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Benutzername: 
Tintenherz
Wohnort: 
Kronshagen

Bewertungen

Insgesamt 535 Bewertungen
Bewertung vom 02.05.2016
Urs Meier
Meier, Urs;Pander, Jürgen

Urs Meier


ausgezeichnet

„Urs Meier – Mein Leben auf Ballhöhe“ von Urs Meier und Jürgen Pander,
erschienen im Delius Klasing Verlag, Seitenanzahl: 246


Inhalt:

Schiedsrichter zu sein ist ein harter, oft ein undankbarer Job. Urs Meier machte ihn 883 Spiele, mit einer beispiellos souveränen Art, einer reichen Gestik und dem Bestreben, sich stets verbessern zu wollen. Dadurch erlangte er die Hochachtung von Spielern und Fans.

Mit seiner Autobiografie bietet Urs Meier nun Einblicke in die Seele eines Schiedsrichters – des manchmal einsamsten Mannes auf dem ganzen Platz. Er schildert seine Philosophie des Spiels, des Fairplays, blickt in die Zukunft des Fußballs und des Schiedsrichtertums und macht plausibel, warum der Fußball eine Blaupause für viele Lebensbereiche sein kann.


Meine Meinung zu dem o. g. Buch:

Das Cover ist mit einem Bild des resolut und sympathisch wirkenden Urs Meier perfekt gestaltet.
Hauptthema dieses Buches ist die Professionalisierung der Schiedsrichter und das Buch zeigt ein Verständnis vom Beruf des Schiedsrichters auf, das weit über die Regelkunde geht.
Interessant und detailliert wird aus Sicht Urs Meier von der Arbeit eines Schiedsrichters berichtet. Er erklärt die Grundvoraussetzungen (Kondition, Beherrschen der Regeln) und bringt dem Leser näher, wie man ein Fußballspiel „lesen“ kann. Technische Hilfsmittel (z. B. Kommunikationssystem, Torkamera) werden angesprochen und erläutert. Die Farbfotos und die Gastkommentare lockern die doch manchmal recht ernste „Diskussion“ auf.
Urs Meier, von klein auf von dem Sport mit dem Ball begeistert, erzählt in einfachen und verständlichen Worten seinen Werdegang. Seine Leidenschaft und sein Gerechtigkeitssinn brachten ihn ins Schiedsrichteramt.
Klar und gradlinig berichtet er von seinen Einsatzorten, Erlebnisse mit Spielern und führt Beispiele für Fehlentscheidungen an. Er vertritt seine Meinung beharrlich mit gesundem Menschenverstand, dass der Profifußball einen Profischiedsrichter benötigt und stellt Überlegungen für ein Organisationsmodell an.
Seine Auftritte als Fernseh-Fußballexperte des ZDF im Dreigestirn mit Johannes B. Kerner und Jürgen Klopp sind sehr interessant und locker aufgebaut.


Fazit:

Ein interessantes und gelungenes Werk auch für Nicht-Fußballbegeisterte.

Bewertung vom 13.04.2016
A wie B und C
Kleeman, Alexandra

A wie B und C


ausgezeichnet

"A wie B und C" von Alexandra Kleeman,
erschienen im Kein & Aber Verlag, Seitenanzahl: 348


Inhalt:

A ist eine attraktive junge Frau. B ist ihre Mitbewohnerin, die um jeden Preis so aussehen möchte wie A. C ist As Freund und schaut mit ihr am liebsten Haifisch-Dokumentationen oder Pornos. Als A eines Tages verschwindet, ahnen B und C nicht, dass sie sie womöglich nie wiedersehen werden. A wie B und C erzählt mit scharfem Blick und hintergründigem Humor von unserer Obsession, perfekt zu sein: wie Realityshows, Werbung und abstruse Trends uns in Beschlag nehmen und zu Leibeigenen unserer Körper machen.

Autorin:

Alexandra Kleeman wurde 1986 in Boulder, Colorado, geboren und lebt heute in New York. Ihre Kurzgeschichten und Essays sind bereits in renommierten Zeitschriften wie »The Paris Review«, »Guernica«, »n+1« und »Zoetrope« erschienen. »A wie B und C« ist ihr erster Roman, für den sie mit dem Bard Fiction Prize 2016 ausgezeichnet wurde.


Meine Meinung zu dem o. g. Buch:

Das Cover ist mit drei verschiedenen Beigetönen gestaltet, die ineinander verschlungen sind. Super passend für diese Dreiecksgeschichte!
Der Schreibstil ist leicht verständlich und angenehm zu lesen.
Dieses Buch verarbeitet Beziehungsprobleme dreier sehr unterschiedlicher Charaktere, die in dieser Geschichte ausführlich beschrieben werden.
Die Protagonistin "A" ist nachdenklich, hinterfragt alles und gibt sich sehr sensibel und ist fixiert auf Medien aller Art, von denen sie sich leicht beeinflussen lässt. Sie fühlt sich in ihrem Körper nicht wohl und sucht auf verschlungenen Pfaden nach ihrem Platz im Leben.
Der Charakter der weiblichen Person "B" wohnt mit "A" zusammen und ist sehr unselbständig und absolut von "A" abhängig. Sie bewundert "A" und möchte so sein wie sie.
"A" hat eine Beziehung mit "C", in der sie sich gut behütet und verstanden fühlt. Doch plötzlich ist da nur noch Dunkelheit, in die sich "A" selbst verfrachtet hat und sie ist auf der Suche nach Helligkeit.


Fazit:

Eine sehr abstruse, aber doch interessante Darstellung unterschiedlicher Beziehungen!

Bewertung vom 16.03.2016
Tochter der Angst
Berg, Alex

Tochter der Angst


ausgezeichnet

Der Schreibstil liest sich leicht verständlich und angenehm flüssig.
Die Geschichte beinhaltet die hoch aktuelle Thematik "Flüchtlinge", vor allem aus den syrischen Gebieten.
Familienschicksale, Manipulation, Menschenhandel und Erpressung werden in diesem Buch behandelt. Geheimnisse werden aufgedeckt und sogar vor Mord wird nicht zurückgeschreckt.
Die Lage der politisch Verfolgten und Gefangenen wird sensibel angegangen. Die Handlung wird mal laut und mal leise erzählt. Es ist angenehm, ihr zu folgen und man fühlt sich in die Protagonisten gut hinein, die sich mit ihrem Handeln in allerhöchste Gefahr begeben.


Fazit: Ein sehr interessantes und ereignisreiches Buch!

Bewertung vom 28.02.2016
Die Schneelöwin / Erica Falck & Patrik Hedström Bd.9
Läckberg, Camilla

Die Schneelöwin / Erica Falck & Patrik Hedström Bd.9


ausgezeichnet

„Die Schneelöwin“ von Camilla Läckberg,
erschienen im List-Verlag, Seitenanzahl: 448


Inhalt:

Ein junges Mädchen läuft schwer verletzt auf die Landstraße. Sie wird von einem Auto erfasst und stirbt wenig später im Krankenhaus. Ihr Körper zeigt Zeichen schwerster Misshandlungen. Weitere Mädchen werden vermisst. Auf der Suche nach dem Täter bittet Kommissar Patrik Hedström seine Frau, Schriftstellerin Erica Falck, um Hilfe. Für ihr nächstes Buch interviewt sie im Gefängnis regelmäßig eine Frau, die 1975 ihren Mann tötete, einen ehemaligen Löwenbändiger, der mit einem Zirkus nach Fjällbacka gekommen war. Ihr Mordmotiv: Er hatte die gemeinsame, ungewöhnlich wilde Tochter im Keller angekettet, weil er ihrer nicht Herr wurde. Patrik erhofft sich Hinweise auf die Psyche von Menschen, die in der Lage sind, Kindern so etwas anzutun. Doch je länger Erica mit der Verurteilten spricht, umso deutlicher wird, dass die Dinge damals anders gewesen sein müssen. Erica verfolgt der Gedanke, bei ihr irgendetwas übersehen zu haben.


Autorin:

Camilla Läckberg, geb. 1974 in Fjällbacka, ist verheiratet und Mutter zweier Kinder. Nach ihrem Marketingstudium arbeitete sie in der freien Wirtschaft. Heute lebt die Königin des schwedischen Kriminalromans in Stockholm.


Meine Meinung zu dem o. g. Buch:

Der Schreibstil ist leicht verständlich und angenehm flüssig zu lesen.
Das Böse hat Einzug in Fjallbäcka gehalten. Sorgen und Entsetzen verbreiten sich in dem kleinen Ort.
Das sympathische Ermittlerpaar Kommissar Patrick Hedström und seine Frau Erica Falck, Schriftstellerin, machen sich auf, um die Fälle von vermissten Mädchen aufzuklären. Es herrscht sogleich eine düstere Spannung. Inmitten des Grauens wird die Umgebung Fjällbackas malerisch beschrieben.
Die Autorin vermittelt dem Leser geschickt die Stimmung für die jeweilige Situation. Es werden zwei Handlungsstränge erzählt (Gegenwart und Vergangenheit). Menschen werden zu Opfern degradiert und es wird aufgezeigt, wie sie sich gegenüber ihren Peinigern verhalten.
In den Entführungs- und Mordfällen geht es um einige Zusammenhänge, die den beteiligten Ermittlern erst viel später auffallen. Die Wahrheit ist komplizierter als man denkt.


Fazit:

Spannung erzählter Krimi mit den gewohnt interessanten Hintergrundgeschichten der lieb gewonnenen Charaktere.

Bewertung vom 03.02.2016
Zerschunden / Fred Abel Bd.1
Tsokos, Michael;Gößling, Andreas

Zerschunden / Fred Abel Bd.1


ausgezeichnet

"Zerschunden" von Michael Tsokos,
erschienen im Knaur Verlag, Seitenanzahl: 432

Inhalt:

Ein Serienkiller, der europaweit in der Nähe von Flughäfen zuschlägt. Er ist schnell, er ist unberechenbar, und er ist nicht zu fassen. Seine Opfer: Alleinstehende Frauen, auf deren Körper er seine ganz persönliche Signatur hinterlässt. Ein Fall für Rechtsmediziner Fred Abel vom Bundeskriminalamt, der plötzlich tiefer in den Fall involviert ist, als er möchte. Denn der Hauptverdächtige ist ein alter Freund, dessen kleine Tochter im Sterben liegt.
Der Auftakt zu einer hoch spannenden Serie, die auf authentischen Fällen und echten Ermittlungen basiert - von Deutschlands bekanntestem Rechtsmediziner.


Autor:

Michael Tsokos, 1967 geboren, ist Professor für Rechtsmedizin und international anerkannter Experte auf dem Gebiet der Forensik. Seit 2007 leitet er das Institut für Rechtsmedizin der Charité. Seine Bücher über spektakuläre Fälle aus der Rechtsmedizin sind allesamt Bestseller.


Meine Meinung zu dem o. g. Buch:

Der Schreibstil liest sich angenehm flüssig und verständlich. Die kurzen Kapitel steigern die Spannung und animieren zum Weiterlesen.
Dieser Thriller basiert auf einem authentischen Fall mit echten Ermittlungen.
Der Rechtsmediziner Dr. Fred Abel, ausgestattet mit einem kriminalistischen Instinkt, wird sehr engagiert, umgänglich und sympathisch beschrieben. Mit seiner Partnerin ist er privat nicht so unbedingt zufrieden; er schwelgt manchmal in Erinnerungen.
Die Spannung ist sofort allgegenwärtig und wird über das gesamte Buch gehalten. Es zeigt den stressigen Alltag eines Rechtsmediziners auf. Der Leser begleitet Dr. Abel vom Sektionssaal auf kriminalistische Spurensuche und Täterjagd.
Von zwei Handlungssträngen (Gegenwart und 5 Jahre in der Vergangenheit) wird berichtet, die später perfekt zusammengefügt werden.
Professionelle erstellte Täterprofile geben Auskunft über Eigenschaften und Aussehen des Täters. Diese Profile werden anschaulich aufgezeigt.
Mit Hilfe von Rechtsmedizinern, Kriminalkommissaren, Profilern und Staatsanwälten begibt Dr. Abel sich auf die Suche nach dem Schlüssel der Täterpersönlichkeit. Die Blutspur führt durch ganz Europa.


Fazit:

Ein Thriller der Extraklasse. Auf keinen Fall für zarte Gemüter!

Bewertung vom 31.01.2016
Gedenke mein / Gina Angelucci Bd.1
Löhnig, Inge

Gedenke mein / Gina Angelucci Bd.1


ausgezeichnet

„Gedenke mein“ von Inge Löhnig
erschienen im List-Verlag, Seitenanzahl: 399


Inhalt:

Gina Angelucci, die Partnerin des Münchner Kommissars Dühnfort, arbeitet in der Abteilung für Cold Cases in München: Sie löst Mordfälle, die seit Jahren nicht geklärt werden konnten. Auf die Bitte einer Mutter nimmt sie die Ermittlungen zu einem tragischen Fall wieder auf. Vor zehn Jahren verschwand die kleine Marie. Ihre Leiche wurde nie gefunden. Der Vater von Marie hat Selbstmord begangen. Hat er seiner Tochter etwas angetan? Gina ahnt, dass ihre Kollegen damals die falschen Fragen stellten. Warum sollte der Vater das Mädchen töten? Oder ist Marie noch am Leben? Gina folgt einer Spur, die zu unendlichem Leid führt.


Autorin:

Inge Löhnig hat Grafik-Design studiert und sich nach einer Karriere als Art-Directorin in verschiedenen Werbeagenturen selbstständig gemacht. Heute lebt sie als Grafik-Designerin und Autorin mit ihrer Familie bei München. So unselig schön ist der dritte Kriminalroman in der Serie mit Kommissar Dühnfort.


Meine Meinung zu dem o. g. Buch:

Das Buch beinhaltet einen herrlich angenehm zu lesenden Schreibstil, mit dem man sofort in die Geschichte um die Kriminalhauptkommissarin Gina Angelucci eintauchen kann. Sie ist in der Abteilung Cold Cases beschäftigt, in der ungelöste Mordfälle bearbeitet werden. Gina wird als gradlinige Polizistin beschrieben, die von ihrem Beruf fasziniert ist, da sie dort in die menschlichen Abgründe blicken kann.
In dieser Geschichte liegt ihr ein spektakulärer Fall vor. Die Fallanalyse gestaltet sich überaus interessiert und ist schlüssig zu verfolgen. Die Autorin führt den Leser immer wieder auf die falsche Fährte und die Spannung steigt und steigt. Man stellt sich immer nur die Frage, wer hinter dem Mord steckt. Eine atemberaubende Jagd nach dem Täter nimmt seinen Lauf
In diesem Buch geht es um Macht und Kontrolle über Menschen und was man damit bei den Betroffenen anrichten kann.
Im Hintergrund steht die liebevolle Beziehung zwischen Gina und ihrem Kommissar Dühnfort. In diesen „Pausen“, in der von ihrer Liebe berichtet wird, kann man kurz aufatmen, bevor die Suche nach dem Täter wieder weitergeht.


Fazit:

Ein Krimi mit Spannung, Dramatik und einer Portion Liebe.