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sleepwalker

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Insgesamt 501 Bewertungen
Bewertung vom 21.09.2020
Gutenachtgeschichten für alle, die sich vor Populisten gruseln
Heritage, Stuart

Gutenachtgeschichten für alle, die sich vor Populisten gruseln


ausgezeichnet

Aktuelles Zeitgeschehen, satirisch in Märchenform gebracht. Beste Unterhaltung für alle, die kritisch durchs Leben gehen.

Ein Märchenbuch für Erwachsene, so wird „Gutenachtgeschichten für alle, die sich vor Populisten gruseln“ von Stuart Heritage angepriesen. Aber tatsächlich verbirgt sich hinter dem Buch viel mehr. Eine satirische Aufarbeitung aktueller (politischer und gesellschaftlicher) Ereignisse, kunstvoll verwoben mit Märchen und Sagen. Ob nun „Hänsel und Gretel“, den „Drei kleinen Schweinchen“, „Pinocchio“ oder „Rumpelstilzchen“ – der Autor schmeißt alles mit Persönlichkeiten wie Boris Johnson, Donald Trump und Mark Zuckerberg in einen Topf, kräftig durchrühren und fertig sind ganz tolle Märchen für Erwachsene. Und alle gehen gut aus. Naja, vielleicht nicht für jeden. Ein kleiner Spoiler: Boris Johnson, ein „wahrlich ein eigentümliches Wesen: Es sah aus wie eine aus Resten eines Sperrmüllsofas zusammengeklebte Puppe, gekrönt mit einer absonderlichen blonden Perücke“, wird von den Bären aufgefressen, weil sie sich nicht anders zu helfen wussten.
Aber sonst gehen die Geschichten alle gut aus. Die Autoindustrie besinnt sich eines Besseren und produziert nur noch emissionsfreie Autos, alles Plastikmüll und der Müll, der durch Marie Kondos „Aufräumwut“ entstanden ist, verschwindet und selbst Donald Trump und Konsorten machen plötzlich das Richtige. Mansplaining, fragile Männlichkeit und Diskriminierung dürfen natürlich nicht fehlen. Und natürlich fehlt auch der Brexit und der Seitenhieb auf David Cameron und sein Referendum nicht, schließlich ist der Autor Brite und als Kolumnist für große Britische Zeitungen tätig. Er schreibt flüssig, bissig und seine Geschichten machen sehr nachdenklich.
Im Original heißt das Buch „Bedtime Stories for Worried Liberals“ und die Geschichten sind überwiegend britisch geprägt (bis auf den „Facefänger von Hameln“, der natürlich in Deutschland spielt). Aber das tat meiner Lesefreude keinen Abbruch. Die Übersetzerin hat meiner Meinung nach hervorragende Arbeit geleistet. Den Wortwitz des Autors und die sprachlichen Feinheiten hat sie ganz toll umgesetzt. Meine Hochachtung davor!
Alles in allem fand ich das Buch wirklich lesenswert für jeden, der kritisch gegenüber Politik und manchen Aspekten der Gesellschaft eingestellt ist. Von mit 5 Sterne.

Bewertung vom 18.09.2020
Das Abenteuer beginnt / Flüsterwald Bd.1
Suchanek, Andreas

Das Abenteuer beginnt / Flüsterwald Bd.1


ausgezeichnet

Ein ganz zauberhaftes Buch für junge und ältere Leser
„Flüsterwald“ heißt der erste Band der neuen Serie von Andreas Suchanek. Eigentlich ist es eher ein Buch für Kinder ab 9 Jahren, zum Selber- oder Vorlesen, aber auch mich als etwas reiferes Kind war das Buch eine absolute Lesefreude.
Lukas zieht mit seiner Familie nach Winterstein. Zuerst begeistern ihn weder das neue Haus noch der Ort, in den sie da gezogen sind, da kann die Mutter (eine Psychologin) das hundertmal „idyllisch“ finden. Aber das ändert sich, als er in der ersten Nacht von einem koboldartigen Wesen geweckt wird, das mit einem Sack voller Diebesgut durch sein Zimmer schleicht. Lukas verfolgt ihn und öffnet mit seinem Betreten des Waldes hinter dem Haus die Tür zu einer verbotenen und verborgenen Welt. Einer Welt voller Elfen, Menoks, Warks, Bolden und einigen anderen zauberhaften Wesen. Damit beginnt für ihn ein märchenhaftes Abenteuer, auf das er seine Leser mitnimmt.
Von der ersten Seite an hat das Buch mich gepackt, ich habe es in einem Rutsch durchgelesen. Die Charaktere fand ich klar und gut beschrieben, jeder hat seine Eigenheiten. Und die magische Welt, in die Lukas eintaucht, fand ich einfach nur ganz toll. Dort ist die Nacht der Tag, Bücher sprechen und haben Gefühle und (sicher für viele sehr interessant) Putzzeug putzt selbst! Autoren schreiben ihre Bücher im Schlaf, dafür darf man Bücher auch nur zu bestimmten Zeiten lesen. Die Idee des Autors fand ich (neben vielen anderen) ganz besonders toll: „»Eure Bücher können sprechen? Und nur innerhalb der Öffnungszeiten gelesen werden?«
»Natürlich«, sagte Rani. »Sie brauchen ja auch mal Ruhe. Habt ihr keine Gesetze, die das regeln?«
»Nein. Wir lesen, wann wir wollen.«
Felicitas starrte ihn entsetzt an. »Die armen Bücher.«“
Sprachlich fand ich das Buch teils sehr leicht und flüssig zu lesen, teils aber etwas kompliziert. Wörter wie „Foliant“ oder „illuminiert“ gehören sicher nicht zum Wortschatz jedes Kindes. Bei anderen Wörtern ist es dem Autor wohl selbst klar, „Wenn Elfen wütend werden, setzen sie ihre Magie durchaus auch offensiv ein (Lukas nahm sich vor, dieses Wort nachzuschlagen)“. Beim Vorlesen können die Eltern es ihren Kindern erklären, selber lesende Kinder müssen vermutlich nachfragen. Etwas irritiert hat mich, dass die Figuren, die die Mutter sammelt, aus Bimsstein waren. Bims wird eher selten für Figuren verwendet. Und auch den Satz „Aufschreiend ging Lukas zu Boden“ fand ich etwas holprig. Aber das ist von meiner Seite Meckern auf hohem Niveau.
Denn alles in allem fand ich das Buch ganz toll, freue mich schon jetzt, dass im Februar der zweite Teil erscheinen soll und vergebe 5 Sterne und eine uneingeschränkte Lese-Empfehlung.

5 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 18.09.2020
Herzfaden
Hettche, Thomas

Herzfaden


ausgezeichnet

Ein Buch, das direkt ins Herz geht – die Geschichte der Augsburger Puppenkiste und noch vieles mehr
Als Kind 1970er bin ich mit den Stücken der Augsburger Puppenkiste aufgewachsen. Ob nun „Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer“ oder „Urmel aus dem Eis“ – die Stücke waren ein Teil meiner Kindheit. In seinem Buch „Herzfaden“ hat Thomas Hettche die Geschichte der Augsburger Puppenkiste mit der Geschichte ihrer Begründer verflochten, lässt sie die (verstorbene) Hannelore (Hatü) Oehmichen selbst erzählen. Sie erzählt sie auf dem Dachboden ihres Theaters einem 12jährigen Mädchen, das sich dahin verlaufen hat.
So erzählt die Tochter des Theatergründers Walter Oehmichen von ihren Erlebnissen im Zweiten Weltkrieg, der Begeisterung ihres Vaters für Marionetten und wie sie selbst während der Kinderlandverschickung ihre erste Marionette geschnitzt hat. Sie berichtet über die Anfänge des Theaters nach dem Krieg, den ersten Stücken, die die Truppe aufgeführt hat und wie daraus Filme fürs Fernsehen wurden. Das Mädchen, das namenlos bleibt, erzählt von der Scheidung ihrer Eltern, ihrer Traurigkeit und Angst und dem Gefühl der Verlorenheit. Zu Wort kommen auch Prinzessin Li Si, das Urmel, der kleine Prinz und viele weitere Marionetten, nicht zuletzt der Kasper, Hatü Oehmichens erste selbst geschnitzte Marionette.
Der Leser erfährt im Verlauf der Geschichte nicht nur sehr viel über die Augsburger Puppenkiste, sondern auch um das Drumherum. Es ist die Zeit des Zweiten Weltkrieges, Bomben fallen, Menschen werden verwundet oder sterben, andere verschwinden von heute auf morgen und kommen nie zurück. Familien verlieren Väter, Söhne, Brüder, ihr Zuhause, ihre wirtschaftliche Grundlage. So ging es auch Familie Oehmichen, der Vater hatte als ehemaliger Landesleiter der Reichstheaterkammer große Probleme, entnazifiziert zu werden und durfte lange nicht arbeiten. Aber seine Hingabe zum (Marionetten)Theater blieb und er schuf erst den Puppenschrein, der 1944 bei einem Bombenangriff zerstört wurde, und später die Puppenkiste.
Das Buch ist eine sehr gekonnte Mischung aus Fakten und Fantasie, eine Art sehr schön erzähltes Märchen. Die Sprache, derer sich der Autor bedient ist bildhaft, die Passagen, in denen Hatü erzählt, sind in eher altmodischeren Worten, die „Kinder-Passagen“, aus Sicht des Mädchens, moderner. Da darf natürlich auch das iPhone nicht fehlen, obwohl ich mich beim Lesen gefragt habe, ob es denn explizit als solches erwähnt sein musste, und ob es nicht ein „Smartphone“ getan hätte.
Puppentheater ist kein Kinderkram, sondern kann durchaus auch für Erwachsene eine echte Bereicherung sein. Walter Oehmichen unterhielt an der Front Kameraden mit Stücken, die er mit Marionetten spielte. „„Als der Krieg vorbei war, sagte ich mir: Je stärker ich die Menschen aus dem Elend entführen kann, desto mehr helfe ich ihnen.““ Außerdem ist die Uneitelkeit im Puppentheater etwas, über das ich selbst vorher noch nie nachgedacht habe. „„Wir Marionettenspieler verschwinden im Dunkeln. Ich werde eure Namen nicht im Programmheft nennen. Wir werden reinschreiben, wer die Bühne gebaut, wer die Kostüme genäht, wer die Puppen geschnitzt und wer die Musik gemacht hat, aber die Sprecher und Puppenführer werden nicht genannt. Es geht nur um die Geschichte.““
Nicht genannt wird auch der Name des Mädchens, der die Geschichte erzählt wird. Es bleibt anonym, trotzdem ist es für die Geschichte unverzichtbar. Der „Herzfaden“, der dem Buch seinen Namen gibt, war für Oehmichen der Faden „zwischen der Marionette und dem Zuschauer, auf den es ankommt“. Mich hat die Geschichte gefesselt und ich konnte das Buch bis zum letzten Wort nicht aus der Hand legen. Es ist für mich zu Recht auf der Shortlist für den Deutschen Buchpreis 2020. Von mir 5 Sterne.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 18.09.2020
Hamster im hinteren Stromgebiet / Alle Toten fliegen hoch Bd.5
Meyerhoff, Joachim

Hamster im hinteren Stromgebiet / Alle Toten fliegen hoch Bd.5


ausgezeichnet

Ich muss gestehen, ich kannte vorher weder Joachim Meyerhoff noch seine autobiografische Serie „Alle Toten fliegen hoch“ – trotzdem habe ich mich auf sein neuestes Buch „Hamster im hinteren Stromgebiet“ sehr gefreut, denn der Klappentext hat mich stark angesprochen. Daher kann ich das Buch, das der fünfte Teil der Reihe ist, nur alleine und nicht im Kontext der Serie betrachten.
„Ich überlegte, ob ich lieber einen Herzinfarkt gehabt hätte. Irgendwie schon, befand ich, da das Herz doch einfach eine Pumpe ist und lange nicht so geheimnisvoll wie das Gehirn. Bekommt man halt drei Stents und weiter geht’s.“ - so war es dann aber nicht. Mit 51 Jahren hatte Joachim Meyerhoff einen Schlaganfall. Ohne Vorwarnung war seine linke Körperhälfte plötzlich „wie wegradiert“ und wird zu „tauber Materie“. Seine Erlebnisse hat er in seinem neuesten Buch launig, aber auch sehr nachdenklich aufgearbeitet. Dabei verknüpft er gekonnt die Zeit nach dem Schlaganfall mit Episoden aus seiner Vergangenheit, was mir, der ich weder ihn, noch seine anderen Bücher kannte, das Verständnis enorm erleichterte.
Alles in allem hat mich das Buch sehr überrascht. Meyerhoffs Herangehensweise, sein Umgang mit dem Schlaganfall hat mich beeindruckt. So ist sein Buch eine Mischung aus Humor, Galgenhumor und sehr ernsten Gedanken. Lustig fand ich zum Teil auch die abenteuerlichen Wege, auf die sich seine Gedanken gemacht haben. „Was mich allerdings befremdete, war nicht so sehr die Tatsache, dass ich fünfzig geworden war, sondern dass viele, wenn nicht sogar alle meine Körperteile und Organe ebenfalls dieses Alter erreicht hatten. Auch meine Nieren, meine Lunge, meine Leber, ja sogar mein Gehirn waren jetzt fünfzig. Der Gedanke an meine fünfzig Jahre alten Pobacken erfüllte mich mit Schrecken.“ Vor allem in den schlaflosen Nächten wanderten seine Gedanken in die Vergangenheit. So schreibt er über seinen Bruder, der mit 21 Jahren starb, seine drei Kinder und Reisen, die er unternommen hat, unternimmt nachts im Krankenhaus „Weltreisen auf engstem Raum“. „Vielleicht war an Reisen zu denken ein probates Mittel, meine Ängste zu domestizieren, überlegte ich und trank einen Schluck kalten Früchtetee, der wie verflüssigte Depression schmeckte.“
Das Inhaltsverzeichnis irritierte mich zuerst sehr. Aber tatsächlich passen die wirren Fragmente als Überschriften dann ganz hervorragend zu den Kapiteln und auch der kryptisch anmutende Titel klärt sich auf. Und sowohl Kapitel als auch Titel schaffen ganz klar eines: Neugierde auf das Buch! Das Buch selbst ist eine Mischung aus Autobiografie und, wenn man so will, einer Art Abenteuerroman. Denn die Erlebnisse des Autors im Krankenhaus bzw. der Stroke Unit, sind tatsächlich zum Teil abenteuerlich. Die Sprache ist detailgetreu bildhaft und fast poetisch, und, obwohl es manchmal etwas kompliziert geschrieben ist, fand ich das Buch ganz hervorragend zu lesen. Manche Gedankengänge brachten mich (trotz der eigentlichen Dramatik der Geschichte – immerhin ist ein Schlaganfall kein Schnupfen) heftig zum Lachen. Andere hinterließen mich sehr nachdenklich. „Wann war uns das Staunen über den Fortschritt abhandengekommen? Und wann, fragte ich mich, war die Dankbarkeit darüber, dass Dinge funktionierten, zum bloßen Anspruch verkommen?“ Der Autor kommt mit seinen Gedankenwanderungen ganz schön rum, aber bevor er den roten Faden verliert, findet er immer wieder zurück zum eigentlichen Thema. Da er in einem österreichischen Krankenhaus lag, schreibt er bisweilen auf Österreichisch. Manche Sätze habe ich mir (zur Verwirrung meines Umfelds) laut vorgelesen, dann hatte ich (als gebürtiger Schwabe) aber kein Problem mehr, Sätze wie „Ist die linke Seite noch sehr bamstig?“ zu verstehen. Mich hat das Buch also trotz des ernsten Themas hervorragend unterhalten und ich vergebe 5 Sterne.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 15.09.2020
Von hier bis ans Meer
Cazon, Christine

Von hier bis ans Meer


sehr gut

Als Christine Cazon auf WDR4 in einem Interview Werbung für ihr neues Buch „Von hier bis ans Meer“ machte, habe ich es mehr zufällig gehört. Und so habe ich es direkt im Anschluss an ihr Buch „Zwischen Boule und Bettenmachen“ gelesen.
In ihrem neuen Buch schlägt Christine Cazon sehr persönliche Töne an. Sie schreibt ganz offen darüber, was die Gründe für ihr Sabbatjahr in Frankreich waren, erzählt über Depressionen, Burn-out und Ess-Störungen, über private und berufliche Höhen und Tiefen. Und natürlich schreibt sie über ihre erste Zeit in Frankreich und die Probleme, die sie mit der neuen Heimat hatte. Mutig, dass sie sich mit eher eingestaubten Französischkenntnissen auf dieses Unterfangen eingelassen hat! Sie schreibt über Verlust, Ausgrenzung und über Liebe, die sie in Frankreich gleich zweimal gefunden hat. Außerdem hat sie sich als Autorin und Erfinderin des Krimikommissars Léon Duval einen Namen gemacht und dadurch als Schriftstellerin Fuß fassen können.
Es ist ein persönliches Buch mit vielen sehr intimen Einblicken in ihr Leben und ihre Seele, ein Buch über die Suche nach dem Glück. Wie in „Zwischen Boule und Bettenmachen“ beschreibt die Autorin auch in diesem Buch die kulturellen Unterschiede zwischen Frankreich und Deutschland und wie selbstverständlich von ihr erwartet wurde, sich anzupassen. Sei es beim feiertäglichen Kochen für die ganze Familie oder die Tatsache, dass in Frankreich Paare immer gemeinsam auftreten – daran musste sie sich gewöhnen und tat sie es nicht, bekam sie ein „On est en France“ zur Antwort. In manchem setzte sie sich durch (sowohl sie, als auch ihr Mann „dürfen“ manchmal etwas alleine unternehmen, ohne, dass sofort von Trennung gemunkelt wird), in manchem passte sie sich an. Und inzwischen kann sie sowohl französisch sprechen, als auch kochen.
Stilistisch ist das Buch locker und flüssig zu lesen, lustig finde ich, dass sie ihren Mann im Buch immer nur „Monsieur“ nennt. Allerdings, so perfektionistisch die Autorin sonst wohl ist, so wenig ist sie es bezüglich Rechtschreibung und Zeichensetzung. Groß- und Kleinschreibung und Kommas stimmen manchmal nicht ganz, auch bei einem französischen Zitat hörte ich meinen Franszösischlehrer ob meines ständigen Fehlers aufstöhnen („Tu n’a pas de choix!“, da braucht das Verb ein „s“). Aber abgesehen davon hat die Autorin ein unterhaltsames, tiefgründig-nachdenkliches Buch über (Nachkriegs-)Völkerverständigung, Culture-Clash, Liebe, Schwiegermütter (die man in Frankreich höflich siezt) und die Suche nach dem Glück. Ob sie inzwischen ihr Glück gefunden hat? Vielleicht nicht, aber das Buch beschreibt mit einer Prise Selbstkritik und Selbstironie eine Frau, die sich selbst und eine Art innere Zufriedenheit gefunden hat, und das ist ja auch viel wert. Von mir dafür 4 Sterne.

Bewertung vom 15.09.2020
Zwischen Boule und Bettenmachen
Cazon, Christine

Zwischen Boule und Bettenmachen


gut

2005 nahm sich Christine Cazon ein Jahr Auszeit. In ihrem Sabbatical wollte sie zur Ruhe kommen und sich neu finden, so verwirklichte sie ihren Traum und zog nach Frankreich. In ihrem Buch „Zwischen Boule und Bettenmachen“ beschreibt sie, was sie in der Zeit erlebte und vor allem, wieso sie nach dem einen Jahr (außer zu Besuchen) nicht mehr zurück nach Deutschland kam. Am Ende der Kapitel spricht sie die Leser oft direkt an, was deutlich macht, dass ihr erstes Buch kein zusammenhängender Roman ist, sondern eine Zusammenstellung aus kleinen Geschichten und Blogbeiträgen, die sie in ihrer ersten Zeit in Frankreich verfasst hat.
Sie beschreibt, wie sie sich an Land, Leute, und vor allem die Sprache, angenähert und gewöhnt hat. Daran, dass zweimal am Tag gekocht wird, dass Essen in Gesellschaft wirklich so sind, wie in französischen Filmen und natürlich die Sache mit den Küssen, den bises. Zwar ist das Buch auf Deutsch, es ist aber hilfreich, wenn man Französisch wenigstens in den Grundzügen beherrscht, denn manches ist im Buch nicht übersetzt.
Alles in allem ist das Buch leicht zu lesen, manchmal etwas zu seicht für meinen Geschmack und auch manche Formulierungen fand ich eher holprig und unpassend. „Und ich esse – seit wie vielen Jahren wieder? – süße Kirschen direkt vom Baum in den Mund.“ – natürlich, wohin denn sonst? Auch für den Mammutsatz „Immerhin gibt es Milka Alpenmilch-Schokolade in einem ansonsten zartbitter dominierten Frankreich, zwar nicht immer und überall, aber selbst in Guillaumes kriege ich sie hin und wieder, bin aber wohl die einzige Kundin, ich sehe den Bestand abnehmen, genau so wie ich die Schokolade kaufe, immer zwei Tafeln weniger.“, hätte es eventuell eine leserfreundlichere Alternative gegeben. Und auf das Bild des abgetrennten Schweinekopfes hätte ich wirklich gut verzichten können.
Aber sonst war das Buch unterhaltsam, an manchen Stellen auch ziemlich lustig. Auf jeden Fall ist es die Geschichte einer mutigen Frau, die auf der Suche nach sich selbst oft über ihren Schatten springt. Schon allein die Tatsache, dass sie trotz Tierhaar-Allergien auf einem Bauernhof arbeitet, ringt mir wirklich Bewunderung ab.
Das Buch kommt allerdings nicht wirklich über den Unterhaltungsroman hinaus, anders, als der Titel erwarten lässt, beinhaltet das Buch eher wenig Bettenmachen und noch viel weniger Boule. Als jemand, der selbst mit Schulfranzösisch so seine Probleme hatte, fand ich ihre sprachlichen „Fehltritte“ amüsant, beispielsweise den mit den „drei kleinen cerveaux“, die nämlich keine drei kleinen Hirsche, sondern drei kleine Gehirne sind. Und auch die Lautschrift, in der sie ihrem Mann ihre Telefonnummer auf Deutsch aufgeschrieben hat, fand ich richtig gut. So war das Buch zwar anders, als ich es erwartet hatte und die Autorin schöpft das Potenzial leider nicht voll aus. Aber dennoch von mir 3 Punkte.

Bewertung vom 15.09.2020
Wer auf dich wartet / DCI Jonah Sheens Bd.2 (eBook, ePUB)
Lodge, Gytha

Wer auf dich wartet / DCI Jonah Sheens Bd.2 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Der verheiratete Dozent Aidan Poole hat ein heimliches Verhältnis mit seiner viel jüngeren Studentin Zoe und muss per Internet-Video-Chat zusehen, wie sie überfallen wird. Weil er die Beziehung geheim halten will, ruft er nicht die Polizei. Tags darauf wird Zoe in der Badewanne ihrer Wohnung tot aufgefunden. Selbstmord oder Mord?
Das ist der Auftakt zu Gytha Lodges Thriller „Wer auf dich wartet“, nach „Bis ihr sie findet“ der zweite Teil der Reihe um Detective Chief Inspector Jonah Sheens. Nachdem ich mit dem Debut der Autorin so meine Schwierigkeiten hatte, war ich auf ihr neues Buch sehr gespannt.
Das Buch spielt in verschiedenen Zeit-Ebenen über einen Zeitraum von etwa 20 Monaten. Die Autorin wechselt immer hin und her, sodass der Leser die Beziehung zwischen Aidan und Zoe von Anfang an mitbekommt, parallel dazu aber die Mord-Ermittlungen. Das Buch bietet eine Menge Verdächtige und einen ruhigen und unaufgeregten, leider aber auch eher unspektakulären Ermittler. Manchmal, vor allem im mittleren Teil, hat das Buch einen leichten Durchhänger und zieht sich etwas, aber alles in allem ist der Spannungsbogen ziemlich hoch. Allerdings muss ich gestehen, dass mich die Auflösung des Falls nicht überrascht hat, trotz der falschen Fährten, auf die die Autorin mich mit einigen Wirrungen und Intrigen führen wollte, habe ich schon sehr früh auf die richtige Person getippt. Aber die Tätersuche ist trotzdem spannend gestaltet.
Sprachlich ist das Buch angenehm geschrieben, passend zu den Personen ist die Sprache bodenständig und „anständig“. Anders als in vielen anderen Büchern dieses Genres steht der Fall stets im Mittelpunkt, die Ermittler und ihr Privatleben kommen nur am Rand vor. Für mich war das Buch nicht nur ein Krimi/Thriller. Die psychologische Komponente zwischen den Zeilen fand ich beachtlich. Zoe war eine liebenswerte und gutmütige junge Frau, die für ihre Freunde alles tat und eigentlich nur das wollte, was wir alle wollen: einen Partner fürs Leben finden und glücklich werden. Für mich war das Buch um Klassen besser als sein Vorgänger und ich vergebe 5 Sterne.

Bewertung vom 14.09.2020
Nebelkinder
Gregg, Stefanie

Nebelkinder


ausgezeichnet

Stefanie Greggs Buch „Nebelkinder“ erzählt die Geschichte einer Familie, festgemacht an drei Frauen aus drei Generationen, Käthe, ihre Tochter Anastasia und deren Tochter Lilith. Käthe stammt aus Schlesien, war in einer wohlhabenden Familie aufgewachsen, hatte gut geheiratet und dann mit der Familie gebrochen, als sie von einem anderen Mann mit Anastasia schwanger war. 1945 schafft Käthe es mit ihren Kindern Anastasia und Helene und ihrer Schwester Selma samt deren Sohn Wolfi auf einen der letzten Züge in Richtung Deutschland. Sie landen erst auf einem Bauernhof in Bayern, dann in München, Anastasias Mann kehrt aus dem Krieg zurück und in der Familie kehrt Ruhe ein. 2017 macht sich Lilith mit ihrer Mutter auf nach Breslau, um deren Heimat, und damit auch ihre Mutter und deren Geschichte und auch ihre eigene Vergangenheit und sich selbst ein bisschen kennenzulernen.
Es ist eine bewegende Geschichte über Frauen in patriarchischen Gesellschaften (Käthe durfte nicht studieren, weil ihr Mann es nicht wollte), Kinder, die viel zu schnell und zu früh erwachsen werden müssen (Anastasia übernahm auf der Flucht und auch später praktisch die Mutter-Rolle für ihre jüngere Schwester) und über Frauen, die große Traumata mit sich herumtragen. Die Nachwehen von Krieg und Flucht werden über die Generationen weitergegeben, denn zwischenmenschliche Beziehungen sind durch sie geprägt.
Das Buch spielt in mehreren Zeitebenen. Der Leser wird sowohl mit auf die Flucht genommen, erlebt eine kurze Zeit auf dem Bauernhof, die Rückkehr von Käthes Mann Ludwig und die Zeit, in der manche Wunden zu heilen beginnen. Ludwig bekommt eine Stelle als Richter, verdient gut, die Familie kann sich nach und nach wieder etwas leisten und dennoch wird Käthe nie wieder wirklich glücklich. Der zweite Handlungsstrang dreht sich um Lilith, ihr Verhältnis zu ihrer Mutter, ihr Unverständnis der Mutter gegenüber und alles gipfelt dann in der gemeinsamen Fahrt nach Breslau.
Nebelkinder ist die Bezeichnung für „Kriegsenkel“. Das ist die Generation von Lilith und die der Autorin, die den Krieg nicht selbst miterlebt haben, deren Eltern im Krieg selbst noch Kinder oder Jugendliche waren. Sie wurden durch die Erlebnisse ihrer Eltern, also quasi aus zweiter Hand geprägt, müssen mit den Traumata ihrer Eltern leben und umgehen und werden dadurch selbst traumatisiert. „Im Zug verlor Mutti ihr Lachen“, „Anastasia wurde erwachsen im Zug. Sie kümmerte sich um Lenchen. Mutti tat es nicht mehr. Sie war irgendwie nicht mehr da.“ – das liegt nicht nur an den Strapazen der Flucht, denn Käthe muss einem Volkssturmmann zu Willen sein. Sie ist in der Folge nicht mehr in der Lage, ihren Kindern eine Mutter zu sein, ihre Tochter ist später ebenfalls nicht in der Lage, eine liebende Mutter für ihre Tochter zu sein. „Ich habe alles für dich getan. Und das ist das Einzige, was am Ende im Leben einer Frau wirklich zählt.“, sagt Anastasia zu Lilith. Sie sorgt dafür, dass es ihrem Kind an nichts fehlt. Aber ihm sagen, dass sie es liebt, kann sie nicht. „„Du hast nie gesagt, dass du mich liebst.“ Eine Träne floss aus Anas Auge. „Warum sollte man so etwas sagen?““ Hier musste ich innehalten und durchatmen.
Das Buch ist eine Geschichte von Verstehen und Verständnis. Verständnis ist aber in der Geschichte keine Einbahnstraße. Lilith muss verstehen, was ihre Mutter erlebt und durchgemacht hat, was sie zu der werden ließ, die sie ist. Andererseits muss aber auch Anastasia verstehen, dass ihre Tochter sich von ihr abseits von Materiellem ein „ich liebe dich“ wünschen würde. So gibt es ein Kennenlernen, aneinander Annähern, ein aufeinander Zugehen und am Schluss ein Verstehen.
Sprachlich fand ich das Buch manchmal ein bisschen holprig, was aber zur Geschichte gut passt. Für ein wundervolles Buch, das nachdenklich, betroffen und traurig macht, Verständnis für die Generationen vorher schafft (aber auch für Opfer und Vertriebene der Kriege nach dem Zweiten Weltkrieg!) von mir von ganzem Herzen 5 Sterne.

Bewertung vom 09.09.2020
Wer ein einziges Leben rettet, rettet die ganze Welt
Fohl, Dagmar

Wer ein einziges Leben rettet, rettet die ganze Welt


ausgezeichnet

„Wer ein einziges Leben rettet, rettet die ganze Welt“, ist die Inschrift auf dem Grabstein von Aristides de Susa Mendes. Wer der Mann war, was er geleistet hat und wie es dazu kam, dass er oftmals als „Oskar Schindler von Portugal“ bezeichnet wird, beschreibt Dagmar Fohl in ihrem Buch, das als Titel eben diese Grabsteininschrift trägt.
Aristides de Susa Mendes war studierter Jurist, Ehemann, Geliebter, Vater von 14 ehelichen und mehreren unehelichen Kindern und unter dem portugiesischen Diktator António de Oliveira Salazar im Auswärtigen Dienst. So war er unter anderem in Sansibar, Brasilien, Belgien und den USA als Konsul tätig. Seine letzte Station in dieser Funktion war die französische Stadt Bordeaux, wo er ab 1938 tätig war. In Deutschland herrschten zu der Zeit die Nazis, in Portugal herrschte ebenfalls ein Diktator und Juden waren nirgendwo gern gesehen. Daher versuchen die Vertriebenen, irgendwie in die USA ausreisen zu können. Viele suchen den Weg über Spanien und Portugal, letzteres ist zwar politisch neutral, erlaubt dennoch keine Visa für Juden. Diesem Befehl widersetzt sich Mendes und stellt zigtausende Visa aus, was unzähligen Menschen (die genaue Zahl ist bis heute unbekannt) das Leben rettet. Ihm selbst wird es zum Verhängnis, er verliert alles: seine Arbeit, seinen Ruf, seine Gesundheit und so gut wie allen Besitz. Rehabilitiert wurde er in seinem Heimatland erst lange nach seinem Tod, als er in anderen Ländern bereits als Held gefeiert wurde.
Das Buch hat mich wirklich beeindruckt. Es ist eine in Ich-Form geschriebene Biografie, eingearbeitet in eine von Tatsachen gestützte, aber fiktive Geschichte. Eine Geschichte von Mut, Verzweiflung, Zivilcourage, Diktatur und einem Fitzelchen Hoffnung. Mendes war ein mutiger Mann, getrieben vom Wunsch zu helfen, gestützt von der Hoffnung, etwas bewegen zu können und Menschen zu retten. Komme, was wolle. Er hat nicht nur sein Leben damit aufs Spiel gesetzt, sondern auch das seiner ganzen Familie, denn der Diktator Salazar versuchte noch lange, die Familie zu zerstören. Tatsächlich verlor Mendes alles Materielle und die posthume Rehabilitierung bezahlte seine Rechnungen auch nicht.
Sprachlich und formal ist das Buch eines der am rasantesten geschriebenen Bücher, die ich je gelesen habe. Man fühlt sich beim Lesen wie in einem Schnellzug oder einem Strudel aus Ereignissen, gefangen, mitgerissen und bewegt. Aristides de Susa Mendes war mir vorher kein Begriff, er ist für mich ein viel zu wenig besungener Held seiner Zeit. Ich hoffe, dass dieses unglaublich gute Buch gegen das Vergessen und für mehr Menschlichkeit und Zivilcourage dies ändern kann und vergebe 5 Sterne.

Bewertung vom 09.09.2020
Hass. Macht. Gewalt.
Schlaffer, Philip

Hass. Macht. Gewalt.


sehr gut

Vom Saulus zum Paulus – Geschichte einer Läuterung zur Abschreckung und Warnung
Nach vielen Jahren als Neonazi und Rocker fand Philip Schlaffer zurück in ein bürgerliches Leben. Darüber, wie er in die Szene geriet schreibt er in seinem Buch „Hass. Macht. Gewalt.“ Er schreibt über seine späten Kinderjahre in Newcastle (die Familie zog für vier Jahre nach Großbritannien, als er zehn Jahre alt war), seine Jugend in Lübeck und seine Verwandlung vom leidlich braven Sohn zu einem Rechtsrock hörenden (und später produzierenden) Schläger und Hooligan. Von einem, der Alf und Newcastle United mochte und später anderen Menschen Colaflaschen über den Schädel zog oder aus reiner Lust an der Gewalt einfach so in den Rücken trat. Erst eine Haftstrafe rüttelte ihn auf und inzwischen ist er im Internet, aber auch im realen Leben, unterwegs, um Jugendliche davon abzuhalten, seinen Weg in den Extremismus nachzugehen.
Das Buch beschreibt den Werdegang eines verblendeten Menschen. Eines Menschen, der Macht, Geld und Gewalt im Kopf hatte, sonst nichts. Hass, Macht und Gewalt bestimmten sein Leben, aber irgendwann erkannte er, dass Hass Gewalt macht, also erzeugt. Es ist die Geschichte von einem, der irgendwann falsch abgebogen ist, lange gebraucht hat, dann aber seinen Weg gefunden hat. Er suchte Halt und fand ihn in der Naziwelt, in Verschwörungstheoretiker-Kreisen und in Macht, Geld und Gewalt. Zwar schreibt er bei einigen seiner Aktionen, es sei ihm nicht bewusst gewesen, was er da überhaupt getan habe – oft kommt aber ein „und wenn doch, wäre es mir egal gewesen“ hinterher. Insgesamt hat er so viele Straftaten verübt, dass er wohl selbst den Überblick verloren hat. „Ich hab das Colaflaschenopfer später mal wiedergetroffen und mich entschuldigt […] Er hat das Ganze wohl auch einigermaßen verkraftet. Es gibt andere Opfer aus jenen Jahren, die mehr gelitten haben.“ Ob ihm diese Einschätzung zusteht, wage ich zu bezweifeln, selbst dann, wenn „das Colaflaschenofper“ ebenfalls kein unbeschriebenes Blatt ist.
Sprachlich ist das Buch so geschrieben, wie der Verfasser redet. Derbe, manchmal grob und reine Umgangssprache. Das muss man mögen, sonst hat man bei der Lektüre keine Freude. Man stolpert darüber, dass die Freundin „horny“ ist und ein „F***“ angesagt ist. Inhaltlich nährt er jedes Klischee, das über Rechtsextremisten und Rocker kursiert (ich habe unter anderem die Biografien der dänischen Rocker Torben C-Bonhardt und Brian Sandberg gelesen): viel Alkohol, American-Staffordshire-Terrier, Kameradschaft, Begeisterung für nordische Mythologie und so weiter.
Das Buch ist interessant, aufrüttelnd und manches ist erschreckend. Vor allem schockierte es mich, dass Philip Schlaffers Eltern ihrem damals schon offen rechtsradikalen Sohn aus dem Urlaub eine Kalaschnikow mitbrachten. Insgesamt fand ich die ersten vier Teile des Buchs eine runde Sache, beim letzten Teil fehlt mir der wirkliche Schluss – der Autor hat die Kurve gekriegt, das Buch für mich nicht wirklich. Die Motivation, wieso er ausgestiegen ist, der tatsächliche Weg, alles in allem fehlt mir ein „danach“ und ein „jetzt“. Was ich über seinen Verein „Extremislos“ weiß, weiß ich nicht aus dem Buch, sondern aus dem Internet. Daher ist der Schluss für mich nicht rund, bietet allerdings natürlich Potenzial für ein weiteres Buch. Trotzdem: es ist eine beeindruckende Wandlung, die er durchgemacht hat, er hat sein Leben in einem lesenswerten Buch verarbeitet. Für mich hat es ein paar Schönheitsfehler und ich vergebe 4 Sterne.