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Benutzername: 
Sabine
Wohnort: 
Köln
Über mich: 
https://buchmomente.blogspot.com
Buchflüsterer: 

Bewertungen

Insgesamt 410 Bewertungen
Bewertung vom 20.04.2013
Das Buch des Kurfürsten
Klaus, Marlene

Das Buch des Kurfürsten


gut

Ein historischer Roman mit allem, was das Herz begehrt: Spannung und Abenteuer, Hinterlist und Intrige, Liebe und Freundschaft – das ganze vor dem historischen Heidelberg im Jahre 1595.

Hedwig und Philipp leben mit ihrer kleinen Tochter Juli in Heidelberg und führen dort ein einfaches, aber glückliches Leben. Bis zum Martinstag, an dem Hedwig und Juli entführt werden. Kurz darauf erhält auch Philipp Besuch von dunklen Gestalten, er soll ein Kopialbuch des Kurfürsten aus der Kanzlei, in der er arbeitet, entwenden. Nur wenn er es den Entführern liefert, wird er seine kleine Familie lebend wiedersehen. Doch Hedwig kann den Entführern entkommen – das weiß aber Philipp nicht. Eine spannende Flucht beginnt.

Der Plot hat mich sehr angesprochen und versprach, spannend zu werden. Doch leider bin ich nur schwer in die Geschichte reingekommen. Dabei beginnt sie recht spannend, nämlich direkt mit der Entführung Hedwigs und ihrer kleinen Tochter. Dennoch gelang es mir nicht, mich in die Story hineinzuversetzen. Ich habe den Sprachstil als sehr eigentümlich empfunden – vielleicht sollte er an das Mittelalter erinnern. Mir kam er aber eher umständlich und langatmig vor. Gestört hat mich auch, das oft Seitenlang kein Absatz auftauchte, das hat meinen Lesefluss wirklich negativ beeinflusst.

Hedwig ist sicherlich für die Zeit ein gestandenes Mädchen – sie ist ja erst 16 Jahre alt und kommt dennoch ihren Pflichten als Mutter und Magd sorgfältig nach. Auf ihrer Flucht habe ich zwar manches Mal gedacht – Hut ab, was das Mädel da mitmacht – aber dennoch konnte ich für sie nicht richtige Sympathien entwickeln. Auch Philipp wurde als Charakter gut gezeichnet, insbesondere seine emotionalen Schwankungen, seine Gedanken und Nöte wurden detailliert skizziert – ihm gegenüber habe ich jedoch eher Mitleid empfunden als Sympathie.

Nach der Hälfte des Buches habe ich mich dann aber doch in die Geschichte einfinden können und habe den Rest dann wirklich verschlungen: nach den zum Teil langatmigen Passagen der Flucht von Hedwig kommt wieder Bewegung in die Erzählung und die Ereignisse überschlagen sich.
Was mir wirklich gut gefallen hat, ist die Entwicklung der freundschaftlichen Beziehung zwischen Ryss und Hedwig - langsam und zögerlich lernen die beiden sich während der anstrengenden Flucht kennen, dabei muss Hedwig lernen, diesen stillen und in sich gekehrten Menschen zu respektieren, Ryss dagegen lernt durch Hedwig einiges über sich selber. Dabei bleibt die Beziehung zwischen den beiden stets respektvoll, wenn denn auch sehr intensiv und innig.

Insgesamt hat mir „Das Buch des Kurfürsten“ dann doch gefallen, mit einigen Schwächen und Kritikpunkten. Insbesondere die zweite Buchhälfte war dann aber spannend und überzeugend. Da ich den größten Teil gut unterhalten wurde, vergebe ich 3,5 Sterne.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 15.04.2013
84 Charing Cross Road
Hanff, Helene

84 Charing Cross Road


gut

Ein Buch, das nur aus Briefen besteht und eine innige Freundschaft beschreibt, ohne dass die Verfasser der Briefe sich je persönlich gesehen haben.
Mir hat das Büchlein leider nicht so gut gefallen – ich hatte gedacht, durch die Briefe mehr Persönliches über Frank und Helene zu erfahren. Zwar werden private Dinge, Alltagssorgen der Nachkriegszeit und Sehnsüchte erzählt, aber irgendwie auch immer nur angerissen. Ich habe den Briefwechsel nicht als innig oder tief empfunden - vielleicht, weil es dann doch immer wieder nur um die Bestellung von Büchern ging, oder aber auch, weil der Abstand der Briefe zum Schluss immer länger wurde, zum Teil viele Monate.
Dabei ist Helene durchaus witzig, zum Teil sarkastisch, Frank wie ein Gegenpol eher ruhig und ordentlich. Beide sind mir durchaus sympathisch, dennoch leben sie in verschiedenen Welten – und das meine ich nicht nur räumlich, da Helene in New York weilt, Frank dagegen in London.
Das Buch lässt sich leicht und rasch lesen, bringt für kurze Zeit auch Unterhaltung. Dennoch gebe ich nur drei Sterne, da es mich nicht wirklich packen konnte.

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 13.04.2013
Der Mondscheingarten
Bomann, Corina

Der Mondscheingarten


ausgezeichnet

Ein schönes Buch vor den Kulissen Indonesiens zum Ab- und Eintauchen!

Die Antiquitätenhändlerin Lilly erhält von einem Kunden eine alte kunstvoll gearbeitet Geige, dem Geigenkasten liegt außerdem noch ein Notenblatt bei mit dem Titel „Der Mondscheingarten“. Lilly findet dies sehr spannend und interessant, doch bevor sie weiter nachfragen kann, macht sich der mysteriöse Kunde mit den Worten „die Geige gehört Ihnen“ aus dem Staub. Lilly ist gefesselt von dem Instrument und macht sich auf den Weg, das Rätsel um die Geige zu lösen. Dabei führt sie ihre Suche fast um den gesamten Erdball…

Mir hat diese Geschichte sehr gut gefallen. Schon die Idee der ungewöhnlichen Geige, die ein Geheimnis zu bergen scheint, hat mich sehr angesprochen. Der Roman spielt in zwei Zeitebenen, einmal im Jahr 2011, in dem Lilly nicht nur in London und Berlin verweilt, sondern sie es auf der Suche nach Lösungen auch nach Indonesien und Italien verschlägt.
Der zweite Handlungsstrang spielt vorwiegend in Padang/Indonesien im Jahr 1902. Hier geht es um das Leben der virtuosen Geigerin Rose Gallway. Die Sprünge zwischen den Zeiten sind geschickt gewählt, die Geschichte um das Geheimnis klug aufgebaut. Es ist von Anfang an spannend, und der Spannungsboden hält sich bis zum Ende des Buches. Neugierig auf die Lösung des Rätsels konnte ich das Buch kaum aus der Hand legen und fand das Ende dann sehr gelungen.

Die Antiquitätenhändlerin Lilly ist mir von Anfang an sehr sympathisch: eine eher zurückhaltende Frau, die immer noch um ihren vor drei Jahren verstorbenen Mann trauert, durch dieses Geheimnis jedoch und die Suche nach der Lösung an Stärke und Selbstvertrauen gewinnt. Ihre beste Freundin Ellen ist ihr dabei mit ihrer handfesten freundlichen Art behilflich.
Die Geigerin Rose dagegen mochte ich anfangs gar nicht, sie kam mir eher arrogant und überheblich vor. Beim Lesen jedoch lernte ich sie und ihr Schicksal näher kennen und konnte doch Verständnis für ihre schwierige Situation entwickeln.

Der Sprachstil von Corina Bomann ist angenehm und flüssig zu lesen. Durch die wunderschönen Beschreibungen, insbesondere der beeindruckenden Natur Indonesiens, aber auch der Umstände im frühen 19. Jahrhundert, fühlte ich mich in diese Zeit zurückversetzt und hatte großartige Bilder vor Augen. Insgesamt hat mich die Kulisse Sumatras sehr angesprochen, habe ich doch noch nie was über diesen Teil der Erde gelesen.

Alles in allem hat mir der Roman sehr gut gefallen – einen halben Stern Abzug vergebe ich nur für die am Ende doch gehäuft aufgetretenen Zufälle, die zur Lösung des Geheimnisses beitrugen. Dennoch – wer Bücher um Familiengeheimnisse mag, wird an dieser Geschichte seine Freude haben!

7 von 8 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 13.04.2013
Millionär, 4 Audio-CDs
Jaud, Tommy

Millionär, 4 Audio-CDs


weniger gut

Dies ist mein erstes (Hör)Buch von Tommy Jaud und da ich schon viel Gutes gehört hatte, wollte ich es gerne einmal probieren.
Simon Peters ist arbeitslos und glaubt, als Beschwerdemailverfasser und Kunden-Hotline-Anrufer die Welt zu verbessern. Doch seine neue Nachbarin entpuppt sich als Hammertussi und stört seinen Alltag, wie also sie loswerden? Einfach das Haus kaufen, um ihr kündigen zu können – doch dafür braucht er eine Million…
Vielleicht hätte ich mit „Vollidiot“ und „Resturlaub“ anfangen sollen und nicht mit der Fortsetzung, dennoch glaube ich, dass mir auch diese Bücher nicht gefallen hätten. Den vielgepriesenen Wortwitz fand ich einfach nur anstrengend und albern, die Geschichte an den Haaren herbeigezogen. Keiner der Charakter war mir irgendwie sympathisch, und wäre meine Neugierde, ob Simon das große Geld macht, nicht so groß gewesen, hätte ich sicherlich abgebrochen. Lob jedoch an den Sprecher Christoph Maria Herbst, der es schafft, die vielen Charaktere mit ihren eigenen Dialekten und Macken einzigartig rüberzubringen.
Insgesamt bin ich trotz des guten Sprechers leider enttäuscht und gebe nur 2 Sterne – schade, vielleicht werde ich beizeiten Tommy Jaud noch mal eine Chance geben.

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 01.04.2013
Der dunkle Magier / Die Geheimnisse des Nicholas Flamel Bd.2
Scott, Michael

Der dunkle Magier / Die Geheimnisse des Nicholas Flamel Bd.2


sehr gut

Zum Inhalt will ich nicht viel verraten, denn ich will denen, die die Reihe nicht kennen, nichts vorwegnehmen. Nur so viel: die Zwillinge Sophie und Josh sind weiter auf der Flucht vor den bösen Mächten, erleben dabei spannende Kämpfe und Abenteuer.
Wieder ist die ganze Geschichte rasant und spannend, die Kapitel haben eine angenehme Länge und jedes einzelne endet mit einem Cliffhanger, so dass mir nichts anderes blieb, als rasch weiterzulesen. Dabei hat mir wieder die Mischung aus Fiktion und Wirklichkeit gut gefallen. Die verschiedenen Orte, die Gestalten, auf die die Zwillinge treffen, sind so detailliert beschrieben, dass ich sie plastisch vor Augen hatte. Ich bin kein großer Freund von Fantasy-Geschichten, aber diese hat es mir wirklich angetan.
Lediglich Josh hat in diesem Buch einiges an Sympathien eingebüßt, er hat mich einfach genervt mit seiner ständigen Skepsis und der Eifersucht auf Sophies bereits geweckte Kräfte. Aber er macht es auch spannend, da immer zu befürchten ist, dass er die Seiten wechselt. Abwarten …
Während der letzte Band ja vorwiegend in San-Franzisco spielt, galt es jetzt, Abenteuer in Paris zu bestehen. Das gefällt mir, dass die Orte wechseln, ich verrate sicherlich nicht zu viel, wenn ich sage, dass es weitergeht nach London. Paris habe ich selber schon mehrfach besucht, so konnte ich mir die Schauplätze sehr gut vorstellen. Interessant fand ich vor allem die Katakomben, von denen ich bisher noch nichts gehört hatte, die aber einen Besuch durchaus wert zu sein scheinen.
Der dritte Band ist unterwegs zu mir – ich bin gespannt, wie es weitergeht!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 01.04.2013
Hallo, ist da jemand?
Gaarder, Jostein

Hallo, ist da jemand?


gut

Joakim ist allein zuhause und wartet auf die Geburt seines kleinen Brüderchens. Da landet zufällig Mika vom entfernten Planeten Eljo im Garten und die beiden freunden sich an. Sie stellen sich Fragen und so entsteht ein interessantes und nachdenklich-stimmendes Frage-Antwort-Spiel über die Entstehung der Welten.
Ein schönes Buch über die Entstehung der Welt, liebevoll illustriert durch Henriette Sauvant. Fragenden kann man helfen und durch Fragen kommt man weiter – das ist für mich die Essenz des Buches. Und natürlich wird auch noch das Wunder der Entstehung der Welten kindgerecht vermittelt.
Ein liebevoll gestaltetes Buch, was sicherlich nicht nur Kinder und Jugendliche anspricht, auch ich als Erwachsene konnte dem Charme Joakims nicht widerstehen.

Bewertung vom 31.03.2013
Ein ganzes Leben lang
Emily Grayson

Ein ganzes Leben lang


ausgezeichnet

Die Geschichte einer Liebe über mehr als 50 Jahre, die nicht sein durfte, was sie sein sollte, aber dennoch die Zeiten überstanden hat.
Mehr will ich zur Geschichte eigentlich gar nicht sagen. Sie ist wunderschön und rührend, bewegend und emotional, leise, ohne dabei kitschig zu sein. Insgesamt ein ruhiger Roman, der trotz seiner nur geringen Seitenzahl so viel in mir ausgelöst hat, in den ich mich hineinfallen und mitfühlen konnte. Genau das richtige für einen entspannten Abend in gemütlicher Atmosphäre, um Martin und Claire ein Stück ihres Lebens zu begleiten. Es sind verzweifelte Versuche, sich gegen die Konventionen zu stellen, dabei wissend, dass die Liebe über allem steht und dennoch muss man Ende erkennen, dass auch die Liebe sehr schmerzlich sein kann.
Ein wunderschöner, ruhiger und berührender Roman, den ich sicherlich noch einmal lesen werde!

Bewertung vom 29.03.2013
Geheimnisvolles Vermächtnis
Hooper, Mary

Geheimnisvolles Vermächtnis


gut

Grace und Lily sind Schwester und leben als Waisen unter ärmlichsten Bedingungen in London um 1891. Als auch noch das Haus, in dem sie ein Zimmer gemietet haben, abgerissen wird, ist Grace gezwungen, bei dem Bestatter Mr. Unwin als Sargbegleiterin anzufangen. Dabei ahnt sie nicht, dass dies ein Betrüger ist und sie eigentlich als vermögende Erbin gesucht wird.
Diesmal konnte mich Mary Hooper leider nicht ganz überzeugen. Die Geschichte kommt nur langsam in Gang und die erste Hälfte des Buches fand ich sehr langatmig. Zwar wird wieder viel über die Lebensumstände in London um 1861 erzählt, und man lernt viel über die Situation der Menschen, die dort leben und mühsam ums Überleben kämpfen. In einfachen Worten und mit einem flüssigen Schreibstil lernt man das Gewerbe des Bestatters kennen, aber auch, wie die Not der Trauernden ausgenutzt und in Geld umgesetzt wird.
Die im Klappentext bereits angedeutete Geschichte um das Erbe kommt erst in der zweiten Buchhälfte ins Spiel. Und dennoch vergehen auch hier noch einige Seiten, bis die Geschichte endlich Fahrt aufnimmt; dann jedoch wird es die letzten hundert Seiten sehr spannend und ich habe das Buch rasch beendet.
Sicherlich besticht das Buch durch das phantastische Cover, was mich sofort in seinen Bann gezogen hat. Die gut recherchierten und detaillierten Beschreibungen des alten London und der Lebensumstände in einem angenehmen Schreibstil machen das Buch zu einem lesenswerten Roman. Wenn man jedoch eine spannende Geschichte erwartet, wird man eher enttäuscht sein – von mir daher leider nur 3 Sterne.

Bewertung vom 29.03.2013
Mein Tag ist deine Nacht
Rose, Melanie

Mein Tag ist deine Nacht


gut

Jessica Taylor wird von einem Blitz getroffen, sie überlebt und wacht im Krankenhaus wieder auf. Dort jedoch sitzt ein ihr fremder Mann, behauptet ihr Ehemann zu sein und mit ihr 4 Kinder zu haben. Zunächst glaubt sie an einen bösen Traum, merkt jedoch bald, dass sie tatsächlich 2 Leben führt: schläft sie in dem einen Leben ein, wacht sie in dem anderen Leben auf. Als Lauren ist sie Mutter und Ehefrau 4er Kinder, als Jessica überzeugte Single-Frau mit Karriere-Ambition. Doch schon bald stößt sie an ihre Grenzen – so kann es nicht weitergehen.
Die Idee hatte mich sehr angesprochen und ich bin von einer mystischen, faszinierenden Geschichte ausgegangen. Leider würde ich bezüglich dieser Erwartung enttäuscht. Ich hab den Roman eher als Frauen-Roman empfunden, der zwei grundsätzlich verschiedene Lebens-Arten gegenüberstellt und dabei das Lebensmodell „Familie“ als das bessere bewertet.
Jessica ist mir von Anfang an sehr sympathisch, sie ist Single-Frau und strebt eine Karriere in einem Anwaltsbüro an. Sie hat einen Hund, mit dem ist sie viel unterwegs und lernt auf einem ihrer Spaziergänge Dan kennen, in den sie sich Hals über Kopf verliebt. Springt sie dagegen in den Körper von Lauren ist sie Mutter von 4 Kindern, und muss lernen, ein Familienunternehmen zu führen. Dabei stößt sie mitunter an ihre Grenzen, dennoch wachsen ihr die Kinder ans Herz und sie überdenkt ihre Einstellung zum Thema Familienleben.
Das Ende war mir zu konstruiert, ich kann aber nicht abstreiten, dass die letzten fünfzig Seiten richtig spannend wurden. Insgesamt war das Buch leicht und flüssig zu lesen, der Sprachstil angenehm. Die Sprünge zwischen Lauren und Jessica waren durch jeweils neue Kapitel gut gelöst, ich wusste immer direkt, in wessen Leben man gerade angekommen war. Dennoch konnte mich das Buch nicht ganz überzeugen, da es aber gut zu lesen war und mich auch unterhalten hat, gebe ich 3 Sterne.