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anette1809 - katzemitbuch.de
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Sulzheim
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Mein Blog: https://katzemitbuch.de/

Bewertungen

Insgesamt 1032 Bewertungen
Bewertung vom 29.03.2018
Die Nervensäge, meine Mutter, Sir Tiffy, der Nerd & ich
Bauer, Michael Gerard

Die Nervensäge, meine Mutter, Sir Tiffy, der Nerd & ich


ausgezeichnet

Wenn ein neues Buch von Michael Gerard Bauer erscheint, mache ich mich im Vorfeld nie schlau, um was es geht, denn bislang hat er mich mit seinen Büchern immer begeistert. Er kann schreiben über was er will... ich muss es lesen! Ich liebe seinen Schreibstil und die Art, wie er seine Charaktere ausarbeitet und zum Leben erweckt. Wie er wichtige Dinge wie Freundschaft, Zwischenmenschlichkeit, Schein und Sein, Äußerlichkeiten und Inneres zur Sprache bringt und dabei nie belehrend wirkt, ernst, trocken oder distanziert. Die ganzen Themen verwebt er in einer absoluten Feel-Good-Story zwischen den Zeilen, obwohl durchaus ernste und manchmal traurige Dinge zur Sprache kommen, wird die Geschichte immer von seinem wunderbaren Humor getragen und wirkt locker und leicht. Wenn ich was zu meckern hätte, dann höchstens, dass das Buch mit gerade mal 288 Seiten viel zu kurz war und ich neben Maggie die ganzen Nebenfiguren gerne noch viel, viel besser kennengelernt hätte. Michael Gerard Bauer hat wieder so lebensnahe und interessante Figuren geschaffen... egal, ob es sich um Maggies Mutter und ihren Freund Danny handelt, Nerd Jeremy, den Kater Sir Tiffy oder Maggies Lehrerin Schwester Evangelista, die eine ganz besondere Rolle in der Geschichte spielt.

"Die Nervensäge, meine Mutter, Sir Tiffy, der Nerd & ich" war seit langer Zeit ein Buch, welches ich über Nacht verschlungen habe, dafür braucht Michael Gerard Bauer gar keine spannenden Geschichten zu erschaffen... es sind die tollen, facettenreichen Figuren und die zwischenmenschlichen Interaktionen, von denen er erzählt, wegen denen man seine Bücher nicht aus den Händen legen mag und es kaum erwarten kann Lesenachschub aus seiner Feder zu bekommen!

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 19.01.2018
Das Straßenmalkreide-Buch
Hansen, Julia

Das Straßenmalkreide-Buch


ausgezeichnet

Das Straßenmalkreide-Buch versammelt nicht nur fantasievolle Malideen und vielfältige Spielvorschläge unter seinem Buchdeckel, sondern es ist in meinen Augen vor allem dadurch interessant, dass sehr viele Rezepte zur Kreideherstellung enthalten sind - ja, richtig gelesen: sehr viele! Hier habe ich Kreidesorten entdeckt, die mir bis dahin völlig unbekannt waren. Hätte mich im Vorfeld jemand gefragt, wäre mir nur die normalen Kreidemaler eingefallen, vielleicht wäre ich noch auf die Idee gekommen, Kreide in anderen Formen herzustellen, aber dass es Flüssigkreide, Leuchtkreide oder Eiskreide gibt, hätte ich mir nicht träumen lassen. Allein für diese Vielfalt an Rezepten zum Selbermachen von Kreide lohnt sich die Anschaffung dieses Buches allemal, hinzu kommen dann noch die eingangs erwähnten Malideen und Spielvorschläge.
Bei den Malideen findet man unter anderem solche fantasievollen Bilder wie dies vom Buchcover, aber auch Mosaike oder Mandalas.
Bei den Spielvorschlägen sind Klassiker wie verschiedene Hüpfspiele enthalten, aber auch "Streck und dreh dich!" (=Twister).
Die bunten, fröhlichen Fotos mit Kindern beim Malen oder Spielen oder einfach Abbildungen der Malereien wecken großen Spaß und Vorfreude daran, die ganzen Vorschläge selbst in die Tat umzusetzen, was dank der Materialliste und einer ausführlichen Anleitung bei allen vorgestellten Ideen auch einfach umzusetzen ist.
Vorne im Buch ist ein Inhaltsverzeichnis enthalten, hinten im Buch sind einige Vorlagen zu finden.

Bewertung vom 10.01.2018
Das Einhorn-Bastelbuch
Deges, Pia

Das Einhorn-Bastelbuch


ausgezeichnet

Mittlerweile tummeln sich diverse Trendtiere auf dem Markt von Flamingos über Faultiere bis hin zu Alpakas, aber Einhörner halten sich wohl am hartnäckigsten und sind gefühlt in sämtlichen Produktgruppen im Einzel- und Onlinehandel vertreten.

Wer von Einhörnern trotz dieser Produktschwemme nicht genug bekommen kann oder es einfach lieber individueller mag, der kann dank des Einhorn-Bastelbuchs kreativ werden und tolle Dinge basteln, handarbeiten oder backen im regenbogenbunten Einhorndesign.

Das Format des Buches ist DINA4, dies finde ich für das sehr flexible Taschenbuch zwar etwas unhandlich, dafür lassen sich die 1:1 enthaltenen Vorlagen im Buch jedoch einfacher kopieren und die großformatigen Fotos kommen besser zur Geltung.

Zu Beginn sind sämtliche enthaltene Kreativideen in einem Register aufgeführt, danach kommen Grundanleitungen für diverse Bastelschritte und eine Übersicht über das benötigte Material bevor der Teil mit den Bastelvorschlägen beginnt. Den Abschluss des Buches bilden die Vorlagen in Originalgröße und das Impressum.

Die enthaltenen Ideen decken eine sehr breite Bandbreite an kreativen Hobbys ab. Hier findet jeder eine Idee, egal ob seine Vorlieben beim Backen, Basteln oder Handarbeiten liegen.

Jede Idee enthält eine Materialliste, eine sehr ausführliche Anleitung und ein großformatiges Foto, auf dem man das Endergebnis sieht. Es gibt zwar keine bebilderte Schritt für Schritt Anleitung, aber die meisten enthaltenen Vorschläge sind vom Schwierigkeitsgrad auf Kinder und Jugendliche abgestimmt, so dass dies kein Problem darstellt.

Wer vom Einhornhype immer noch nicht genug hat, findet mit dem Einhorn-Bastelbuch ein schönes Kreativbuch mit insgesamt fünfundzwanzig Ideen von Muffins über Badekugeln und Einhornhaarreifen bis hin zu einer Spardose. Die Ideen sind zum Teil sehr gut für Mottopartys oder zum Verschenken geeignet.

Bewertung vom 26.12.2017
Der Weihnachtosaurus / Weihnachtosaurus Bd.1
Fletcher, Tom

Der Weihnachtosaurus / Weihnachtosaurus Bd.1


ausgezeichnet

"Der Weihnachtosaurus" ist genauso zuckersüß, wie der Einband vermuten lässt. Hinter der Covergestaltung von Shane Devries, der auch für die zahlreichen schwarzweiß Illustrationen im Inneren des Buches verantwortlich ist, verbirgt sich eine märchenhaft süße Weihnachtsgeschichte über die Magie von Wünschen, die mit einem ganz ungewöhnlichen Helden aufwartet: dem Weihnachtosaurus! Der Weihnachtosaurus ist der letzte lebende Dinosaurier auf der Erde, wie der Leser im Prolog erfährt, denn durch besondere Umstände hat er sowohl den Meteoriten überlebt, der die Dinosaurier ausgerottet hat, als auch die Eiszeit. Eines Tages wird sein Ei von den Weihnachtswichteln gefunden und vorsichtig vom Po des Weihnachtsmannes ausgebrütet. Durch den besonderen Wunsch eines kleinen Jungen kommt es dazu, dass der Weihnachtosaurus vom Nordpol auf die Erde gelangt und dort nicht nur Freundschaft mit William Trudel schließt, für den Dinosaurier das Größte und Beste auf Erden überhaupt sind, sondern auch in das Visier eines Jägers gerät, dessen größte Herausforderung und Genugtuung darin besteht die Trophäen der seltensten Tiere sein Eigen nennen zu dürfen. Aber wie es dazu kommt, dieses Abenteuer müsst ihr euch schon selbst erlesen ;)

William Trudel sitzt seit einem schlimmen Unfall, bei dem seine Mutter ihr Leben verlor, im Rollstuhl. Eigentlich ist er dennoch ein sehr glückliches Kind, bis die unartige Brenda Pein in seine Klasse kommt, die das wahrscheinlich bösartigste Mädchen auf der ganzen Schule ist, und William in eine Außenseiterrolle drängt. Dank seines erfüllten Weihnachtswunsches nach einem Dinosaurier wird das Weihnachtsfest trotzdem das schönste, das er jemals hatte, und dank der Abenteuer, die er gemeinsam mit dem Weihnachtosaurus erleben darf, erfüllt sich sogar sein größter Herzenswunsch sowie der von anderen Menschen und am Ende ist wahrscheinlich selbst der größte Weihnachtsmuffel von der Magie der Weihnacht erfüllt.

Viel mehr will ich zum Inhalt gar nicht verraten, außer, dass es sehr viel Spaß macht die einzelnen und grundverschiedenen Charaktere dieser Geschichte kennenzulernen, die dem Leser vor Beginn der Geschichte kurz in Text und Bild vorgestellt werden. Sehr amüsant und kurzweilig sind die (leider recht schlecht *ggg*) reimenden Weihnachtswichtel, so dass das Buch sicherlich nicht nur beim Selbstlesen, sondern gerade zum Vorlesen viel Spaß macht.

Als besonderes I-Tüpfelchen, oder vielleicht sollte man auf Grund der Thematik lieber sagen: als besondere Weihnachtsleckerei hat Tom Fletcher sein Buch noch um seine persönliche Top Ten Liste der besten Dinge an Weihnachten und ein Wichtel-Liederbuch ergänzt.

"Der Weihnachtosaurus" ist zwar von der Geschichte und der Aufmachung her ein Kinderbuch, aber ich kann es auch jedem erwachsenen Leser empfehlen, der Lust auf eine fantasievolle und zuckerstangensüße Weihnachtsgeschichte hat, dem ganz besonderen Zauber über die Magie von Wünschen könnte sich wahrscheinlich nicht einmal der Grinch entziehen - ich glaube fast, dass Tom Fletcher eigentlich der Weihnachtsmann ist ;)

Bewertung vom 23.12.2017
Makrönchen, Mord & Mandelduft
Pistor, Elke

Makrönchen, Mord & Mandelduft


ausgezeichnet

Der Weihnachtskrimi von Elke Pistor hat mich in mehrfacher Hinsicht überrascht! Zuallererst hätte ich nie eine derart tiefgründige Geschichte mit derart problembelasteten Figuren hinter dem farbenfrohen Cover und dem weihnachtlich gestimmten Titel erwartet. Gerade Annemies Geschichte geht einem beim Lesen sehr zu Herzen, dass sich eine Frau auf Grund von Vorfällen in ihrer Vergangenheit völlig aus dem aktiven Leben zurückzieht und eine richtiggehende Sozialphobie entwickelt. Sie hat keine Freunde, ist misstrauisch gegenüber allem Fremden, hat sich selbst gegen eine Heirat und Kinder entschieden, obwohl diese Möglichkeit in ihrem frühen Erwachsenenleben bestanden hätte und hat sogar Zwangsneurosen entwickelt. So steht ihr halbes Haus leer, weil dort alles so verblieben ist, wie es nach dem Tod ihres Vaters war und sie richtig ihr Essen nach den Wochentagen aus, jeder Tag steht für eine bestimmte Marmeladensorte, die es dann zum Frühstück gibt.
Der Unglücksfall auf dem Weihnachtsmarkt und das Zusammentreffen mit Farin Said, einem Flüchtling, der als Aushilfe bei ihrem Bruder beschäftigt war und nun eine neue Unterkunft sucht, nachdem Harald in Lebensgefahr auf unbestimmte Zeit im Krankenhaus untergebracht ist, holen Annemie gegen ihren Willen aus ihrem Schneckenhaus. Man merkt, wie schwer es ihr fällt aus ihren Zwängen auszubrechen und sich auf Neues einzulassen, aber auf Grund der Umstände und des herzensguten Farin gelingt ihr das nach und nach.
Die Nebenfiguren Farin Said und die für die Behandlung von Harald zuständige Ärztin Maike Assenmacher sind Figuren, die das Herz des Lesers im Handumdrehen gewinnen. Vor allem durch die Figur von Farin kommen aktuelle Themen ins Spiel, die Elke Pistor locker in den eigentlichen Handlungsstrang einarbeitet und durch die Beziehung, die sich zwischen Farin und Maike entwickelt, bricht sie mit konservativen Ansichten unserer Gesellschaft.
Die eigentliche Handlung ist sehr auf Weihnachten ausgerichtet - schließlich ist ja ein Weihnachtskrimi ;) Der Aufhänger ist Annemies Arbeit als Konditorin und der Verkauf ihres Gebäcks auf dem Weihnachtsmarkt, der gleichzeitig der Tatort ist. Das Buch ist sehr appetitanregend, man sollte es vielleicht besser nicht lesen, wenn man auf Kalorien achten will, aber wer ist auch so verrückt in der Weihnachtszeit? Wer die vorgestellten Rezepte aus dem Buch nachbacken will, findet am Ende des Buches passend zur Adventszeit haargenau 24 Rezepte, ebenso ist das Buch in 24 Kapitel unterteilt. Annemies Gedanken drehen sich beinahe ständig um ihre Rezepte und die benötigten Backzutaten, man kann den Schlemmereien also beim besten Willen nicht entfliehen!
Durch die Tatmotive - tatsächlich kommt im Laufe der Geschichte heraus, dass es mehrere Personen gibt, die Interesse am Tod einzelner Personen hätten beziehungsweise Interesse daran haben, Geheimnissen aus der Vergangenheit auf den Grund zu gehen - zieht sich der weihnachtlich rote Faden stetig weiter. Intrigen und Streit, Zwiespalt zwischen Tradition und Neuerungen bestimmen den Weihnachtsmarkt, die einzelnen Standbetreiber sind sich uneins, wie es in Zukunft mit dem Markt weitergehen soll. Weiterhin als Verein mit individuellen Ständen oder professionell mit einem einheitlichen Konzept und standardisierten Buden?

Elke Pistors Weihnachtskrimi macht auch eigentlichen Nichtkrimilesern - zu denen ich mich weitestgehend zähle - Lust mit der ungewöhnlichen Ermittlerin Annemie Engel auf Spuren- und Mördersuche zu gehen. Die gut ausgearbeiteten und ungewöhnlichen Figuren sowie deren tiefgründiger Hintergrund führen dazu, dass man die Personen sehr gerne auf ihrem Weg begleitet und der Krimi aus der Masse heraussticht. Auch wenn man sich bei einigen Charakteren vor dem Showdown bereits denken konnte, dass sie in die Vorgänge involviert waren, so hat mich die komplette Auflösung am Ende dennoch überraschen können. Und trotz allen Problemen der Figuren kommt auch der Humor nicht zu kurz!

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 21.12.2017
Das Mädchen, das Weihnachten rettete
Haig, Matt

Das Mädchen, das Weihnachten rettete


ausgezeichnet

Der Junge Nikolas aus der Geschichte "Ein Junge namens Weihnacht" ist inzwischen erwachsen, lebt am Nordpol und ist nun als Weihnachtsmann bekannt, der jedes Jahr zur Weihnachtszeit mit Hilfe seiner Weihnachtswichtel die Kinder auf der ganzen Welt beschenkt.
Darunter befindet sich auch das Mädchen Amelia, welches im viktorianischen London lebt und als Schornsteinfegerin arbeitet. Sie lebt alleine mit ihrer totkranken Mutter, die das diesjährige Weihnachtsfest jedoch nicht mehr erleben darf und durch eine Verkettung unglücklicher Ereignisse landet Amelia nach deren Tod im Arbeitshaus des bösen und herzlosen Mr. Creeper.
Eigentlich hatte Amelia einen Wunschzettel an den Weihnachtsmann geschrieben mit ihren sehnlichsten Wünschen, darunter der Wunsch auf Genesung ihrer kranken Mutter. Da der Weihnachtsmann jedoch in arger Bedrängnis ist, da Wichtelgrund von Trollen bedroht wird und die magische Kraft am Nordpol immer mehr schwindet, konnte der Weihnachtsmann in diesem Jahr die Kinder nicht beschenken und deshalb Amelia nicht helfen. Amelias Kater Käptn Ruß jedoch hatte Glück im Unglück und fand eine Unterkunft bei dem katzenliebenden Charles Dickens. Dieser Cameo-Auftritt war sehr lustig, insbesondere, wenn man dessen berühmte Weihnachtsgeschichte um Ebeneezer Scrooge kennt, da Matt Haig dieses Zwischenspiel so inszeniert hat, dass die Begegnung zwischen Dickens und Mr. Creeper als Auslöser für die Entstehung von Dickens wohl bekanntester Geschichte dient. Aber auch Queen Victoria und ihr Gemahl Prinz Albert haben einen köstlichen Cameoauftritt in diesem Buch.

Da Nikolas' Kindheit in diesem Band keine Rolle mehr spielt und mit Amelia eine gänzlich neue Figur eingeführt wurde, ist es nicht notwendig den Vorgänger zu kennen, um diese Geschichte in vollen Zügen genießen zu können, auch wenn neben dem Weihnachtmann einige Nebenfiguren aus der ersten Geschichte wieder involviert sind. Dennoch empfehle ich die Bücher in der richtigen Reihenfolge zu lesen, da einem ansonsten die wunderbare Vorgeschichte wie Nikolas zum Weihnachtsmann wurde entgeht und darüber hinaus noch ein dritter Band erschienen ist, bei dem sowohl Nikolas als auch Amelia, sowie weitere aus den ersten beiden Büchern bekannte Figuren eine Rolle spielen.

Haig fährt einen ganzen Reigen an bekannten Weihnachtsfiguren und fantastischen Wesen wie Rentiere, Wichtel, Elfen und Trolle auf und interpretiert sie doch auf ganz eigenen Art und Weise. Neben den Hauptcharakteren wie dem Weihnachtsmann oder Amelia findet man in den Nebenfiguren auch jede Menge liebevoll gezeichnete Wesen, die man einfach liebgewinnen muss und die man gerne bei ihren Abenteuern begleitet. Und neben der anrührenden Geschichte der kleinen Amelia ist es auch die geheimnisvolle Nebenhandlung über die Bedrohung Wichtelgrunds durch die Trolle und der Gefahr, dass kein Weihnachtsfest stattfinden kann, der man gespannt folgt, so dass die Seiten nur so an einem vorbeifliegen, schneller als das schnellste Rentier des Weihnachtsmannes...

Die Christmas-Trilogie von Haig ist ein zauberhafter Mix aus klassischen Weihnachtsmotiven und neuen Ideen. Speziell im zweiten Band wird der Leser verzaubert durch die Verknüpfung der weihnachtlichen Geschichte rund um den erdachten Charakter des Waisenmädchens Amelia mit einem viktorianischen Hintergrund und real existierenden Figuren.
Matt Haigs Weihnachtsgeschichten bereiten erwachsenen Lesern viel Vergnügen, besonders mit dem Hintergrundwissen um die historischen Persönlichkeiten die in dieser Geschichte Cameos haben, sind jedoch auch für ein junges Lesepublikum sehr geeignet durch die fantastischen Illustrationen und die liebevoll gezeichneten Charaktere. Besonders viel Spaß beim Lesen bereiten die Szenen mit den Rentieren des Weihnachtsmanns oder die Trolle, die mit einem Dialekt ausgestattet sind, der an das Hessische oder Pfälzische erinnert. Die kurz gehaltenen Kapitel eignen sich zudem hervorragend zum Vorlesen oder gemeinsamen Lesen.

Bewertung vom 11.12.2017
New York Christmas Baking
Wentrup, Lars;Nieschlag, Lisa;Prus, Agnes

New York Christmas Baking


ausgezeichnet

Nach "New York Christmas" legen die beiden Autoren mit "New York Christmas Baking" nach. Wie der Name schon sagt, liegt der Fokus nun auf Backrezepten, die in folgende drei Rubriken unterteilt sind:
* Sweet Christmas Cookies: Whoopie Pies, Snickerdoodles & Co. (18 Rezepte)
* Holiday Cakes: Pies, Cupcakes & Co. (11 Rezepte)
* Christmas Breakfast: Bread, Muffins & Buns (11 Rezepte)

Neben den vierzig Rezepten enthält das Buch eine Geschichte von Truman Capote und ein Gedicht von Rose Ausländer und wie aus dem Vorgängerbuch bekannt viele Fotografien aus dem weihnachtlich geschmückten New York, die mir zwar gut gefallen, dennoch werden sie von den Food Fotos getoppt.
Die Rezepte sind gut erklärt und enthalten alle wichtigen Angaben wie Stückzahl, Zutaten und Zubereitungsfolge. Außerdem werden die Rezepte häufig eingeleitet von der Entstehungsgeschichte des Rezepts oder Tipps zum sicheren Gelingen und Variationsvorschlägen.
Im Buch sich einige Rezepte enthalten, die ihren Ursprung bei der jüdischen Bevölkerung New Yorks haben, wie Babka, Challah Buns oder Rugelach. Auch "typisch amerikanische" Backzutaten wie Zimt, Pecannüsse, Cranberries oder Erdnussbutter finden sich in zahlreichen der hier vorgestellten Rezepte.

Da ich zwar sowohl gerne backe als auch koche, jedoch eher bei Backrezepten zu Unterstützung durch Bücher greife, gefällt mir das "New York Christmas Baking" von den Rezepten besser als der Vorgängerband. Hier habe ich mehr Rezepte gefunden, die ich irgendwann ausprobieren möchte.
Wenn überhaupt Grund zum Meckern besteht, dann hätte ich mir im ersten Kapitel weniger Ausstechkekse und mehr Sorten in Richtung Thumpprint Cookies gewünscht, da diese schneller von der Hand gehen.

Neben der Rezeptauflistung nach Kapitel und Reihenfolge im Buch, ist als Abschluss zusätzlich ein alphabetisches Register aufgeführt, so dass man eine zweite Möglichkeit hat nach einem bestimmten Rezept zu suchen.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 11.12.2017
Rico, Oskar und das Vomhimmelhoch / Rico & Oskar Bd.4
Steinhöfel, Andreas

Rico, Oskar und das Vomhimmelhoch / Rico & Oskar Bd.4


ausgezeichnet

Die Spielplatzgang, die Rico und Oskar in den Kurzfilmen aus der Sendung mit der Maus begleitet, lernen die beiden in "Rico und Oskar und das Vomhimmelhoch" kennen. Dieses Kennenlernen ist ein zweiter Handlungsstrang, der in mehreren Rückblenden erzählt wird und spielt im Sommer, während der aktuelle Erzählstrang - wie der Titel wahrscheinlich erahnen lässt - kurz vor Weihnachten spielt.
Es ist der Winter nach Ricos und Oskars letztem Abenteuer. Ricos Mutter und der Bühl sind mittlerweile verheiratet und aus dem Liebesurlaub in Sri Lanka sind die beiden nicht alleine zurückgekehrt: Ricos Mutter ist hochschwanger und der Entbindungstermin liegt Anfang Januar. Da ist es natürlich Ehrensache, dass Rico auch für sein Geschwisterchen ein Weihnachtsgeschenk besorgt und dem Leser damit eine der lustigsten Szenen der Geschichte beschert. Aber auch sonst dreht sich alles rund um das übliche Weihnachtschaos, dass dank der Bewohner der Dieffe 93 vielleicht noch etwas durchgeknallter und schräger ist als anderswo... Zum Glück bereitet Frau Dahling wie früher ihre leckeren Müffelchen zu, so dass es immer einen Rückzugsort gibt, sei es, wegen dem angekündigten Schneesturm, dem Beziehungsstress zwischen Irina und ihrem Freund Sebastian oder weil den Kesslers ihre Zwillinge auf der Nase herumtanzen. Bei all dem Weihnachtstrubel könnte man beinahe überlesen, dass Oskar ein Geheimnis vor Rico hat. Was er wohl vor seinem besten Freund zu verbergen hat und ob es mit dem Streit im Sommer zu tun hat, auf Grund dessen die Spielplatzgang zerfallen ist?

Tatsächlich plätschert die Geschichte am Anfang in relativ ruhigem Fahrwasser dahin. Die Fälle, die die beiden Jungs in ihren ersten Abenteuern lösen mussten, waren spannender angelegt und trieben einen beim Lesen schneller voran. So dominieren auf einer vergleichbar langen Strecke in diesem Buch das Treffen auf altbekannte Figuren, die Sommergeschichte, in der Rico seine neuen Freunde kennenlernt, und die weihnachtlichen Episoden rund um die Bewohner der Dieffe 93. Fahrt und Spannung nimmt das Ganze erst auf, als es in der Sommergeschichte zum Streit zwischen den Kindern kommt, beziehungsweise Rico im aktuellen Erzählstrang in der Weihnachtsgeschichte klar wird, dass sein Freund Oskar ein Geheimnis vor ihm hat.
Nichts desto trotz habe ich das Buch von Anfang bis Ende sehr gerne gelesen, da mir - soweit das bei fiktiven Figuren möglich ist - die beiden Jungs sehr ans Herz gewachsen sind und ich Andreas Steinhöfels Humor in dieser Buchreihe unheimlich liebe! Wer bereits die ersten drei Romane um die ungleichen Freunde kennt, darf sich auch hier wieder auf Ricos Worterklärungen freuen und seine ganz besondere Sicht auf alltägliche Dinge. Man trifft auf sehr viele altbekannte Charaktere, dazu kommen Ricos und Oskars neue Freunde. Da die Handlung dieser Geschichte sehr eigenständig ist im Gegensatz zu Tieferschatten, Herzgebreche und Diebstahlstein, die in mehrfacher Hinsicht aufeinander aufbauen beziehungsweise untereinander verknüpft sind, lässt sich das Vomhimmelhoch auch gut lesen, wenn man Ricos und Oskars vergangene Abenteuer nicht kennt, wobei sich der Lesespaß meiner Meinung nach besser entfaltet, wenn man die Titelhelden sowie die anderen Bewohner der Dieffe 93 bereits aus den Vorgängerbänden kennt.

Das Buch beginnt als lustige Wintergeschichte und es braucht eine Weile, bis ähnliche Spannungssequenzen zum Einsatz kommen, wie man sie aus Ricos und Oskars ersten Abenteuern kennt. Spätestens dann kann man das Buch aber nicht mehr aus der Hand legen, zumal Andreas Steinhöfel als besonderen Clou die Bewohner im Showdown mit Hilfe des Schneesturms ans Haus fesselt. So wie der Schneesturm sich am Ende legt, lösen sich aber auch die teils stürmischen Episoden zwischen den Bewohnern des Hauses zu einem weihnachtlichen Happy End auf. Denn wäre es überhaupt eine richtige Weihnachtsgeschichte, wenn am Ende nicht jeder das bekommen würde, was er sich am meisten gewünscht hat?

Bewertung vom 03.12.2017
White Christmas
Nieschlag, Lisa;Wentrup, Lars;Geweke, Christin

White Christmas


ausgezeichnet

Lisa Nieschlag und Lars Wentrup haben scheinbar ein großes Faible für die Winter- und Weihnachtszeit. Ihre New York Christmas Bücher sind sicher vielen bekannt, darüber hinaus haben sie aber bereits vor einigen Jahren das Kreativ- und Backbuch "Advent, Advent" veröffentlicht und legen nun einen weiteren winterlichen Titel abseits des New York Themas nach.

Die Ausstattung des Buches ist fast schon opulent zu nennen. Unter dem wundervoll gestalteten Schutzumschlag befindet sich ein Hardcover, welches ohne Umschlag ein anderes, aber nicht minder schönes Bild abgibt. Die Vorsatzseiten sind mit weihnachtlichen Motiven bedruckt und das Layout überzeugt auch sonst auf ganzer Linie.
"White Christmas" ist ein wunderbarer Schmöker mit vielen stimmungsvollen großformatigen Fotos verschneiter Landschaften und anderer Winterszenen und einer Auswahl an weihnachtlichen Geschichten, dass das Buch einen schon gefangen nimmt, bevor man einen genaueren Blick auf die darin enthaltenen Rezepte geworfen hat.

Die Rezepte sind in folgende Kapitel untergliedert:
* Sleigh Bells Ring: Naschereien für die Adentszeit
* Winter Wonderland: Wärmendes für kalte Tage
* Dashing Through The Snow: Leckereien zum Verschenken
* Have Yourself A Merry Little Christmas: Weihnachtsgebäck
* O Holy Night: Festliche Menüs
Neben insgesamt fünfzig Rezepten enthält das Buch zehn Geschichten.

Die festlichen Menüs treffen auf Grund der Bestandteile nur bedingt meinen Geschmack, dafür sind die Rezepte der anderen Kategorien fast allesamt ein Treffer für mich persönlich.
Eine kleine Auswahl der enthaltenen Rezepte:
Bei den Naschereien für die Adventszeit sind unter anderem Klassiker wie Nussecken oder Spitzbuben aufgeführt. Wärmendes für kalte Tage sind beispielsweise Suppen ,aber auch Tartes oder heiße Getränke. Bei den kulinarischen Geschenkideen findet man solche Dinge wie Chutney, Curd, Likör oder Gelee. Das Weihnachtsgebäck ist mitnichten eine Fundquelle für Plätzchen, sondern größere Gebäcke wie Kuchen, Torten und Tartes.
Die Rezeptauswahl ist also sehr vielseitig und ich denke, sie bietet etwas für jeden Geschmack! Am Ende des Buches findet sich ein alphabetisches Rezeptregister, hier lassen sich die Rezepte unabhängig von der Kapiteleinordnung finden.

Wer die Mischung zwischen Schmöker, hochwertigem Fotobildband, Koch- und Backrezepten mag und zudem ein Winter- und Weihnachtsmensch ist, dem lege ich "White Christmas" sehr nahe!
Vielleicht ist es nicht das Buch von Nieschlag und Wentrup mit der höchsten "Will-ich-nachkochen-Trefferquote", was meinen persönlichen Geschmack angeht, aber im Vergleich zu den anderen Büchern der beiden liegt es ein stückweit mit der Nase vorne, was den Wohlfühlfaktor beim Ansehen der Fotos angeht: beim reinen Durchblättern bekommt man schon ein ganz weihnachtliches und wohliges Gefühl.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.