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aebbies.buechertruhe

Bewertungen

Insgesamt 1003 Bewertungen
Bewertung vom 28.11.2022
Maschenmord / Der Handarbeitsclub ermittelt Bd.1
Kramer, Leonie

Maschenmord / Der Handarbeitsclub ermittelt Bd.1


ausgezeichnet

Die Verkäuferin des Handarbeitsgeschäftes "Wolllust" wurde erdrosselt mit einem selbstgestrickten Schal tot im Geschäft aufgefunden. Besitzerin Ariadne Schäfer ist entsetzt - vermutet sie doch den Mörder in ihrer Kundschaft. Gemeinsam mit dem ortsansässigen Krmi- und Handarbeitsclub will sie das jetzt klären. Leider kommen sie mit ihren Ermittlungen dem neuen Kommissar Tim Wallenstein in die Quere und Wallenstein muß erkennen, daß das Landleben anders ist als gedacht.

"Maschenmord" ist für mich ein wahnsinnig guter Krimi. Leonie Kramer schafft es einfach perfekt, mit tollen Charakteren einem eher seichten Krimi zu einer liebenswerten Handlung zu verschaffen. Ihre Charaktere sind voller Ecken und Kanten, dabei aber äußerst liebenswert und absolut eigenständig. Hier gibt es keine Charaktere, die man überall trifft und die austauschbar wären. Ich mochte einfach jede dieser sympathischen Personen. Angesiedelt ist dieser Krimi in Bayern. Leonie Kramer beschreibt auch diese Landschaft voller Bildhaftigkeit, so daß man sich direkt hierher versetzt fühlt. Man kann mit Tim Wallenstein mitfühlen, denn auch er erliegt nach und nach trotz aller Widrigkeiten dem Zauber des Ortes. Die Handlung ist nicht rasant spannend - was man aber wohl bei dieser Art Krimi auch nicht erwarten darf. Er kommt ohne bluttriefende Szenen und rasante Action aus, man wird immer wieder auf falsche Fährten gelockt. Dieses Buch besticht und fesselt durch seine Charaktere und einem ganz speziellen Charme.
Zum Schluß des Buches bekommt man übrigens eine Anleitung, um die Mordwaffe nachzustricken!

Bewertung vom 26.11.2022
Wer mit den Toten spricht / Raven & Flyte ermitteln Bd.2
Turner, A. K.

Wer mit den Toten spricht / Raven & Flyte ermitteln Bd.2


ausgezeichnet

Cassie Raven, Expertin der Gerichtsmedizin, ist erschüttert. Ihre Großmutter gesteht, sie über den Tod ihrer Eltern belogen zu haben. Statt eines Autounfalles hätte ihr Vater ihre Mutter ermordet und saß 17 Jahre im Gefängnis. Cassie stellt Recherchen an, die immer mehr Fragen aufwerfen. Als ihr Vater auftaucht und behauptet unschuldig zu sein, können nur noch dieToten die Wahrheit ans Licht bringen.

"Wer mit den Toten spricht" ist zwar schon der zweite Band der Serie, doch A. K. Turner schafft es, daß man diesen Band auch ohne Vorkenntnisse gut lesen kann. Mir jedenfalls ist dies sehr gut gelungen. Die Charaktere werden so gut beschrieben, daß man niemals das Gefühl hat, etwas an Kenntnissen zu vermissen. Man erfährt ganz nebenbei, was wissenswert ist und kommt somit hervorragend klar. Gerade Cassie bekommt hier ein außergewöhnliches Gesicht, sie kommt nicht überall durch ihre Optik gut an, hat ihre Ecken und Kanten und ist dadurch sympathisch und authentisch. Sie kümmert sich um die Toten in einem Stil, der ihnen ihre Würde läßt. Dies hat schon etwas rührendes. Außergewöhnlich ist die Tatsache, daß die Toten mit ihr sprechen. Jedoch macht dies für mich den Charme des Buches aus und ich mochte diese Szenen sehr! Die Handlung ist richtig spannend und läßt an keiner Stelle nach. Man erlebt ständig neue Wendungen, rast förmlich durch die Handlung und sieht sich mit immer neuen Verdächtigungen konfrontiert. A. K. Turner beschreibt nicht nur ihre Charaktere sehr bildhaft, sondern auch die Handlungsorte. Dadurch wird der Roman streckenweise sehr atmosphärisch und man bekommt ein noch besseres Gefühl für die Handlung.

Von mir bekommt dieses Buch eine absolute Leseempfehlung!

Bewertung vom 24.11.2022
LAS VEGAS IN UNTERFILZBACH
Adam, Eva

LAS VEGAS IN UNTERFILZBACH


ausgezeichnet

Hansi und Bettina Scharnagl reisen nach Amerika, um ihre dort studierende Tochter Indira zu besuchen. Auf ihrer Rundreise besuchen sie auch Las Vegas. In einem dortigen Spielcasino treffen sie durch Hansis Verhalten auf den Chef - der kein geringerer als Charlie Woodforth, dem Unterfilzbacher Karl Holzfurtner, ist. Dieser bekommt daraufhin Sehnsucht nach seiner Heimat und zieht mit seiner gebotoxten Freundin Scarlett und Cadillac Elvis nach Unterfilzbach. Dort steht von Stund an die Welt der älteren Damen Kopf, denn Charlie hat in seiner Jugend nichts anbrennen lassen und viele gebrochene Herzen zurückgelassen. Als Scarlett unter mysteriösen Umständen ums Leben kommt, riecht der Bauhofdetektiv den Mord schon gegen den Wind und beginnt zu ermitteln.

"Las Vegas in Unterfilzbach" ist wieder einmal ein humorvoller Krimi, der mich begeistert hat. Eva Adam läßt es diesmal extrem krachen in Unterfilzbach. Schon die Reise durch Amerika mit Hansis Eskapaden treibt Lachtränen in die Augen. Als dann auch noch Charlie mit seinem schillernden Vegas-Lifestyle in Unterfilzbach heimisch wird und die grantelige Berta Hinkhofer Haferlschuhe, Jerseyhose und graue Dauerwelle gegen High-Heels, Minikleid und blondierte Frisur tauscht, ist es endgültig um den Leser geschehen. Man kann sich richtig gut vorstellen, wie sie nun durch die Straßen stakst. Da ist es schon richtig schade, daß Charlie nur in diesem Band eine Rolle hat. Wer weiß, was Berta sonst noch angestellt hätte. Hansi überzeugt auch hier wieder mit Spürsinn gepaart mit ein wenig Hang zu Fettnäpfchen. Dies sowohl im Bauhof, als auch in der Familie. Herrlich, daß Tochter Isa ausgerechnet einen "Preuß" als Freund anschleppt - moch dazu einen Tätowierer. Und auch Bettina schont seine Nerven nicht, fährt in Kur und Hansi kommt fast um vor Eifersucht. Man kann schon fast Mitleid mit ihm haben. Der Fall ist wirklich spannend und sorgt für einige falsche Fährten, denen Hansi gern nachgeht und dadurch in manch eine peinliche Situation gerät. Die Auflösung ist dann sehr überraschend und Hansi wächst dabei über sich selbst hinaus. Ich mag diese Serie unheimlich. All die sympathischen Charaktere mit ihren Eigenarten sind mir sehr ans Herz gewachsen. Von den Dorfbewohnern darf wirklich niemand fehlen, denn sie gehören einfach zusammen. Sie bilden eine Einheit und stehen füreinander ein. In den Krimis von Eva Adam stimmt einfach alles - man bekommt Spannung mit tollem Humor, sympathische Charaktere und die traumhafte Kulisse eines bayrischen Dorfes. Für mich gehört der neueste Band jedes Jahr einfach zum Lesejahr dazu und deshalb hoffe ich auf noch viele Morde, die Hansi aufklären darf!

Bewertung vom 21.11.2022
Rendezvous mit Tieren
Camilleri, Andrea

Rendezvous mit Tieren


ausgezeichnet

Andrea Camilleri beschreibt in seinem Buch "Rendezvous mit Tieren" sein Zusammenleben mit den Tieren verschiedenster Art. Sein toskanisches Landhaus war genauso mit Tieren bevölkert wie seine Wohnung in Rom. Das Besondere ist, daß er kein Tier gekauft hat - alle haben von sich aus Zuflucht bei ihm gesucht. Alle Tiere waren für Andrea Camilleri etwas besonderes. Er achtete sie alle und gab ihnen ein Zuhause, so, wie es ihren Bedürfnissen entsprach. Dies hieß allerdings auch einmal, sich von einem Tier zu trennen, wie er es im Falle von Aghi, dem Stollenhund tun mußte. Er wäre in der Stadtwohnung nicht glücklich geworden, denn er liebte es zu graben. Anderen Tieren konnte er gerecht werden. So beherbergte er den Wellensittich Pimpigallo und einen Distelfink, die so intensiv Freundschaft schlossen, daß einer ohne den anderen nicht sein konnte. Der Wellensittich erlernte sowohl die Stimme von Camilleri, als auch den Gesang des Distelfinkes. Camilleri rettete einen Kater vor Jungen, die mit diesem Fußball spielten und ihm dadurch das Rückgrat brachen. Statt der vorhergesagten 2 Jahre lebte der Kater noch 18 Jahre bei Familie Camilleri. Der Autor hat aber ebenso ein Herz für wilde Tiere. So erzählt er auf humorvolle Art, welch Anstrengungen er unternimmt, um eine Viper von seinem Grundstück zu vertreiben. Als sich diese Viper als harmlose Natter entpuppt, gewährt er ihr die Freiheit seines Gartens. Auf ebensolch humorvolle Art schreibt er von betrunkenen Schweinen und verpatzten Jagsausflügen in seiner Jugend. Dies alles hat mich wunderbar unterhalten und ist Schuld an so mancher Lachträne. Doch dabei darf man den eigentlichen Sinn des Buches nicht vergessen: Andrea Camilleri will dem Leser die Tiere näher bringen, ja, er will ihre Sprache näher bringen. Und dies gelingt ihm durch seine humorvolle Art besser, als wenn er mit erhobenem Zeigefinger geschrieben hätte. Denn an diesem Buch hat man als Leser Spaß - und somit kann dieses Buch viel mehr Menschen erreichen, als es ein Sachbuch könnte! Dazu ist das Buch einfach wundervoll gestaltet. Die einzelnen Tiere sind durch einfache Zeichnungen dargestellt, die das Buch zusätzlich auflockern.
Mir hat das Buch richtig gut gefallen, so daß ich es jedem Tierfreund sehr ans Herz legen kann!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 20.11.2022
Mordseekreuzfahrt
Clausen, Anke

Mordseekreuzfahrt


sehr gut

Die "Dalia Ocean" läuft nach ihrer Schiffstaufe aus zur Kreuzfahrt Hamburg-Oslo-Kopenhagen-Kiel. An Bord befinden sich die Taufpatin Vivian Sander, ein weltbekanntens Supermodel und Ehemann Noah, Lilly Marino, frühere Freundin von Vivian und Ex von Noah, Rentnerin Marianne Larsen, ihre Enkelin Laura, Umweltaktivist Oliver, Richter Karl-Friedrich Behrens und sein Geliebter Luca, Architekt Alexander Harder, Martin und seine von einer Modelkarriere träumenden Tochter Sarah, sowie Isa Witte und ihr Sohn Henrik. Sie alle haben etwas zu verbergen und geraten mit Vivian aneinander. Als Laura Vivian tot in deren Kabine auffinden, zählt die ehemalige Journalistin Marianne die Fakten zusammen und versucht, dem Mörder auf die Spur zu kommen.

Anke Clausen nimmt dem Leser mit auf eine "Mordseekreuzfahrt". Zunächst stellt sie in den einzelnen Kapiteln die jeweiligen Charaktere vor. Hier muß man anhand der Menge an Personen schon gut aufpassen, um sie später auseinanderhalten zu können und den roten Faden nicht zu verlieren. Man merkt schnell, daß hier nicht unbedingt überall eitel Sonnenschein herrscht und fast jeder etwas zu vertuschen hat. Und trotzdem hatte ich für alle außer Vivian und Noah Sympathien, während Marianne und Laura eindeutig meine Favoriten waren. Vivian spielt hier die Rolle des zickigen, arroganten Models, das für ihre Ziele jeden ausnutzt und auch vor Erpressung nicht zurückschreckt. Man kann sie einfach nicht mögen. Somit hat hier jeder ein triftiges Motiv. Der Krimi entwickelt sich sehr langsam. Zunächst erfährt man viel über die einzelnen Charaktere, ist dabei, wenn Vivian ihre Launen auslebt. Dies nimmt ca 2/3 des Buches ein, erst dann geschieht der Mord. Das war schon etwas lang. Auch die Art, wie schnell und ohne Erklärung Marianne zu guter letzt den Mörder überführt, fand ich seltsam - ebenso wie den Umstand, erst danach den Kapitän zu informieren, daß es überhaupt eine Leiche gibt. Da dies nicht mein erstes Buch von Anke Clausen ist, weiß ich, daß sie auch durchaus logische Krimis schreiben kann, die man nachvollziehen kann. Ihrem lockeren und leicht lesbarem Stil ist sie jedoch auch hier treu geblieben. Auch ihre bildhaften Beschreibungen sind hier wieder perfekt. Man ist richtig mit auf Kreuzfahrt, liegt mit auf dem Sonnendeck, genießt die frische Luft und ist mit auf Landgang.
Insgesamt hat mich das Buch sehr gut unterhalten und hat bei mir Ferienlaune erzeugt!

Bewertung vom 19.11.2022
Tot ist sie dein
Casoy, Ilana;Montes, Raphael

Tot ist sie dein


sehr gut

Vor der Polizeistation in Sao Paulo zerschellt ein Frauenkörper auf dem Asphalt. Doch die Arbeit in der Polizeistation geht ihren normalen Gang, Journalisten erhalten nur die Antwort, es wäre eine arme, verwirrte Spinnerin gewesen. Doch die Frau hatte eine Anzeige gegen einen Mann gestellt, der Frauen im Internet Leid antut, auf die niemand reagiert hat. Einzig Sekretärin Veronica Torres reagiert nun und beginnt auf eigene Faust zu ermitteln.

Ilana Casoy und Raphael Montes haben sich für ihren Krimi "Tot ist sie dein" den außergewöhnlichen Schauplatz Sao Paulo ausgesucht. Womit schon klar wäre, daß man hier nicht auf die altbekannten Ermittlungsmethoden trifft, sondern es mit Korruption und Vertuschung in einem fremden System zu tun bekommt. Hier muß man seinen Blickwinkel ändern und sich auf dieses System einlassen, denn hier herrschen andere Maßstäbe an der Realität. Wobei ich es mir trotzdem nicht vorstellen kann, daß Veronica als Sekretärin so viel Freiraum hat, daß sie tatsächlich auf wirklich alles so einfach Zugriff bekommt. Dazu war sie mir auch ein wenig zu verbissen, daß einem darüber sogar seine eigene Familie egal wird - das übersteigt meine Vorstellungskraft. Die Handlung selbst ist sehr spannend und bildhaft beschrieben. Manchmal schon fast zu bildhaft - für sensible Leser ist das Buch eher nicht geeignet. Was diesem Buch eindeutig fehlt ist ein Sympathieträger. Denn hier fand ich leider keinen Charakter, der mir auch nur im Ansatz sympathisch war. Deshalb blieb das mitfiebern aus und ich habe die Handlung leider nur mit Distanz verfolgt. Da dies mein erster brasilianischer Thriller war, weiß ich nicht, ob dies dort so üblich ist.
Trotzdem hat mich das Buch gut unterhalten - manchmal braucht man ja auch einfach nicht mehr!

Bewertung vom 14.11.2022
Lady Hardcastle und ein filmreifer Mord / Lady Hardcastle Bd.4
Kinsey, T E

Lady Hardcastle und ein filmreifer Mord / Lady Hardcastle Bd.4


ausgezeichnet

Gloucestershire im Jahre 1909. Lady Hardcastle beherbergt den Regisseur und die Schauspieler, die in Little Cotterell ihren Film "Das Verhängnis der Hexe" bewerben wollen. Doch so mancher Dorfbewohnern ist von dieser Filmvorführung nicht begeistert - zu tief sitzt der Aberglaube. Nach dem ersten Kinoabend, der trotzdem sehr erfolgreich war, scheint sich der Aberglaube zu bestätigen, denn einer der Schauspieler liegt tot unter dem Vogelbeerbaum - auf ähnliche Weise zu Tode gekommen, wie sein Filmcharakter...

Lady Hardcastle und ein filmreifer Mord" ist der vierte Fall aus der Feder von T E Kinsey rund um die bezaubernden beiden Damen Lady Hardcastle und ihre Zofe Florence. Auch hier bezaubern die beiden Damen durch ihren für das Jahr 1909 sehr eigenwilligen Stil. Sie machen ihr eigenes Ding und leben ihr Leben so, wie es ihnen gefällt. Man merkt den Standesunterschied gar nicht. Dies gefällt mir wahnsinnig gut und macht für mich den Liebreiz dieser Serie aus. In diesem Buch erfährt man übrigens noch so einiges neu über Lady Hardcastle und ihre Florence. Der Krimi ist sowohl von den Dialogen, als auch vom restlichen Stil an das Jahr 1909 angepasst. Er paßt in die Zeit, ist entspannend unblutig und sehr britisch. Dieser Krimi lebt von seiner behaglichen Atmosphäre, bei der man prima miträtseln kann. Wunderbar war der Aberglaube der Dorfbewohner. Auch dies sehr passend zur Handlungszeit. Dieser, sowie die Dialoge, allen voran die zwischen Lady Hardcastle und Florence, haben hier für ein wenig lockeren Humor gesorgt, der so richtig britisch-trocken ist. Der Autor schafft es, den Leser in die Vergangenheit mitzunehmen. Man sieht die Damen in ihren Kleidern, die Landschaft lädt zum Entspannen ein - hier kann man richtig in der Handlung versinken.
Diese Serie begeistert mich mit jedem Band mehr, so daß ich auf weitere Fälle für Lady Hardcastle und Florence hoffe!

Bewertung vom 11.11.2022
Ihr könnt doch noch nicht satt sein!
Bergmann, Renate

Ihr könnt doch noch nicht satt sein!


ausgezeichnet

Man weiß ja schon lange, daß Renate Bergmann gerne und gut kocht. Was liegt für sie also näher, als ein Kochbuch zu schreiben. Der Titel "Ihr könnt doch noch nicht satt sein" kam mir sofort vertraut vor. Meine Oma hat das auch immer gesagt. Die Rezepte sind ganz typisch für die Online-Omi: Normal und alltagstauglich! Die Zubereitung wird richtig gut erklärt und das Wichtigste ist, daß die Zutaten nicht zu abgehoben sind. Die Fotos zu den Rezepten sind einfach toll und machen Appetit. Der absolute Knaller aber sind jedoch Renate Bergmanns kleine Geschichten zu den einzelnen Gerichten. Auch mit hilfreichen Tipps ist sie immer zur Stelle. Hier bekommt der Satz: "Ich habe ein Kochbuch gelesen" eine ganz neue Bedeutung.
Dieses Kochbuch ist toll, weil man keine Komplexe beim Nachkochen bekommt. Jedes Gericht ist zu schaffen!

Bewertung vom 11.11.2022
Eine wundersame Weihnachtsreise
Bomann, Corina

Eine wundersame Weihnachtsreise


ausgezeichnet

Anna mag Weihnachten nicht. Ganz besonders aber kann sie das allgegenwärtige Weihnachtslied "Last Christmas" nicht mehr ertragen. Doch ihrem kleinen Bruder zuliebe hat sie sich darauf eingelassen, Weihnachten mit ihrer Mutter, ihrem Stiefvater und ihm in Berlin zu feiern. Auf der Fahrt dorthin schläft sie im Zug ein und wird erst wach, als der Zug an der Endstation in Binz auf Rügen steht. Als auch noch ein Schneesturm einsetzt, steckt Anna fest. Verzweifelt versucht sie, nach Berlin zu kommen. Unterwegs erlebt sie die seltsamsten Dinge und begegnet ganz unterschiedlichen Menschen. Da helfen ihr freundliche Schneepflugfahrer, drei unternehmungslustige alte Damen, an der Autobahn gestrandete LKW-Fahrer und sogar die Zollfahndung, um weiterzukommen. Und dann ist da auch noch ein VW-Bus mit einer Gruppe Hippies, die Anna ein Stück mitnehmen. Alle zeigen Anna, daß Weihnachten durchaus etwas besonderes sein kann. Man muß sich nur darauf einlassen.

Mit ihrem Buch "Eine wundersame Weihnachtsreise" beschreibt Corina Bomann perfekt die stressige Weihnachtszeit, die man leider immer wieder erlebt. Anstatt sich auf eine gemütliche Zeit zu freuen, hasten die Menschen von Geschäft zu Geschäft, um alles perfekt zu gestalten. Diesen Rummel kann man in der Geschichte sehr gut nachempfinden. Auch das nervige Gedudel aus allen Lautsprechern ist einem beim Lesen sofort in den Ohren. Trotzdem möchte man diese Zeit nicht missen. Corina Bomann trifft mit ihrem Buch genau den richtigen Ton, um auf einige Ungerechtigkeiten hinzuweisen. Ob es nun die Ausbeutung von LKW-Fahrern ist oder die Lieblosigkeit in manchen Seniorenheimen - alles kommt zur Sprache. Trotzdem blitzt immer wieder die Freude der Menschen auf das Fest auf.
Man erlebt in diesem Buch eine moderne Weihnachtsgeschichte, die auch für Leute mit Weihnachtsphobie geeignet ist.

Bewertung vom 10.11.2022
Das Geheimnis des Mädchens
Gunnis, Emily

Das Geheimnis des Mädchens


ausgezeichnet

Im Jahr 1945 stirbt Evelyn Hilton auf Yew Tree Manor bei der Geburt ihrer Kinder. Der Witwer sorgt dafür, daß die Hebamme Tessa James deswegen vor Gericht angeklagt wird, obwohl er genau weiß, daß der Arzt versagt hat. Er sieht jetzt endlich die Möglichkeit, die Familie James aus ihrem Haus zu vertreiben.
1969 planen Vanessa und Richard Hilton auf Yew Tree Manor eine rauschende Silvesterparty. Niemand achtet auf die 6jährige Alice Hilton. Als das Mädchen spurlos verschwindet, ist für die Eltern klar, daß die Familie James dafür verantwortlich ist. Es beginnt eine gnadenlose Hetzjagd.
Im Jahr 2017 erhält die junge Architektin Willow James den Auftrag, das Gelände um Yew Tree Manor zu bebauen und die alten Gebäude abzureißen. Als im Trubel der Bauarbeiten die kleine Sienna Hilton verschwindet, wird die alte Feindschaft zwischen den Familien Hilton und James wieder entfacht. Willow weiß, daß sie die alten Geheimnisse aufklären muß, damit endlich Frieden zwischen den Familien einkehren kann.

Mit ihrem Buch "Das Geheimnis des Mädchens" hat Emily Gunnis einmal mehr bewiesen, daß sie eine Garantin für Spannung und hervorragende Unterhaltung ist. Sie erzählt darin die Geschichte von zwei Familien, die sich über Generationen hassen. Man spürt darin genau den Zeitgeist der verschiedenen Jahre und erlebt die Veränderungen, die sich im Laufe der Jahre ergeben, hautnah mit. Die Handlung wird durch eine flüssige Erzählweise lebendig dargestellt und durch das ganze Buch zieht sich die Spannung bis zum Schluß. Man möchte dieses Buch eigentlich in einem durchlesen, was allerdings in Anbetracht des Umfanges schwierig wird.
Wie alle Bücher von Emily Gunnis ist auch "Das Geheimnis des Mädchens" ein ganz besonderes Leseerlebnis. Ich kann es jedem, der Wert auf gute Unterhaltung legt, nur empfehlen. Es ist ein Buch, für das man sich Zeit nehmen sollte