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Benutzername: 
Lesezauber_Zeilenreise
Wohnort: 
Eggenstein-Leopoldshafen
Über mich: 
Buchnerd durch und durch

Bewertungen

Insgesamt 758 Bewertungen
Bewertung vom 11.05.2023
Sophie und der Riese
Dahl, Roald

Sophie und der Riese


ausgezeichnet

Schlibberschlabber koppeistergescheißert – wunderbar lustig und sehr liebenswert


Sophie wird eines Nachts von einem Riesen aus dem Bett geraubt und ins Riesenland verschleppt. Zunächst hat sie natürlich Angst, doch BFG (Baumlanger Freundlicher GuterRiese, kurz GuRie) entpuppt sich als nicht menschenfressender und wirklich guter Riese, der den Menschenkindern am liebsten nachts schöne Träume ins Zimmer bläst. Anders als die anderen 9 viel riesigeren Riesen, die auch im Riesenland leben und die am liebsten kleine knusprige Kinder aus allen Ländern der Welt fressen. Und immer wieder trifft es London, wo Kinder aus Heimen und Einrichtungen verschwinden. Sophie will das unbedingt verhindern und sie weiß auch schon, wer ihnen dabei helfen kann: keine geringere als die Queen. Zusammen mit GuRie tüftelt sie einen hervorragenden Plan aus und beginnt sofort mit der Umsetzung. Ob sie es schaffen werden, die vielen armen Kinder davor zu bewahren, zum Ahmtessen verschlingelt und zu werden? Findet es selbst heraus.

SO ein tolles Buch! Ich liebe GuRie heiß und innig und die Art, wie er spricht hat mich ständig zum Lachen gebracht. Obwohl er echt ein hanebüchenes Kauderwelsch von sich gibt, versteht man als Leser trotzdem alles (vgl. Seite 192: Alle mal querhören! Haltet die Gruft an! Ich glaub, ich hab des Bretsels Lösung!). Sophie erkennt ihn ihm schnell das große Herz und seine Freundlichkeit und wir Leser gleich mit. Wie die beiden miteinander umgehen, liebevoll und voller Respekt, ist herzerwärmend. Aber es wäre irgendwie kein richtiger Roald Dahl, wenn es zwischendurch nicht auch heftig zur Sache gehen würde (vgl. Seite 103: Sie boxten und traten, sie kniffen und knufften, sie bissen und bufften sich gegenseitig in den Hintern, so doll sie konnten. Blut spritzte. Nasenbeine brachen. Es hagelte Zähne.), was aber perfekt in die Geschichte passt und sich zwar im ersten Moment schaurig anhört, aber gleich durch die nächste lustige Szene seine Schärfe verliert.

Quentin Blakes wunderbar stimmungsvolle Bilder passen perfekt in die Geschichte und ich finde, er hat GurRies sanften, liebenswerten Gesichtsausdruck perfekt eingefangen. Und die Queen ist deutlich als die Queen erkennbar. Sie Seitenzahlen wechseln in jedem Kapitel ihre Farbe. Nur eine Kleinigkeit, aber dennoch bemerkenswert, finde ich.

Eine super spannende, überaus lustige, ein bisschen schräge aber sehr fantasie- und liebevolle Geschichte, die mir einen Riesenspaß bereitet hat. Perfekt für kleine Draufgänger ab 8 Jahren, nach oben keine Grenzen. Ich feiere das Buch mit 5/5 Sternen.

Bewertung vom 07.05.2023
Keeper of the Lost Cities - Entschlüsselt (Band 8,5) (Keeper of the Lost Cities)
Messenger, Shannon

Keeper of the Lost Cities - Entschlüsselt (Band 8,5) (Keeper of the Lost Cities)


ausgezeichnet

Handbuch zur KOTLC-Reihe mit massenhaft Infos plus Fortsetzung der Story


Der erste Teil des Buches ist das Handbuch. Dieses ist folgendermaßen unterteilt:

- Signaturkarten (genaue Beschreibung der wichtigsten Figuren, Seite 11-195)
- Die Welt der verlorenen Städte (kurzer Abriss der einzelnen Orte, bis Seite 223)
- Das Leben in den verlorenen Städten (Beschreibung über das Leben, die Foxfireakademie, Technische Geräte, Mode, Kreaturen, Fähigkeiten und Fertigkeiten, Alchemie und Elixiere u.s.w., bis Seite 369)
- Die Rebellengruppen (wer ist Black Swann, wer gehört zu Neverseen, bis Seite 405)
- Die intelligenten Spezies (Zusammenfassung aller Spezies und Porträt einzelner wichtiger Charaktere daraus, bis Seite 449)
- Zum Mitmachen (Fragespiele, Quiz, Iggy zum Ausmalen, Rezepte, bis Seite 480)
- Keefes Erinnerungen (Text zu einigen der Farbillustrationen im Buch, bis Seite 504)

Danach schließt sich der Roman, also die Fortsetzung der Geschichte an (Seite 508 bis 761).

Das ist eine ganz schön geballte Ladung Wissen und Information. Manches hätte ich in dieser Ausführlichkeit vielleicht nicht unbedingt benötigt, doch egal. Es ist schließlich das KOTLC-Handbuch und da muss daher alles mögliche drinstehen. Schön fand ich vor allem den Teil „Das Leben in den verlorenen Städten“, weil das schön abwechslungsreich ist und man wirklich viele Einzelheiten erfährt. Wer nun meint, der Inhalt des Handbuchs wäre staubtrockene Theorie, der irrt. Selbst hier blitzt überall eine gehörige Portion Humor durch und die wunderschöne, aufwändige Gestaltung mit vielen Zeichnungen und unterschiedlichen Schriftarten macht einfach Spaß. Hier bekommt man dank vieler Portraits Gesichter zu den Namen serviert und schlicht eine geballte Ladung an Informationen, z.B. auch, wie man die einzelnen Namen der Charaktere genau ausspricht.

Ab Seite 508 wird dann die eigentliche Story fortgesetzt, direkt an das Ende von Teil 8 anknüpfend. Es geht natürlich um Keefes Vermächtnis, darum, was mit ihm passiert, nachdem seine Mutter ihm diese grauenhaften Dinge angetan hat. Erzählt wird das diesmal abwechselnd aus Sicht von Keefe selbst und aus Sophies Sicht. Gewohnt fesselnd, humorvoll und berührend. Einfach eine gute Mischung und für den Weitergang der Story unerlässlich. Wer also meint, auf Teil 8,5 verzichten zu können und nur die „richtigen“ Romane liest, dem wird was fehlen.

Für mich eine Bereicherung meiner KOTLC-Sammlung und sicherlich für jeden echten KOTLC-Fan ein Must-have. Daher: 5/5 Sterne.

Bewertung vom 06.05.2023
Ein Held, EinHorn, ein Gartenzwerg / Kurt Einhorn Bd.5
Schreiber, Chantal

Ein Held, EinHorn, ein Gartenzwerg / Kurt Einhorn Bd.5


ausgezeichnet

Kurt und die umgekehrte Wassermagie


Es ist Frühling und Kurt ist grummelig. Warum? Weil überall Familien sind: Vogeleltern mit ihren Küken, Mäusemamas mit ihren Babys, Eichhörnchenpapas mit deren Kids. Dann ist da auch noch Prinzessin Flohs Geburtstag, der natürlich mit der ganzen Familie gefeiert wird. Und Kurt? Der ist ein Findel-Einhorn und kennt seine Eltern gar nicht. Als dann plötzlich der Bach versiegt, weil ein gemeiner Zwerg diesen magisch umgelenkt hat, liefert Kurt sich mit dem ein Duell, aus dem sie unentschieden und erschöpft hervorgehen. Doch der Zwerg ist wie gesagt ein gemeiner Zwerg und sorgt dafür, dass sich Kurts Wassermagie umkehrt. Setzt er sie ein, wird alles trocken und ausgedörrt. Was für ein Schlamassel. Und das Schlimmste dabei? Nur die Eltern eines Einhorns können die Magie wieder heilen.

Allein das Cover hat mich wieder so zum Lachen gebracht. Dieser ewig grummelbrummelige Kurt. Es ist einfach zu köstlich. Und die Geschichte selbst natürlich auch wieder. Zwar gibt es auch leise, eher traurige Töne, schließlich ist offensichtlich, dass Kurt sich nach seinen Eltern sehnt und gerne Teil einer Familie sein möchtet. Doch natürlich überwiegt der Humor und der Spaß bei weitem. Und natürlich gibt es ein Happy End sowie die schöne Botschaft, dass das Gute immer siegt. Und einen kleinen (wie ich hoffe) Cliffhanger gibt es auch: „Wir haben das was gehört. Von einem Zweihorn, das angeblich mit einem Drachen eine Familie gründen will“ (Seite 104). Es wäre schön, wenn in Teil 6 das Zweihorn P. wieder auftauchen würde. Vielleicht sogar mit kleinen zweihörnigen, geschuppten Babys? Man wird ja nochmal hoffen dürfen.

Auf jeden Fall ist auch dieser 5. Teil wieder herrlich lustig und humorvoll, spannend und liebenswert und die wundervollen bunten Zeichnungen machen einen kleinen Schatz daraus. Das perfekte Erstleserbuch, das auch zum Vorlesen super geeignet ist. Kurze Kapitel, große Schrift, viele sooo schöne Zeichnungen mit einem Kurt, dessen Gesichtsausdruck mich jedes Mal lachen lässt. Ganz klar: 5/5 Sterne. Bitte noch viele weitere Kurt-Bücher, liebe Chantal Schreiber.

Bewertung vom 05.05.2023
Drachen sind auch nur Einhörner / Kurt Einhorn Bd.4
Schreiber, Chantal

Drachen sind auch nur Einhörner / Kurt Einhorn Bd.4


ausgezeichnet

Kurt auf Drachenjagd


Als aus dem königlichen Obstgarten sämtliches Obst verschwindet, ist Kurt klar: der Dieb muss gestellt werden. Bei dem Dieb handelt es sich jedoch um einen riesengroßen, feuerspeienden Drachen und der entführt eines Nachts den schlafenden Kurt und steckt ihn in einen Irrgarten. Als Kurt erwacht, ist seine Magie futsch und er sieht sich umringt von Mäusen – seiner größten Angst. Doch Not macht mutig und so gelingt es Kurt mit Hilfe der Mäuse sowie seiner Freunde Floh, Trill und Tüdelü dem Irrgarten zu entkommen. Nun ist Kurt wirklich wütend und will den obststehlenden Drachen zur Rede stellen. Doch außer ein paar verkohlter Stellen im Fell erreicht er nichts. Da taucht Zweihorndame P. auf, die mutig in die Drachenhöhle galoppiert und sich Hals über Kopf in den Feuerspeier mit den goldenen Schuppen und dem Horn auf dem Kopf verliebt. Sie findet heraus, dass Max, so sein Name, gar nicht böse ist, sondern nur einsam. Ist er doch der allerletzte Drache auf Erden. Doch das Alleinsein hat nun ein Ende, denn P. siedelt zu ihm auf seine Dracheninsel über.

Wieder einmal hat mich Kurt sehr zum Lachen gebracht. Sein mürrisches Auftreten, sein völliges Desinteresse an P.´s romantischen Avancen und seine übergroße Fresslust sind einfach zu ulkig. Die Geschichte selbst ist schon lesenswert doch in Kombination mit den umwerfenden Illustrationen wird das Buch wie auch die vorherigen Teile schlicht genial. Allein Kurts Gesichtsausdruck immer, ich könnte ihn glatt knutschen.

Natürlich steckt auch eine schöne Botschaft hinter dem lustigen Abenteuer: Zusammenhalt, Freundschaft, Verständnis, Akzeptanz. Wer nach einem besonders lustigen Buch zum Vorlesen oder auch für Erstleser zum Selberlesen sucht, ist auch wieder mit diesem Buch aus der Kurt-Reihe bestens beraten. Einfach rundum gut, super witzig, spannend und sehr viel Spaß bringend. 5/5 Sterne und eine klare Empfehlung. Kurt ist halt Kurt und ich liebe ihn!

Bewertung vom 01.05.2023
Auf Samtpfoten durch die Geschichte
Baba, die Katze;Koudounaris, Paul

Auf Samtpfoten durch die Geschichte


ausgezeichnet

Voller Witz, tieftraurig, hochinteressant und fesselnd ohne Ende – was für ein geniales Sach-/Fach-/Geschichtsbuch


Der Inhalt ist unterteilt in:

►Das Goldene Zeitalter (Katzen im Neolithikum und Alten Ägypten)
►Ruhmreiche Pfade (Der Siegeszug der Katze in Asien)
►Triumpf und Tragödie in Europa (Aufstieg und Fall des Katzenreiches)
►Auf großer Fahrt (Schiffskatzen und andere kätzische Helden
►Wiedergutmachung (Die Aufklärung und der Weg der Katze in die Moderne)
►Ein Neuanfang (Katzen in Amerika)

Jedes Kapitel wird ausführlich abgehandelt, mit einem Fachwissen, das sich sehen lassen kann, untermauert mit Anekdoten echter Katzen und mit Bildern, die keine Wünsche offenlassen. Neben den vielen Bildern von Katze Baba in allerlei zum Thema passender Verkleidung (wobei ihr das offensichtlich Spaß macht) gibt es noch viele weitere historische Fotos und Zeitungsausschnitte, die die Lektüre perfekt ergänzen.

Ich liebe Katzen und klar habe ich mich sehr gefreut, als ich bei einem Gewinnspiel dieses Buch gewonnen habe. Das es aber ein SO wunderbares Buch ist, habe ich nicht erwartet. Und zwar wunderbar in der Optik (die vielen Bilder, der schöne Aufbau, die Ornamente auf den Seiten) und im Inhalt. Erzählt wird die Geschichte der Katzen aus Sicht von Baba, der Katze des Autors Paul Koudounaris. Hört sich für ein Sachbuch vielleicht erst mal seltsam an, ist aber schlicht genial. Sämtliche geschichtlichen Ereignisse werden durch Anekdoten und Erzählungen realer, damals lebender Katzen und ihrer Menschen verdeutlicht und lebendig gemacht. Die Liebe zu Katzen und die Leidenschaft für Geschichte ist in jedem Kapitel deutlich zu spüren. Es hat mir so eine Freude bereitet, dieses Buch zu lesen. Ich musste sehr oft lachen, hier und dort aber auch ein paar Tränen vergießen. Gerade die Geschichten rund um die Schiffskatzen haben es mir total angetan. Liegt vielleicht daran, dass wir im Urlaub alte Schiffe besichtigt und im Zuge dessen von eben diese Katzen erfahren haben.

Wie auch immer: ein Kapitel ist schöner als das andere, die Art und Weise wie hier Geschichte vermittelt wird ist herrlich lebendig und erlebbar. Das Buch hat mich zum Lachen, zum Weinen, zum Schmunzeln, zum Staunen gebracht und mich schlicht restlos begeistert! Für mich ein Jahreshighlight und ich empfehle es allen, die sich für Katzen und deren Bedeutung in unserer Geschichte interessieren und die es lieben, über Katzen zu lesen, die wirklich bedeutungsvoll und wichtig waren. 5/5 plus Highlight-Sternchen! Ich liebe dieses Buch!

Bewertung vom 30.04.2023
Elisa Hemmiltons Kofferkrimi
Rina, Lin

Elisa Hemmiltons Kofferkrimi


sehr gut

Eine Frau steht ihren Mann – höchstvergnüglich, romantisch und spannend


Studentin Elisa Hemmilton trifft unverhofft auf den jungen Mechaniker Jamie. Der wird von der Polizei zu dem Fall befragt, bei dem ein Koffer aus heiterem Himmel durch das Glasdach der Bibliothek gekracht ist. In dem Koffer sind Blaupausen und die Polizei erhofft sich von Jamie, mehr darüber zu erfahren. Doch ist ihm nicht klar, was das ist. Den Besitzer des Koffers kann man nicht mehr befragen, wurde der doch erst tot aus der Themse gezogen. Als dann der Koffer plötzlich vor Jamies Werkstatt steht, ihm als Geschenk gegeben, stürzt er sich sofort auf die Pläne und auf einen seltsamen Metallzylinder, der auch im Koffer ist. Dahinter muss etwas Großes stecken, sind doch plötzlich gefährliche Kerle hinter Jamie und dem Kofferinhalt her. Eliza hat Blut geleckt: wer hat den Besitzer des Koffers ermorden und warum? Was bedeuten die Pläne und der Zylinder? Sie beginnt gemeinsam mit Jamie und einem jungen Polizisten (der Jamie sehr zugetan ist) zu ermitteln und gerät dabei nicht nur in gefährliche Situationen, sondern trifft auch ihre große, aber heimliche Liebe Mr. Green wieder.

Wer Animant Crumbs Staubchronik kennt (für mich ein absolutes Herzensbuch), kennt auch Elisa Hemmilton. Die kluge, spöttische, selbstbewusste beste Freundin von Animant aus armem Haus, von einer reichen Gönnerin unter die Fittiche genommen, was ihr ein Studium ermöglicht (zur damaligen Zeit für Frauen sehr außergewöhnlich). Der Kofferkrimi knüpft quasi direkt an die Staubchonik an, diesmal aber direkt von Elisa in Form eines Berichts für die Polizei erzählt. Inklusive handschriftlichen Randbemerkungen von Jamie und Elisa. Dieser Aufbau gefällt mir super, ist Elisa doch wahrlich nicht auf den Mund gefallen und ihrer Zeit weit voraus. Sie pfeift auf Konventionen und steht in dieser sehr männerdominierten Zeit selbstbewusst ihre Frau und mit beiden Beinen fest auf dem Boden. Außer wenn es um Mr. Green geht, da werden ihre Beine dann doch zu Pudding. Die Story ist erfrischend, rasant, spannend, humorvoll, kurzweilig, frech und sehr sehr liebenswert. Lin Rina beschreibt ihre Figuren lebendig und detailliert, ebenso das Setting, London Ende des 19. Jahrhunderts inklusive Dreck, Gestank, Pferdekutschen und Klassenunterschieden. Das löst herrliches Kopfkino aus. Super unterhaltsam und extrem witzig sind die vielen handschriftlichen Anmerkungen zum Bericht. Ich musste viel lachen.

Die Seiten sind auf alt getrimmt, als wären sie auf altem, dunklerem Papier geschrieben. Das ist eine nette Idee und versprüht ganz viel Charme, war jedoch für meine Augen recht anstrengend. Ich habe zum Lesen sehr helles Licht gebraucht. Das Cover ist sehr schön, ebenso sind Vor- und Nachsatz hübsch gestaltet mit Karte von London und Abbildung von Elisa und Jamie und dem Spruch: „Kopf hoch, immer in die Augen sehen und niemals zurückschrecken. Es sind nur Männer, keine Götter“.

Für mich ein rundum gelungenes Buch und daher sehr gute 4 Sterne und eine Leseempfehlung an alle Fans historischer Krimis/Liebesromane/Komödien.

Bewertung vom 29.04.2023
Das Vermächtnis / Keeper of the Lost Cities Bd.8
Messenger, Shannon

Das Vermächtnis / Keeper of the Lost Cities Bd.8


ausgezeichnet

Jetzt geht’s langsam ans Eingemachte – rasant, spannend, fesselnd


Die Neverseen bedrohen noch immer den Frieden und so ist es an der Zeit, dass der Hohe Rat gemeinsam mit Black Swan neue Wege geht. Sie erheben Sophie und einige andere der Kids in den Stand von Abgeordneten und versprechen sich hiervon viele Vorteile. Die Aufgaben, die die Kids nun meistern müssen, sind alles andere als leicht. Dazu kommt, dass Sophie durch viele private Dinge abgelenkt wird, ihre Unvermittelbarkeit im Heiratsinstitut, Probleme mit Fitz, die Frage, wer ihre biologischen Eltern sind und so weiter. Dann ist da noch Tam, der als Gefangener der Neverseen eine große, unberechenbare Gefahr bedeutet. Auf ihrem Weg, all das unter einen Hut zu bringen, entdeckt sie so manches Geheimnis und bringt sich selbst mal wieder in größte Gefahr. Ein Glück, dass sie und ihre Freunde unverbrüchlich füreinander da sind.

Der vorherige Band war für mein Empfinden ja ein bisschen langatmig – das hat dieser Band nun mehr als wett gemacht! Rasant, spannend, unglaublich fesselnd und abwechslungsreich reise ich mit Sophie und allen anderen wieder in eine völlig andere Welt. Sie sind keine kleinen Kinder mehr, die Zeit, in der sie leben, verlangt viel von ihnen ab und es ist schön mitzuerleben, wie alle daran wachsen und reifen. Endlich kommen wir Keefes Vermächtnis, dass ja im Vorband schon eine Rolle gespielt hat, näher und erfahren auch, wer Sophies biologische Mutter ist. Erster Liebeskummer, tiefe Freundschaft und ganz viel Loyalität, Hingabe aber auch Verrat und Kummer begegnen mir, verpackt in einem fesselnden Schreibstil, der es mir schwer macht, den fetten Wälzer zwischendurch aus der Hand zu legen. Ich liebe es, wie Messenger die Figuren und ihre Interaktionen untereinander weiterentwickelt. Und ja, Keefe ist noch immer ganz klar mein Favorit, weil durch ihn ganz viel Witz und Humor in die Story kommt.

Ich bin begeistert, weil mich das Buch mal wieder völlig fesseln konnte. Klar, dass es da 5/5 Sterne gibt und eine fette Leseempfehlung (aber bitte der Reihe nach, mittendrin anfangen wäre keine gute Idee).

Bewertung vom 28.04.2023
Der Vogel war's!
Lion, Kiki

Der Vogel war's!


sehr gut

Kurzweiliger CosyCrime mit Senioren-Ermittlerinnen und Wellensittich


Da liegt plötzlich ein Toter in Leahs Garten, offensichtlich erschlagen. Und Inspector Dowling hat nichts Besseres zu tun, als den Mord der 70jährigen Leah anzuhängen, die aus allen Wolken fällt. Sie mobilisiert ihre beiden Freundinnen Ruth und Betty und zu dritt machen sie sich auf Mördersuche. Als sie endlich herausgefunden haben, wer der Tote überhaupt ist und klar ist, dass es sich bei ihm um einen geldgierigen Schürzenjäger handelt, haben sie gleich mehrere Verdächtige und ermitteln in alle Richtungen. Dabei lösen sie nebenbei noch das eine oder andere Verbrechen, doch der Mörder war bisher noch nicht dabei. Bis Leah eines Tages einer heißen Spur nachgeht und dabei sich selbst in größte Gefahr begibt.

Ich fand die Idee, drei ältere Semester als Ermittlerinnen einzusetzen und noch dazu einen Wellensittich statt des üblichen Vierbeiners sehr ansprechend und einfach mal was anderes. Mir gefallen Schreibstil und Story sehr gut. Man fliegt durch das Buch, Langeweile kommt keine auf, allerdings nun auch nicht gerade die allerhöchste Spannung. Doch das macht nichts, es ist schließlich ein CosyCrime und genauso funktioniert es auch: ich habe mich wohlgefühlt beim Lesen. Die Figuren hätten gerne noch ein kleines bisschen mehr Tiefe haben dürfen, aber das ist Jammern auf hohem Niveau. Mir hat die Freundschaft zwischen den drei Frauen sehr gut gefallen und schön, dass sie alle drei so unterschiedlich und sich doch so einig sind. Wer letztlich den Mord begangen hat, habe ich nicht sofort gewusst, aber doch im Laufe der Geschichte ahnen können. Macht aber nichts, die Auflösung war dennoch interessant und keineswegs an den Haaren herbeigezogen. Wellensittich Peachys Rolle in dem Ganzen ist auf das begrenzt, was er ist: nämlich ein Vogel. Sie löst also keine Fälle, gibt keine entscheidenden Hinweise, sondern piept, schimpft, fliegt, sorgt für gute Laune und ist für Leah ein kleiner Anker im Leben. Das gefällt mir, alles andere wäre zu abgehoben. Was den Inspector betrifft: da hoffe ich, dass er im nächsten Band nicht ganz so ein widerwärtiger Kotzbrocken ist und sich an seine Manieren erinnert. Er muss ja kein weichgespülter Everybody´s Darling sein, aber so ein bisschen Anstand und Feingefühl gepaart mit einem bisschen weniger Stinkstiefeligkeit täten ihm gut.

Alles in allem ein kurzweiliger CosyCrime, leichte Unterhaltung mit einem sehr gut lesbaren Schreibstil und Figuren, die Stoff für mehr bergen. Old Alley Town als Setting passt super und gefällt mir gut. Von mir sehr gute 4/5 Sterne. Ich freue mich auf die Fortsetzung.

Bewertung vom 24.04.2023
Frau Sonntagsimmerzwei - Ein Huhn in Hollywood
Hundertschnee, Nina

Frau Sonntagsimmerzwei - Ein Huhn in Hollywood


ausgezeichnet

Träume sind da, um geträumt zu werden


Das Huhn Frau Sonntagsimmerzwei wacht in ihrem Stall auf und findet statt eines Eis einen großen seltsames Teil in ihrem Nest. Als sie es mit dem Schnabel entfernen will merkt sie: das schmeckt ganz gut und kaut darauf herum. Aus Versehen bläst sie den Kaugummi (denn das ist es) zu einer riesigen Blase auf und wird von ihr in die Lüfte gehoben. Nach einer Weile landet sie auf einer Insel mit Palmen und wunderschöner Musik. So schön, dass Frau Sonntagsimmerzwei durch den Sand tanzt und dabei ein Ei nach dem anderen verliert. Doch keine gewöhnlichen Eier, nein, kunterbunte, fröhliche, gemusterte Eier. Richtige kleine Kunstwerke. Prompt wird das Huhn mit den außergewöhnlichen Eiern entdeckt und groß rausgebracht: Ausstellungen, roter Teppich, Blitzlicht, Tonaufnahmen. So viel Trubel und kaum noch Ruhe. Frau Sonntagsimmerzwei sehnt sich nach ihrem vergleichsweise ruhigen Hühnerstall zurück. Ob sich ihr Wunsch erfüllt? Das musst Du schon selbst herausfinden.

Ein Osterbuch? Ja, irgendwie schon, aber auch für jeden anderen Tag im Jahr einfach ein bezauberndes Kinder-Bilderbuch mit einer witzigen Geschichte. Geht es hier doch um Träume, nicht nur die nächtlichen, sondern auch um Tagträume. Wer kennt es nicht, sich einfach mal woanders hinträumen und die tollsten Abenteuer erleben? Eben! Genau darum geht es. Und darum, dass es zu Hause doch irgendwie immer am schönsten ist, auch wenn es einfach dazu gehört, auch mal was anderes zu sehen und auszuprobieren. Die bunten, detailreichen Illustrationen nehmen immer die komplette Doppelseite ein und sind an Niedlichkeit kaum zu überbieten. Die Texte dazu sind kurz und kindgerecht und sehr liebens- und lesenswert. Das Buch eignet sich dadurch perfekt für Erstleser, sowie auch als Vorlesebuch.
Man kommt aus dem Schmunzeln nicht mehr raus und jede Seite macht einfach Spaß. Lustig, turbulent und wie gesagt: so süß gezeichnet (die Münder der Hühner, ich habe mich echt verliebt).

Fazit: ein rundum tolles Kinder-Bilderbuch für kleine Träumer/innen ab 4 Jahren, nicht nur zu Ostern, sondern das ganze Jahr über ein Hit. 5/5 Sterne.

Bewertung vom 23.04.2023
Zwei und der Pingu-Gei / Doppelgaloppel Bd.3
Schreiber, Chantal

Zwei und der Pingu-Gei / Doppelgaloppel Bd.3


ausgezeichnet

Kappi, Skoppa, Pingu-Gei und der Umweltschutz


Opa Valdi überbrückt den Geschwistern Janndis und Jon ihre Zeit bis sie ihn endlich wieder besuchen können mit einer weiteren, abenteuerlichen Geschichte über die beiden Islandpferdefohlen Kappi und Skoppa. Diesmal will die ungestüme Skoppa unbedingt hinter das Geheimnis des nächtlichen Lichts kommen, dass da an der Küste immer mal auftaucht und stolpert schon wieder in ein kleines Abenteuer. Kappi, der eher zurückhaltend ist, sucht seine Freundin am nächsten Tag. Dabei stößt er auf eine Straße und Autos und gemeinsam mit Skoppa, als er sie endlich findet, auf ein seltsames Ding, das vom Auto gefallen ist – das Huf-Zack, mit dem man so schön spielen kann und bei dem es sich um eine alte, leere Plastikflasche handelt. Das bringt Skoppa in eine gefährliche Situation, aus der sie ein kleiner Papageientaucher namens Lundi rettet. Die drei werden Freunde und stoßen auf eine ganze Papageientaucherkolonie. Als die Vögel den Müll sehen, den die drei mitgebracht haben, werden sie sauer. Grund: die Menschen verschmutzen die Umwelt immer mehr. Kurzentschlossen fassen sie einen Plan: sie sammeln alle gemeinsam Müll und fliegen ihn in alten Fischernetzen zu den Menschen zurück. Fanndis und Jon sind begeistert von der Geschichte. Noch mehr aber von Kappi und Skoppa, die sie jetzt endlich in echt kennenlernen. Ob die wilde Skoppa sich der quirligen Fanndis anschließt und der zurückhaltende Kappi dem ruhigeren Jon? Oder doch andersherum? Findet es selbst heraus.

Wer für seine Kleinen ein zauberhaftes, Spaß bringendes, spannendes, abenteuerliches, lustiges und wertvolles (Vorlese-)Buch sucht, dem kann ich nur zu diesem hier raten. Wie auch schon in den beiden Vorbänden wird die schöne Story von bezaubernden Illustrationen begleitet, die aus dem Buch ein kleines Schmuckstückchen machen. So süß! Nicht nur für Pferdefans. Die Kapitel sind schön kurz, die Schrift groß. Erzählt wird immer mal die Story von Kappi und Skoppa und dann erfolgt wieder ein Schwenk auf die Menschen, also auf Opa Valdis und seine Enkel Fanndis und Jon. Nicht nur Opa und die Kinder selbst erkennen Parallelen zwischen sich und den Pferden, auch der Leser bekommt das mit. Das Schöne dabei ist, dass hier nicht das typische Klischee bedient wird von wegen ungestümer, abenteuerlustiger Junge und stilles, zurückhaltendes Mädchen. Auch kocht der Opa für die Oma, während sie draußen den Traktor repariert. Besonders schön ist die menschengemachte Umweltverschmutzung thematisiert. Nicht mit erhobenem Zeigefinger, sondern kindgerecht und dennoch deutlich.

Für mich das perfekte Kinderbuch für die Kleinen ab 4 Jahren zum Vorlesen und gemeinsam Bilder ansehen, aber auch für größere Kinder zum selber lesen. Der lustige, liebenswerte Schreibstil macht genau so gute Laune wie die Story selbst und die Bilder sowieso. Eindeutig 5/5 Sterne.