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Gelinde
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Insgesamt 378 Bewertungen
Bewertung vom 21.02.2021
Das Geheimnis der Themse
Goga, Susanne

Das Geheimnis der Themse


ausgezeichnet

Das Geheimnis der Themse, von Susanne Goga

Cover:
Sehr schön und passend. Der Ausblick zeigt eindeutig London (Handlungsort) und die Kleidung und Accessoires zeigen uns dass wir uns in eine historische Zeit begeben.

Inhalt:
London 1894.
Charlotte und ihr Mann Tom sind seit zwei Jahren glücklich verheiratet. Doch immer noch hat sich kein Nachwuchs eingestellt. Beide lieben sich und brauchen nicht unbedingt ein Kind um sich dies zu beweisen. Doch die gesellschaftlichen Normen erwarten anderes und so nagt der innere Zweifel an beiden und führt dazu dass sie sich entfremden.
Genau in diese Zeit fällt ein neuer Auftrag für Tom. Er soll für ein Buch recherchierten. Geheime Mythen, Personen und magische Platze in und um London. Dabei hilft ihm Charlotte und gerät dabei sogar in tödliche Gefahr.

Meine Meinung:
Dies ist mein erster Roman der Autorin.
Und wie ich beim Lesen auch gemerkt habe ein Folgeroman (1.Buch: Der verbotene Fluss), denn immer wieder kamen Hinweise auf „damals“ ohne genaue Erklärung, das fand ich schon irgendwie ärgerlich und störend, denn somit habe ich das Gefühl mir fehlt etwas an Information um die Personen Tom und Charlotte besser zu verstehen.

Es geht viel um Okkultismus, esoterische Handlungen und Rituale. Die Recherchen von Tom und Charlotte sind für mich auch teilweise recht verwirrend, so war mir nicht immer klar, geht es gerade um die Recherche zum Buch oder zu der Leiche, einer jungen Frau, die ziemlich bald unter mysteriösen Umständen am Themseufer gefunden wurde. Es geht weit zurück bis ins alte Ägypten und hier spielt vor allem die Göttin Isis und der Glaubenskult um sie eine große Rolle.
Wir erleben, dass mystischer Kult und daraus resultierender Wahn auch damals schon existiert hat und ausgelebt wurde.

Eine Handlung die ich so noch nie gelesen habe. Krimi, historische Geschichte in der historischen Geschichte, und auch ein bisschen Liebes- und Familiengeschichte mit gesellschaftlicher Rebellion.

Autorin:
Susanne Goga wurde 1967 in Mönchengladbach geboren und lebt dort bis heute. Die renommierte Literaturübersetzerin und Autorin reist gern – mit Vorliebe auch in die Vergangenheit. Das spiegelt sich in ihren überaus erfolgreichen historischen Romanen wider.

Mein Fazit:
Ein historischer Roman um 1894 der in London spielt und in dem die Protagonisten noch weiter in die Historie zurückgehen, bis ins alte Ägypten.
Von mir 4 Stern.

Bewertung vom 19.02.2021
Vorsicht, Wunschfee! / Maxi von Phlip Bd.1
Ruhe, Anna

Vorsicht, Wunschfee! / Maxi von Phlip Bd.1


ausgezeichnet

Maxi von Phlip, Vorsicht, Wunschfee!

Cover:
Es ist wunderschön und zieht den Blick sofort auf sich.

Inhalt und meine Meinung:
Hier wurde mit der quirligen Fee Maxi eine tolle Fantasie-Figur geschaffen, die alle Mädchen (im angepeilten Lesealter 7-9 Jahre) super gerne sofort zur Freundin haben wollten.
Maxi war quasi (zur Strafe) in einer Flasche eingeschlossen, bis sie von Paula befreit wurde. Sie ist nun also eine „beurlaubte“ Wunschfee, die im Moment leider nicht alle ihre Fähigkeiten benutzen kann. Sie muss nun gute Wünsche für Paula erfüllen um wieder eine vollwertige Fee zu werden. Nur muss Maxi eben von selber auf die guten Taten kommen. Und her liegt nun das Problem, denn es gibt dabei gewaltige Missverständnisse. Dadurch wird es sehr turbulent und zuerst mal geht alles drunter und drüber.
Doch zum Glück klappt es dann doch noch und Paula kann mit ihrer besten Freundin einen wunderschönen Tag verbringen.
Das Ende ist halboffen würde ich mal sagen, es ist auf jedenfall noch ganz viel Raum für weitere Abenteuer mit Maxi.

Die kurzen Kapitel und die angenehm große Schrift sind super geeignet für das erste Lesealter.

Der Schreibstil ist wunderschön. Es gibt tolle Sätze und neue Wortkreationen und viel zu lachen.

Die Illustrationen sind einfach genial. Die Mimik in den Gesichtern - köstlich.

Autorin:
Anna Ruhe wurde in Berlin geboren. Nach einem Abstecher an die englische Küste, studierte sie Kommunikationsdesign und Illustration und arbeitete daraufhin viele Jahre als Grafikdesignerin. Spannende Geschichten hatte sie schon immer im Kopf, mit dem Schreiben begann sie nach der Geburt ihrer zwei Kinder. Mit ihrer Familie lebt sie in Berlin.

Illustrator:
Max Meinzold, geboren 1987, ist freischaffender Grafikdesigner und Illustrator. Seine Schwerpunkte liegen in den Bereichen Science-Fiction, Fantasy und der Kinder- und Jugendliteratur. Für seine moderne, innovative Buchgestaltung wurde er bereits für zahlreiche Preise nominiert. Er lebt und arbeitet in München.

Mein Fazit:
Ein feenostatisch magisches Buch für Mädchen im ersten Lesealter, das uns voll überzeugt und begeistert hat.
5 Sterne.

Bewertung vom 18.02.2021
Tod eines SA-Mannes
Heymann, Dieter

Tod eines SA-Mannes


ausgezeichnet

Tod eines SA-Mannes, von Dieter Heymann

Cover:
Das düstere Cover passt zum Krimi und zum Handlungsort.

Inhalt:
Rheine, 30. Januar 1934.
Nach dem Jahrestag, zur Ernennung Adolfs Hitlers zum Reichskanzler, erschüttert ein Mord das kleine westfälische Städtchen Rheine.
Ein SA-Mann wird ermordet in der Ems gefunden.
Natürlich mischt sich die SA sofort in die Ermittlungen ein und hat auch in einem Juden schnell einen Täter zur Hand.
Doch die beiden Ermittler Voss und Althoff sehen genau hin und bilden sich ihr eigenes Urteil. Als am zweiten Tag eine junge Kellnerin ermordet wird, steht für die beiden fest, hier muss es einen Zusammenhang geben.
Aber welchen? Hat die tote Frau etwas gewusst, das den Täter belasten könnte?

Meine Meinung:
Ein spannender Krimi, der in der „Kleinstadt-Idyll“ und im dunklen Zeitalter der beginnenden NS-Zeit spielt.
Der Autor hat es gut verstanden die Anfänge dieser düsteren Zeit darzustellen.

Die Handlung selber ist dann gut aufgebaut und wird schlüssig fortgeführt. Die Beschreibungen der Stadt sind sehr bildhaft, so dass man sich das ganze gut vorstellen kann.
Die Personen sind gut charakterisiert. Ihr Handeln und Auftreten kann man sich gut in dieser Zeit vorstellen.
Die beiden Kriminalbeamten (Voss und Althoff) sind mir dann aber doch ein bisschen zu positiv gezeichnet. Nicht nur dass beide gegen Hitler sind, sondern sie loben bei jedem 2. Satz (gefühlt) irgendjemand. Soviel Freundlichkeit war mir dann doch ein bisschen suspekt (dafür ist auch der halbe Punkt Abzug).
Ihre Ermittlungen waren clever und gezielt. Das „historische“ Ambiente ist sehr gut rüber gekommen. Zum Beispiel fand ich es klasse (witzig) dass die Ermittler sich immer locker zu einem Bier niedergelassen haben.

Der Epilog rundet das Ganze noch mit einigen Hinweisen des Autors sehr gut ab.

Autor:
Dieter Heymann wurde 1968 in Spelle (Kreis Emsland) geboren und wuchs in Rheine auf, wo er auch heute mit seiner Partnerin und einer Katze lebt.

Mein Fazit:
Ein toller historischer Krimi, bei dem ich auch bis zum Schluss mit gerätselt habe.
Von mir 4,5 Sterne.

Bewertung vom 17.02.2021
Glückskinder
Simon, Teresa

Glückskinder


ausgezeichnet

Glückskinder, von Teresa Simon

Cover:
Das Cover strahlt genau das aus was diese Zeit geprägt hat. Ein hoffnungsvoller Neubeginn nach schlimmen Zeiten.

Inhalt:
1942 – 1948.
Nach einem „Todesmarsch“ werden Griet van Mook und andere Frauen von den Amerikanern befreit. Alle zieht es in ihre Heimat außer Griet.
Und so landet sie in München.
Ich. Bin. Griet. Van. Mook. Ich. Werde. Leben. Bleibt ihr geheimer Wahlspruch, der ihr immer wieder Kraft gibt.
Toni Brandl, hat relativ viel Glück. Sie kann in der unversehrten Wohnung ihrer Tante wohnen und profitiert auch von deren ehemaligem Wohlstand.
Doch auch an ihr und ihrer Familie gehen die Jahre kurz nach dem Krieg, als es kaum noch etwas zu kaufen gibt, Spurlos vorbei.
Als Griet bei Tonis Familie einquartiert wird, stehen sich die beiden Frauen erst einmal sehr skeptisch gegenüber.

Meine Meinung:
Die Autorin versteht es blenden, fiktive Geschichten mit den realen Gegebenheiten der Vergangenheit, zu einem wunderbaren Erlebnis zu verbinden.

Die Personen sind alles Charaktere die einfach echt und ehrlich, und daher auch authentisch empfunden werden. Jeder hat seine eigenen Ecken und Kanten. Jeder hat seine Fehler oder auch seine guten Seiten. Das schöne ist auch, die Personen entwickeln sich und führen somit ein ganz dynamisches Eigenleben.
Toni und Griet, zwei Frauen die unterschiedliches erlebt haben und nach vielen Problemen und Schwierigkeiten zu Freundinnen werden.
Nicht nur einmal habe ich mir die Frage gestellt: Wie hätte ich mich jetzt hier verhalten??

Die Zeit muss sehr hart gewesen sein. Endlich war der Krieg vorbei und alle waren froh und hofften: nun wird es besser. Aber leider war es nicht so. Die Bevölkerung musste hungern und es fehlte an allem. Diese Situation, dieser Wechsel zwischen Hoffnung und Sorge um die Zukunft ist sehr deutlich auf jeder Seite zu spüren.

Autorin:
Teresa Simon ist das Pseudonym der promovierten Historikerin und Autorin Brigitte Riebe. Sie ist neugierig auf ungewöhnliche Schicksale und lässt sich immer wieder von historischen Ereignissen und stimmungsvollen Schauplätzen inspirieren. Sie ist bekannt für ihre intensiv recherchierten und spannenden Romane, die tiefe Emotionen wecken.

Mein Fazit:
Wieder ein wundervoller historischer Roman der mich tief bewegt hat.
Ich war regelrecht gefangen von der ganzen Aura der Geschichte.
Von mir 5 Sterne.

Bewertung vom 15.02.2021
Das Windsor-Komplott / Die Fälle Ihrer Majestät Bd.1
Bennett, S J

Das Windsor-Komplott / Die Fälle Ihrer Majestät Bd.1


ausgezeichnet

Das Windsor-Komplott
Die Queen ermittelt
Von S J Bennett

Cover:
Passt hier absolut, auch ohne Titel würde man sofort erkennen, dass hier die Queen die Hauptrolle spielt.

Inhalt:
Nach einem Empfang auf Schloss Windsor, wird der junge russische Pianist (mit dem auch die Queen getanzt hat) am nächsten Morgen tot in seinem immer aufgefunden. Und zwar in einer relativ kompromittierenden „Stellung“.
Der M15 ermittelt und wittert sofort ein Komplott von Putin.
Doch hier ist die Queen so gar nicht deren Meinung und beginnt dezent im Hintergrund mit ihren Ermittlungen und zieht ihre eigenen Schlüsse und weiß die Fäden zu entwirren.

Meine Meinung:
Ein humorvolles Lesevergnügen aber ein katastrophaler Krimi für mich.

WARUM?

Für einen Krimi war es mir viel zu verwirrend.
Was mir bis zum Schluss Probleme (Verwirrung) bereitet hat, waren die vielen Personen und dann auch noch die unterschiedlichen Beschreibungen (Benennungen) für ein und dieselbe Person: mal ein Sir XY, dann seine Berufsbezeichnung, und ich glaube Nickname oder Nachname waren auch dabei.
Auch bei der Lösung des Falles habe ich bis zum Schluss überhaupt nicht durchgeblickt. Hatte die Queen immer wieder ein Puzzelteil an ihren Platz geschoben oder eine neue Erkenntnis gewonnen, habe ich immer noch nur Bahnhof verstanden.
Und die Lösung am Schluss war mir dann letztendlich doch sehr konstruiert und kompliziert.

Was aber den absoluten Lesesspaß ausgemacht hat, war die Handlung rings herum, die vielen humorvollen Nebenschauplätze (oder auch die sehr gut eingestreuten realen Begebenheiten: z.B. Besuch der Obamas, oder von Kylie Minogue) und die herrlichen Dialoge. Hier allen voran die Dialoge zwischen der Queen und Philipp die einfach brillant und herzerfrischend in Szene gesetzt wurden.
Also der Schreibstil gefällt mir sehr. Alles so ein bisschen ironisch, witzig, mit hochgezogener Augenbraue.
Schon auf den ersten Seiten. Zitat: …aber ihr stand das Schloss näher….

Autorin:
SJ Bennett hat bislang neun Jugendbücher geschrieben, einige davon preisgekrönt. Sie lebt in London und hatte schon immer ein intensives Interesse am britischen Königshaus. Betonen möchte sie jedoch, dass dies ein Roman ist - nach ihren Informationen hat die Queen noch nie heimlich ein Verbrechen aufgedeckt ...

Mein Fazit:
Durch den Schreibstil, den britischen Humor, wurde die Geschichte für mich ein richtiges Lesevergnügen, auch wenn ich den Krimi nicht verstanden habe.
Deshalb von mir 4 Sterne

Bewertung vom 11.02.2021
Die Erfindung der Sprache
Baumheier, Anja

Die Erfindung der Sprache


ausgezeichnet

Die Erfindung der Sprache, von Anja Baumheier

Cover:
Das Cover passt. Ein Leuchtturm, der immer wieder eine Rolle spielt, und ein dickes(Notiz-)Buch, denn so was trägt auch Adam immer mit sich herum

Meine Meinung:
Entweder wird dieses Buch ganz stark polarisieren, oder ich falle total aus dem Rahmen.
Ich habe mich sehr auf das Buch gefreut, denn ich kenne das Buch „Kastanienjahre“ von der Autorin und das hat mir sehr gut gefallen.
Hier bin ich jetzt total enttäuscht worden.
Ich kann mit dem Buch eigentlich überhaupt nichts anfangen.
Wirkte die Schreibweise am Anfang noch poetisch oder malerisch auf mich,
Beispiele: „All das hatte sich wie explosionsgefährlicher Mehlstaub auf seine Nervenenden gelegt“ oder „Eine Träne desertierte aus dem Nussbraun seiner Augen“, fand ich es irgendwann nur noch nervig, übertrieben und unverständlich, es wurde einfach zu viel.
Es wurden super viel Fremdwörter benützt, nur ein Beispiel. „allegorisch verzierte Lünetten“, oder es gab endlos lange Schlangensätze bei denen zig Worte aneinander gereiht wurde.
Spätestens bei diesem Satz wollte ich das Buch am liebsten abbrechen: Die Soziolinguistik brachte Adam genau das näher, was andere sagten. Sie erfüllten ihn mit einer zwischenmenschlichen Wärme, dem Ansatz eines Verstehens, gekleidet in eine ihm verständliche Sprache, frei von Tropen, Gleichnissen, Vergleichen, Metaphern, Alliterationen, Chiasmen, Ellipsen, Hypallagen, Ironie, Periphrasen, Tautologien oder Zeugmata.“

Der Inhalt der Geschichte: der etwas sonderbare (autistische? das wird nicht ganz klar) Adam macht sich auf die Suche nach seinem Vater(Hubert) der vor Jahren spurlos verschwunden ist und nun gibt es ein Zeichen dass er doch noch am Leben ist. Ist ja nicht schlecht und auch die Reise die Adam macht und was er alles erlebt ist irgendwo klasse und könnte evtl. auch total witzig aufgefasst werden (bei allem was ihm so widerfährt).
Aber wie gesagt, die Schreibweise hat es mir dann total verleidet. Ich habe keine Zugang bekommen es wurde für mich immer zäher und zäher Auch die vielen Zeitsprünge die es gab und die nicht entsprechend gekennzeichnet waren haben mich nur total verwirrt.

Das Ende bringt dann quasi ein Happy End für alle und eine einigermaßen plausible Erklärung für das Verschwinden von Hubert. Aber es konnte meinen gesamten Eindruck vom Buch auch nicht mehr verbessern.

Für mich steht hier nicht die Geschichte die erzählt werden soll im Fokus. Sondern dies in einer möglichst komplizierten (vielleicht akademischen?) Sprache zu tun, viele Nebenbereiche mit einzubinden und so breit gefächert wie möglich zu sein. So kommt es mir auf jedenfalls vor. Für mich allerdings ein Fehlgriff.

Autorin:
Anja Baumheier wurde 1979 in Dresden geboren und hat ihre Kindheit in der DDR verbracht. Heute lebt sie mit ihrer Familie in Berlin und arbeitet als Lehrerin für Französisch und Spanisch an einer Berliner Schule

Mein Fazit:
Ich bin total enttäuscht, kann nichts mit dem Inhalt anfangen und kann deshalb hier auch nur ganz wohlwollend 2 Sterne vergeben.

Bewertung vom 11.02.2021
Dein erster Blick für immer
Folbigg, Zoe

Dein erster Blick für immer


gut

Dein erster Blick für immer, von Zoe Folbigg

Cover:
Das Cover ist wunderschön und romantisch. Die Farben: Hellblau und rosa, sowie die Motive, alles sehr schön arrangiert.

Inhalt:
Maya ist eine Romantikerin. Im Moment geht es ihr auch super, sie hat einen tollen Arbeitsplatz, ist fleißig am Backen (Macarons sind ihre Favoriten), und sie ist frisch verliebt. Und zwar in den „Bahn-Mann“.
Ein Unbekannter der seit neuestem jeden morgen zu ihre in den Zug steigt.
Wie soll sie ihn nur aufmerksam auf sich machen oder ihn ansprechen.
Eine Menge Wirbel und viele Missverständnisse stehen Maya noch bevor.
Zu allem kommt auch noch eine neue Chefin die es schafft das tolle Arbeitsklima zu sabotieren.

Meine Meinung:
Eine tolle Geschichte, die aber meiner Meinung nach durch den ausschweifenden Schreibstil, die vielen Personen (auch unwichtige) und zu vielen Nebenschauplätze, etwas von ihrem Kern verloren hat und auf mich dadurch auch etwas langatmig gewirkt hat. Auch die vielen Sprünge in der Zeit, die nicht extra gekennzeichnet waren, haben mich oft sehr verwirrt und ich musste mich erst wieder einfinden.
Für mich interessante Themen oder Ereignisse wurden nur als Nebensatz erwähnt oder plötzlich als Tatsache berichtet.
Der Einstig ist super gut gemacht, doch dann wird es zu ruhig, es fehlt die Spannung und die Aktionen.
Es gibt einen ganz großen WOW Effekt für mich, das ist super gemacht, damit hätte ich nicht gerechnet, aber das war es dann auch schon.
Der Schluss, mit seinen vielen Irrungen und Wirrungen ist dann wieder etwas flotter und bringt noch etwas Spannung und Emotionen.

Maya ist für mich eine sehr sympathische Protagonistin, sehr sozial, wenn auch manchmal etwas naiv, aber einfach ein liebenswerter Mensch wie du und ich.

Autorin:
Zoë Folbigg arbeitete als Journalistin, unter anderem für die englische Cosmopolitan, bevor sie ihren ersten Roman verfasste, der in ihrem Heimatland England zu einem großen Erfolg wurde. Ihr Debüt, Dein erster Blick für immer, ist inspiriert von ihrer eigenen Liebesgeschichte - auch die Autorin lernte ihren Ehemann im Zug kennen. Heute lebt das Paar mit den beiden gemeinsamen Söhnen in Hertfordshire.

Mein Fazit:
Ein Liebesroman, der meiner Meinung nach viel Potential verschenkt hat.
Von mir 3,5 Sterne

Bewertung vom 09.02.2021
Junge Frau, am Fenster stehend, Abendlicht, blaues Kleid
Schröder, Alena

Junge Frau, am Fenster stehend, Abendlicht, blaues Kleid


ausgezeichnet

Junge Frau, am Fenster stehend, Abendlicht, blaues Kleid
Von Alena Schröder
Cover:
Das Cover ist mir zu überladen, zu unruhig, im Buchhandel hätte ich nicht unterfingt nach dem Buch gegriffen.

Inhalt:
Es gibt zwei Zeitebenen, einmal sind wir im Hier und Heute und dann geht es zurück in die Jahre 1922 bis 1950.
Hier eingebettet sind vier Frauen einer Familie, von Senta zu Evelyn über Silvia bis zu Hannah.

Die 27jährige Hannah fühlt sich etwas verloren, sie weiß nicht so reicht wie sie das Leben angehen soll. Ihr Studium kann sie nicht so recht faszinieren und aus ihrem Freundeskreis hat sie sich ganz zurückgezogen. Es gibt da nur noch ihre Oma Evelyn, die in einer Seniorenresidenz lebt. Diese besucht sie regelmäßig einmal pro Woche. Dabei wir auch beiläufig ein Brief aus Israel erwähnt der auf ein geraubtes Kunstvermögen hindeutet.
Aber Evelyn hat noch nie über ihre Vergangenheit gesprochen und auch jetzt, als Hannah mehr wissen will blockiert sie alles.
Und so beginnt Hannah erst lustlos, doch dann immer interessierter ihre Wurzeln zu erforschen.

Meine Meinung:
Eine Geschichte die mich wieder mal ganz in seinen Bann gezogen hat, ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen.
Hier hat wirklich alles gepasst.
Durch den Wechsel mit den zwei Zeitebenen, der aber nie schwer nachzuvollziehen war, da immer das Datum und der Ort vorangestellt war, wurde eine unglaubliche Spannung erzeugt von der ersten bis zur letzten Seite.
Die Personen waren auch alle klar umrissen und charakterisiert, es konnten sich Sympathien und Antipathien aufbauen. Die Emotionen wurden in alle Richtungen bedient, ich habe mit gelitten, mich mit geärgert und es gab auch eine Szene die so erschütternd war, dass ich das Buch kurz zuklappen und tief durchatmen musste.
Das zeichnet auch die ganze Geschichte aus. Alles wirkt so realistisch und klar und ich kann irgendwie mit allen Protagonisten verstehen.
Es gibt auch wunderbare Nebencharaktere die mich immer wieder auch mal schmunzeln lassen.

Autorin:
Alena Schröder, geboren 1979, arbeitet als freie Journalistin und Autorin in Berlin. Sie hat Geschichte, Politikwissenschaft und Lateinamerikanistik in Berlin und San Diego studiert und die Henri-Nannen-Schule besucht. Nach einigen Jahren als Redakteurin in der ›Brigitte‹-Redaktion arbeitet sie heute frei u.a. für die ›Brigitte‹, das ›SZ-Magazin‹ und ›DIE ZEIT‹.

Mein Fazit:
Ein brillanter historischen Roman der alles hat um als Spitzenroman gekürt zu werden.
Von mir eine klare Lese- und Kaufempfehlung.


Junge Frau, am Fenster stehend, Abendlicht, blaues Kleid – brillant

Bewertung vom 02.02.2021
Von riesengroß bis klitzeklein
Klee , Julia

Von riesengroß bis klitzeklein


ausgezeichnet

Von riesengroß bis klitzeklein

Cover:
Schon hier werden in Bild und Text die Unterschiede zwischen grüß und klein deutlich.

Inhalt und Meine Meinung:
Ein ganz tolles Buch.
Es beginnt auf einer Blumenwiese. Blumen und Insekten werden in ihrem Größenverhältnis gezeigt. Auf der nächsten Seite sind nun plötzlich eine Kuh und große Berge dabei, die sind natürlich sehr viel größer als die Blumen und Insekten. Doch auf der nächsten Seite relativiert sich das Ganze, denn die Blumenwiese, sowie die Kuh und die Berge sind ja „nur“ auf einer Milchpackung abgebildet und dadurch eigentlich doch wieder klein.
Das ist ein total toller Effekt!
Und so geht e im ganzen Buch weiter.
Jede Seite ist eine Überraschung und die Größenverhältnisse kehren sich

Wir reisen in der ganzen Welt umher. landen mit einem (riesengroßen) Elefant in Afrika, der dann plötzlich klitzeklein auf einer Briefmarke ist.
Sogar ins Weltall fliegen wir mit dem Buch.

Alle Illustrationen sind bis ins kleinste Detail liebevoll gezeichnet

Hier wäre eine Fortsetzung total klasse.
Dieses Buch kann ich nur empfehlen und z.B. auch allen Kindergärten der Kindergruppen wärmstens ans Herz legen.

Mein Fazit:
Ein absolut tolles Buch aus dem man viel lernen kann.
Es macht ganz viel Spaß es zu erkunden und seine Wahrnehmung immer wieder zu relativieren und neue Aha Effekte zu erleben.
Von mir eine klare Kauf- und Leseempfehlung

Bewertung vom 30.01.2021
Elchtage
Klingenberg, Malin

Elchtage


ausgezeichnet

Elchtage, von Alin Klingenberg

Cover:
Ein sehr gefühlvolles Cover Es drückt für mich Ruhe, Vertrautheit und Vertrauen aus. Die grell pinke Innenseite passt für die Zielgruppe, junge Mädchen ab 11 Jahren aufwärts.

Inhalt:
Johanna fühlt sich ziemlich allein. Nach den Ferien hat sich ihre beste Freundin Sandra, der angesagten Mädchengruppe in ihrer Klasse zugewandt.
Doch Johanna kann das Allein-Sein gut ertragen. Hat sie doch ihre Hütte am See im Wald. Dorthin zieht sie sich zurück und beobachtet die Natur und die Tiere.
Als dort dann Elche auftauchen und eine Elchkuh recht zutraulich reagiert beginnt für Johanna eine aufregende Zeit.
Zur selben Zeit taucht auch ein rätselhafter Junge auf, der immer wieder Johannas Wege kreuzt.

Meine Meinung:
Ein sehr einfühlsam und gut geschriebenes Jugendbuch.
Es geht um Freundschaft, aber auch das Vertrauen in sich selber und es geht um Tiere und den Tierschutz.
Sandra ist eine starke Persönlichkeit die sich nicht anpassen will nur weil alle es so machen, dafür zolle ich ihr großen Respekt.
Die Begegnung mit den Elchen ist dann sehr behutsam und schön erzählt, man kann richtig neidisch werden.
Die Pubertät wird ganz beiläufig und ohne große Dramen und Tragödien ins Spiel gebracht und die erste zarte Liebe wird sehr feinfühlig in Szene gesetzt.
Am Ende hat Johanna das Rätsel um den Jungen gelöst, sich verliebt und die Elche gerettet.

Autorin:
Malin Klingenberg, geboren 1979, gehört zur schwedischsprachigen Minderheit in Finnland. Sie schreibt sehr erfolgreich für Kinder und wurde u. a. mit dem Runeberg Junior-Preis ausgezeichnet. ›Elchtage‹ ist ihr erstes Jugendbuch.

Mein Fazit:
Ein wunderschönes Jugendbuch, in dem ein Mädchen sich selber treu bleibt, Stärke zeigt und wunderbares erlebt.
Von mir 5 Sterne