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Insgesamt 1450 Bewertungen
Bewertung vom 16.03.2025
Love will find you / Mountain Dreams Bd.1
Bennett, Isabell

Love will find you / Mountain Dreams Bd.1


sehr gut

Ich habe super viel positives über dieses buch gehört und wollte es dann unbedingt auch lesen. Und wie gute ist bitte dieses Setting?! ich liebe ja dieses Kleinstadt-Flair und Berryfield ist natürlich mal wieder eine echte Perle. Und dann gibts einfach auch noch eine Alpaka-Farm, da werden doch Mädchenträume wahr. Richtig, richtig schön, macht direkt gute Laune und ist einer dieser absoluten Wohlfühlromane.

Insgesamt ist die Handlung natürlich recht vorhersehbar, wie das bei solchen Büchern halt immer ist. Aber ab und zu lese ich einfach total gerne solche Bücher. Ich fand Emma Idee ihrem Großstadtleben zu entfliehen und sich auf der selbst zu verwirklichen so super schön. Da kommt direkt diese Girlpower/ DIY-Stimmung auf. Liebe sowas immer total und fand toll mitzuerleben, wie Emma immer mehr Teil von Berryfield wird.

Auch die Lovestory fand ich insgesamt gute angelegt. Gegen Ende wurde es nochmal ein bisschen dramatisch, aber unterm Strich so eine klassische Boy meets Girl Geschichte. Noah und seine Brüder haben auf jeden Fall das gewisse Etwas und ich würde mir auf jeden Fall auch Bücher mit ihnen als Protagonisten zu Gemüte führen.

Das Buch ist aus den wechselnden Perspektiven der Protagonisten geschrieben und liest sich richtig gut weg. Die Geschichte ist gefühlvoll und einfach herzlich. So richtig cozy und eine Story, in die man sich einfach reinfallen lassen kann. Mochte ich wirklich sehr und verstehe, wie das Buch so gut ankommt.

Bewertung vom 08.03.2025
Die Kammer
Dean, Will

Die Kammer


sehr gut

Allein bei dem Cover laufen mir ja schon Schauer über den Rücken und das Setting fand ich einfach spektakulär. Etwas vergleichbares habe ich bisher auch noch nicht gelesen, was es nochmal interessanter für mich machte. Und ich kann sagen: mich hats einfach total gecatcht. Ich hätte dieses Buch gerne verfilmt.

Zum Inhalt: eine Gruppe von Sättigungstauchern macht sich in der Nordsee auf den Weg zu ihrem Einsatz an einer Ölpipeline. Eingesperrt auf engstem Raum in der Tiefe gibt es wenig Privatsphäre. Und als plötzlich einer von ihnen stirbt, scheint die Situation mit jeder verstreichenden Stunde auswegloser.

Also die Stimmung in Buch war einfach der Wahnsinn, selbst als Leser waren meine Nerven zum Zerreißen gespannt angesichts der beklemmenden, klaustrophobischen Atmosphäre. Ich wusste vorher nichts über das Thema des Sättingstauchens und fand es absolut bildhaft und eindrücklich beschrieben.

Die Handlung selbst ist generell auch sehr szenisch geplottet. Einzelne Sequenzen des Zusammenlebens innerhalb der Kapsel, Notfallübungen und die Arbeit am Meeresgrund reihten sich aneinander.
Manchmal fand ich den Erzählstil etwas eigentümlich, als würde die Protagonistin den Leser direkt ansprechen. Da das aber nicht Konsequent durchgezogen war, bin ich nicht sicher, ob das so beabsichtigt war.

Die Auflösung fand ich ok, auch wenn sie mich nicht so 100% überzeugt hat. Dabei kann ich gar nicht so richtig festmachen, woran das lag aber es wollte nicht zu meinem Gesamteindruck vom Rest der Geschichte passen. Aber da der restliche Gesamteindruck sehr stark war, fällt das für mich nicht so ins Gewicht.

Bewertung vom 08.03.2025
In einem Zug
Glattauer, Daniel

In einem Zug


ausgezeichnet

Über Autor Daniel Glattauer und seine Werke scheiden sich ja so ein bisschen die Geister. Ich kenne bisher nur ein Buch von ihm und das hatte mir gut gefallen, auch wenn es erzähltechnisch eine Herausforderung für mich war. Thematisch hatte mich dann aber sein neues Buch so sehr angesprochen, dass ich dem ganzen eine Chance geben wollte- und bin begeistert.

Zum Inhalt: Eduard Brünhofer ist ein erfolgreicher Liebesroman-Autor, auch wenn er schon länger nichts neues mehr geschrieben hat, da er das Gefühl hat trotz glücklicher Ehe nichts mehr über die Liebe zu sagen zu haben. Bis ihm im Zug eine junge Frau gegenüber sitzt und über genau diese Liebe reden will.

Das Setting und die Umstände des Aufeinandertreffens der beiden Akteure ist denkbar simpel und alltäglich. Gleichzeitig lenkt es dadurch nicht ab und verschiebt den Fokus nicht weg von dem, was das Herzstück des Buches ist: Eduard redet offen über die Liebe. Ein Thema, das universell ist, gleichzeitig nie an Reiz verliert, weil doch alle danach Streben und auf eine Zauberformel hoffen, wie sie zu erlangen und vor allem auch zu halten ist.

Daniel Glattauer hat so eine Art zu schreiben, die mich einfach abholt. Es ist jetzt nicht sonderlich ausgefuchst, poetisch oder besonders tiefgreifend, aber irgendwie echt und bringt bei mir was zu klingen. Und ab und ab lässt er seine Figuren dann mal eine Weisheit raushauen, die es faustdick hinter den Ohren hat. Das Buch ist nicht unbedingt bequem, es gibt viel Reibung. Aber genau das mit die Geschichte so wahnsinnig intensiv und raffiniert.

Ich fand dieses Buch wunderbar amüsant, gleichzeitig stimmt es aber auch nachdenklich darüber, was man sich von der Liebe erwartet, was sie für einen selbst bedeutet.

Bewertung vom 08.03.2025
Das zerrissene Herz / Empire of Sins and Souls Bd.3
Kehribar, Beril

Das zerrissene Herz / Empire of Sins and Souls Bd.3


ausgezeichnet

Ich liebe diese Reihe, keine Frage. Man sollte sich klar sein, dass die Charaktere nicht nur morally grey sind, sondern wirklich ziemlich düster und abgründig und das Buch enthält auch einen großen Anteil an Spice-Inhalten. Das ist sicherlich nicht jedermanns Fall, aber mir gefällt, wie hier mit dem Themen Sünden, Verrat und Intrigen umgegangen wird. Macht schon ein bisschen süchtig.

Zum Inhalt: nachdem Kaspar sie verraten hat, erwacht Zoé als Xanthyr, stark und angetrieben von Hass soll sie als Gräfin an der Seite von Alexei über Xanthia herrschen. Aber es dürstet sie nach Rache- und nach Antworten. Und ein letztes Mal muss sich Zoé entscheiden, wo sie steht und wem sie ihr Herz anvertrauen will.

In diesem dritten und letzten Band wird nochmal alles aus der Geschichte herausgeholt und es werden endlich ein paar Lücken innerhalb der Geschichte geschlossen. Dadurch ergaben sich für mich einige heftige Aha-Momente, die das ganze umso mitreißender machen. Ich muss sagen, die ganze Reihe ist in sicher super stimmig geplottet und allein die Entwicklung von Protagonistin Zoé war für mich ein absolutes Highlight.

Ich mag es, dass die Charaktere Fehler machen, viele Fehler um genau zu sein, aber das ganze auch immer mit Buße und Vergebung einhergeht, wodurch ich mit diesen sehr störrischen und egoistischen Charakteren immer wieder versöhnt wurde.

Die finale Schlacht hatte einfach alles: eine letzte Überraschung tragische Tode und heldenhafte Akte der Selbstlosigkeit. Einfach großartig und ein toller Abschluss für diese richtig coole Reihe.

Bewertung vom 08.03.2025
Anatomie einer Verschwörung / Academy of Lies Bd.1
Scheweling, Nina

Anatomie einer Verschwörung / Academy of Lies Bd.1


sehr gut

Eine Geschichte zwischen Anatomiesaal und den ominösen Machenschaften eines elitären Zirkels. Diese Geschichte ist geheimnisvoll, gefährlich und echt fesselnd.

Die medizischen Ausführungen, mit Fokus auf das Thema Sterben, haben mir insgesamt richtig gut gefallen. Generell mochte ich, wie intensive sich Protagonistin Quinn damit auseinandersetzt um die Mechanismen dahinter zu verstehen. Ich hätte mir sogar noch mehr Einblicke in die Kurse und die Welt der Medizin, vor allem auch in die Forschung von Quinns Großvater gewünscht.

Was mir besonders positiv aufgefallen ist: es gibt keine raumgreifende Lovestory. Klingt blöd, aber oft stört mich, wie sehr eine integrierte Lovestory den Fokus von anderen Themen nimmt. Und hier ist das einfach nicht der Fall, was ich sehr erfrischend fand. Stattdessen geht es vielmehr um Quinns Familiengeschichte und die Geheimnisse des Zirkels, die ab circa der Hälfte des Buches mehr Raum einnehmen.

Die Geschichte ist tatsächlich deutlich düsterer als erwartet, da tun sich echte Abgründe auf, was mir aber richtig gut gefallen hat. Man startet zwar mit ein paar grundsätzlichen Fragezeichen in die Geschichte, aber der Plot ist schon so konzipiert, dass es kontinuierlich neue Erkenntnisse gibt, wodurch dass Spannungslevel sehr konstant gehalten wird.

Bin sehr gespannt wies weitergeht

Bewertung vom 08.03.2025
Kiss of the Nightingale
Denner, Adi

Kiss of the Nightingale


gut

Ich finde das Cover so, so schön und habe mich vielleicht ein bisschen davon blenden lassen. Ich hatte auch übersehen, dass es sich um Romantasy für Leser ab 14 Jahren handelt, denn obwohl ein Love-Triangle angeteasert wurde, ist dieses alles andere als komplex, jegliche Beziehung eher oberflächlich angelegt und die Geschichte insgesamt sehr seicht. Für den Einstieg junger Leser ins Genre sicherlich geeignet und bestimmt auch ansprechend, mich hat es nicht so richtig überzeugen können.

Zum Inhalt: nach dem überraschenden Tod ihres Vaters stehen Cleodora und ihre Schwester vor dem Nichts. Denn obwohl Cleodora ihren Vater als Modist beerben sollte, konnte er ihr sein Talent für das Schneidern nicht vermachen und ohne Talent ist man in der Gesellschaft nichts. Um für sich und ihre Schwester zu sorgen entschließt sich Cleodora daher zu einem drastischen Schritt, der weitreichende Konsequenzen hat.

Die Figuren sind alle ziemlich blass angelegt, selbst Protagonistin Cleo kommt nicht so richtig aus sich raus und außer, dass die Begierden für schöne Dinge, das Leben der Oberschicht und vielleicht auch die eine oder andere Bekanntschaft entwickelt, passiert charakterlich bei ihr relativ wenig. Es gibt zwar eine Lovestory, aber die ist auch eher seicht angelegt, was ich für das Alter der Zielgruppe aber als angemessen empfinde. Gestört hat mich da eher, wie wankelmütig Cleo insgesamt daherkommt und auch ihre Sympathien ständig schwanken. Sie ist einfach eine sehr unentschlossene, unsichere Protagonistin, mit der ich leider nichts anfangen konnte.

Das Thema rund um die magischen Edelsteine fand ich durchaus interessant, aber auch das wird nicht weitergehend vertieft. Man lernt zwar ein paar Talente kennen, aber auch diese sind eher oberflächlich angelegt. Generell hatte ich das Gefühl, dass die Handlung eher so vor sich dahinplätscherte. Es gibt schöne Kleider, ein bisschen Kunst und Kultur, in Cleos Augen recht viel Luxus und ein paar kleine Liebeleien. Also insgesamt recht nett ausstaffiert, aber mir ist insgesamt einfach zu wenig passiert und die Geschichte hat kaum Tempo. Stattdessen viel Vorsingen, Rivalitäten im Opernhaus und rund um einen gewissen Junggesellen, sowie diverse Kleideranproben- diese Wiederholungen hätte es für mich nicht gebraucht.

Am Ende gibt es einen kleinen Showdown, der war auch ganz gut angelegt. Für mich hat die Geschichte einiges an Potential vergeben. Da die Geschichte trotzdem kurzweilig und angenehm zu lesen war und ich das Setting mochte, gibt’s 3 Sterne. Ich denke bei der eigentlichen Zielgruppe kommt das nochmal besser an.

Bewertung vom 08.03.2025
Achtzehnter Stock
Gmuer, Sara

Achtzehnter Stock


sehr gut

Ich finde die Geschichte erzählt sehr plastisch vom Leben am Minimum, in der grauen Trostlosigkeit der Berliner Plattenbaus, wie sie in Berlin und generell im Osten Deutschland wie Mahnmale gescheiterter Existenzen und geplatzter Träume in den Himmel ragen. Nirgendwo prallen Welten glanzvoller und schmerzlicher aufeinander als in Berlin. Das Buch fängt den Vice der Stadt in einer fast märchenhaft anmutenden Erzählung ein. Mit einer Protagonistin, die dem perspektivenlosen Leben entkommen will, entfliehen in den Glamour der Filmbranche und sich dabei einigen Herausforderungen stellen muss.

Wanda ist nicht unbedingt die nahbarste Protagonistin, das Leben hat sie schroff gemacht, sie pragmatisch werden lassen. Trotzdem fiebert man als Leser mit ihr und ihrem Schicksal mit, hofft, dass sie es schaffen wird. Und schaut ihr bei der Tragik des Scheitern zu, was das Buch zu einer echten Achterbahnfahrt zwischen Traum und Hoffnungslosigkeit macht. Neben Wandas Bemühungen es aus der Platte heraus zu schaffen, stehen die Begegnungen im Wohnblock im Fokus. So wird ein Bild des alltäglichen gezeichnet, der Banalitäten und der kleinen Träume, die die Bewohner für sich selbst und ihre Familien noch hegen und kaum zu hoffen wagen.

Es ist ein raues Pflaster, das da skizziert wird, die Unbarmherzigkeit des Lebens. Und trotzdem ergeben sich für Wanda kleine Chancen, es bilden sich innerhalb der Gemeinschaft der Hausbewohner Freundschaften, zarte Bande und ein Gefühl der Zusammengehörigkeit und Heimat. Eine Geschichte aus dem Leben, die sehr authentisch erzählt und den Berliner Flair gut einfängt. Es ist eine offene, ungesühnte Geschichte, ein Blick auf das Leben der anderen.

Das Ende fühlte sich für mich ein bisschen unfertig an. Passt aber auch irgendwie zur Erzählung, denn das Leben geht schließlich irgendwie weiter.

Bewertung vom 02.03.2025
Für Polina
Würger, Takis

Für Polina


ausgezeichnet

Takis Würger stehe ich so ein bisschen zwiegespalten gegenüber. Denn inhaltlich hat mich sein letztes Buch nicht so ganz abgeholt, aber seinen Schreibstil finde ich einfach richtig schön- nahbar, ohne überemotional zu sein. Deswegen wollte ich „Für Polina“ eben doch unbedingt lesen. Und es war eine fanatische Entscheidung. Ich liebe dieses Buch, das mich tief bewegt hat.

Zum Inhalt: Hannes Prager, der mit seiner Mutter in einem Moorhaus lebt, verliebt sich mit 14 in Polina, die genau wie er auch keinen Vater hat. Wo Hannes ruhig und langsam ist, da ist Polina laut und ungestüm- ein Wirbelwind, Freigeist und alles worauf Hannes hoffen könnte. Doch als das Leben sie räumlich trennt, kann Hannes nicht aufhören an sie zu denken. Und begibt sich auf die Suche.

Ich weiß nicht, woran es liegt, aber Bücher in deren Zentrum Musik steht, haben immer einen besonderen Platz in meinem Herzen. Und die Art, wie Hannes sich alles über Klaviere aneignet, wie er selbst sich an dir Musik verliert und was er damit in den Menschen auslöst, das hat mich einfach völlig in den Bann des Buches geschlagen.

Neben der Musik ist es hauptsächlich eine Familien- und Liebesgeschichte. Es geht um dir Erkenntnis, dass Familie nicht biologisch bedingt sein muss, darum die eigene Identität zu finden, sowie das, wofür man brennt. Es ist eine Geschichte über Freundschaft und Träume, aber auch über Verlust und die harte Realität des Lebens.

Hannes ist das beste Beispiel dafür, dass man sich von Schicksalsschlägen erholen kann und es nie zu spät ist, seinen Träumen nachzujagen. Es ist ein hoffnungsvolles, bestärkendes Buch, das mir unheimlich gut gefallen hat.

Bewertung vom 02.03.2025
Schmerz / Dora und Rado Bd.1 (eBook, ePUB)
Jónasson, Jón Atli

Schmerz / Dora und Rado Bd.1 (eBook, ePUB)


sehr gut

Island-Krimis sind gefühlt die neuen Schweden-Krimis, zumindest bekomme ich Marketingtechnisch diesen Eindruck und da ich raue Landschaften zwischen Dunkelheit und Naturgewalt als Thriller-Setting liebe, bin ich da immer direkt interessiert. Atmosphärisch hats mir auch richtig gut gefallen, der Plot hätte aber gerne ein bisschen mehr Pfiff haben können.

Zum Inhalt: Als im Thingvellir-Nationalpark ein Mädchen verschwindet, wird Dora als einzige verbliebene Kollegin mit dem Fall betraut. Die restlichen Kollegen sind mit einer großen Razzia zugange. Dabei ist Dora seit einer Kopfverletzung nur noch Schreibtischtäterin. Dabei hat ihr ihre Verletzung ein paar bemerkenswerte Fähigkeiten eingebracht. Ihr zur Seite gestellt wird Rado, ebenfalls Außenseiter, der sein leben gerade in Fallen aufgehen sieht.

Vielleicht zuerst einmal: die Charaktere finde ich super spannend gewählt und vor allem wirklich überzeugend gezeichnet. Es sind keine 0815 Ermittler, sondern ihre persönlichen Hintergründe, ihre jeweilige Position im Polizeiapparat und die individuellen privaten Backgroundstories sind sehr besonders. Für einen Auftaktband fand ichs auch richtig gut, dass die Protagonisten so in den Fokus gerückt werden, vor allem weil man dadurch einen ganz anderen Zugang zur Handlung bekommt.

So weit, so gut. Doch der Fall selbst war irgendwie ganz schön zäh, kam lange gar nicht richtig in die Gänge und wird auch zwischenzeitlich nochmal unterbrochen, weil bei den Protas so viel nebenher passiert. Dadurch rückte er für mein Empfinden total in den Hintergrund. Viel mehr geht es um die Stimmung innerhalb der Polizei, die persönlichen Konflikte der Protagonisten und ihr privates Leben. Die Auflösung des Falls dann ok, nicht super spektakulär, aber schon interessant aufgearbeitet

Das Buch liest sich gut. Gerade zu Anfang hatte ich ein paar Startschwierigkeiten dabei, herauszufinden, wie die einzelnen Kapitel, Personen und Handlungsorte zusammenhängen, aber man kommt dann doch recht schnell rein. Die Kapitellänge ist angenehm. Für mein Empfinden gab es wenig wörtliche Rede, was aber zum harten, eigenbrötlerischen Eindruck der beiden Ermittler passt. Generell fand ich den Erzählton eher rau, fast schon abgestumpft, die Figuren sind nicht wirklich nahbar, obwohl sie so im Fokus stehen.

Für einen Auftaktband fand ichs nicht schlecht, ich würde auf jeden Fall noch einen weiteren Fall lesen, der dann aber gerne etwas knackiger sein könnte.

Bewertung vom 02.03.2025
What We Hide / Lakestone Campus of Seattle Bd.3
Flint, Alexandra

What We Hide / Lakestone Campus of Seattle Bd.3


sehr gut

Bücher von Alexandra Flint sind für mich immer so eine Art emotionaler Safe Space. Ich liebe die Handlungsorte, die sie erschafft und die Figuren, die sich wie Freunde anfühlen. Und die Lakestone Reihe fühlte sich für mich seit dem ersten Band einfach goldrichtig an. So auch dieser Dritte Band, dessen Suspense-Nebenhandlung richtig mitreißend war.

Zum Inhalt: Lucie hat auf dem Lakestone Campus endlich eine Art Heimat für sich gefunden, auch wenn sie zu ihren neuen Freunden immer noch nicht völlig ehrlich sein kann, zu groß sind Scham und Schuld in ihr verankert. Doch als Callahan, Lucies ehemals bester Freund, auf dem Campus auftaucht, stellt er ihr Leben erheblich auf den Kopf und ihre sorgsam aufgebaute Fassade droht einzubrechen.

Am Anfang ist es mir etwas schwerer gefallen zu Holland Zugang zu finden, vor allem zu dieser früheren Version von ihr, die sie versucht, hinter sich zu lassen. Gleichzeitig fand ich die Botschaft dahinter, dass man selbst bestimmt wer man sein will und Neuanfänge verdient hat, total großartig. Call habe ich dagegen sofort ins Herz geschlossen, seine aufopfernde Art hat mich sofort berührt. Und seine Familiengeschichte rund um diese supersüßen, guten Menschen hat mich einfach mitgenommen

Mir hat hier vor allem auch wieder die Mädels-Freundschaft gefallen, dieses einander annehmen wie man ist, sich aber auch gegenseitig offen die Meinung sagen dürfen.
Ich muss ehrlich sagen, dass ich von dem Konflikt zwischen Holland und Call am Ende kein Fan war, vor allem weil ich irgendwie so wahnsinnig enttäuscht von seiner Reaktion war. Ich weiß, Drama gehört in Romancebüchern dazu, aber das hab ich einfach nicht gefühlt.

Für mich nicht mein liebster Band der Reihe, trotzdem hat es mich emotional wieder total abgeholt und Flints Schreibtstil gefällt mir einfach sehr, weil er angenehm zu lesen ist und zum mitfiebern einlädt. Das Buch überzeugt durch ehrliche, nahbare Themen und diese umwerfende Offenheit, die für mich die Lakestone Campus Reihe ausmacht.