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Arietta

Bewertungen

Insgesamt 486 Bewertungen
Bewertung vom 24.04.2019
Zwei Handvoll Leben
Fuchs, Katharina

Zwei Handvoll Leben


ausgezeichnet

Katharina Fuchs, ist mit ihrer Familiengeschichte, die auf wahren Tatsachen beruht, ein ganz großartiges Werk gelungen. Es ist die Geschichte ihrer Großmütter Anna Tannenberg und Charlotte Feltin, die beide auch noch an einem 3. Oktober 1899 das Licht der Welt erblickten, Anna im Spreewald und Charlotte auf einem Hofgut in Sachsen. Zwei Frauen die so vieles verbindet, zwei Weltkriege, mit all ihren Auswirkungen.

Die schreckliche Zeit unter dem Nazi Regime. Ich finde es einfach wunderbar, das sie uns an der Vergangenheit, ihrer Familie teilhaben lässt. Das sie auch noch das große Glück hatte, diese wichtigen Zeitzeugen zum preisgeben ihrer Vergangenheit zubewegen. Es lässt uns beim Lesen erahnen, das es keine einfache Geschichte ist, im Gegenteil wir erfahren viel Leid, teilen Schicksale mit den Frauen, lachen und weinen mit ihnen. Der Handlungsaufbau, ist großartig, auch die zwei Erzählstränge sind nahtlos ineinander verknüpft. Der Schreibstil war Kraftvoll, klar und sehr mitreißend, nichts wurde geschönt. Sie hat es verstanden mich beim Lesen ein Teil der Geschichte zu werden. Dieser Roman ist wie ein Sog, er lässt einem nicht mehr los beim Lesen.

Wie habe ich mit Anna mit gebangt und gezittert, das sie ihren großen Traum als Schneiderin erfüllen konnte. Was bestimmt nicht leicht für Annas Eltern war, das Lehrgeld aufzubringen, aber für die damalige Zeit, waren sie schon sehr fortschrittlich , das sie für eine Ausbildung ihrer Kinder waren. Sie sind nicht reich, aber eine glückliche Familie. Charlotte dagegen wächst begütert auf einem Hofgut auf, auch sie hat Träume, einmal das Hofgut zu führen. Beide Haben eines gemeinsam,sie haben träume von Selbständigkeit und Fortschrittlichkeit. Auch haben sie kein Glück mit der ersten Liebe, der 1. Weltkrieg funkt dazwischen.

1919 geht Anna nach Berlin, und wirklich sie bekommt die Stelle in der Damenkonfektion im KaDeWe. Es ist zwar ein steiniger und harter Weg, auch ist die Welt im Umbruch, es herrscht Hunger und Not in Berlin.

Es trieb mir beim Lesen oft Tränen in die Augen, was die Menschen, die ärmsten der ärmsten erlitten.

8 von 10 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 13.04.2019
Mehr als tausend Worte
Beck, Lilli

Mehr als tausend Worte


ausgezeichnet

Meine Meinung : zur Autorin und ihrem Roman

Nach dem ich schon Glück und Glas, und wie der Wind und das Meer, von ihr gelesen habe, in denen es auch um den Nationalsozialismus ging, zwei hervorragende Romane die mich tief beeindruckt haben, setzt sie mit ihrem neuen Werk den ganzen das Sahnehäubchen auf, auch dieses Buch wird sich in mein Gedächtnis brennen. Diesmal geht es auch um den Nationalismus, aber auch um die Jüdischen Kindertransporte nach England, für jugendlich bis 17 Jahre, um sie in Sicherheit zubringen. Mit sehr viel Fingerspitzengefühl beschreibt sie das ganze Drama, der damaligen Zeit. Ihr Schreibstil ist sehr flüssig und Bildhaft, der Spannungsaufbau von Anfang an bis zum Ende hoch, sehr Authentisch gibt sie die damalige Zeit wieder. Bei Lesen wurde ich ein Teil der Geschichte und konnte förmlich mit den Figuren verschmelzen, man wurde geradezu in das ganze geschehen hineingezogen, einer Handlung der man sich nicht entziehen konnte, es war wie ein Sog. Ich habe mit Aliza, ihrer Familie und Fabian mitgelitten, ihre verzweifelung, Hoffnung und Schmerz gespürt. Die einzeln Charaktere und ihre Emotionen sind hervorragend heraus gearbeitet.

Ihre Figuren wirken sehr real, wie aus Fleisch und Blut. Es läuft eine Art Kopfkino ab beim Lesen.

Figuren wie Aliza, Fabian, Archie, und ihre Eltern sind mir ans Herz gewachsen.


Ich konnte Aliza, Entsetzen Spüren wie die Gestapo den Großvater abholte, mir lief eine Gänsehaut über den Rücken, auch ihre Verängstigte und geschockte Großmutter Ziva hätte ich gerne in die Arme genommen. Vater Samuel, und ihre Mutter Rachel, fühlen sich immer trotzdem noch sicher,

er ist Arzt, ist angesehen. Sie glauben das all der braune Spuck bald ein Ende hat. Aliza, lernt bei einem Pafümeriebesuch bei Pagels deren Sohn Fabian kennen. Es ist Liebe nicht nur Liebe auf den ersten Blick, sie geht sehr tief dieser Satz von Fabian „ Mehr als tausend Worte“, zieht sich durch die ganze Geschichte. Obwohl die Pagel nicht jüdisch sind, Akzeptieren sie Aliza , sie verachten das braune Gesindel. Als sich die Poltische Lage derart zuspitzt, wollen die Eltern wenigstens Aliza in Sicherheit wissen, und melden sie schweren Herzens zu den Kindertransporten nach England, die Zeit ist knapp, den sie wird bald 17 Jahre. Ich konnte Aliza Verzweifelung und Trennungsschmerz von Fabian und ihren Eltern sehr gut verstehen, sie reist ohne Sprachkenntnisse in eine ungewisse Zukunft. Das Fabian eingezogen wird macht es noch schwerer für Sie, den sie hat Angst um ihn.

Als Abschied erhält sie von Fabian einen wertvollen Verlobungsring und ein Taschentuch mit ihrem Lieblingsduft “ je reviesns“, das fand ich so rührend und tröstlich. Schmuck und Wertgegenstände mitzunehmen, sind verboten. Aliza und ihre Mutter versuchen den Ring zu verstecken, ob es ihnen gelingt?

Die Zeit ist hart in England für Sie, als der Krieg ausbricht, wird sie von den Engländern angefeindet, nicht wegen ihrer jüdischen, nein wegen ihrer deutschen Herkunft. Aliza Heimweh und Sehnsucht in London, nach ihrer Familie und Fabian sind groß, den die Nachrichten werden, wegen des Krieges immer spärlicher. Die Nachtrichten über den Krieg sind für Aliza, verheerend, leben ihre Eltern noch, wo ist Fabian, lebt er noch ? Fabian und sie wollten wenn alles vorbei ist heir

Bewertung vom 03.04.2019
Eine eigene Zukunft
Dueñas, María

Eine eigene Zukunft


sehr gut

Drei Schwestern an der Stelle einer neuen Zukunft


Inhaltsangabe:
New York, 1936: In der Hauptstadt der Welt sollen Victoria, Mona und Luz, die aus der andalusischen Provinz stammen, ihren Vater bei der Arbeit im Restaurant unterstützen. Doch als dieser unerwartet ums Leben kommt, brauchen die drei Schwestern dringend einen Plan, um sich über Wasser zu halten: Kurzerhand verwandeln sie das Lokal in einen Nachtklub …
Mit Eine eigene Zukunft hat die spanische Autorin María Dueñas einen ergreifenden Schwesternroman geschrieben – ein Buch über den Zusammenhalt der Familie, die Kraft der ersten großen Gefühle und über drei starke Frauen, die für ihren Platz in der Welt kämpfen.
»Dueñas ist einfach die Königin des spanischen Romans.« La Razón

Meine Meinung zur Schriftstellerin und Buch:
Ich habe bisher alle Romane der spanischen Autorin, María Dueñas gelesen. Sie hat es jedes mal verstanden mich restlos zu begeistern, mich mitzureißen und in ihren Geschichten versinken zu lassen. Auch dieses mal geht es um Frauen, die kämpfen und ihre Stärke beweisen müssen. Am Anfang war es ungeheuer spannend und mitreißend, aber dann ebbte es etwas ab. Sie zog das ganze etwas zufiel in die Länge und erzählte zu ausführlich , weniger wäre mehr gewesen. Ansonsten, ein wundervoller Roman, über drei Schwestern die um ihre eigene Zukunft kämpfen, und eine unfähige Mutter, der es schwer fällt in der neuen Welt. Eine Familie die nach Amerika gezwungener Massen emigriert , weil es der Vater so will. Der Schreibstil ist sehr flüssig, ihre Figuren sehr lebendig.
Auch hat sie sich sehr gut in die einzelne Charaktere ihre Protagonisten hinein gefühlt. Es geht um das emigrieren, den zusammenhat, und den Platz in einer neuen Welt zufinden.

Emilio Arenas, holt seine drei Töchter Viktoria, Mona , Luz und seine Frau Remedios, gegen deren Willen aus der spanischen Provinz, nach New York. Man konnte deutlich den Unmut der Frauen spüren, ihre Heimat zu verlassen. Aber es blieb ihnen nichts anderes übrig als sich zu fügen. Emilio, hatte große Pläne, er will ein Lokal eröffnen das „ Las hijas del Capitan“, und dort sollen sie ihm helfen. Mann konnte sich gut in die Töchter hineinversetzen, als sie in Amerika eintreffen, alles laut, bunt und es brodelt dort nur so vor Menschen, man musste sich einfach erschlagen fühlen. Eine neue und ganz andere Welt tat such vor ihnen auf. Deren Sprache sie noch lernen müssen. Wie es das Schicksal so will, kommt der Vater bei einem tragischen Unfall im Hafen ums Leben. Aus der Traum, nichts ist mehr wie es war, außer einem Haufen Schulden ist ihnen nichts geblieben. Was ich sehr schön fand, wie die spanischen Mitbürger dort, den Töchtern und der lebensuntüchtigen Mutter ihre Hilfe anboten. Eine Gemeinschaft, in einem fremden Land ,die zusammenhält, ein richtiger Clan. Man spürte die Überwältigung, der Töchter und Mutter, aber auch ihren Stolz, sich nichts schenken zulassen. Das Lokal läuft nicht, die Mädchen nehmen Gelegenheit Jobs an, um über die Runden zukommen, die Mutter jammert nur. Die drei Schwestern halten zusammen und gehen durch dick und dünn. Ihr spanisches Temperament kommt sehr oft zum Ausbruch. Die drei haben einen großen Traum einen eigen Nachtclub zu eröffnen, um eine eigene Zukunft zu haben. Der Bremsklotz ist die Mutter, das Geld, und noch so einige Widrigkeiten.
Der Weg dort hin ist steinig und sehr abenteuerlich, und nicht ohne Gefahren. Ob die drei Schwestern, ihren Traum von einer eigenen Zukunft, in Amerika, sich erfüllen wird , oder aber ob sie in die Provinz nach Spanien zurückkehren müssen ? Das verrate ich nicht, eine Geschichte voller unerwarteter Wendungen.

Bewertung vom 29.03.2019
Das Haus der Verlassenen
Gunnis, Emily

Das Haus der Verlassenen


ausgezeichnet

Emily Gunnis, ist mit ihrem Debütroman ein großartiges, aber auch erschütterndes Werk gelungen.
Eine Geschichte die noch lange in mir nachhallen und unvergesslich bleiben wird . Ihr Schreibstil ist sehr flüssig , klar, Bildhaft und Kraftvoll. Sie versteht es einem zu fesseln beim Lesen und in die Geschichte mit hinein zuziehen. Ich habe mit ihren Figuren mitgelitten und geweint. Es war schon schlimm, was im Namen der Kirche in solchen Heimen passierte, wie Nonnen so Eiskalt und unbarmherzig sein konnten. Aber auch die Eltern, und Ärzten tragen Schuld an diesen armen Wesen. Sie hat die verschiedenen Handlungsstränge und Zeitebenen, sehr gut miteinander verwebt.
Auch der Spannungsbogen war von der ersten bis zur letzten Seite sehr hoch. Ich bin begeistert von dem Buch und kann es nur jedem ans Herz legen, es zu lesen. Auch wenn es keine leichte Kost ist, denn was dort in dem Heimen passierte, geht unter die Haut. Es war das nicht nur das Tor zur Hölle, es war die Hölle.
„ Ein unvergesslicher und bewegender Roman“

2017, durch Sam die Journalistin ist, die es im Moment alles andere als Leicht hat, tauchen wir in diese tragische Geschichte um 1956 ein. Sie lebt nach der Trennung von Ben, bei ihrer Großmutter Rose, die auch auf ihr Enkelkind aufpasst. Eines Abends als sie bei ihrer Großmutter eintrifft, findet sie neben der Schlafenden Frau, einen Alten schon vergilbten Brief, den sie natürlich liest. Der Brief ist sehr erschütternd, es geht um die schwangere Ivy Jenkins, die ihr Stiefvater , und Doktor Jakobson, ins Heim St. Margaret´s für ledige Mütter in Sussex abgeschoben haben. Was die schwangere Ivy, dort erleben musste, war die reinste Hölle, ich bekam Gänsehaut beim Lesen, wie Unmenschlich es dort zu ging. Das Heim war so abgeschottet wie ein Gefängnis, aus dem es kein entrinnen kam.
Die Insassen führten ein elendes Dasein, ebenso die Kinder dort, Schikane und Folter waren an der Tagesordnung. Aber , Ivy, gibt nicht so schnell auf, weiterhin schreibt sie heimlich Briefe, und freundet sich mit dem kleinen Mädchen Elvira an, die sich gegenseitig halt und Stütze geben.
Diese Briefe fallen alle in Sams Hände, ihre Großmutter behauptet, ihr Großvater ein Antiquitätenhändler hätte sie gefunden. Der Recherchegeist in Sam ist erwacht, und sie beginnt in der schrecklichen Geschichte um das alte Klostergebäude zu recherchieren. Die Geheimnisse die sie aufdeckt, bringen sie selbst und ihre Großmutter Rose in Gefahr. Eine blutige Spur zieht sich durch das ganze, sie hat damit die Büchse der Pandora geöffnet, und ahnt noch nicht das ihre Großmutter und ihre Familie mit darin verstrickt sind. Eine wirklich zu Herzen gehende Geschichte.
Spannend, Aufregend und Erschütternd bis zu Schluss. Den da gibt es noch Kitty, die eine geheimnisvolle Rolle spielt. Lasst euch überraschen beim Lesen.

Bewertung vom 27.03.2019
Mein Name ist Judith
Horváth, Martin

Mein Name ist Judith


ausgezeichnet

Gegen das Vergessen
Inhaltsangabe: Quelle Penguin-Verlag
Wien in der nahen Zukunft. Seit einem Attentat auf dem Hauptbahnhof ist der Ausnahmezustand zur Regel geworden. Auch die Welt des Autors León Kortner ist aus den Fugen geraten: Bei dem Anschlag sind Frau und Tochter umgekommen, seitdem führt er ein Leben unter Toten. Einsam versucht er einen Roman über die jüdische Familie Klein zu schreiben, die bis zur Flucht vor den Nazis eine Buchhandlung in dem Haus führte, in dem León wohnt. Eines Morgens sitzt ein fremdes Mädchen in einem altmodischen Mantel in seiner Küche. Wer ist diese Judith, die behauptet, dass ihrem Vater der Buchladen gehört?

Mit großem Feingefühl erzählt Martin Horváth von Verfolgung, Flucht und Exil einer jüdischen Wiener Familie und zieht Parallelen zu unserer Zeit – ein kluger, eindringlicher Roman über die Macht des Erzählens und das Vergessen, Vergessen-Wollen und Nicht-vergessen-Können.

Meine Meinung zum Autor und Buch:
Martin Horváth, hat mit seinem zweiten Buch, einen sehr brillanten, Anspruchsvollen und klugen Roman geschrieben. Eine Geschichte die einem sehr fordert beim Lesen, die ist sehr tiefgründig, ein geschehen das einem beim Lesen sehr fesselt, wenn man sich mal festgebissen hat. Sein Schreibstil, ist sehr Einfühlsam, Stilsicher, Bildhaft und flüssig. Die Geschichte seines Haupt Protagonisten León, basiert auf dessen Erinnerungen, auch um das Vergessen, den Kampf des Überleben und die Unmenschlichkeit. Gleichzeitig ist diese Geschichte auch ein Mahnmal an eine mit der dunkelsten Epochen unserer Geschichte, und an unsere Politik heute. Beim Lesen dachte ich oft an den Satz: Die Geister die ich rief, aus dem Zauberlehrling von Goethe . Ergreifend, fordernd von der ersten bis zur letzten Seite. Oft fragte ich mich was ist real, oder sind es León Geister, die in seinem Kopf gegenwärtig sind. Man wird ob man es will oder nicht, in den Strudel der Geschichte gezogen.

Mit viel Feingefühl hat er den Autor León Kortner, beschrieben , ein traumatisierten Menschen, der sein liebstes bei einem Anschlag verloren hat, seine Frau und Tochter. Er kann die beiden nicht vergessen, auch nicht die Familie Klein,eine Jüdische Familie die in dem Haus und seiner Wohnung wohnte. Er schreibt an deren Geschichte, die vor den Nazis damals fliehen mussten. Es ist als ob er die Geister von Damals zum Leben erweckt hätte, den plötzlich taucht diese kleine Judith auf, ich sah sie an seinem Küchentisch sitzen,in ihrem altmodischen grauen Wollmäntelchen und der roten Mütze auf dem Kopf. So plötzlich wie sie auftauchte aus dem nichts, so oft verschwindet sie auch wieder. Man spürt hier León Ratlosigkeit , seine Selbstzweifel und die innere Zerrissenheit. Den sie kann es ja nicht sein, ist sie ein Geist oder spielt ihm sein Gehirn einen Streich. Langsam gehen beide aufeinander zu, den Judith behauptet immer noch die Tochter vom Buchhändler Klein zu sein.
Den die Familie gibt es schon lange nicht mehr, und so fängt León an, für Judith die Geschichte ihrer Familie zu erzählen. Sie ist voller Wehmut und trauriger Erinnerungen. Eine Botschaft die einem Nachdenklich macht, eine Geschichte mit einem berührenden und versöhnlichen Ausgang, alle losen Fäden laufen zu einem ganzen zusammen. Ich kann diesen Roman nur Empfehlen zu Lesen.

Bewertung vom 21.03.2019
Der Horizont der Freiheit
Thorn, Ines

Der Horizont der Freiheit


ausgezeichnet

Verdächtige gefunden: Henriette Zobel, eine Freiheitskämpferin und Wilhelmines beste Freundin.

Meine Meinung zur Autorin und Buch:
Ines Thorn, ist mit ihrem neuen Roman“ Der Horizont der Freiheit“, eine wirklich, Authentische und berührende Geschichte, über Frauen gelungen, die für ihre Freiheit und Rechte kämpfen, in den wirren von Revolution und Umbruch von Politischem Zeitgeschehen. Das die Geschichte auf wahren Begebenheiten ruht, macht das ganze noch Interessanter, besonders Henriette Zobel,eine politisch interessierte Frau, die historisch verbürgt ist. Auch Wilhelmine Pfaff ihre Freundin, das gegen teil von ihr schloss ich in mein Herz.Man erfährt viel von den Menschen, die auf die Straße gehen, um für ihre Rechte zu kämpfen. Es war spannend und neu für mich zu erfahren wie der Aufbauverlag in Frankfurt am Main gegründet wurde, von zwei Freunden, Joseph Rütten und Dr. Zacharias Löwenthal, der sich später Loening nannte, so wurde aus deren Literarischen Anstalt die sie führten, Rütten&Loening. Für mich hat die Autorin diesen Menschen und dem Verlag ein Denkmal gesetzt. Der Schreibstil ist flüssig, Bildhaft und mitreißend. Das Politische Zeitgeschehen hervorragend recherchiert, und spannend wiedergegeben. Ihre Figuren wirken lebendig, auch deren Charaktere und Emotionen sind gut dargestellt. Ich habe mit ihnen, gelacht, geweint und gebangt, sie werden in meinem Herzen weiterleben. Es war schön, so vielen historischen Persönlichkeiten zu begegnen.
Zum Inhalt:
Mir tat die junge Wilhelmine Pfaff sehr leid, als ihr Mann starb. Sie steht alleine da, mit einem Berg von Schulden und der Druckerei. Dann noch diese Zeiten damals, als man als Frau nichts galt, und diese unruhigen Zeiten. Die Zensur, wehe wenn man was falsches druckt. Sie hat es wirklich nicht leicht. Aber gut das sie diese Haushälterin das Salzweib hat mit ihrem flotten Mundwerk, die hat mich oft beim Lesen zum lachen gebracht. Aber sie ist es die Wilhelmine aus ihrem dunklen Loch holt. Aber auch Henriette Zobel, ein Wirbelwind und Wilhelmine beste Freundin, ist ihr eine große Stütze. Zwei Freundinnen wie sie nicht unterschiedlicher sein könnten, die eine ein Wirbelwind, politisch interessiert und kämpferisch, die andere der ruhende Pool, die noch viel von Henriette lernt und tatkräftig unterstützt wird. Beide wollen für den Erhalt der Druckerei kämpfen, was gar nicht so einfach ist, als Frau Aufträge zu bekommen. Joseph Rütten, mochte ich auch gleich und er und Zacharias wollen sie unterstützen. Sie darf für die beiden „ Den Struwwelpeter“ drucken, aber auch politische Bücher drucken, die unter Zensur stehen, da sie gegen die Obrigkeit und für die Revolution sind. Das Salzweib ist von Henriette nicht begeister und fürchtet das es ein schlimmes Ende nimmt. Dafür schwärmt sie für Joseph Rütten, der auf Wilhelmine ein Auge geworfen hat. Ob das Salzweib mit Henriette recht behält, die für die Rechte und Freiheit kämpft ? Es geht sehr turbulent zu, und es treffen einem immer wieder überraschende Wendungen, von denen man überrascht wird. Es war schön zwischen drin soviel über das politische Zeitgeschehen zu erfahren, von dem mir vieles neu war. Wie das ganze ausgeht, ob die Frauen die Druckerei retten und noch vieles mehr, sollte jeder für sich hera

Bewertung vom 13.03.2019
Madame Piaf und das Lied der Liebe / Mutige Frauen zwischen Kunst und Liebe Bd.9
Marly, Michelle

Madame Piaf und das Lied der Liebe / Mutige Frauen zwischen Kunst und Liebe Bd.9


ausgezeichnet

Edith Piaf eine Fazinierende Legende

Inhaltsangabe: Quelle Aufbau-Verlag
„Das Glück muss man mit Tränen bezahlen.“ Édith Piaf.

Paris, 1944: Nach dem Ende der deutschen Besatzung wird die Sängerin Édith Piaf der Kollaboration angeklagt – und fürchtet ein Auftrittsverbot. Während sie ihre Unschuld zu beweisen versucht, lernt sie Yves Montand kennen, einen ungelenken, aber talentierten jungen Sänger. Édith beginnt mit ihm zu arbeiten, und schon bald werden aus den beiden Chansonniers Liebende. Das Glück an Yves‘ Seite inspiriert Édith zu einem Lied, das sie zu einer Legende machen könnte – La vie en rose.

Édith Piaf – sie verkörperte den Mut zu lieben wie keine andere und ging in ihrer Kunst wie im Leben bis zum Äußersten

Meine Meinung zur Autorin und Buch:
Michelle Jary, ist nach ihrem Roman „ Mademoiselle Coco und der Duft der Liebe“, wieder ein hervorragender Roman, über eine große weibliche Persönlichkeit gelungen. Dieses mal geht es über das Leben der legendären französischen Sängerin Èdith Piaf, sie lässt sie wieder lebendig werden. Für mich hat sie ihr mit diesem Buch, ihr ein Denkmal gesetzt. In ihren Recherchen mit viel Herzblut, hat sie deren Wurzeln und Leben nachgespürt, und nimmt uns an der Hand um in das Leben der Boheme und Edith in den zwanziger Jahren in Paris abzutauchen. Wir begegnen auch anderen legendären Persönlichkeiten. Es ist ein Stück Zeitgeschichte, sehr lebendig, fesselnd und Bildhaft geschrieben. Man fiebert und leidet mit den Protagonisten mit, und glaubt die Piaf au der Bühne zu hören, La vie en rose, das Lied ging mir die ganze Zeit durch den Kopf. Ich habe so viel über diese mutige und kämpferische Frau erfahren, das ich bisher nicht wusste. Es gab viele fesselnde und bewegende Momente, bei der ich über das unglaubliche Leben der Künstlerin erfahren habe, ein Buch das ich nur empfehlen kann.
Èdith Piaf: „ Das Glück muss man mit Tränen bezahlen „

Zum Buch:
Ich habe Edith oft bedauert, den ihr Leben war nicht leicht, angefangen in ihrer Kindheit, die Eltern Alkoholiker, überlassen ihr Kind den Großelten, um durch die Welt zu tingeln. Später, als sich der Vater besann, holte er die kleine Edith und ließ sie als Straßensängerin auftreten. Es tat mir leid das sie in so einem Milieu groß wird, aber es hat sie auch geprägt und hart und kämpferisch gemacht. Sie flieht vor dem Vater und tritt im Kabarett auf. Schön fand ich das Raymond Asso, sich ihrer Annahm formte und förderte, aus ihr den Star machte, den legendären „ Spatz von Paris“ , sie war nun mal eine sehr kleine und zierliche Person, und eroberte mit ihren Chansons, die Herzen der Menschen. Ihr leben ist ein Auf und ab, besonders 1944 habe ich um sie gebangt, als man sie als Kollaborateurin anklagte, und mit ihr gefiebert ihre Unschuld zu beweisen. Ich habe sie bewundert, wie sie immer wieder aufstand wenn sie am Boden lag, aber als Kind ist sie ja durch eine harte Schule gegangen. Edith hat viele Affären, liebt den Alkohol und gibt ihr Geld mit vollen Händen aus, aber auch eine Frau mit einem großen Herzen. Sehr interessant war als sie, den ungelenken Sänger, Yves Montand , kennen lernt und ihn unter ihre Fittiche nimmt, und mit viel Hingabe zu einem Star formt. Das sie sich die beiden ineinander verlieben würden, so sah es am Anfang nicht aus. Eine Aufzuregende und außergewöhnliche Lebensgeschichte über eine unvergessene Legende.
Ein Leben mit vielen tiefen und Höhen. Dazu passt der Klapptext :
Èdith Piaf -sie verkörperte den Mut zu lieben wie keine andere und ging in ihrer Kunst wie im Leben bis zum Äußersten.

Bewertung vom 08.03.2019
Als der Himmel fiel
Kessel, Julie von

Als der Himmel fiel


ausgezeichnet

Über die Kraft der Freundschaft




Meine Meinung zur Autorin und Roman

Julie von Kessel hatte mich schon mit ihrem Roman Debüt „Altenstein“ , sehr begeistert und gefesselt. Das ist ihr dieses mal mit ihrem neuen Roman wieder gelungen. Ihr Schreibstil ist sehr klar, kraftvoll, flüssig und Bildhaft. Ihren Figuren haucht sie Leben ein, sie wirken sehr lebendig und real. Auch deren einzelnen Charaktere, Gefühle und Emotionen hat sie sehr gut herausgearbeitet, so das es einem leichtfällt sich in sie hinein zu versetzen, um mit ihnen sich zu freuen und zu leiden. Sie gibt tiefe Einblicke in deren Seelen. Dieser sehr kluge und berührende Roman, über zwei Cousinen, die vom Rhein nach Amerika gehen, um ihre Träume zu verwirklichen, und ihren Platz zu suchen, sie sind beide getriebene. Der Spannungsbogen ist von Anfang an hoch, angefangen von ihrer Reis nach Amerika, dem schrecklichen Geschehen von 9/11 bis zu einem dunklen Geheimnis. Ein Roman der einem beim Lesen nicht mehr loslässt, und einem Mitfiebern lässt. Sehr schöne fand ich die einzelnen Struwwelpeter Zitate, die sich wie ein roter Faden durch den Roman ziehen, auch taufen alle lose Fäden am Ende zusammen, und lassen einem befriedigt zurück.


Sehr gut gefielen mir Franka und Ophelia, zwei Cousinen die sehr aneinander hängen, auch wenn sie vom Charakter her nicht unterschiedlicher sein könnten, brauchen sie sich wie die Luft zum Atmen. Als Ophelia zum Violinen Studium, nach Yale in Amerika geht, folgt ihr Franka, die dort bei dem Galeristen Lucius, eine Stelle in New York annimmt. Franka ist zu Hause nicht glücklich, kein wunder das sie bei diesen nicht immer einfachen Eltern nach Amerika will. Franka kommt einem am Anfang gerade zu oberflächlich vor, eine Chaotin, die gerne ihre Franka Show abzieht, und Affären hat. Ophelia dagegen ist von einem Perfektionismus besessen, strebsam und nicht mit sich zufrieden. Ophelia hat wirklich Glück, mit ihrem Musik Professor dem 70 Jährigen Harry, der sich ihrer Annimmt, und ihr Mut gibt. Ein wirklich Väterlicher Freund. Als alles zum besten läuft, hat Ophelia einen tragischen Unfall. Der sie aus der Bahn wirft, Schuld daran sind ihr Freund Kaspar und ihre Cousine Franka. Die Sache Eskaliert, dicke Gewitter Wolken bauen sich auf, das sich über den dreien entlädt und viele Verletzungen zurück lässt. Aber auch unausgesprochenes und verdrängtes ans Licht bringt. Franka, fühlt sich von Ophelia verraten, den sie hat ein altes Geheimnis verraten. Jetzt versteht man warum Franka so ist, und was für eine Last sie mit sich herum getragen hat. Sie tat mir aufrichtig Leid, und ich hätte sie gerne in die Arme genommen. Aber das Schicksal schlägt noch einmal so richtig zu, der Schreckliche Terroranschlag auf „ World Trade Center, das nun Franka völlig aus der Bahn wirft. Werden die beiden wieder zueinanderfinden, und sich gegenseitig Trost geben ?

Zitat : 305 „ Die brennende Türme haben uns mit tiefer Trauer erfüllt“


Ein Roman der mich sehr berührt hat, brillant und

Bewertung vom 06.03.2019
Das Modehaus - Töchter der Freiheit
Kröhn, Julia

Das Modehaus - Töchter der Freiheit


ausgezeichnet

Sehr beeindruckend erzählt, Julia Kröhn die Geschichte von drei Generationen von Frauen, ihrem großen Traum, von Mode, den Kampf um das Modehaus König ein Familien Unternehmen, zu erhalten. Es geht aber nicht nur um den Traum von Kleidern aus Samt und Seide, nein auch den Kampf für Freiheit und der Liebe. Sie hat die Schicksale dieser drei Frauen, Fanny die Großmutter, ihre Tochter Lisbeth und Enkelin Rieke, sehr Bildhaft und berührend erzählt. Die Figuren sind sehr lebendig und Authentisch beschrieben. Die einzelnen Charaktere und deren Gefühle, sind sehr gut nachvollziehbar beschrieben, so das man sich sehr gut in jede einzelne von ihnen hinein versetzen konnte, und mit ihnen sich gefreut und auch gelitten hat. Sehr schön sind auch die drei Erzählstränge mit einander verknüpft, angefangen in den goldenen zwanzigern Jahren, als Fanny es satt ist, mit der hausbackenen Mode des Familienimperiums, und nach Paris geht. Sie träumt von einer großen Modekarriere, ob sie je ihre Träume, Sehnsüchte und Hoffnungen in Erfüllung gehen. Ich habe mit ihr gebangt und gehofft, sie aber auch bewundert für ihren Mut, alles auf eine Karte zu setzen. Bestimmt nicht leicht in der damaligen Zeit, wenn man an die Rolle der Frau denkt. Auch ihre Tochter Lisbeth hat es nicht leicht, nach dem zweiten Weltkrieg 1946, auch sie kämpft in der zerbombten Stadt Frankfurt ums nackte Überleben und den Erhalt des Modehauses. Sie hat es wirklich alles andere als leicht, ich habe sie für ihre schöpferische Erfindungen bewundert, aus alten Lumpen, neue Mode zu machen. Aber für was für einen Preis, der Kampf ist nicht leicht, sich in einer Männerdomäne zu behaupten. 1971 kommt Enkelin Rieke ins Spiel, die Teilhaberin des Imperiums ist, und die Führung ihrem Bruder überlässt, da ihr ihre Familie wichtiger ist. Das es ein großer Fehler war, erkennt sie erst sehr spät, als das Modehaus vor dem Bankrott steht, ob sie es schaffen wird das Ruder herumzureißen, sie steht vor großen Herausforderungen.
Das alles hat sie sehr mitreißend und Intensiv erzählt, man sah die verrückten und goldenen zwanziger, den Krieg und das zerbombte Frankfurt vor sich. Ich habe alle drei Frauen bewundert, die eines gemeinsam haben, Kraft, Mut und Stärke.

Bewertung vom 25.02.2019
Marlene und die Suche nach Liebe / Mutige Frauen zwischen Kunst und Liebe Bd.8
Gortner, C. W.

Marlene und die Suche nach Liebe / Mutige Frauen zwischen Kunst und Liebe Bd.8


ausgezeichnet

C.W.Cortner, erzählt in seinem Roman, die Lebensgeschichte von Marlene Dietrich. Er gibt all seine Eindrücke sehr gut wieder, und von Ereignissen, den Personen und Dingen die wirklich passiert sind. Er lässt auch seinen Gedanken zu dem sexuellen Leben von Marlene sehr freizügig und etwas zu ausgiebig und zu detailliert zurück. Das war das einzige was mich etwas störte, weniger wäre mehr gewesen. Beim Lesen hatte ich immer ihr Lied, „ Ich bin von Kopf bis Fuß auf Liebe eingestellt“ und ihre rauchige Stimme im Kopf. Sein Schreibstil ist sehr flüssig, schonungslos, Bildhaft und mitreißend. Man spürte beim Lesen die „ Femme Fatale „, sie war schon eine beeindruckende Frau. Er nimmt einem bei der Hand und lässt uns abtauchen in Marlenes Welt.
Es war wie ein Sog beim Lesen, obwohl ich vieles von Marlenes Leben kenne. Ich bin 1952 geboren, und weiß das sie geliebt und gehasst wurde. Vielleicht, weil sie nach Amerika ging, gegen Hitler mit kämpfte, seine Ideologie verabscheute. Kein leichtes Leben hatte sie, viele Tiefen und Höhen musste sie überwinden. Ein wirklich toller Roman !

Es war schön Marlene schon in ihrer Kindheit zu begegnen, die wirklich alles andere als Leicht war.
Eine sehr Ehrgeizige und kalte Mutter, die aus ihrer Tochter unbedingt eine berühmte Pianistin machen wollte, ich hatte das Gefühl sie wollte all ihre unerfüllten Träume auf ihre Tochter übertragen. Sehr gut fand ich das Berlin in den goldenen zwanziger beschrieben, wild und Hemmungslos, mittendrin Marlene, die von Kindesbeinen gegen ihre Mutter aufbegehrt. Sie fühlt sich ungeliebt, und das glaube ich ein Leben lang, sie war wirklich auf der Suche nach der wahren Liebe und Geborgenheit. Ihren unbeirrbaren Weg wo sie nach Hollywood ging, damals noch ein goldenes Zeitalter, aber der Film ist ein knallhartes Geschäft, das bekommt sie zu spüren. Mit ihrer Schwester Liesel lebte sie im Clinch, sie war ein Befürworter Hitlers. Sie heiratete Rudi Siebener, die Ehe verlief in einem Fiasko, auch für ihre Tochter blieb keine Zeit, aber man spürte doch das sie ihren Rudi und ihre Tochter liebte. Marlene war eine getriebene Person, die auch Liebschaften mit Frauen hatte, aber auch eine Perfektionistin war, was ihr Leben anging. Die Sätze von ihr S. 475
„Dass alle meine Lieder den Alliierten gewidmet sind, natürlich.“ „ Die schon bald auf euch treffen und euer Tausendjähriges Reich zerstören werden.“ haben mich beeindruckt, sie hatte sich damit Hitler und seine Konsorten zum Feind gemacht. Es war einfach toll all diese Berühmtheiten, die ihren Weg kreuzten kennen zu lernen, ihren Mut und ihre Tatkraft als Major während des 2. Weltkriegs, mit den Truppen nach Europa zu reisen, um die Gis, an der Front mit ihren Auftritten moralisch zu unterstützen. Auch erleben wir beim Lesen viel persönliches Drama, Leidenschaft , und eine Welt im Umbruch. Einfach eine faszinierende Frau, eine schillernde Persönlichkeit, mit Ecken und Kanten...