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Streiflicht

Bewertungen

Insgesamt 954 Bewertungen
Bewertung vom 17.08.2023
Allsberg 1980 - Der Klang der Vergangenheit
Rotenhan, Hans von

Allsberg 1980 - Der Klang der Vergangenheit


ausgezeichnet

Hat mich wieder gepackt

Da ich bereits das erste Buch aus dieser Reihe um Allsberg gelesen habe, das 1871 spielt, war ich natürlich sehr neugierig, wie es dann 1980 – also mehr als hundert Jahre später – weitergehen wird. Und wieder war ich wie gefangen in diesem Familiendrama, das einen direkt mitreißt. Ich würde allerdings sehr empfehlen, die Bücher in der richtigen Reihenfolge zu lesen, weil man dann schon besser versteht, wie alles zusammenhängt.

Mir hat das Buch gefallen, es wusste mich zu fesseln und auch nachdenklich zu machen, wenn ich gerade nicht gelesen habe. Schön, wenn ein Buch so im Kopf bleibt! Das Buch liest sich gut, auch wenn man manchmal aufpassen muss, um alles nachzuverfolgen. Aber ich mag das, wenn man ein bisschen mitdenken muss.

Gut gefällt mir auch, dass das Buch chronologisch erzählt, also so, wie die Dinge passieren. Ja, es gibt auch Rückblenden an den passenden Stellen, die das Geschehen ergänzen. Und auch die detailreich ausgearbeiteten Figuren, die einen so mitfühlen, mitleiden und mithassen lassen.

Ich mag Auflistungen des Personals von Geschichten, aber wenn man hier zu genau schaut, wird leider ein bisschen gespoilert. Also vielleicht lieber erst gegen Ende genauer lesen.

Bewertung vom 08.08.2023
Pettersson und Findus - Kleiner Kater - große Fragen
Nordqvist, Sven

Pettersson und Findus - Kleiner Kater - große Fragen


ausgezeichnet

Viele Fragen, viele Antworten

Auf dieses Buch habe ich mich sehr gefreut, weil mein Neffe Findus so liebt (er ist ein großer Tierfreund, aber Katzen liebt er über alles) und nun in das Alter kommt, wo er viele, viele Fragen stellt. So wie Findus. Und im Gegensatz zu Pettersson wissen wir leider nicht immer alle Antworten. Daher freuen wir uns immer über Bücher, die weiterhelfen und den Wissensdurst des Kleinen stillen helfen.

Das Buch ist wunderschön und zauberhaft illustriert, an vielen Stellen muss man einfach schmunzeln. Zum Beispiel bei der Frage, wie viele Knochen ein Mensch hat, und wie viele Findus. Das sieht so süß aus, wie er durchleutet wird und man seine Knochen sieht. Dass Katzen mindestens 40 Knochen mehr als Menschen haben, wusste ich auch nicht. Erklärt aber, warum diese so biegsam sind. Auch Erwachsene können hier noch richtig viel lernen.

Ich fand die Bandbreite der Fragen sehr cool und umfangreich. Es gibt verschiedene Überthemen und natürlich ganz viele Fragen und Antworten, immer toll illustriert und erklärt. Nur bei der Frage, wohin unser Müll kommt, war ich echt enttäuscht. Das ist für mich keine Antwort und ich habe mich auch gewundert, warum ausgerechnet so eine wichtige Frage so kurz abgehandelt wird. Aber davon abesehen ist das Buch zauberhaft und absolut empfehlenswert!

Bewertung vom 08.08.2023
Das Mädchen, das in den Wellen verschwand
Oh, Axie

Das Mädchen, das in den Wellen verschwand


ausgezeichnet

Hat mich verzaubert

Da ich Korea schon sehr lange interessant finde und mich die Kultur fasziniert, was ich umso gespannter auf dieses Buch. Und ich wurde trotz meiner hohen Erwartungen nicht enttäuscht, im Gegenteil! Dieses Buch ist für mich ein absolutes Highlight und wird dieses Jahr auf jeden Fall unter den Top3 sein für mich – was meine Favoriten unter meinen gelesenen Büchern angeht und ich lese wirklich viele Bücher.

Die Idee fand ich total zauberhaft und die Umsetzung der Geschichte umso mehr. Absolut spannend, packend und hinreißend, romantisch, ein bisschen wild, mystisch und voller Action. Wie ein wunderbares Märchen.

Leider weiß ich nicht viel über die Sagen, Mythen und Erzählungen aus der koreanischen Kultur, das hätte es sicherlich noch faszinierender gemacht. Aber auch so bin ich begeistert. Mina, das Mädchen, das in den Wellen verschwand, ist nicht nur mutig, sondern auch tapfer, treu und einfach eine wunderbare Figur. Ich mochte sie, gerade weil sie nicht perfekt ist, sondern Ecken und Kanten hat und auch versucht, ihren eigenen Kopf durchzusetzen.

Das Buch ist ein mitreißender und berührender Fantasyroman, der mich sofort in seinen Bann geschlagen hat. Von der ersten Seite an war ich verzaubert und wollte das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen, wollte unbedingt wissen, wie es ausgeht. Gleichzeitig wollte ich, dass die Geschichte nie endet und ich diese besondere Welt nicht verlassen muss.

Dass das Cover so unfassbar passend ist, wenn man das Buch gelesen hat, fand ich richtig toll. Ich bin kein Coverkäufer, aber ich mag es, wenn Inhalt, Titel und Cover stimmig sind und hier ist es einfach perfekt.

Ein Buch, das einen unglaublichen Zauber hat, ich freue mich schon jetzt darauf, es irgendwann nochmal zu lesen!

Bewertung vom 08.08.2023
Rauhnächte - Sie werden dich jagen
Gerold, Ulrike;Hänel, Wolfram

Rauhnächte - Sie werden dich jagen


gut

Der Kick hat leider gefehlt

Auf dieses Buch war ich sehr gespannt, weil ich das Thema Rauhnächte an sich interessant finde und Krimis und Thriller – Spannungsliteratur insgesamt – sehr mag. Die Kurzbeschreibung dieser außergewöhnlichen Geschichte hat mich ebenfalls neugierig gemacht.

Das Hörbuch selbst hat mir insgesamt gut gefallen, allerdings konnte ich an der einen oder anderen Stelle nicht nachvollziehen, warum die Hauptfigur Lisa so oder so handelt. Ich fand sie in ihrem Verhalten oft ziemlich unreif und kindisch. Ja, sie hat ein Trauma erlitten, aber dennoch wurde ich nicht recht warm mit ihr.

Von Anfang hatte ich eine Ahnung, wie es sein könnte und diese hat sich auch bestätigt. Das hat mich an sich nicht gestört, wenn die Handlung logisch und packend gewesen wäre. Leider handelt nicht nur die Lisa seltsam, auch die anderen Figuren sind schwer zu verstehen. So ist zum Beispiel die Oma mal ganz nett und dann wieder total abweisend, ja schon aggressiv. Auch Major Max Gruber von der Salzburger Kriminalpolizei ist schwer durchschaubar und in seinem Handeln nicht stringent. Das fand ich wirklich schade, denn darunter hat für mich die ganze Geschichte gelitten.

Die Idee an sich war gut, aber leider die Umsetzung nicht. Die Figuren sind sprunghaft – genauso wie die Handlung – und im Prinzip auch alle nicht sonderlich sympathisch und so richtig nachvollziehbar sind weder ihr Verhalten, noch der Verlauf der Geschichte. Ich fand es trotzdem spannend aufgrund des Hintergrunds mit den Perchten und den Rauhnächten, aber der Kick hat leider gefehlt.

Bewertung vom 01.08.2023
Wenn meine Haare sprechen könnten
Kodua, Dayan

Wenn meine Haare sprechen könnten


ausgezeichnet

Liebevoll geschrieben und gestaltet

Da ich von diesem Verlag und dieser Autorin bereits das wunderbare Buch "Odo und der Beginn einer großen Reise" kenne und sehr mag, war ich natürlich neugierig auf dieses Buch. Dieses Mal geht es um Haare und darüber, wie man sich fühlt, wenn sie einfach berührt werden. Wie man dann reagieren darf und kann und dass auch Nein-Sagen erlaubt ist. Macht Mut, macht stark und macht (Lese)Spaß!

Dieses Buch hat mich sehr berührt, weil ich das Thema Haare bei Schwarzen Kindern (wie die Autorin selbst schreibt) und auch Erwachsenen nur einmal am Rande einer Serie thematisiert weiß. Damals ging es darum, dass diese wunderbaren Locken eine besondere Pflege brauchen und dass ein Seidenbezug auf dem Kopfkissen hilfreich ist. Das wusste ich vorher nicht und hab mich daher ein bisschen eingelesen, aber das hatte ich schon wieder vergessen. Nun also dieses Buch, das die Haare als Hauptthema hat.

Die siebenjährige Akoma erlebt es immer wieder, dass fremde Menschen ihr ungefragt ins Haar fassen. Auch wenn diese die Haare bewundern und sich nicht viel dabei denken, stört es das Mädchen und sie ist traurig über diese Grenzüberschreitungen. Was man absolut nachvollziehen kann, wenn man sich diese Situation einfach mal für sich vorstellt. Gemeinsam mit den Erwachsenen um sich herum - sie findet nicht nur bei ihren Eltern, sondern auch bei ihrer Lehrerin sofort Unterstützung - überlegt sie, was sie tun kann und wie sie reagieren kann.

Mir hat das Buch sehr gut gefallen, weil es die Problematik einfach darstellt und mit Hilfe der Gefühle das Mädchens zeigt, was solch ein gedankenloses Verhalten auslöst. Es gibt keinen erhobenen Zeigefinger und trotzdem wird sofort klar, wie unpassend das ist.

Besonders gut fand ich auch die vielen Hintergrundinfos hinten im Buch zu den verschiedenen Frisuren, ihren Namen und Ideen dahinter und die Geschichte der Braids. Da war wirklich noch vieles neu für mich und das geht sicherlich vielen so.

Ein wunderbares Buch, das so liebevoll geschrieben und gestaltet ist - alleine die Innenseiten der Cover mit den Abbildungen der verschiedenen Frisuren sind schon sehenswert! Eine absolute Kauf- und Leseempfehlung von mir!

Bewertung vom 27.07.2023
Klugscheißerwissen Kräuter
von Seyr, Tami

Klugscheißerwissen Kräuter


ausgezeichnet

Genial

Auf dieses Buch war ich sehr gespannt, weil ich Kräuter sehr mag und leider immer noch viel zu wenig über sie weiß, und andererseits, weil ich den Titel und die Idee so cool fand. Ich bin auch jemand, der sich gerne unwichtige Details merkt und bei passenden Gelegenheiten gerne anbringt. Insofern ist der Titel wie für mich gemacht. Ich mag, dass die Autorin über sich selbst schmunzeln kann und das Buch genauso geschrieben hat, zugleich aber seitenweise Wissen perfekt aufbereitet und aufgelistet hat. So macht es einfach nur Spaß, mehr über die Kräuter zu erfahren und zu lernen.

Das Cover ist witzig und passt meiner Meinung nach perfekt zum Inhalt. Das Buch ist sehr übersichtlich und anschaulich aufgemacht und lädt immer wieder dazu ein, darin herumzublättern. 50 verschiedene Kräuter von a wie Ahorn und Auegentrost, bis w wie Wacholder, Wegwarte und Weißdorn laden zum Kennenlernen ein. Manche hätte ich gar nicht als Kräuter gesehen, umso interessanter ist es dann. Jede Pflanze wird mit einem besonderen Bild, ihrem deutschen und lateinische Namen und einem Untertitel vorgestellt. Dazu gibt es viel Wissen über die Herkunft, die Familie und die Heilkraft. Taschenwissen am Rande unterhält und lässt einen Schmunzeln. Sehr gut gefallen haben mir auch die Infoteile mit dem Klugscheißerwissen und den Rezepten. Die Gestaltung passt bestens zum Buch und macht das Lesen einfach und erleichtert das Nachschlagen.

Wer Kräuter mag und sich auf humorvolle Art und Weise fortbilden möchte, ist hier genau richtig!

Bewertung vom 27.07.2023
Bretonisch mit Sturm (MP3-Download)
Kasperski, Gabriela

Bretonisch mit Sturm (MP3-Download)


weniger gut

Hat mich nicht erreicht

Ich lese wirklich viele Krimis und sehr gerne auch Regionalkrimis. Umso mehr habe ich mich auf dieses Buch gefreut, dass auf so einer besonderen Insel quasi am Ende der Welt Frankreichs spielt. Leider hat mich das Buch von Anfang an nicht wirklich erreicht und abgeholt, ich bin nicht mit den Figuren warm geworden und konnte ihr Handeln auch oft nicht nachvollziehen.

Obwohl ich bis zum Ende durchgehalten habe, konnte mich die Geschichte leider nicht packen. Ich empfand Tereza als übergriffig und sie mischte sich meiner Meinung nach zu sehr in Sachen ein, die sie nichts angehen. Irgendwie passte das für mich nicht, wo sie doch eigentlich nur als Hochzeitsgast auf die Insel gekommen ist. Sie ist Gast und stöbert dennoch ungebeten in den Angelegenheiten der Inselbewohner, sie verunsichert die Braut und so weiter. Das fand ich wirklich unschön und so konnte ich auch keine Beziehung zu ihr aufbauen.

Und auch ihr männlicher Gegenpart Gabriel ... unzuverlässig, unhöflich und maulfaul. Er lädt sie ein und lässt sie dann schon am Hafen das erste Mal stehen. Ohne Worte für mich. Keine Ahnung, was sie an ihm findet, aber ich kenne natürlich auch die Vorgängerbücher nicht. Vielleicht wäre es für Quereinsteiger, die die Vorgängerbücher nicht kennen, schöner, wenn sie da noch ein paar Hinweise bekämen, vielleicht würde man dann besser verstehen, warum diese "Beziehung" so seltsam ist.

Wenn ich die Figuren nicht mag, fällt es mir immer schwer, mich auf ein Buch einzulassen. Hier fand ich leider auch die Geschichte nicht so packend. Die Idee mit dem Buch hat mir gut gefallen und das fand ich auch interessant. Aber vieles passte für mich auch nicht zusammen, es gab inhaltliche Fehler und Unstimmigkeiten. Sowas stört mich leider auch extrem. So war an einer Stelle von Adler und Krähe die Rede, gefunden aber ein Adler und eine Eule ...

Auch die Sprecherin hat mich nicht überzeugt.

Bewertung vom 27.07.2023
Späte Rache im Luberon
Nestmeyer, Ralf

Späte Rache im Luberon


sehr gut

Viel Lokalkolorit

Nachdem ich damals voller Begeisterung das Vorgängerbuch "Die Toten vom Mont Ventoux" gelesen habe und Capitaine Malbec als Hauptfigur auch sehr mochte, war ich natürlich umso gespannter, wie es jetzt weitergeht. Voller Vorfreude bin ich ins Buch gestartet und leider muss ich sagen, dass mir am Ende irgendwas gefehlt hat. Es war nicht mehr ganz so spritzig und spannend, es zog sich ein bisschen und auch der gute Capitaine Malbec konnte mich nicht mehr so überzeugen.

Die Geschichte als solche ist spannend und auch gut erzählt. Es gibt viele Verdächtige, die erst nach und nach ausgeschlossen werden können, sodass die Spannung erhalten bleibt. Auch die Location mitten in den Bergen, in der Einsamkeit des Luberon hat mir gut gefallen. Ein interessantes Setting, das ganz eigene Probleme aufwirft und besondere Dinge möglich oder eben auch unmöglich macht.

Der Titel sagt in meinem Augen schon zuviel, er verrät eigentlich schon die Lösung und das fand ich schade. Ohne diesen Titel wäre ich nicht mal in die Richtung der Lösung gekommen, so hatte ich schon länger so eine Ahnung.

Viel mehr gestört haben mich aber ein paar Aussagen und auch das verhalten von Capitaine Malbec. Er hat eine Freundin, die er aufgrund seiner Ermittlungen versetzen muss. Statt ihr aber vernünftig abzusagen und sich mit ihr auszusprechen, meldet er sich kaum bei ihr, verschiebt es immer wieder, ihr wenigstens eine Nachricht zu schreiben, und flirtet dann ungeniert mit einer anderen Frau. Das hat ihn für mich nicht gerade sympathischer gemacht, was sehr schade ist, weil ich ihn im Vorgängerbuch so mochte.

Und dann habe ich mich wirklich gefragt, ob es 2023 oder 2022, als das Buch erschienen ist, wirklich noch zeitgemäß ist, dass man schreibt, dass ein Mann sein Bett selbst beziehen kann, weil er es gewohnt ist, alleine zu leben. Sorry, aber auch in Partnerschaften wäre es schön, wenn Männer ihre Betten selbst beziehen ...

Leider hat das meinen Lesegenuss doch etwas beeinträchtigt und ich muss einen Punkt abziehen. Dennoch würde ich gerne eine Fortsetzung lesen - in der Hoffnung, dass Capitaine Malbec dann nicht nur seine dienstlichen Rätsel so gut löst, sondern auch privat etwas besonnener und ehrlicher agiert.

Gut gefallen hat mir das Lokalkolorit, das immer wieder gekonnt in Szene gesetzt wird. Das Flair macht Lust auf Urlaub, Lust auf das Buch und Frankreich.