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Maddinliest
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Borken

Bewertungen

Insgesamt 941 Bewertungen
Bewertung vom 20.07.2021
Mord au Vin / Claire Molinet ermittelt Bd.1
Albert, Sandrine

Mord au Vin / Claire Molinet ermittelt Bd.1


ausgezeichnet

Kulinarische Mördrjagd

Bei einem Spaziergang an der berühmten Wanderdüne "Dune du Pilat" stößt die Privatdetektivin und Foodbloggerin Claire Molinet auf die Überreste einer mumifizierten Leiche. Der hinzugerufene Commandant Raoul Chenier reagiert zunächst etwas reserviert auf erste Hinweise und Beobachtungen, die Claire in der Zwischenzeit machen konnte. Die Wege der Beiden trennen sich zunächst und Claire beginnt mit den Ermittlungen zu einem neuen Auftrag. Eine Studentin wird vermisst und die vermögenden Eltern machen sich große Sorgen. Die Spur führt in die Weingüter der Region, wo sie auch wieder auf den Commandant trifft. Die Begegnung verläuft schon deutlich harmonischer und bei Claire drängt sich der Gedanke auf, dass der Fall der vermissten Studentin durchaus im Zusammenhang mit der Toten aus der Düne stehen könnte...

Mit "Mord au vin" hat die Autorin Sandine Albert, welches ein Pseudonym der deutschen Autorin Sandra Aslund ist, einen aus meiner Sicht spannenden Regionalkrimi veröffentlicht. Sie erzählt die Geschichte in einem bildreichen und flüssig zu lesenden Schreibstil, der mich schnell an die südliche Atlantik-Küste Frankreichs entführt hat. Der Spannungsbogen wird mit dem Leichenfund direkt zu Beginn des Buches gut aufgebaut und über die Ermittlungen auf einem hohen Niveau gehalten. Es gibt durchaus den einen oder anderen Verdächtigen, was dem Leser immer wieder die Möglichkeit gibt, eigene Überlegungen bezüglich Täterschaft und Tathinter-gründe anzustellen, um dann im Finale wahrscheinlich doch noch wieder von der gut nachvollziehbaren Auflösung überrascht zu werden. Hervorragend hat mir der Rahmen der Handlung gefallen, Sandine Albert gelingt es den Charme der Region einzufangen und ihn mit vielen interessanten Informationen zum Weinanbau und der ortsansässigen Küche zu garnieren.

Insgesamt ist "Mord au vin" ein aus meiner Sicht gelungener Regionalkrimi, dem eine gute Balance zwischen Spannung und wohldosiertem Lokalkolorit gelingt und als Auftaktband Lust auf weitere Fälle für die charmante Hauptprotagonistin macht. Ich empfehle das Buch sehr gerne weiter und bewerte es mit den vollen fünf von fünf Sternen.

Bewertung vom 20.07.2021
Girl A
Dean, Abigail

Girl A


ausgezeichnet

Erschütternder Roman

Alex ist erst 15 Jahre alt, aber sie hat bereits eine unfassbare Leidensgeschichte hinter sich. Ihr gelingt die Flucht aus dem Elternhaus, in dem sie mit ihren Geschwistern den Horror der absoluten Vernachlässigung erleben musste. Im Anschluss verdrängt sie all diese Erinnerungen, wird aber nach dem dem Tod der Mutter erneut mit ihrer Vergangenheit konfrontiert.
Die Autorin Abigail Dean hat mit "Girl A" einen aufwühlenden Debüt-Roman mit viel Nachhall geschrieben. Sie thematisiert eine gesellschaftliche Problematik mit viel Authentizität, die dem Leser eine Gänsehaut beschert. Man mag sich nicht vorstellen, dass sich solche Familiendramen wirklich in der Realität abspielen. Abigail Dean erzählt die Geschichte in einem berührenden und flüssig zu lesenden Schreibstil, der sich unter Verzicht von Klischees seriös mit dem Thema beschäftigt.
"Girl A" ist ein bemerkenswerter Roman, der mich lange nachdenklich zurückgelassen hat. Das aus meiner Sicht sehr ansprechende Cover passt hervorragend zur beängstgenden Geschichte. Ein tolles Buch, welches ich an nicht zu Zartbesaitete sehr gerne weiterempfehle. Ich bewerte "Girl A" mit fünf von fünf Sternen.

Bewertung vom 19.07.2021
Letzte Ehre (eBook, ePUB)
Ani, Friedrich

Letzte Ehre (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Toller Kriminalroman

Die siebzehnjährige Finja Madsen ist nach einer Party spurlos verschwunden. Oberkommissarin Fariza Nasri nimmt die Ermittlungen auf und recherchiert zunächst im engsten Umfeld der Verschwundenen. Dabei spricht sie auch mit Stephan Barig, dem Freund der Mutter von Finja. Ihr inneres Gefühl sagt ihr, dass er lügt, aber hat sie es hier mit dem Täter zu tun. Fariza stürzt sich immer tiefer in den Fall und stößt dabei an Grenzen, die zu einem Horrortrip werden...

Die Bücher vom Autor Friedrich Ani sind für mich etwas Besonderes. Gerade mit seinem wortgewaltigen und auf den Punkt gebrachten Schreibstil hebt er sich von der Masse des Genres gelungen ab. So auch in diesem Roman, der meine hohe Erwartungshaltung mehr als nur erfüllen konnte. Mit seinem Erzähltalent taucht der Leser in eine düstere und grausame Welt ein, die beim Lesen schockiert und für langen Nachhall sorgt. Es entstand für mich ein Sog, den ich mich kaum entziehen konnte. Spannend bis zur letzten Seite flog ich durch die Seiten und empfand den Roman als eines meiner Lesehighlights in diesem Jahr.

Ich empfehle "Letzte Ehre" daher natürlich sehr gerne weiter und bewerte es mit den vollen fünf von fünf Sternen.

Bewertung vom 19.07.2021
Tiefer Fjord
Lillegraven, Ruth

Tiefer Fjord


ausgezeichnet

Wehrlose Opfer

Der norwegische Arzt Haavard ist schockiert von dem Tod eines kleinen Jungen. Sein Körper weist deutliche Spuren einer langfristigen Misshandlung auf, und nun kommt jede Hilfe zu spät. Der jähzornige Vater und wahrscheinliche Urheber der Verletzungen des Jungen wird kurze Zeit später auf dem Krankenhausgelände tot aufgefunden. Er wurde mit drei Schüssen ermordet. Eine Tat, deren Motiv entweder in den pakistanischen Wurzeln des Opfers oder in seinem verabscheuungswürdigen Umgang mit seinem Sohn zu suchen ist. Der Aufschrei in der Öffentlichkeit ist groß und auch Haavards Frau Clara nehmen die Geschehnisse sehr mit, da sie sich gerade für eine Verpflichtung zur Meldung von Kindesmissbrauch in der Regierung stark macht. Es entwickelt sich ein wehementer Kampf um den Schutz der wehrlosten Mitglieder unserer Gesellschaft, den Kindern...

Die norwegische Autorin Ruth Lillegraven hat mit "Tiefer Fjord" ihren ersten Spannungsroman veröffentlicht. Sie wurde bereits mit vielen Literaturpreisen ausgezeichnet, was meine Neugier auf das Buch noch weiter angestachelt hat. Der wirklich hervorragend zu lesende und manchmal schon ein wenig poetisch angehauchte Schreibstil hat mir ausgesprochen gut gefallen. Schnell war ich in der packenden Geschichte um das brisante Thema des Kindesmissbrauchs gefangen. Ruth Lillegraven arbeitet in ihrem Buch mit vielen kurzen Kapiteln, die jeweils aus der Sicht eines der Protagonisten geschildert werden. Die häufigen Perspektivwechsel lassen das Geschehen sehr lebendig und kurzweilig erscheinen und sorgen im Verlauf für einen immer weiter ansteigenden Spannungsbogen. Die Charaktere sind interessant und ausführlich gezeichnet, so dass der Roman eine enorme Tiefe erhält. Er konnte mich bis zum aus meiner Sicht nachhaltig beeindruckenden Finale völlig in den Bann ziehen und begeistern.

Insgesamt ist "Tiefer Fjord" ein aus meiner Sicht mehr als gelungener Auftaktband einer Trilogie um die selbstbewusste und starke Haupt-protagonistin Clara, an deren Person sich aber wahrscheinlich die Geister teilen werden. Ich freue mich bereits jetzt schon auf die Fortsetzung, empfehle das Buch sehr gerne weiter und bewerte es mit den vollen fünf von fünf Sternen weiter.

Bewertung vom 19.07.2021
Zum Sterben zu viel
Kinskofer, Lotte

Zum Sterben zu viel


sehr gut

Spannende reise in die 20er

In Pasing wird die Leiche eines bekannten Heimatdichters aufgefunden. Der Mann wurde erstochen und sein Kopf weist eine auffällige Wunde an der Schläfe auf. Die Polizei steht aufgrund des Bekanntheitsgrades des Opfers unter Druck, so dass der Fall möglichst schnell aufgeklärt werden soll. Kurze Zeit später wird auch schon ein dringend Tatverdächtiger festgenommen. Der Schreiner, der kurz zuvor noch für den Heimatdichter Auftragsarbeiten verrichtet hat, soll das Opfer aus Eifersucht getötet haben. Der Gefangene beteuert seine Unschuld und Oberkommissar Benedikt Wurzer befürchtet, dass der Schreiner ein Opfer der Justiz werden könnte, wenn es ihm nicht gelingt, den wahren Täter ausfindig zu machen...

Die Autorin Lotte Kinskofer hat mir mit ihrem Kriminalroman "Zum Sterben zu viel" eine spannende Reise in die 20er-Jahre des letzten Jahrhunderts ermöglicht. Mit ihrem temperamentvollen und hervorragend zu lesenden Schreibstil führte sie mir die Geschehnisse der damaligen Zeit lebendig vor Augen. Der Spannungsbogen wird mit dem ersten Mord direkt zu Beginn des Buches klassisch aufgebaut und über die Ermittlungen auf einem guten Niveau gehalten. Sehr viel Wert hat die Autorin dabei auf die besonderen Gegebenheiten der damaligen Zeit und die Auswirkung auf die Protagonisten gelegt. So gelingt es Lotte Kinskofer sehr authentisch die ärmlichen Bedürfnisse der Nachkriegszeit mit allen Not und Elend einzufangen und erzeugt so eine beängstigende Atmosphäre. Die kriminalistische Entwicklung steht so manchmal ein wenig hinten an, was den Roman aber aus meiner Sicht zu etwas Besonderen macht. Das Finale rundet die Geschichte mit einer überzeugenden und für mich überraschenden Auflösung gelungen ab.

Insgesamt ist "Zum Sterben zu viel" ein aus meiner Sicht überzeugender Kriminalroman, der mit einem sehr gut recherchierten historischen Hintergrund und einem einfühlsamen Porträt der damaligen Zeit überzeugen kann. Ich empfehle das Buch daher sehr gerne weiter und bewerte es mit guten vier von fünf Sternen.

Bewertung vom 19.07.2021
Die Farbe des Vergessens
Resch, Ina

Die Farbe des Vergessens


ausgezeichnet

Schatten der VErgangenheit

Präparatorin Juli Senninger hat bereits ein bewegendes Leben hinter sich. Als sie eines Tages auf dem Seziertisch meint, ihr eigene Tochter vor sich zu haben, wird sie mit ihrer eigenen Vergangenheit konfrontiert. Sie wird immer wieder von Bildern der damaligen Geburt traumatisiert. Ihr Kind war damals spurlos verschwunden und Juli stürzte in eine tiefe Depression, die von Drogenkonsum flankiert wurde. Sie hat sich ins Leben zurück gekämpft, aber wenn es sich bei der Toten wirklich um ihre Tochter handelt, muss sie das Rätsel ihres Todes lösen und sich wieder der eigenen Vergangenheit stellen...

Mit "Die Farbe des Vergessens" hat die Autorin Ina Resch einen bewegenden Spannungsroman geschrieben, der mich von Anfang bis Ende fesseln konnte. Sie erzählt die Geschichte in einem emotionalen und sehr gut zu lesenden Schreibstil. In der clever konzipierten Geschichte eröffnet Ina Resch den Spannungsbogen mit der dramatischen Konfrontation der Hauptprotagonistin Juli mit ihrer vermeintlich toten Tochter. Im Fortgang hält sie diesen über die Rückblenden und die bewegenden Ermittlungen bis zum fulminanten Finale auf einem hohen Niveau. Besonders gut gefallen hat mir die sehr gut geschilderte innere Zerrissenheit der Hauptprotagonistin. Eigen Schuldvorwürfe aufgrund ihres Verhaltens nach der Geburt und der dadurch aufkommende Wunsch zur Klärung und Wiedergutmachung verleihen der Geschichte Tiefe und einen ganz besonderen Charme.

Insgesamt ist "Die Farbe des Vergessens" für mich eine mehr als gelungener Thriller, der mit einer packenden und innovativen Konstellation, einer interessant gezeichneten Hauptprotagonistin und dem Erzähltalent der Autorin überzeugen kann. So hebt sich das Buch positiv aus der Masse des Genres hervor, was mich dazu veranlasst, es gerne weiterzuempfehlen und mit den vollen fünf von fünf Sternen zu bewerten.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 19.07.2021
Die Sprache des Lichts
Kramer, Katharina

Die Sprache des Lichts


ausgezeichnet

Eine Hommage an die Sprache

Der äußerst sprachbegabte Lateinlehrer Jacob Greve hat sein Leben voll und ganz den Sprachen gewidmet. Nicht nur, dass er in der Lage ist, Sprachen in kürzester Zeit zu erlernen, sondern die von ihm ausgesprochenen Worte verzaubern in aller Regel auch die Zuhörer. Eine bisher nicht entschlüsselte Sprache hat es ihm dann angetan, und zwar die, in der Gott angeblich die Welt erschuf. Er ist bereit sich dafür auf eine gefährliche Reise zu begeben, um über ein Buch dem Geheimnis auf die Spur zu kommen. Da das Land aber durch Religionskriege in Atem gehalten wird, muss er sich vorsehen, nicht zwischen die Fronten der Kriegsparteien und Geheimdienste zu geraten...

Die Autorin Katharina Kramer hat mich mit ihrem ersten Roman "Die Sprache des Lichts" in den Bann gezogen. Sie erzählt die Geschichte in einem bildreichen und hervorragend zu lesenden Schreibstil, der mir die damalige Zeit des späten 16. Jahrhunderts lebendig vor Augen führte. Ihr gelingt es aus meiner Sicht ganz hervorragend, das Thema der Sprache mit der ganzen Faszination, die sie auslösen kann, darzustellen und verpackt das Ganze noch in eine packende und spannende Geschichte, die das Buch für mich streckenweise zu einem Page-Turner machte. Der historische Hintergrund wirkt außergewöhnlich gut recherchiert, was sich auch noch im ausführlichen Anhang zeigt, in dem jedes Kapitel in den zeitlichen Kontext gebracht wird. Die Protagonisten werden interessant gezeichnet und lassen den Leser anhand ihrer Einzelschicksale, die Geschehnisse authentisch wahrnehmen. Das Finale wirkte mir dann zwar ein wenig überhastet erzählt, ist aber im Gesamtblick nur ein kleiner Wehrmutstropfen.

Insgesamt konnte mich "Die Sprache des Lichts" begeistern. Katharina Kramers Erstlingswerk lässt auf weitere Romane aus der Feder der Autorin hoffen, s a dass ich das Buch vorbehaltlos empfehlen kann und mit den vollen fünf von fünf Sternen bewerte.

Bewertung vom 15.05.2021
Der Fall des Grazer Königs
Preis, Robert

Der Fall des Grazer Königs


ausgezeichnet

Auf den Spuren des Geisterheers

Noch von den traumatischen Ereignissen rund um seinen letzten Fall gezeichnet, hat sich Kommissar Armin Trost zurückgezogen. Sein Leben ist ein einziges Chaos und hat jegliche Struktur verloren. Als ein ehemaliger Richter auf der Autobahn mit einem Pfeil erschossen wird, ist das Ermittler-Team über die Rückkehr des introvertierten Ermittlers Trost glücklich. Nur ihm ist es eigentlich zuzutrauen, den Geheimnissen diese Falls, der scheinbar auf eine geheimnisvolle Keltenlegende zurückgreift, auf die Schliche zu kommen. Er folgt seiner Gabe, das Böse zu erahnen und streift durch die Wälder, ohne zu ahnen, welchen gefahren er sich damit hingibt...

"Der Fall des Grazer Königs" ist mittlerweile der siebte Band aus dem schönen Graz aus der Feder des Autors Robert Preis. Er konnte mich schon mit den Vorgänger-Bänden begeistern, so dass ich mit einer hohen Erwartungshaltung und viel Vorfreude in das neue Abenteuer gestartet bin. Robert Preis erzählt die Geschichte in einem ausdrucksstarken und hervorragend zu lesenden Schreibstil, der mich schnell wieder in die Steiermark entführte. Der Spannungsbogen wird mit dem außergewöhn-lichen Mord zu Beginn des Buches klassisch aufgebaut und über die eigenwilligen und manchmal schon über die Legende Atnamechs Armee mystisch wirkenden Ermittlungsarbeiten auf einem hohen Niveau gehalten. Es ist aber auch wieder dem Hauptprotagonisten Armin Trost vorbehalten, für den besonderen Charme des Buches zu sorgen. Über seine Gabe, Böses zu erahnen macht er die Fälle zu etwas Besonderem und sein nicht ganz einfacher Charakter und den damit verbundenen privaten Problemen verleiht er dem ganzen aus meiner Sicht zusätzlichen Unterhaltungswert.

Insgesamt ist "Der Fall des Grazer Königs" aus meiner Sicht die gelungene Fortsetzung einer tollen Krimi-Reihe, die mit einem wohldosierten Lokalkolorit, äußerst spannenden Protagonisten und dem Erzähltalent des Autors überzeugen kann. Ich empfehle das Buch daher sehr gerne weiter und bewerte es mit den vollen fünf von fünf Sternen.

Bewertung vom 15.05.2021
Nur Helga schwamm schneller
Wood, Dany R.

Nur Helga schwamm schneller


ausgezeichnet

Familie Backes ermittelt wieder

Oberkommissar Jupp Backes bekommt es mit einem neuen Todesfall zu tun. Die Freundin von Oma Käthe wird tot in ihrem Swimmingpool aufgefunden, sie ist ertrunken, obwohl sie eine sehr gute Schwimmerin war. Ein Unfall? Jupp glaubt nicht daran und sein Spürsinn ist geweckt, als sich bei den Ermittlungen einige Ungereimtheiten auftun. Die Familie um das vermögende Opfer kann mit Kaltblütigkeit und Intrigen aufwarten, so dass die Liste der Verdächtigen immer länger wird. Jupp steht vor einer neuen kniffligen Aufgabe, bei deren Lösung ihm natürlich seine Frau Inge und Oma Käthe tatkräftig unterstützen. Gelingt ihnen wieder ein großer Coup gegen das Verbrechen?

"Nur Helga schwamm schneller" ist bereits der vierte Band um die sympathische und investigative Familie Backes. Der Vorgänger hatte mir schon sehr gut gefallen, so dass ich mit viel Vorfreude und einer hohen Erwartungshaltung in das neue Abenteuer gestartet bin. Der Autor Dany R. Wood erzählt die Geschichte wieder in einem äußerst unterhaltsamen und temporeichen Schreibstil, der sich durch eine tolle Mischung von Spannung und Humor auszeichnet. Der Spannungsbogen wird mit dem rätselhaften Tod der Familienpatriarchin gut aufgebaut und über die äußerst unterhalt-samen Ermittlungstätigkeiten von Jupp Backes mit seiner Familie auf einem hohen Niveau gehalten. Es reihen sich die Verdächtigen in diesem kniffligen Fall nur so aneinander, was dem Leser immer wieder Gelegenheit gibt, eigene Überlegungen bezüglich Täterschaft und Tathintergründe anzustellen, um dann doch noch im spannenden Finale von einer gut nachvollziehbaren Auflösung überrascht zu werden.

"Nur Helga schwamm schneller" ist aus meiner Sicht die gelungene Fortsetzung einer tollen Krimi-Reihe, die mit einer wohlgefeilten Mischung aus Spannung und Humor, sehr unterhaltsamen Protagonisten und dem lockeren Erzähltalent des Autors zu überzeugen weiß. Ich empfehle den Kriminalroman daher sehr gerne weiter und bewerte das Buch mit den vollen fünf von fünf Sternen.

Bewertung vom 15.05.2021
Blütengrab
Fink, Ada

Blütengrab


ausgezeichnet

Gelungenes Thriller Debüt

Im Jahre 1993 erhält das neu formierte Ermittler-Team um die Kommissarin Ulrike Bandow und dem neuen westdeutschen Kollegen Ingo Larssen seinen ersten Fall. Es wurde eine Mädchenleiche gefunden, die mit germanischen Runen auf einem Blütenbett aufwendig drapiert wurde. Was steckt hinter dieser rätselhaften Tat? Die Ermittlungen führen Bandow und Larssen auf eine bisher unaufgeklärte Mordserie, die vermuten lässt, dass der Täter wieder aktiv geworden ist. Es beginnt ein Wettlauf mit der Zeit, den die Beiden nur gewinnen können, wenn sie lernen, sich gegenseitig zu vertrauen...

"Blütengrab" ist aus meiner Sicht ein sehr gelungener Thriller, der geschickt den historischen Hintergrund der deutsch-deutschen Vergangenheit aufarbeitet. Bei dem Pseudonym Ada Fink handelt es sich um eine erfolgreiche Drehbuch- und Romanautorin, was man an ihrem professionellen Schreibstil erkennen kann. Sie erzählt die Geschichte auf eine lebendige und sehr bildreiche Art, die mich schnell ins JAhr 1993 entführte. Der Spannungsbogen wird mit dem Auffinden der Mädchenleiche eher klassisch aufgebaut und über die ereignisreichen Ermittlungen auf einem hohen Niveau gehalten. Auch das fulminante Finale konnte mit einer für mich überraschenden und gelungenen Auflösung überzeugen. Den besonderen Charme erhält der Thriller durch seine interessant charakterisierten Protagonisten.

Insgesamt ist "Blütengrab" für mich ein für das Pseudonym Ada Fink mehr als gelungenes Debüt. Der Thriller konnte mich mit einer komplexen und raffiniert konzipierten Geschichte und dem Erzähltalent der Autorin voll und ganz überzeugen. Ich empfehle das Buch daher sehr gerne weiter und bewerte es mit den vollen fünf von fünf Sternen.