merkt man das sie promovierte Historikerin ist. Alles stimmt bis aufs i- Tüpfelchen, der kalte Krieg , die Probleme im Osten, ob Rock´n Roll, Petticoats, das Wirtschaftswunder, alles wurde beim Lesen wieder lebendig, den schließlich bin ich auch ein Kind dieser Zeit gewesen, auch wenn ich erst 1952 geboren bin, sah ich alles Bildhaft vor mir. Die Figuren und die Familie sind mir sehr ans Herz gewachsen, obwohl dieser Roman mehr Silvie gewidmet ist. Der Schreibstil ist sehr Klar, Kraftvoll und mitreißend. Der Spannungsbogen ist von Anfang bis Ende hoch, die Figuren sind Authentisch und auch deren einzelnen Charaktere sind sehr gut heraus gearbeitet. Es war wundervoll mit den Figuren von 1952-1957 in die Geschichte abzutauchen, sich mit ihnen zu freuen, lachen und weinen, alle Höhen und tiefen mit ihnen zu erleben. Viele Erinnerungen sind wieder lebendig geworden.

Mir gefiel Silvie sehr gut, wie sie sich heraus gemausert hatte, obwohl ihr Lebensmotto bisher war, „ Man muss das Leben tanzen“ ist sie mittlerweile Erwachsen und Erfolgreich geworden. Rike die mit viel Herzblut , mühe, und Arbeit das Kaufhaus wieder nach dem Krieg aufgebaut hat, das eigentlich nicht besser laufen könnte, gibt einen Teil der Verantwortung an Silvie ab. Das dies Silvie nicht so richtig schmeckte, konnte man spüren, sie ist mit Fleisch und Blut, dem Rundfunk RIAS verschrieben, sie träumt von einer großen Karriere dort. Mit viel Erfolg moderiert sie in „ Stimmen“ viele uns bekannte Stars der damaligen Zeit, ob Billy Wilder, Hildegard Knef usw. , es war schön ihnen zu lauschen. Aber auch sonst braut sich in der Familie etwas zusammen, ob es Silvie´s Zwillingsbruder Oskar ist, der aus dem Krieg wieder heimkehrt, ich konnte spüren wie traumatisiert er ist. Auch Nesthäkchen Florentine, die Halbschwester der Geschwister, unsere kleine Rebellin, läuft aus dem Ruder und würde wenn sie könnte mit dem Kopf durch die Wand gehen und bereitet so manchen Ärger der Familie. Silvie bemüht sich um die Familie und auch Riki, die einige Aufgaben endlich an Silvie weiter delegieren konnte, man konnte sehen und Erleben wie die Schwestern nur so vor Ideen sprühen, ob Italienisches Modedesmin, Perlonstrümpfe, pastellfarbene Streifenkleider, nicht zu vergessen die Nylon - Hemden, und ich konnte förmlich das Nixenkleid das Silvie bei der Berlinale trug, vor mir sehen. Jedenfalls geht es sehr turbulent in der Familie Thalheim zu, wir erleben viele tiefen und Höhen und erleben wie Silvie, an ihren Aufgaben wächst. Ich kann nur sagen es war sehr spannend und ich war oft überrascht von unvorhergesehenen Ereignissen und Wendungen, die ich nicht erwartet und vermutet hätte. Jedenfalls ein hervorragendes Werk, mit viel Liebe und Wärme geschrieben, das keine Wünsche offen lässt, nein im Gegenteil, ich kann es kaum erwarten, wie es mir Band 3 weitergeht und was aus Florentine und dem Rest der Familie wird.

„ Eine facettenreiche, berührende und Ausdrucksvolle Geschichte „

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 18.09.2019
Aufbruch und Entscheidung / Die Charité Bd.2
Schweikert, Ulrike

Aufbruch und Entscheidung / Die Charité Bd.2


sehr gut

Meine Meinung zum Buch und Autorin:
Ulrike Schweikert, ist es auch mit dem 2. Band ihrer Charité Reihe einem in den Bann der Geschichte zu ziehen. Neben dem täglichen Klinischen Alltag, spielt auch die Politik, Frauenbewegung, die Rechte der Arbeitereinen und der 1. Weltkrieg eine große Rolle. Ihre Recherche ist wieder hervorragend, Fiktion und Wahrheit sind hervorragend miteinander verwebt. Der Roman basiert auf der wahren Ärztin Rahel Hirsch, einer Jüdin, die 1938 nach London fliehen musste. Uns begegnen viele historische Persönlichkeiten. Ihr Schreibstil ist Klar, flüssig, Bildhaft und sehr mitreisend. Ihre einzelnen Figuren sind sehr authentisch und glaubhaft geschildert, ebenso deren Charaktere. Ich konnte mich sehr gut in Rahel und deren Freundin Barbara hineinversetzen und haben mit ihnen mich gefreut, gelacht und geweint. Hier ging es wirklich um den Aufbruch, Entscheidung, einer Welt im Wandel und Umbruch.

Ich mochte Rahel Hirsch und ihre Freundin Barbara auf Anhieb und hatte sie gleich in mein Herz geschlossen. Zwei Frauen die nicht unterschiedlicher sein könnten, Rahel leidenschaftliche Forscherin und Ärztin, Barbara dagegen eine der Wäscherinnen aus der Charité. Doch beide haben vieles gemeinsam, sie kämpfen für ihre Rechte als Frauen, und widerstände in der Klinik. Ich muss sagen obwohl die zwei unterschiedlicher Herkunft und Bildung sind, sind sie kämpferische Frauen, die sich in der Männerwelt durchsetzen müssen, sie gehen zusammen durch dick und dünn, sind für einander da. Rahel ist die erste Frau und Ärztin, die eine Stelle an der berühmten Charité bekam, man konnte so richtige den widerstand und Skepsis einiger ihrer männlichen Kollegen fühlen und spüren, ich habe sie für ihren starken Willen und zähen Kampfgeist bewundert, wenn man ihr Steine in den Weg legte. Auch Barbara hat es nicht leicht, schlecht bezahlt, muss sie sich durchschlagen, da hat es mich nicht gewundert das sie sich der Frauenbewegung anschloss und den Kampf für die Rechte der Frauen mutig unterstützt. Sehr schön waren die Einblicke in die Medizin und den damaligen klinisch Alltag, beim Lesen war ich sehr Froh, das die Medizin usw. solche Fortschritte gemacht hat. Das wir Frauen heute mehr rechte haben, nicht mehr der Besitz der Männer sind, frei entscheiden und studieren dürfen. Rahel, lernt Michael Frankel kennen, ein Pionier der Lüfte, alles endlich alles schön sein könnte, bricht der 1. Weltkrieg aus, auch dies ist alles sehr gut erzählt und geschildert. Die beiden liebenden Rahel und Michael werden getrennt, während sie weiter als Ärztin an der Klinik arbeitet und mit den Elende der verwundeten Soldaten jeden Tag konferiert wird, muss Michael als Pilot in den Krieg ziehen. Aber auch Barbara wird vor große Probleme gestellt, das Leben der beide ändert sich und sie müssen Entscheidungen treffen. Eine sehr facettenreiche Geschichte, mit vielen tiefen Einblicken in eine vergangene Epoche.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 12.09.2019
Die Kräutersammlerin
Hurst, Heidrun

Die Kräutersammlerin


ausgezeichnet

Johanna auf der Suche nach der Wahrheit




Meine Meinung zur Autorin und Roman:

Ich war ja erst skeptisch, da ich eigentlich kein Krimi-Fan bin, aber ich muss sagen ich war von der ersten bis zur letzten Seite sehr begeistert und Positiv überrascht. Ihre Recherche ist hervorragend, alles stimmt bis aufs i-Tüpfelchen. Ihr Schreibstil ist sehr klar, kraftvoll, Bildhaft und einfühlsam, sie reist einem mit beim Lesen, es war wie ein Sog dem man sich nicht mehr entziehen konnte. Ich fühlte mich in den Schwarzwald von 1343 hineinversetzt, sah die dunklen und tiefen Tannenwälder vor mir, durchwanderte mit Johanna die Wälder und sah ihr beim Suchen der Kräuter zu, konnte ihr einen Blick über die Schulter werfen, beim mischen und herstellen der Kräuter und Tinkturen, hatte dabei den würzigen Duft in der Nase. Ihre Protagonisten sind sehr Liebevoll beschrieben, auch die einzelnen Charaktere sind sehr gut herausgearbeitet, man konnte sich sehr gut in jede einzelne hineinversetzen. Sie hat eine sehr mystische Geschichte erschaffen , voller dunkler Geheimnisse und einem überraschenden Ende, das ich nicht erwartet hatte. Sie führte mich auf eine falsche Spur, ich hätte nie vermutet das diese Person darin verstrickt ist. Danke Liebe Heidrun für diesen wunderschönen und spannenden Krimi.


Ich war genauso erschrocken wie die Heilerin und Kräuterfrau Johanna, als sie auf die Leiche dieses Blutjungen Mädchens im Wald stieß. Waren es wirklich die Wölfe, man spürte Johannas skeptische Gefühle, da waren Verletzungen die nicht von den Wölfen stammen konnten. Clewin der Spielmann kreuzt wie gerufen ihren Weg, und er hilft ihr den Leichnam in den Ort zum Bürgermeister zu schaffen. Es wird immer Mysteriöser, keiner will an Mord glauben, alle im Ort benehmen sich eigenartig, sie stößt auf eine Mauer des Schweigens. Aber Johanna lässt sich nicht von ihren Vermutungen abbringen, sie geht der Sache nach. Als hätte sie schon nicht genug Probleme, taucht ihre Freundin Elen mit einem herrenlosen Kind auf, das nicht spricht und sich eigenartig benimmt.

Das Rätsel löst sich nachts, als sie Geräusche vor der Türe ihrer Hütte hört, als sie öffnet, steht ein weißer Wolf davor, das kleine Mädchen und er gehören zusammen. Ein wirkliches Mysterium, jetzt hat sie noch das kleine Mädchen und einen Wolf um den sie sich kümmern muss. Lukas der Flößer, ist nicht sehr erbaut davon , er umwirbt Johanna und würde sie gerne heiraten, aber auch Clewin hat sich in Johanna verliebt. Lukas, sieht es nicht gerne wenn Johanna allein durch die Wälder streift, den wieder ist ein junges Mädchen verschwunden. Man munkelt mittlerweile es wären schon mehrere Mädchen spurlos verschwunden. Da, sind auch noch die Leprosen, die abgeschieden im Wald leben, und der alte Eremit Pius , der in eine Höhle lebt, diese Menschen besucht Johanna ab und zu. Jedenfalls lässt Johanna das keine Ruhe, sie bohrt und forscht nach, sehr zum Unmut anderer. Die ganzen Nachforschungen werden lebensgefährlich für sie, jedenfalls habe ich die Luft angehalten und mit Johanna um ihr Leben gezittert und gebebt. Mit diesem überraschenden Ende, hätte ich niemals gerechnet, ich hatte jemanden ganz anderem im Verdacht. Jedenfalls habe ich Johanna in mein Herz geschlossen, schon allein wie sie sich um das kleine Mädchen und den Wolf kümmerte und sich bei sich aufnahm….Ein rundum schöner Roman der einem Zufrieden hinterlässt.

Bewertung vom 09.09.2019
Als wir zu träumen wagten / Die Hafenschwester Bd.1
Metzenthin, Melanie

Als wir zu träumen wagten / Die Hafenschwester Bd.1


ausgezeichnet

Meine Meinung zur Autorin und Buch Es ist mein erster Roman von Melanie Metzenhin, und ich bin mehr als begeistert. Man spürt beim Lesen wieviel Herzblut sie in die Geschichte gesteckt hat, sie stammt ja selbst aus Hamburg und lies sich zu dieser Geschichte aus dem Leben ihrer Urgroßmutter inspirieren. Wahrheit und Fiktion hat sie wunderschön mit einander vermischt. Zwar war ihre Urgroßmutter keine Krankenschwester, aber sie steht stellvertretend für die fiktive Heldin, Martha Studt eine Figur die man sofort ins Herz schließen muss. Ihr Schreibstil , ist sehr flüssig, Bildhaft und sehr mitreißend. Alles ist sehr Authentisch geschildert, eine Welt im Umbruch, der Streik der Hafenarbeiter, der Stand der Frauen zur damaligen Zeit, das Politische Zeitgeschehen und der Kampf der Frauen für ihre Rechte. Man spürt ihre Akribische Recherche, das medizinische Wissen, und das sie das große Glück hatte, auf ihre Familiengeschichte zurück zugreifen. Jedenfalls hat sie es verstanden mich an die Hand zu nehmen, und mich eins werden zu lassen mit ihren Protagonisten. Sie sind sehr real und glaubhaft dargestellt, ebenso konnte ich mich in ihre Charaktere und Gefühle sehr gut hinein versetzen, ich habe mit ihnen gelitten, gelacht und geweint. Ebenso hat sie das Elend im Gängeviertel und die Cholera Epidemie sehr ergreifend geschildert. Ich freue mich schon auf die Fortsetzung. Ich muss sagen ich habe Martha von Anfang an bewundert, als 14 Jährige schon sehr stark und selbstbewusst. Eine sehr nette Familie, der Vater fleißig, ein idyllische Familie, auch wenn sie arm sind. Aber das Schicksal schlägt hart zu, als die Cholera ausbricht, erst stirbt die kleine Anna und dann auch noch die Mutter. Was mich wurmte, betroffen und traurig machte, das der Senat und die reichen Pfeffersäcke, alles vertuschen wollten, nur wegen ihres Profits. Der Vater gerät aus der Bahn, der Tod seiner Frau zieht ihm den Boden unter den Füßen weg. Der jüngere Bruder Heinrich, der mal aufs Gymnasium sollte, muss seinen Traum begraben. Erstens sind die Schulen zu, die Epidemie greift um sich, es war schon schlimm, von all dem Elend zu lesen, und dem Medizinischen Machtlosigkeit. Aber Martha, Krempelt die Ärmel hoch, um die Familie durchzubringen, bewirbt sie sich als Hilfskrankenwärterin am St. Georg, trotz der schlechten Bedingungen und Bezahlung, geht sie ihren Weg und entdeckt dabei ihre Liebe zur Medizin. Dr. Schlüter wird ihr Förderer, er erkennt ihre Medizinische Begabung. Sie schafft es durch ihn und seine Frau an das Eppendorfer Krankenhaus, sie landet bei den Erika Schwestern, und beginnt ihre Ausbildung als Krankenschwester. Es war aufregend sie auf diesem Weg zu begleiten, sie hatte es dort nicht leicht, den dort wurden fast nur Töchter aus besserem Haus genommen, keine aus der Gosse, wie ihre schlimmste Feindin und mit Schülerin Auguste es ausdrückte. Sie ist ihre schlimmste Rivalin, eine Ausgeburt des Teufels. Martha, hat es wirklich nicht Leicht dort, aber Carola und Susanne, stehen ihr zur Seite. Nicht nur ihr Vater macht ihr Kummer auch ihre Freundin Milli, die sie von klein auf kennt, wird von ihrem Vater zur Prostitution gezwungen. Durch Carola lernt sie die Sozialdemokraten kennen, kämpft mit ihr für die Rechte der Frauen, der Prostituierten , bessere Bedingungen für die Arbeiter. Alles was gegen die Regeln der Krankenhausregeln spricht, und dann lernt sie auch noch den Jungen Ingenieur Studt auf einer Veranstaltung kennen. Alles was ihr als Erika Schwester verboten ist, sie setzt damit als 2. OP Schwester und ihren Beruf aufs Spiel. Eine spannende Geschichte voller unvorhergesehenen Wendungen. Eine Achterbahnfahrt beginnt, für Martha und auch Milli..... „Eine aufregende, Facettenreiche und spannende Geschichte, vor Großem Historischen

Bewertung vom 08.09.2019
Ein neues Blau
Saller, Tom

Ein neues Blau


ausgezeichnet

Lili Geheimnisse um eine Porzellanschale

Ein neues Blau


Meine Meinung zum Autor und Buch
Tom Saller, hatte mich mit seinem Debüt Roman, Martha tanzt, hellauf begeistert. Deshalb musste ich auch unbedingt diesen lesen, denn es geht hier um die KPM , die Königliche Porzellan-Manufaktur Berlin. Das Buch ist gut geschrieben, nur was mich sehr störte, diese plötzliche Gedanken und Zeitsprünge. Es wäre schön gewesen mehr und ausführlicher sich in der Welt des Porzellans aufzuhalten, es kam für mich etwas zu kurz. Dafür bekam man aber tiefe Einblicke in die Welt des Tees. Begleitet Lili von klein auf durch ihr Leben. Das Japanische Teehaus und der Japaner Takesi,spielen eine große Rolle und ziehen sich wie ein roter Faden durch die Geschichte. Ebenso spielen die verschiedenen Kulturen und Religionen eine große Rolle und auch der Nationalismus nimmt einiges an Raum ein.
Der Schreibstil ist recht flüssig, manchmal schon fast Poetisch, er erzählt in leisen und Bildhaften Tönen.

Lill eine Halbjüdin, verliert ihre Mutter Charlotte sehr früh gestorben ist. Ihre Welt besteht aus ihrem Vater Jakob, einem Teehändler und Herren Takeshi. Sie lernt viel von beiden, über die Welt , Religion und Kulturen.
Das Teehaus in ihrem Garten liebt sie über alles, Takeshi weiht sie in die Kunst des Tee ein. Dieser Satz Seite 88: „ Ursprünglich hat es nur eine einzige Teepflanze gegeben“, erklärt er und reicht ihr ihre Schale herüber, „in China. Sie stammte aus der Familie der Kamelien. Weiße, wunderschöne Blüten an einem immergrünen Strauch. Kannst du dir das vorstellen? Ein Gewächs immer da, immer grün, scheinbar losgelöst vom Lauf der Zeit?“
Die junge heranwachsenden Lili, lernt die Pechstein kennen, er ist Direktor der KPM, hier erkennt sie ihre Bestimmung, die Welt des Porzellans, ein Beruf der ihr Freude macht, der sie ausfüllt. Aber die Nazis, zerstören ihre Welt, Lili, flieht nach Amerika. Schließlich nach 50 Jahren kehrt sie zurück, in ihr altes Haus mit dem Japanischen Garten. Sie lebt wie in einem Schneckenhaus, erst die 18 Jährige Anja, die genau so widerspenstig ist, wie Lili, es in ihrer Jugend war, gelingt es langsam diesen Panzer von Lili zu öffnen, und so tauchen wir in Lili Erinnerungen ab, in die Welt des Porzellans, und Geheimnisse die beide Frauen hüten, wie Lilis Porzellanschale. Den Anja und Lili haben vieles Gemeinsam, auch ihre Geheimnisse.....

Bewertung vom 28.08.2019
Dieser weite Weg
Allende, Isabel

Dieser weite Weg


ausgezeichnet

Ich habe schon viele Romane von Isabel Allende gelesen, er gehört für mich zu einer ihren besten, die sie bis jetzt geschrieben hat.. Man spürt beim Lesen, das sie sich mit dem Land Chile und dem Exil auskennt, auch sie floh mit ihrer Familie, aus dem Land. Ihre Helden und Figuren könnten nicht authentischer sein, was sie und ihre Familie erlebt haben, hat sie inspiriert zu dieser Geschichte. Aktueller könnte die Geschichte nicht sein, wenn wir in die Welt blicken. Diktatoren, wie Franco, Hitler, und Pinochet gibt es noch immer. Alles ist sehr bildhaft und real beschrieben, ich habe mit Viktor, Roser, Carme mitgelitten. Ihr Erzähl-und Schreibstil, ist Kraftvoll, Klar, voller wärme und tiefe. Dieser weite Weg durch das Leben der Flüchtlinge ist hart und steinig, aber doch voller Hoffnung.

Viktor war mir von Anfang an Sympathisch, ebenso sein Bruder und die Eltern, die nichts von der Regierung des Despoten Franco halten. Ebenso Roser, die Frau von Guillem, eine rechtschaffene Person, ein Ziegenmädchen, das sich durch Fleiß , Begabung und Intelligenz hochgearbeitet hat. General Franco macht das Leben unmöglich in Spanien und der Bürgerkrieg. Die Dalmau sind in Gefahr, ihnen bleibt nur die Flucht, und die ist gefährlich und waghalsig. Ich hielt oftmals die Luft an beim Lesen, als es über die Pyrenäen ging, durch Eis und Schnee. Sah die Internierungslager vor mir in Arges-sur Mer, Sand, Meer und Stacheldraht, die Zustände dort waren für die Flüchtlinge verheerend. Sie waren unerwünscht, es gab nicht genug Medikamente und es mangelte am vielen. Sie waren quasi Gefangene, 500.000 Menschen auf der Flucht vor der autoritären Herrschaft Franco´s, zusammen gepfercht in den Lagern. Da bekam man schon Gänsehaut und tränen in die Augen. Dank dem berühmten Dichter Paplo Neruda, gelingt es Viktor mit Roser und 2000 anderen Migranten nach Chile auf der Winnipeg in das Land zubringen, er hat alles Organisiert.

Die Dalmus haben Glück, in ihrem Exil, das langsam zu ihrer Heimat wird, Viktor kann seinen Traum als Arzt verwirklichen, auch Roser gewinnt Fuß, und kann ihre Begabung als Pianistin verwirklichen. Vor ihnen liegt ein steiniger Weg, aber wenn es irgendwann am schönsten ist, scheint sich das Schicksal zu wiederholen. Nach dem man den Präsidenten Allende gestürzt hat, kommt der Diktator Pinochet an die Macht, und die grausige autoritäre Herrschaft wiederholt sich. Nachdem Viktor und seine Familie Wurzeln geschlagen haben, sind sie und viele Menschen nicht mehr sicher im Land, sie müssen fliehen vor den Schergen Pinochets. Es war mehr als Aufregend u

2 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 20.08.2019
Kastanienjahre
Baumheier, Anja

Kastanienjahre


ausgezeichnet

Bewegend und schön
Inhaltsangabe: Wunderlich-Verlag

Ein anderes Land. Ein anderes Leben.

Zwei Orte gibt es, die für Elise Heimat bedeuten: Paris, wo sie seit über 20 Jahren eine kleine Boutique im Montmartre führt; und Peleroich, das verschlafene Dorf an der mecklenburgischen Ostseeküste. Hier wächst sie in den 60er Jahren auf, hier lernt sie Henning und Jakob kennen, die beiden Lieben ihres Lebens. Henning, der Fels in der Brandung, den sie seit Kindertagen kennt, Jakob, der Frauenschwarm, der Künstler werden will und wie sie davon träumt, einmal den Eiffelturm zu sehen. Eine fatale Dreiecksbeziehung voller Geheimnisse - bis Jakob eines Tages spurlos aus Elises Leben verschwindet.
Als Elise nach vielen Jahren in ihr Heimatdorf zurückkehrt, taucht sie tief ein in ihre eigene Vergangenheit und in die Geschichte von Peleroich, wo ihre Eltern sich kurz nach Gründung der DDR kennenlernen…
Anja Baumheier erzählt von einem malerischen Dorf und dem Schicksal seiner Bewohner zwischen Gründung der DDR, Mauerbau und Nach-Wendezeit.


Meine Meinung zur Autorin und Buch

Schon mit ihrem Debütroman „Kranichland“, war ihr ein großartiger Roman gelungen, auch mit diesem neuen Werk, legt sie noch eine Schippe drauf. Ich war begeistert und hin und her gerissen, es war wie ein Sog beim Lesen, man konnte nicht mehr aufhören. Mit viel Herzblut und Gefühl hat sie auch diese Geschichte geschrieben. Man spürt das sie die ersten 10 Jahre in der DDR aufgewachsen ist. Sie erzählt von den Missständen während der DDR Zeit, und nach der Maueröffnung. Ihr Schreibstil ist sehr flüssig, Klar und Kraftvoll, alles ist so Bildhaft und real beschrieben, das ich das Gefühl hatte im Kastanienhof mit all den Figuren zu sitzen und Friedrichs, legendäre Bratkartoffeln zu Riechen und schmecken. Der Kastanienbaum die „ Thomas-Mann-Kastanie“ zieht sich wie der Kastanienhof, wie ein roter Faden durch die Geschichte, sie sind der Dreh und Angelpunkt.


Alles fängt mit Elise in Paris 2018 an, und langsam erfährt man wie sie von Peleroich in dieser Stadt gelandet ist. Wo sie seit 20 Jahren lebt und eine kleine Boutique betreibt, bis ein Anonymer Brief aus ihrem Heimatdorf eintrifft, der sie vollkommen aus der Bahn wirft, ihr altes Heimatdorf, soll dem Erdboden gleich gemacht werden, mit ihrer Freundin Marina , die eigentlich nach Paris kam, um mit Elise deren 58. Geburtstag zu feiern, reisen beide nach Peleroich. Und wir tauchen ab in die Vergangenheit, dieser wundervolle Geschichte die so manches dunkles Geheimnis ans Licht bringt. Schon Elise Geburt war aufregend, ihre Mutter Christa und Vater Karl, sind liebevolle Eltern. Karl der mit Leib und Seele Förster ist, muss den Beruf aufgeben, da er sich nicht ins Regime fügt. Das Dorf ist so Idyllisch, die Bewohner halten wie Pech und Schwefel zusammen, so eine richtige Dorfgemeinschaft. Man trifft sich im Kastanienhof, bei Friedrich und Dora, oder unter der Kastanie. Otto der Pfarrer der Gemeinde mag man sofort, Ludwig Lehman der Bürgermeister, ist der einzige der sich dem System angepasst hat, und eigentlich gar nicht zu den andren passt, ein Verräter und der andere an die Stasi verrät. Elise wächst in dieser Idylle auf, sie träumt von Paris und der Mode, sie möchte Kleider entwerfen. Ihre Freunde Jakob, der Enkel von Otto, träumt Künstler zu werden, Henning der Sohn vom Kastanienhof, ist Bodenständiger, so ein Fels in der Brandung, an den man sich anlehnen kann. Elise liebt beide, Jakob und Henning, man spürt ihre Zerrissenheit, für wenn sie sich entscheiden soll. Und sie entscheidet sich, mit wehem Herzen, in meinen Augen für den richtigen MannEs waren wundervolle und Aufregende Jahre, Elise und die Menschen in Peleroich zu begleiten. Es gibt viele Geheimnise, mit ihnen zu teilen, warum Jakob plötzlich spurlos verschwand, warum Elise Vater Karl zu Tode kam, steckt der Briefschreiber dahinter ? Wer trägt Schuld, ich war jedenfalls auf der falschen Spur, wer dahinter steckte….

Eine Geschichte zum Versinke

Bewertung vom 01.08.2019
Die Gärten von Monte Spina
Scriverius, Henrike

Die Gärten von Monte Spina


ausgezeichnet

Eine wunderbare Geschichte voller Licht und Farbe
Es ist Henrike Scriverius erster Roman und ich muss sagen ihr Debüt ist ihr ganz gut gelungen.
In ihrem wirklichen Leben ist sie Landwirtschaftsarchitektin, dieses Wissen kommt hier zum tragen.
Als Lanzarote Fan, war der Roman ein muss für mich, auch wenn sie diese kleine Insel, die im Norden liegt, einen Fantasienamen gegeben hat. Diese Inseln sind ein Traum, allein die Sonnenauf-und Untergänge die sie beschreibt, sollte man wirklich erlebt haben. Eine Aufregende Insellandschaft, mit ihren Vulkangrotten und der Zauber und Mystik der Landschaft wird lebendig beim Lesen. Sehr schön hat sie die Probleme, ihrer Figuren beschrieben, eine jede hat ihr Päckchen zu tragen. Sie gibt uns tiefe Einblicke in die verwundete Seelen. Alles ist sehr lebendig und Bildhaft beschrieben, das es ein vergnügen ist mit den Protagonisten abzutauchen in die Geschichte.

Toni ist schon ein besonderer Mensch, ihre Seele ist tief verwundet und verletzt, nach dem tragischen Tod ihres Mannes Leon. Sie trägt sich mit Schuldgefühlen herum, verkriecht sich in ein Schneckenhaus. Bis sie das Angebot bekommt, als Gärtnerin, für den reichen Max Bror zu arbeiten.
Dieser Mensch, ist wirklich kein Vergnügen, eine Ausgeburt des Teufels kann er sein. Wie er manches mal die Menschen durch seinen Zynismus verletzte, ging schon mal unter die Gürtellinie.
Die einzige die ihn im Griff hat, ist die Hausdame Helen, was verbindet die beiden ? Na, wie wir Toni so langsam kennen gelernt haben, und von verboten nichts hält und sehr neugierig ist, wird sie sich nicht abhalten lassen, ihre Nase in Dinge zu stecken, die sie nichts angehen. Toni, blüht langsam auf, die Insel tut ihr gut. Es machte Spaß ihr bei ihren Gärtner arbeiten über die Schulter zuschauen. Mit ihr das Eiland zu entdecken, mir ihr mit der Jacht und dem liebenswerten Bootsführer nach Lanzarote überzusetzen und über die Insel zu streifen. Die manches mal sehr schräge Lou, wird zu Freundin, aber auch sie schleppt eine Last mit sich herum. Schön war es auch mit ihr so manches Abenteuer zu erleben, und hinter dieses zynische Bosheit von Max Bror zu kommen. Den hinter jeden noch so harten Schale, steckt ein weicher Kern. Ob es Toni, gelingt hinter Max verletztes Seele zukommen? Lassen wir uns überraschen, es gibt viele Tiefen und Höhen und ein unerwartetstes Ende, das mich völlig überrascht hat.

Bewertung vom 30.07.2019
Die Leben der Elena Silber
Osang, Alexander

Die Leben der Elena Silber


ausgezeichnet

Bewegend und Schön
Inhaltsangabe: Quelle S. Fischer-Verlag
Alexander Osang schreibt den großen Roman seiner Familie – es ist der Roman des 20. Jahrhunderts.

Russland, Anfang des 20. Jahrhunderts. In einer kleinen Provinzstadt östlich von Moskau wird der Revolutionär Viktor Krasnow hingerichtet. Wie eine gewaltige Welle erfasst die Zeit in diesem Moment Viktors Tochter Lena. Sie heiratet den deutschen Textilingenieur Robert Silber und flieht mit diesem 1936 nach Berlin, als die politische Lage in der Sowjetunion gefährlich wird. In Schlesien überleben sie den Zweiten Weltkrieg, aber dann verschwindet Robert in den Wirren der Nachkriegszeit, und Elena muss ihre vier Töchter alleine durchbringen. Sie sollen den Weg weitergehen, den Elena begonnen hat zu gehen – hinaus aus einem zu engen Leben, weg vom Unglück. Doch stimmt diese Geschichte, wie Elena sie ihrer Familie immer wieder erzählt hat?
2017, mehr als zwanzig Jahre nach Elenas Tod, macht sich ihr Enkel, der Filmemacher Konstantin Stein, auf den Weg nach Russland. Er will die Geschichte des Jahrhunderts und seiner Familie verstehen, um sich selbst zu verstehen.

Meine Meinung zum Autor und Buch
Es ist mein erstes Buch von, Alexander Osang, ihm ist mit diesem Roman, das ihn durch seine eigene Familiengeschichte inspiriert hat, ein sehr tiefgehender und einfühlsamer Roman gelungen.
Ein Roman, der einem fordert beim Lesen, aber doch sehr spannend und flüssig zu lesen ist. Die verschiedene Handlungsstränge sind sehr gut mit einander verknüpft.Wir erleben, die wirren der russischen Revolution, und des 2. Weltkrieges, die Teilung Deutschlands. Es war spannend mit Lenas Enkel Konstantin auf die Spurensuche von seiner Baba zugehen. Ein bewegtes Leben öffnet sich uns , voller Wendungen und Geheimnissen. Die Figuren sind sehr real und lebendig, ebenso ihre Charaktere, auch kommt die russische Seele zum tragen. Der Schreibstil ist sehr kraftvoll, spannend und Bildhaft, man hatte das Gefühl die Protagonisten auf ihren Wegen zu begleiten.

Es fängt 1905 an, in dem kleinen Dorf Gorbatow in Russland. Als die Familie von der russischen Revolution überrollt wird. Lena ist mal gerade zweieinhalb Jahre als, als man ihren Vater Viktor einen Revolutionär auf brutalste Weiße hinrichtet. Lena, flieht mit ihrer Mutter Sina und ihrem 11 Ihrigen Bruder Pawel, vor den Mördern ihres Vaters. Viktors Hinrichtung ging mir schon unter die Haut, und die kleine Lena, die so an ihrem Vater hing. Jahre später kehrt sie mit der Familie zurück,in das Dorf, ihre Mutter hat einen neuen Mann, Viktor wird nun als Held gefeiert. Lena lernt in der Fabrik, wo sie arbeitet den deutschen Ingenieur Robert Silber kennen. Sie heiraten, haben vier Töchter und wieder, muss Lena ihr zu Hause verlassen, der 2. Weltkrieg steht vor der Tür. Sie fliehen nach Deutschland, Roberts Familie, besonders seine Mutter macht es Lena nicht leicht, sie hätte sich eine bessere Partie, für ihren Sohn gewünscht, den Silbers sind reiche Fabrikbesitzer. Hätte Lena geahnt was auf sie zukommt, vielleicht wäre ihr Leben anders verlaufen. Aber sie wird einfach überrollt von der Welle, Robert verschwindet spurlos, nach dem Krieg, sie steht vor dem nichts und mit vier Kindern, die sie ganz alleine durchbringen muss. Es war schon hart, aber Lena, die nicht verwöhnt war vom Leben, beißt sich durch. Es war spannend Konstantin, sich auf die Spurensuche von seiner Baba Lena zu machen und mit ihm nach Russland zu reisen. Lenas Geheimnisse zu lüften. Eine Frau die man bewundern muss, mit viel russischer Seele. Eine Geschichte mit Wehmut, aber ohne Düster zu wirken.