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Benutzername: 
harakiri
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Ostalb
Buchflüsterer: 

Bewertungen

Insgesamt 1147 Bewertungen
Bewertung vom 13.08.2022
Gesund
Göb, Surdham;Henn, Cirus

Gesund


ausgezeichnet

Das Buch startet mit den größten Gesundheitsbedrohungen unserer Zeit. Viele Krankheiten sind unserer Ernährung geschuldet. In der heutigen Wohlstandsgesellschaft ernähren sich viele nicht richtig und tragen so zu einer Verschlechterung ihres Gesundheitszustands bei. Aber nicht nur schadet die Ernährung dem Körper, viele Lebensmittel tragen auch zur Klimaentwicklung bei und sind auch bekannt dafür, dass sie Krankheiten übertragen, die endemisch oder pandemisch werden können. Das Vorwort fand ich sehr interessant, wenn auch teilweise etwas technisch geschrieben.

Das nächste Kapitel widmet sich dem Thema „Sinnvolle Nahrungsergänzung“, denn eine pflanzenbasierte Ernährung kann nicht alle Nährstoffe liefern, die der Körper braucht. Auch hier fand ich die Ausführungen sehr anschaulich und gut erklärt. Die Spannweite geht von Vitaminen über Spurenelemente hin zu Fettsäuren.
Dieses Buch klärt nun auf über gesunde, pflanzenbasierte Ernährung. Aber es bleibt nicht beim rein theoretischen, denn nach der umfangreichen Einleitung folgen gleich die passenden Rezepte. Und die sind sehr vielfältig: Seien es die Brotaufstriche zum Start in den Tag, Begleiter für unterwegs, Suppen und Salate, Highlights für den Alltag, Festessen, Brote, Kinderlieblinge oder Süßes – das Buch bietet für jeden etwas und alles ist ganz einfach, mit wenigen Zutaten nachkochbar. Teilweise muss man sich die Zutaten aber auch erst besorgen, aber eine Umstellung auf fleischlose Kost basiert halt auf etwas anderen Lebensmitteln.

Stimmige Fotos mit schöne Hintergrundfarben runden das Buch ab, dabei sind die Schriftfarben der Rezepte darauf abgestimmt, was ein sehr hübsches Gesamtbild ergibt. Nur einmal ist das schwierig zu lesen: beim Mango-Lassi weiß auf hellblau, das ist schwer zu entziffern.

Fazit: ein Buch, das einem die Umstellung auf eine gesunde Ernährung einfach macht und auch die Hintergründe nicht im Dunkeln lässt.

Bewertung vom 12.08.2022
Die Tote im Sturm / August Strindberg Bd.1
Ohlsson, Kristina

Die Tote im Sturm / August Strindberg Bd.1


ausgezeichnet

August Strindberg zieht nach der Trennung von seiner Freundin und dem Tod seiner Eltern in ein kleines Dorf in Schweden, wo er sich ein neues Leben aufbauen will. Aber ausgerechnet am Tag seiner Ankunft verschwindet eine Frau spurlos und August wird in den Fall hineingezogen.
Ich kenne die Autorin von ihrer Bergmann und Recht-Reihe und mag ihren Schreibstil sehr gerne. Ohlsson erzählt unaufgeregt, dabei aber sehr anschaulich und mitreißend. Ihre Charaktere wirken authentisch und sehr sympathisch. Allein die Idee, den Protagonist nach einem schwedischen Schriftsteller zu nennen und die daraus resultierenden Folgen, fand ich sehr gelungen.
Das Buch ist eher ein ruhiger Krimi, der von den Geheimnissen der Bewohner des Örtchens lebt. Und natürlich von der Herzlichkeit Strindbergs. Auf der anderen Seite ist da noch Maria, und da knistert es gleich von Anfang an.
Und auch der Fall hat es in sich. Warum verschwindet Agnes? Was ist ihr Geheimnis? Durch Tagebucheinträge gewinnt man als Leser einen kleinen Vorsprung vor den Ermittlern. Dennoch lässt die Auflösung lange auf sich warten, so dass man bis zuletzt gerne mitfiebert.
Fazit: Die Tote im Sturm ist der Auftakt einer neuen Krimireihe, die ich sehr gerne weiterverfolgen werde.

3 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 05.08.2022
Schmerz und kein Trost
Haller, Elias

Schmerz und kein Trost


ausgezeichnet

Gleich zwei verschwundene Menschen machen Donner in seinem neuen Fall das Leben schwer. Sehr persönlich nimmt Donner die Entführung seiner Schwester, aber auch das Verschwinden des kleinen Tim beschäftigt ihn sehr. Die Lösung des Rätsels liegt tief in der Vergangenheit, doch bis der Kommissar auf die Lösung kommt, spielt der Täter ganz schön Katz und Maus mit ihm.
Wie sehr habe ich mich gefreut, wieder Neues von Donner zu lesen. Und in einem Cross-Over taucht auch kurz Arne Stiller, der Kryptologe aus Hallers anderer Thriller-Serie auf.
Wieder einmal nahm Haller mich mit auf eine mehr als spannende Reise. Allein der kleine Tim hatte es mir gleich angetan und auch die neue Frau in Donners Leben mochte ich recht gerne.
Der Fall an sich hat es wieder mal in sich. Gleich zu Beginn steigt der Spannungsbogen und flaut kaum ab bis zum Ende. Dafür sorgt schon der blutrünstige Täter, der seine Opfer nicht schont. Mir haben auch die Rätsel sehr gut gefallen, die die Taten miteinander verbanden und immer auch einen Bezug zur Vergangenheit hatten. Manchmal empfand ich die zwar als etwas großen Zufall, aber allein so eine Handlung zu ersinnen und die logisch aufzubauen und weiter zu entwickeln, das ist große Schreibkunst. Bei Haller geht bei mir von der ersten Seite an das Kopfkino los.
Fazit: Ich hoffe sehr, bald wieder von Donner und seinen Kollegen lesen zu dürfen.

Bewertung vom 25.07.2022
Schlaft, Kinder, schlaft / Ewert Grens ermittelt Bd.7
Roslund, Anders

Schlaft, Kinder, schlaft / Ewert Grens ermittelt Bd.7


ausgezeichnet

Ein Buch wie ein Sog – einmal drin, kommt man nur sehr schwer wieder heraus.
Kommissar Ewert Grens lernt vor dem Grab seiner Frau eine Frau kennen, deren Tochter verschwunden ist. Grens Nachforschungen führen ihn zu einem Pädophilenring, dessen Zersprenung er sich fortan auf die Fahne schreibt.
Das Wiedersehen mit Grens und Hoffmann hat mich sehr gefreut und auch Birte mochte ich sehr gerne. Roslund beschreibt seine Charaktere sehr realitätsnah und sympathisch und beim Lesen fühlt man sich ihnen gleich ganz nahe.
Der Fall, in den Grens fast hineinstolpert hat es auch in sich. Roslund hört mit seinen Beschreibungen zwar vor den schlimmsten Stellen auf, dennoch lebt das Kopfkino und man benötigt schon einen starken Magen, um die Geschehnisse zu verdauen.
Seine bildgewaltigen Beschreibungen „ein blauer Schmetterling, der dem Mädchen näherkommt“ mochte ich wieder sehr gerne und Grens beim Lösen des Falls zu begleiten hat mir sehr gut gefallen.
Fazit: Am Ende blieb eine kleine Frage leider offen und das etwas mysthische mochte ich dann auch nicht, aber sonst war der Thriller rundum gelungen.

Bewertung vom 25.07.2022
Freiheit im Angebot / Wunderfrauen-Trilogie Bd.3
Schuster, Stephanie

Freiheit im Angebot / Wunderfrauen-Trilogie Bd.3


ausgezeichnet

Bereits das dritte Mal darf ich die Wunderfrauen auf ihrem bewegten Weg begleiten.
Helga, Annabel, Luise und Marie. 4 Frauen, 4 Schicksale – aber gemeinsam meistern sie alle Widrigkeiten.
Dieses Buch begleitet die 4 Frauen in den siebziger Jahren. Luises Lädchen läuft schlecht, weil die ersten Supermärkte auftauchen. Auch mit ihrer Ehe geht es bergab. Marie hat sich mit einem Pferdehof einen großen Traum erfüllt und Helga träumt von einer eigenen Praxis. Und Annabel bekommt ihren nächsten Detektivfall: sie soll die Künstlerin Barbara finden.
Geschichten, wie aus dem Leben gegriffen. So kann man die Trilogie von Stephanie Schuster gut beschreiben. In wechselnden Perspektiven erzählt das Buch vom Alltag der Frauen, vom Freud und Leid der Familien. Aber immer auch mit einem positiven Ton, weil die Freundinnen bedingungslos zueinander halten.
Aufgelockert wird das Buch durch Rezepte und kleine Anekdoten aus Luises Tagebuch, über die ich zuweilen köstlich schmunzeln musste. Auch die vielen englischen Hits, heute Oldies genannt, führten dazu, dass das Buch eine gute Stimmung hat und man so manchen Ohrwurm mitnimmt.
Besonders eindrucksvoll fand ich das Ende: als die Frauen nach Berlin reisen und auch einen Besuch im Ostteil der Stadt einplanen. Zudem gibt es am Ende des Buches noch eine kleine Überraschung und ein winziges Open-End. Alles in allem wieder ein Buch, das begeistert und das man kaum aus der Hand legen mag.
Fazit: Leider schon das Ende der Trilogie um die 4 Frauen, die einem vom ersten Band an ans Herz gewachsen sind.

Bewertung vom 22.07.2022
Mutterherz / Jane Rizzoli Bd.13
Gerritsen, Tess

Mutterherz / Jane Rizzoli Bd.13


ausgezeichnet

Ein Mädchen verschwindet, verdächtige Personen ziehen in die Nähe von Jane Rizzolis Mutter, eine Frau wird ermordet und ein Mädchen fühlt sich gestalkt.
Ganz schön viel Handlung für ein Buch, aber Gerritsen verknüpft die Handlungen so gekonnt wie immer. Langweilig ist die Handlung an keiner Stelle, wahnsinnig spannend allerdings auch nicht. Aber das macht nichts, denn auch so klebt man beim Lesen an den Seiten und will wissen, wie alles zusammenhängt.
Besonders viel Raum bekommt in diesem Thriller Janes Mutter. Die hat es sich auf die Fahnen geschrieben, in ihrer Nachbarschaft auf verdächtige Dinge zu achten. Doch damit bringt sie sich selbst in Gefahr und nervt ihre Mitmenschen.
Die Handlung ist auf mehreren Ebenen erzählt: Amy, Agnes und Jane. So ist man beim Lesen immer nah dabei und vor allem Amys Geschichte mit dem Stalker fand ich sehr interessant.
Ein wenig kurz kam mir leider das Privatleben von Maura und ihrem neuen Freund. Davon lese ich immer sehr gerne. Gerritsens Charaktere sind sehr lebensecht und authentisch und es macht Spaß, sie immer wieder zu begleiten und beim Aufklären ihrer Fälle dabei zu sein.
Fazit: Ich finde, der Klappentext verrät schon ein wenig zu viel. Dennoch bietet das Buch viel Lesevergnügen.

Bewertung vom 19.07.2022
Ich bin Joy / Joy Applebloom Bd.1
Valentine, Jenny

Ich bin Joy / Joy Applebloom Bd.1


sehr gut

Joy ist 10 Jahre alt und schon ganz schön in der Welt herumgekommen. Jetzt werden ihre Eltern sesshaft und Joy muss auf einmal zur Schule und soll Freunde finden. Eine Aufgabe findet sie, als die alte Eiche auf dem Schulhof gefällt werden soll. Und dann ist das auf einmal gar kein Problem mehr mit den Freunden.
Das Buch ist optisch schon ein großer Hingucker und sehr auffällig. Im Buch wird Joys Gefühlswelt durch die Ich-Erzählung sehr greifbar und realitätsnah geschildert.
Die Schreibweise ist genau richtig für Drittklässler: kurze, prägnante Sätze, einiges an wörtlicher Rede und kurze Kapitel. Dazu sehr hübsche Illustrationen, die alles noch anschaulicher machen. Das Buch vermittelt Kindern wichtige Inhalte, ohne sie zu überfrachten und beinahe nebenher: Freunde finden, sein wie man ist und sich für etwas einsetzen, das wichtig ist.
Joy fand ich auch sehr gut ausgearbeitet. Ihr Wesen passt zum Cover: immer optimistisch und fröhlich. Wie ihr Name das schon aussagt.
Fazit: ich fand es sehr schön, Joy ein Stück auf ihrem Weg begleiten zu dürfen.

Bewertung vom 08.07.2022
Findelmädchen
Bernstein, Lilly

Findelmädchen


ausgezeichnet

Ich will die Welt verändern
Helga und Jürgen erhalten das beste Weihnachtsgeschenk überhaupt: ihr Vater hat sie gefunden. 10 Jahre nach Ende des 2. Weltkriegs haben die beiden endlich wieder so etwas wie eine Familie. Doch das Leben in Köln ist schwierig und vor allem Helga will höher hinaus als ihr Vater für sie vorgesehen hat.
Nach Trümmermädchen ist Findelmädchen der zweite Roman der Autorin, der vom Schicksal der Kriegskinder handelt. Ich habe mich sehr gefreut zu lesen, wie es mit Helga, Jürgen, Anna und Karl weitergegangen ist.
Ich war sofort wieder in der Handlung gefangen und habe mit Helga und Jürgen mitgefiebert und mitgebangt. Die Autorin bedient die gesamte Palette der Gefühle, ich habe geschwankt zwischen Lachen und Weinen, Freude und Schmerz. Denn was Bernstein hier beschreibt ist teilweise keine leichte Kost. Sie schafft es sehr gut, die damaligen Zustände lebendig werden zu lassen. Frauen, vor allem junge Mädchen, hatten sich immer den Männern unterzuordnen und vor allem die Schilderungen im Waisenhaus haben mich tief berührt.
Aber auch die schönen Seiten, die Entstehung des Rock‘n Roll, der Wiederaufbau der Trümmerstadt und die Leichtigkeit des Seins wenn die jungen Leute unter sich waren, hat Bernstein in meinen Augen sehr gut zu Papier gebracht.
Fazit: ein sehr emotionales Buch, das den Zeitgeist der Fünfziger Jahre perfekt abbildet.

Bewertung vom 08.07.2022
Die karierten Mädchen / Heimkehr-Trilogie Bd.1
Hennig von Lange, Alexa

Die karierten Mädchen / Heimkehr-Trilogie Bd.1


sehr gut

Klara ist 93 als sie plötzlich über ihr Leben zu reflektieren beginnt. Sie beginnt, ihre Vergangenheit auf Kassetten aufzunehmen.
Als junge Frau beginnt Klara ihre Arbeit in einem Kindererholungsheim. Dort wird ihr die kleine Tolla anvertraut und Klara nimmt sie als ihre Tochter an. Doch Tollas Anwesenheit gefährdet alle: denn Tolla ist Jüdin. Klara muss eine schwere Entscheidung treffen.
Der Roman basiert auf wahren Begebenheiten. Die Großmutter der Autorin hat ebenfalls ihr Leben auf Kassetten aufgenommen.
Sehr eindringlich fand ich die Handlung. Eher schwermütig denn locker. Auch das Treffen von Klara und ihrem Mann war nicht wirklich romantisch. Die Charaktere blieben mir ein wenig fremd, vor allem Tolla, die wenig Raum bekam.
Die Handlung ist allerdings sehr schön erzählt und reißt mit. Die damalige Zeit hat die Autorin sehr gut vermittelt und ihre Schreibweise hat mir sehr gut gefallen.
Das Buch ist der Beginn einer Trilogie und ich bin sehr gespannt, wie Klaras Leben weiterging und ob Tolla eventuell sogar noch lebt und es ein Wiedersehen geben wird.
Fazit: Eine mitreißende Erzählung, allerdings eher etwas distanziert geschrieben.

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 30.06.2022
Die Komplizen. Fünf Männer, fünf Mörder, ein perfider Plan
Katzenbach, John

Die Komplizen. Fünf Männer, fünf Mörder, ein perfider Plan


sehr gut

Was bringt 5 ganz normale Männer dazu, sich einem Mordclub anzuschließen und ihre „Erfolge“ miteinander zu teilen?
Dieser Frage geht Katzenbach in seinem neuen Thriller nach.
Als Cooper zufällig im Darknet auf die 5 Freunde stößt und sie dadurch aufschreckt, beginnt eine Hatz auf Cooper und seine Familie mit dem Ziel, Cooper zu töten. Doch der Mordclub stößt auf Gegenwehr und schwört sich, die Rache auf Coopers komplette Familie auszudehnen. Allerdings ist diese jetzt gewarnt und ergreift Gegenmaßnahmen.
Die erste Hälfte des Buches zieht sich in meinen Augen ein wenig. Die Einführung aller Charaktere, die geplante Tat und die Ausführung, das brauchte für mich etwas zu lang. Aber wer Katzenbach kennt weiß, dass er seine Handlungen gerne ausschmückt und so hatte ich während des Lesens immer ein ziemlich genaues Bild vor Augen.
In der zweiten Hälfte konnte ich das Buch dann kaum noch weglegen. Connors Großvater bereitet sich auf den Gegenschlag vor und das fand ich sehr spannend, auch wenn es ein wenig von „Kevin allein zu Hause“ hatte. Der finale Showdown im Haus von Connor und parallel dazu bei Connors Freundin sorgte dann für weitere Spannung.
Sehr beeindruckend war die perfide Planung des Mordes an Connor. Scheinbar hatten die Täter nichts ungeplant gelassen und waren auf alles vorbereitet. Solche Handlungen mag ich sehr gerne, weil ich dann gerne rätsle, wie die Opfer ihren Mördern entgehen könnten.
Ein weiterer Aspekt war die Schilderung der Gemütszustände der Opfer nach dem ersten Angriff. Hier geht Katzenbach sehr schön in die Tiefe und schaut, was so ein Überfall mit den Leidtragenden macht.
Fazit: Der neue Thriller von John Katzenbach unterhält wieder sehr gut und sorgt für Dramatik bis zur letzten Seite.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.