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Gelinde
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Insgesamt 378 Bewertungen
Bewertung vom 20.05.2021
Drei Kameradinnen
Bazyar, Shida

Drei Kameradinnen


weniger gut

Drei Kameradinnen, von Shida Bazyar

Cover:
Die Farben passen nicht nur für Feuer! Denn das Gelb im Feuer ist eher „gold“ und so ist mir sofort der Gedanke gekommen:
Schwarz-rot-gold = Deutschlandfarben.

Inhalt:
In dem Buch geht es um drei junge Frauen (Kasih, Hani, Saya) mit Migrationshintergrund. WELCHER wir leider absichtlich verschwiegen.
Kasih erzählt aus ihrer Sicht von der Freundschaft und von den gemeinsam erlebten Situationen. Nach Jahren treffen sie sich wieder.

Meine Meinung:
Ich habe mich sehr auf das Buch gefreut und durfte es im Rahmen einer Leserunde lesen.
Doch leider konnte mich das Buch überhaupt nicht überzeugen oder fesseln, ich war froh, als ich das Buch zuschlagen konnte.
Schon hier in der Leserunde wurde deutlich wie unterschiedlich das Buch aufgenommen wurde. Wie viel man in das Geschriebene hinein interpretieren kann und muss.

Kasih als Erzählerin ist sehr aggressiv und ich fühle mich als Leser ständig angegriffen.
Außerdem ist der Erzählstil total durcheinander und verworren. Wir erfahren vieles nur Häppchenweise und in sprunghaften Gedanken und Episoden die total durcheinander sind.
Ein Durcheinander bei dem ich die „Aussage“ von Kasih oft nur mit Müh und Not erkenne (wenn überhaupt).
Es gibt ganz viele „würde“, „wenn“, „wäre“, was das Gesagte auch immer als Frage oder fragwürdig darstellt.
Wie gesagt ich musste mich sehr konzentrieren und habe beim Lesen doch immer wieder gemerkt, wie ich die Worte zwar lese, aber meine Gedanken abschweifen und ich an ganz was anderes denke, weil mich die Geschichte nichts fesseln kann.
Kasih kommt mir oft wie ein patziges Kind (Anmerkung einer Leserundenteilnehmerin, die ich sehr passend finde) vor, und also solches kann ich sie nicht erst nehmen.
Alle drei Freundinnen blieben für mich nebulös und nicht greifbar.

Das Ende hat mich jetzt auch nicht groß überrascht.
Denn ich war auf alles und gar nichts gefasst – weil mich das ganze „Geschehen“ nicht fesseln konnte.
War ja alles irgendwie ein „Gespinst“ von Kasihs Sichtweise.

Für mich ist das Buch weit entfernt von einem Lesegenuss (denn auch schwierige Themen, können je nachdem wie sie präsentiert werden für mich ein Lesegenuss sein).

Autorin:
Shida Bazyar, geboren 1988 in Hermeskeil, studierte Literarisches Schreiben in Hildesheim, bevor sie nach Berlin zog, um ein Doppelleben zu führen. Halbtags ist sie Bildungsreferentin für junge Menschen, die ein Freiwilliges Ökologisches Jahr in Brandenburg machen, die verbleibende Zeit verbringt sie als Autorin.

Mein Fazit:
Wie gesagt: ich konnte dem Buch nichts abgewinnen und rein von meinem Gefühl her würde ich nur 1 Stern vergeben.
Aber für die Grundidee der Story, und da es all diese Vorwürfe die im Buch ja genannt werden leider gibt und ich es wichtig finde dass solche Dinge angesprochen, darüber geredet und diese ins Bewusstsein gerückt werden, nur eben in anderer Form, werde ich 2 Sterne vergeben.

Bewertung vom 13.05.2021
Zusammen ist man weniger alt
Wagner, Lorenz

Zusammen ist man weniger alt


ausgezeichnet

Zusammen ist man weniger alt, von Lorenz Wagner

Cover:
Das Bild passt gut zum Inhalt des Buches.

Inhalt:
Wir lesen über den Alltag eines Vier-Generationen-Hauses.
Urgroßeltern, Großmutter, Mutter und Vater, und die Enkeltochter.
Doch es geht in dem Buch noch um so viel mehr.
Der Vater, der Autor Lorenz Wagner, ist der Erzähler. Und er geht als Autor noch einer weiteren wichtigen Fragen nach. Mit sehr vielen Details und sehr viel wissenschaftlichem Hintergrund.
Was ist „das Alter“, wie altern wir, wie kann ich das Altern hinauszögern, oder wie kann es mir besser gelingen.
Es gibt noch viele weitere Fragen, die im Laufe des Buches aufgestellt und hinterfragt werden, eine weitere wichtige davon ist vielleicht: was ist Liebe.

Meine Meinung:
Der Ausgangspunkt der Geschichte ist das Vier-Generationen-Haus.

Beim größten Teil des Inhaltes geht es aber um die Altersforschung, was hier schon alles möglich ist und an was noch alles geforscht wird. Und hier ist auch mein größter Kritikpunkt. Es ist zwar spannend und für mich total neu, was hier alles schon möglich ist und an was noch so alles geforscht wird, aber ich habe von diesen Details bestimmt weniger als die Hälfte nur verstanden. Vor allem wenn es um die Gen-Forschung und ihren vielen Abkürzungen und Details geht, und oft geht es bis ins kleinste Detail und es wird weit ausgeholt und viel geschrieben. Teilweise auch zu Fachspezifisch mit zu vielen Fremdwörtern und eben Abkürzungen.

Insgesamt wird mir zu viel angesprochen. Es werden viele Geschichten erzählt, in alle möglichen Richtigen. Von Jung und Alt, von Gestern, Heute und Morgen, von Menschen, Tieren und Gegenständen. Das macht es dann oft interessant und lebendig, aber genauso oft auch zäh, langatmig oder eben auch langweilig (vor allem in der ersten Hälfte). Es sind zu viele Informationen, zu breit gefächert, so dass ich gar nicht mehr wusste in welche Richtungen ich mit meinen Gedanken folgen sollte.

PS: Und was mich echt gestört hat:
Die vielen Erwähnungen von irgendwelchen Mega-Stars und Berühmtheiten und ihre Beziehungen und Kontakte zu Willi (dem Uropa) oder auch Lorenz.

Autor:
LORENZ WAGNER war viele Jahre Chefreporter der Financial Times Deutschlands und ist heute Autor des Süddeutsche Zeitung Magazins. Er wurde vielfach ausgezeichnet, etwa mit dem Theodor-Wolff-Preis, dem Deutschen Journalistenpreis und dem Medienpreis der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin.

Mein Fazit:
Eine Mischung aus Sachbuch und Unterhaltungslektüre über ein Vier-Generationen-Haus und vor allem das „Altern“.
Sehr anstrengend hat mich in seinen wissenschaftlichen Teilen oft überfordert. Aber auch sehr spannend und interessant geschrieben, um vielleicht mal eine Ahnung zu bekommen, was alles in der „Alters-Forschung“ schon möglich ist.
Von mir 3,5 Sterne die ich auf 4 volle aufrunde.

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 11.05.2021
Irgendwo ist immer irgendwer verliebt
McKinlay, Jenn

Irgendwo ist immer irgendwer verliebt


gut

Irgendwo ist immer Irgendwer verliebt, von Jenn McKinlay

Cover:
Es passt, ein langer verschlungener Weg mit vielen Begegnungen, und am Ende der Richtige.

Inhalt:
Chelsea 29, seit dem Tod ihrer Mutter vor 7 Jahren ein Workaholic, flippt aus als ihr Vater ihr erzählt er will nochmals heiraten.
In dieser Situation muss sie erkennen, dass sie sich total in der Arbeit verkrochen hat und keine Gefühle mehr oder die Liebe zulässt. Als sie sich fragt, wann sie das letzte mal Glücklich war, lautet die Antwort:
Vor 7 Jahren auf ihrer Reise durch Europa.
Also nimmt sie sich eine berufliche Auszeit (fast) und reist nach Europa und dort die Männer wieder zutreffen, in die sie sich vor Jahren verliebt hat.
Der ihr verhasste Arbeitskollege Jason, reist ihr nach und funkt ihr bei ihren Plänen so manches mal dazwischen.

Meine Meinung
Gleich vorweg: das Buch hat mich etwas enttäuscht.

Es war mir zu unglaubwürdig, zu vorhersehbar, zu konstruiert und zu überzogen.
Chelsea hat für mich wie ein pubertärer Teenager agiert und reagiert, viele Stellen, die durchaus witzig waren, kamen dadurch für mich nur albern (oder kitschig) rüber.

Ich muss aber sagen, der Schluss, auch wenn ja von Anfang an klar war der ihr „Herz-Bube“ wird (und so ist es auch gekommen), hat mir gut gefallen. Hier im letzten Fünftel gab es einige sehr gut gemachte sehr emotionale Stellen die mir zum Glück gut gefallen haben.
Aber leider war das ja nur ein kleiner Teil vom Buch.

Autorin:
Jenn McKinlay liebt es, mit anderen über Bücher und das Schreiben von Büchern zu sprechen. Die Romane der amerikanischen Bestsellerautorin wurden in mehrere Sprachen übersetzt. Sie lebt im sonnigen Arizona in einem Haus, das mit Kindern, Haustieren und den Gitarren ihres Mannes gefüllt ist.

Mein Fazit:
Die Story was gar nicht so schlecht, aber mit haben die Protagonisten viel zu vorhersehbar, zu konstruiert und unglaubwürdig agiert.
Von mir knapp 3 Sterne

Bewertung vom 08.05.2021
Sturmvögel
Golz, Manuela

Sturmvögel


ausgezeichnet

Sturmvögel, von Manuela Golz

Cover:
Nachdem ich das Buch nun gelesen habe, ist es mir viel zu nüchtern.
Und außerdem zu „maritim“, ok, Emmy, die Hauptprotagonistin kommt von einer kleinen Insel, aber das ist ja nur der Ausgangspunkt.

Inhalt:
Wir lesen die Geschichte einer außergewöhnlichen Frau: Emmy.
1907 wird sie auf einer kleinen Nordseeinsel geboren. Sie wird als Kind sehr geliebt, aber ihre Kindheit ist kurz und hart. Dann zwingt sie ein schwerer Schicksalsschlag mutterseelen alleine ins Berlin der zwanziger Jahre. Sie wird Dienstmädchen und ein noch stürmischeres Leben gilt es zu meistern. Doch Emmy verliert nie ihren Mut und ihren Humor.
Ihr Mantra, wenn es ihr schlecht geht: Jetzt machen wir uns erst mal schöne Gedanken.
So kann sie 1994 mit 86 Jahren, zufrieden auf ein bewegtes Jahrhundert zurückblicken und hat für ihre Kinder immer noch eine Überraschung parat, die diese dann verkraften müssen.

Meine Meinung:
Einfach brillant!
Die Story, der Schreibstil, hier passt alles.
Die Gedanken, die Dialoge, die Handlungen sind von der ersten bis zu letzen Seite spritzig, witzig, ironisch und dann wieder herzzerreißend und herzergreifend traurig. Eine Achtgerbahn der Gefühle, die ich gerne mit den Protagonisten mitgefahren bin. Eine Geschichte, die mich tief bewegt hat.
Gezeigt wird eine ganz „normale“ Familie die sich durchs Leben schlägt.

Emmy ist eine Frau, die das Leben so nimmt wie es kommt und anpackt, dabei nie verzagt, sie hat eine unübertreffliche positive Ausstrahlung, so dass man nur von ihr lernen kann. Sie ist couragiert, nie um eine Antwort verlegen, schlagfertig um nicht zu sagen „frech“ bis ins hohe Alter.
Eine Frau die mich wirklich beeindruckt hat.

Hier nun ein paar tolle Zitate:
-Wenn du ein Problem hast, darfst du nicht darüber schimpfen, du musst eine Lösung finden.
-Alles Gute zum 87. Geburtstag, jetzt musst du nur noch erwachsen werden.
-„Ich bewundere deine Unverschämtheit.“ „Ich bewundere an Ihnen gar nichts.“
-Die mit allen Wassern gewaschen sind, sind nicht immer sauber.

Autorin:
Manuela Golz, geboren 1965, studierte Germanistik, Erziehungswissenschaften und Psychologie. Sie lebt in Berlin und arbeitet seit mehr als 20 Jahren als Psychotherapeutin. 2006 debütierte sie mit ›Ferien bei den Hottentotten‹ als Autorin. Ihr neuer Roman ›Sturmvögel‹ ist vom Leben ihrer Großmutter Emmy inspiriert.

Mein Fazit:
Ein brillanter Roman, bei dem man nichts besser machen könnte.
Ein Lesehighlight , wie ich es mir schöner und emotionaler nicht wünschen könnte.
Von mir eine klare Kauf- und Leseempfehlung und wenn ich könnte mehr als 5 Sterne.

Bewertung vom 04.05.2021
Das Grab in den Schären / Thomas Andreasson Bd.10
Sten, Viveca

Das Grab in den Schären / Thomas Andreasson Bd.10


ausgezeichnet

Das Grab in den Schären, von Viveca Sten

Cover:
Passt super zur Geschichte.

Inhalt:
Auf Telegrafholmen, einer noch unbebauten Insel im Schärengarten vor Stockholm, werden bei Sprengarbeiten Teile eines menschlichen Skeletts gefunden.
Der Ermittler Thomas Andreasson hat kaum Informationen oder Anhaltspunkte zu den Skelettteilen, bekommt aber schon mächtig Zeitdruck von Oben.
Die Staatsanwältin Nora Linde ist eigentlich noch krank geschrieben, doch als sie von den Skelettfunden erfährt stürzt sie sich auf eigene Faust in Ermittlungsarbeiten.
Als Thomas davon Wind bekommt wird ihre Freundschaft auf eine harte Probe gestellt.

Meine Meinung:
Der Beginn ist spannend geschrieben und wir sind als Leser sofort mitten drin im Geschehen.

Doch dann im Mittelteil wird es etwas zäh es dreht sich gefühlt nur im Kreis. Es gibt zu viele wage, allgemein breit gefächerte Infos. So dass bei mir keine Spannung aufkommt, weil für mich überhaupt noch nicht klar wird, in welche Richtung es geht. Sowohl bei den Skelettteilen als auch bei den „beiden“ Ermittlern Nora und Thomas.
Bei Nora wird schnell klar, dass sie eigentlich total überfordert und immer noch traumatisiert ist und ich kann für sie eigentlich kein Verständnis haben oder Sympathie empfinden. Es ist überhaupt nicht glaubwürdige für mich wie sie sich verhält (auch trotz ihrer psychischen Probleme) Dazu möchte ich sagen: dies ist für mich das erste Buch aus der Reihe, deshalb kenne ich die Personen und was vorher vorgefallen ist nicht. Vielleicht fehlt mir dadurch etwas der Bezug.

Gegen Ende zu wird es dann wieder etwas spannender und die Abläufe nehmen an Fahrt auf.

Autorin:
Viveca Sten war Chefjuristin bei der dänischen und schwedischen Post, bevor sie sich ganz dem Schreiben widmete. Sie wohnt mit Mann und drei Kindern vor den Toren von Stockholm. Seit sie ein kleines Kind war, hat sie die Sommer auf Sandhamn verbracht, wo ihre Familie seit mehreren Generationen ein Haus besitzt. Ihre Sandhamn-Krimireihe feiert weltweit Erfolge mit mer als 6 millionen Bücher verkauft und wurde fürs ZDF verfilmt.

Mein Fazit:
Ein interessanter Fall, der sich mir aber im Mittelteil zu lange im Kreis gedreht hat, sprich mir zu zäh war.
Von mir 3,5 Sterne die ich auf 4 aufrunde.

Bewertung vom 03.05.2021
Alleine ist man nicht so einsam
Metz-Neun, Ingrid

Alleine ist man nicht so einsam


sehr gut

Alleine ist man nicht so einsam, Von Ingrid Metz-Neun

Cover:
Ein schönes Cover, das für mich Leichtigkeit und Ruhe ausstrahlt. Wenn man das Buch dann gelesen hat, bekommt es noch einen direkten Bezug.

Inhalt:
Hier wird quasi der Lebenslauf von Mia in etwas komprimierter Form, auf nur 144 Seiten beschrieben.
Sie hat es nicht immer leicht.
Mit viel Willenskraft (und auch viel Glück und hilfreichen Zufällen von außen) schafft sie es jedoch immer wieder sich selber aus ihren Tiefs zu kämpfen und das positive in ihrem Leben zu sehen.

Meine Meinung:
Ich würde dieses „Büchlein“ als modernes Märchen, oder auch als rosarot eingefärbten Roman mit Wohlfühlcharakter bezeichnen.

Obwohl es Mia nicht immer leicht hat, kommt ihr das Schicksal doch sehr oft entgegen, und so schwimmt sie nach vielen Niederlagen immer wieder an die Oberfläche. Mit einer tollen Arbeitsstelle, mit einer nicht zu verachtenden Erbschaft, mit einer Geschäftsidee die unglaublich einschlägt, lauter Dinge die im tatsächlichen Leben wohl nicht so gehäuft bei einer Person vorkommen.
Das Ganze passiert dann auch „gefühlt“ im zeitraffer Tempo und ich hätte mir an manchen Stellen ein bisschen mehr Details für das Handeln oder die Beziehungen gewünscht.

Mir ist die Geschichte eindeutig zu flach, zu wenig Einblicke in die Gefühlswelt und zu rosarot konstruiert.

Der Schreibstil ist flüssig, aber auch sehr einfach und mit vielen kurzen Sätzen. Es gibt keine Einteilung in einzelne Kapitel. Teilweise erinnert es mich an einen Schüleraufsatz (was ich jetzt nicht negativ meine).

Autorin:
Ingrid Metz-Neun, Jahrgang 1950, Schauspielerin, Sprecherin, Regisseurin, Autorin. Lebt nacht vielen Großstadtjahren in einem kleinen Ort an der Nordsee. Sie schreibt Geschichten, Gedichte und kleine Romane über das Leben.

Mein Fazit:
Eine nette Geschichte für zwischendurch, für den Urlaub, eine Zugfahrt oder um irgendwelche Wartezeiten zu überbrücken.
von mir 3,5 Sterne die ich mathematisch auf 4 aufrunde.

Bewertung vom 30.04.2021
Die Geschichte von Kat und Easy
Pásztor, Susann

Die Geschichte von Kat und Easy


ausgezeichnet

Die Geschichte von Kat und Easy, von Susann Pásztor

Cover:
Ich finde das Cover etwas „blass“. Wenn man das Buch dann gelesen hat, kann man das Bild einer Szene zuordnen.

Inhalt:
1973 soll das Jahr von Kat und Easy werden. Beide sind gerade mal 16 Jahre und verliebt bis über beide Ohren (in den gleichen Jungen).
Doch das Schicksal hat seine eigenen Pläne, und ein tragischer Unfall beendet ihre Freundschaft.
Nach fast 50 Jahren verabreden sich die beiden Frauen zu einem Treffen in einem alten Haus in Kreta.
Und die Frage: was ist damals wirklich passiert, schwebt machtvoll über ihnen.

Meine Meinung:
Der Grundgedanke der Story ist gut, sehr gut sogar, aber leider bin ich nicht warm geworden mit der Geschichte, ich weiß nicht warum, aber es hat mich nicht berührt. Es kam bei mir auch keinerlei Spannung auf.
Dabei bin ich im selben Alter wie die Protagonistinnen. 1973 war auch meine Jugend, deshalb hatte ich bei der Musik viele „ah ja “Momente, aber ich konnte den beiden trotzdem nicht nahe kommen, nichts nachfühlen.
Ich kann nicht einmal sagen woran es lag!

An der Schreibweise?
Es wird auf zwei Ebenen erzählt. Einmal den Rückblick in die Vergangenheit, aus Sicht der beiden Frauen und dann aus der Gegenwart, auf der Insel.

Auf jedenfall war und ist, der völlig normale (und sehr häufige) Umgang mit Drogen für mich nie ein Thema und nicht nachvollziehbar.
Auch die ständige Geheimniskrämerei und das kommunizieren über einen Blog, wo sie doch persönlich beieinander sind, finde ich eher befremdlich und kindisch (für Frauen um die 60).
Das Auftauchen von Lothar dann am Schluss fand ich auch völlig überflüssig.

Wie Gesagt, der Grundgedanke ist gut, aber die Umsetzung fand ich teilweise langatmig und hat mich nicht berühmt.

Autorin:
Susann Pásztor, 1957 in Soltau geboren, hat die siebziger Jahre nicht nur miterlebt, sondern kann sich auch an sie erinnern, und was sie vergessen hat, erfindet sie. Nach »Ein fabelhafter Lügner« und »Die einen sagen Liebe, die anderen sagen nichts« erschien 2017 ihr dritter Roman »Und dann steht einer auf und öffnet das Fenster«, der mit dem Evangelischen Buchpreis ausgezeichnet wurde. Sie lebt und schreibt in Berlin.

Mein Fazit:
Leider bin ich überhaupt nicht warm geworden mit der Geschichte, deshalb vergebe ich 3 Sterne.

Bewertung vom 29.04.2021
Die Reise / Das Internat der bösen Tiere Bd.3
Mayer, Gina

Die Reise / Das Internat der bösen Tiere Bd.3


ausgezeichnet

Internat der Bösen Tiere, Die Reise (Band 3)

Von Gina Mayer

Cover und Gestaltung:
Hier ist alles sehr hochwertig. HC.
Die Umschlagseite ist mit einem tollen Guckloch aus der uns die Schlange Mrs. Moa heraus anschaut.
Am Ende des Buches gibt es eine Zeichnung (Karte) von den sechs geheimen Inseln.

Inhalt:
Noel fühlt sich inzwischen auf den geheimen Inseln, im Internat der bösen Tiere, wie zu Hause. Jeder Tag ist voller Abenteuer und er hatte noch nie so tolle Freunde wie hier.
Doch da tauchen plötzlich Briefe von seiner verschollenen Mutter auf und werden ihm auch gleich darauf wieder gestohlen. Die einzige die den Inhalt kennt, ist Mrs. Moa, die Schlange, doch diese hat leider die Inseln verlassen.
Wild entschlossen, mehr über seine Herkunft zu erfahren, bricht Noel ins Ungewisse auf.
Eine Reise voller Abenteuer und neuer Erkenntnisse, die Noel alles abverlangt und in höchste Gefahren bringt.

Meine Meinung:
Eine unglaublich tolle Reihe über das Internat der bösen Tiere, die gar nicht so böse sind.

Noel erlebt wieder ein unglaublich spannendes Abenteurer, bei dem wir Leser wieder einmal lernen, dass jedes Lebewesen ein Recht auf Leben hat. Ob es nun die Ratte, die Kakerlake oder die Schlange ist.
Noel erkennt (und auch wir Leser) dass jedes Tier besondere Fähigkeiten hat, die in irgendeiner Situation nützlich sein kann.
Es ist total spannend zu verfolgen, wie sich die Freunde füreinander einsetzten und es wird klar wie wichtig Freunde, Zusammenhalt und Hilfe ist.

Die Geschichte ist voller Magie (z.B. Gedankensprache, Distanzkommunikation) und Fantasie. Tiere die mit den Menschen agieren und Eigenschaften und Charaktere haben, die wir ihnen nicht unbedingt auf den ersten Blick zuordnen würden.
Z.B. Haie als Wächter (die Guten), Gorilla als Krankenpflegerin oder ein Warzenschwein als Köchin.
Das Ende ist in sich geschlossen, aber es gibt genügend Raum für weitere Abenteuer und hier fiebern die jungen Leser voller Ungeduld auf die weiteren Abenteuer mit Noel und seinen Freunden hin.

Autorin:
Gina Mayer, geb. 1965 hat seit 2006 eine Vielzahl an Romanen für Kinder, Jugendliche und Erwachsene veröffentlicht. Ihre Werke standen auf der Spiegel-Bestsellerliste und wurden in viele Sprachen übersetzt. Gina Mayer lebt mit ihrem Mann in Düsseldorf.

Mein Fazit:
Ein tolles Abenteuerbuch voller Spannung und Fantasie, in dem Tiere und Menschen miteinander agieren und sich helfen. Ein toller Ort und wir (alt und jung) können so viel lernen.
Von mir hervorragende 5 Sterne .

Bewertung vom 25.04.2021
Schwarzwälder Morde / Schwarzwald-Krimi Bd.2
Graze, Linda

Schwarzwälder Morde / Schwarzwald-Krimi Bd.2


gut

Schwarzwälder Morde, von Linda Graze

Cover:
Das Coverbild passt zwar zum Titel, die Axt in der Torte hat aber nichts mit der Geschichte im Buch zu tun.

Inhalt:
Es gibt zwei Zeitebenen. Die Gegenwart und dann die Vergangenheit (1869) in der wir quasi in Tagebucheinträgen erleben was damals passiert ist.
In der Gegenwart sind die beiden Ermittler Scholz und Schmälzle (ein Badener mit haitianischen Wurzeln) im Fokus, die dem Fund einer Moorleiche auf den Grund gehen und die Streitigkeiten mit Drohbriefen, zerstochenen Autoreifen und auch Angriffe auf die körperliche Unversehrtheit nachgehen müsse.

Das Ganze mit viel Lokalkolorit, schwäbischen Dialekt und viel Humor und Wortakrobatik.

Meine Meinung:
Der Einstig hat mir sehr gut gefallen. Ich musste andauern Grinsen und als Schwäbin hatte ich auch keinerlei Probleme mit dem doch sehr häufig auftretenden schwäbischen Dialekt.
Ich denke die spezielle Schreibweise, mit dem oft satirischen Humor, der wirklich allgegenwärtigen Wort und Satzakrobatik, macht diesen Lokalkrimi aus.
Z.B. Zitat: …wobei der Kummer, das Kümmern überlagert hat.
.. auch Scholz scheint nun das Licht, in Bündeln, aufgegangen zu sein.
Teilweise wirkt es auf mich irgendwie „verschroben“, auf jeden fall gewöhnungsbedürftig.
Z.B. Zitat: Schmälzle blickte auf Schotter neben Baum vor Strauch nach Tanne hinter Stein.

Hier darf man also keine spannende Täterverfolgung oder Ermittlungsarbeit erwarten. Ich empfand es jedenfalls nicht so. Teilweise war es mir sogar etwas zäh und langatmig. Oft wird es auch recht verworren, z.B. wenn es um die familiären Verbindungen und Verwandtschaftsverhältnisse oder die Beziehungen (auch in Generationen rückwärts) geht da konnte ich nicht immer folgen.


Autorin:
Linda Graze verbrachte ihre Kindheit im Nordschwarzwald. Nach einer Ausbildung zur Dolmetscherin beschloss sie: Nicht die Texte anderer übersetzen, lieber selber schreiben! Sie wurde Werbetexterin und arbeitete für die großen Agenturen. Inzwischen betreibt sie eine Recruiting-Agentur für die Werbebranche in Stuttgart.

Mein Fazit:
Ein lustiger Krimi für zwischendurch, der mir aber zu verworren und in der Mitte mit zu vielen Längen war.

Von mir 3,5 Sterne die ich aber auf 3 Sterne abrunde.