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Insgesamt 1450 Bewertungen
Bewertung vom 16.03.2025
Flusslinien
Hagena, Katharina

Flusslinien


ausgezeichnet

Ich finde das Buch kommt sehr unscheinbar daher und stand deswegen gar nicht so weit oben auf meiner Leseliste. Ich hab eher aus einer spontanen Laune heraus danach gegriffen und bin aber im Nachhinein so froh darüber. Ich wäre traurig, wenn ich dieses Buch verpasst hätte.

Die Geschichte wird abwechselnd erzählt aus der Sicht von Seniorin Margit, ihrer Enkelin Luzie und Artur, der Fahrdienste für die Senioren erledigt, Sprachen erfindet und mal Taucher war. Alle drei hadern mit ihren aktuellen Lebenssituationen, der Vergangenheit und einer ungewissen Zukunft.

Die Erzählweise war flüssig, beinahe melodiös. Es geht viel um Sprache, die Bedeutung von Worten, Kommunikation und das Ausbleiben davon. Und so ist die Handlung angelegt voller sanfter Zwischentöne, ungesagter Wahrheiten und den Befreiungsschlägen des sich Öffnens.

Es ist eine leise Geschichte von Familie, Freundschaft und tiefer Verbundenheit. Eine Aufarbeitung von Vergangenem und ein Übergang zu etwas neuem. Margit ist echt ne Marke und ich mochte ihre ungezwungene, schlagfertige Art. Gleichzeitig merkt man, dass sie fürsorglich ist und sich viele Gedanken macht, wodurch sie für mich das Herzstück der Geschichte war, das alles zusammenhielt.

Es werden einige ernste, tiefgründige Themen verarbeitet, die nahbar und einfühlsam vermittelt werden. Besonders die Verbindung, die es zwischen Artur und Luzie schafft war absolut kostbar. Das Buch transportiert die geschilderten Empfindungen, Ängste und Resignationen sehr gut an den Leser, sodass ich teilweise richtig mitgelitten habe. Gleichzeitig fand ich es gut und wichtig, dass trotzdem vermittelt wird, sich davon mit bestimmen zu lassen. Es ist eine sehr lebensbejahende Geschichte, von kleinen und großen Kämpfen, Rückschlägen und Erfolgen, von Verlust und Liebe.

Ich habe aus diesem Buch sehr viel mitnehmen können.

Bewertung vom 16.03.2025
Die Magnolienkatzen
Morishita, Noriko

Die Magnolienkatzen


sehr gut

Ich bin ja ein absoluter Katzenfan und vergöttere die kleinen Fellknäule, mit Geschichten über Katzen kriegt man mich also eigentlich immer. Und diese hier ist einfach schön zu lesen.

Zum Inhalt: Schriftstellerin Noriko lebt mit ihrer Mutter zusammen, ist eher eine Einzelgängerin und hat in letzter Zeit keine Inspiration, worüber sie schreiben kann. Als sie im Schrein um Glück bittet, taucht am nächsten Tag eine Katzenfamilie auf ihrem Grundstück auf. Und die verändern Norikos Leben.

Ich fand es einfach super schön zu verfolgen, wie die Kätzchen sich ins Haus und das Herz der Bewohner geschlichen haben und das Zuhause von Norikos Familie zu einem Treffpunkt aller Katze Liebhaber der Nachbarschaft wurde. Das Buch ist voller wunderbarer, herzerwärmender Momente die die Entwicklung der Kätzchen spiegeln. Die Beschreibungen sind dabei so detailverliebt und nahbar geschildert, dass ich mir das Szenario gut vorstellen konnte

Es gibt wenig wörtliche Rede, die Geschichte setzt sich hauptsächlich aus den Beobachtungen und Schilderungen der Protagonistin zusammen. Man merkt richtig, dass die kleinen ein Quell der Freude sind. Es ist eine Geschichte, die den Geist beruhigt und die Seele streichelt. Einfach schön, anders kann ichs nicht sagen.

Ich fand das Buch sehr angenehm und kurzweilig zu lesen. Man muss nicht nachdenken, kann sich einfach hineinsinken lassen.

Bewertung vom 16.03.2025
Das Leben fing im Sommer an
Kramer, Christoph

Das Leben fing im Sommer an


sehr gut

Ich bin ehrlich: von einem Coming-of-Age Roman, den ein Fußballer geschrieben hat, habe ich mir nicht sonderlich viel erwartet. Im Buch steht zwar der Hinweis, die Ereignisse wären frei erfunden, aber dass der Protagonist Christoph Kramer heißt und mal Fußballer werden will, sagt schon viel aus. Kramer und ich sind im gleichen Alter, was wohl der Grund ist, warum seine Schilderungen im Buch auch meine eigenen Erfahrungen im Jugendalter gut abbildeten und die Geschichte für mich dadurch sehr nahbar war. Hat mich tatsächlich ein bisschen wehmütig zurückgelassen.

Zum Inhalt: Sommer 2006, Chris ist 15 und will mal Fußballprofi werden. Da ist es natürlich nicht förderlich, dass er aus der U15-Mannschaft von Bayer 04 Leverkusen gekickt wurde. Und der eher unsichere Chris fragt sich, was er dann noch vorzuweisen hat, wenn nicht den Fußball. Denn da ist Debbie, das schönste Mädchen der Schule, dass er doch so unbedingt beeindrucken will. Es ist ein Sommer, der alles verändern könnte.

Chris Kramer nimmt uns mit in die frühen 2000er, was einen absoluten Vibe ausstrahlt. Ich verbinde mit dieser Zeit auch meine Teenie-Jahre und habe mich in vielen der geschilderten Ereignisse selbst wiedergefunden. Von Freibadpommes, die immer besser schmeckten als alle anderen, über erste Erfahrungen mit Alkohol bei Partys im Sportlerheim und den ersten Liebeskummer. Chris Kramer erzählt sehr nahbar von den Erfahrungen der Jugend, die wir vermutlich alle so oder so ähnlich durchgemacht haben.

Das Buch ist jetzt kein literarischer Geniestreich, muss es ja aber auch nicht sein. Die Sprache ist simpel und nahbar. Es gibt keine großen Eskalationen und am Ende des Buches machen alle mit ihrem Leben weiter. Aber genau das macht die Geschichte eigentlich so authentisch. Die Handlung spielt sich innerhalb vierer Tage ab, die für Chris Sommer bezeichnend sind- und hat sich Jugend nicht eben genauso angefühlt? Diese Schlüsselmomente in denen alles möglich scheint.

Das Buch ist kurzweilig und unterhaltsam, es lässt sich schnell und angenehm lesen, hat vielleicht nicht die wahnsinnig Tiefe, aber fühlt sich eben genau nach Sommer an. Mir hats gut gefallen.

Bewertung vom 16.03.2025
Beneath the Ivy - The Witches of Silvercrest Coven
Handel, Christian

Beneath the Ivy - The Witches of Silvercrest Coven


ausgezeichnet

Vielleicht vorab: das Cover wirkt deutlich düsterer als die Geschichte selbst es ist. Denn eigentlich sind der Ort und das magische Hexenhaus total gemütlich und ich mochte das organisierte Chaos der magischen Großfamilie. Es ist ein wunderbares Buch über Zauberei und deren Konsequenzen, in das man sich gut fallen lassen kann.

Zum Inhalt: in Silvercrest Bay sind die Winslows die einzige Hexenfamilie. Als sie scheinbar plötzlich in einer Zeitschleife festhängen und Marissas Cousine mit einer unbekannten Krankheit zu kämpfen hat, muss der ganze Zirkel zusammenarbeiten.

In der Buchbeschreibung wird die Zeitschleife zwar bereits angeteasert, trotzdem bin ich beim ersten Mal regelrecht darüber gestolpert, weil sie sich durch nichts angedeutet hat. Als ich das aber einmal verinnerlicht hatte, hat mir das Konzept richtig gut gefallen.
Mein Highlight sind ehrlicherweise das eigenwillige Haus und die Geheimnisse, die es birgt. Ich mochte es, zusammen mit Marissa mehr über ihre Familiengeschichte herauszufinden.

Es geht viel um Familienbande, um Aufopferung, Fehler und Vergebung, was der gesamten Geschichte einen sehr warmherzigen Touch verleiht. Den Handlungsstrang rund um Gladys und Ihre Verbannung fand ich da fast ein bisschen dünn, weil er nicht so recht ins loyale, liebevolle Familienbild passen will.

Das Buch liest sich einfach toll und ist eine gute Mischung aus locker leichten Momenten, bei denen man schmunzeln kann, und der schwierigen Mission, der Marissa sich stellen muss, inklusive etlichen Hindernissen.

Mir hats auf jeden Fall gefallen.

Bewertung vom 16.03.2025
Zeitrebellen / Timelock Bd.1
Peinkofer, Michael

Zeitrebellen / Timelock Bd.1


sehr gut

Zeitreise-Geschichten haben ihren ganz eigenen Reiz und ich war schon immer großer Fan dieser Mischung aus Sci-Fi, Abenteuer und Unwägbarkeiten. Hier kommt noch eine Art Dystopiekomponente dazu, was mir gut gefallen hat- toller Genremix, der den Leser in die Vergangenheit der Menschheitsgeschichte entführt.

Zum Inhalt: J-4418 wächst in einer Anstalt des Überwachungsstaats auf, den Lenker Nimrod gegründet hat. Aber irgendwas fühlt sich für ihn zunehmend falsch an. Als seine Träume ihn zunehmend in Schwierigkeiten bringen, wird er von einer Widerstandsgruppe rekrutiert, die ihm offenbart, da er ein Zeitreisender ist.

Man wird ziemlich in die Handlung hineingeworfen und muss sich ohne Kontext erstmal darin zurechtfinden. Das ist mir nicht ganz leicht gefallen. Es gibt zwei Handlungsstränge- einen, der in einer Art elitärer Schule spielt und einen im Untergrund von Kyoto. Dadurch werden gut die Grundpfeiler des dystopischen Systems aufgezeigt.

Ich fand den Kyotoer Handlungsstrang lange irgendwie interessanter als den um J-4418, erst als der so langsam erkennt was er ist, kommt da Schwung in die Handlung. Die Zeitreisen selbst fand ich dann richtig cool angelegt und der Leser wird in diesem Band auf zwei Zeitetappen mitgenommen.

Zeitreisen sind ja immer ein recht vages Thema, was ihre Logik anbelangt. So auch hier. Es gibt einfach ein paar Prämissen für die Zeitreisen. Dass Jason mit einer Unerfahrenheit trotzdem direkt ein superbegabter Zeitreisender ist, fand ich etwas unglaubwürdig, aber ok. Der Kyotoer Handlungsstrang mutet da etwas schlüssiger und gemächlichter an.

Insgesamt aber schon ein Buch, das interessant geplottet ist und gut unterhält. Auftaktbände sind halt immer so eine Sache, aber ich denke dieser hier hat einen guten Grundstein gelegt. Würde Band 2 auf jeden Fall lesen wollen. Würde 3,5 Sterne geben

Bewertung vom 16.03.2025
Mickey und Arlo
Dick, Morgan

Mickey und Arlo


sehr gut

„Mickey & Arlo“ ist eins dieser Bücher, bei denen es bei mir Liebe auf den zweiten Blick war, bei denen ich aber unendlich glücklich bin, sie doch gefunden zu haben. Denn es ist eine tiefgründige, emotionale Geschichte, die nicht immer ganz leicht ist, aber die dem Leser viel gibt. Mochte dieses Buch wirklich gerne und kann es nur empfehlen.

Zum Inhalt: Mickey Vater hat sie verlassen, als ein Kind war. Um eine neue, bessere Familie zu haben. Darum ist sie von seinem Tod nicht allzu getroffen, aber zumindest überrascht, als er ihr quasi sein gesamtes Vermögen vermacht. Doch dieses Erbe ist an eine Bedingungen gekoppelt: sieben Therapiestunden, bei einer Therapeutin seiner Wahl. Was Mickey noch nicht weiß sie wird dabei ihrer Halbschwester Arlo gegenübersitzen.

Die Story erinnert an ein schräges Sozialexperiment. Mickey und Arlo könnten nicht unterschiedlicher sein, aber beide sind grandios darin zu scheitern und fragwürdige Entscheidungen zu treffen. Allein die Prämisse unter der sie sich treffen, schafft keine guten Grundvoraussetzungen, aber genau das trägt erheblich zum Unterhaltungswert der Geschichte bei, vor allem in Kombination mit dem seltsamen Beziehungsdreieck, dass sich aus den Schwestern und dem Nachlassverwalter formiert.

Teilweise muten die dargestellten Situationen fast schon skurril an, vor allem auch wie Arlo ihre überlegene Position auszunutzen versucht und gezielte Manipulation anwendet. Beide Frauen verhalten sich absolut unangemessen bezüglich der Verantwortung, die sie tragen.

Mickeys Abwärtsspirale tut fast schon körperlich weh. Ihre Gier nach Alkohol wird sehr bildlich beschrieben, inklusive der weitreichenden Konsequenzen, die die Sucht auf ihr Leben hat. Das ganze Buch wirkt ein bisschen wie eine Abschreckungskampagne, aber ich mochte, wie Sucht und Co-Abhängigkeit hier sehr nahbar thematisiert werden. Sucht hat viele Facetten und Gesichter und genau das wird hier sehr anschaulich und emotional greifbar gemacht.

Es geht viel um Verlust, Verdrängung und Bewältigung, sowie darum, Verantwortung für seine Handlungen zu übernehmen. Mickey und Arlo wachsen aneinander und miteinander. Für mich ein toller Roman, den ich gerne gelesen habe.

Bewertung vom 16.03.2025
Der zweite Verdächtige / Eberhardt & Jarmer ermitteln Bd.5
Schwiecker, Florian;Tsokos, Michael

Der zweite Verdächtige / Eberhardt & Jarmer ermitteln Bd.5


ausgezeichnet

Ich liebe die Eberhardt/Jarmer-Reihe von Michael Tsokos sehr, weil es eine fantastische Kombination von Rechtsmedizin und Justiz ist. Man kann die Bücher auch gut unabhängig voneinander lesen, da die Fälle in sich geschlossen sind. Der vorliegende Fall war super spannend und echt perfide. Hat mir richtig gut gefallen, ich hab generell das Gefühl diese Reihe wird von Buch zu Buch besser.

Im Vergleich zu einigen anderen Fällen merkt man als Leser hier relativ schnell, dass irgendwas im Busch ist. Der Fall ist nicht allzu komplex und relativ nahbar, also auch super für Einsteiger im Bereich Justizkrimis geeignet. Trotzdem ist das Buch einfach stimmig und packend geplottet.

Ich finde Roccos Arbeitsweise, die Art wie er immer wieder in die Trickkiste greift und Beweise oder Zeugen auftut richtig cool. Es macht einfach Spaß ihm und Jarmer bei der Arbeit zuzusehen. Generell hat er einfach ein grandioses Team um sich und so ein bisschen fühlen sich die Bücher wie ein Wiedersehen mit einer schrägen Freundesclique an.

Die Kapitel sind schön knackig und temporeich angelegt. Thematisch ist der Fall durchaus aktuell und brisant, wodurch es von Anfang an interessant und spannend ist. Das Buch liest sich locker weg, ist schlüssig geplottet. Die Auflösung fand ich sehr überraschend und das Ende ist ja mal ein tierisch böser Cliffhanger. Brauche dringend den nächsten Band

Bewertung vom 16.03.2025
A Pessimist's Guide to Love / Heartsong Duet Bd.2
Hartmann, Jennifer

A Pessimist's Guide to Love / Heartsong Duet Bd.2


ausgezeichnet

Ich mochte ja schon Band 1 dieser Dilogie richtig, richtig gerne, weil es ein ganz besonderes Buch war, das zu Herzen ging. Und ich habe diese Fortsetzung sehr herbeigesehnt, die wieder absolut abgeliefert hat. Cal und Lucy sind für mich eine dieser tragisch schönen Liebesgeschichten, die wehtun, das Herz zerreißen, es aber auch wieder zusammensetzen und der Inbegriff von Hoffnung für alle einsamen Herzen sind. Liebe es sehr.

Ich mag, dass die Charaktere nicht perfekt sind, Fehler machen und sich auch mal selbst verlieren. Aber sie kämpfen sich zurück ins Leben und zueinander. Ich mag, dass es zwar Hürden zu überwinden gibt, die Protagonisten einander dabei aber nie verlieren und sich den Widrigkeiten des Lebens zum trotz beistehen. Die Autoren hat mir ihre Protagonisten direkt ins Herz geschrieben, so wunderschön.

Diese Geschichte ist voller Liebe, Schmerz, Hoffnung und Neuanfängen. Sie ist wunderbar und aufwühlend, reißt den Leser in ihren emotionalen Strudel. Es ist die Geschichte einer Liebe, von der jedes kleine Mädchen träumt.
Dieses Buch ist so ein richtiger ugly cry Roman, aber meine Güte, dieses Geschichte ist einfach alles.

Ich habe das Buch in einem Rutsch durchgesuchtet und konnte gar nicht genug davon bekommen. Ich habe so gebangt und mitgefühlt. Eine wunderschön geschriebene, stark geplättete Liebesgeschichte. Für mich ein Highlight.

Bewertung vom 16.03.2025
Nachtlügen
Surborg, Lisanne

Nachtlügen


gut

Ich mochte diesen Hauch des mythischen, den das Buch ausstrahlt. Nicht nur optisch, sondern auch von der Idee her, dass sich Nachtalben von Träumen der Menschen nähren, fand ich auf eine düstere Art ansprechend und interessant. Tatsächlich habe ich die Handlung aber als weniger dunkel und abgründig empfunden, als sie hätte sein können. So richtig Spannung hat sich bei mir beim lesen eher nicht eingestellt.

Die Passagen der Hauptgeschichte werden immer wieder Intermezzo-Texten unterbrochen, die sich aus literarische Texten und Fakten zum Thema Schlaf/ Träume zusammensetzen oder in irgendeiner Relation zu Isra und ihrer Familie stehen. Die als Fakten dargestellten Infos aus dem Regelwerk der REM fand ich teilweise noch interessant, während ich die Zitate des Philosophen zum Beispiel eher unnötig empfand. Generell bin ich eher zwiegespalten, was ich mit den Intermezzo-Texten so wirklich anfangen sollte.

Die Geschichte ist ein bisschen spooky, ein bisschen mysteriös und schauerlich. Vor allem die von Isra geschaffenen Traumsequenzen fand ich richtig stark und toll beschrieben, darin lag für mich die große Stärke des Buches. Alles rund um Ophelias Traumforschung war für mich dagegen etwas undurchsichtig, da war mir die pseudowissenschaftliche Komponente too much. Irgendwie wurde da auch nicht so richtig Spannung erzeugt und die Handlung eher immer wieder ausgebremst.

Ich habe die Szenen- bzw. Kapitelwechsel oft als strenge Cuts empfunden und mich teilweise regelrecht aus den einzelnen Episoden gerissen gefühlt. Ich fand die Grundidee wirklich gut, die Umsetzung hat mich einfach teilweise nicht so richtig erreicht. Ich finde da hätte man mehr draus machen können.

War ok, hat mich aber nicht aus den Socken gehauen.

Bewertung vom 16.03.2025
Doppeltes Spiel / Strafverteidiger Pirlo Bd.4
Bott, Ingo

Doppeltes Spiel / Strafverteidiger Pirlo Bd.4


gut

Ich verfolge die Pirlo-Reihe von Ingo Bott seit dem ersten Buch und mag diese Justizkrimis immer sehr gerne, vor allem auch weil Protagonist Pirlo selbst gerne mal auf der Schattenseite des Gesetzes unterwegs ist und somit immer für eine Überraschung gut ist. Hier hat er für meinen Geschmack aber diesmal nicht geglänzt, da geht auf jeden Fall mehr.

Thematisch hat mich dieser neue Pirlo-Band nicht so ganz abgeholt, vor allem weil er auch einfach wahnsinnig viele Fußballklischees bedient. Dieses den Spielern alles durchgehen lassen weil „Fußball auch mal rauer ist" und „Jungs eben Jungs sind“- ja ne ist klar. Fand ich insgesamt alles eher etwas stumpfsinnig und flach. Mag das Fußballmilieu halbwegs authentisch abbilden, ist aber überhaupt nicht meins.

Es gibt zwar zwei Mordfälle, aber irgendwie befasst sich niemand so richtig damit, weil es Pirlo viel zu wichtig ist einerseits selbst Imageschaden an seinem Mandanten zu verursachen und ihn gleichzeitig aus möglichen jugendlichen Dummheiten rauszuhalten. Und Sophie ist mal wieder auf Männerjagd und hat verschiedene Dates. Ich weiß nicht wieso, aber langsam müsste dieses Thema doch auch mal ausgedient haben, vor allem da sie letztendlich doch eh immer bei Pirlo landet. So richtig rund wurde die Story für mich dieses Mal nicht.

Ich bin mit der Story einfach nicht warm geworden und teilweise fand ich sie auch einfach unglaubwürdig, zum Beispiel die Verstrickung von Grobulla, den ich bisher immer als charmanten, stringenten Gegenpart zu Pirlo empfunden habe. Dass bei und um Pirlo nicht immer alles ganz koscher läuft- geschenkt. Aber inzwischen zieht das Kreise und nimmt Ausmaße an, die ich dann doch unglaubwürdig finde.

Das Buch an an sich wieder gut geschrieben und liest sich fantastisch- keine Frage. Und wenn Sophie mal arbeiten darf, ist ihre Fachkenntnis auch einfach absolut beeindruckend und super cool. Aber der Plot war für mich diesmal zu dünn und das Ende hat mich dann leider auch absolut nicht überzeugt. Für mich bisher das schwächste Buch der Reihe.