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Chattys Bücherblog
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Bretten

Bewertungen

Insgesamt 696 Bewertungen
Bewertung vom 19.02.2019
Das Seehospital
Glaesener, Helga

Das Seehospital


sehr gut

Schon auf den ersten Seiten lernen wir Frida kennen. Sie arbeitet in einem Krankenhaus, möchte studieren, um Ärztin zu werden. Sie erscheint sehr zielstrebig und wissbegierig. Obwohl die Zeiten für sie gerade sehr schwierig sind, und sich auch eine neue Liebe anbahnt, zögert sie keinen Moment, um ihrer Familie beizustehen. Hier hatte ich wirklich großen Respekt vor der Entscheidung.

Nachdem sich aber nun irgendwie alles nach Friede, Freude, Eierkuchen angehört bzw. -gelesen hatte, kam das große Erwachen. Fridas Mutter zeigte sich sehr kaltherzig und erst so nach und nach, kam heraus, weshalb ihre Gefühle so unterkühlt wirkten. Es war einfach die Angst. Angst davor, als arme Kirchenmaus dastehen zu müssen.

Richtig spannend wurde es dann, als Lou verschwunden war. Ich muss gestehen, dass ich am Anfang dachte, dass sie ins Wasser gegangen ist, da sie auf keinen Fall der arrangierten Hochzeit zustimmen wollte. Seltsam fand ich allerdings schon, dass sich so wenig Menschen an der Suche beteiligt hatten.

Ja und dann ging es ja auch schon im zweiten Teil weiter und schwupps schon war Lou in Hamburg. Und nun kam eigentlich die Wende im Roman, denn plötzlich drehte sich alles nur noch um Lou und ihre Geschichte in Hamburg. Was war aber zwischenzeitlich mit dem Seehospital? Die Geschichte darum, wurde völlig an die Seite gedrängt und auch nur noch selten angesprochen. Die komplette Story hatte sich nun verlagert. Ich möchte nicht sagen, dass Lous Geschichte uninteressant war - bei weitem nicht - aber dennoch war ja der Titel "DAS SEEHOSPITAL" und nicht Lou's Abnabelung oder "die Geschichte eines gefallenen Mädchens" oder ähnlichem. Ja, ich kann schon sagen, dass ich hier etwas enttäuscht wurde.

Bewertung vom 19.02.2019
Tief ins Herz
Pinborough, Sarah

Tief ins Herz


ausgezeichnet

Vor einigen Tagen erhielt ich per Post einen Thriller, der mich sofort irgendwie in seinen Bann zog. Zuerst wollte ich ihn nochmal zur Seite legen, aber immer wieder hatte das Cover meinen Blick angezogen. Klar, dass ich ihn dann doch mal etwas näher betrachtet und auch ein bisschen darin gelesen habe. Und schwupps...schon war ich mitten im Prolog. Wer, wie ich, sehr gerne Thriller liest, wird hier beim Prolog schnell feststellen, dass zwischen den Zeilen Enttäuschung, Wut, Schmerz und Rache zu spüren sind. ER will sie vernichten. Ich war wirklich gespannt, um wen es sich hierbei handeln würde und was genau passiert war. Deshalb hatte ich auch keine Chance - ich musste sofort weiterlesen. Und so lernt der Leser auch recht schnell Lisa kennen. Sie zeigt sich als stets besorgte Übermutter, die ihre Tochter nicht aus den Augen lässt. Sie hat nahezu panische Ängste, dass Ava jemals etwas passieren könnte. Man spürt beim Lesen schon so eine gewisse Beklemmung. So , als würde Lisa einem selbst die Luft abstellen. Aber auch die kleinen, dezenten Hinweise auf die Vergangenheit, lassen den Leser aufhorchen und voller Spannung weiterlesen. Dann tritt aber auch Ava auf. Sie hat ein Geheimnis, von dem noch nicht mal ihre besten Freundinnen eine Ahnung haben. Hier stellte sich mir immer wieder die Frage, wer dieser Facebook-Bekannte war. Ob er wohl etwas mit dem Prolog zu tun hatte? Auch hier ist immer wieder diese unterschwellige Gefahr spürbar, die die Autorin geschickt in die einzelnen Szenen einbringt. Aber ein weiteres Geheimnis umgibt ja Mutter und Tochter noch. Nämlich ein Geschehnis aus der Vergangenheit, dass immer nur leicht angedeutet wird, aber immer im Hintergrund schwelt. Und auch die Geschichte mit Daniel wird immer wieder kurz angesprochen und bleibt weiterhin geheimnisvoll. Mit diesen unausgesprochenen Fakten bzw. Geschehnissen wird der Leser dann in den zweiten Teil des Buches geführt. Und hier lösen sich dann immer mehr Geheimnisse auf, die aber alle gleich spannend, tragisch und fast schon unglaublich sind. Das Ende gleicht dann einem großen Showdown, bei dem ich aufatmend das Buch sinken lassen. Zu vieles war passiert, als dass ich das Buch einfach so wieder ins Regal hätte stellen können. Ich musste mich erstmal sammeln und ausatmen.

Bewertung vom 06.02.2019
Im Wingert lauert der Tod
Godau, Angelika

Im Wingert lauert der Tod


gut

Ich bin ein Fan regionaler Krimis und konnte bzw. wollte auf einen Pfalz-Krimi auf keinen Fall verzichten.

Ob es nun an den mangelnden Vorkenntnissen bezüglich der Protagonisten lag oder ich einfach nicht so richtig in die kriminalistische Geschichte gefunden habe... ich weiß es nicht. Fakt ist jedoch, dass mich weder Protagonisten noch Story so wirklich mitgerissen haben. Es war einzig und allein dem Deckel Alli zu verdanken, dass ich immer weiter gelesen habe.

Es waren auch die kleinen feinen dialektischen Einlagen, die ich interessant fand, die jedoch aber zur Spannung wenig beigetragen hatten.



Bewertung vom 04.02.2019
Ein Löwe unterm Tannenbaum
Kramer, Irmgard

Ein Löwe unterm Tannenbaum


ausgezeichnet

Wer kennt es nicht?! Alle Jahre wieder kommt die Kiste mit dem Weihnachtsdeko auf den Tisch, man packt aus, ist erstaunt, aber auch erfreut, dass es nun schon wieder soweit ist.

Dem kleinen Löwen geht es ähnlich. Auch er wird jedes Jahr wieder nach Weihnachten in die Kiste gepackt und hofft, im nächsten Jahr verkauft zu werden. Und plötzlich war es soweit - ein Wunder! Ein Kaufinteressent! Und was für einer!

Die Autorinnen erzählen hier in einer kindgerechten Sprache, untermalt von wunderschönen Zeichnungen, die Bemühungen des Löwen, in 24 Tagen das Herz seines neuen Besitzers zu gewinnen.

Bewertung vom 01.02.2019
Der Insasse
Fitzek, Sebastian

Der Insasse


sehr gut

Ich war bereits nach den ersten Seiten so gefesselt, dass ich gar nicht mehr aufhören wollte zu lesen. Nur noch eine Seite, und noch eine, und noch eine. Nur noch dieses Kapitel, okay, das Nächste auch noch und plötzlich war das Ende da.

Aber, ich möchte wirklich nicht vorgreifen und kommen somit zur Story.

Welches Gefühl muss wohl ein Vater haben, dessen Sohn spurlos verschwindet? Aber dessen nicht genug. Man kennt den Täter, der dieser schweigt beharrlich. Ich glaube, dass sich kaum einer von uns, in diese Lage versetzen kann und möchte. Es muss einfach furchtbar sein.

Aber welche Chancen hat man, an Informationen zu gelangen? Und hier hat FITZEK eine Story dazu kreiert. Eine Story, die erschüttert, betroffen macht, aber auch den Kampfgeist weckt. Ich habe wirklich mit jedem Schritt mitgefiebert und jede noch so kleine Information zum Verbleib des Jungen "analysiert".

Bewertung vom 30.01.2019
Seine Jagd beginnt / Ralf Parceval Bd.1
Landow, Chris

Seine Jagd beginnt / Ralf Parceval Bd.1


sehr gut

Schon auf den ersten Seiten verspürt man die Sucht, immer weiterlesen zu wollen. Eine Leiche ... in einem Auto... na ja, soweit eigentlich nichts ungewöhnliches. Aber das der Fahrgastraum inklusive dem Toten bis zum Armaturenbrett mit Beton ausgegossen war ... das war schon gewaltig. Jeder noch so geübte Thrillerleser wird an dieser Stelle erstmal kräftig schlucken, aber wie ich, sofort weiterlesen wollen.

Durch die kurzen Kapitel schafft der Autor viel Spannung und eine teilweise sehr düstere Stimmung. Die Nerven liegen sozusagen blank und das Fingernagelknabbern geht weiter.

Parcevals Figur bleibt zwar bis zum Schluß irgendwie undurchsichtig, aber dennoch strahlt sie das gewisse Etwas aus. Oder ist es gerade das Unnahbare, was so anziehend wirkt. Obwohl er sehr aktiv und gewaltbereit ist, gibt es doch Momente, in denen er verletzlich wirkt.

Bewertung vom 28.01.2019
Die Klosterbraut
Schörghofer, Manuela

Die Klosterbraut


sehr gut

Besonders gut gefällt es mir, wenn, wie im vorliegenden Fall, das Personenverzeichnis mit Herausstellung der historischen Persönlichkeiten vorangestellt wird. Toll fand ich auch das Verzeichnis der Städte- und Flussnamen von damals und heute.
Aber dem war noch nicht genug, es folgte ein Glossar mit den gängigsten Begriffen aus dem Klosterleben.

Aber kommen wir nun zum Inhalt. Der Roman beginnt im 1. Teil mit dem Zeitabschnitt: Mai bis September 1226 und umfasst eigentlich das Kennenlernen der Protagonisten untereinander bis hin zur Hochzeit und dem Eintritt ins Kloster.

Auf den ersten Seiten lernen wir direkt Franka kennen. Sie zeigt sich kämpferisch und klug, aber manchmal auch ein kleines bisschen naiv. Obwohl die stellenweise einen sehr rauen und fordernde Kommandoton anschlägt, scheint sie bei der Männerwelt damit Erfolg zu haben, na ja, zumindest bei Wulf. Aber dazu später mehr.

Ihre Schwester Melinda hingegen, ist einfach nur schön und weiß das auch. Ihr Verhalten ist äußerst fragwürdig, aber wenn man immer nur auf die Schönheit reduziert wird, muss man ja auch nicht mehr können.

Stellenweise hatte mich die Geschichte der beiden Mädchen an ein Märchen erinnert. Schneeweißchen und Rosenrot? Oder gar Aschenputtel? Für mich hatte hier der Roman die Historie verlassen um in die Märchenwelt abzutauchen.

Auch das Verhalten der Eltern fand ich stellenweise wirklich merkwürdig und nur sehr wenig oder gar nicht nachvollziehbar. Gerade im Hinblick auf den Handlungszeitraum (im Jahr 1226) hatten die Kinder respektive die Töchter, wohl nicht diese verbalen Freiheiten, wie sie beschrieben wurden. Ich darf hier einfach nur an die respektlosen Kommentare beim Essen erinnern. So was geziemt sich doch für eine Tochter aus gutem Hause einfach nicht. Aber bei Franka haben sie einfach alles durchgehen lassen. Hauptsache sie packt ihre Sachen und geht endlich ins Kloster.

Einen Aufreger fand ich ebenfalls, als der Vater Franka als die "hässliche" Wulf borstellte. Er hatte zwar nicht das Wort hässlich verwendet, sondern eher so drumrum. Aber ganz ehrlich, welcher Vater (zu damaliger Zeit) spricht so voller Überzeugung von seiner liebenden Tochter? Gut, solches Verhalten fördert natürlich den Wunsch ins Kloster zu gehen. Aber klar war auch, dass weder Wulf noch Franka mit dieser Entscheidung wirklich glücklich sein würden.

Der 2. Teil spielt von Februar 1227 bis Frühjahr 1229 und umfasst das Klosterleben und die Reise ins Heilige Land.
Hier scheint mir Franka um einiges reifer. Ihre Gedanken sind nun klarer und somit auch nachvollziehbarer. Auch das Klosterleben mit seinen Höhe und Tiefen und den unterschiedlichen Charakteren, kann die Liebe zu Wulf nicht zum erlöschen bringen. Man spürt beim Lesen, welch tiefer Schmerz ihr die Liebe zusetzt und wie sehr sie mit der Situation hadert. Dennoch hat sie ihr Ziel vor Augen, das sie auch weiterhin verfolgt.

Wulf macht seinen Traum wahr und schließt sich dem Kreuzzug an. Klar, dass er auch hier so manches Abenteuer bestehen muss, aber auch neue Kontakte und Freundschaften können geknüpft werden. Er scheint mir in dieser Zeit auch etwas bodenständiger geworden zu sein.
Schade fand ich, dass in diesem 2. Teil Melinda etwas kurz kommt. Sie bleibt für mich zwar weiterhin gefühlskalt und eine Zicke, jedoch hatte sich die Autorin nun mehr auf Franka, die kleine Krimigeschichte im Kloster und Wulf eingeschossen, so dass von Melinda keine Rede mehr war. Her hätte ich mir gewünscht, dass auch ihr Leben (ohne Wulf) ab und an ins Licht gerückt wäre. Ist sie Wulf treu geblieben? Wie verlief ihr Leben weiter?

Der 3. Teil umfasst den Zeitraum Frühjahr 1231 bis Mai 1232 und somit die Rückkehr und den Austritt aus dem Kloster.

Im letzten Teil hatte die Autorin nochmal alles gegeben. Die anfänglichen Schwierigkeiten waren hier komplett vergessen und alle Rätsel wurden gelöst. Meine Vermutung

Bewertung vom 22.01.2019
Treibts zua!
Brandstätter, Lisa;Wenger, Clemens

Treibts zua!


ausgezeichnet

Ganz klar, was so schon so einen Titel trägt, verspricht viel ländliches, bayrisches und heimatliches, aber auch jede Menge Spannung. Mit dieser Erwartung bin ich an den Krimi gegangen und .... aber lest einfach mal weiter!

Schon auf den ersten Seiten lernte ich die alleinerziehende Mutter von zwei Kindern, Lilly Engel kennen. Lilly stammt zwar aus dem hohen Norden, ist aber für die Liebe in den wilden Süden gezogen. In den Süden? Ja, genau genommen an die Grenze zwischen Bayern und Österreich. Und genau da wären wir dann auch schon beim Thema. Die Grenznähe zu Österreich bedeutet nämlich auch, dass sie hin und wieder auf ihren österreichischen Kollegen Major Sigmund Huber trifft. Huber ist nicht gerade der smarteste alle Polizisten und geht mit seiner Art und Weise Lilly ziemlich auf die Nerven. Ob sich hier schon eine gewisse Anziehung, Annäherung, Liebelei nach dem Motto: Was sich liebt, das neckt sich, anbahnt.... nun ja, lest einfach mal weiter.

Sehr gut hatte mir auf Seite 69 die Darstellung der heutigen Sichtweise gefallen. Da ist u.a. die Rede davon, dass heute nur noch einzelne Fragmente aufgezeigt werden und man sich daraus dann sein eigene Bild konstruiert. Würde man jedoch die Sache im Ganzen, Gesamten betrachten, brächte dieses dann oft ein ganz anderes Bild. Die Schuld daran, ist größtenteils bei den Medien zu suchen, die die Menschen immer mehr manipulieren (können).

Aber zurück zum Krimi und den Wiederholungen und schier endlosen Plänkeleien. Wiederholungen? Oh ja, leider! Gerade das Thema Minirock tritt immer und immer wieder auf. Lilly ärgert sich dann zwar über die Machokommentare, zieht aber weiterhin den Minirock an. Und ob dieses und hochhackige Schuhe bei den Polizeiermittlungen bzw. -Einsätzen förderlich sind? Darüber mag sich jeder seine eigenen Gedanken machen.

Am Ende war ich irgendwie so ein bisschen enttäuscht. Gut, den Täter hatte ich vorher schon im Visier, dennoch kam es etwas hopplahopp. Da schien den beiden Autoren so ein bisschen die Luft ausgegangen zu sein.

Bewertung vom 21.01.2019
Agatha Raisin und die tote Geliebte / Agatha Raisin Bd.11
Beaton, M. C.

Agatha Raisin und die tote Geliebte / Agatha Raisin Bd.11


ausgezeichnet

Nun war er endlich da, der elfte Band und damit die Fortsetzung mit der "liebreizenden" Agatha, auf den ich solange gewartet hatte.

Was der letzte Band vermuten ließ, wird nun Gewissheit. Agatha sieht sich nämlich schon am Ziel ihrer Träume und freut sich auf das Leben mit ihrem Ehemann James. Ja, die beiden habe es wirklich getan und sind wahrhaftig verheiratet. Und wie sollte es anders sein, nicht wirklich glücklich damit. Agatha, die ja immer bestrebt war, eigenständig und unabhängig zu sein, fühlt sich in der Rolle der treusorgenden Ehefrau nicht wohl. Nun gut, man könnte es auch so sagen, sie scheint für diese, ihre neue Rolle auch nicht geeignet. Zumindest wird ihr dieses Gefühl von James vermittelt. Klar, dass das nicht lange gutgehen kann. Ich hatte mich anfangs auch sehr über James Verhalten gewundert. Bis dann aber klar wurde, was wirklich hinter seiner Unzufriedenheit steckt.

Dieses Mal hatte sich die Autorin zwei ganz besondere Handlungsstränge ausgesucht. Zum Einen ist es der Mord an Melissa und zum Anderen James. Beide Stränge sind sehr ausgeprägt, wobei die Ermittlungen im Mordfall klar im Vordergrund stehen. Dennoch fand ich James Einzug ins Kloster schon etwas irritierend, da mir aus den Vorgängerbänden nicht klar war, dass James gläubig war. Also ich meine, so richtig gläubig. Aber nun gut, eben noch verheiratet....schwupps....schon wieder geschieden.