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Leseigel
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Villingen

Bewertungen

Insgesamt 1130 Bewertungen
Bewertung vom 07.11.2023
Faule Äpfel
Helmut, Jäger

Faule Äpfel


sehr gut

Das Böse ist überall zuhause
Es ist das erste Mal, dass ich den Journalisten Carl Sopran treffe . Zusammen mit seinen guten Freundinnen Francesca und Julia hat es ihn nach Ravensburg verschlagen. Im Moment plant er eine Reportage über Neonazis, lässt sich aber eher treiben. Als er zufällig eine Tütchen Kokain in einem für Francesca bestimmten Paketsendung findet, sind wir mittendrin in einem undurchsichtigen Fall, der immer größere Dimensionen annimmt . Dabei beginnt es ganz harmlos. Sopran will wissen, woher das Kokain kommt, aber nicht die Polizei informieren. Bei seinen Nachforschungen stößt er auf einen verschwundenen Auslieferungsfahrer. Es gibt weitere Tote. Ein Student verschwindet, den Sopran beschattet hatte.

Nun ist nicht mehr nur die Rede von Kokain, sondern es könnte auch um Waffengeschäfte und Geldwäsche gehen. Durch ein Telefonat mit einem alten Bekannten, einem litauischen Journalist, kommt zusätzlich eine russische Verbrecherorganisation ins Spiel. Sopran kann die Finger nicht von der Sache lassen, da er mittlerweile davon überzeugt ist, dass etwas Großes. Monströses dahinter steckt. Als er zufällig auf ein mögliches konspiratives Treffen der führenden Köpfe entdeckt, begeht er einen fast tödlichen Fehler.

Mir hat der Krimi sehr gut gefallen, obwohl ich zeitweise aufpassen musste, den roten Faden nicht zu verlieren. All zu viele Möglichkeiten und Verbindungen waren denkbar . Was mich fasziniert hat, wie aus einer anfänglichen Kleinigkeit, so etwas jeden Rahmen sprengendes wurde. Das war fesselnd zu lesen und auch überzeugend dargestellt. Sopran selbst war für mich nicht der strahlende Held. Irgendwie hatte ich das Gefühl, er sei noch auf der Suche nach einem Platz im Leben. Er macht vieles allein mit sich ab und brüskiert mit seinen Entscheidungen seine Freunde. Er bringt damit sich und andere in Gefahr. Was für ihn spricht, ist sein Gerechtigkeitssinn und seine Unbestechlichkeit. Gut gefallen hat mir auch, dass der Schauplatz des Krimis das beschauliche Oberschwaben mit seiner schönen Landschaft war.

Bewertung vom 06.11.2023
Rachemeer (eBook, ePUB)
Kristensen, Juna

Rachemeer (eBook, ePUB)


sehr gut

Wer lügt, wer sagt die Wahrheit ?
Die Autorin erzählt die Geschichte einer Clique auf zwei Zeitebenen und lässt in der Vergangenheit abwechselnd einen der Protagonisten erzählen, so dass ein facettenreiches Bild entsteht.

Svea, Jeremias, Rachida, Karli und Raik sind in der 13 Klasse befreundet. Star der Gruppe ist Jeremias, für den Svea Gefühle entwickelt. Bis auf ihn werden die anderen von einer Mitschülerin gemobbt. So sind alle schnell dabei, als ihnen Jeremias ein Spiel vorschlägt, bei dem einer von ihnen, zum Rache nehmen aufgefordert wird, aber anonym bleibt. Was als Spiel beginnt, endet in einer Katastrophe.

Zehn Jahre lang hört Svea nichts mehr von den anderen, als sie unerwartet einen Anruf von Jeremias erhält. Rachida ist verschwunden. In einer Atmosphäre gegenseitigen Misstrauens und Ablehnung treffen sich die ehemaligen Freunde dort, wo damals alles endete. Es beginnt erneut ein mörderisches Spiel.

Insgesamt war der Krimi faszinierend. Stück für Stück werden Geheimnisse offenbart, die jedes mal einen neuen Blickwinkel auf das Geschehen in der Vergangenheit eröffnen. Jeder trägt Schuld. Jeder könnte der Täter von damals oder heute sein.

Was meine Lesefreude etwas getrübt hat, waren in meinen Augen ein paar Längen bei den Ereignissen in der Vergangenheit. Als sich die letzten Kapitel auf die Gegenwart konzentrieren, war ich auf jeden Fall gefesselt. Bei einigen Offenbarungen war ich schockiert und gleichzeitig im Zweifel ob es tatsächlich die Wahrheit ist. Das Ende ist einfach genial und bereitet Gänsehaut.

Bewertung vom 05.11.2023
Sautrog
Stadler, Marion

Sautrog


ausgezeichnet

Mary und der tote Guru
Am Ende des letzten Bandes musste ich um das Leben der Kommissarin Mary bangen. Den schweren Unfall hat sie überlebt, befindet sich aber in einer Lebenskrise und die ganze Familie macht sich Sorgen. Da scheint es fast als Geschenk Gottes, als Engelbert vom Reinen Licht, der Anführer einer ortsansässigen Sekte, tot aufgefunden wird. Der neue Kollege, Kommissar Erdem, bittet Mary um Mithilfe. Langsam findet Mary zumindest zurück ins Berufsleben und gemeinsam geraten wir in turbulente Ermittlungen.

Erneut gelingt es der Autorin mich zu überraschen und gut zu unterhalten. Eine Sekte im kleinen Dorf Essing ist an sich schon eine Sensation. Kein Wunder formiert sich Widerstand dagegen - allen voran Marys Schwiegervater und dessen Lebensgefährtin.

Mary und Erdem verhören die Sektenmitglieder, suchen nach einem Motiv. Vergebens, der Tote scheint ein echter Heiliger gewesen zu sein. Bei näherem Hinsehen ergibt aber ein Sumpf wie Sodom und Gomorrha.

Während Mary beruflich weiter Fuß fasst, bleiben die privaten Probleme ungelöst. Sie kann ihrem Mann den Fehltritt mit der Staatsanwältin nicht verzeihen.

Die Auflösung des Falles ist erneut überzeugend und zeigt wozu Fanatismus und Rachegefühle führen können.

Bis es zur Festnahme kommt, ist der Krimi fesselnd und gibt oft Anlass zum Schmunzeln. Der Neue Erdem ist eine echte Bereicherung, der zwar viel Unruhe in die PI bringt, aber sehr zu meiner Erheiterung beiträgt. Er neigt zu übertriebenen Geschäftigkeit, was nicht alle Kollegen schätzen. Besonders gelungen fand ich die Rekonstruktion des möglichen Tathergangs. Ich musste zu meiner Erleichterung auch nicht aktiv teilnehmen.

Am Ende haben sich sogar die privaten Wolken verzogen und alles läuft wieder in geregelten Bahnen. Doch für mich hält der lesenswerte Krimi einen Wermutstropfen bereit. Mary möchte ihren Beruf an den Nagel hängen. Ich hoffe, sie ändert ihre Entscheidung wieder.

Bewertung vom 04.11.2023
Esmeraldas Liebe
Toso, Karoline

Esmeraldas Liebe


sehr gut

Gelungene Mischung aus Fiktion und Historie
Dies ist der dritte Band einer Trilogie, die das Schicksal Esmeraldas, der bekannten Figur aus Victor Hugos Der Glöckner von Notre Dame, neu erzählt und fortführt.

Ich kenne die Vorgängerbände nicht, deshalb war der Einstieg für mich eher schwierig. Im verlaufe des Romans gibt es mehr Hinweise auf die Vergangenheit, so dass sich für mich nach und nach offene Fragen klären.

Für mich erzählt die Autorin zwei Geschichten, die sich zeitweise überschneiden . Da ist Esmeralda, die sich seit ihrer Heirat mit dem Duc de Valois Agnes nennt und zwei Kinder hat. Das ist, was die Öffentlichkeit von ihr weiß. Da es viele Geheimnisse in ihrer Vergangenheit gibt, die die Existenz ihrer Familie bedrohen, schwebt immer das Schwert der Entdeckung über ihr. Ihre Befürchtungen scheinen sich zu erfüllen, als eine Person aus ihrer Zeit als Tänzerin die Bühne betritt.

Der zweite Handlungsstrang erzählt von Anne de Bretagne, deren Vertraute Agnes zeitweise ist, beginnend mit dem Tod von Annes Vater und endend mit der Geburt ihres 1. Kindes. Die Autorin schildert Anne als intelligente und herzenswarme Persönlichkeit und füllt damit die nackten historischen Tatsachen mit Leben. Das war für mich interessant und spannend. Mir ist Anne dadurch ans Herz gewachsen.

Für die packende Dramatik und wechselnden Gefühlsbäder sorgen die Ereignisse rund um Agnes. Ich musste oft um ihre Gesundheit und ihr Lebensglück bangen.

Ich verlasse Agnes an einem Punkt ihres Lebens, der Raum für Spekulationen bietet. Ich fand dieses offene Ende durchaus passend. Der Roman hat mir einige schöne Lesestunden beschert und ein Kapitel der französischen Geschichte unterhaltsam näher gebracht.

Bewertung vom 03.11.2023
Die Headhunterin (eBook, ePUB)
Ernst, Matthias

Die Headhunterin (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Auf der Suche nach dem Verräter
Rebecca Williams ist eine Psychologie und Headhunterin. Gerade laufen die Geschäfte schlecht und sie braucht dringend Geld. Ihre Nachbarin, die Tochter eines mächtigen Gangsterbosses, vermittelt ihr einen Auftrag bei ihrem Vater. Rebecca soll einen Polizeispitzel in seiner Organisation auffliegen lassen. Vor einem ähnlichen Problem steht der junge Scotland Yard Polizist Omar Sharif, der gerade ein Auswahlverfahren für die Kriminalpolizei erfolgreich durchlaufen hat. Dies ist der erste Fall an seiner neuen Dienststelle Interne Ermittlungen. Nachdem mehrere Drogenrazzias schief gelaufen sind, vermutet man einen Verräter in den eigenen Reihen. Sharif soll ihn ausfindig machen. Der Autor verfolgt abwechselnd die beiden Handlungsstränge. Schnell ist klar, dass es einen Zusammenhang gibt. Für mich ergab die Erzählweise einen zusätzlichen Reiz zu den ohnehin fesselnden Ereignissen. Ich hatte durch die unterschiedlichen Perspektiven jeweils einen Wissensvorsprung, der mich auch oft die falschen Schlüsse ziehen ließ. Sharif war mir sympathisch. Er möchte beruflich voran kommen, ist intelligent, nicht bestechlich und kann sich in eine Aufgabe verbeißen. Obwohl Rebecca sich in den Dienst des Drogenbosses stellt, empfand ich auch sie als ausgesprochen positive Person. Mir hat ihre Herangehensweise an die Aufgabe imponiert. Was ebenfalls für sie spricht, sie hat Skrupel, dass jemand wegen ihr ums Leben kommt, kann sich aber der Situation nicht entziehen. Wie nicht anders zu erwarten, laufen die beiden Handlungsstränge unweigerlich aufeinander zu. Dabei gibt es einige Überraschungen und unerwartete Wendungen. Plötzlich scheint nichts so zu sein, wie es zu Beginn aussah. Das Ende ist überzeugend und für meinen Gerechtigkeitssinn ernüchternd. Der Thriller ist packend geschrieben. Er konnte mich oft überraschen und dabei in Atem halten. Das war sicher nicht mein letztes Buch des Autors.

Bewertung vom 30.10.2023
Eric Holler: Wo ist Lisa? (eBook, ePUB)
Just, Roman

Eric Holler: Wo ist Lisa? (eBook, ePUB)


sehr gut

Verwirrende Ermittlungen in Gelsenkirchen
Der Beginn des Krimis erinnert mich an die Bücher von Dashiell Hammett. Ein Privatdetektiv - hier Eric Holler - sitzt in seinem Büro und erhält einen scheinbar harmlosen Auftrag. Nur ist es dieses Mal keine verruchte Blondine, sondern ein dubioser Adliger, der das Büro betritt Er glaubt, dass seine Frau ihn betrügt und will dafür Beweise.

Und kurz darauf bin ich mitten in einer verwirrenden Geschichte, die mit vielen Wendungen und falschen Vermutungen aufwartet. Die Handlung hat was von Popcorn-Kino, da ständig etwas passiert und manches in meinen Augen eher unrealistisch erscheint. Aber was soll`s - der Krimi unterhält, die Geschichte ist packend. Schließlich mag ich auch die James-Bond-Filme.

Bei der Frage , ob ich Eric Holler mag, bin ich gespalten. Für ihn spricht seine Professionalität, sein Gerechtigkeitssinn und seine Intelligenz. Dabei ist er von der Welt und den Menschen enttäuscht. Er ist so der Typ "einsamer Wolf ". Würde ich wieder mit ihm ermitteln ? Auf jeden Fall !

Bewertung vom 28.10.2023
Das Amulett der Sekhmet
Schürmann, Stefanie

Das Amulett der Sekhmet


sehr gut

Auf nach Rom zu einer unterhaltsamen Geschichtsstunde
Die Ärztin Mara hat nach einem traumatischen Erlebnis in Afghanistan , die Armee verlassen. Mehr aus Verlegenheit begleitet sie einen alten Freund zu Ausgrabungen in Ägypten. Dort in der Wüste beginnt Maras großes Abenteuer.

Die Göttin Sekhmet schickt sie auf Zeitreise in das Rom Caesars. An einer Gladiatorenschule soll sie Musa, zu einem fähigen Medicus ausbilden. Dort lernt sie Caesar kennen, der sie anweist, ein Auge auf Octavius zu haben, der einst sein Nachfolger werden soll. Sie begleitet ihn auf seinen Reisen quer durch das römische Reich. Und nun bin ich mittendrin in römischer Geschichte. Octavius muss Spiele organisieren, leitet einen Feldzug gegen Aufständische und ich erlebe die Ereignisse, die durch Caesars Ermordung ausgelöst wurden.

Ich fand die Idee, eine gestandene Ärztin auf Zeitreise zu schicken, interessant, aber wenig spektakulär. Zu meiner Überraschung und Freude bekomme ich unterhaltsame und fesselnde Einblicke in die Lebensbedingungen der damaligen Zeit. Was ich besonders spannend fand, ich lerne Brutus näher kennen, der mir bisher nur als Verschwörer gegen Caesar ein Begriff war. Aus heutiger Sicht würde ich mit diesem Kenntnisstand Brutus Tat vermutlich begrüßen als ein Versuch, die Diktatur Caesars zu verhindern und die Republik zu retten .

Octavius schwört den Mördern Rache, weniger wegen Caesar, sondern um seine eigene Machtposition zu retten und zu sichern. Am Ende kommt es zu entscheidenden Schlacht zwischen ihm und Brutus, auf die die Bezeichnung Gemetzel zutrifft.

Der Roman bietet einige interessante Einblicke in das Leben der Gladiatoren und den Möglichen der damaligen Medizin, die in manchen Bereichen durchaus modern anmutet.

Ein wenig im Clinch lag ich mit den vielen Namen und Begriffen, die zu meiner Erleichterung ihre Erklärung im Anhang bekommen.

Für mich war das Buch eine erlebnisreiche und spannende Geschichtsstunde, die mir neue Erkenntnisse ermöglicht, aber vor allem gut unterhalten hat.

Bewertung vom 24.10.2023
Die Postbotin
Schneefuß, Elke

Die Postbotin


ausgezeichnet

Eine Frau kämpft für ihr Recht auf Glück

Berlin 1919 Der 1. Weltkrieg ist zu Ende und die Männer kehren heim. Und sie wollen ihre alten Arbeitsplätze zurück. Die Frauen, die an die Stelle der Männer getreten und als Heldinnen bejubelt wurden, sollen zurück an den Herd . So soll es auch bei den weiblichen Aushilfen bei der Post sein. Nur sind viele Frauen auf das Einkommen angewiesen.

Postbotin Regine empfindet das als ungerecht und gemeinsam mit anderen Frauen beschließt sie . sich zu wehren. Unterstützung erhofft sich Regine von der Gewerkschaft. Sie lernt dadurch den Gewerkschafter Kurt kennen und verliebt sich in ihn.

Regines beste Freundin Evi arbeitet als Telefonistin ebenfalls bei der Post. Ihr Verdienst ernährt auch ihre Mutter. Nachdem sich ihr Geliebter von ihr getrennt hat, gerät Evi in eine Abwärtsspirale, dabei träumt sie von einem besseren Leben.

Mich hat die Thematik des Romans gereizt. Frauen, die das öffentliche Leben und die Wirtschaft am laufen gehalten haben, sollen plötzlich wieder zur braven Hausfrau und Mutter werden. Nur wissen die Frauen jetzt, was sie zu leisten imstande sind. Mir hat imponiert, wie Regine den vermeintlich übermächtigen Vorgesetzten die Stirn bietet. Regine emanzipiert sich nicht nur bei der Arbeit, sondern auch privat.

Evi mochte ich zu Beginn nicht besonders. Mir war ihr Selbstmitleid wegen der Trennung zu viel. Allmählich hatte ich mehr Verständnis. Ihre private Situation ist sehr bedrückend - Geldsorgen, eine unselbstständige Mutter und die verzweifelte Suche nach dem Bruder.

Das Ende des Buches stimmt mich hoffnungsfroh. Die Probleme sind weiterhin da, aber auch der feste Wille, sie zu meistern.

Das Buch garantiert gute Unterhaltung. Ich fand den Einblick in das Leben einfacher Frauen kurz nach Kriegsende sehr interessant und meiner Meinung nach verdient jede von ihnen meine Anerkennung. Die Autorin erzählt fesselnd und auch die Gefühle kommen nicht zu kurz .

Bewertung vom 20.10.2023
Schatten der Freiheit   Die große historische Familiensaga über Liebe, Verrat und den Mut zum Neubeginn (eBook, ePUB)
Rimpach, Elisa

Schatten der Freiheit Die große historische Familiensaga über Liebe, Verrat und den Mut zum Neubeginn (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Zu Herzen gehende Fortsetzung
Drei Jahre sind seit der durch Elsa erzwungenen Hochzeit mit dem Adligen Eugen vergangen. Die Ehe ist ein Fiasko. Eugen straft Elsa mit Verachtung. wahrt nur nach außen den Schein. Elsas Sonnenschein und ganze Freude ist der gemeinsame Sohn Hermann. Zufällig trifft Elsa Moritz von Berlitz wieder, dessen Vater ihren Vater ruiniert hat. Wider Erwarten verliebt sich Elsa in ihn, aber wenn sie ihren Mann verlässt, verliert sie ihren Sohn.

Isolde hat ihre Ausbildung zur Fotografin abgeschlossen. Ihre große Liebe Emily drängt sie, sich selbstständig zu machen. Sie beklagt sich, Isolde würde sie vernachlässigen. Da Emily Isolde mehr bedeutet als alles andere auf der Welt, schenkt sie Emily eine gemeinsame Reise nach Italien. Es werden Tage voller Glück und Freude und finden dann ein jähes Ende.

Erneut treffe ich die beiden unterschiedlichen Schwestern und tauche ein in ihre private Welt. Ich war schockiert, dass Elsa so ein unglückliches Leben hat. Auch ich hatte vergebens gehofft, Eugen würde einlenken. Deshalb habe ich ihr von Herzen die Liebe zu Moritz gegönnt. Leider war es damals so, dass Männer die Ehe brechen konnten - was Eugen ausgiebig tut - , ohne mit Konsequenzen rechnen zu müssen. Frauen wurden dafür gesellschaftlich geächtet und standen ohne wirtschaftlichen Rückhalt da. So war ich mehr als überrascht, dass sich Elsa offen zu Moritz bekennt. Nur hatten wir beide Eugens Rachsucht unterschätzt. Ich war entsetzt, was für einen miesen, kleinmütigen Charakter er besitzt.

Da war Isoldes Situation bedeutend erfreulicher. Sie hat Emily an ihrer Seite, wenn sie auch ihre Liebe im geheimen leben müssen. Dass auch hier das Schicksal so grausam zuschlägt, hat bei mir einen Taschentuchalarm ausgelöst.

Das Buch endet mit einem Aufbruch in einen neuen Lebensabschnitt.

Der Roman hat mich emotional sehr bewegt und gleichzeitig zeichnet er ein lebendiges Bild der damaligen Gesellschaft. Beide Schwestern sind mir ans Herz gewachsen und ich hoffe, bald wieder von ihnen zu lesen.