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Fernweh_nach_Zamonien
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Buchhaim

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Insgesamt 1221 Bewertungen
Bewertung vom 01.09.2022
Q-R-T: Im Raumschiff nach New York
Lutz, Ferdinand

Q-R-T: Im Raumschiff nach New York


ausgezeichnet

Ein pfiffiger Außerirdischer undercover im Big Apple: originell, witzig und voller Überraschungen. 


Inhalt:

Q-R-T ist kein gewöhnlicher Junge. Er kommt von einem fernen Planeten, auf dem man sein Leben lang Kind bleibt. Seine 122 Jahre sieht man ihm daher nicht an.

Gemeinsam mit Haustier Flummi, welches jede beliebige Gestalt annehmen kann, ist Q-R-T zu Besuch auf der Erde, um die Verhaltensweisen der Menschen zu studieren.

Erwachsene halten ihn für ein - äußerst sonderbares - Kind namens "Kurt" mit einer Vorliebe für Rosenkohl.

Allein das Nachbarmädchen Lara kennt sein Geheimnis.

Dieses Mal geht's für die beiden Freunde zu einem Kongress für Nachwuchsforscher:innen ... nach New York!


Altersempfehlung:

etwa ab 9 Jahre


Mein Eindruck:

Die Abenteuer des kleinen Außerirdischen Q-R-T erscheinen seit 2011 monatlich im Kindermagazin “Dein SPIEGEL” und wurden - in überarbeiteter Fassung - auch als Sammelbände veröffentlicht.

Diese können in beliebiger Reihenfolge gelesen werden.

Die Geschichten bestechen durch Witz und originelle Ideen sowie durch sympathische Hauptfiguren.

Q-R-T ist ein pfiffiges Kerlchen: kindlich und neugierig. Er beeindruckt mit seiner von Grund auf ehrlichen Art und überaus praktischer Weltraumtechnik. Letztgenannte hat - sehr zur Freude der Lesenden - ihre Tücken.

Dass Flummi jede beliebige Gestalt annehmen kann, wird erneut zum Running Gag und sorgt für viele Lacher. Aber ganz gleich ob als niedlicher Pandabär oder aufgescheuchtes Riesenhuhn, das schweigsame Haustier weicht Q-R-T nicht von der Seite und hilft ihm oftmals aus der Patsche ... oder zieht ihn ins Chaos hinein.

Gemeinsam mit ihrer besten Freundin Lara wird sogar die vermeintlich langweilige Flugreise zum Erlebnis. Hier sind nicht nur Reiseproviant, sondern auch Reisespiele zum Zeitvertreib mehr als ungewöhnlich.

Die kurzen, zusammenhängenden Abenteuer punkten aber auch durch skurrile Nebenfiguren, z. B. den redseligen Alien-Forscher mit Nudelsieb auf dem Kopf, der einen Außerirdischen - trotz technischer Spielereien - nicht einmal erkennt, wenn er direkt vor ihm steht. ;-)

Ausdrucksstarke Zeichnungen und kurze, witzige Dialoge harmonieren perfekt.

Großes Chaos wird genial inszeniert, ebenso wie der Versuch, den depressiven Alien-Forscher aufzumuntern.

Aufgrund der geringen Textmenge ist diese Reihe besonders für Leseanfänger und -muffel geeignet.


Fazit:

Skurril-charmante Charaktere erleben unglaubliche Abenteuer.

Dass es während der Reise und in New York zu Missverständnissen und Überraschungen kommt, sorgt für ein großartiges Lesevergnügen!


...

Rezensiertes Buch: "Q-R-T - Im Raumschiff nach New York" aus dem Jahr 2021

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 01.09.2022
Minions - Paella
Collin, Renaud;Lapuss', Stéphane

Minions - Paella


sehr gut

Comic-Spaß für Groß und Klein: die sympathischen wie tollpatschigen Minions treiben ihre Superschurken-Anführer zur Weißglut. 


Inhalt:

Die Minions sind immer auf der Suche nach einem Anführer.

Die kleinen tollpatschigen Kerle geben sich alle Mühe, ihrem aktuellen Superschurken hilfreich zur Seite zu stehen.

Leider bringen sie diesen oder auch sich gegenseitig immer wieder durch Missgeschicke zur Verzweiflung.

Eine Episoden-Sammlung rund um die Welt.


Altersempfehlung:

etwa ab 6 Jahre (einige Gags aber eher für ältere Minion-Fans)


Mein Eindruck:

Gleich zu Beginn werden Lesende gefordert, denn der Vorsatz des Comicbuches ist ein wuseliges Wimmelbild: "Finde alle Minions im Kilt!"

Eine tolle Idee. Leider ist das Bild vorne und hinten identisch. Man hätte das letzte auch für die Auflösung nutzen können ;-)

Viele kleine unterhaltsame Geschichten reihen sich aneinander und erzählen, was die kleinen frechen Kerlchen mit ihren verschiedenen Anführern erleben.

Jede Mini-Geschichte umfasst eine Seite (manchmal auch eine Doppelseite) und kommt komplett ohne Worte aus. Die Sprechblasen - sofern überhaupt notwendig - enthalten zumeist weitere Bilder.

Der Humor ist manchmal rabenschwarz und die Kurzgeschichten bestechen durch reichlich Situationskomik.

Das Setting reicht von der idyllischen Schafweide in Irland über das italienische Flair in Pisa bis hin zum wilden Amazonas-Gebiet ... rund um die Welt.

Die sympathisch gelben Kerlchen geben sich alle Mühe, doch am Ende läuft immer eine klitzekleine Kleinigkeit schief und die Minions müssen sich einen neuen Anführer suchen.

Die zeichnerische Gestaltung unterscheidet sich von der Darstellung in den Filmen.

Die Minions sehen niedlicher und glubschäugiger aus, wodurch ihre effektvolle Mimik jedoch nur weiter hervorgehoben wird.

Für junge Leser ist der Comic spannend, unterhaltsam und witzig und für ältere gibt es innerhalb der Szenen viele zusätzliche Anspielungen oder Seitenhiebe zu entdecken.

Selbst vor berühmten Persönlichkeiten und Bauwerken machen die gelben Winzlinge nicht Halt. Den schiefen Turm von Pisa oder die Freiheitsstatue in New York wird man demnächst mit anderen Augen sehen.

Kinder verstehen vielleicht nicht alle Gags und einzelne Storys haben noch Luft nach oben. Daher gibt es für diesen Comicband 4 von 5 gelbe Minion-Sterne.


Fazit:

Comic-Spaß für große und kleine Minion-Fans:

unterhaltsam erzählte Kurzgeschichten, die mit schwarzem Humor die Fehltritte und Missgeschicke der liebenswert tollpatschigen Minions zeigen.


...

Rezensierte Ausgabe: "Minions - Der Comic - Paella" aus dem Jahr 2019

4 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 01.09.2022
Das Humboldt-Tier - Ein Marsupilami-Abenteuer
Flix

Das Humboldt-Tier - Ein Marsupilami-Abenteuer


ausgezeichnet

Huba-Huba! Ein unterhaltsames und rasantes Abenteuer im Berlin der 1930er Jahre.


Inhalt:

Tief im Dschungel von Palumbien - irgendwo zwischen Paraguay und Kolumbien - lebt das Marsupilami.

Zumindest solange bis der berühmte Naturforscher Alexander von Humboldt es bei einer Expedition entdeckt und versehentlich mit vielen anderen Objekten nach Berlin bringt.

Erst Jahre später stolpert 1931 ein kleines Mädchen durch Zufall im Museumsfundus über das gelb-schwarz gepunktete Wesen.

Schon bald schweben beide in großer Gefahr ...


Mein Eindruck:

"Es gibt mehr zwischen Himmel und Erde, als wir uns vorstellen können!" (vgl. S. 8)

Flix verknüpft genial historische Hintergründe (bislang noch immer nicht vollständig ausgewertete Sammlung von Expeditionsmitbringseln des berühmten Naturforschers) mit einem Abenteuer des nicht weniger berühmten Marsupilamis.

Mit einem Augenzwinkern und überspitzt wird die Figur des Alexander von Humboldt inszeniert.

Denn dieser verkennt die wissenschaftliche Sensation seiner Entdeckung. Auch die Anmerkungen des untergebutterten Begleiters Aimé Bonpland laufen ins Leere.

Man möchte den Forscher am liebsten wachschütteln, doch der Gute sieht den Wald vor lauter Bäumen nicht.

Da muss erst eine kleine Berliner Göre kommen, um die Einzigartigkeit des gelb-schwarz gepunkteten Wesens zu erkennen. Mimmi ist pfiffig und aufgeschlossen. Das Herz am rechten Fleck ist sie fest entschlossen, das Marsupilami vor dem Ausstopfen zu bewahren und dessen ungeschlüpfte Kinder zu retten.

Zugleich nimmt Flix mit schrulligen Typen wie dem strengen Hausmeister, den tratschenden Nachbarinnen das Weltbild der 1930er Jahre auf's Korn.

Das Setting ist ein wahrer Augenschmaus.

Wie erhofft findet sich die typische Dschungelkulisse Palumbiens, aber auch detailreiche Einblicke in das Naturkundemuseum und das Berlin der 1930er Jahre.

Letzteres bildet durch das Schneetreiben einen tollen Gegensatz zum Grün und der Farbenpracht des Dschungels.

Viele Szenen werden durch die besondere Anordnung der Panels zum Hingucker und die Mimik der Figuren ist ausdrucksstark und auf den Punkt.

Witzige Anspielungen und - mehr oder weniger - versteckte Verbeugungen vor anderen Comic-Schöpfern (Passierschein A38 aus "Asterix erobert Rom" oder die Figuren "Vater und Sohn" von e.o. plauen) durchziehen das Abenteuer.

Ebenso darf man sich freuen über diverse Running Gags wie die Vorliebe für Zuckerwürfel und wiederkehrende Zitate Humboldts:

"Die Welt ist groß. Die Welt ist bunt.

Es gibt sooo viel zu entdecken!"

(vgl. S. 8 und weitere)

Bei all der großartigen Inszenierung gerät die eigentliche Story manchmal ein wenig in den Hintergrund. Zum Fortgang der Ereignisse sei aber so viel verraten: Es wird rasant und actiongeladen. Traue niemandem!

4,5 von 5 Sterne für dieses unterhaltsame Abenteuer, welches ich jedem (nicht nur Marsupilami-Fans) ans Herz legen kann!


Fazit:

Eine turbulente Rettungsaktion:

kreativ gestaltet mit vielen Easter Eggs und Running Gags.


...

Rezensiertes Buch: "Das Humboldt-Tier - Ein Marsupilami-Abenteuer" aus dem Jahr 2022

5 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 29.08.2022
Der kleine Herr Heimlich bastelt am Glück
Loose, Anke

Der kleine Herr Heimlich bastelt am Glück


ausgezeichnet

Liebevoll gestaltetes Vorlesebuch. Mit Herz und Charme erzählt und ergänzt durch wunderschöne Illustrationen und tolle Bastelideen.


Inhalt:

Herr Heimlich ist ein Hauswichtel in der 975ten Generation mit Abschluss der weltbesten Hauswichtel-Akademie. Er liebt es, zu Basteln und zu Werkeln und dadurch Menschen heimlich unter die Arme zu greifen.

Im senfgelben Haus der Familie Lönnecker ist er inzwischen heimisch geworden und hat sich sogar mit Kater Robinson angefreundet.

Der fröhliche Wichtel liebt die kreativen Bastel- und Erfindernachmittage mit Nesthäkchen Lotte.

So ein Familienleben erweckt - bei allem Chaos und alltäglichem Wahnsinn - bei Herrn Heimlich ein warmes Gefühl.

Doch plötzlich ist da noch jemand, das (Gefühls-)Leben des Hauswichtels kräftig durcheinander wirbelt ...

Potzblitz und Plinkeplotz!


Altersempfehlung:

ab 5 Jahre


Illustrationen:

Der Bildanteil ist erfreulich hoch, so dass sich auf jeder Doppelseite eine kleine, farbenfrohe Illustration findet. Oftmals nehmen die Zeichnungen sogar eine komplette Seite ein, um das Gelesene aufzugreifen.

Die Gestaltung der Charaktere ist zauberhaft. Herrn Heimlichs Mund umspielt immer ein schelmisches Lächeln und beim konzentrierten Werkeln blitzt seine Zungenspitze zwischen den Lippen hervor.

Wichtelin Wuchtel ist ihm darin sehr ähnlich. Ein zuckersüßes Paar.

Mit winzigen Werkzeugen baut der kleine Herr Heimlich großartige Dinge, z. B. ein Dosentelefon.

Diese Bastelideen sind als Schritt-für-Schritt-Anleitung auch zeichnerisch festgehalten.


Mein Eindruck:

Dies ist der zweite Band, wobei Vorkenntnisse nicht zwingend erforderlich sind. Im Buchvorsatz werden alle Figuren gezeigt und namentlich benannt. Auch wird zu Beginn die erste Begegnung von Lotte und Herrn Heimlich kurz aufgegriffen, so dass man auch als Neuling sich schnell zurecht finden kann.

Auch dieses Mal fallen sofort der warmherzige und bildhafte Erzählstil sowie die Liebe zum Wort auf. Ein Lesevergnügen für alle, die kreative Wortspiele und Zungenbrecher lieben. Auch "altmodische" Wörter wie "formidabel", liebevolle Kosenamen sowie Bandwurm-Wortschöpfungen wie "Plotzdonnermütz!" ziehen sich durch die Geschichte. Obendrein reimt der Wichtel wieder ganz meisterlich.

Der kleine Herr Heimlich ist herzensgut, hilfsbereit und seine positive Art zaubert Lesenden immer wieder ein Lächeln ins Gesicht.

Wer wünscht sich nicht auch so einen sympathischen Hauswichtel wie Herrn Heimlich?!

Doch was ist großartiger als ein Wichtel?

Zwei Wichtel!

Oma Marthes Wichtelin Wuchtel ist wirklich eine Wucht und das komplette Gegenteil vom ordentlichen Herrn Heimlich: impulsiv, chaotisch, frech und liebenswert vorlaut. Nähen und Knöpfe Annähen liegt ihr nicht so sehr, dafür schrauben, werkeln und reparieren.

Das erste Treffen der beiden sorgt für große "Karussellitis" in Herrn Heimlichs Bauch. Den armen Kerl hat es voll erwischt und er ist fortan mit den Gedanken ganz woanders ... bei der süßen Wichtelin und deren kornblumenblauen Augen.

Gegensätze ziehen sich bekanntlich an und so erweisen sie sich "Fräulein Schraubmalfest" und "Misjöh Heimlich" trotz aller Unterschiede als tolles Team.

Wie im ersten Band gibt es auch hier kreative Bastelideen aus Krimskrams und vermeintlich nutzlosen Dingen. Es gibt nichts, was man nicht noch für etwas gebrauchen kann. Während der Lektüre auf jeden Fall "Unnützes" zum anschließenden Nachbasteln bereithalten!

Leider fühlt sich Lotte schon bald wie das dritte Rad am Wagen.

Als Nesthäkchen und im alltäglichen Familienchaos der Lönneckes hat sie es manchmal nicht leicht. Dass Herr Heimlich zum Tagträumer mutiert und viel Zeit mit seiner neuen Wichtelfreundin verbringt, macht ihr sehr zu schaffen.

Neben kreativen Anregungen fließen so auch Themen wie erste Verliebtheit, Eifersucht, Versöhnung und Freundschaft ein.

Ein großartiges (Vor-)Lesevergnügen für Jung und Alt!


Fazit:

Eine wunderbar wichtelige

7 von 7 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 24.08.2022
Der Weltraumpostbote
Perreault, Guillaume

Der Weltraumpostbote


ausgezeichnet

Eine herrlich turbulente und bildgewaltige Reise durch die Galaxis! Mit schräg-charmanten Charakteren.


Inhalt:

Bob ist Postbote mit Leib und Seele, stets Mitarbeiter des Monats und liebt seine Arbeit.

In sämtliche Ecken des Weltalls bringt er mit seinem Raumschiff er Briefe und Pakete.

Nun ... in fast alle Ecken, denn Bob hat einen geordneten Tagesablauf und hängt sehr an seiner Routine. Abweichungen bereiten ihm Unbehagen.

Nach seinem ersten Abenteuer ist er zwar etwas mutiger und selbstbewusster geworden, doch schon steht die nächste Veränderung an:

Die neue Angestellte Marcella soll Bob bei seiner Tour begleiten.

Dies bringt Chaos und unvorhergesehene Ereignisse mit sich und Bob ist sicher: allein zu arbeiten, ist viel einfacher!

Wird Marcella ihn vom Gegenteil überzeugen können?


Altersempfehlung:

etwa ab 7 Jahre


Mein Eindruck:

Ein kunterbunter und rasanter Comic für Kinder.

Dies ist das zweite Abenteuer des Weltraumpostboten. Obwohl wir das erste (noch) nicht kennen, gab es keine Verständnisschwierigkeiten.

Neben der phantasievollen und abwechslungsreichen Kulisse besticht das Weltraumabenteuer durch herrlich schräge und charmante Hauptfiguren.

Das neue Postboten-Duo könnte gegensätzlicher nicht sein:

Bob ist ein Gewohnheitstier und fest davon überzeugt, dass er bestens alleine zurechtkommt.

Bei der Auslieferung der heutigen Post (nur ein lausiges Briefchen!) soll ihn die quirlige und hochmotivierte Marcella begleiten.

Auch in den Zeichnungen wird dieser Gegensatz hervorragend deutlich: während Marcella mit großen Gesten, freudestrahlend und energiegeladen auftritt, trauert Bob nach der x-ten Zwischenlandung mit hängenden Schultern seiner Kaffeepause nach.

Die kurzen, humorvollen Dialoge und die ausdrucksstarken, farbenfrohen Zeichnungen ergänzen sich perfekt.

Aufgrund der geringen Textmenge ist das Abenteuer bereits für geübte Erstleser geeignet. Die Handlung ist stringent und punktet mit vielen skurrilen wie lustigen Situationen.

Dieser Auftrag hat es aber auch in sich: Adressat verzogen, ein (un-)musikalischer Anhalter an Bord und dann auch noch Motoräuber ... miese Gesetzlose, die es auf den Brief abgesehen haben.

Dank Verfolgungsjagd und Notlandung fiebert man regelrecht mit.

Am Ende des Tages hat jeder etwas dazu gelernt: Briefe zustellen ist alles andere als eintönig und im Team meistert man jeden unvorhergesehenen Zwischenfall mit Bravour.

Ein galaktisch gutes Abenteuer! Wir vergeben 5 von 5 Raumschiffe sowie eine Leseempfehlung für alle Jungen und Mädchen, die lustige und fantastische Geschichten lieben!


Fazit:

Ein lustiges und herrlich schräges Weltraumabenteuer, welches besticht durch Witz und Situationskomik sowie skurril-charmante Charaktere.

Aufgrund der geringen Textmenge auch für Anfänger und Lesemuffel sehr zu empfehlen.


...

Rezensiertes Buch: "Der Weltraumpostbote - Die Motoräuber" aus dem Jahr 2022

8 von 8 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 24.08.2022
Münchhausen
Flix

Münchhausen


ausgezeichnet

Eine fesselnde Comic-Adaption: rasant, berührend, humorvoll und überraschend.


Inhalt:

London 1939:

Ein alter Mann bruchlandet mit einer Art Heißluftballon auf dem Dach des Buckingham Palastes.

Er berichtet, geradewegs vom Erdbeerpflücken auf dem Mond zu kommen. Seine Behauptungen sind so haarsträubend, dass man sie anzweifeln muss.

Doch ist tatsächlich alles eine große Lüge? Ist der alte Mann ein Spion oder einfach nur senil?

Im Auftrag Ihrer Majestät wird Dr. Sigmund Freud höchstpersönlich hinzugezogen, um die Wahrheit herauszufinden ...


Baron von Münchhausen wird so zum letzten Patienten des im Londoner Exil lebenden Psychoanalytikers.


Mein Eindruck:

In kurzen und prägnanten Dialogen werden die Ereignisse in der stürmischen Nacht erzählt. Von Beginn an ziehen die rasante Handlung und Münchhausens hanebüchene Erzählungen Lesende in ihren Bann.

Flix übernimmt jedoch nicht die "alten" Geschichten, sondern wandelt sie ein wenig um und verfrachtet Münchhausen in das Jahr 1939. Der berühmte Ritt auf der Kanonenkugel findet selbstverständlich auch hier einen geeigneten Platz.

Als Spion bezeichnet und des Mordes an der eigenen Familie bezichtigt, wirkt der alte Mann nicht verwirrt - wie von den Briten angegeben -, sondern vielmehr gebrochen.

Bernd Kissel setzt dies kongenial in Szene durch hängende Schultern, verzweifelte Blicke und entrüstetes Mienenspiel bei der stetigen Wiederholung der Worte "Ich lüge nicht!".

Oftmals wird gerade diesen Gesichtsausdrücken oder Gesten viel Raum gewährt.

Die Zeichnungen harmonieren nicht nur hervorragend mit dem Text, sie sprechen auch für sich und punkten mit Details oder Anspielungen, die erst beim wiederholten Betrachten auffallen. Man sollte sich daher die Zeit nehmen, jedes Bild aufmerksam zu betrachten.

Den franko-belgischen Stil mag ich sehr und zur düsteren, nahezu aussichtslosen Situation des Barons passt die schwarz-weiß Inszenierung perfekt (Graustufen von Marvin Clifford).

Ein Hingucker sind die koloriert dargestellten Szenen auf dem Mond. In krassem Gegensatz zum Rest gleichen sie einem Paradies und wecken Hoffnung.

In jeder Lüge steckt bekanntlich ein Funke Wahrheit und man möchte den Berichten des Barons nur allzu gerne glauben. Zumal die Erzählungen zusammenhängen und nur durch scheinbar unmögliche Wendungen den Eindruck einer Lüge erwecken.

"Nur weil es noch niemand gemacht hat, heißt das nicht, dass es unmöglich ist."

(vgl. S. 77)

Auch der berühmte Psychoanalytiker wird im Laufe der Gespräche eines Besseren belehrt.

Zwischen den beiden entwickelt sich eine ganz eigene Dynamik und es verwundert kaum, dass am Ende alles mit einem großen Knall endet.

Eine geniale Graphic-Novel-Adaption:

bildgewaltig, mitreißend und außergewöhnlich.

5 von 5 Kanonenkugeln und eine klare Leseempfehlung!


Fazit:

Eine faszinierende und moderne Interpretation des Klassikers: rasant und fesselnd, berührend und vielschichtig, humorvoll und unterhaltsam.


...

Rezensiertes Buch: "Münchhausen - Die Wahrheit übers Lügen" aus dem Jahr 2016

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 24.08.2022
Q-R-T: Nächste Stunde: Außerirdisch
Lutz, Ferdinand

Q-R-T: Nächste Stunde: Außerirdisch


ausgezeichnet

Herrlich lustige Episoden rund um einen pfiffigen Außerirdischen, der in der Schule unerkannt die Erdlinge erforscht.


Inhalt:

Q-R-T ist er kein gewöhnlicher Junge. Er kommt vom fernen Planeten Rzzz, auf dem man sein Leben lang Kind bleibt. Seine 122 Jahre sieht man ihm daher nicht an.

Gemeinsam mit seinem Haustier Flummi, das jede beliebige Gestalt annehmen kann, ist Q-R-T zu Besuch auf die Erde, um die Menschen und deren Verhaltensweisen zu studieren.

Erwachsene halten ihn für einen (äußerst merkwürdigen) Austauschschüler namens "Kurt". Doch das Nachbarsmädchen Lara kennt sein Geheimnis.

Als sie auf eine neue Schule kommt, nimmt sie ihren besten Freund kurzerhand in den Unterricht mit ...


Altersempfehlung:

etwa ab 9 Jahre


Mein Eindruck:

Die Abenteuer des kleinen Außerirdischen Q-R-T erscheinen seit 2011 im Kindermagazin “Dein SPIEGEL” und wurden - in überarbeiteter Fassung - auch als Sammelbände veröffentlicht.

Die kurzen Dialoge und die ausdrucksstarken und farbenfrohen Zeichnungen ergänzen sich perfekt. Viele Panels kommen ganz ohne Worte aus, denn die Reaktionen und Emotionen stehen den Figuren ins Gesicht geschrieben. Q-R-Ts und Laras Blicke (Verwirrung, Staunen, Entsetzen uvm.) sind herrlich anzuschauen.

Q-R-T ist ein cleveres und sympathisches Kerlchen, das früh erkannt hat, dass sich (erwachsene) Erdlinge höchst sonderbar verhalten: sich in öden Jobs quälen, um Geld zu verdienen, um dann Dinge zu kaufen, die Spaß machen, statt einfach direkt tolle Sachen zu machen ;-)

Der 122-jährige Außerirdische ist aufgeschlossen und kindlich. Mit seiner besten Freundin Lara an der Seite stolpert er (unverhofft) von einem Alltagsabenteuer in das nächste: der Chemieunterricht wird plötzlich explosiv und herrlich lustig. Sogar die langweilige Busfahrt zur Jugendherberge wird zum Großereignis.

Immer wieder kommt hier Flummis Fähigkeit ins Spiel. Dass er jede beliebige Gestalt annehmen kann, wird zum Running Gag und sorgt für viele Lacher. Aber ganz gleich ob als niedlicher Hund oder Kastanie, er weicht Q-R-T nicht von der Seite.

Die kurzen, zusammenhängenden Abenteuer punkten aber auch durch weitere sympathische Figuren: beispielsweise der tollpatschige und äußert nervöse Lehrer, dem die Schüler bei seiner Unterrichtsüberprüfung versuchen, durch ein vorgefertigtes Drehbuch hilfreich unter die Arme zu greifen.

Dass es zu jeder Menge Missgeschicken oder Missverständnissen, origineller Dialoge und chaotischer Szenen kommt, sorgt für ein großartiges Lesevergnügen!

Aufgrund der geringen Textmenge ist diese Comic-Reihe besonders für Lesemuffel zu empfehlen.


Fazit:

Herrlich schräge Abenteuer in der Schule, welche mit Witz und Situationskomik punkten.

Die skurril-charmanten Charaktere sind das Sahnehäubchen der Geschichten.


...

Rezensiertes Buch: "Q-R-T - Nächste Stunde: Außerirdisch!" aus dem Jahr 2020

4 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 16.08.2022
Elvis Gursinski und der Grabstein ohne Namen
Reinhardt, Kirsten

Elvis Gursinski und der Grabstein ohne Namen


gut

Eine berührende Geschichte, die nachdenklich stimmt, aber auch volle Konzentration erfordert.

Inhalt:

Elvis lebt mit seinen Eltern am Friedhof in Berlin-Wedding.

Seltsame Dinge geschehen plötzlich im Haus der Familie Gursinski sowie auf dem Friedhof.

Dass der Junge sich mit Geistern unterhalten kann, ist hierbei noch das Normalste.

Ausgerechnet von Dalia, dem krassesten Mädchen der Schule, erhält Elvis Unterstützung.


Altersempfehlung:

etwa ab 12 Jahre


Illustrationen:

Aufgrund des Lesealters (der Verlag empfiehlt das Buch bereits ab 10 Jahre) ist der Bildanteil sehr gering.

Die kurzen Kapitel werden eingeleitet von schwarz-weißen Vignetten, um einen Vorgeschmack auf kommende Ereignisse zu geben.

Innerhalb der Erzählung finden sich vereinzelt kleine Zeichnungen. Auf diese Weise erhält man zumindest von Elvis und Dalia ein genaueres Bild.


Meine Meinung:

Das Setting hat mir am meisten zugesagt: ein etwas heruntergekommener Friedhof im Wedding in Berlin, ein mysteriöses Haus ...

Auch die Charaktere sind durchgehend schräg und außergewöhnlich. Dalia ist frech, abenteuerlustig und hat eine ganz eigene Art von Humor (wenn auch oftmals zu gewollt). Elvis ist das absolute Gegenteil. Der schüchterne Junge ist in sich gekehrt und hadert mit sich. Dass er schon lange die Stimmen der Verstorbenen hören kann, ängstigt ihn kaum. Er unterhält sich gerne mit ihnen, wird aber für alle Lebenden zum "schrägen Vogel" und dadurch zum Außenseiter. Sein bester Freund ist das quirlige Eichhörnchen Kücük.

Zudem hat es Elvis nicht leicht, da die Eltern sich getrennt haben und im Wochenwechsel in dem Haus auf dem Friedhof bei ihrem Sohn leben. Der Vater hat depressive Schübe, die in einer vollkommenen Müdigkeit enden, und die Mutter versinkt regelrecht in ihrer Kunst und ist dann für niemanden ansprechbar.

Elvis ist daher immer auf sich allein gestellt. Er übernimmt sogar die Aufgaben der Eltern auf dem Friedhof. Er harkt die Wege, prüft Grabsteine auf Stabilität und entfernt Unkraut.

Die Handlung entwickelt sich in eine Richtung, die ich so nicht erwartet habe. Es hat sehr lange gedauert, den eigentlichen Kern der Geschichte zu erkennen.

Erst am Ende erschließt sich der Sinn (und der Buchtitel).

Aufgrund des Klappentextes und der Verlagsempfehlung "Ein humorvoller Kinderroman mit Ausflügen ins Schauerliche." habe ich mir etwas anderes erhofft: eine leichte und unbeschwerte Lektüre mit ein wenig Grusel.

Inwieweit die Zielgruppe der - für mich schon teilweise wirren - Handlung folgen kann, vermag ich nur zu erahnen.

Es wird einem keinesfalls leicht gemacht. Beispielsweise sind die Krankheiten der Eltern oder die Tätigkeit von Dalias Großmutter nie exakt benannt. Die verschrobene Dame bildet ihre Enkelin als Nachfolgerin aus, um weiterhin Menschen Hilfe in übersinnlichen Dingen anzubieten. Schutzamulette, Tränke und Tees ... Man kann hier schonmal den Überblick verlieren.

Hinzukommen die persönlichen Geschichten der Verstorbenen. Diese sind interessant, überaus tragisch und bringen viele Infos, die dann durch Lesende wieder korrekt einzuordnen sind.

Es ist wie ein Puzzle, bei dem man nie sicher ist, überhaupt alle Teile in Händen zu halten, und bei dem man das finale Bild nicht kennt.

Die Botschaft "Jeder fühlt sich mal "falsch". Doch es ist in Ordnung, anders zu sein!" gefällt mir sehr, rückt aber erst am Ende in den Fokus.

Bei diesem ungewöhnlichen Buch bin ich hin- und hergerissen. Schlussendlich reicht es nur für 3 von 5 Grabsteine.


Fazit:

Leider konnte mich Elvis (auch wenn er sehr sympathisch ist) mit seinem Abenteuer nicht vollständig überzeugen.

Eine berührende Geschichte mit skurrilen Charakteren, die sich in eine völlig andere Richtung entwickelt und deren Sinn ich stellenweise nicht folgen konnte, auch wenn das Ende mich dann wieder abholen konnte.


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Rezensiertes Buch: „Elvis Gursinski und der Grabstein ohne Namen" aus dem Jahr 2022

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 16.08.2022
Wer alles weiß, hat keine Ahnung
Evers, Horst

Wer alles weiß, hat keine Ahnung


ausgezeichnet

Eine typische Evers-Geschichtensammlung: alltäglich und absurd, witzig und überraschend.


Inhalt:

Horst Evers berichtet erneut über den Irrsinn des Alltäglichen.

Ganz gleich ob Berlin oder Norddeutschland oder auf Reisen mit der Bahn, egal ob Selbstfindung in dreizehn Berufen, Tücken der Technik oder sonderbares Verhalten im Alter ...

Horst Evers rechnet mit allem ab.


Mein Eindruck:

Dies ist mein drölftes Buch von Horst Evers und ich freue mich immer wieder über neue Anekdoten mitten aus dem Leben.

Er versteht es, wie kaum ein anderer, einen Wust von alltäglichem Irrsinn humorvoll und mit einer Leichtigkeit zu präsentieren.

Zu meiner Freude erinnert "Wer alles weiß, hat keine Ahnung“ wieder sehr an die ersten Bücher des Autors.

Die skurrilen Alltagsgeschichten (absurd aber doch irgendwie vorstellbar) spielen in Berlin sowie unterwegs mit der Bahn oder in der Jugend des Autors im norddeutschen Diepholz.

Sie bieten einen Perspektivwechsel auf den Alltag. Selbst die Einkaufsliste und der Kauf eines neuen Fernsehers werden plötzlich spannend. Den Tortenkauf in Travemünde hatte Loriot nicht besser schreiben können.

Aber auch wenn jede Geschichte sehr überspitzt dargestellt ist, liegt in jeder der vorgetragenen Situationen etwas Wahres, selbst wenn sie noch so skurril daherkommt.

Als Hardcover wurde das Buch 2021 veröffentlicht und somit finden auch Corona, Lockdown & Co. eine Erwähnung.

Allerdings gesammelt in einem eigenen Abschnitt mit dem Titel "Hundert Tage im Quark – als die Welt corona stillstand".

Wem das Thema inzwischen zu viel ist, der kann diese Seiten überspringen, verpasst aber auch hier wunderbare Spitzen und Pointen ;-)



Hörbuch:

Auch die ungekürzte Lesung kann ich allen empfehlen, die den (eigenen) Alltag einmal mit Humor nehmen möchten.

Horst Evers denkt mit viel Ironie mehrfach um die Ecke und (wie immer) findet er irgendwann zum Ausgangspunkt zurück. Lesende erinnern sich erst da wieder, wie das Ganze eigentlich angefangen hat.

Dies funktioniert auch geschichtenübergreifend sehr gut mit großem Aha-Erlebnis zum Schluss.


Fazit:

Überspitzt, tiefgründig und Humor vom Feinsten!

Horst Evers bietet wie immer einen erfrischenden humorvollen Einblick in den Alltag und dessen Absurditäten.

Immer wenn man denkt, man könnte seinen Gedanken zumindest ein wenig folgen, dreht er ab und schweift ganz woanders hin!

...

Rezensiertes Buch: "Wer alles weiß, hat keine Ahnung" von Horst Evers aus dem Jahr 2022

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.