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aebbies.buechertruhe

Bewertungen

Insgesamt 1003 Bewertungen
Bewertung vom 03.10.2022
Wenn der Schatten kommt
Mayer, Carmen

Wenn der Schatten kommt


ausgezeichnet

Eichstätt bekommt eine neue Kriminalpolizei-Inspektion. Kaum hat diese eröffnet, haben Hauptkommissar Konrad Bergmann und seine Kollegin Tessa Plank ihren ersten Mordfall aufzuklären. In der Altmühl wurde die Leiche einer Seniorin gefunden. Es sieht nach einem natürlichen Tod aus, jedoch stellen sich die Fragen wer sie ist und wie sie in die Altmühl kam. Am Tatort wurde ein Ohrring gefunden, dessen Besitzerin ermittelt werden kann. Dann überschlagen sich die Ereignisse. Tessa Plank verschwindet spurlos und in der Altmühl werden zwei weitere Senioren tot aufgefunden. Konrad Bergmann entdeckt bei seinen Ermittlungen ein Tagebuch, dessen Inhalt verstörend ist...

"Wenn der Schatten kommt" ist der Auftakt einer neuen Krimireihe von Carmen Mayer. Dieser Auftakt ist für mich komplett gelungen! Man bekommt einen spannenden Kriminalfall voller Höhen und unvorhersehbaren Wendungen, der den Leser packt und bis zum Schluß nicht mehr los läßt. Geschickt läßt die Autorin immer wieder Tagebucheinträge einfließen, die den Leser streckenweise schaudern lassen und die Spannung noch höher treiben. Man weiß gar nicht, was spannender ist: die Tagebucheinträge oder die Gegenwart. Besonders toll waren die Beschreibungen der neuen Dienststelle. Die Charaktere mußten alle erst neu miteinander zurecht kommen - und stehen direkt vor solch einem Fall. Das Zusammenraufen wird hier richtig gut beschrieben und man merkt, wie nach und nach ein Team entsteht. Nebenbei wird man in eine schöne Gegend entführt, die durch den bildhaften Schreibstil lebendig wird.
Dieser Serienauftakt ist rundum gelungen! Ich hoffe sehr, daß dieses Team noch weiter ermitteln wird!

Bewertung vom 01.10.2022
Fairy Tale
King, Stephen

Fairy Tale


ausgezeichnet

Charlie Read verlor mit 3 Jahren seine Mutter bei einem Unfall, sein Vater wurde daraufhin Alkoholiker. Er leistet, falls sein Vater den Alkoholismus besiegt, ein Versprechen, das sein Leben verändern wird. Denn als er 17 Jahre alt ist, findet er durch das Jaulen des Hundes Radar des mysteriösen Nachbarn Mr. Bowditch, diesen mit gebrochenem Bein in seinem Garten. Von nun an kümmert er sich um den alten Mann und seinen alten Hund. Auf dem Sterbebett verrät Mr. Bowditch Charlie das Geheimnis eines geheimen Ganges in eine fremde Welt. Charlie begibt sich mit Radar hinunter in die unterirdische Welt. Er erlebt Abenteuer, begegnet Riesen und Kreaturen, die er sich nicht hätte träumen lassen können und wird für die Bewohner der Retter aus einem bösen Fluch. Doch kann er seine Mission erfüllen?

"Fairy Tale" ist einfach unbeschreiblich toll. Stephen King beweist hier eindrucksvoll, wie vielseitig sein Talent ist. Ein Märchen für Erwachsene - und es hat funktioniert! Man begegnet hier Riesinnen, Meerjungfrauen, Adligen und natürlich auch King-typischen Monstern. Und ja - es gibt auch Szenen, die brutal sind. Wie in jedem Märchen. Das Buch beginnt mit der Vorgeschichte von Charlie. Diese nimmt schon einige Seiten in Anspruch, ist aber für die spätere Geschichte wichtig und überhaupt nicht langatmig, sondern einfach schön und spannend zu lesen. Man lernt Charlie dadurch genau kennen und kann seine Handlungsweise verstehen. Er ist ein völlig normaler Junge, der mit seinem besten Freund Mist baut und trotzdem sympathisch ist. Ich fand seine Sorgen um seinen Vater, Mr. Bowditch und Radar sehr rührend. King hat hier Charaktere geschaffen, die ich allesamt mochte. Auch in der Märchenwelt wimmelt es von sympathischen Charakteren, die ihr Bündel zu tragen haben. Man fühlt mit ihnen richtig mit und würde sie gern selbst vor den Monstern beschützen und helfen, den Fluch zu brechen. Stephen King schreibt auch in diesem Buch in seiner typischen Art. Er schafft es, allein durch seine Sprache eine Welt auferstehen zu lassen, die fremdartig und sehr lebendig ist. Man sieht alles detailliert vor sich und spürt Freude und Wohlbefinden ebenso wie Angst und Schmerz.
Mit "Fairy Tale" knüpft Stephen King meiner Meinung nach an seine alten Erfolge an - und ist eines meiner Lieblingsbücher von ihm!

Bewertung vom 28.09.2022
Zur See
Hansen, Dörte

Zur See


ausgezeichnet

Die Familie Sander lebt seit fast 300 Jahren auf einer Nordseeinsel. Immer sind die Männer zur See gefahren. Doch nun ist alles anders: Hanne Sanders Mann lebt als Vogelwart auf einer Vogelschutzinsel, ihr Sohn Ryckmer hat sein Kapitänspatent verloren und den zweiten Sohn Henrik hat es nie aufs Meer gezogen. Ihre Tochter Eske pflegt im Insel-Seniorenheim alte Seefahrer. Sie liebt laute Musik und hasst die Touristen, die die Insel in Beschlag nehmen. Doch dann dauert es nur ein Jahr und das Leben der Familie Sander gerät total aus den Fugen. Alles ändert sich und nichts wird wieder so, wie es einmal war.

Dörte Hansen räumt in ihrem Buch "Zur See" gründlich mit den Illusionen vom idyllischen Leben auf einer Nordseeinsel auf. Sie erzählt von einer Familie, in der rein gar nichts so ist, wie man sich die heile Welt dort vorstellt. Zudem geht sie mit dem Tourismus und besonders mit den Touristen hart ins Gericht. Es ist manchmal zum Lachen, wenn sie die Menschen beschreibt, die wie Heuschrecken über die Insel herfallen. Ich habe mir fest vorgenommen, nie so zu sein wie diese Typen.
Zuerst mußte ich mich an den etwas ungewöhnlichen Schreibstil gewöhnen. Die Sprache steckt voller Poesie - ich habe zu Beginn beinahe erwartet, daß sich die Zeilen reimen. Doch dann war ich von diesem Buch total begeistert. Die beschriebenen Personen wirken mit ihren Macken so lebendig, daß man glaubt, sie schon lange zu kennen und sich gut in sie hineinversetzen kann
Dieses Buch wird mir lange im Gedächtnis bleiben, so wie es besondere Bücher immer tun.

2 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 26.09.2022
Hinter dem hellen Schein / Schloss Liebenberg Bd.1
Caspian, Hanna

Hinter dem hellen Schein / Schloss Liebenberg Bd.1


ausgezeichnet

Im Jahr 1906: Die junge Adelheid kann ihr Glück kaum fassen. Sie, Tochter eines armen Tagelöhners, hat auf Schloss Liebenberg eine Stelle als Stubenmädchen bekommen. Mit ihrem Verdienst kann sie ihre Familie unterstützen. Doch ihr Glück beschert ihr auch viele Neider. Besonders das Hausmädchen Lydia macht Adelheid das Leben auf Schloss Liebenberg schwer. Nur zum Diener Viktor fühlt Adelheid sich hingezogen, obwohl der sehr zurückhaltend ist. Durch eine Intrige wird Adelheid zum Hausmädchen herabgesetzt und muß sich nun mit Hedda ein Zimmer teilen. Das erweist sich bald als großes Glück, denn die beiden Mädchen werden Freundinnen. Gemeinsam erleben sie einen Skandal, der das Kaiserreich erschüttern wird.

Die Idee von Hanna Caspian, ihren Roman "Schloss Liebenberg - Hinter dem hellen Schein" aus der Sicht der Bediensteten zu schreiben, erweist sich als genial. Das Buch hat mich von Anfang bis Ende total gefesselt. Auf der einen Seite ist das Luxusleben der Herrschaften und auf der anderen Seite erlebt man die bittere Not der Bevölkerung. Das Personal im Schloss arbeitet bis zum Umfallen und bleibt trotzdem immer arm. Es muß ständig Angst haben, die Stellung zu verlieren. Deshalb wagt niemand, daß System in Frage zu stellen. Die historische Geschichte um Schloss Liebenberg wurde von Hanna Caspian geschickt mit den fiktiven Schicksalen der Hausangestellten kombiniert. Daraus entstand ein packender Roman, der so schnell keinen Leser kalt lassen wird. Ein unbedingtes Muß für alle Fans von Downton Abbey!

Bewertung vom 24.09.2022
Findelmädchen
Bernstein, Lilly

Findelmädchen


ausgezeichnet

Helga und ihr Bruder Jürgen kommen im Jahr 1955 aus Frankreich zurück nach Köln zu ihrem Vater. Die Mutter ist seit dem Ende des Krieges verschwunden. Der Vater gibt seinen Kindern ein Zuhause, aber er will mit ihnen nicht über die Vergangenheit sprechen. Jürgen findet sofort Arbeit, aber Helga möchte sehr gerne auf ein Gymnasium gehen. Stattdessen meldet ihr Vater sie auf einer Haushaltsschule an. Als sie ein Praktikum im Waisenhaus machen muß, ist sie entsetzt. Die Kinder werden dort mißhandelt und gequält. Besonders die kleine Bärbel hat es schwer, denn sie ist ein "Besatzerkind". Helga versucht das Mädchen zu beschützen und geht dabei auch ungewöhnliche Wege.

Selten hat mir eine Geschichte so aufs Gemüt geschlagen wie "Findelmädchen" von Lilly Bernstein. Das Leid der Kinder in einem "christlichen" Waisenhaus ist unvorstellbar. Wie können Menschen sich auf Gott berufen und dann den Kindern so etwas antun? Lilly Bernstein hat in ihrem Roman einen unaufgeregten, aber sehr zu Herzen gehenden Ton getroffen. Nicht nur das Leid der Waisenkinder, auch das harte Leben der Menschen nach dem Krieg hat sie einfühlsam beschrieben, ebenso wie die Rechtlosigkeit der Frauen. Man fühlt beim Lesen mit den Menschen und kann sich doch heute kaum noch vorstellen, wie es war, Hunger zu haben und in Ruinen zu wohnen. Man spürt aber auch den Aufbruch in eine neue Zeit. Die Menschen sind bereit, aus den Trümmern Neues aufzubauen und arbeiten hart dafür.
Dieses Buch gibt seinen Lesern einen neuen Blick auf viele Probleme unserer Zeit. Man sollte es auf sich wirken lassen.

Bewertung vom 18.09.2022
Die Langeweile stirbt zuletzt / Seniorenkrimi Bd.1
Bruns, Julia

Die Langeweile stirbt zuletzt / Seniorenkrimi Bd.1


sehr gut

Kriminalhauptkommissar s. D. Helmut Katuschek wohnt neuerdings völlig unschuldig in einer Seniorenresidenz. Seine Frau Margot wollte dort unbedingt einziehen. Helmut fühlt sich eher wie im Gefängnis. Durchgetakteter Tagesablauf und seine Mithäftlinge gehen ihm gehörig auf die Nerven. Allen voran Margots beste Freundin Hannelore, deren Mund nie stillstehen, Gerhard, der geborene Hypochonder, Julia, die voll auf der Esoterikschiene fährt und Rolf Jürgen, der auch in seinem hohen Alter jedem weiblichen Wesen an die Wäsche will. Einziger Lichtblick für Helmut ist Selma, die Küchenhilfe. In ihr findet er eine Verbündeten, die auch mal eine Scheibe Wurst mehr auf seinen Teller legt. Doch dann wird Selma ermordet in der Küche aufgefunden, erschlagen mit einem Fleischklopfer und einer Fleischgabel in der Nase. In Helmut werden die Lebens- und Ermittlergeister geweckt - er hat wieder eine Aufgabe! Als auch noch Pathologin Dr. Böttcher in der Residenz einzieht, ist das alte Team perfekt!

"Die Langeweile stirbt zuletzt" von Julia Bruns bereitet wirklich viel Spaß. Wer jemals jemanden in einer Seniorenresidenz wohnen hatte, wird hier so manchen Charakter wiedererkennen. Zwar wird hier fast alles überspitzt dargestellt, aber genau das macht den Charme dieses Buches aus. Mit all ihren Ecken, Kanten und speziellen Eigenarten ist jeder der Bewohner einzigartig und liebenswert. Man mag sie, den einen mehr, den anderen etwas weniger - und selbst die, die man weniger mag, schaffen es, ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern. Auch wenn sie im wahren Leben einfach nur nerven würden. Julia Bruns hat es geschafft, das Leben in einer Seniorenresidenz gehörig auf die Schippe zu nehmen. Drumherum hat sie einen Krimi geschaffen, der mit unterschwelliger Spannung glänzt. Ich finde, Krimi und Unterhaltungsroman halten sich hier die Waage. Auf jeden Fall besticht das Buch durch richtig guten Humor. Helmut mit seinen Ansichten über sein neues Leben, seine Mitbewohner und seine Frau sind einfach toll und sorgen für gute Laune. Der Schreibstil ist dem Buch angepaßt. Locker und leicht, so daß man einfach Freude hat, mit Helmut auf Ermittlertour zu gehen. Eines kommt bei diesem Buch garantiert nicht auf: Langeweile! Die stirbt hier nämlich sofort, wenn man den ersten Satz gelesen hat!

Bewertung vom 14.09.2022
Sturmopfer
Lloyd, Sam

Sturmopfer


ausgezeichnet

Lucy und Daniel Locke leben zusammen mit ihren Kindern Billie und Fin ein ruhiges Leben auf den Klippen von Skentel. Doch dann wird Daniels Segelboot "Lazy Susan" auf dem Meer treibend gefunden, Daniel und die Kinder sind verschwunden. Als zeitgleich ein Jahrhundertsturm aufzieht, unternimmt Lucy alles, um hinter das Geschehen zu kommen und ihre Familie zu retten. Doch damit beginnt der Albtraum erst...

Puh. "Sturmopfer" von Sam Lloyd ist so unfassbar spannend! Hier verbirgt irgendwie jeder etwas vor dem anderen, so daß man sich ständig fragt, wem man hier noch vertrauen kann. Zunächst war mir Lucy sehr sympathisch, ich habe ihren Mut bewundert und mit ihr ihre Verzweiflung durchlebt. Doch nach und nach bröckelte die Fassade und je mehr man über sie erfährt, desto mehr zweifelt man an ihr und man bekommt ein völlig anderes Bild von ihr. Sam Lloyd schafft hier eine immense Spannung, die sowohl durch Rückblicke in die Vergangenheit der Charaktere, als auch durch die Naturgewalt aufgebaut wird. Man will immer mehr über die Vergangenheit wissen, lernt dadurch manche Handlungsweisen besser zu verstehen und sieht die entsprechenden Charaktere in einem völlig neuen Licht. Dazu die düstere Stimmung der tosenden See, hier spürt man die Gefahr und Zerstörungskraft des Sturmes hautnah. Mir persönlich hat sehr gut gefallen, daß man ein wenig Einblick in die Arbeit der Seenotretter erhält. Man erlebt, wie gefährlich ihre Arbeit ist und die Achtung, die man vor ihnen haben sollte, wird hier sehr gut vermittelt!
Mich hat dieses Buch absolut gefesselt und ich empfehle es gern weiter!

Bewertung vom 13.09.2022
Schneewittchen schläft
Tudor, C. J.

Schneewittchen schläft


ausgezeichnet

Vor drei Jahren stand Gabe im Stau, als ihn von der Rückbank des vor ihm stehenden Wagens ein Mädchen anblickt und "Daddy" sagt. Das Mädchen sieht aus wie seine Tochter Izzy, doch die ist zu Hause mit seiner Frau. Als er dort anruft, meldet sich jedoch die Polizei. Seitdem verbringt Gabe sein Leben damit, Izzy zu suchen. Er fährt die Autobahnen ab, gibt die Hoffnung nicht auf. Gleichzeitig sind Fran und ihre Tochter Alice auf der Flucht, denn sie wissen, was damals mit Izzy geschah und ihnen widerfährt, wenn sie ihren Verfolgern in die Hände fallen...

"Schneewittchen schläft" von C. J. Tudor ist ein sehr spannender Thriller mit extrem geheimnisvollen Elementen, welche für Gänsehaut sorgen. Die Autorin erzählt ihre Geschichte in verschiedenen Handlungssträngen, die jeweils in kurzen Kapiteln geschrieben sind. Dadurch erhöht sich die Spannung natürlich, denn man will jedem Handlungsstrang sofort folgen. Es gibt immer wieder neue Wendungen, Fakten werden aufgedeckt und man fiebert einfach der Lösung immer mehr entgegen. Diese setzt sich dann logisch aus den verschiedenen Strängen zusammen, die perfekt zusammenfinden. Manche Szenen wirkten auf mich etwas mystisch, was der Handlung einen besonderen Pep gab. C. J. Tudor schreibt sehr locker und leicht, ihr Stil bereitet Spaß, wodurch man noch mehr durch die Seiten fliegt.
Von mir bekommt das Buch eine klare Leseempfehlung!

Bewertung vom 10.09.2022
Düsteres Watt / Liv Lammers Bd.6
Weiß, Sabine

Düsteres Watt / Liv Lammers Bd.6


ausgezeichnet

Sylt an einem heißen Sommertag. Ein anonymer Anrufer meldet eine Leiche in den Lister Wanderdünen. Es stellt sich heraus, daß der Mann ertrunken ist. Es handelt sich um Klaus von Raboisen, dem Sohn einer reichen Adelsfamilie. Als eine weitere Leiche im Watt gefunden wird, diesmal lautet die Todesursache Verdursten, geraten Liv Lammers und ihr Team unter Druck. Hängen die Fälle zusammen? Und wieso sind die Todesarten gegensätzlich zum Fundort?

Mit "Düsteres Watt" läßt Sabine Weiss ihre Kommissarin Liv Lammers nun zum sechsten Mal ermitteln. Da Sabine Weiss zwar auch private Dinge in die Handlung einfließen läßt, diese aber wirklich nur Randgeschehen sind und ausreichend nebenbei erklärt werden, kann man auch prima mit diesem Band in die Serie einsteigen. Die Fälle sind ohnehin in sich abgeschlossen und unabhängig. Mit diesem Band wagt sich die Autorin in die Welt des Adels. Sie zeigt auf, daß es auch nicht immer nur goldig ist, sondern durchaus mehr Schein als Sein vorherrscht. Man erfährt hier einiges über alte Traditionen,welche durchaus hinterfragt werden. Wie immer bei dieser Serie ist die Handlung unheimlich spannend. Die Autorin schafft es immer wieder durch Wendungen und neue Verdachtsmomente zu überraschen. So richtig sicher ist man nie, wen man selbst Verdächtigen soll und so bleibt die Spannung bis zum Schluß sehr hoch. Zu Liv und ihrem Team kann man wie immer nur eines sagen: Sie sind absolut sympathisch, authentisch und man hat das Gefühl, sie schon ewig zu kennen.
Dieser Krimi beinhaltet alles, was ich mir wünsche. Man erhält eine spannende Handlung und sympathische Ermittler vor der traumhaft beschriebenen Kulisse von Sylt. Mich hat das Buch wieder komplett begeistert!

Bewertung vom 09.09.2022
Das Lied der Küste
Westwood, Lauren

Das Lied der Küste


sehr gut

Skye Turners Zwillingsschwester Ginny stürzt nach einer wilden Party von den Klippen ins Meer. Die Familie zerbricht danach an ihrer Trauer und an Schuldgefühlen. 15 Jahre später kehrt Skye in ihr Heimatdorf an der schottischen Küste zurück, um ihre Mutter wiederzusehen. Die Erinnerung an das schreckliche Geschehen holt sie gnadenlos ein. Als sie mehr über den Unfall erfahren will, prallt sie bei ihren ehemaligen Freunden und bei den Dorfbewohnern auf eine Mauer des Schweigens. Stattdessen stößt sie auf wilde Gerüchte und viele Ungereimtheiten. Ein geheimnisvoller Fremder hilft ihr, die Lügen von damals zu entwirren. Was Skye mit ihm dabei aufdeckt, wird ihr nicht gefallen!

"Das Lied der Küste" ist eine Geschichte, die sich an der schottischen Küste abspielt. Lauren Westwood läßt darin eine Stimmung aufleben, wie sie echter nicht sein könnte. Man erlebt die rauhe Landschaft deutlich vor Augen und spürt die Nebelschwaden und den Wind beinahe auf der Haut. Dazu paßt die trübe Gefühlslage der Personen dieser Geschichte. Sie leiden unter Schuldgefühlen und unausgesprochenen Vorwürfen. Man fragt sich sehr oft, warum nicht einfach miteinander geredet wird. Damit wäre so manches Problem schnell gelöst. Aber dann wäre der Roman ja auch schneller beendet und das wäre schade, denn es würde dem Leser eine düstere und geheimnisvolle Geschichte mit einem überraschenden Ende entgehen.