Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Seidenpapier

Bewertungen

Insgesamt 313 Bewertungen
Bewertung vom 10.03.2023
Kathmandu & ich
Jähnel, Sven

Kathmandu & ich


ausgezeichnet

Die Welt ist bunt und voller Wunder - Selbstfindung,  Freude, Freiheit

Erik erzählt seiner Tochter, als diese an Liebeskummer erkrankt, von seinem eigen und nimmt uns auf die Reise nach Nepal mit.

Wir begleiten die Freunde Erik, Theo, Flo, Alex, Tine und Jule als sie aus einer Laune heraus beschließen statt in die Mongolei nach Nepal zu reisen.
Eine Reise aufs Dach der Welt, eine Reise in den Dschungel und eine Reise zu sich selbst.
Es war sicherlich nicht einfach für alle Beteiligten, denn Jule wurde kurz vor der Reise von ihrem Freund verlassen und Tine hatte mal etwas mit Alex. Können die Freunde die Reise gemeinsam bestehen und hält das ihre Freundschaft aus? Es war bestimmt für alle eine Herausforderung und ich weiß nicht, ob ich das geschafft hätte.
Es war nicht nur die Reise in das fremde Land und die fremde Kultur, es war auch eine Reise zu sich selbst.
Es war mal witzig, mal traurig, mal habe ich mit gefiebert, mal gezittert und ich habe mich gefreut. Die Szenen die uns der Autor hier bildlich beschreibt, haben mich auch erstaunt und ich konnte mir vieles vorstellen. Die Menschen in Nepal sind wohl besonders, haben sehr wenig und teilen das auch noch.
Am Ende ihrer Kräfte haben sie auch noch einen speziellen Flug erlebt, sich Tieren mutig gestellt, haben gefroren, waren nass und dennoch - so vermute ich - alle glücklich, auf ihre Art und Weise.
Die Freunde sind gewachsen und es war mir eine Freude alle zu begleiten und ihr Erlebnis mitzuerleben. Es war großartig und ich kann es nur empfehlen und bin gespannt, ob es eine weitere Route für Erik und Co geben wird.
Namaste!

Bewertung vom 10.03.2023
Die letzte Lügnerin / Eberhardt & Jarmer ermitteln Bd.3
Schwiecker, Florian;Tsokos, Michael

Die letzte Lügnerin / Eberhardt & Jarmer ermitteln Bd.3


ausgezeichnet

Mein erster Fall von den beiden Autoren Schwiecker/Tsokos und ich muss sagen "ich bin begeistert". Ich habe das Buch nicht aus der Hand legen können und es in einem durchgelesen.

Klasse umgesetzt, quasi kurz und knackig. Gefallen hat mir, das die Kapitel mit Ort und Zeitangaben beginnen (der Fall war hier in zwei Zeitspannen gegliedert) und die Spannung war gut aufgebaut. Rocco und Tobi haben mir wirklich gut gefallen (tolles Team), auch der Gerichtsmediziner Jarmer (Chapeau für diese Berufsgruppe) hatte das gewisse extra.

Der Berliner Bausenator Möller wird in einen Politikskandal verwickelt und es wird ihm obendrein noch Totschlag/Mord angedichtet. Der Angeklagte beteuerte bis zum Schluß seine Unschuld und der Strafverteidiger Rocco Eberhardt versucht seinem Instinkt zu vertrauen und ihm zu glauben. Die Beweise sprechen jedoch dagegen. Reicht das für einen Freispruch? Für die Presse und die Polizei sowie die Staatsanwaltschaft scheint der Fall klar. Zu allem Übel ist in dem Skandal auch noch Roccos Vater involviert, und das zarte Band der Annäherung steht wieder vor dem Zerreißen.

Wie kann man die Unschuld eines Mandanten beweisen, wenn alle Beweise dagegenhalten?

Für mich war es hervorragend geschrieben und man könnte meinen, dass es nicht nur in Berlin so zugeht, sondern wahrscheinlich fast überall. Macht und Gier zwei heftige Motive, dabei sollte es um das Wohl jedes einzelnen Menschen gehen.


Eine absolute Leseempfehlung und bitte weitere Bände 5*

Bewertung vom 06.03.2023
Wo der Wind von Liebe flüstert
Summer, Suza

Wo der Wind von Liebe flüstert


ausgezeichnet

Die Flachländerin wird zur Himmelstürmerin und lernt sich bei all den neuen Herausforderungen die auf sie in relativ kurzer Zeit einwirken neu kennen.
Sophie, die Berge nicht ausstehen kann, wird, nachdem ihr Mann Ben in den Bergen verunglückt und um sein Leben kämpft, vor unerwarteten Erkenntnissen und Erfahrungen gestellt.
Was kann ein Mensch ertragen und kann sie ihre Höhenangst überwinden?
Für mich war es ein sehr emotionales Buch, ich habe mit Sophie geflucht und geweint, gelacht und mich gefreut und fand sie großartig, als sie sich den neuen Herausforderungen mutig gestellt hat.

Ein Buch das mich auch nachdenklich zurückgelassen hat, denn ...es kann uns jederzeit passieren (auch ohne große Berge). Manchmal wirft dich das Schicksal/Leben an den Platz an den du gehörst, manchmal ist es mit Schmerzen verbunden, doch am Ende kannst du die Welt und dich neu entdecken und blühst neu auf. Auf das Leben!
Von mir eine Leseempfehlung und ich empfehle auch ein paar Tatü bereit zulegen 5*
(Ich bin schon auf Teil 2 gespannt)

Bewertung vom 30.01.2023
Spüre meinen Zorn
Brun, Georg

Spüre meinen Zorn


ausgezeichnet

Was für ein spannender Krimi, fast schon ein Thriller

Ein Fall, der tief in die Abgründe einer verletzten und gequälten Seele blicken lässt, der die Münchner Kriminalbeamte, allen voran der pensionierte Ex-Kommisar Nathan Weiß (ich freue mich schon auf eine Fortsetzung), in Atem hält und dem es auch Stöhrl nicht leicht macht, hier den Überblick zu wahren und den Täter dingfest zu machen.
Können sie alle gemeinsam den Täter oder die Täterin vor dem nächsten Mord finden? Kann das Internet hier näheres aufdecken? Wer ist für die Taten verantwortlich und besteht vielleicht ein Zusammenhang?

Ein Ermittler der auch Fehler eingestehen kann, was mir gut gefallen hat und der mir sehr sympathisch war.

Spannend und Gänsehautfeeling bis zur letzten Seite und von mir eine klare Leseempfehlung 5*

Bewertung vom 27.10.2022
EAST. Welt ohne Seele / Jan Jordi Kazanski Bd.1
Jensen, Jens Henrik

EAST. Welt ohne Seele / Jan Jordi Kazanski Bd.1


gut

Unkompliziert wie raffiniert - ist eine Zeile im Buch, so habe ich es nicht empfunden,

Gut, flüssig, langatmig und spannend geschrieben, dennoch hat es mich zu Beginn nicht begeistert oder fesseln können, der Funke ist (lange) nicht übergesprungen.

Kazanski hatte ich mir wie einen älteren Mann vorgestellt und war überrascht, dass er erst Mitte dreißig sein soll, auch hatte mich sein ständiger Alkoholkonsum und die vielen Zigaretten gestört.

Gleich zu Beginn der tote Hund, was mich überraschte, dann die Reise nach Krakau. Xenia, die Witwe, der alte Jude, CIA, Russen, Ukraine, Agenten... da war einiges los.

Damals, 1999/2000 ...soviel ist in den letzten hundert Seiten geschehen, Namen und Orte und die Zusammenhänge nahmen langsam Formen an.

Es war gut geschrieben, dennoch etwas (für meinen Geschmack) zuviel drumherum, interessant war es. Agenthriller eben und wie auch heute oder wie immer, spielen die einen und die anderen mit unfairen Mitteln und es trifft manchmal unschuldige und selten die richtigen.
3,5* da ich etwas anderes erwartet hatte

Bewertung vom 27.10.2022
Bodenloser Fall
Brun, Georg

Bodenloser Fall


ausgezeichnet

WOW! Was für ein Buch! Ein unblutiger Krimi und das sogar ohne Leichen. Ich bin begeistert und habe das Buch in einem durchgelesen, ich konnte es nicht mehr weglegen (schade, jetzt bin ich schon fertig).
Es ist flüssig und nachvollziehbar geschrieben und ich zumindest bin sofort eingetaucht in die Geschichte und konnte mich in alle Charaktere gut hineinversetzen.
Korruption, Machtspiele, Untreue, Freunderlwirtschaft und dennoch ...es trifft immer die falschen.

Olga, eine charmante junge Münchner Rechtsanwältin ist für Gerechtigkeit und versucht (auch mit etwas anderen Mitteln) für ihren Mandanten das Beste herauszuholen. Körpereinsatz zeigt sie in der Wand und hier konnte man die Aussicht wunderbar genießen (also ich habe es mir toll vorgestellt). Alex ein befreundeter Detektiv unterstützt sie wo er kann und auch Sonja steht ihr nicht nur als Partner bei.

Fast leid hat mir Sascha getan, nicht nur sein Unfall sondern auch noch die Erkenntnis über seinen "Chagall Engel" und seine Freunde, ich hoffe er erholt sich wieder und erkennt das Leben im Rückspiegel und was es ihm zeigt.

Ich hoffe natürlich auf eine Fortsetzung und das diejenigen die jetzt davon gekommen sind, dennoch ihre Strafe erhalten; man sollte Justizia mal eine Brille reichen und wahrscheinlich auch mal in Hörgeräte investieren (sie scheint manchmal blind und taub zu sein, nicht nur in München)

Ich kann den Krimi sehr empfehlen und freu mich schon auf die Fortsetzung. 5* (auch wenn ich gern mehr vergeben hätte)

Bewertung vom 24.10.2022
Louisas Glück / Die Schwestern vom Rosenhof Bd.2
Fröhling, Heike

Louisas Glück / Die Schwestern vom Rosenhof Bd.2


sehr gut

Ein gefühlvoller Roman der gleich mit der Hochzeit von Clara und Manuel beginnt. Es wird überwiegend aus Sicht von Louisa erzählt und wir bekommen nicht nur einen Einblick in das Dorfleben, sondern auch wie es den beiden Schwestern ergeht und wie Louisa mit ihren Gefühlen für Anton und Matt zurechtkommt und was sie als Lehrerin alles erlebt.
Ich habe mich gleich in den Rosenhof, die Kinder Justus und Amanda und die Bewohner verliebt. Obwohl ein Dorfleben sicherlich nicht einfach ist, was der zugezogenen Anwalt Matt selber erleben muss, so sorgt es doch sicherlich für Abwechslung und Zusammenhalt.
Es geht um wilde Bullen, Eifersucht, Vergangenheit und Loslassen, um Gemeinschaft, Baustellen, Vertrauen, eine Zwergenschule und das alles auch noch an Weihnachten. Schneefall an Heiligabend, kitschig schön... aber es hat hier gut gepasst.
Ein unterhaltsamer Roman den ich an einem Nachmittag gelesen hatte.
4,5*

Bewertung vom 12.09.2022
ABBA in Deutschland
Bayart, Micke

ABBA in Deutschland


sehr gut

Wer kennt sie nicht und wer kannte die Songs nicht auswendig, ich vermute kaum jemand.
Für die Konzerte war ich damals noch zu jung (hätten meinen Eltern nie erlaubt) und ich habe beim Lesen des Buches und beim vielen Fotos ansehen fleißig mitgesungen, als auch nur ein Titel geschrieben wurde.
Ich bin sehr begeistert, das Buch hat mich nicht enttäuscht und ich werde da wohl noch öfter reinsehen und lesen, da war so viel Information und ...klasse das geballt hier zu lesen.
Schade finde ich nur, dass am kindle man nur schwarz-weiß Fotos sehen kann; ich überlege mir jetzt das Buch mir zuzulegen (da brauche ich dann unbedingt die Unterschriften noch dazu)

Lesenswert, nicht nur für ABBA Fans, sondern für alle, denn wer singt nicht mit bei "Waterloo", "Fernando", "Mamma Mia" oder "take a Chance on me" ...4,5* (es wird Zeit, dass via kindle man Farbe bei Bildbänden hat)

Bewertung vom 27.08.2022
Drei Tage im August
Stern, Anne

Drei Tage im August


ausgezeichnet

Für den Genuss und die Schönheit lohnt es sich weiterzukämpfen und Schokolade ist ohnehin nichts was man mit Worten beschreiben sollte.

Verstohlen wischte ich mir eine Träne aus dem Augenwinkel, was für eine traurige und doch wunderschöne Geschichte, mit so viel Gefühl erzählt.

Wir begleiten die Protagonisten drei Tage lang und bekommen so einen kleinen Einblick in die damalige Zeit.
Elfie die als Prokuristin und erste Verkäuferin die Chokolaterie Sawade in Berlin seit Jahren führt und jeden Tag immer die gleichen Abläufe vornimmt, und ihr gegenüber der Bücherwurm Herr Marcus, er ist jüdischer Abstammung und die Zeiten waren nicht einfach für ihn und er der sich am liebsten davonstehlen möchte. Wer kann es ihm verdenken? Da drüben die alte und eigenwillige Madame Conte mit ihren Pekinesen und der geheimnisvollen Geschichte. Ein charmanter Issa, Ägypter, der eine Bar führt und es auch nicht einfach hatte. Dort der Museumswärter Erwin, der auf mich wirkte, als wenn er mit jedem Gemälde per Du ist. Er erzählt fast wehmütig Geschichten über "die Dietrich, Charlie Chaplin, Käthe Kollwitz und auch Max Liebermann" und man möchte ihm gern lauschen. Die Allee der Linden und ihre Erinnerungen an vergangene Tage, damals als der Kaiser hier noch winkte, wunderschön erzählt und beschrieben.

Das alles in Berlin des Jahres 1936, kurz vor Beginn des Krieges, die olympischen Spiele und Touristen sind in der Stadt und man begleitet die Protagonisten nur drei Tage lang und wenn man genau hört, dann kann man sowohl das Rauschen der Blätter durch die Lindenbäume hören, wie auch das Flüstern der Bücher, man spürt fast die Angst und die Sorge was kommen wird, und überall dem liegt der Duft von Schokolade.

Mir hat die Geschichte wirklich sehr gut gefallen, es war flüssig und irgendwie lebendig geschrieben, es hat mich gefesselt, ich konnte alles gut vor mir sehen, es war so bildlich aufbereitet und ich konnte das Buch - das übrigens wunderschön aussieht und die Haptik ist auch klasse - kaum aus der Hand legen und habe es in einem durchgelesen. Auch die Lindenallee und wie es wohl damals gewesen sein muss. Konnte die Fahnen sehen, die Musik hören, die Trauigkeit und Schwermut manchmal spüren. Eine bewegende Zeit.

Eine wunderbare Wortwahl und fast andächtig und würdevoll haben sich die Buchstaben aneinandergereiht. Ein Genuss war es einzutauchen und sich das alles vorzustellen, auch wenn der Zeitpunkt damals bestimmt nicht leicht war.

Sehr gefühlvoll war es als Madame ihre Geschichte erzählte und so traurig, als Franz ging, der Tanz der beiden Paare und dennoch weiss man nicht, ob sie sich noch gefunden haben, später dann.

Das Einzige was ich vermisst habe, das man etwas mehr über Schokolade und Sawade erfährt

"Die Zeit ist unendlich, man weiss nie, in welcher der vielen Pralinenschachteln man selbst gerade steckt. Am Anfang, am Ende oder Mittendrin."

Von mir eine klare Leseempfehlung, so sehr hat es mich berührt. 
5*

Bewertung vom 27.08.2022
Sonnenblumentage
Bergmann, Frieda

Sonnenblumentage


ausgezeichnet

Es ist besser, irgendwann umzukehren, als dauernd in die falsche Richtung zu fahren

Noch immer bin ich tief bewegt und berührt und finde kaum Worte das zu beschreiben, was ich hier gelesen habe.

Wer hat nicht öfter mal gedacht "was wäre wenn..." und wie dann eine Situation oder der Weg weitergegangen wäre, wenn ...ja, wenn wir anders entschieden hätten.
Die Autorin hat hier zwei Möglichkeiten aufgezeigt, was passiert sein könnte, wenn Marie geblieben wäre und wenn sie gegangen wäre.

Als Leser sieht man natürlich beide Wege und hofft natürlich auf den "einen" Weg (welcher immer das sein mag) und doch stellt sich die Frage, ob dieser Weg auch der "eine" ist und ob er richtig ist. Es gibt einfach zu viele Möglichkeiten und das was auf den ersten Blick "richtig" erscheint, muss es nicht unbedingt sein.

Mir haben alle Charaktere gut gefallen, da alle Ecken und Kanten haben, so wie das Leben eben ist. Zufälle gibt es m.E. nicht, sondern es fällt uns etwas zu, was fällig ist.
Besonders fand ich natürlich die beiden Tanten, auch die Verbindung zur Kunst und Musik und Kultur, Gemeinsamkeiten, Freundschaft...als das und noch soviel mehr.

Wobei wir gleich beim Thema sind, nämlich, jedes Kapitel fängt mit sehr schönen irischen und ungarischen Zitaten an, welche auch "frei übersetzt" werden. Auch die Songtexte und den ein oder anderen Spruch im Buch selber, haben mir gut gefallen.

Wie erwähnt, es war für mich sehr berührend und zugegeben auch die eine oder andere Träne hatte sich gezeigt.
Über den Inhalt bzw welche Möglichkeiten oder was passiert ist oder wäre möchte ich nichts schreiben, da es m.M. nur ein Ausblick sein kann. Die Autorin hat in ihrer Beschreibung das wirklich gut zusammengefasst und die einzelnen Beschreibungen, sei es in Irland, im Schloß, in der Gärtnerei, die Blumen fand ich sehr detailliert und den "roten Faden" spinnt sie über beide Möglichkeiten, sehr genial.

Ich kann eine klare Leseempfehlung an diejenigen aussprechen, die auch über den Tellerrand sehen wollen und sich dennoch fragen "was wäre wenn...", man lernt und erfährt viel, nicht nur über sich (zumindest ging es mir so).
5*