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ws
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Insgesamt 1259 Bewertungen
Bewertung vom 04.04.2021
Agromafia
Meiler, Oliver

Agromafia


ausgezeichnet

Lesenswert!! Wie nutzen die 'ehrenwerten Gesellschaften' das 'Italian Sounding' aus...

Die italienischen Kochkünste, die italienische Küche ist weltweit berühmt, bekannt, beliebt, angesehen, bewundert, geachtet.

Die 'ehrenwerten Gesellschaften' werden gemeinhin mit kriminellen Aktivitäten wie In- und Export sowie Großhandel mit Drogen, mit Menschenhandel, Prostitution, Erpressung oder auch Auftragsmorden in Verbindung gebracht.

Wie diese 'Gesellschaften' den Handel mit italienischen oder besser vermeintlich italienischen Lebensmitteln und Köstlichkeiten beherrschen, das beschreibt Oliver Meiler auf eine sehr lesenswerte Art. Leicht und locker, teilweise auch sehr unterhaltsam zu lesen. Denn ganz nebenbei erfährt man auch Einiges über die Besonderheiten der italienischen Delikatessen. Was diese eigentlich so besonders macht. Oder ursprünglich gemacht hat.
Denn auf dem Lebensmittelmarkt Italiens spielen die kriminellen Organisationen nicht nur mit, sie beherrschen diesen.

Sei es auf den Großmärkten Siziliens, Kalabriens oder Mailands. Bei denen die Erzeugnisse der von den Gesellschaften beherrschten Erzeuger von Tomaten oder Zitrusfrüchten zu den von den Gesellschaften vorgegebenen Ankaufspreisen abliefern müssen.
Sei es auf den Transportwegen, die natürlich wieder von den Gesellschaften beherrscht werden.
Sei es beim milliardenschweren Abgreifen von EU-Subventionen.
Sei es bei der Geldwäsche in unzähligen Restaurants und Pizzerien.
Sei es beim Fälschen angeblich original italienischer Lebensmittel.

Beispiel Mozzarella, dessen Besonderheit, so es sich um echten Mozzarella handelt, von Oliver Meiler zuvor erläutert wird: "Berühmt wurde ein Fall von gedopten Büffeln, den die Nuclei Antisofisticazioni e Sanità aufdeckten, die NAS. So heißt eine Sondereinheit der Carabinieri, die gegen Betrug und Fälschung im Lebensmittel- und Gesundheitssektor kämpft. 36 Personen kamen vor Gericht: Züchter, Unternehmer, Tierärzte und Personen, die den Casalesi [ein Clan, der der neapolitanischen Camorra zugeordnet wird; Anmerkung WS] nahestanden. Letztere haben in großen Mengen illegal das Dopingmittel »Boostin« importiert, das den Büffeln in neunzehn Zuchtbetrieben verabreicht wurde. [...] Die Steroide sollten offenbar den Milchertrag der Tiere steigern. [...] Manchmal war die Milch auch schon sieben, acht Tage alt und stank fürchterlich. Damit wenigstens die Bakterien abstarben, gab der Bauer Natriumhydroxid bei, einen chemischen Feststoff, der als kaustisches Soda bekannt ist. Andere Betrügerbanden importierten Milchpulver aus Südamerika, aus Bolivien und Kolumbien zum Beispiel. Damit das Endprodukt weiß war wie Büffelmilch, schütteten sie Kalk in den Kessel."
(Seite 155)

Dass der Mord an Giovanni Falcone, seiner Ehefrau und drei seiner Leibwächter erwähnt wird, ist bei dem Thema "Agromafia" unerlässlich. Die Genannten wurden am 23. Mai 1992 durch eine unter der Autobahn A29 bei Palermo vergrabenen 500kg-Bombe TNT umgebracht. Das TNT hatte wohl ein Fischer geliefert, dem Bomben aus dem Zweiten Weltkrieg ins Netz gegangen waren.

Auch der Mafia-Mord in Duisburg vom 15.08.2007, bei dem sechs Männer vor einer Pizzeria durch Kopfschüsse ermordet wurden, findet Erwähnung.

Primär ist aber das völlig hemmungslose Ausnutzen und die Wege dorthin des 'Italian Sounding' das Thema. Bei Weiten nicht Alles, was sich 'Original' nennt, ist auch original.

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Bewertung vom 21.03.2021
DuMont Reise-Taschenbuch Brandenburg
Wiebrecht, Ulrike

DuMont Reise-Taschenbuch Brandenburg


ausgezeichnet

Wer vermutet das alles in Brandenburg?

Zwar existiert das Schloss Caputh, welches der Große Kurfürst Friedrich Wilhelm seiner Gemahlin Kurfürstin Dorothe schenkte. Aber Brandenburg ist alles andere als kaputt.

Immerhin locken zahlenmässig laut dem Steckbrief im 'Kleingedruckten' um die 3.000 Seen, 32.000 Kilometer Fliessgewässer, Wälder, Städte und Städtchen, große und kleine Schlösser, Herrenhäuser und Klosteranlagen, geschichtsträchtige Orte wie die Villenkolonie Neubabelsberg, Museen, Natur und noch mehr Natur.

Ulrike Wiebrecht, bisher eigentlich eher auf spanische Urlaubsziele 'geeicht', trägt in ihrem Reise-Lesebuch sehr viel Wissenswertes zu Brandenburg zusammen. Natürlich mit sehr vielen Tipps zu Hotels, weiteren Übernachtungsmöglichkeiten, Restaurants von fein bis Landgasthof zusammen. Immer wieder aufgelockert durch schöne Farbfotos, Ortplänen, Tourenvorschlägen. Sowie den für ein Reise-Taschenbuch unerlässlichen Textbereichen unter den Stichworten 'Mein Lieblingsort' und 'Das Magazin'.

Zusätzlich zu den Kartenausschnitten im Buch selbst ist eine Faltkarte im Massstab 1:450.000 beigelegt. Bei dem Massstab nicht unbedingt gigantisch detailliert. Die beschriebenen Reiseziele decken allerdings auch ein sehr weites Gebiet ab.

Bewertung vom 21.03.2021
Wochenend und Wohnmobil - Kleine Auszeiten im Schwarzwald
Landwehr, Marion

Wochenend und Wohnmobil - Kleine Auszeiten im Schwarzwald


ausgezeichnet

Kleine Auszeiten mit Hilfe eines kleinen, aber schönen Taschenbuchs

Elf Ziele, davon fünf im eher rauen Nord-Schwarzwald, zwei im mittleren und weitere fünf im nach meinem Dafürhalten schöneren Süden des Schwarzwaldes. Einige Ziel sind weit bekannt wie Baiersbronn, Gutach, Triberg oder Titisee.
Mit dem Feldberg, dem Herzogenhorn und dem Belchen verfügt der Süd-Schwarzwald zwar über die höheren Berge. Die Gipfel der genannten gehen alle auf über 1.400 Meter über N. N.. Die Landschaft dort ist schöner, eben weil nicht so schroff, nicht so 'schwarz'. Aber Geschmacksfrage.

Die aufgeführten Ziele als solche sind es weder im Norden noch im Süden. Marion Landwehr führt eine kleine Auswahl vor. Mit von ihr empfohlenen Aufenthaltsdauern von bis zu drei Tagen. Was es zu sehen, zu entdecken, zu erleben gilt, beschreibt die Autorin auf einigen mit Farbaufnahmen illustrierten Seiten. Am Ende eines jeden Kapitels existieren Hinweise zu den Touristenbüros einschliesslich deren Kontaktmöglichkeiten, Sehenswürdigkeiten, WoMo-Stellplätzen auch mit deren GPS-Daten. Diese Stellplätze werden kurz beschrieben. Die Autorin führt Plätze von ganz einfach wie den unasphaltierten Stellplatz ohne jede Ausstattung beim Hotel Zuflucht bei Freudenstadt bis zum hervorragend ausgestatteten Camping am Möslepark nur 2,5 Kilometer von der Freiburger Altstadt entfernt auf.

Um den etwaigen zeitlichen Rahmen für die Anfahrt zu nennen: von Frankfurt/Main nach Freudenstadt im Norden sollten für die 220 Kilometer etwa zweieinhalb Stunden Fahrt kalkuliert werden.
In den Südschwarzwald sind es etwa 100 Kilometer mehr oder eine Stunde Fahrzeit länger.

Die darauf folgende Auszeit ist beides Wert.

Bewertung vom 20.03.2021
Wochenend und Wohnmobil - Kleine Auszeiten Schwäbische Alb
Reiser, Susi;Reiser, Frank

Wochenend und Wohnmobil - Kleine Auszeiten Schwäbische Alb


ausgezeichnet

Klein, handlich, voller toller Tipps

Das Wohnmobil muss für das Taschenbuch nicht aufgelastet werden. Ja, eigentlich ist nicht mal ein Wohnmobil notwendige Voraussetzung, um seine Freude an den 18 Trips mit einer jeweils angeratenen Dauer von 2 bis 4 Tagen.

Die Schwäbische Alb bietet kleine alte Städtchen, mit der Laichinger Tiefenhöhle (S. 38) die tiefste begehbare Schachthöhle Deutschlands, alte Burgen, das noch immer in Privatbesitz befindliche, aber zu besichtigende Märchenschloss Lichtenstein, viel Natur pur. In einer Luft, die immer 'einen Kittel kälter' ist als die Luft etwas weiter unten. Kein Wunder, Der Lemberg ist mit 1.015 Metern Höhe über N. N. die höchste Stelle der Schwäbischen Alb. Kurz beschrieben wird der Lemberg innerhalb Tour 18 ab Seite 150.

Schöne Farbfotos wecken die Lust auf das Mittelgebirge. Die Touren sind einschliesslich Adressen, kurzen, aber ausreichend informativen Angaben über WoMo-Stellplätze etc. beschrieben.

Wie heisst es doch in Anlehnung an Goethes 'Erinnerung' so treffend:
"Warum denn in die Ferne schweifen? Sieh, das Gute liegt so nah."

Bewertung vom 19.03.2021
DuMont Reise-Taschenbuch Usedom
Banck, Claudia

DuMont Reise-Taschenbuch Usedom


ausgezeichnet

Mallorca oder Usedom? Usedom!

Deutschland als Urlaubsland? Einer der ganz wenigen positiven Effekte von Covid19 besteht darin, dass viele Bewohner Deutschlands festgestellt haben, welch schöne, reizvollen Gegenden Deutschland bietet.
Eine davon ist die Insel Usedom. Zum grösseren Teil deutsch, ein kleiner östlicher Teil gehört bereits zu Polen.

Die Insel kennen zu lernen ist mit diesem Reise-Taschenbuch wahrhaft kein Kunststück. Claudia Banck, schon ihr Leben lang ein 'Nordlicht', tauschte ihre Heimat Schleswig-Holstein mit Mecklenburg-Vorpommern. In dem Reise-Taschenbuch geht es der Historikerin und Skandinavistin nicht um historische und archäologische oder literarische Quellen zur Wikingerzeit.
Stattdessen beschreibt sie leicht und locker, was es auf Usedom zu sehen, zu unternehmen, zu er-(rad)-wandern gibt.
Dem Teil "Reise" im Kompositum machen die vielen Hinweise auf Hotels, Restaurants, Cafés, Kneipen alle Ehre. Zusammen mit den 18 Vorschlägen zu Touren per Schiff, Fahrrad oder zu Fuß wird jeder etwas finden. Wer ausser Interesse an der Natur auch die Städte und Städtchen anschauen möchte, kann sich mit Hilfe von acht entsprechenden Ausschnitte aus einem Stadtplan orientieren.
Dem Teil "Taschenbuch" im Kompositum werden die vielen Textteile mit interessanten Informationen gerecht. Den Krimi, den man im Urlaub lesen wollte, vergessen einzupacken? Kein Problem, diese eingestreuten Taschenbuch-Teile sind lesenswert.

Die beigefügte Landkarte der Insel im Massstab 1:120.000 macht die Orientierung ohnehin leicht. Sehr schön ist auch die Tatsache, dass die Autorin auf rund 20 Seiten einen Abstecher zu unserem Nachbarn Polen beschreibt. Einschliesslich einiger Angaben zu den in Polen vergleichsweise günstigen Hotels.

Bewertung vom 18.03.2021
DuMont Reise-Taschenbuch Slowenien & Istrien
Schetar-Köthe, Daniela

DuMont Reise-Taschenbuch Slowenien & Istrien


ausgezeichnet

Schon die Luft bei einer Fahrt quer durch Istrien ist die Reise wert

Daniela Schetar führt auf den knapp 300 Seiten nicht Hotel für Hotel, Campingplatz für Campingplatz und Konoba für Konoba auf. Hierzu sind ebenfalls genügend Informationen zu finden. Ob die Angaben zu Preisen, Öffnungszeiten etc. imMoment des Lesens (noch) aktuell sind oder ob sich als eine Auswirkung von Covid19, etwas geändert hat, kann durch einen Aufruf der fast überall angegebenen Internet-Adressen einfach und schnell verifiziert werden. Es sind auch genügend Hinweise zu Bars, Clubs, Nachtleben, Badestränden, Restaurants und so weiter zu finden.

Der thematische und inhaltliche Schwerpunkt wird von der Autorin, die in einem angenehm zu lesenden Stil schreibt, liegt eher darauf, dem Leser teils historische, teils wirtschaftliche oder auch triviale Hintergründe nahe zu bringen. Das nicht in der chronologisch ausschweifenden Auflistung der Geschichte Sloweniens und Istriens. Zum Thema Geschihte existiert ein kurzer dreiseitiger Abriß. Die Autorin streut stattdessen immer wieder historisch interessante Fakten in den Textteil zu diversen Ortschaften ein.

Das Interesse an der Region wird durch die immer wieder zu findenden "Lieblingsorte", "Entdeckungstouren", "Tipps" oder "Das Beste auf einen Blick". Zu einigen grösseren Städten existieren Auszüge von Stadtplänen. Allesamt sehr gut kommentiert. Was heissen soll, die Hinweise auf Übernachtungsmöglichkeiten, die im Text in Form einer farbig unterlegten Kennziffer ausgezeichnet sind, sind im jeweiligen Stadtplan mit der identischen farbigen Unterlegung zu finden. Somit kann der Leser sich schon während seiner Reiseplanung in etwa ein Vorstellung davon machen, wo die Lokalität zu finden ist und was ihn dort vermutlich erwartet: den für Slowenien sehr seltenen, für Istrien hingegen oft zu findenden Meerblick, Ruhe oder eher Stadtleben.

Die in einer Kartentasche beigefügte Straßenkarte im Massstab 1:300.000 macht es mit Hilfe des Ortsverzeichnisses leicht, auch kleinere Ortschaften zu finden. Wer mit dem Auto, quer durch und über Istrien fahren möchte, wird um den Kauf einer weiteren Strassenkarte aber nicht umhin können. Mein Tipp: die entsprechende Karte von freytag & berndt. Etwas übertrieben ausgedrückt: die Karte geht so ins Detail, das fast nur die unbefestigten Feldwege fehlen.

Fazit: der in Maribor geborenen und in Deutschland aufgewachsenen Autorin, langjährigen Reiseleiterin, Daniela Schetar ist es gelungen, eine schöne Mischung aus Reiseführer und interessantem Lese-Taschenbuch zu erstellen.

Bewertung vom 12.03.2021
Die besten Wohnmobil-Stellplätze
Lehmann, Jens

Die besten Wohnmobil-Stellplätze


ausgezeichnet

Ein echtes Schwergewicht... In jeder Hinsicht.

Begonnen beim physikalischen Gewicht: 1.245 Gramm. Eine nicht unwesentliche Information für diejenigen, die wegen fehlender 'Auflastung' (zulässiges Gesamtgewicht durch 'Dokumentenauflastung' bis hin zum Umbau des Fahrwerkes erhöhen) mit der erlaubten Zuladung aufs Gramm genau rechnen müssen.

Der Begriff Schwergewicht ist auch im Seitenumfang begründet: Deren gib es insgesamt 588. Auf denen laut aufgedrucktem Sticker auf dem Titel mehr als 1.400 aufgeführt werden.

Die Gliederung ist aussergewöhnlich und aussergewöhnlich gut.

Sozusagen in der ersten Hierarchieebene ist der Inhalt nach Interessenslage gegliedert. Wie auf dem blauen Balken auf der Buchdeckel aufgeführt werden Stellplätze für Radler, für Schnäppchenjäger, Tierfreunde, Hundefreunde, Bierfreunde, FKK-Fans bis hin zu Wassersportfreunden und Liebhaber von Gourmet-Restaurants aufgeführt.

Ein Beispiel aus dem Kapitel "Thermen-Freunde":
Dort trägt das Solemar in Bad Dürrheim die Nummer 45.
Zuerst wird wie immer das Ziel beschrieben, eben das Solemar . Mit allen Informationen wie Adresse, Kontaktmöglichkeiten, Öffnungszeiten, Eintrittspreise etc. Daran schliessen sich die Informationen über empfehlenswerte Wohnmobil-Stellplätze an. Im Beispiel des Solemar ist es ein Stellplatz: der "Womohafen", 300 Meter vom Solemar entfernt. Die Distanzen vom jeweiligen Stellplatz zur ‚Attraktion‘ werden also auch angegeben.
Zitat Seite 380 "Das Gelände für 416 Mobile liegt im Süden der Stadt und ist absolut top ausgerüstet. Von WLAN über Brötchenservice, Einkaufsmöglichkeiten und natürlich V+E sowie Strom ist alles da. Innenstadt und Solemar sind zu Fuß erreichbar" Und, logo, die Kontaktmöglichkeiten für den Womohafen werden komplett aufgeführt. Klasse!

Zum Abschluss eines jeden 'Freundes-Kapitels' kommt eine Übersichtskarte, in dem der mit einer Nummer versehende Stellplatz von der geographischen Lage her in etwa erkennbar ist. Die vielen Farbfotos tragen ebenfalls die Nummer des Stellplatzes, zu dem das jeweilige Foto gehört. So lässt sich ein Eindruck dessen vermitteln, was es da oder dort zu erwarten gilt.

Der Inhalt, die originelle Gliederung, die Fotos, die Informationen – alles nur eine KLASSE für sich!

Bewertung vom 09.03.2021
Canon PowerShot G7X Mark III
Sänger, Kyra;Sänger, Christian

Canon PowerShot G7X Mark III


ausgezeichnet

Für das Gebotene ein Schnäppchen...

Diese Aussage trifft auf Beides zu: die PowerShot G7 X Mark III und das unbedingt anzuschaffende Buch zu der Kompaktkamera.
OK, mit Preisen zwischen aktuell (Anfang März 2021) rund 650,00 bis offiziell 779,00 € muss die Portokasse für die Kamera ordentlich geplündert werden. Bei der Ausgabe für die Kamera sollten die 29,90 € für das Buch auch noch machbar sein.

Der Kamera liegt ein 'Handbuch' bei, welches in 22 Sprachen erklärt, wie die Handschlaufe befestigt oder der Akku eingelegt wird. Das Kapitel 'Ausprobieren der Kamera' umfasst gerade mal 2 Seiten...

Auf der Internetseite von Canon steht ein ausführlicheres Handbuch in Form einer PDF-Datei mit 329 Seiten Umfang zum Download bereit. Es ist sicher Geschmacksfrage, ob man dieses Handbuch am Monitor lesen oder ausdrucken will. Im Falle des Ausdruckens kostet es Zeit, Nerven und Tinte/Toner. Ein Ausdruck in Farbe ist dann auf jeden Fall anzuraten, da die in der PDF-Datei wiedergegebenen Beispielfotos in Farbe sind. Gebunden griffbereit ist das so produzierte Manual dann immer noch nicht.

Die bessere Entscheidung ist die Investition der 29,90 € für das Werk von Kyra und Christian Sänger. Die beiden Autoren haben alleine zu den verschiedenen Kameramodellen von Canon 45 Bücher veröffentlicht. Schon von daher wissen die Beiden, wie lesenswerte Bücher verfasst und illustriert werden müssen. Als weltweit tätige und mit mehreren Auszeichnungen ausgestattete Profi-Fotografen wissen sie, worüber sie schreiben.

Der umgekehrte Weg ist natürlich auch machbar: erst das Buch lesen oder zumindest durchblättern. Wobei sich unwillkürlich eine Riesenbegeisterung für die Hardware, sprich die Kamera einstellen wird.

Die Unmenge an Möglichkeiten, die die Mark III bietet, angefangen bei dem Verarbeitungstempo der aufgenommenen Fotos über 4K-Videoaufnahmen, die mit oder ohne GPS-'Stempel' über ein entsprechendes Smartphone direkt via Bluetooth oder WLAN über den Dienst Canon Image Gateway live ins Netz gestreamt werden können - alles, was die Mark III an Zaubereien zur Verfügung stellt, wird ausführlich und verständlich beschrieben.
Zu den zahlreichen Screenshots der auf dem Kamera-Display angezeigten Menu-Optionen gesellen sich natürlich viele Beispielfotos, aus denen sich die Auswirkungen der möglichen unterschiedlichen Kamera-Einstellungen ergeben.

Fotografieren, Filmen, Belichtung und Kontraste managen, Weißabgleich, Blitzen, Bildbearbeitung, Zubehör - es gibt keinen Aspekt, den die beiden Autoren nicht beschreiben. Inklusive 17 Seiten Tipps zu besonderen Motiven.

Vor dem Erwerb der Canon PowerShot G7 Mark III, zum Zeitpunkt des Kamerakaufs oder ein paar Tage später, dieses Buch gehört einfach zur Canon dazu. Wenn man sie ausreizen will.

Bewertung vom 07.03.2021
Landschaftsfotografie - Das große Praxisbuch
Andreas, Pacek

Landschaftsfotografie - Das große Praxisbuch


sehr gut

Ideengeber par Excellence

Einfach nur die Kamera hinhalten und auslösen? Das wäre schade um viele schöne Landschaftsaufnahmen, die eigentlich ohne viel Aufwand möglich sind. Schon eine Änderung der Aufnahmeposition lässt aus einem 08/15-Foto ein spannendes, attraktives Foto werden.

Ein Beispiel auf den gegenüberliegenden Seite 54 und 55 respektive 56 und 57: die erst genannte Doppelseite zeigt eine Teichoberfläche mit Seerosenblättern, am Horizont die untergehende Sonne. Einmal aus normaler Standhöhe fotografiert, nett, aber nicht umwerfend. Das zweite Foto zeigt den selben Teich von selben Standort, diesmal aber ist die Kamera nahezu auf der Höhe des Wasserspiegels. Ergebnis zwei von der Wirkung her völlig unterschiedliche Aufnahmen. Das erste Bild 08/15, das zweite ungewöhnlich, schön, Aufmerksamkeit erweckend.
Auf der zweiten genannten Doppelseite ein Holzsteg über eine Wiese. Rechts das Bild des Holzsteges aus normaler Standposition - ein ebenso 'normales' Bild. Das zweite Foto gleiches Motiv, gleicher Standort, aber aus der Hocke aufgenommen. Schöner, ungewöhnlicher.

Auch Kleinigkeiten, die ohne Mühe zu realisieren sind, stellt der Autor vor: Seeufer mit grösseren Steinen, die Wasseroberfläche noch von einer Nebelschicht bedeckt. Auf einem der grauen Steine liegt ein gelbes Ahornblatt. Ohne dieses gelbe Blatt wäre das Foto entsetzlich öde.

So geht es Seite für Seite weiter. im passenden Moment 'The Shard', das bekannte Hochhaus in London, fotografiert, als zwei Wolken, die vorbeizogen, einen optischen Anhaltspunkt für die Höhe von 'The Shard' vermittelten.

Sonnenuntergänge, Nebelschwaden, Gewitteraufnahmen, eben Ideen über Ideen.

Bei jeder Aufnahme sind die technischen Daten wie Brennweite des Objektivs, Blende, ISO-Wert usw. angegeben.