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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Habbo
Wohnort: 
Hamburg

Bewertungen

Insgesamt 505 Bewertungen
Bewertung vom 30.10.2022
EAST. Welt ohne Seele / Jan Jordi Kazanski Bd.1
Jensen, Jens Henrik

EAST. Welt ohne Seele / Jan Jordi Kazanski Bd.1


sehr gut

Ein sehr merkwürdiger Agententhriller, der wiederum eigentlich keiner ist. Nach zwei Attentaten in Moskau wird der ausgebrannte, aufs Abstellgleis geschobene und nur noch saufende Agent Jan Jordi Kazanski zurück in den Dienst geholt und mit einer Aufgabe nach Krakau geschickt, die zunächst nicht weiter schwierig zu sein scheint. Vor Ort entgeht er jedoch nur knapp einem Attentat, dem weitere folgen. Zudem stellt sich heraus, dass er nicht der einzige ist, der eine bestimmte Person ausfindig machen soll. Es entwickelt sich ein rasantes Wechselspiel zwischen verschiedenen Geheimdiensten und sonstigen „Interessengruppen“, die jeweils den eigenen geldgierigen, macht- oder vergeltungs- und rachsüchtigen Interessen folgen. Das perfide Spiel wogt hin und her, man kann niemandem trauen, man hintergeht und wird hintergangen. Die jeweiligen Pläne und Ziele wechseln so häufig, dass man kaum mehr hinterher kommt. Am Ende kann man nicht wirklich festmachen wer Gewinner, wer Verlierer ist. Durch die schnellen Szenenwechsel, in der die verschiedenen Personen und Gruppierungen zum Zuge kommen, wird die Spannung sehr hoch gehalten. Das Buch liest sich genauso rasant weg, wie es geschrieben ist. Man entwickelt Abscheu vor den Machenschaften von Politik und Geheimdiensten, in denen der einzelne Agent nur ein Bauer auf dem Schachbrett einer trügerischen, menschenverachtenden Welt ist. Die Protagonisten in dieser Geschichte handeln merkwürdig naiv, blauäugig und fahrlässig. Die Sprache zeichnet sehr schöne Bilder, spielt mit Vergleichen, wird stellenweise fast literarisch. Fazit: Trotz der Kopfschmerzen, die man bekommt, um den roten Faden zu finden und zu ihm folgen, der dieses Verwirrspiel durchzieht, eine spannende, auch berührende Lektüre.

Bewertung vom 24.10.2022
Gequält / Rachejagd Bd.1
Stevens, Nica;Suchanek, Andreas

Gequält / Rachejagd Bd.1


sehr gut

Eine rasant geschriebene Geschichte um die vor drei Jahren entführte Journalistin Anna, die dem Entführer damals entkommen konnte und seitdem ihr Leben nur mühselig wieder in den Griff bekommen hat. Der Entführer entkam und wurde nie aufgespürt. Als ein handschriftlicher Brief in ihrer Redaktion für sie abgegeben wird, der vermuten lässt dass der Entführer zurück und ganz in ihrer Nähe ist, geht der Albtraum von vorne los, in den Kollege und Freund Zane, der FBI-Agent Nick und die Profilerin Lynette immer tiefer hineingezogen werden. Obwohl ein ganzer Polizeiapparat in Bewegung gesetzt wird, gelingt es zu keinem Zeitpunkt, dem/der/den Täter/Täterin/Tätern auf die Spur zu kommen. In extrem vielen Wendungen und äußerst temporeich wird die Geschichte vorangetrieben. Die Protagonisten sehen sich zahlreichen Angriffen ausgesetzt, Rettung immer in letzter Sekunde, die Gegenseite immer um mehrere Schritte voraus. Obwohl das Buch so spannungsgeladen, ideenreich und mit sehr viel Action geschrieben ist, dass man fast getrieben durchsetzt, ist dieses stets Übermenschliche des Gegners und das ständige Versagen der Ermittler ein wenig unglaubwürdig und störend, die Zahl und Art der Angriffe und der In-Letzter-Sekunde-Rettungen ein wenig to much. Deshalb ein Pünktchen Abzug.

Bewertung vom 23.10.2022
Teufelsbann (eBook, ePUB)
Grayson, Marilia

Teufelsbann (eBook, ePUB)


gut

Die Geschichte an sich, die auf einem wahren Fall basiert, ist spannend und wird recht locker-leicht erzählt. Die Blickwinkel wechseln, auch der Täter kommt zu Wort, man lernt die Charaktere kennen und hat ein Bild des Geschehens vor Augen. Soweit eine kurzweilige Lektüre, die auch erfreulich knapp gehalten ist. Leider kommt hier dann aber auch ein Break, denn man sieht auch die Fehler und Lücken. Das bezieht sich sowohl auf die Logik und fehlende Hintergründe, als auch auf Satzbau, Grammatik, Zeichensetzung und Rechtschreibung. Und daher gibt es leider Abzüge in der „B-Note“.

Bewertung vom 14.10.2022
Schlinge der Schuld (eBook, ePUB)
Heiden, Christoph

Schlinge der Schuld (eBook, ePUB)


sehr gut

Mal interessant: Das Buch fängt an mit: Später. Erst danach geschehen die Ereignisse in chronologischer Reihenfolge. Man kehrt aber immer wieder zu diesem "Später" zurück. Schöne und spannende Szenenwechsel, in denen sich eine schreckliche Geschichte entwickelt, die für zahlreiche Beteiligte geradezu traumatisch ist. Gleichzeitig haben die Ermittler mit ihren eigenen Dämonen zu kämpfen. Man sucht zunächst ziemlich erfolglos, was auch der Tatsache geschuldet ist, dass man zunächst auch nicht so recht weiß, wonach man sucht. Man kommt dann aber doch Stück für Stück den Hintergründen eines zunächst als Unfall deklarierten Ereignisses auf die Spur. Und dies ist eine ganz andere Geschichte, die weitere furchtbare Taten nach sich zieht. Bis zum Schluss wird der Leser in Spannung gehalten. Und zack, ist das Buch ausgelesen. Gar nicht übel!

Bewertung vom 14.10.2022
Die Professorin (eBook, ePUB)
Ernst, Matthias

Die Professorin (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Eine Mordserie - der von Jack the Ripper nicht unähnlich - endet mit dem Schuss auf den Verdächtigen, der nun in einem Locked-in-Syndrom dahinvegetiert. Der Fall gilt als abgeschlossen, bis sieben Jahre später ein weiterer Mord an einer jungen Frau, erstochen und bestialisch ausgeweidet, Bedenken aufkommen lässt, ob man seinerzeit den Richtigen erwischt hatte. Zumindest bei Olivia, die längst nicht mehr bei der Mordkommission dabei ist, damals aber mit dabei war, als man den vermeintlich auf frischer Tat Ertappten stellte. Alle anderen gehen weiterhin davon aus, dass der damalige Fall abgeschlossen ist und der neuerliche Mord damit nichts zu tun hat. Man hatte schließlich den Mörder vor Ort angetroffen und zudem genügend Indizien. Olivia will nicht locker lassen und, obwohl es ihr untersagt ist, weiter ermitteln. Sie zieht dabei die Neuropsychologin Susanna auf ihre Seite, die es ermöglichen soll, einen Weg zu finden, den zu keinerlei Kommunikation fähigen David doch zu einer Kommunikation zu befähigen. Zudem kann sie Zweifel in der Neuen in der Mordkommission erwecken, zumal weitere Mord nach ähnlichem Muster begangen werden. Damit nicht das Unglück seinen Lauf. Eine sehr intensive Geschichte, in der auch die Lebensumstände der Protagonistinnen, die nicht wenig Einfluss auf deren Tun haben, zum Tragen kommen. Ruhig erzählt, aber immer mit Spannung. Die auftauchenden Empathien und Antipathien kann man förmlich nachspüren. Das Interesse der Leser an dem Umgang mit dem Locked-in-Syndrom wird geweckt und man fragt sich, ob das, was hier beschrieben ist, wirklich möglich ist. Zum Ende hin wird es sehr tragisch und es ist einer Person gelungen, alle anderen auf stets falsche Fährten zu locken. Es längelt zwischendurch in einigen Beschreibungen und Befindlichkeiten ein wenig, aber wirklich nur ein wenig. Insgesamt eine gelungene, überzeugende Story und eine spannende Lektüre.

Bewertung vom 11.10.2022
Ein richtig guter Jahrgang
Port, J.M.

Ein richtig guter Jahrgang


sehr gut

Eine sehr kurzweilige Lektüre über einen Ermordeten im Rahmen eines Klassentreffens. Andi Kiefer versucht sich in der Rolle des investigativen Journalisten, der er zwar nicht ist, in der er aber die Hintergründe aufzudecken gedenkt. Schließlich war der Ermordete ehemals sein bester Freund - denkt er. Im Verlaufe seiner Recherchen entdeckt er jedoch, dass dieser Freund in seinem Umfeld quasi jedem/r auf die Füße getreten, vor den Kopf gestoßen, hintergangen hat. Und er entdeckt, dass somit auch alle sowohl ein Motiv als womöglich auch die Gelegenheit gehabt hätten. Bis zum Schluss gerät der Verdacht mal auf diese, mal auf jenen, mal kann dieser, mal jene ausgeschlossen werden. Der Leser wird bis zum Schluss ziemlich im Unklaren gelassen, wer denn nun der/die Täter/in sein könnte. Zum Schluss en Showdown mit überraschendem ende. Man kann und muss das Buch am besten in einem Rutsch durchlesen, allein schon aufgrund der Fülle an Personen, die hier auftreten. Man könnte sonst leicht etwas vergessen oder übersehen.

Bewertung vom 09.10.2022
Wenn das Böse nach Brandenburg kommt
Brandes, Richard

Wenn das Böse nach Brandenburg kommt


sehr gut

„Spannend, düster, vielschichtig“; steht als Empfehlung unter dem Klappentext. Das kann man so unterschreiben. In kurz und knapp gehaltenen Kapiteln wird aus wechselnden Perspektiven der Protagonisten, auch des Täters, und aus unterschiedlichen zeitlichen Blickwinkeln die Geschichte eines Serientäters erzählt, der männliche Jugendliche auf aufwendige und abartig wirkende Weise tötet - in extrem schneller Reihenfolge. Und dann taucht auch noch das Skelett eines vor etwa 30 Jahren Ermordeten auf. Gibt es Zusammenhänge? Bildhaft und eindrücklich wird das Auf und Ab der Ermittlungsarbeit geschildert. Man kann das Zermürbende der Rückschläge nachempfinden, die Euphorie bei Erfolgen. Auch das menschlich, Allzumenschliche kommt nicht zu kurz. Die persönlichen Sorgen und Nöte, Traumata gar, spielen auch eine Rolle und haben Auswirkungen auf die Ermittlungen. Die leitende Ermittlerin kommt allerdings etwas arg starrköpfig daher. Dennoch: Eine gelungene Geschichte in die auch die DDR-Vergangenheit eindringlich Einzug hält.

Bewertung vom 07.10.2022
Unter dem Eis   Ein spannender Krimi über einen Hamburger Privatdetektiv (eBook, ePUB)
Möller, Lara

Unter dem Eis Ein spannender Krimi über einen Hamburger Privatdetektiv (eBook, ePUB)


sehr gut

Eine etwas verworrene Geschichte um eine Unternehmerin, die sich beobachtet fühlt und eine Privatdetektei einschaltet, die der Sache auf den Grund gehen soll. Ihre Vermutung: Ein ehemaliger Geliebter, der sie schon einmal erpresste, will erneut Geld von ihr. Bei der Observation trifft Christopher Diecks, Teilzeit Detektive, auf zwei sehr schnell gewaltbereite Männer, die schon seit Wochen auf der Suche nach einer jungen Frau sind und deren Begleiter, der auch verschwunden zu sein scheint. Man tut sich notgedrungen zusammen, denn irgendwie hängt alles mit dem Unternehmen der Geschäftsfrau zusammen. Christopher stolpert mehr von Spur zu Spur, als dass er sie aufdeckt und er verhält sich auch ziemlich naiv und wenig professionell. Dennoch kann er Zusammenhänge herstellen und den Fall lösen. Christopher ist eine verpeilte, dennoch sympathische Figur. Die Geschichte etwas verworren, aber wirkungsvoll gestrickt. Unterm Strich also durchaus lesenswert.