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Gerlisch
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Deutschland

Bewertungen

Insgesamt 474 Bewertungen
Bewertung vom 26.11.2021
Die Nacht - Wirst du morgen noch leben? / Björk und Brand Bd.2
Beck, Jan

Die Nacht - Wirst du morgen noch leben? / Björk und Brand Bd.2


sehr gut

Die Mordmaschine
Hanna Carlson wird von einem Unbekannten, der sich selbst "Der Nachtmann" nennt, betäubt und entführt. Als sie wieder zu sich kommt, beginnt ein Alptraum ungeahnten Ausmaßes. Er hat sie nackt ausgezogen, die Haare geschoren und in einen engen Glaskasten gesteckt. Zusammen mit ihr bangen weitere 4 Menschen um ihr Leben. Nacht für Nacht wird einer von ihnen auf grausame Weise getötet. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt für das Ermittlerduo Björk und Brand. Können sie diesen perfiden Mörder stoppen?

"Die Nacht" ist der 2. Teil um die Europol Topermittlerin Inga Björk und Christian Brand. Dieser Thriller kann aber durchaus unabhängig vom 1. Teil "Das Spiel" gelesen werden.

Anfangs empfand ich die Story aufgrund der zahlreichen komplexen Handlungsstränge etwas verwirrend und ich hatte keine Idee wo die Reise hingehen soll. Der Spannungsbogen wird hier durch die Wechsel bei den Perspektiven und der Cliffhanger zum Ende der relativ kurzen Kapitel hochgehalten. Ein rasantes Tempo und ein fesselnder Schreibstil zieht den Leser in seinen Bann und lässt ihn vor Anspannung an den Fingernägeln knabbern. Die brutalen und perfiden Morde sind definitiv nichts für schwache Nerven.

Das Ermittlerduo blieb mir allerdings ein bisschen undurchsichtig und blass, vielleicht lag es daran, dass ich den ersten Teil noch nicht kenne, was ich aber auf jeden Fall nachholen werde. Von mir 4,5 Sterne für diesen Pageturner.

Bewertung vom 17.11.2021
Die Wanderhure und der orientalische Arzt / Die Wanderhure Bd.8
Lorentz, Iny

Die Wanderhure und der orientalische Arzt / Die Wanderhure Bd.8


sehr gut

Machtgier, Neid und Verrat im Mittelalter
Marie und Michel Adler wollen ihre Kinder auf Burg Hettenheim besuchen. Auf dem Weg dorthin machen sie in einer Herberge Bekanntschaft mit einem orientalischen Arzt. Marie ist begeistert von seiner Heilkunst und holt ihn sofort zu Hilfe als sie am Tag darauf ein verletztes Edelfräulein mit einem Pfeil in der Brust finden. Kauf auf Burg Hettenheim angekommen, machen sie sich gleich auf die Suche nach dem Schützen und geraten mitten in die Fehde des mittlerweile verfeindeten Kleeblatt-Bundes.
Ich mag den Schreibstil des Autoren-Ehepaares sehr gern. Sie schaffen es immer wieder mich gleich von Anfang an ihre spannende Erzählung zu fesseln.
Dieser mittlerweile 8. Teil um die Wanderhure Marie und ihrem Mann Michel Adler kann man ohne weiteres auch ohne Vorkenntnisse lesen. Die Story entführt den Leser ins Mittelalter mit gut ausgearbeiteten Charakteren und perfekter Recherche. Durch die verschiedenen Handlungsstränge baut sich die Spannung sehr gut auf und man wird hineingesogen in die Geschichte um Machtgier, Neid und Verrat.
Zahlreiche Personen mit teilweise ähnlich klingenden Namen sorgten bei mir allerdings etwas für Verwirrung, da war das Personenverzeichnis am Anfang des Buches sehr hilfreich.
Für Fans von historischen Romanen eine klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 10.11.2021
Waldeskälte
Krüger, Martin

Waldeskälte


sehr gut

Thriller mit düsterer Atmosphäre
Valeria verließ vor 21 Jahren ihren Heimatort Eigerstal in den Schweizer Alpen. Damals verschwanden drei junge Mädchen, Valeria hat als einzige überlebt. Als nun wieder ein junges Mädchen verschwindet, bittet dessen Onkel, Valerias damaliger Jugendfreund sie um Hilfe, sie übernimmt den Fall und hofft dadurch ihre Vergangenheit aufzuarbeiten und ihre verschütteten Erinnerungen aufzudecken.
Waldeskälte ist der Auftakt einer Thriller-Serie um Leutnant Valeria Ravelli von Interpool. Valeria's Gedanken fließen immer wieder in Form von kursiv geschriebenen Passagen in die Handlung mit ein. Diese kurzen Rückblicke lassen den Leser erahnen was damals geschah.
Der Autor schafft in diesem Buch mit seinem angenehmen Schreibstil eine beklemmende und düstere Atmosphäre. Man spürt regelrecht die Kälte in dem Alpendorf und die Düsternis in den Wäldern.
Mit den Protagonisten bin ich leider nicht wirklich warm geworden, sie waren mir zu distanziert beschrieben. Die Story brauchte eine gewisse Zeit bis die Spannung sich aufbaute. Die Auflösung zum Schluss war gut durchdacht, jedoch waren auch kleine Unstimmigkeiten enthalten.
Einige nicht vollständig geklärte Situation, wie zum Beispiel die Beziehung zwischen Valeria und ihrer Mutter geben Raum für den Folgeband.

Bewertung vom 08.11.2021
Die Früchte, die man erntet / Sebastian Bergman Bd.7
Hjorth, Michael;Rosenfeldt, Hans

Die Früchte, die man erntet / Sebastian Bergman Bd.7


ausgezeichnet

Die Todesliste
Vanja, die mittlerweile die Leitung der Reichsmordkommission übernommen hat, steht vor ihrer ersten großen Verantwortung. Ein Heckenschütze erschießt scheinbar wahllos mehrere Menschen. Vanja und ihr Team suchen fieberhaft nach einer Verbindung zwischen den Opfern.
Wir erfahren relativ früh, wer der Täter ist, wer auf der Todesliste steht und deren Hintergründe. Ich fand es aber faszinierend wie das Team der Reichsmordkommission an das Auflösen der Mordfälle herangeht. Durch das Wissen aus Sicht des Täters, möchte man am liebsten eingreifen um die Team-Mitglieder auf die richte Spur zu bringen.
Nach etwa der Hälfte des Buches ist die Mordserie aufgelöst und geht dann nahtlos in einem weiteren Handlungsstrang um die dunkle Seite des Ermittlers Billy überzugehen. Seine Entwicklung wurde in Band 6 bereits angedeutet.
In diesem mittlerweile 7. Teil der Krimi-Serie des erfolgreichen Autoren-Duos ist der als ruppig bekannte Psychologe Sebastian Bergmann zwar ruhiger geworden, trotzdem noch empathielos, außer seiner Tochter Vanja und seiner Enkelin Amanda gegenüber.
Mich begeistert der fesselnde Schreibstil der Autoren und die Art wie die Spannung immer wieder aufgebaut wird, sowie die Fähigkeit am Ende den Leser mit fiesen Cliffhangern den Mund für den nächsten Teil wässrig zu machen.
Von mir eine klare Leseempfehlung, aber auch den Rat an Neueinsteiger, die Serie in der Reihenfolge zu lesen, damit man die spannenden Entwicklungen der Protagonisten von Anfang an mitbekommt.

Bewertung vom 30.10.2021
Der Tod und das dunkle Meer
Turton, Stuart

Der Tod und das dunkle Meer


ausgezeichnet

Spannend und mysteriös
Im Jahre 1634 macht sich ein Schiff der Ostindienkompanie von Indonesien auf den Weg nach Amsterdam. Mit an Bord der Generalgouverneur von Batavia und seine Frau Sara, sowie der berühmte Detektivf Samuel Pipps, der allerdings auf dem Weg zu seiner Hinrichtung ist. Kaum ist das Schiff unterwegs, geschehen seltsame Dinge und unerklärliche Morde. Das Schiff scheint verflucht zu sein. Pipps Assistent Arent Hayes und Sara versuchen Geheimnisse zu lösen und Gefahren abzuwenden, bevor das Schiff seinem Untergang geweiht ist.

"Der Tod und das dunkle Meer" wurde dem Genre Krimi zugeordnet, jedoch fließen auch historische, abenteuerliche und mystische Elemente in die Story mit ein.

Der Autor glänzt mit seinem überaus fesselnden und voluminösen Schreibstil und der Gabe die Charaktere in dieser Geschichte sehr vielschichtig darzustellen. Bei Samuel Pipps und Arent Hayes musste ich sofort an Sherlock Holmes und Dr. Watson denken. Auch die Vorgehensweise, Licht in die rätselhaften Vorfälle auf dem Schiff zu bringen, erinnern stark an das berühmte Ermittler-Paar.

Obwohl es auf dem Schiff vor Matrosen, Musketieren und Passagieren nur so wimmelte, habe ich trotzdem gut den Überblick behalten. Es herrschen furchtbare Zustände mit brutalen Szenen und Macht wird hier gnadenlos ausgenutzt. Durch die Macht des Aberglaubens erhält die Story eine düstere Atmosphäre.

Nachdem sich die Situation zum Ende immer mehr zuspitzte und eigentlich keine Lösung in Sicht war, wurde ich durch eine absolut stimmige Auflösung überrascht.

Ich bin begeistert von diesem Roman und gebe eine absolute Leseempfehlung.

Bewertung vom 27.10.2021
Stadt des Zorns
Meller, Marc

Stadt des Zorns


ausgezeichnet

Ein grausames Spiel
Der Psychopath "Janus" spielt wieder ein perfides Spiel, diesmal legt er eine ganze Stadt mit blockierten Straßen und Schienen lahm. Im Mittelpunkt wieder Hannah die sein erstes Exit-Game überlebte. Schafft sie es auch diesmal mit Hilfe der "Mitspieler", einer Gruppe von jungen Umweltaktivisten, die Rätsel zu lösen und den grausamen Fallen zu entkommen?
Bei "Stadt des Zorns" handelt es sich zwar um die Fortsetzung zum ersten Teil "Raum der Angst", doch der Leser kann auf jeden Fall diesen Thriller auch ohne Vorkenntnisse lesen. Der Autor lässt alle wichtigen Informationen aus dem ersten Teil hier einfließen.
Der Schreibstil gefällt mir super, er ist flüssig, fesselnd und gut zu lesen. Die Handlungsorte finde ich gerade zu Beginn der Story sehr interessant. Ich finde es faszinierend wie der Autor die Kölner Unterwelt, und hier speziell den Kronleuchter Saal, als Escape Room genutzt hat.
Für Gänsehaut haben die grausamen Tötungsmethoden und für Ekelmomente einige direkt beschriebenen Handlungen gesorgt. Die wechselnden Perspektiven haben die Spannung noch gesteigert und unerwartete Wendungen ließen dem Leser keine Zeit zum Luftholen.
Ein temporeicher und spannender Thriller den ich nicht aus der Hand legen konnte.

Bewertung vom 23.10.2021
Gegenlicht / David Bronski Bd.2
Aichner, Bernhard

Gegenlicht / David Bronski Bd.2


sehr gut

Als ein Mann vom Himmel fiel
Ein Mann fällt plötzlich vom Himmel, direkt in einen Garten in Berlin. Es handelt sich um einen blinden Passagier der sich im Fahrwerk eines Flugzeugs versteckt hatte. Die Reporterin Svenja Spielmann interviewt den Gartenbesitzer und dessen Freundin und der Fotograf David Bronski schießt die Fotos. Dadurch bringen die beiden sich in Lebensgefahr, denn durch die Veröffentlichung der Story, treten Kriminelle auf den Plan, die hinter dem her sind, was der Tote bei sich hatte.

Auch der zweite Teil von Bernhard Aichners Serie um den Fotografen David Bronski beginnt mit einem Paukenschlag und die Handlung nimmt in hohem Tempo ihren Lauf. Das ungewöhnliche an seinem Schreibstil sind die kurzen markanten Sätze und die fehlenden Satzzeichen für die wörtliche Rede. Dadurch wird schnell die Spannung aufgebaut und man fliegt nur so über die Seiten.

Die Charaktere sind bekannt aus dem ersten Teil "Dunkelkammer" und entwickeln sich hier weiter. Jedoch kann dieser Teil auch ohne Vorkenntnisse gelesen werden, denn das private steht nicht so sehr im Vordergrund.

Die Story ist sehr auf Action getrimmt, dadurch leider ohne viel Tiefgang. Ich werde die Reihe aber trotzdem weiter verfolgen.

Bewertung vom 22.10.2021
Unbarmherziges Land
Offutt, Chris

Unbarmherziges Land


weniger gut

Hillbilly-Krimi
Mick Hardin ist gerade auf Heimaturlaub in Eldridge County und unterstützt seine Schwester Linda, frisch zum ersten weiblichen Sheriff ernannt, bei ihrem ersten Mordfall. Mick hat mit seinen privaten Problemen zu kämpfen und stößt auch bei seinen Ermittlungen auf Widerstand und taube Ohren.

Die Story ist gespickt mit humorvollen Passagen, die die doch eher düstere Atmosphäre immer wieder auflockern, auch die Beschreibungen von Flora und Fauna waren ganz nett. Der Schreibstil des Autors hat mir zwar gefallen, allerdings hat mir in diesem Buch die Spannung gefehlt.

Die Protagonisten werden hinterwäldlerisch und teilweise geistig etwas unterbelichtet dargestellt. Mick als naturverbundener Mann stand sehr im Mittelpunkt des Ganzen und die anderen Charaktere, besonders seine Schwester Linda, blieben mir zu blass, sodass ich keinen richtigen Zugang zur Story fand.

Im Vordergrund stehen hier die Blutsverwandtschaften und Familienclans mit ihren eigenen Regeln, der Mordfall und deren Auflösung geraten hier eher zur Nebensache.

Dieses Buch hat mir leider nicht gefallen.

Bewertung vom 18.10.2021
Der Pfeiler der Gerechtigkeit
Wild, Johanna von

Der Pfeiler der Gerechtigkeit


sehr gut

Würzburg im 16. Jahrhundert
Kurz nachdem Simons Vater verstorben ist, verheiratet sich seine Mutter mit dem Bäckermeister Berneck. Simon soll bei ihm in die Lehre gehen, doch der Bäcker und sein Sohn Wulf machen ihm das Leben sehr schwer. Als die Streitigkeiten eskalieren, verlässt Simon Würzburg und erlernt in Venedig die Kunst der Zuckerbäckerei. Nach einigen Jahren kehrt er als Meister seines Fachs nach Würzburg zurück, wo auch der Fürstbischof Julius Echter auf ihn aufmerksam wird. Doch sein Stiefbruder hat ihn nicht vergessen.
Interessant erzählt wird hier über das fiktive Leben von Simon, über seine junge Liebe zu Julia, seine Schicksalsschläge in Würzburg und seine Ausbildung in Venedig. Zwischendurch erfährt der Leser aber auch interessante Informationen über die Zünfte der damaligen Zeit, über die Pest in Venedig und den Werdegang von Fürstbischof Julius Echter von Mespelbrunn.
Der Schreibstil ist flüssig und schön bildlich, sodass ich sowohl die Charaktere als auch die Handlungsorte gut vor Augen hatte. Natürlich durften hier auch die Bösewichte nicht fehlen, die in Form von Simons Stiefvater und Stiefbruder ihren Auftritt hatten und meinen Gerechtigkeitssinn angeheizt haben.
Ein schöner historischer Roman den ich gerne gelesen habe.

Bewertung vom 11.10.2021
Eskalation
Benrath, Nora

Eskalation


sehr gut

Entführung per Handy
Als Dina Martin spät in der Nacht nach Hause fahren will, erhält sie von einem Unbekannten im nachfolgenden Auto einen Anruf. Er droht ihrer Tochter Gewalt anzutun und Dina macht alles was er will. Als sie auf einen Parkplatz anhalten soll, schöpft sie Hoffnung. Doch dann fallen Schüsse...

Die Story wird aus verschiedenen Sichtweisen dargestellt und durch die relativ kurzen Kapitel baut sich gleich zu Anfang Spannung auf, die auf den insgesamt 320 Seiten leider nicht konstant gehalten werden konnte.

Was den Täter angeht, wird der Leser durch unerwartete Wendungen immer wieder in die Irre geführt. Die teilweise detaillierten Beschreibungen der brutalen Handlungen waren manchmal nichts für schwache Nerven.

Allerdings fehlte mir im Großen und Ganzen das gewisse Etwas, das einen guten Thriller ausmacht. Die Schlusssätze zu den Beweggründen des Täters wirkten auf mich etwas gezwungen.

Eine interessante Story für zwischendurch.