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Benutzername: 
LadyIceTea
Wohnort: 
Castrop-Rauxel

Bewertungen

Insgesamt 561 Bewertungen
Bewertung vom 03.11.2020
Das letzte Dornröschen / Märchenfluch Bd.1
Siegmann, Claudia

Das letzte Dornröschen / Märchenfluch Bd.1


ausgezeichnet

Und Märchen gibt es doch...

Die 16-jährige Flora, genannt Flo, fällt aus allen Wolken, als sie erfährt, dass sie die Nachfahrin von Dornröschen ist. Zusammen mit anderen Märchennachkommen, wie der zickigen Neva aus dem Schneewittchen-Clan und dem Rapunzel Val, muss sie die Menschheit vor gefährlicher Magie beschützen – und um jeden Preis ihre wahre Identität verbergen. Flos Gefühle für Nevas geheimnisvollen Freund Hektor machen die Angelegenheit nicht unbedingt einfacher. Doch viel problematischer ist die Tatsache, dass sie seit ihrem 16. Geburtstag plötzlich Dinge schwarz färbt, wenn sie aufgewühlt ist – etwas, das in der Märchenwelt als böse gilt. Außerdem treibt in der Stadt ein mysteriöser Kidnapper sein Unwesen, der an jedem Tatort Rosenblüten hinterlässt. Ist es ein Täter aus der Märchenwelt oder ein Fall für die Polizei? Als Flo, Neva und Hektor bei einem Einsatz in eine Falle gelockt werden, kommen sie einer unglaublichen magischen Verschwörung auf die Spur.

Als ich den Klappentext gelesen hatte, wollte ich unbedingt dieses Buch lesen. Ich bin ein Fan von Märchenadaptionen, die in der heutigen Zeit spielen und dass es hier um die Nachfahren der Märchenfiguren geht, fand ich richtig gut. Ich habe mir dann das Hörbuch angehört und bin begeistert.
Gesprochen wird das Hörbuch von Katja Sallay, die das Ganze wirklich kreativ vertont hat. Ihr gelingt es, mit verstellter Stimme, den einzelnen Figuren den Charakter einzuhauchen. Es hat Spaß gemacht, ihr zuzuhören. Einziger kleiner Kritikpunkt ist, dass die Kapitelüberschrift immer zu schnell auf den nächsten Satz folgt aber das liegt am Schnitt und nicht der Sprecherin.
Claudia Siegmann hat eine bunte Welt geschaffen, die verborgen in unserer normalen Welt existiert. Die Nachfahren der Märchenfiguren haben magische Fähigkeiten, müssen Pflichtjahre ableisten und bilden ihre ganz eigene Gemeinschaft. Flora stolpert ein wenig naiv in das Abenteuer Märchenwelt und muss sich erst einmal zurechtfinden. Ich fand es gut, dass sie nicht aufgegeben hat und immer mehr dazu gelernt hat. Für mich als Leser war es spannend, dass ich genauso wenig wusste wie Flora und mit ihr zusammen die anderen Märchennachfahren kennenlernen und ihre eigenen Fähigkeiten entdecken konnte.
Der Leser bekommt durch einzelne Kapitel einen kleinen Einblick in das Denken des Bösewichts. Diese Kapitel sind aber so gestrickt, dass man trotzdem keine Ahnung hat, was wirklich los ist. So bleibt die Spannung erhalten.
Die Verschwörung, der Flora und ihre neuen Freunde auf der Spur sind und die ganzen Probleme, die sich so auftun, machen das Buch wirklich interessant. Ich habe beim Hören gar nicht gemerkt, wie die Zeit verfliegt.
Insgesamt kann man wirklich sagen, dass der Autorin hier eine gelungene Märchenadaption mit guter Spannung und auch ein wenig Herzklopfen gelungen ist. Ich finds klasse und freue mich schon auf die Fortsetzung!

Bewertung vom 02.11.2020
Lovely Mistake / Bedford-Reihe Bd.2
Stankewitz, Sarah

Lovely Mistake / Bedford-Reihe Bd.2


ausgezeichnet

Ich liebe dieses Buch!

Ein halbes Jahr ohne Dates, ohne Männer und vor allem ohne sich neu zu verlieben. Das ist Mollys Plan, denn sie hat eine schwere Zeit hinter sich und kann es sich nicht leisten, ihr Herz an den Falschen zu vergeben. Als sie jedoch von einem Wasserschaden aus ihrer Wohnung vertrieben wird, hat sie keine andere Wahl, als bei Troy einzuziehen, einem verdammt gutaussehenden Handwerker. Ungewollt entdeckt sie die Narben aus seiner Vergangenheit und fühlt sich immer mehr zu ihm hingezogen. Doch Troy gehört genau zu der Sorte Mann, von der Molly sich unbedingt fernhalten muss.

„Lovely Mistake“ von Sarah Stankewitz ist die Fortsetzung von „Perfectly Broken“, lässt sich aber komplett eigenständig lesen. Aber ich muss sagen, es ist schon schöner, wenn man den ersten Teil gelesen hat. Es geht hier nämlich um die beste Freundin von Brooklyn, weswegen wir Chase und ihr oft begegnen und es einige Anspielungen gibt. Da ich vom ersten Band total begeistert war, hat mir das richtig gut gefallen.
So jetzt aber zu „Lovely Mistake“.
Die Autorin hat mit Molly eine unglaublich tolle Hauptfigur geschaffen. Sie ist irgendwie ein bisschen verrückt, herzlich und absolut offen. Sie spricht aus was sie denkt, was sie oft ins Fettnäpfchen laufen lässt. Beeindruckt hat mich, dass Molly in vielen Momenten einfach unglaublich stark ist und sich bei den richtigen Personen fallen lässt und ihre Schwäche zugibt. Sie erkennt diese an und versucht nicht jedem etwas vorzuspielen. Molly ist eine wirklich vielschichtige Figur, die mir schnell ans Herz gewachsen ist.
Ihr männlicher Gegenpart Troy ist aber auch nicht von schlechten Eltern. Molly haut ihn direkt um und anstatt Spielchen zu spielen, ist er für sie da und versucht ihr beizustehen wo er nur kann. Er springt mehr als einmal über seinen Schatten und öffnet sich ihr, was zu tollen Gesprächen führt. Er ist ein wirklich toller Bookboyfriend und hat mir direkt gefallen.
Die Geschichte insgesamt ist sehr vielseitig und ein richtiger Pageturner. Der Leser schwankt zwischen Hoffnung, Freude, Angst und Trauer. Man muss Molly einfach in diesen Phasen begleiten. Ich habe mit ihr gelacht und auch einige Tränen verdrückt.
Das Buch berührt auf verschiedenste Weise und begeistert einfach dabei.
Ich bin ein großer Fan und hoffe, dass es bald eine Fortsetzung gibt!

Bewertung vom 02.11.2020
So weit die Störche ziehen / Die Gutsherrin-Saga Bd.1
Graw, Theresia

So weit die Störche ziehen / Die Gutsherrin-Saga Bd.1


sehr gut

Ereignisse einer schrecklichen Zeit

Ostpreußen 1939: Während die Welt aus den Fugen gerät, wächst die junge Dora Twardy behütet auf dem Pferdegestüt ihrer Familie auf. Der Tochter des Gutsherren mangelt es an nichts, auch nicht an Verehrern. Doch als die deutsche Wehrmacht Polen angreift, muss Dora schlagartig erwachsen werden. Ihr Vater wird eingezogen und Dora übernimmt die Verantwortung für den Hof. Mit aller Kraft kämpft Dora um den Erhalt des Familienbesitzes. In den Wirren des Krieges stehen ihr zwei Männer bei: der sanftmütige Freund ihres Bruders, Wilhelm von Lengendorff, und der abenteuerlustige Kriegsfotograf Curt von Thorau. Zu spät erkennt Dora, wen sie wirklich liebt.

„Soweit die Störche ziehen“ von Theresia Graw erzählt bildgewaltig die Geschichte der jungen Dora und ihrer Familie in den Zeiten des Zweiten Weltkrieges.
Dora ist die Hauptfigur, deren Entwicklung der Leser durchweg begleitet.
Sie startet als naives, verwöhntes Mädchen und endet als starke, zähe Frau.
Zu Beginn fiel es mir ein wenig schwer, mich mit ihr anzufreunden. Zu oft hätte ich den Kopf über sie schütteln können. Doch mit immer mehr Ereignissen, die der Krieg mit sich bringt, ist sie gewachsen und hat sich entwickelt.
Die Autorin beschreibt die sich immer weiter entwickelnden Ereignisse des Zweiten Weltkrieges. Sie erzählt, wie Deutschland zunächst hoffnungsvoll in den Krieg zieht und besonders die zurückgelassenen Familien lange nicht mitbekommen, dass es nicht so erfolgreich läuft, wie die Propaganda glauben lassen will. Man erfährt als Leser zusammen mit Dora nach und nach von den Schrecken, die der Krieg mit sich bringt.
Für mich war es interessant, die Kriegsereignisse von der Seite einer Familie zu erleben, die recht wohlhabend auf dem Land lebt und lange nicht vom Geschehen betroffen ist. Ich fand es auch interessant, dass es mal nicht direkt um die Überwachung, die Kontrollen und die KZs ging und der Leser mal die Seite derer erlebt, die davon zunächst nicht viel mitbekommen haben.
Als Dora und ihre Familie dann doch zur Flucht gezwungen werden, war ich wie gebannt. Die Autorin beschreibt die Schrecken dieser Flucht und all das Grausame, was die Menschen durchmachen mussten mit solch bildhaften Worten, dass ich wirklich beklemmende Gefühle bekam. Ich habe wirklich lange nicht mehr so mit den Figuren mitgefiebert.
Begleitet werden diese ganzen Ereignisse von Doras Romanzen mit Wilhelm und Curt. Dieser Erzählstrang gibt dem Buch eine gefühlvolle und liebenswürdige Ebene.
Ich habe lediglich zwei kleine Kritikpunkte, die zum perfekten Buch fehlen. Dora ist mir oft zu naiv und später zu unnahbar. Sie zeigt mir für meinen Geschmack zu selten offen Zuneigung, da hätte ich mir ein bisschen mehr gewünscht. Dazu zieht sich das Buch im Mittelteil ein wenig. Es passiert zwar immer wieder etwas aber auch da hätte es ein wenig mehr sein dürfen.
Die ganze Geschichte ist trotzdem sehr gut gelungen und unheimlich interessant. Besonders vor dem Hintergrund, dass es auf einer wahren Begebenheit beruht, beeindruckt dieses Buch. Von mir auf jeden Fall eine Empfehlung!

Bewertung vom 27.10.2020
Wer das Dunkel ruft / Kaleidra Bd.1
Licht, Kira

Wer das Dunkel ruft / Kaleidra Bd.1


ausgezeichnet

Spannender Auftakt einer faszinierenden Alchemistenreihe

Wenn die 17-jährige Emilia eines liebt, dann sind es Rätsel. Als sie bei einem Museumsbesuch das sagenumwobene Voynich-Manuskript lesen kann, spürt sie, dass sie einem unglaublichen Mysterium auf der Spur ist - denn das Dokument gilt als eines der größten, nie entschlüsselten Geheimnisse der Menschheit. Dann trifft sie auf den attraktiven, aber sehr verschlossenen Goldalchemisten Ben, und die Ereignisse überschlagen sich: Emilia ist eine Nachfahrin des uralten Silberordens! Schnell gerät sie ins Kreuzfeuer rivalisierender Geheimlogen, und ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt.

„Kaleidra – Wer das Dunkel ruft“ – von Kira Licht hat mich wirklich geflasht. Ich bin ein großer Fan dieser „Young-Adult-Fantasy“ Bücher und Kaleidra konnte sich problemlos einreihen.
Es geht schon super los, denn Emilia kann instinktiv Rätsel und Codes dekodieren. Schon das war wirklich interessant. Als dann auf einmal der geheimnisvolle Fremde auftaucht und die bösen Buben in die Flucht schlägt, hatte mich das Buch schon gepackt.
Mysteriöse Typen, wahnsinnige Fähigkeiten, actiongeladene Kämpfe, chemische Reaktionen und dazwischen Ben, der es einem nicht leicht macht, ob man ihn mögen soll oder nicht. Einfach genial. Die Autorin erklärt die chemischen Reaktionen und die Fähigkeiten der Alchemisten wirklich gut. Nicht zu einfach und nicht zu trocken. Für mich unheimlich interessant. Dazu noch die Strukturen der Alchemistenlogen und es wurde einfach nicht langweilig.
Emilias Freunde sind schon cool aber die Goldloge ist einfach der Knaller. Kira Licht hat so viele geniale Figuren erschaffen, die alle auf ihre eigene Art hervorstechen und perfekt in die Geschichte passen. Und grade Emilia macht eine große Entwicklung durch, die dabei aber auch glaubwürdig bleibt. Sie wächst mit ihren Aufgaben und ist eine tolle Hauptfigur.
Alles in allem ist der Autorin hier ein gelungenes Gesamtpaket gelungen, welches die Leser (nicht zuletzt aufgrund des Endes) nach einer Fortsetzung schreien lässt. Ich bin begeistert und freue mich schon wenn es in einigen Monaten weitergeht.

Bewertung vom 22.10.2020
Die geheime Werkstatt / Lillys magische Schuhe Bd.1
Luhn, Usch

Die geheime Werkstatt / Lillys magische Schuhe Bd.1


ausgezeichnet

Eine zauberhafte Geschichte, nicht nur für Mädchen!

Florentine möchte einfach nur dazugehören: in ihrer Klasse und in der Fußballmannschaft. Wie gut, dass Lilly ihr helfen kann! Sie lernt das Handwerk der magischen Schuhmacherin und weiß: Für Florentine wären die Bella Dolores genau richtig. Doch kurz bevor die Schuhe fertig sind, muss die Werkstatt Hals über Kopf umziehen. Denn es hat sie jemand aufgespürt, der Lillys Fähigkeiten für seine finsteren Pläne nutzen will.
Diese Schuhwerkstatt ist magisch! Wer sie betritt, der bekommt Schuhe, die ihn mutiger, schneller oder beliebter machen. Aber nur ein Kind, das wirklich magische Schuhe braucht, findet die Werkstatt von Lilly Wunder, den Drachen Monsieur Archibald und die kluge Schildkröte Frau Wu.

Schon vom ersten Moment an, möchte man dieses Buch die ganze Zeit betrachten. Das Cover und der Inneneinband sind mir wundervollen farbigen Illustrationen von Lilly, Florentine, dem Drachen Monsieur Archibald und der Schildkröte Frau Wu verziert. Dazu gibt es natürlich noch unzählige fantastisch aussehende Schuhe. Die Bilder sind ähnlich einem Wimmelbild und die Kurze konnte gar nicht genug davon bekommen.
Auch die Zeichnungen im Buch sind einfach genial und es gibt überall unglaublich viel zu entdecken.
Florentine erlebt bei Lilly wirklich eine abenteuerreiche Geschichte. Darin kommen ganz merkwürdige Zutaten vor, ein Krokodil aus Pappe, Bösewichte und auch etwas Magie.
Florentine ist ein süßer Hauptcharakter und wir mochten sie auf Anhieb. Ebenso Lilly mit ihren flippigen Anziehsachen.
Schön war auch, dass es nicht nur um diese besonderen Schuhe ging, sondern auch um Florentines Leben in einer neuen Schule, mit neuen Kindern und Lehrern, die alle nicht so richtig nett sind.
Der Schreibstil ist einfach gehalten aber nicht zu einfach und bedient sich gut der passenden Sprache für dieses Alter. Die Kurze wollte gar nicht mehr aufhören zu lesen und es sich vorlesen zu lassen, weil alles so spannend war.
Wir finden es klasse und freuen uns schon auf die Fortsetzung!

Bewertung vom 20.10.2020
New Beginnings / Green Valley Love Bd.1 (MP3-Download)
Lucas, Lilly

New Beginnings / Green Valley Love Bd.1 (MP3-Download)


sehr gut

Nur wer loslässt, hat die Hände frei

Ihr Jahr als Au-pair in den USA hatte sich Lena aus Berlin definitiv anders vorgestellt. Statt in einer angesagten Metropole landet sie in der Kleinstadt Green Valley in den Rocky Mountains, wo ihre Gastfamilie ein kleines Bed & Breakfast führt. Doch obwohl Lena als echtes Großstadtmädchen wenig mit Bergen anfangen kann, fühlt sie sich schnell wohl im Haushalt von Jack und Amy Cooper und deren kleinem Sohn Liam. Wäre da nicht Jacks jüngerer Bruder Ryan, der „gefallene Held" und Bad Boy von Green Valley! Er musste nach einem schweren Ski-Unfall seine Profikarriere beenden und wohnt nun eher unfreiwillig bei den Coopers, wo er seinen geballten Frust an Lena auslässt. Eines Tages liest ihm Lena ganz schön die Leviten. Von da an ist zwischen ihr und dem gutaussehenden Bad Boy irgendwie alles anders.

„New Beginnings“ von Lilly Lucas hat mich mit seinem wunderschönen Cover angezogen. Die Farben, Formen und die Schrift haben mir direkt gefallen. Der Klappentext hat dann zusätzlich dazu geführt, dass ich mir das Hörbuch angehört habe.
Wir begleiten Lena bei ihrem Jahr als Au-pair in den Rocky Mountains und schon wenn man den Klappentext liest, ahnt man, was auf den Leser zukommt. Wer oft Bücher aus diesem Genre liest, kennt das und weiß, dass das Rad nicht neu erfunden werden kann. Mich persönlich stört ein bisschen Vorhersehbarkeit überhaupt nicht.
Der Schreibstil der Autorin ist locker leicht und man kommt gut durch die Seiten bzw. durch die Hörminuten. Sie beschreibt die Landschaften und Figuren mit vielen Details, jedoch ohne den Leser damit zu überfluten. Das hat mir gefallen. Erzählt wird die Geschichte aus Lenas Sicht und ich fand es mal ganz nett, dass wir nicht beide Seiten der Ereignisse erfahren und teilweise genauso planlos sein dürfen, wie unsere Hauptfigur.
Lena macht dieses Au-pair-Jahr um herauszufinden, was sie im Leben erreichen möchte. Ich hatte mir ein wenig mehr von dieser voraussichtlichen Entwicklung erhofft, leider wurde dieser Teil erst gegen Ende thematisiert.
Zuvor geht es eigentlich nur um Ryan und das Gefühlschaos welches er in Lena auslöst. Die beiden machen zusammen eine gute Entwicklung durch und es hat schon Spaß gemacht, das zu verfolgen. Aber für meinen Geschmack ging es mir dann doch etwas zu viel um Ryan und um die Freunde, die Lena dort gefunden hat und zu wenig um ihre persönliche Entwicklung, ihre Zukunft und das Au-pair-Jahr. Für mich ein wenig schade, denn so ist es zwischendurch ziemlich oberflächlich geblieben. Mir fehlte bei Lena die Charaktertiefe und ihr ständiges Kreisen um Ryan hat fast schon gestört.
Zum Glück war die Geschichte insgesamt schön und die Konstellation aller Figuren, der Landschaft und Lenas Erlebnissen, hat mich zufrieden gestellt. Auch wenn dieses Buch nicht mein absolutes Highlight ist, werde ich mir auf jeden Fall die Fortsetzungen anhören, um mehr über die Nebencharaktere zu erfahren.

Bewertung vom 20.10.2020
Wo die Sterne tanzen
Herzog, Katharina

Wo die Sterne tanzen


sehr gut

Nur wer nach den Sternen greift, lernt zu fliegen

Auf der Nordseeinsel Juist hat Musicaltänzerin Nele einst den ersten Kuss von ihrem besten Freund Henry bekommen, und im Deichschlösschen ihrer Oma hat sie viele zauberhafte Sommertage verbracht - bis eine schicksalhafte Nacht alles veränderte. Vor allem zwischen Henry und ihr. Diesen Sommer fährt Nele ein letztes Mal auf die Insel. Oma Lotte ist gestorben, und Nele will nur noch das Haus ausräumen und sich mit ihrer Mutter aussprechen. Doch dann taucht Henry überraschend auf Juist auf. Mit ihm kommen die Erinnerungen zurück, die schmerzhaften, aber auch die schönen, und auf einmal fragt sich Nele: Ist sie wirklich bereit für die Zukunft, wenn ihr Herz noch immer an der Vergangenheit hängt?

Wer die Bücher von Katharina Herzog kennt, der weiß, dass den Leser immer bewegende Lebensgeschichten erwarten. Auch in „Wo die Sterne tanzen“ erzählt sie die ereignisreiche Geschichte der Hauptfigur Nele.
Der Schreibstil ist gewohnt liebevoll im Bezug auf Umgebungsbeschreibungen und Charakterentwicklungen. Die Autorin verwendet nicht zu viel Zeit für einzelne Details und entwirft trotzdem lebhafte Bilder, besonders von der wunderschönen Insel Juist. Aber auch die große, unruhige Stadt New York, kann der Leser sich gut vorstellen.
Die Figuren sind wie immer einzigartig und alle haben ihre eigenen kleinen Charaktereigenschaften und Merkmale, die sie voneinander unterscheiden. Auch die Nebenfiguren bleiben nicht blass und geben dem Ganzen einen tollen Wohlfühltouch.
Auffallend ist in diesem Buch die Ruhe, die trotz allem Gefühlschaos und Durcheinander in den Seiten liegt. Das Tempo der Geschichte ist nicht rasant, sondern ist durchweg beständig. Einerseits war das irgendwie angenehm, andererseits hat mir manchmal ein bisschen Pepp gefehlt. Das Gleiche auch bei den Figuren. Alle waren sympathisch und ich konnte mich gut in die einzelnen Schicksale hineinversetzen aber auch da fehlte mir manchmal der letzte Pfiff, der noch etwas mehr Leben hineinbringt.
Ich muss aber sagen, dass das mein einziger Kritikpunkt ist.
Ich finde die Idee der Geschichte wirklich schön. Die Zeitsprünge zwischen Damals und Heute und die Ortswechsel zwischen Juist und New York haben mir sehr gut gefallen und waren wirklich interessant. Und auch die Ereignisse und die verschlungenen Wege, die durch Neles Leben laufen, immer begleitet von bekannten und unbekannten Gesichtern, habe ich gerne verfolgt.
Eine kleines Sahnehäubchen ist die Optik des Buchs. Das Cover ist wunderschön und auch das Innere ist durch kleine Wölkchen, schöne Kapitelschriften und Liedzitate vor jedem Kapitel, einfach toll durchdacht.
Mir hat das Buch gut gefallen und ich bin und bleibe ein Fan von Katharina Herzog und ihren Büchern.

Bewertung vom 15.10.2020
Everything I Didn't Say
Ocker, Kim Nina

Everything I Didn't Say


ausgezeichnet

Berührend und anders als erwartet

Als Jamie und Carter sich zum ersten Mal gegenüberstehen, sprühen zwischen ihnen augenblicklich die Funken. Dabei wissen sie beide, dass sie unbedingt die Finger voneinander lassen müssen: Jamie hat gerade erst ihren Job als Regieassistentin angetreten, und Carter ist als Star der Show vertraglich dazu verpflichtet, sich nicht mit einer Frau an seiner Seite in der Öffentlichkeit zu zeigen. Doch mit jedem Tag, den sie miteinander verbringen, knistert es heftiger zwischen ihnen, bis sie sich ihrer Leidenschaft hingeben - nicht ahnend, dass diese Entscheidung ihr Leben gehörig durcheinander bringen wird

Als ich den Klappentext zu „Everything I didn’t say“ von Kim Nina Ocker gelesen habe, habe ich fast schon eine typische „Superstar-normales-Mädchen-Story“ erwartet und wurde zum Glück überrascht.
Die Geschichte geht ähnlich los, wie erwartet. Jamie macht ein Praktikum und lernt Carter dabei kennen. Schön fand ich direkt, dass Jamie kein Fan ist und dadurch wenig beeindruckt von Carters leichter Arroganz. Jamie ist wunderbar bodenständig und zielstrebig und lässt sich nicht von dem ganzen Glanz und Glamour beeinflussen. Carter ist ebenso zielstrebig und dazu noch von sich selbst überzeugt aber er ist trotzdem irgendwie noch sympathisch. Die Zwei haben auf jeden Fall eine unheimliche Chemie zusammen und jeder kleine Schlagabtausch macht Freude beim Lesen.
Spätestens wenn die ersten Kapitel auftauchen, die vier Jahre in der Zukunft spielen, merkt man als Leser schnell, dass noch irgendwas kommt. Ich war mir nicht sicher, ob es einfach nur der zu erwartende Trouble war, wenn die Affäre ans Licht kommt aber dagegen sprach der lange Zeitraum. Der Leser wird lange im Dunkeln gelassen. Man bekommt nur Häppchen und erlebt mit, wie beide Zeitstränge sich nach und nach annähern. Das fand ich richtig gut. So kam zu dem ganzen Gefühlswirrwarr noch ein wenig Spannung hinzu.
Ich möchte hier nicht zu viel verraten, denn für mich war klasse, dass ich nichts in die Richtung geahnt habe. Die Auflösung war wirklich ein Aha-Moment für mich, vor allem weil auch dort noch einiges unklar war. Die Geschichte spielt dann in der Zukunft weiter und wir erleben noch einmal neue Seiten der Figuren. Die Charakterentwicklungen sind definitiv ein Highlight in diesem Buch. Besonders Jamie macht einen unglaublichen Sprung und bleibt doch glaubhaft dabei und auch Carter macht eine gute Entwicklung durch.
Mir hat das ganze Buch wirklich unheimlich gut gefallen. Die Geschichte ist abwechslungsreich, emotional, ein wenig spannend und besonders die Hauptcharaktere geben dem Ganzen das gewisse Etwas. Ich war von Anfang bis Ende gefesselt und habe Jamie und Carter absolut in mein Herz geschlossen.
Dieses Buch kann ich jedem Young-Adult-Fan wärmstens ans Herz legen!

Bewertung vom 15.10.2020
Willkommen im Flanagans / Das Hotel unserer Träume Bd.1
Hellberg, Åsa

Willkommen im Flanagans / Das Hotel unserer Träume Bd.1


ausgezeichnet

Willkommen im Flanagans
London, Silvester 1959: Im Luxushotel Flanagans knallen die Champagnerkorken. Die Gäste stoßen mit der umschwärmten Hotelbesitzerin Linda Lansing an. Sie führt das bekannte Haus seit dem Tod ihres Vaters ganz allein. Linda hat gekämpft – und den Ruhm des Flanagans noch gesteigert. Dabei hat sie die Liebe schmerzlich vernachlässigt. Doch das neue Jahr bringt nicht nur einen Mann in ihr Leben, der ihr Herz höherschlagen lässt, sondern auch eine Bedrohung, die Linda alles kosten könnte, was ihr lieb und teuer ist. Auch das Flanagans, das Hotel ihrer Träume
„Willkommen im Flanagans“ von Asa Hellberg ist der Auftakt einer neuen Reihe um Linda Lansing und ihr Kampf um ihr Hotel.
Der Leser erfährt zunächst Lindas Vorgeschichte und wie sie an das Hotel gekommen ist. Linda ist eine sehr sympathische Hauptfigur und schon zu Beginn begleitet die Geschichte einige Emotionen. Sie hatte es wirklich nicht leicht und nun verschwören sich auch ihre Tante und ihre Cousins gegen sie.
Neben dem Kampf ums Hotel geht es auch im Lindas Privatleben, um ihre beste Freundin Mary und um einige Hotelangestellte.
Linda ist eine unglaublich starke Frau und sie weiß wohin ihr Weg gehen soll. Sie scheut sich nicht davor um Hilfe zu bitten, steht für sich, ihre Freunde und Angestellten ein und bleibt dabei trotz aller geschäftsmäßigkeit wirklich sympathisch.
Das Buch lebt von seinen Figuren. Der Autorin ist eine sehr ausgewogene Mischung gelungen, zwischen Figuren die man liebgewinnt und welchen, denen man die Pest an den Hals wünschen möchte. Egal ob die gehobenen Kreise oder die Mitarbeiter des Hotels, alle sind gut getroffen und den Schichten und der Zeit entsprechend gezeichnet.
Die Autorin stellt dazu gut das damalige Lebensgefühl und vor allem das Verhältnis zwischen Mann und Frau dar. Man merkt, dass eine gute Recherche dahinter steckt.
Dieses Buch kommt ohne große Action und zu viel Handlung aus. Es geht mehr um die Menschen und um das Hotel, wodurch es mich eindeutig überzeugen konnte. Es hat mir Spaß gemacht, Lindas Weg und vor allem ihren Kampfgeist mitzuerleben und ich hätte am liebsten noch weitergelesen. Zum Glück wird es noch Fortsetzungen geben.

Bewertung vom 13.10.2020
Wild like a River / Kanada Bd.1
Mohn, Kira

Wild like a River / Kanada Bd.1


ausgezeichnet

In der Stille des Waldes hörst du dein Herz

Haven lebt als Tochter eines Rangers in einem von Kanadas Nationalparks. Nirgends fühlt sie sich so wohl wie in der wilden Natur. Menschen hingegen verunsichern sie. Sie weiß nie, was sie sagen, wie sie sich verhalten soll. Die meisten Leute finden sie seltsam. Doch dann begegnet sie Jackson, einem Studenten aus der Stadt. Er bittet sie, ihm ihre Welt zu zeigen. Und plötzlich ist da jemand, der all das, was sie bisher allein erlebt hat, mit ihr teilt. Ein verwirrend schönes, aber auch schmerzhaftes Gefühl. Denn Jackson muss bald wieder zurück in seine eigene Welt.

„Wild like a river“ von Kira Mohn war für mich ein richtiger Coverkauf. Das Cover ist einfach wunderschön und fällt sofort ins Auge. Nach kurzem Überlegen hatte ich mich für das Hörbuch entschieden und wurde nicht enttäuscht.
Die Geschichte spielt abwechselnd aus der Sicht von Heaven und Jackson. Dadurch dass das Hörbuch von zwei Sprechern gesprochen wird, kommt dieser Aspekt wunderbar rüber. Beide Sprecher passen sehr gut zu den Hauptfiguren und geben ihren Charakter gut an den Hörer weiter.
Hauptsächlich geht es um Heaven. Ich mag ihren Charakter unheimlich gerne. Sie ist sehr naturverbunden und grade in der Natur ruht sie in sich selbst. Sie ist stark, unverfälscht und ehrlich. Bei ihr gibt es wenig Filter. Sie erfährt einige schlimme Dinge aus ihrer Vergangenheit und geht trotzdem sehr gefasst damit um. Sie ist etwas naiv, da sie eigentlich nur ihr Leben im Nationalpark kennt aber sie ist bereit, Neues zu entdecken.
Jackson ist ihr perfekter Gegenpart. Er ist nett, liebevoll, stark und möchte Heaven einfach nur beschützen. Er ist ziemlich selbstreflektiert, was mir sehr gut gefallen hat. Ich mag es, wie er mit Heavens Andersartigkeit umgeht und sich nie daran stört, dass sie in einigen Dingen unerfahren ist.
Der Schreibstil ist mitreißend und bewegend. Egal ob man Heaven in der Natur begleitet oder bei ihren Erlebnissen in der Stadt. Grade die emotionalen Stellen haben mich ebenfalls berührt und ich habe automatisch mit Heaven mitgefühlt und mitgefiebert.
Die Geschichte kommt ohne Action und großes Drama aus. Sie trägt sich durch Heavens Erlebnisse und Erfahrungen, wenn zwei Welten aufeinandertreffen und die Beziehung, die zwischen Jackson und ihr entsteht. Es ist, als würde man einfach zwei Bekannte bei ihrer Reise begleiten. Es macht unheimlich viel Freude.
Nachdem mich „Show me the stars” von Kira Mohn nicht richtig überzeugen konnte, hat mich „Wild like a river“ wirklich begeistert. Ich kann das Buch definitiv empfehlen und freue mich schon auf die Fortsetzung!