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Benutzername: 
Glüxklaus
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Franken

Bewertungen

Insgesamt 629 Bewertungen
Bewertung vom 07.12.2021
Die magische Schwelle
Pannen, Kai

Die magische Schwelle


sehr gut

Wenn die kleine Welt im Kopf plötzlich lebensgroß wird - phantastische, sehr originelle Geschichte

Flo ist zwölf und ziemlich klein und schmächtig für sein Alter. Wenn es im echten Leben mal nicht so läuft, schleicht er sich heimlich auf den Dachboden zu Papas Modelleisenbahnwelt, der „kleinen Freiheit“, und denkt sich die wildesten Szenarien aus. Als er im alten Chevy, dem Oldtimer der Familie, eine kleine Auszeit nimmt, passiert es. Flo übertritt eine magische Schwelle. Plötzlich findet er sich in seiner eigenen Traummodelleisenbahnwelt wieder. Flo erkennt bald, dass er bestimmen kann, was in seiner Welt „Miniput“ alles passiert. Natürlich lässt Flo es sich nicht nehmen, die Fäden in der Hand zu behalten und ein wenig Gott zu spielen. Doch bald schon wird es gefährlich und Realität und Fantasie drohen sich immer mehr zu vermischen. Ob Flo da die Orientierung behält?

Autor Kai Pannen schreibt gut verständlich. Anfangs wirkte der Sprachstil auf uns etwas steif und altmodisch, doch nach ein paar Seiten hatten meine Mitleser und ich uns an die individuelle Sprache gewöhnt. Das Cover zeigt Figuren und Gegenstände älterer Modelleisenbahnenanlagen, erscheint ein wenig „retro“ und macht sehr neugierig. Am Anfang eines jeden Kapitels „laufen“ Gleise durch die Seiten und es ist jeweils ein Element aus der „Kleinen Freiheit“ dargestellt, zum Beispiel ein Haus oder eine Kuh. Das Buch ist zum Selberlesen für Kinder ab neun Jahren geeignet, jüngere Kinder dürften teilweise noch Schwierigkeiten mit der Überschneidung von Vorstellung und Wirklichkeit haben und werden daher die Handlung nicht vollständig erfassen können.

Flo ist nicht besonders beliebt, wenig sportlich, eher ein „Hänfling“ und nur ein durchschnittlicher Schüler. Er spielt mäßig Klavier, liest gerne und flüchtet sich immer wieder in seine besonderen Phantasien, um abzuschalten. Mit ihm können sich so manche Leserinnen und Leser sicher gut identifizieren. Als kleiner Bruder einer großen Schwester hat es Flo nicht leicht, er muss sich immer wieder die Sticheleien seiner Schwestern Heidi gefallen lassen.
Die Figuren in Miniput sind natürlich ganz besondere Figuren. Manche verhalten sich, wie Flo das bestimmt und andere verselbstständigen sich zu Flos Leidwesen. Und dann gibt es auch noch Personen, die Flo seltsam bekannt vorkommen. Eine überaus interessante und gelungene Figurenkonstellation.

Wie wäre es, wenn man sich eine Parallelwelt konstruieren könnte, um darin selbst erdachte Abenteuer hautnah am eigenen Leib zu erleben? Was für eine originelle, spannende und wirklich faszinierende Vorstellung!
Extrem kreativ und aufregend, was Flo sich ausdenkt und wie er plötzlich alles doch nicht mehr so unter Kontrolle hat, wie er das eigentlich geplant hatte. Gut gefallen haben uns auch die Anspielungen auf Jonathan Swifts „Gullivers Reisen“, das Flo im Deutschunterricht für die Schule lesen muss. Meine Mitleser im Alter von sechs bis zehn Jahren waren von Flos spezieller Geschichte begeistert, schwelgten nach der Lektüre selbst in ihren eigenen Vorstellungswelten. Dieses Buch motiviert und regt zweifelsohne die Phantasie auf besondere Weise an. Kai Pannen hat mit „Die magische Schwelle“ ein sehr ungewöhnliches, aber absolut lesenswertes Kinderbuch geschrieben, das uns immer wieder überrascht hat, für einige Verwirrung und viel Nachdenken gesorgt hat und uns vor allem ganz prima unterhalten hat. Wir können Lesern mit Sinn für Phantasie nur wärmstens empfehlen, mit Flo die Reise nach Miniput anzutreten.

Bewertung vom 29.11.2021
SCHWEIG!
Merchant, Judith

SCHWEIG!


ausgezeichnet

Abgründige, beklemmende Weihnachtszeit - absolut fesselnd

Einen Tag vor Weihnachten besucht Esther ihre jüngere Schwester Sue, die nach ihrer Scheidung allein in einem abgelegenem Haus im Wald lebt. Die Schwestern haben gravierende Probleme im Umgang miteinander, ihr Verhältnis ist von Konflikten geprägt. Zuviel ist in der Vergangenheit passiert, das die Beziehung der beiden stark belastet. Während der Begegnung der Frauen kommen schreckliche Geheimnisse ans Licht und die Situation droht immer mehr zu eskalieren….

Autorin Judith Merchant schreibt angenehm flüssig und mühelos verständlich aus verschiedenen Perspektiven. Im Wechsel schildern Esther und Sue in der ersten Person ihre Sicht der aktuellen Geschehnisse, sie erinnern sich aber auch an zentrale Momente aus der Vergangenheit. Einige Kapitel lassen Esthers Mann Martin zu Wort kommen, allerdings wird hier nicht in der ersten, sondern in der dritten Person erzählt. Auch die Abschnitte um „das Mädchen“ sind in der dritten Person formuliert. Durch die kurzen Kapitel und den häufigen Perspektivwechsel liest sich die Geschichte sehr abwechslungsreich und interessant.
Sehr wirkungsvoll das schlichte Cover mit den überwiegend schwarz-weißen Bäumen, lediglich ein Baum ist rot, was an Blut und Gefahr erinnert und sehr gut zur bedrohlichen Atmosphäre des Buchs passt.

Die Beziehung der Schwestern ist wohl das, was gemeinhin als toxisch bezeichnet wird, alles andere als gesund. Im Laufe der Geschichte kommen immer mehr erschreckende Geheimnisse aus der Vergangenheit ans Licht. Anfangs macht es den Eindruck, als sei nur Sue sehr labil und habe immense psychische Probleme, während Esther gefestigt, ausgeglichen und rational wirkt. Doch hier ist nichts, wie es scheint und ich wusste beim Lesen gar nicht mehr, wem ich trauen kann und wer von beiden Schwestern noch unberechenbarer, gefährlicher und wahnsinniger ist. Alle Charaktere haben Leichen im Keller, niemand ist sympathisch. Hier leidet man als Leser nicht mit den Figuren mit, sondern erliegt dem Sog der Geschichte.

„Schweig“ führt die Leserschaft in tiefste menschliche, seelische Abgründe. Die Entwicklungen lassen einen oft schaudern. Was kommt da noch alles ans Tageslicht? Wie endet dieses überaus konfliktgeladene, hochexplosive Treffen? Judith Merchant setzt immer wieder „noch einen drauf“, überrascht mit erstaunlichen Wendungen, schockiert mit jedem weiteren Satz mehr. Die Geschichte ist ausnahmslos fesselnd, die Spannung steigert sich bis zum Finale, das mit einem besonderen Knall aufwartet. Auch wenn „Schweig“ kein klassischer Psychothriller ist, eher eine Mischung aus Familiendrama und Psychogramm, geht es kaum packender. Der Handlung um die kranke, beklemmenden Schwesternbeziehung konnte ich mich nicht entziehen. Ich möchte definitiv noch mehr von dieser Autorin lesen.

Bewertung vom 29.11.2021
Barbara stirbt nicht
Bronsky, Alina

Barbara stirbt nicht


ausgezeichnet

Ein typischer „Bronsky“: Tieftraurig, schräg-komisch, berührend - einfach grandios

„Seine nächste Idee war, Karin anzurufen und zu fragen, wie man Kaffee kocht. Als Frau musste sie so was wissen.“

Walter Schmidt ist es gewohnt, dass seine Frau Barbara immer da ist und alle Aufgaben im Haushalt erledigt. Doch eines Tages fühlt sich Barbara so müde, dass sie nicht mehr aufstehen kann. Wohl oder übel muss Walter nun selbst ran: Kaffee kochen, Frühstück machen, einkaufen…Da es Barbara auch in den nächsten Tagen nicht besser geht, ändert sich Walters Leben von Grund auf. Jeden Tag warten neue Herausforderungen auf ihn, gleichzeitig setzt er sich zwangsläufig mit seinem Leben und der Beziehung mit Barbara auseinander.

Alina Bronsky schildert die Geschichte aus Walters Sicht als auktoriale Erzählerin in der dritten Person. Sie schreibt direkt und klar, in einfachen Sätzen, teils in Umgangssprache. Die Autorin „spricht“ Walters Sprache, formuliert so, wie sich Walter ausdrücken würde, genau so, wie er denkt. Das macht die Geschichte für mich sehr authentisch.

Walter Schmidt, meist im Buch nur bezeichnenderweise Herr Schmidt genannt, ist alles andere als angenehm. Er selbst ist wie Barbara „Zugezogener“ mit osteuropäischen Wurzeln, lehnt aber alles nicht-deutsche erst einmal ab. Er denkt oft rassistisch, frauenfeindlich, stockkonservativ, zeigt sich als ein absoluter Ignorant. Ein Unsympath, der mir im Laufe des Buchs aber dennoch immer sympathischer wurde. Walter kann nicht aus seiner Haut, ist unglaublich unbeholfen und überspielt das mit Selbstbewusstsein, Sturheit und Strenge. Aber die Situation zwingt ihn, sich anzupassen, sich weiter zu entwickeln, Dinge zu tun, die er eigentlich nicht tun will, wie Kochen. Er wertet seine Frau Barbara permanent ab, kritisiert sie als „unscheinbar“ und nicht „robust“, doch es wird immer klarer, wie sehr er sie wirklich braucht und schätzt. Das erstaunt ihn selbst: „Barbara war perfekt, dachte er überrascht.“
Barbara, die wenig aktiv ins aktuelle Geschehen eingreift, ist eine warmherzige, geduldige, mitfühlende, sensible und tolerante Figur. Eine Sympathieträgerin, die im Leben viel geleistet hat und bei anderen sehr beliebt ist.
Das Verhältnis von Barbara und Walter wird klar und nachvollziehbar dargestellt. Wie die „alltägliche Zweck-Beziehung“ der beiden wirklich aussieht, überrascht Walter selbst am allermeisten. Die Autorin hat sich sehr gründlich mit ihren Charakteren auseinandergesetzt und eine interessante, intensive und eindrucksvolle Figurenkonstellation konstruiert.

„Barbara stirbt nicht“ ist ein außergewöhnliches Buch, das nahegeht und zum Nachdenken zwingt. Eine Geschichte, die deprimiert, aber auch gleichzeitig zum Lachen bringt, ist es doch urkomisch und schräg, wie Walter beispielsweise versucht, Kaffee zu kochen. Angesichts Walters Lebensuntüchtigkeit kann man als Leser nur fassungslos staunen und sich fragen, ob man lachen oder weinen soll. Alina Bronsky hat eine tragische Familiengeschichte verfasst und gleichzeitig eine besondere, bodenständige, fast „derbe“, aber tiefgründige Liebesgeschichte. Dass sich während Barbaras Krankheit etwas in Walter bewegt, dass er erkennt, was wirklich wichtig ist, wie er auf seine ganz eigene, unbeholfene Art versucht, Barbara glücklich zu machen, ist rührend. Und je mehr Walter betont, dass Barbara nicht stirbt, sondern gesund wird, desto deutlicher wird, dass er sich etwas vormacht. Manchmal weiß man eben leider erst, was man hat, wenn es zu spät ist. Ein absolut lesenswerter Roman mit unbequemer, streitbarer, herausfordernder Hauptfigur, der mich stark beeindruckt hat. Ein Roman, der Verständnis auch für solche Menschen aufbaut, die nicht den moralischen Ansprüchen der Mehrheit genügen. Vielleicht ist gerade aber das in unserer Gesellschaft besonders wichtig?

Bewertung vom 15.11.2021
Die Früchte, die man erntet / Sebastian Bergman Bd.7
Hjorth, Michael;Rosenfeldt, Hans

Die Früchte, die man erntet / Sebastian Bergman Bd.7


sehr gut

Lesenswerte Fortsetzung mit atemberaubendem Finale

„Er hatte nicht alles zerstört. Doch das war reines Glück gewesen, und deshalb hatte er beschlossen, sein Leben von Grund auf zu ändern.“

Drei Jahre mussten sich die Fans gedulden, jetzt ist endlich die langersehnte Fortsetzung der Reihe erschienen. Und die bietet allerhand Zündstoff: Ein Heckenschütze hält die schwedische Kleinstadt Karlshamn in Atem, schon drei Opfer wurden hinterrücks erschossen. Vanja hat bei der Reichsmordkommission Torkels Nachfolge angetreten und ist somit für die Ermittlungen verantwortlich. Ihr Vater Sebastian Bergmann unterstützt sie privat und kümmert sich liebevoll um seine Enkelin Amanda. Sebastian arbeitet mittlerweile als Therapeut, sein neuer Patient, der Australier Tim Cunningham stellt ihn vor eine große Herausforderung. Billy, Vanjas Kollege und bester Freund, wird bald Vater und freut sich sehr darauf. Doch dann holt ihn seine Vergangenheit wieder ein und all sein Glück droht zusammenzubrechen. Billy will das um jeden Preis verhindern.

Die Autoren Michael Hjorth und Hans Rosenfeld schreiben flüssig und klar in kurzen Kapiteln. Auch wenn seit dem letzten Band der Reihe eine längere Zeit vergangen ist, war ich dank des unkomplizierten, angenehmen Sprachstils sofort „drin“ im aktuellen Geschehen. Abwechslungsreich wird die Geschichte vor allem durch die ständigen Perspektiv- und Schauplatzwechsel, verschiedene Handlungsstränge werden immer weiter gesponnen und schließlich zusammengeführt.

Sebastian Bergmann, so unangenehm wie er oft sein mag, ist eine meiner literarischen Lieblingsfiguren. Er ist durch schlimme persönliche Erfahrungen, den Verlust seiner Frau und seiner Tochter, zu einem gebrochenem Mann geworden. Sebastian verhielt sich in der Vergangenheit häufig wie ein rücksichtsloses, manipulatives Ekel. Doch in diesem neuesten Band wirkt er „zahm“, fast geläutert, scheint mit seinem aktuellen Leben zufrieden. Er lebt nun mit Ursula zusammen, die in Vanjas Team arbeitet, und darf seine Enkelin Amanda regelmäßig treffen, was ihn glücklich macht. Doch ihm droht in Gestalt verschiedener Personen große Gefahr. Dass die Beziehungen der Figuren sich mit jeder Fortsetzung verändern, man beim Lesen die Charaktere immer besser kennenlernt, ihre Geschichten kontinuierlich weitergeführt werden, gefällt mir sehr gut. Ich habe mir im Verlauf der Reihe von den verschiedenen Figuren ein ausführliches Bild machen können. In diesem Band scheinen alle Charaktere, auch Sebastian etwas weniger komplex und tiefgründig und nicht mehr ganz so sorgfältig ausgearbeitet. Auch wenn es in der Reihe für mich keine absoluten Sympathieträger gibt - alle Figuren haben ihre Ecken und Kanten - bin ich von den Figuren dennoch gefesselt. Ich möchte unbedingt wissen, wie es für jeden einzelnen weitergeht. Keiner der Mitwirkenden kann sich in dieser Reihe sicher fühlen, alle bewegen sich auf dünnem Eis, sind verwundbar.

„Die Früchte, die man erntet“ ist sehr ungewöhnlich aufgebaut. Der Anfang und der Mittelteil lesen sich zwar kurzweilig und flüssig, aber im Vergleich zu den früheren Büchern fast „gemächlich“. Nach der Auflösung des dramatischen, aber wenig rätselhaften Heckenschützenfalls, bei dem der Täter recht bald bekannt ist, geht es erst richtig los. Der Krimi macht eine absolut erstaunliche Wendung, die Handlung nimmt enormes Tempo auf, steigert sich zum Finale noch einmal fulminant. Die letzten Seiten hatten auf mich eine extreme Sogwirkung, das Ende markiert ein „doppelter“ Cliffhanger, der dem aus dem letzten Band in nichts nachsteht. Einen Aspekt der Handlung empfand ich bis jetzt als nicht ganz nachvollziehbar, aber ich kann die Erklärung im nächsten Band kaum abwarten. Hoffentlich dauert es nicht erneut drei Jahre bis zur Auflösung. Ich bin auch nach dem neuesten Band, der meine Erwartungen durchaus erfüllt hat, mich gut unterhalten hat und eine zum Ende hin unfassbar aufregende, wahnsinnig fesselnde Geschichte erzählt, weiterhin ein großer Fan d

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 11.11.2021
Sei mutig wie ein Puma! / Isa und die wilde Zorra Bd.1
Bertram, Rüdiger

Sei mutig wie ein Puma! / Isa und die wilde Zorra Bd.1


sehr gut

Unsichtbare Heldin trifft auf schüchternes Mädchen: turbulent, originell und sehr witzig

Isa ist schrecklich schüchtern und unsicher, sie hasst es, im Mittelpunkt zu stehen. Jeden Abend liest ihr Vater ihr Geschichten von Zorro, dem berühmten Helden vor. Gerne wäre Isa selbst so mutig wie Zorro, dann würde sie aktiv gegen Ungerechtigkeit kämpfen. In ihrer Klasse, in der die Zwillinge Anne und Anna das Sagen haben, ist Isa nicht sonderlich beliebt. Vor der morgigen Klassenfahrt auf den Ponyhof graut es ihr daher sehr, zumal sie nicht reiten kann und sogar Angst vor Pferden hat. Doch dann springt auf einmal ein Mädchen mit schwarzem Umhang, Degen und Maske durchs Fenster ins Klassenzimmer: Zorra, Zorros kleine Schwester, ist gekommen, um Isa zu helfen. Isa ist allerdings die einzige, die sie sehen kann…

Autor Rüdiger Bertram erzählt kindgemäß, abwechslungsreich und sehr humorvoll. Das Buch ist ein Comic-Roman, häufig zeigen Heribert Schulmeyers dynamische, treffende Comicbilder meist mit Sprechblasen, wie es nach einem Textabschnitt weitergeht. Die witzigen Illustrationen machen Spaß und motivieren.
Kinder ab acht Jahren können das Buch sicher selbstständig lesen. Die Schrift ist ein bisschen größer, der Zeilenabstand zur besseren Lesbarkeit etwas weiter.

Isa ist eine prima Identifikationsfigur für schüchterne, ängstliche Kinder. Sie hat ein stark ausgeprägtes Gerechtigkeitsgefühl, kann es nicht leiden, wenn sich andere falsch und fies verhalten, traut sich aber nicht, einzugreifen. Zorra ist genau das Gegenteil von Isa. Unerschrocken, mutig, tatkräftig, spontan und sehr selbstbewusst. Von ihr kann Isa noch sehr viel lernen. Zorra bringt Isa oft ziemlich in die Bredouille, aber das ist genau der Schubs, den die ruhige Isa gebraucht hat. Zorra zeigt Isa auf ihre unkonventionelle eigene Art, dass auch in ihr eine Heldin schlummert, sie muss sie nur wecken. Die beiden entwickeln sich zu einem unterhaltsamen Gespann, das mit den bösartigen Zwillingen Anne und Anna ernstzunehmende gemeine Gegenspielerinnen hat.

Viele Kinder haben unsichtbare Freunde, Isas neue unsichtbare Freundin ist aber eine waschechte Heldin. Eine Klassenfahrt auf den Reiterhof mit Superheldin im Gepäck ist nicht nur aufregend, sie kann auch ganz schön gefährlich werden. Isa vorherige Bedenken waren durchaus berechtigt, aber sie kann sich dem Abenteuer einfach nicht entziehen und galoppiert mitten hinein. Und plötzlich ist Zorra nicht mehr die einzige Heldin. Heldinnen können nämlich ganz unterschiedlich sein.
Vor allem ist diese Freundschaftsgeschichte aber irre witzig: wenn die betreuenden Lehrkräfte Frau Bade und Herr Wanne heißen, da muss Spaß vorprogrammiert sein. Als Running Gag taucht immer wieder eine ebenfalls unsichtbare Band auf, die Zorra besingt, sich aber partout nicht merken kann, dass Zorra „die Rächerin der Armen“ und nicht etwa „die Sprecherin der Aale“ ist. Da kommt es zu allerlei lustigen Wortverwechslungen, die meine Mitleser stets zum Lachen brachten. Und dass Zorra mit ihrem Lasso Rache an den Hinterteilen von Bösewichten übt und zielgenau trifft, oder mit ihrem Degen auf Hosenrückseiten ihr Z hinterlässt, das ist ebenfalls eine ziemlich lustige Vorstellung.
Das Dreamteam Rüdiger Bertram und Heribert Schulmeyer hat erneut ein unterhaltsames, schräges, komisches Freundschaftscomicabenteuer voller Phantasie geschrieben, das großen Spaß und Mut macht. Die Zwei können es einfach, hoffentlich arbeiten sie noch lange zusammen.

Bewertung vom 01.11.2021
Ritterspiele auf Burg Waghalsig / Darius Dreizack Bd.1
Szillat, Antje

Ritterspiele auf Burg Waghalsig / Darius Dreizack Bd.1


ausgezeichnet

Ein etwas anderes Ritterabenteuer mit drollig-liebenswerter Hauptfigur

Der kleine Lindwurm Darius Dreizack erhält eine besondere Einladung, er darf die Ritterschule auf Burg Waghalsig besuchen. Jetzt hat er ganz schön Muffensausen, denn er ist überhaupt nicht geschickt und auch nicht mutig so wie seine Geschwister. Eigentlich will Darius überhaupt kein Ritter werden. Der kleine Lindwurm verabscheut Kämpfe, viel lieber mag er Natur und Ruhe. Mit einem mulmigen Gefühl macht er sich auf den Weg zur Burg. Sofort trifft er auf den geschrumpften, aber selbstbewussten Ziegenbock Rüdiger von Hirtenkäse und Hüttenquark und kurz darauf auf Lonnhilde, genannt Lonni. Gemeinsam versuchen die drei auf Burg Waghalsig zu bestehen. Ob sie in 33 Tagen bereit für die ersten Ritterspiele sind?

Antje Szillat schreibt kindgemäß, gut verständlich und mit viel Wortwitz. Vor allem ihrer Figur Rüdiger legt sie immer wir sehr komische Ausdrücke wie „Schangedön“ oder den coolen Gruß „Bonschlonzo“ in den Mund. Beim Vorlesen machen diese Formulierungen besonders Spaß.
Susanne Göhlichs zahlreiche bunte, niedliche und motivierende Bilder ergänzen die Geschichte perfekt. Ihre Figuren muss man einfach mögen, sie sehen sehr drollig aus. Auf dem Vorsatzpapier ist eine Umgebungskarte von Burg Waghalsig abgedruckt. So können sich die Leser den Schauplatz der Handlung gleich besser vorstellen.
Die Kapitel haben eine „lesefreundliche“ Länge, für uns nicht zu lang und nicht zu kurz.
Zum Vorlesen eignet sich das Buch für Zuhörer ab fünf Jahren.

Mit Darius werden sich zurückhaltende, ängstliche Kinder sicher prima identifizieren können. Der kleine Lindwurm ist nett, höflich, freundlich, rücksichtsvoll und überhaupt nicht abenteuerlustig und draufgängerisch.
Schrumpfziegenbock Rüdiger ist wesentlich kleiner als Darius, sein Selbstbewusstsein ist aber so groß, dass es dicke für zwei reicht. Mit seiner lustigen Sprache sorgt er immer wieder für Schmunzler. Die dritte im Bunde ist Lonni, eine Mischung aus Rüdiger und Darius, sie zeigt sich aufgeweckt und offen für Herausforderung, aber gleichzeitig auch empathisch und verständnisvoll. Auf Burg Waghalsig treffen ziemlich viele originelle Figuren aufeinander: Trolle, ein- bis siebenköpfige Drachen, Kobolde oder Zentauren. Eine phantastische Gruppe!

Wird es Darius allen beweisen und schafft er die Zulassung zu den Ritterspielen?
Bis zu den Spielen vergeht eine aufregende, turbulente Zeit mit viel Training. Am Ende wartet eine besondere Überraschung auf Darius und die kleinen Leser.
„Darius Dreizack - Ritterspiele auf Burg Waghalsig“ ist nicht nur eine lustige, vor allem zum Ende hin spannende Geschichte, das Buch wartet auch mit einer schönen Botschaft auf: Rittersein bedeutet nicht nur Mut, Tapferkeit und Abenteuer. Echte Ritterlichkeit zeigt sich auch durch „Tugenden“ wie Freundlichkeit, Bescheidenheit, Rücksichtnahme und Empathie. Darius Dreizack ist eine phantasievolle, mitreißende Freundschaftsgeschichte mit liebenswerten, originellen Figuren, viel Wortwitz und gelungenen Illustrationen. Ein Buch für alle kleinen und großen Drachen- und Ritterfans, die manchmal mutig sind und manchmal auch Angst haben.

Bewertung vom 01.11.2021
Die Zeit der Kirschen
Barreau, Nicolas

Die Zeit der Kirschen


sehr gut

Herrlich leichte, charmante „Wohlfühlprosa“

„Wir, Monsieur Chabanais, wir glauben an Wunder. Wer denn nicht, wenn Menschen wie wir, die wir von Geschichten leben. Wir verkaufen Träume, das haben sie mir selbst einmal gesagt, erinnern sie sich noch? Wir werden nie aufhören, Träume zu verkaufen, und wir werden nie aufhören, an Wunder zu glauben.“

Seit sich Aurélie und André in „Das Lächeln der Frauen“ gesucht und gefunden haben, ist ein Jahr vergangen. André, der gerade seinen zweiten Roman als Robert Miller veröffentlicht hat, ist nun bereit für den nächsten Schritt, er möchte Aurélie, die in Paris das kleine Restaurant „Le temps des cerises“ führt, einen Heiratsantrag machen. Doch der richtige Zeitpunkt dafür will sich einfach nicht einstellen. Dann erhält Aurélie einen folgenschweren Anruf, der sie nicht nur beruflich noch lange beschäftigen wird und André macht bei der Vermarktung seines Buches eine reizvolle Bekanntschaft…

Nicholas Barreau schreibt unkompliziert und wunderbar leicht, sehr passend zum französischen Savoir Vivre. Abwechselnd schreibt der Autor in der ersten Person aus Andrés und Aurélies Sicht, er wechselt somit regelmäßig die Perspektive auf seine Geschichte. Vieler seiner kleinen, optimistischen Sätze habe ich gerne zweimal gelesen. So heißt es beispielsweise „Die Liebe ist vielleicht das, worauf wir am wenigsten Einfluss haben. Aber sie ist das Wichtigste in unserem Leben. Liebe ist die Antwort auf alles.“ oder „Die Liebe - das sind nicht Rosen und nicht Schokolade, das ist Zusammensein für immer.“ Solche Sätze machen einfach gute Laune.

Der Autor bringt es im Nachwort auf den Punkt: André und Aurélie sind im Alltag angekommen, mit ihren liebenswerten Eigenarten, ihren Unzulänglichkeiten, ihren Hoffnungen und Wünschen. André und Aurélie sind sympathische Figuren, beide sind ehrgeizig, genießen ihren beruflichen Erfolg und beide sind durchaus eifersüchtig. Sie haben nach außen völlig unterschiedliche Interessen: Für André ist Essen einfach nur Essen, für Aurélie können Speisen Kunst sein. André kann ohne Bücher nicht leben, Aurélie liest nicht. Aber Literatur und Kochen haben mehr gemeinsam, als man denkt, heißt es im Buch. Für beides braucht es ein gutes Gespür und eine große Leidenschaft. „Man kann die besten Zutaten verwenden oder die schönsten Wörter- wenn die Leidenschaft fehlt, wird daraus nichts Gutes werden.“ So wird aus der augenscheinlichen Unterschiedlichkeit der beiden dennoch eine Gemeinsamkeit. Auch wenn die Protagonisten sicher nicht die tiefgründigsten Figuren sind, wirken sie doch sehr menschlich, nahbar, vertraut und „echt“, sie entwickeln sich weiter, gestehen ihre Fehler ein.
Aber zwei ganz spezielle Personen drohen das Glück des Paares zu zerstören und stellen die Beziehung auf eine ernste Probe.

Können Aurélie und André alle Missverständnisse und verletzte Eitelkeiten hinter sich lassen oder kommt es zum Neuanfang mit neuen Partnern? Auch wenn ich als Leserin insgeheim sofort wusste, wie es ausgehen wird (was auch sehr gut so ist), hat mir die charmante, leichte Liebesgeschichte mit den vielen zuversichtlichen Sätzen viel Freude gemacht. Dass im Roman immer wieder auf Andrés Roman angespielt wird, der viel mit diesem Buch gemein hat, fand ich eine nette Idee. Ich hatte den Eindruck, André selbst könnte gut der Autor von „Der Zeit der Kirschen“ sein. Andrés Roman wird im Roman als liebenswürdige, nette, charmante Wohlfühlprosa bezeichnet und genau das ist „Die Zeit der Kirschen“ für mich auch. Zudem haben mir die leckeren Gerichte, die Aurelie kocht und isst Appetit gemacht. Romane und gutes Essen, für mich passt diese Kombination ganz prima zusammen. Oft ist es goldrichtig, die Welt nicht zu schwer zu nehmen und Dinge wie Bücher und Speisen einfach zu genießen. Auch Paris, das hier so atmosphärisch beschrieben wird, möchte ich nach der Lektüre gerne besuchen.
Nicholas Barreau hat erneut einen kurzweiligen Liebesroman für einen verregneten Sofatag verfasst. „Die Zeit

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 31.10.2021
Die Frauen von New York - Glanz der Freiheit / Töchter Amerikas Bd.1
Carey, Ella

Die Frauen von New York - Glanz der Freiheit / Töchter Amerikas Bd.1


sehr gut

Die Stunde der Frauen - kurzweiliger Roman um eine junge, tatkräftige New Yorkerin während des Zweiten Weltkriegs

Lily Rose, Tochter „aus gutem Haus“, arbeitet 1942 im New Yorker Restaurant Valentino‘s als Sous-Chefin, was ihrer Mutter Viictoria sehr missfällt. Als immer mehr Männer an die Front gerufen werden, bekommt Lily sogar den Posten der Küchenchefin in Aussicht gestellt. Gemeinsam mit anderen Frauen versucht sie das Restaurant am Laufen zu halten, was durch den Mangel an manchen Lebensmitteln immer schwieriger wird. Lilys beruflicher Höhenflug wird unter anderem nur dadurch ermöglicht, dass ihr Kollege Tom, in den Lily verliebt ist, eingezogen wird. Lily hofft sehr, dass er den Krieg überlebt, doch dann trifft eine beunruhigende Nachricht ein…

Die Geschichte lässt sich dank Ella Careys klaren und angenehm leichten Schreibstils sehr unkompliziert und flüssig lesen. Es war für mich kein Problem, in die Handlung hineinzufinden. Die Autorin erzählt chronologisch in der dritten Person.

Lily ist eine nette, sympathische Figur. Sie ist ehrgeizig, gibt sich aber dabei immer rücksichtsvoll, will niemandem etwas Böses. Mitunter wirkt sie etwas naiv, wuchs sie doch gut behütet in einer wohlhabenden Familie auf. Das Leben als Nur-Ehefrau würde Lily nicht ausfüllen, sie möchte beruflich auf eigenen Beinen stehen, es aus eigener Kraft schaffen. Mit Lily fieberte ich mit, hoffte sehr für sie, dass sich ihre Wünsche erfüllen. Vor allem Lilys Mutter Victoria versucht zu verhindern, dass sich Lily beruflich entfaltet. Für sie zählt nur der äußere Schein, eine gute Partie zu machen. Dass Lily arbeitet, passt Victoria gar nicht. Victoria ist sehr von sich überzeugt, auch wenn ihre Aussagen aus heutiger Sicht mitunter seltsam weltfremd anmuten: „Ich weiß, was Patriotismus bedeutet, Lilian. Schließlich habe ich im letzten Krieg Verbandsmaterial aufgewickelt.“
Großmutter Josie ist da eine wesentlich positivere Erscheinung. Sie hat Verständnis für ihre Enkelin, unterstützt sie und hört ihr stets zu.
Männer, die Lily und den Frauen allgemein nichts zutrauen, sind im Amerika der Vierziger Jahren keine Seltenheit und Lily muss sich mit Aussagen wie diesen auseinandersetzen: „Unsere Leser wird es genauso schockieren wie mich, dass eines der renommiertesten Restaurants in New York eine Frau als Chefkoch einstellen musste.“

Wie sehr der zweite Weltkrieg das Leben der New Yorkerinnen und New Yorker verändert, stellt der Roman aus Sicht der Frauen eindrucksvoll dar. Während die jungen Männer im Krieg kämpfen, bekommen Frauen die Möglichkeit, sich zu beweisen, müssen die Arbeit der Männer übernehmen und tun dies durchaus sehr erfolgreich und effektiv. Mir hat ihre Leistung imponiert. Die „Stunde der Frauen“ schlägt unter traurigen Umständen. Lilys packende, interessante Geschichte hat mich gut unterhalten, ein leichter Roman vor dem ernsten Hintergrund des Krieges, der sich fast wie von selbst liest. Gerade gegen Ende wird für mich dann vieles allerdings etwas zu schnell aufgelöst, die Folgen des Krieges bspw. auf die Psyche bestimmter Figuren wurden mir zu oberflächlich abgehandelt, manche Entwicklungen kamen zu überhastet. Dennoch empfand ich „Glanz der Freiheit“ als gelungenen Auftakt einer neuen Reihe. Ich möchte gerne noch mehr „Frauen von New York“ kennenlernen und werde die Fortsetzung auf jeden Fall lesen.

Bewertung vom 17.10.2021
Wer das Feuer entfacht - Keine Tat ist je vergessen
Hawkins, Paula

Wer das Feuer entfacht - Keine Tat ist je vergessen


sehr gut

Raffiniert und überzeugend konstruiertes, spannendes „Krimipuzzle“

Auf einem Londoner Hausboot wird die Leiche von Daniel Sutherland gefunden. Zunächst zeichnet sich eine rasche Auflösung des Falls ab. Laura hatte mit dem Opfer einen One-Night-Stand und wurde zuletzt am Tatort gesehen. Doch während der Ermittlungen zeigt sich, dass der Fall vielleicht doch nicht so eindeutig liegt. Auch Carla, die Tante des Opfers, ihr Mann, der Schriftsteller Theo, und Miriam, die im Hausboot neben Daniels lebt und sich merkwürdig verhält, scheinen ebenfalls irgendwie in die Sache verwickelt.
Vor kurzem starb Daniels Mutter Angela. Steht ihr Tod vielleicht im Zusammenhang mit Daniels Ermordung? Und welche Rolle spielt die liebenswürdige Irene, die ehemalige Nachbarin von Daniel und seiner verstorbenen Mutter?

Paula Hawkings Sprachstil liest sich leicht, unkompliziert und gut verständlich. Sie erzählt nicht chronologisch oder durchgehend aus einer Perspektive, sie schildert die Erinnerungen der Beteiligten und „springt“ so immer wieder durch die Zeit. So fiel es mir trotz der klaren Sprache anfangs schwer, mich zu orientieren. Doch im Laufe der Handlung gelang es mir immer besser, die einzelnen Stränge der Geschichte miteinander zu verknüpfen.

Paula Hawkings interessante Figuren polarisieren zweifelsohne. Alle verdächtigen Frauen Laura, Miriam und Carla haben das gleiche Schicksal erlitten. Sie erlebten einen schrecklichen, „monströsen“ Moment, nach dem sich ihr Leben komplett veränderte. Danach war für sie nichts mehr wie vorher. Carla bringt es auf den Punkt: „Unvorstellbar, ja. Ein paar Sekunden gedankenloser Gleichgültigkeit, eine offene Tür. Und sieh uns jetzt an.“ Diese „monströsen“ Momente können die Frauen nie vergessen, sie sind durch sie für ihr ganzes Leben gezeichnet und geprägt. Während ich für Laura viel Mitleid empfand, obwohl sie sich wiederholt falsch verhält und ihre kriminellen Energien nicht im Griff hat, waren mir Miriam und Carla trotz ihres tragischen Schicksal unangenehm, fast suspekt, sie blieben mir in den meisten Situationen fremd, ebenso wie Carlas Mann Theo. Mit Irene vervollständigt aber auch ein sehr sympathischer, einnehmender Charakter die Figurenkonstellation.

Auch wenn ich anfangs ziemlich verwirrt war und die Personen nicht einordnen und einschätzen konnte, wurde ich später vom Sog der Geschichte mitgerissen. Immer mehr Puzzleteile fügten sich ins komplette Bild der Handlung ein, ich konnte ab der Mitte des Romans kaum mehr erwarten, endlich zu Ende zu lesen und das ganze Rätsel zu lösen. Paula Hawkings hat ihren Roman raffiniert und überzeugend konstruiert, am Schluss bleiben keine Fragezeichen stehen. Für mich ist „Wer das Feuer entfacht“ ein Krimi wie er sein sollte: psychologisch, logisch und nachvollziehbar, mit interessanten Figuren und insgesamt wirklich packend. Nach „Girl on the Train“ ein weiteres lesenswertes Buch der Autorin, das ich Krimiliebhabern nur empfehlen kann.