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Gelinde
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Bewertungen

Insgesamt 378 Bewertungen
Bewertung vom 24.03.2021
Die Optimistin
Blunck, Timo

Die Optimistin


ausgezeichnet

Die Optimistin, von Timo Blunck

Cover:
Genau so blumig und übertrieben wie das Cover finde ich auch die ganze Geschichte.

Inhalt:
Toygar Baygar flüchtet von seiner arrangierten Hochzeit. Er findet Unterschlupf bei der fast 80 jährigen Charlotte Keller in einem Seniorenheim.
Diese beginnt ihm ihre Lebensgeschichte zu erzählen.
Doch die „Wahrheit“ von Charlotte kann der Realität wohl kaum standhalten.

Meine Meinung:
Toygar und Charlotte sind zwei absolut untypische Protagonisten!
Toygar hat so überhaupt nichts davon, wie man sich einen Türken vorstellt.
Charlotte ist auch alles andere als eine „übliche“ 80jährige Oma.

Das Ganze ist durchaus witzig/humorvoll. An vielen Stellen ist es auch sehr kritisch und regt um nachdenken an.
In den Erzählungen von Charlotte geht es kreuz und quer durch die Historie, mit teilweise abenteuerlich, seltsamen neuen „Wahrheiten“.
Und trotzdem, oder gerade deshalb, hat mir das Buch kein großes Lesevergnügen bereitet. Vielleicht weil es zu „durch geknallt“ ist!?
Alle „Persönlichkeiten“ oder „Stars“ oder sonst wie „berühmten“ Personen, haben anscheinend eine Beziehung oder Bekanntschaft zu Charlotte (hier wäre weniger, mehr gewesen).

Die vielen Vergleiche mit irgendwelchen Büchern, Filmen oder Musik war für mich eher störend, denn gefühlt ¾ davon habe ich nicht gekannt.

Charlotte kommt mir vor wie eine Märchenerzählerin und dazu passt dann auch das dicke Happy End am Schluss, bei dem jeder glücklich ist und sozusagen seinen Deckel gefunden hat.

Autor:
Blunck schreibt moderne Märchen, aber ohne Elfen und Zwerge. Bücher, die sich trotz direkter Sprache und authentischer Sujets ein Happy End trauen. Als ausgesprochener Geschichts- und Popkultur-Nerd nutzt er oft historische Personen oder Zitate aus Film, Literatur und Musik. Seine größte Stärke ist sein Humor. Selbst in den traurigsten Momenten sind seine Bücher lustig. Timo Blunck möchte unterhalten. Für ihn ist Entertainment kein negativer Begriff, und schon gar nicht ein Synonym für Banalität

Mein Fazit:
Eine tolle Geschichte – WEN – das Ganze nicht so übertrieben worden wäre.
War mir dann in der gesamt Summe doch zu verrückt.
Einfach nicht mein Humor.
Deshalb von mir 3,5 Sterne die ich aber wegen meinem Bauchgefühl auf 3 Sterne abrunde.

Bewertung vom 24.03.2021
Enriettas Vermächtnis
Madsack, Sylvia

Enriettas Vermächtnis


ausgezeichnet

Enriettas Vermächtnis, von Sylvia Madsack

Cover:
Das Cover gefällt mir, romantisch, zart, verspielt.
Nur habe ich davon im Buch nichts gefunden.

Inhalt:
Als die hochbetagte Schriftstellerin, Enrietta da Silva (die aus Argentinien stammt) in Zürich stirbt, hinterlässt sie ein Testament. Darin begünstigt: ein wohlhabender Arzt aus Buenos Aires und Jana eine Schauspielerin aus Salzburg.
Und plötzlich taucht ein von ihr verschwiegener leiblicher Sohn auf und beansprucht sein Erbe.
Es beginnt ein Tauziehen und es kommen Tatsachen ans Licht die die Wahrheit in ein anderes Licht rücken.

Meine Meinung:
Nach dem Klappentext (ich denke der verrät auch zu viel) habe ich mich sehr auf das Buch gefreut.
Doch leider wurde ich enttäuscht.

Die Erzählung hat sich recht zäh in die Länge gezogen und ich habe immer darauf gewartet dass nun endlich etwas Spannendes passiert oder die krasse Wende und das aufdecken von Familiengeheimnissen kommt.
Doch auch als (recht spät) eines der Geheimnisse erzählt wurde war der Überraschungseffekt nicht besonders groß.

Es entwickelte sich noch zum Liebesgedöns, aber es konnte mich nicht packen.

Während der ganzen Zeit konnte ich das Denken und Handeln der vier „Haupt-Protagonisten“ (Jana, Emilio, Armando, Anwalt Leuthard), irgendwie nie verstehen oder nachvollziehen: Ihre Dialoge und ihr Handeln empfinde ich aufgesetzt und unglaubwürdig.
Es kamen bei mir auch überhaupt keine Emotionen an und die Personen blieben mir fremd und maskenhaft.

Autorin:
Sylvia Madsack wurde in ¬Hannover geboren, studierte Psychologie, arbeitete als Journalistin und übersetzte für verschiedene Buchverlage aus dem Französischen und Englischen.

Mein Fazit:
Ich hatte mir viel mehr erwartet. Deshalb von mir auch nur 2,5 Sterne die ich mathematisch aufrunde.

Bewertung vom 24.03.2021
Fritz und Emma
Leciejewski, Barbara

Fritz und Emma


ausgezeichnet

Fritz und Emma , von Barbara Leciejewski

Cover
So wünscht man sich die Beiden.

Inhalt:
Fritz und Emma!
Sie sind am gleichen Tag geboren, als Kinder sind sie unzertrennlich, dann werden sie ein Liebespaar, der Krieg trennt sie, aber beide geben nicht auf und der andere ist in Gedanken jeweils seine Hoffnung.
Dann kommt Fritz aus dem Krieg zurück und die beiden planen ihre Hochzeit.
Doch dann trennen sie sich von einem auf den Anderen Tag und sprechen 60 Jahre kein Wort mehr miteinander, obwohl sie im selben Dorf wohnen.

Als ein neuer Pfarrer ins Dorf kommt, will seine Frau diesen Zustand nicht so hinnehmen und sie versucht die beiden auszusöhnen.

Meine Meinung:
Eine unglaublich tiefe Liebe, die ein ganzes Menschenleben überdauert, und doch nicht gereicht hat um beizeiten über seinen Schatten zu springen.

Die Geschichte ist in zwei Zeitebenen aufgegliedert.
In der Gegenwart kämpft Marie, die Frau des neuen Pfarrers, mit der Langeweile und den Gegebenheiten eines kleinen Dorfes. Sie will weg, ihr Mann liebt seine Arbeit im Dorf und will bleiben.
Durch die Vorbereitung der 750 Jahr-Feier, kommt Marie den Menschen im Dorf näher und unbemerkt ändert sich ihre Einstellung.
Diese Sichtweise ist in vielem zutreffend. Ich wohne selbst in einem kleinen Dorf und kann dies also nur bestätigen.
Deshalb finde ich dann auch viele Punkte (in der Lösung der Probleme) zu rosarot gezeichnet und zu viel „heile Welt“. Dafür ziehe ich einen Stern ab.

Die Vergangenheit hat mir sehr gut gefallen. Schrittweise (in verschieden Jahren von 1947 bis ins Heute) sehen wir aus verschiedenen Perspektiven, mal Emma , mal Fritz, was sich ereignet hat, wie es zum Bruch gekommen ist und wieso es keine Versöhnung gab .

Das Zusammentreffen der beiden Erzählebenen im Hier und Heute ist gut gemacht.

Der Schreibstil ist sehr flüssig und gut zu lesen. Es ist sehr einfühlsam und mit vielen sehr emotionalen Stellen geschrieben, aber es gibt auch witzige und sehr Humorvolle Gelegenheiten und Dialoge. Das macht die ganze ‚Ausstrahlung sehr positiv.

Autorin:
Barbara Leciejewski wollte schon als Kind Schriftstellerin werden, strebte jedoch zunächst einen „richtigen“ Beruf an und zog nach dem Abitur fürs Studium der Germanistik und Theaterwissenschaft nach München. Nach verschiedenen Jobs am Theater und einer Magisterarbeit über Kriminalromane arbeitete Barbara Leciejewski als Synchroncutterin. Die alte Liebe zum Schreiben hat sie allerdings nie losgelassen

Mein Fazit:
Eine spannende Geschichte, von einer unglaublichen Liebe die die Zeit überdauert, aber nicht gereicht hat um über ihren Schatten zu springen.
4 Sterne.

Bewertung vom 19.03.2021
Der Countdown-Killer - Nur du kannst ihn finden
Suiter Clarke, Amy

Der Countdown-Killer - Nur du kannst ihn finden


ausgezeichnet

Der Countdown-Killer, von Amy Suiter Clarke
Nur du kannst ihn finden

Cover:
Der Samen dieser Pflanze ist anscheinend ein heimtückisches Gift.

Inhalt:
Elle Castillo will Gerechtigkeit, für die Opfer von nie aufgeklärten Verbrechen. Sie wagt sich als True-Crime-Potcasterin an den ungeklärten und spektakulären Fall des „Countdown-Killers“. Seit Jahren gibt es zum Glück keine neuen Opfer.
Doch als Elle beginnt verschwindet wieder ein Mädchen.
Ist der Killer zurück oder gibt es einen Trittbrettfahrer?

Meine Meinung:
Ein wahrer Pageturner, den ich kaum aus der Hand legen konnte.
Es wird eine unglaubliche Spannung aufgebaut, die man kaum aushalten kann. Der Täter ist hoch intelligent, sehr grausam, eiskalt und hinterlässt keine Spuren. Nur zu Tode gequälte Frauen und vieler Fragezeichen.

Die Geschichte ist etwas anders aufgebaut wie gewöhnlich.
Ich habe noch nie Potcasts gehört, deshalb kenne ich mich hier auch nicht aus, aber es war für mich schon eine bisschen irritierend wie ich mir das jetzt vorstellen muss. Einmal kommt etwas vom Band, dann wieder direkt gesprochen? Und dann manchmal nur wenige Tage Unterschied?
Aber ganz egal, dies alles hat der Spannung und dem Verständnis keine Abbruch getan.

Immer wieder wechseln auch die Sichtweisen zu verschiedenen Personen.

Und dann, was für ein Ende! Ein Showdown zum Luftanhalten und Herzkasper kriegen.

Autorin:
Amy Suiter Clarke verschlingt True-Crime-Podcasts und liebt es, immer wieder neue zu entdecken. Was lag da näher, als eine Podcasterin zur Hauptfigur ihres Thrillers zu machen, die eine spektakuläre Mordserie aufklären will. Wenn Amy Suiter Clarke nicht gerade wahren Verbrechen auf der Spur ist, reist sie gerne. Sie wuchs in einer Kleinstadt in Minnesota auf, studierte später in Minneapolis und London und lebt heute in Melbourne

Mein Fazit:
Ein Thriller der echt unter die Haut geht.

Bewertung vom 17.03.2021
Calypsos Irrfahrt
Franz, Cornelia

Calypsos Irrfahrt


ausgezeichnet

Calypsos Irrfahrt, von Cornelia Franz
Nala und Moh – Flucht über das Mittelmeer

Cover:
Der Rettungsring passt, im wörtlichen wie auch im übertragenen Sinn.

Inhalt:
Der 10jährige Oscar ist sauer, anstatt mit seinen Freunden im Fußballcamp zu toben, sitzt er alleine mit seinen Eltern auf einem Segelboot und soll hier die ganzen Ferien in gähnender Langeweile verbringen.
Doch dann kommt alles ganz anderes.
Die Familie rettet bei einer dramatischen Rettungsaktion, zwei Kinder (Nala und Moh) aus dem Mittelmeer!
Und obwohl ihre Sprache unterschiedlich ist werden die Kinder (nach anfänglicher Skepsis) schnell Freunde. Daher ist Oscar gar nicht so unglücklich darüber, dass keine der Behörden, egal wo sie auch anfragen, die Kinder übernehmen möchte.

Meine Meinung:
Die Geschichte die wir hier zu lesen bekommen ist absolut aktuell und brisant. Sie ist sehr spannend und einfühlsam erzählt, so dass sie auf jedenfall auch für Kinder (laut Empfehlung ab 10 Jahren) gut zu lesen ist.
Aber selbst ich mit 60 konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen und habe es in einem Rutsch durchgelesen.

Es werden alle Gefühle bedient, es ist spannend, emotional, teilweise richtig dramatisch und abenteuerlich, an manchen Stellen auch witzig.
Ich denke hier können Kinder durchaus einen Einblick in das dramatische Flüchtlingsgeschehen bekommen.
Über den Inhalt sollte dann aber auf jedenfall gesprochen werden, er kann nicht so einfach im Raum stehen bleiben, zumal das Ende (nach einer dramatischen letzten Aktion) dann doch etwas zu schnell und zu rosarot eingefärbt ist. Hier hätte meiner Meinung nach noch ein deutlicher Hinweis kommen müssen, dass ein jahrelanger „Kampf“ mit den Behörden bevorsteht.

Mir hat der Schreibstil absolut super gefallen, tolle Wortwahl, sehr einfühlsam und empathisch. Schon die allerersten beiden Sätze haben mich irgendwie in seinen Bann gezogen.
Zitat: Das Meer glitzerte spiegelglatt im Sommerschlaf. Vielleicht war es ihm zu heiß, um sich zu bewegen.
Autorin:
Cornelia Franz lebt mit ihrer Familie in Hamburg. Nach dem Studium der Germanistik und Amerikanistik, vielen abenteuerlichen Reisen sowie diversen Jobs machte sie eine
Ausbildung zur Verlagsbuchhändlerin und arbeitete mehrere Jahre als Lektorin.

Mein Fazit:
Eine abenteuerliche Geschichte, nicht nur für Kinder, die nachdenklich macht und über die man dann reden kann und einen Einstig zum Thema Flüchtlingskrise bekommen kann. Denn dieses Thema sollte auch schon bei Kindern und Jugendlichen im Blickpunkt sein.
Von mir 4 Sterne (der 1 Stern Abzug wegen dem zu schnellen Ende)

Bewertung vom 12.03.2021
Nordwesttod / Soko St. Peter-Ording Bd.1
Jensen, Svea

Nordwesttod / Soko St. Peter-Ording Bd.1


ausgezeichnet

Nordwesttod, von Svea Jensen

Cover:
Bedrückende Stimmung, passt zu einem Krimi.

Inhalt:
Kommissarin Anna Wagner braucht dringend einen Ortswechsel (unschöne Trennung von ihrem Mann) und lässt sich von München in den hohen Norden ans Landeskriminalamt Schleswig-Holstein versetzen.
Gleich ihr erster Fall führt sich nach ST. Peter-Ording.
Nina Bechtmann, eine junge Umweltaktivistin aus einer einflussreichen Hotelierfamilie wird vermisst.
Und je mehr Anna ermittelt, desto deutlicher wird, dass die reiche Familie voller Kälte und Machtgier ist.
Anna zur Seite steht ein erfahrener Kriminologe, der gerade seine Frau verloren hat und mit eigenen familiären Problemen zu kämpfen hat.

Meine Meinung:
Ein toller Krimi, hier stimmt für mich alles.
Schreibstil. Handlung, Lokation, Protagonisten.
Der Schreibstil ist flüssig und leicht zu lesen. Die Spannung wird langsam nach und nach gesteigert, es kommen immer wieder neue Wendungen hinzu und irgendwie verhält hat jeder sein Geheimnis und verhält sich dadurch auffällig oder verdächtig.. Die Handlung ist schlüssig und kommt nie ins Stocken.
Die Lokation an der Nordsee, auf der Insel ist natürlich klasse.
Und das Beste sind die Protagonisten.
Endlich mal sind die Ermittler Teamplayer und arbeiten auch zusammen. Keine so unglaubwürdigen Rambos oder Eigenbrötler. Zwar hat jeder auch sein persönliches „Defizit“ aber das wird überhaupt nicht in den Vordergrund gespielt. Eine tolle Mischung aus Privatleben und beruflichem agieren. Auch charakterlich unterscheiden sich die Personen trotzdem.
Auch die Personen die in das Fadenkreuz der Ermittler geraten , handeln realistisch und das prickelnde: alle machen sich irgendwie verdächtig.

Ein toller Auftakt zu einer neuen Krimi-Reihe, bei der ich mir das Erscheinungsdatum ( im Mai) von „Nordwestzorn“ dem 2. Fall schon mal vormerken werden.

Autorin:
Svea Jensen ist das Pseudonym einer erfolgreichen Krimiautorin. Sie ist in Hamburg aufgewachsen und dem Norden stets treugeblieben: Nach vielen Jahren beim Norddeutschen Rundfunk lebt sie heute in Schleswig-Holstein, wo sie sich mittlerweile ganz dem Schreiben widmet. Während sie Verbrechen für ihre nächsten Bücher plottet, lässt sie sich am liebsten eine Nordseebrise um die Nase wehen.

Mein Fazit:
Ein spannender Krimi, der mit zwei tollen Ermittlern aufwartet, die endlich mal gute Teamplayer sind und nicht mit eigenen „Rambo-Aktionen“.
Von mir 5 Sterne.

Bewertung vom 08.03.2021
Klaras Schweigen
Storks, Bettina

Klaras Schweigen


ausgezeichnet

Klaras Schweigen , von Bettina Storks

Cover:
Es weckt in mir eine unbestimmte Sehnsucht.

Inhalt:
Zwei Zeitebenen: 2018 und 1949 und die Jahre nach dem Krieg.
Nach einem Schlaganfall, spricht die hochbetagte Klara plötzlich französisch und Bruchstücke einer Erinnerung an nie Ausgesprochenes kommen ans Tageslicht.
Miriam, die Enkelin erkennt bald, dass hier ein Familiengeheimnis schlummert. Sie macht sich auf die Suche nach Antworten und erkennt, dass es letztendlich auch um sie Spurensuche nach ihren eigenen Wurzeln geht.

Meine Meinung:
Eine durchweg fabelhafte Geschichte.
Ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll.
Der Schreibstil ist flüssig, einfühlsam und voller Spannung geschrieben, die sich bis zum Schluss steigert und da sogar eine weitere neue Wende mit einbaut.
Die Autorin nimmt mich als Leser mit auf eine emotionale Reise auf der Suche nach der Lösung eines Familiengeheimnisses und auch auf die Suche nach den eigenen Wurzeln von Miriam.

Mit dem Roman ist der Autorin ein besonderes Kunststück gelungen. Es ist nicht die =/8/15 –Story.
Es geht zwar auch um die große Liebe, aber es ist eben nicht Herz-Schmerz, sie finden sich wieder und fallen sich in die Arme, sondern diese große Liebe finden wir woanders.
Dann geht es um wahre Freundschaft. Die finden wir bei Pia und Miriam. Und gerade Miriam finde ich auch eine außergewöhnliche Protagonistin, sie ist nicht die gängige Frauenromanfigur (jung, hübsch, oder alt und weise, sondern eine ganz normale Frau um die 40).
Sehr realistisch und authentisch wird die Nachkriegsgeneration mit ihren Problemen, Gefühlen und Sehnsüchten dargestellt.

Hier noch zwei Zitate, die die wunderbare Grundstimmung deutlich machen.
1. Eine Weile darf man hadern. Dann aber setzt man sich hin, nimmt die Dinge, wie sie sind, und geht einen andern Weg. Das Schicksal lässt sich nicht bestachen. Es ist, wie es ist.
2. Das Leben versetzt Schrammen und Wunden, manche so tief, dass man schreien wollte vor Schmerz, aber trotzdem konnte man weitermachen, Abschied nehmen, sich für Neues öffnen und sich selbst annehmen, wie man war.

Autorin:
Bettina Storks, geboren bei Stuttgart, ist promovierte Literaturwissenschaftlerin und Autorin. Sie war viele Jahre als Redakteurin tätig, bevor sie ihr erstes Buch veröffentlichte. Die Leidenschaft für Familiengeheimnisse und die Faszination für die deutsch-französische Geschichte vereint Bettina Storks immer wieder in ihren vielschichtigen Romanen. Die Autorin lebt und arbeitet am Bodensee.

Mein Fazit:
Ganz große Klasse! Ich bin begeistert.
Ein Buch in dem man ganz versinken kann. Voll positiver Energie.
Von mir eine klare Lese- und Kaufempfehlung.
Volle 5 Sterne.

Bewertung vom 07.03.2021
Turnen, tanzen, Musik machen / Wieso? Weshalb? Warum? Junior Bd.71
Droop, Constanza

Turnen, tanzen, Musik machen / Wieso? Weshalb? Warum? Junior Bd.71


ausgezeichnet

Turnen, tanzen, Musik machen
(Wieso? Weshalb? Warum?)
Alter:
2-4 Jahre (ist angegeben (ich denke da können auch noch große Geschwisterkinder mitmachen, oder vormachen und Hilfestellung für die Kleineren bieten).

Cover:
Die fröhlichen Kinder passen hier sehr gut.

Format:
Bisher hatte ich immer großformatige Bücher von dieser Reihe (WWW). Doch ich muss sagen, gerade hier ist dieses etwas kleinere Format ca. 18 x 20 total praktisch. Denn es stört nicht so sehr beim nach und mitmachen, also bei Turnen, Tanzen oder Yoga.

Inhalt und meine Meinung:
Auf 8 Doppelseiten gibt es tolle Bilder und Anregungen zum Bewegen.
Welche Kleidung trägst du beim Sport?
Mit Hinweisen die alle Kinder kennen, wie Haare zusammenbinden oder Umziehen beginnt das Buch.
Womit fängt das Kinderturnen an?
Hier werden der Spielkreis und andere lustige Episoden gezeigt.
Was wird in der Turnhalle aufgebaut?
Hier werden nun verschiedene Übungen gezeigt und auch viele Turngeräte benannt und sind zu sehen.
Welche Übungen machst du beim Yoga?
Die Kinder sitzen im Kreis auf ihren Matten und es werden verschiedene Yogaposen gezeigt die auf einer Drehscheibe auch bewegt werden können.
Warum macht Tanzen Spaß?
Mit Bändern, in der Gruppe oder auch bei einer Polonaise.
Wie bewegst du dich beim Ballett?
Auch hier kann man einen ersten Eindruck gewinnen und zum Beispiel gut das Gleichgewicht trainieren.
Wie wird Musik gemacht?
Ob mit der Stimme oder ganz viel unterschiedlichen Instrumenten (die dann benannt sind) kann man hier aktiv werden.
Wann kannst du draußen toben?
Hier ist ein Spielplatz im Freien abgebildet mit seinen vielen Möglichkeiten zur Bewegung.

Ein abwechslungsreiches Buch, bei dem man ganz
viele Vorschläge für Bewegung bekommt, diese auch zu Hause einfach so mal testen kann.
Der Höhepunkt dabei ist dann wieder, dass man auf jeder Seite viele Klappen hat, die man öffnen kann und dadurch das Buch noch abwechslungsreicher macht und sozusagen selber bestimmen kann, welche Kinder sich nun bewegen.

Mein Fazit:
Für dieses praktische und schöne Buch gebe ich eine klare Lese- und Kaufempfehlung.
Ein absolut tolles Geschenk.
Von mir volle Punktzahl und 5 Sterne.

Bewertung vom 28.02.2021
Die Kannenbäckerin
Spratte, Annette

Die Kannenbäckerin


ausgezeichnet

Die Kannenbäckerin, von Annette Spratte

Cover:
Passt perfekt zum Inhalt des Buches.

Inhalt:
Handlungsort: Der Westerwald während des 30 jährigen Krieges und der Pest.
Die 13-jähirge Johanna verliert ihre ganze Familie, es gibt nur noch einen unbekannten Onkel, der als Töpfer im Kannenbäckerland lebt.
Damit Johanna auf ihrer Reise (ganz alleine) dort hin auch überlebt, verkleidet sie sich als Junge, und auch als sie beim Onkel ankommt hält sie diese Täuschung weiterhin bei. Bald entdeckt sie ihre Liebe und Begabung zum Töpfern und erlebt ein wunderbares Jahr.
Doch die glückliche Zeit soll nicht lange währen.

Meine Meinung:
Ein wunderbarer historischer Roman, der mich in seinen Bann gezogen hat und bei dem ich mit Johanna gelebt, gelitten und mich gefreut habe.
Sie ist ein absolut außergewöhnliches und starkes Mädchen und entwickelt sich zu einer genauso starken und ehrgeizigen jungen Frau. Es ist unglaublich was sie alles durchmachen muss und trotzdem ihre Freude zum Leben nicht verliert.
Johanna ist für mich eine absolute Kämpfernatur und war mir von Anfang an ans Herz gewachsen.

Auch alle weiteren Personen (die sich zum Glück sehr gut überschauen und unterscheiden lassen) sind sehr gut charakterisiert und jeder hat seine eigene Rolle, die er vortrefflich ausfüllt.

Die Handlung ist (bis auf zwei kleine Stellen – meiner Meinung nach) glaubhaft und schlüssig. Der Spannungsbogen ist von Anfang an da und steigert sich durch mehr oder weniger große Katastrophen immer weiter.

Der Schreibst ist sehr einfühlsam, absolut fesseln und einfach sehr emotional erzählt. Es gab etliche Stellen bei denen ich Tränen n den Augen hatte.
Dabei ist der historische Hintergrund sehr gut recherchiert und wirkungsvoll als Grundlage und Kulisse eingebaut.

Autorin:
Annette Spratte lebt mit ihrem Mann und ihren beiden Söhnen in einem kleinen Dorf im Westerwald. Heute arbeitet sie als Autorin und Übersetzerin. Wenn sie gerade nicht am Computer sitzt, kann man sie im Garten oder im Pferdestall antreffen.

Mein Fazit:
Ein wirklich schöner, und gefühlvoll historischer Roman mit viel Herz, der einen berührt und durchweg gut unterhält.
Von mir ganz klar volle Punktzahl und 5 Sterne.

Bewertung vom 25.02.2021
Sommer der Träumer
Samson, Polly

Sommer der Träumer


ausgezeichnet

Sommer der Träume, von Polly Samson

Cover:
Hier kommt gleich Sommerfeeling auf.

Inhalt:
1960. Hydra, eine griechische Insel.
Erica Hart ist gerade 18, ihre Mutter ist gestorben und hat ihr einen nicht unbeträchtlichen Geldbetrag vermacht. Ihr Vater ist ein Tyrann und gewalttätig. Da zieht es Erica wie magisch auf diese griechische Insel, auf der eine Freundin ihrer Mutter im Kreis einer Schriftsteller-und Künstlergruppe lebt.
Ein unvergesslicher Sommer beginnt.

Meine Meinung:
Der Einstig ist weichlich faszinierend.
1960, eine Zeit voller gesellschaftlicher Zwänge, aber auch ein Aufbruch in eine andere Zeit.
Und dann vor allem auf Hydra, ein ganz anderes Leben. Es herrscht eine Atmosphäre der Gegensätze. Eine unglaubliche Freiheit, keine Tabus aber eine unglaubliche Animosität. Leben mit wenig Komfort und von der Hand in den Mund.
Ja der Beginn war faszinierend, ein Leben wie es die wenigsten kennen oder Leben konnten. Deshalb war es auch spannend zu lesen.
Doch ganz unbemerkt flachten die Faszination und die Spannung ab. Es kam nichts mehr Neues… Es plätscherte immer im selben Fluss weiter. Kleine und große Dramen in den Beziehungen untereinander, und das zog sich dann recht zäh dahin. Zu diesem Zeitpunkt wusste ich gar nicht was will das Buch aussagen. Auf was wartet Erica?
Am Schluss schloss sich dann der Kreis zwar, aber irgendwie hatte ich das Interesse am Leben der vielen Personen verloren. Das war auch so eine Sache, es waren zu viele Personen die beschrieben wurden, die aber keinen direkten Bezug zu Erica hatten, die deshalb für mich auch gesichtslos und uninteressant blieben und es nur unnötig verwirrend machten.

Autorin:
Polly Samson kam 1962 als Tochter einer Schriftstellerin und eines Journalisten in London zur Welt. Als junge Frau arbeitete sie in der Verlagsbranche. Nachdem sie sich von ihrem ersten Mann getrennt hatte, traf Samson den Gitarristen und Sänger David Gilmour von Pink Floyd. Sie leben und arbeiten zusammen in West Sussex. Sommer der Träumer ist Samsons dritter Roman.

Mein Fazit:
Ein Sommer auf einer griechischen Insel 1960. Eine Gruppe von Bohemiens, die nach ihre eigenen Regeln leben.
Der Beginn war für mich faszinieren, doch auch diese Faszination verblasste für mich im gleichbleibenden Chaos der Monate.

Von mir 3 Sterne.